WEIHNACHTSMARKT
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PRAXIS<br />
<strong>WEIHNACHTSMARKT</strong><br />
Einen Weihnachtsmarkt im Kleinen mit allem Drum und<br />
Dran zu kreieren, ist dank der heute käuflichen Hilfsmittel<br />
gar nicht so kompliziert. Die Gestaltung bedarf<br />
allerdings einiges an Zeit und Mühe. Und die hat sich<br />
Bruno Kaiser genommen bzw. gemacht, um hier sein<br />
bunt leuchtendes „Advents-Event“ erstellen zu können.<br />
So wie in der Realität die Weihnachtsmärkte immer beliebter<br />
wurden, mag sich auch der Modelleisenbahner diese<br />
Idylle im eigenen Reich schaffen und das „nicht nur zur<br />
Weihnachtszeit“ in Anspielung auf Heinrich Bölls gleichnamige<br />
Satire. Ein Weihnachtsmarkt ist doch mit seinen vielen<br />
Lämpchen an den Verkaufsbuden und Weihnachtsbäumen<br />
ein außerordentlicher Hingucker, der besonders bei Frauen<br />
und Kindern Beachtung findet.<br />
Bevor es jedoch so weit ist, muss kräftig Hand angelegt<br />
werden. Auch wenn es die verschiedenen hierzu notwendigen<br />
Gestaltungselemente zu kaufen gibt, zusammenbauen<br />
und kombinieren muss sie der Bastler selbst.<br />
Buden und Verkaufsstände<br />
Fangen wir mit den Gebäuden an. Auhagen und Busch bieten<br />
Marktbuden und Stände, Faller Kirmesbuden und Wagen<br />
an. Richtige Christkindlesmarktbuden hatte Preiser einmal,<br />
liebevollst auszugestalten, im Bausatzprogramm. Leider sind<br />
diese Artikel werkseits ausgelaufen, im Handel eventuell<br />
22 Digitale MoDellbahn 01i2011<br />
noch erhältlich. Alternativ kann man gegebenenfalls noch<br />
auf Kirmesbuden zurückgreifen.<br />
Meines Wissens bietet heute nur Busch spezielle Buden<br />
für den Weihnachtsmark in einem Set an, das neben den Gebäuden<br />
auch diverses Ausgestaltungsmaterial sowie einen<br />
Weihnachtsbaumverkauf beinhaltet. Die Marktbuden von<br />
Auhagen sind mit einem angedeuteten Fundament versehen<br />
und stellen deshalb feste Gebäude dar. Streng genommen<br />
sind sie für den Einsatz auf einem Markt nicht so gut geeignet.<br />
Allerdings muss man schon genau hinsehen, um diesen<br />
Umstand zu erkennen.<br />
Die Preiser-Buden sind bzw. waren mit mannigfaltigem<br />
Zubehör (Wurst, Flaschen, Porzellan, Spielzeug, Krippefiguren)<br />
zur weitreichenden Ausgestaltung im Inneren versehen.<br />
Aber auch bei Auhagen und Busch lassen sich die<br />
Regale in den Buden füllen. Alternativ stehen Deko-Folien<br />
zur Verfügung, deren Verwendung den Arbeitsaufwand<br />
deutlich reduziert.<br />
Im Weihnachtsmarkt-Set von Busch finden sich zu den<br />
bereits erwähnten Buden auch Teile zum Bau eines Verkaufsstands<br />
für Weihnachtsbäume. Diverse Tannen, eine
Einfriedung sowie verschiedene Kleinteile und vielfältiges<br />
Ausgestaltungsmaterial bereichern das Set.<br />
(ER)LEUCHTENDES<br />
Doch was ist ein Weihnachtsmarkt ohne Beleuchtung? Ein<br />
Großteil der Faszination geht eben von der anheimelnden<br />
Illumination aus. Wer diese Wirkung ins Modell umsetzten<br />
will, sollte deshalb auf passende Leuchtelemente setzen und<br />
installieren. Wer dabei exakt maßstäblich vorgehen will,<br />
dürfte allerdings auf Schwierigkeiten stoßen, denn es gibt<br />
keine wirklich den üblichen Modellbahnmaßstäben entsprechenden<br />
Leuchtmittel. Prinzipiell ist zumindest für die kleineren<br />
Maßstäbe (Z bis H0) alles ein wenig zu groß.<br />
Maßstäbliches ließe sich mit Lichtleitkabeln und einer<br />
zentralen Lichtquelle verwirklichen, ist jedoch von der Installation<br />
her etwas anspruchsvoller. Bei der Verwendung<br />
„konventioneller“ Leuchtmittel sind bei der Ausstattung der<br />
Reklametafeln und Budenspiegel Kompromisse hinsichtlich<br />
der Größenverhältnisse unvermeidlich.<br />
Nimmt man das in Kauf, kann sogar auf Fertiges zurückgegriffen<br />
werden, wie beispielsweise auf Buschs Kirmesbeleuchtung,<br />
Lichterketten oder deren sogenannte<br />
Sommerpartybeleuchtung. Wenn auch die bunt aufgereihten<br />
Leuchtdioden vornehmlich für die Illumination der genannten<br />
Zwecke vorgesehen sind, kann mit ihnen durchaus<br />
überzeugend auch ein Weihnachtsmarkt erhellt werden. Sie<br />
lassen sich in Werbeschildern, die oberhalb der Buden ebenso<br />
integrieren wie mit den bereits fertig verdrahteten LED-<br />
Reihen ausleuchten.<br />
INDIvIDUELLE LEUCHTEN<br />
Alternativ kann man mit LEDs auch eigene Kreationen schaffen.<br />
Die LEDs gibt es in verschiedenen Größen im Elektronikhandel,<br />
aber auch von Busch im Modellbahnfachgeschäft.<br />
Je kleiner die einzelnen Lichtelemente sind, umso passender<br />
eignen sie sich für unseren Zweck. Im vorliegenden Fall habe<br />
ich individuell angefertigte Werbetafeln auf den Buden mit<br />
sogenannten Submini-LEDs ausgestattet. Busch führt sie in<br />
den Farben Rot, Gelb und Grün jeweils im Dreierpack. Zum<br />
Lieferumfang gehören auch die erforderlichen Widerstände<br />
und je Packung eine Diode. Die Widerstände sind nötig, um<br />
den Stromfluss durch die LED zu begrenzen. Und weil LEDs<br />
bekanntlich mit sehr niedrigen Spannungen (hier 2,3 V)<br />
arbeiten, muss die Differenz zur Versorgungsspannung eliminiert<br />
werden. Ohne Vorwiderstand steigt die Stromaufnahme<br />
blitzartig an und die LED wird zerstört.<br />
LampENmoNTagE<br />
Während man die bereits fertigen Leuchtbalken oder auch<br />
Lichterketten einfach auf die Marktbuden oder deren Werbetafeln<br />
zu kleben hat, ist die Installation der sehr kleinen LEDs<br />
Erste Stellprobe für die Anordnung der Buden auf dem<br />
Weihnachtsmarkt.<br />
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