12.07.2015 Aufrufe

Megatrends, Auswirkungen auf die Bauwirtschaft - 1. Internationaler ...

Megatrends, Auswirkungen auf die Bauwirtschaft - 1. Internationaler ...

Megatrends, Auswirkungen auf die Bauwirtschaft - 1. Internationaler ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 <strong>Megatrends</strong> – <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Bauwirtschaft</strong>Ein Beispiel für eine innovative Infrastrukturlösungfür <strong>die</strong> Schiene ist <strong>die</strong> Feste Fahrbahn.Die <strong>Bauwirtschaft</strong> sucht Lösungenz. B. für <strong>die</strong> Dauerhaftigkeit. Die geforderten60 Jahre werden heute noch nicht vollständigerreicht. Sie sucht Lösungen für <strong>die</strong> Verbindungvon Beton zu Schiene, für <strong>die</strong> Befahrbarkeitin Tunneln und <strong>auf</strong> Brücken und fürRettungsmaßnahmen. Sie sucht auch Lösungenfür alternative Einsatzmöglichkeiten <strong>die</strong>serspeziellen Betonfertigteile und all dasmöglichst international kompatibel.Besonders wichtig ist <strong>die</strong> Ressourcenschonung.Im Verkehrswegebau entstehengroße Mengen an mineralischen Abfällen,<strong>die</strong> einen großen Deponieraum erfordernwürden. Bei den mineralischen Bau- undAbbruchabfällen handelt es sich eigentlichum Rohstoffe, aus denen sich bei sachgerechterAufbereitung hochwertige Baustoffegewinnen lassen. Derzeit werden in Deutschlandjährlich 200 Millionen t recycelt unddem Kreisl<strong>auf</strong> wieder zugeführt. Die neueErsatzbaustoffverordnung der Regierungwird dazu führen, dass bis zu 110 Millionen tder Kreisl<strong>auf</strong>wirtschaft entzogen werden.Der Hauptverband der Deutschen Bauindustriewill <strong>die</strong>s verhindern und sucht Möglichkeiten,<strong>die</strong> Kreisl<strong>auf</strong>wirtschaft Bau durch einnoch konsequenteres Baustoffrecycling zufördern.Wir brauchen auch hier neue Ideen. ImZeitalter von Globalisierung und Connectivitybezieht sich der Trend zur Mobilität auch<strong>auf</strong> virtuelle Mobilität, <strong>auf</strong> mobiles Telefonieren,einen mobilen Internetzugang, denAustausch von Informationen, vor allemaber auch <strong>auf</strong> das Denken. Das Denken mussmobil, muss beweglich sein. Auf Grund <strong>die</strong>serMobilität kommt es zu einer weltweitenWissensvernetzung, zu einem enormen Wissenstransfer,geradezu zu einer Wissensexplosion.Die Industriegesellschaft ist dabei,sich zu einer Wissensgesellschaft zu wandeln.Deshalb ist der wesentlichste und weitreichendsteTrend <strong>die</strong> Bildung. Sie verbindetalle anderen Trends. Bildung war und ist, vortausend Jahren genauso wie heute, der bestimmendeFaktor für Entwicklung, Wachstumund Wohlstand.Bildung beginnt in der Familie und findetüberall statt: im Kindergarten, in der Schule,am Ausbildungsplatz, in Universitäten undForschungseinrichtungen, am Arbeitsplatz,lebenslang.Eine Wissensgesellschaft braucht einenhohen Bildungsgrad. Die Breite und Tiefedes Wissens, das für eine erfolgreiche Entwicklungund Vermarktung von Produktennötig ist, nimmt rasant zu. Kräfteverhältnisseverschieben sich. Die Welt um uns herumändert sich, <strong>die</strong> <strong>Bauwirtschaft</strong> muss mithalten.Sie muss sich <strong>auf</strong> eine neue Organisationder Arbeit, <strong>auf</strong> neue Tätigkeits- undKompetenzprofile einstellen.In einer Wissensgesellschaft fallen traditionellemännliche Industriejobs weg. Es gibtstattdessen vermehrt Wissensarbeiter, Servicearbeiter,Strategen und Koordinatoren.Der Kreativsektor nimmt zu. Mobile Arbeitsplätzewerden den Frauen entgegenkommen.Sie werden <strong>die</strong> Bildungsgewinnersein. Es wird mehr Selbstständigkeit, Freelancerund befristete Arbeitsverhältnisse geben.Soft Skills wie Teamarbeit, Kommunikationund selbstständige Weiterbildungwerden noch mehr an Bedeutung gewinnen,ebenso partnerschaftliches Bauen, Simulationstechnologien,E-Learning, Lean Managementbeim Baumanagement und RFIDElemente beim Baubetrieb.Um bei all den zu erwartenden Veränderungen<strong>die</strong> Nase oben zu behalten, braucht<strong>die</strong> <strong>Bauwirtschaft</strong> sowohl geeignete Lösungenaus Forschung und Entwicklung als auchgenügend hochqualifizierte Mitarbeiter.Hans-Dieter Hegner, Ministerialrat im Verkehrsministeriumund Koordinator der ForschungsinitiativeZukunft Bau, nennt <strong>die</strong><strong>Bauwirtschaft</strong> einen Umsatzriesen, aber einenForschungszwerg. Mit noch nicht einmal0,1 % Anteil der Forschungsleistung am Gesamtumsatzsei <strong>die</strong> Branche höchstwahrscheinlichdas Schlusslicht im gesamtenWirtschaftsranking. Hegner führt <strong>die</strong>s <strong>auf</strong><strong>die</strong> starke Zersplitterung der <strong>Bauwirtschaft</strong>zurück und fordert von der <strong>Bauwirtschaft</strong> ei-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!