17.08.2012 Aufrufe

Hufrehe – ein aktueller Überblick

Hufrehe – ein aktueller Überblick

Hufrehe – ein aktueller Überblick

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

128 schwerpunktthema orthopädie pferde spiegel 3/2005<br />

Deutschland durchaus verzichten, zumal der Erfolg bei diesem<br />

Vorgehen nicht gesichert ist, und erfolgreiche Alternativmethoden<br />

vorliegen und weil die „Kollateralschäden“ durch Subluxation<br />

im Hufgelenk sowie durch kompensatorische Überbeanspruchung<br />

der oberflächlichen Beugesehne erheblich<br />

sind.<br />

Neuheiten auf den Berliner<br />

Fortbildungstagen<br />

Zunächst verdient der Organisator, Dr. Lauk, un<strong>ein</strong>geschränktes<br />

Lob, weil er durch thematische Abstimmung zwischen den<br />

Autoren unerträgliche Wiederholungen vermeiden konnte,<br />

die auf vielen Kongressen das Auditorium langweilen. Ein zunächst<br />

befürchtetes Übergewicht der Grundlagenforschung<br />

wurde durch klinisch ausgerichtete Vorträge von Professor<br />

Abb. 2: Hufb<strong>ein</strong>träger zwischen Hufkapsel und Hufb<strong>ein</strong>.<br />

Gerhards über toxisch und metabolisch induzierte Rehe, von<br />

Professor Stanek über den orthopädischen Rehebeschlag und<br />

Herrn Plewa über Forensische Aspekte der Rehe und darüber<br />

hinaus durch Arbeitsgruppen-Seminare zur <strong>Hufrehe</strong> von Professor<br />

Gerhards sowie zum orthopädischen Hufbeschlag von<br />

Professor Stanek ausgeglichen.<br />

Die vorgetragenen Neuheiten betrafen eher die Peripherie<br />

der <strong>Hufrehe</strong>forschung, die bei unbestrittener Wichtigkeit bisher<br />

vernachlässigt wurde.<br />

Zum Thema Hufb<strong>ein</strong>träger und Pathogenese der <strong>Hufrehe</strong><br />

(BUDRAS, NÖLLER und SCHNITKER, 2005 und BUDRAS<br />

und KÖNIG, 2005) zeigen die neuen Ergebnisse, dass All<strong>ein</strong>vertretungsansprüche<br />

von Verfechtern der <strong>ein</strong>en oder anderen<br />

Hypothese unangebracht sind. Vergleichende Betrachtungen<br />

zur Klauenrehe des Rinds legen es nahe, dass mehrere<br />

Kaskaden gleichzeitig und unter gegenseitiger Be<strong>ein</strong>flussung<br />

ablaufen (MÜLLING und BUDRAS, 2005; HIRSCHBERG und<br />

PLENDL, 2005), also Gefäßveränderungen, Enzymaktivitäten<br />

und metabolisch-hormonelle Einflüsse im initialen Krankheitsgeschehen<br />

in Abhängigkeit von der Äthiologie bedeutsam sind.<br />

Das Verstehen <strong>ein</strong>er fast vollständigen Rundumaufhängung<br />

durch den Hufb<strong>ein</strong>träger, die nach dem Funktionsprinzip <strong>ein</strong>er<br />

Trampolinmatte <strong>ein</strong>e Hufb<strong>ein</strong>-Hebung und Senkung um wenige<br />

mm im Schrittrhythmus ermöglicht, ist die Grundlage für<br />

das orthopädische Behandlungsprinzip der Belastung gesund<br />

gebliebener und Entlastung der erkrankten Hufanteile (Abb.<br />

2). Die weiße Linie, die Barriere gegen aufsteigende Infektionen,<br />

gilt als transversales Spiegelbild des Hufb<strong>ein</strong>trägers, der<br />

