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Beratungsstellen entdecken das Netz - Vitanas

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EPPENDORFER<br />

Zeitung für Psychiatrie<br />

Ausgabe 11 / 2008 Jahrgang 23 C 42725 2,50 Euro<br />

<strong>Vitanas</strong>. VON MENSCHEN – FÜR MENSCHEN<br />

<strong>Vitanas</strong><br />

Senioren Centren<br />

Kunst Persönliches Budget Literatur<br />

Preiswürdiger „Träumer“ Mangel an Nachfrage Altenhilfe international<br />

And the winner is: Frank Rühmann<br />

aus Osnabrück. Für seine<br />

Tonskulptur mit dem Namen<br />

„Der Träumer“ bekam er als<br />

erster den AMEOS-Kunstpreis.<br />

Patienten und Bewohner<br />

aller AMEOS-Einrichtungen in<br />

Deutschland waren eingeladen,<br />

sich mit ihren Werken an dem<br />

Wettbewerb zu beteiligen. Eine<br />

fachkundige Jury hatte die Wahl<br />

zwischen 82 vorausgewählten<br />

Bildern und Plastiken. Seite 11<br />

<strong>Beratungsstellen</strong><br />

<strong>entdecken</strong> <strong>das</strong> <strong>Netz</strong><br />

Immer mehr virtuelle Hilfe, die auch Datensicherheit bietet<br />

Hamburg (hin). Lange Zeit wehrte<br />

sich gerade der psychosoziale Bereich gegen<br />

die Anonymität des Internets. Doch<br />

je mehr gerade die Anonymität sowie<br />

Niedrigschwelligkeit als Vorteile erkannt<br />

werden, desto mehr ist Online-<br />

Beratung auch im Psychiatrie- und Suchtbereich<br />

auf dem Vormarsch. Schließlich<br />

sind Schätzungen zufolge schon jetzt<br />

mehr als 80 Prozent der unter 50-Jährigen<br />

und fast 100 Prozent der 14-19-Jährigen<br />

regelmäßig im Internet unterwegs. Die<br />

Online-Beratung als niedrigschwelligste<br />

Beratungs- und Austauschmöglichkeit<br />

werde sich zu einem „festen Kanal in der<br />

Beratungslandschaft“ etablieren, ist sich<br />

die Firma Beranet sicher, die bei der Einrichtung<br />

von Online-Beratungsportalen<br />

hilft, darunter auch bei einem neuen zukunftsträchtigen<br />

Angebot in Schleswig-<br />

Holstein.<br />

Vorteil von Online-Angeboten, die an<br />

reguläre <strong>Beratungsstellen</strong> angeschlossen<br />

sind: Sie ermöglichen direkte fließende<br />

Übergänge in sogenannte face-to-face-<br />

Beratung. Und sie setzen angesichts von<br />

Datenskandalen bestenfalls auf Nummer<br />

sicher, sprich Verschlüsselung. „Viele<br />

Einrichtungen bekommen Anfragen per<br />

e-mail. Unverschlüsselt ist <strong>das</strong> wie eine<br />

BLICKPUNKT<br />

Gesichter, die sprechen S. 3<br />

PSYCHIATRIE<br />

Neubau in Eilbek S. 4<br />

KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Fragen an Charlotte Köttgen S. 5<br />

