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Megatrends, Auswirkungen auf die Bauwirtschaft - 1. Internationaler ...

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4 <strong>Megatrends</strong> – <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Bauwirtschaft</strong>lagen an Handelswegen oder Flussmündungen,<strong>die</strong> Nähe zu Klöstern und Burgen. Heuteboomen Städte, weil es dort mehr und attraktivereArbeitsplätze gibt, kürzere Wege,eine bessere Infrastruktur. 1950 lebten weltweit30 %, in Europa 50 % der Menschen inStädten. Heute sind es weltweit mehr als <strong>die</strong>Hälfte und in Europa schon mehr als 75 %.Urbanisierung ist ein Megatrend.Für <strong>die</strong> <strong>Bauwirtschaft</strong> bedeutet <strong>die</strong>s, dasses weltweit große Städtebau- und Infrastrukturprojektegibt. Moskau baut nach MoskauCity nun Big City, eine neue Stadt in derStadt, <strong>auf</strong> 12 Millionen m², für ca. 100 MilliardenDollar mit einer Bauzeit von 10 bis 20Jahren. China baut seit 2003 <strong>die</strong> SatellitenstadtLingang bei Shanghai mit dem HamburgerArchitekturbüro gmp. 800.000 Einwohnersollen <strong>auf</strong> 300 km² mit 30 m²Wohnfläche pro Einwohner wie mitten imPara<strong>die</strong>s leben. Die größte Megacity derWelt mit mehr als 40 Millionen Einwohnernsoll im Süden Chinas im Perlflussdelta durchden Zusammenschluss von neun bestehendenMetropolen entstehen. Die Gegend rundum Peking und <strong>die</strong> Hafenstadt Tientsin sollzur sogenannten Bohai Economic Rim werden,einem Gebiet mit mehr als 260 MillionenEinwohnern, das durch Hochgeschwindigkeitszügevernetzt wird. Die Tendenz zuMegacitys zeigt sich ebenso in anderen bevölkerungsreichenLändern wie In<strong>die</strong>n undBrasilien.Auch <strong>die</strong> Anpassung deutscher Städte animmer größere Einwohnerzahlen beschertder Bauindustrie viele Aufträge. Gebäudemüssen so geplant bzw. umgebaut werden,dass sich ihre Nutzung unterschiedlichenBedürfnissen anpassen lässt, dass ihre Nachhaltigkeitüber <strong>die</strong> gesamte Lebensdauer gewährleistetwird im sog. Product-Lifecycle-Management. Die historische Bausubstanzder Städte muss revitalisiert werden, damiteine zeitgemäße Nutzung möglich wird.Unsere Städte müssen umgebaut, aber vorallem auch neu entwickelt werden. Es entstehenneue Stadtquartiere. Die <strong>Bauwirtschaft</strong>ist <strong>auf</strong>gerufen, dabei mitzuwirken,damit sich <strong>die</strong> Fehler der 60-er Jahre nichtwiederholen, als z. B. ganze Straßenzüge mitWaschbeton als Fassadenplatten verunziertwurden. Die <strong>Bauwirtschaft</strong> muss sich einmischen,muss frühzeitig bereits in der Planungsphasemitwirken und aktiv <strong>die</strong> Einbindungder Bürger unterstützen.Moderne Gebäude bestehen aus modernenMaterialien: Bioschaumstoffe, schadstoffadsorbierendeSpanplatten oder gasochromschaltbare Membrane, selbstheilende Materialien,bionische Gebäudehüllen, Ultra-Hochfester Beton, Flüssigkristall-Fenster, intelligenteFassadensysteme aus mitdenkendenMaterialien, Nanocoatings oder Nanopartikelin Verbundstoffen oder Metallenund Hochdrucklüftungssysteme.Bei der Vision „Ambient Intelligence“vernetzen sich einzelne elektronische Systemeund bilden eine intelligente Umgebung.Ein erstes Anwendungsgebiet ist zum Beispieldas intelligente Haus. Hier lässt sich<strong>die</strong> gesamte TGA wie Klimaanlage, Elektrogeräteund Sonnenschutz mit mobilen Computern,sog. PDAs, von überall her be<strong>die</strong>nenoder stellt sich selbstständig und situationsgerecht<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Bedürfnisse der Bewohnerein. Ein intelligentes Gebäude, das mitdenkt,wird den Energieverbrauch nach dem günstigstenPreis steuern, <strong>die</strong> Wartung und <strong>die</strong>Reparaturen managen und wird gegen dunkleWintertage automatisch eine Lichttherapiemit angenehmen Farbtönen starten. Die<strong>Bauwirtschaft</strong> sollte <strong>die</strong>se Entwicklung imAuge behalten. Genauso wie <strong>die</strong> Infrastrukturim Untergrund der Städte mit maroden,undichten, falsch dimensionierten Abwasserkanälen.Der hier bereits eingetreteneSubstanzverzehr erfordert gigantische Investitionssummen,<strong>die</strong> derzeit in keinster Weisevon den Kommunen <strong>auf</strong>gebracht werdenkönnen. Für <strong>die</strong>se umfangreichen TiefbauundWartungsarbeiten werden private Finanzierungsmodellebenötigt.Für rund fünf Euro und mit einer Geschwindigkeitvon 350 km/h kann man vomFlughafen Shanghai zur U-Bahn-Station inder Long-Yang-Straße fahren. Der TransrapidShanghai Maglev benötigt für <strong>die</strong> rund30 Kilometer lange Strecke keine 10 Minuten.Das Chaos in deutschen Städten währendder Rushhour lässt sich so nicht lösen.

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