in s<strong>ein</strong>er Verborgenheit unter der Hufkapsel durch moderne<br />

Bildgebende Verfahren, wie CT und MRT, weitgehend analysierbar<br />

und im Hinblick auf den Schweregrad der <strong>Hufrehe</strong>erkrankung<br />

auswertbar ist (Abb. 3a & 3b).<br />

Die Bedeutung der Blut- und Nervenversorgung (BUDA<br />

und HIRSCHBERG, 2005) basiert auf kreislaufregulatorischen<br />

Einrichtungen, wie vaskulären Sphinkteren und arteriovenösen<br />

Anastomosen. Diese Einrichtungen steuern die Blutperfusion<br />

der Lederhautblättchen und werden über autonome<br />

Nervenfasern des Hufes f<strong>ein</strong>reguliert (Abb. 4<strong>–</strong>7). Entzündliche<br />

Veränderungen bei der <strong>Hufrehe</strong> und anderen Erkrankungen<br />

verursachen <strong>ein</strong>e Aktivierung sensibler Nervenendigungen, die<br />

durch Ausschüttung vasodilatatorischer Neuropeptide die Entzündungsersch<strong>ein</strong>ungen<br />

noch verstärken. Geeignete Schmerzmittel<br />

sind deshalb bei der <strong>Hufrehe</strong> nicht nur aus Tierschutz-<br />

Equimax ® , für Tiere (Pferde). Zusammensetzung: 1 g Gel enthält:Arzneilich wirksamer Bestandteil: Ivermectin 18,7 mg, Praziquantel 140,3 mg,Wirksamer Bestandteil: Propylenglycol 7310 mg, sonstige Bestandteile:<br />

Hydriertes Rizinusöl, Hyprolose,Titandioxid (E171).Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Mischinfektionen mit Zestoden und Nematoden oder Arthropoden beim Pferd, hervorgerufen durch adulte und<br />

immature Stadien von Rund-, Lungen- und Bandwürmern sowie Dassellarven. Nematoden: Große Strongyliden: Strongylus vulgaris (adulte und arterielle Larvenstadien); Strongylus edentatus (adulte und 4. Larvenstadien<br />

im Gewebe); Strongylus equinus (adulte). Kl<strong>ein</strong>e Strongyliden: Triodontophorus spp. (adulte); Cyathostomum spp., Cylicocyclus spp., Cylicostephanus spp., Cylicodontophorus spp., Gyalocephalus spp. (adulte<br />

und nicht inhibierte Larvenstadien im Gewebe). Spulwurm: Parascaris equorum (adulte und Larvenstadien). Pfriemenschwanz: Oxyuris equi (Larvenstadien). Magenfadenwurm: Trichostrongylus axei (adulte).<br />

Zwergfadenwurm: Strongyloides westeri (adulte). Rollschwanz: Habronema spp. (adulte). Mikrofilarien: Onchocerca sp. microfilariae (Hautonchozerkose). Lungenwürmer: Dictyocaulus arnfieldi (adulte und Larvenstadien)<br />

Zestoden (Bandwürmer): Anoplocephala perfoliata,Anaplocephala magna, Paranoplocephala mamiliana. Magendasseln: Gasterophilus spp. (Larvenstadien). Bei Fohlen unter 2 Monaten ist <strong>ein</strong>e Infestation mit<br />

Bandwürmern unwahrsch<strong>ein</strong>lich. Eine Behandlung von Fohlen bis zu 2 Monaten wird daher als nicht notwendig erachtet. Gegenanzeigen: Nicht bei Fohlen unter 2 Wochen anwenden. Nicht bei Stuten anwenden,<br />

deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist. Nebenwirkungen: Bei Pferden mit starkem Onchocerca microfilariae-Befall wurden nach der Behandlung Ödeme und Juckreiz beobachtet. Diese Reaktionen<br />

sind vermutlich auf die Abtötung <strong>ein</strong>er großen Anzahl von Mikrofilarien zurückzuführen. Bei sehr starkem Befall mit Bandwürmern kann es beim Pferd nach Abtötung dieser Parasiten zu <strong>ein</strong>er leichten vorübergehenden<br />