Aus dem Inhalt<br />

Postkarte“, so JörgAdler, Psychiatrie-Referent<br />

beim Paritätischen Schleswig-Holstein.<br />

Um Datenschutz sicherzustellen,<br />

müsse <strong>das</strong> Angebot unbedingt per Passwort<br />

geschützt über einen separaten Server<br />

laufen.<br />

Der Paritätische, Dachverband für rund<br />

500 Vereine und Gruppen aus den verschiedenen<br />

Bereichen sozialer Arbeit in<br />

Schleswig-Holstein, eröffnet Mitte November<br />

nach einjähriger Vorarbeit ein<br />

breit angelegtes Internetportal für Beratungen.<br />

Unter der Adresse www.onlineberatung-paritaet-sh.de<br />

finden Ratsuchende<br />

zunächst bei sechs verschiedenen<br />

<strong>Beratungsstellen</strong> Hilfe: Kieler<br />

Fenster, Brücke SH sowie den Brücken in<br />

Rendsburg-Eckernförde, Elmshorn und<br />

Kiel. Auch die Frauensuchtberatung<br />

Schleswig-Holstein (<strong>das</strong> einzige frauenspezifisch<br />

ausgerichtete Angebot im<br />

Land) ist dabei. Sie stellte ihre Internet-<br />

Beratung bereits separat vor (siehe Seite<br />

12). DieVorteile liegen hier besonders auf<br />

der Hand: Verhindern doch Ängste und<br />

Schamgefühle bei diesenThemen immer<br />

noch in vielen Fällen den Gang in eine<br />

Beratungseinrichtung. Zudem ist Schleswig-Holstein<br />

ein Flächenland. Und so erhält<br />

auch eine Frau in Nordfriesland<br />

FAMILIEN<br />

Im Zeichen des Spiels ... S.7<br />

GEBURTSTAG<br />

30 Jahre Kieler Fenster S. 8<br />

LITERATUR<br />

Kindheit bei Scientology S. 17<br />

<strong>Vitanas</strong><br />

Klinische Centren<br />

niedrigstschwellig die Möglichkeit, sich<br />

spezialisiert zu informieren. Geschätzte<br />

40 Prozent, berichtet Adler aus einer<br />

nordrhein-westfälischen Untersuchung,<br />

würden irgendwann auch real den Fuß in<br />

eine Beratungseinrichtung setzen.<br />

Auch andernorts wird fleißig professionalisiert.<br />

Die bundesweit 650 Psychologischen<br />

<strong>Beratungsstellen</strong> in evangelischer<br />

und diakonischer Trägerschaft<br />

verzeichnen ebenfalls zunehmend Ratsuchende,<br />

die per e-mail mit teils sehr intimen<br />

Inhalten um Rat fragen. Nicht<br />

ahnend, <strong>das</strong>s ihre mail auf dem Server der<br />

Diakonie gespeichert werde, so <strong>das</strong>s – zumindest<br />

theoretisch – Mitarbeiter der IT<br />

Zugriff haben könnten, erklärt Heiner Sameisky.<br />

Er ist Leiter des Projekts ekful.net,<br />

bei dem eine neue Software für<br />

unkomplizierte und sichereWebmail-Beratung<br />

im Rahmen der Diakonie entwikkelt<br />

wird – aus Mitteln der Aktion<br />

Mensch. 10 diakonische <strong>Beratungsstellen</strong>,<br />

darunter auch <strong>das</strong> Beratungszentrum<br />

der Diakonie Hamburg, sind bereits für<br />

die verschlüsselte Kontaktaufnahme freigeschaltet<br />

(alle finden sich unter<br />

www.evangelische-beratung.info).<br />

Besonders bedeutsam ist <strong>das</strong> Internet<br />

auch für die Selbsthilfe. So verzeichnet<br />

<strong>das</strong> an die Deutsche Gesellschaft für Bipolare<br />

Störungen (DGBS e.V.) angeschlossene<br />

sogenannte Selbsthilfe-Forum<br />

www.bipolar-forum.de stark wachsenden<br />

Zulauf und derzeit 5000 Besucher pro<br />

Tag, die sich über die unterschiedlichsten<br />

Themen austauschen und gegenseitig helfen.<br />

Um die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Sicherstellung zu gewährleisten, <strong>das</strong>s diskriminierende<br />