Kolik und weichen Fäzes kommen. Sollten diese Zeichen anhalten, ist tierärztlicher Rat <strong>ein</strong>zuholen. Falls Sie <strong>ein</strong>e Nebenwirkung bei Ihrem Tier feststellen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt<br />

ist, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit. Wartezeit: Pferd: Essbares Gewebe: 35 Tage. Nicht anwenden bei Stuten, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist. Verschreibungspflichtig.<br />

Pharmazeutischer Unternehmer:Virbac de Portugal Laboratorios, P-2080 Almeirim; Mitvertrieb: Virbac Tierarzneimittel GmbH, D-23843 Bad Oldesloe. Zusätzlicher Hinweis: Anwendung während Trächtigkeit<br />

und Laktation: Das Produkt kann sicher an Stuten während Trächtigkeit und Laktation verabreicht werden. Packungsgröße: 1 Dosierer mit 7,49 g Gel für 700 kg Körpergewicht.<br />

Eraquell ® :Wirkstoff: Ivermectin, für Tiere (Pferde). Zusammensetzung: 1 g Paste enthält: arzneilich wirksamer Bestandteil: Ivermectin 18,7 mg, wirksamer Bestandteil: Propylenglycol 811 mg. Anwendungsgebiete:<br />

Antiparasitikum zur Behandlung und Bekämpfung des Befalls mit folgenden Magen- und Darmnematoden, Lungenwürmern, Mikrofilarien und Magendasseln bei Pferden: *Magen- und Darmrundwürmer:<br />

Große Strongyliden Strongylus vulgaris: adulte und arterielle Larvenstadien (L4); Strongylus edentatus adulte und Larvenstadien im Gewebe (L4); Strongylus equinus: adulte. Kl<strong>ein</strong>e Strongyliden, adulte: Cyathostomum<br />

spp; Cylicocyclus spp; Cylicodonto-phorus spp.; Cylicostephanus spp.; Gyalocephalus sp. Kl<strong>ein</strong>er Magenwurm: Trichostrongylus axei: adulte. Pfriemenschwanz: Oxyuris equi: adulte und immature.<br />

Spulwurm: Parascaris equorum: adulte. Zwergfadenwurm: Strongyloides westeri: adulte. Rollschwanz: Habronema muscae: adulte. *Mikrofilarien: Onchocerca spp. *Lungenwürmer: Dictyocaulus arnfieldi: adulte und<br />

immature. *Magendasseln: Gasterophilus spp: Mundhöhlen- und Magen-Larvenstadien. Gegenanzeigen: Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr bestimmt ist. Nicht bei Hunden und<br />

Katzen anwenden, da schwere Nebenwirkungen auftreten können. Nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber der arzneilich wirksamen Substanz anwenden. Nebenwirkungen: Bei Pferden mit starkem<br />

Befall mit Onchocerca microfilariae, wurden nach der Behandlung Ödeme und Juckreiz beobachtet. Diese Reaktionen sind vermutlich auf die Abtötung <strong>ein</strong>er großen Anzahl von Mikrofilarien zurückzuführen. Diese<br />

Ersch<strong>ein</strong>ungen klingen innerhalb <strong>ein</strong>iger Tage ab, <strong>ein</strong>e symptomatische Behandlung wird empfohlen. Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Eraquell ® sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit, Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer, mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o.g.Adresse oder per E-mail (uaw@bvl.bund.de)<br />

angefordert werden. Wartezeit: Pferd: Essbare Gewebe: 30 Tage. Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Virbac de Portugal, P-2080 ALMEIRIM PORTUGAL Mitvertrieb:Virbac Tierarzneimittel<br />

GmbH, D- 23843 Bad Oldesloe. Zusätzlicher Hinweis: Anwendung während Trächtigkeit und Laktation: Eraquell ® kann bei trächtigen Stuten angewendet werden. Packungsgröße: Applikationsspritze<br />

mit 7,49 g für 700 kg Körpergewicht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!