Beiträge innerhalb von 24<br />

Stunden entfernt werden, sind ehrenamtlich<br />

drei Administratoren im Einsatz, die<br />

schlimmstenfalls auch eine Sperrung einzelnerTeilnehmer<br />

in dieWege leiten können.<br />

Siehe auchArtikel auf S. 12<br />

<strong>Vitanas</strong><br />

Integrations Centren<br />

Das Persönliche Budget, <strong>das</strong><br />

Menschen mit einem Eingliederungsbedarf<br />

zu mehr Autonomie<br />

und Selbstbestimmung verhelfen<br />

soll, stößt bisher offenbar auf wenig<br />

Resonanz bei den Anspruchsberechtigten.<br />

Dabei bietet<br />

es große Chancen, wie der Weg<br />

vonAnja Meinshausen zeigt: Die<br />

35-Jährige schaffte den Umzug<br />

aus dem Heim in ihre erste eigene<br />

Wohnung – und in ein<br />

selbstständiges Leben. Seite 9<br />

<strong>Vitanas</strong><br />

Dienstleistungen<br />

Das war nicht geplant:<br />

Hunderte von sehr privaten<br />

Fotos eines jungen<br />

Mannes, die Einblick geben in ein<br />

Leben in Bewegung, auf einen Lebensweg,<br />

der ihn auch ins Psychiatrische<br />

Zentrum in Rickling<br />

geführt hat. Während in der Kunsttherapie<br />

und im Maleratelier viele<br />

im Zuge einer Ausstellungsvorbereitung<br />

<strong>das</strong> Thema „Mobilität“ beschäftigte,<br />

hatte der junge Mann<br />

einfach angefangen, ein Foto nach<br />

dem nächsten in einem kleinen<br />

Vorbau des Malerateliers anzubringen.<br />

Nach dem ersten, zu-<br />

Mehr Informationen unter<br />

(0800) 848 26 27 · www.vitanas.de<br />

Auch außerhalb Europas stehen<br />

die Menschen mit zunehmendem<br />

Alter immer häufiger<br />

ohne die gewohnte Unterstützung<br />

da. Mancherorts fehlt es<br />

noch ganz an Antworten auf<br />

diese Entwicklung. So sucht man<br />

Altenheime beispielsweise in<br />

Kambodscha und Kamerun noch<br />

vergeblich. Ein Sammelband beschreibt<br />

den Umgang mit alten<br />

Menschen in insgesamt 28 Ländern<br />

der Erde. Seite 17<br />

Hunderte von privaten Fotos ergeben ein eigenes Kunstwerk und eine<br />

besondere Perspektive auf ein mobiles Leben. Foto: Rocca<br />

Leben in Bewegung<br />

nächst zögerlich fixierten Bild sei<br />

etwas in Bewegung geraten: „Für<br />

ihn war es ein ganz wichtiges Projekt“,<br />

so Pressesprecherin Regina<br />

Rocca. Und entstanden ist ein<br />

Kunstwerk. Dieses ist Teil der<br />

Ausstellung „Welt in Bewegung“.<br />

Sie umfasst Bilder, die 35 Patienten<br />

des Psychiatrischen Krankenhauses<br />

Rickling zum Thema<br />

Mobilität gestaltet haben. Weitere<br />

Besonderheit: Von zwölf Werken<br />

hängen Kopien als farbenfrohe<br />

Plakate in den Zügen der Nordbahn,<br />

die zwischen Neumünster<br />

und Bad Oldesloe fahren. (rd)


Seite 2 VERMISCHTES<br />

● Eppendorfer 11 / 2008<br />

Pädophilenprojekt auch<br />

in Schleswig-Holstein<br />

Uniklinik greift Berliner Idee auf<br />

Kiel (rd). Die schleswig-holsteinische<br />

Landesregierung will von Januar<br />

2009 an am Universitätsklinikum<br />

Kiel ein Präventionsprojekt für<br />

pädophile Männer einrichten, bei<br />

dem sich Betroffene anonym Hilfe<br />

holen können. Das berichtete der<br />

NDR im Rahmen des Schleswig-<br />

Holstein-Magazins. Dort wurden<br />

auch sehr vage Schätzungen genannt.<br />

Wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

zufolge soll es demnach in<br />

Schleswig-Holstein zwischen 2.500<br />

und 7.800 Männer mit pädophilen<br />

Neigungen geben.<br />

Das Therapieprogramm richte sich<br />

an Männer, die bisher noch nicht<br />

übergriffig geworden sind, aber befürchten,<br />

sexuelle Übergriffe auf<br />

Kinder begehen zu können. Ebenso<br />

aber auch an Männer, die bereits sexuelle<br />

Übergriffe auf Kinder began-<br />

Impressum<br />

<strong>Vitanas</strong> GmbH & Co. KGaA<br />

Sozialpsychiatrisches<br />

Centrum Koog-Haus<br />

Zweckbetrieb Eppendorfer<br />

Koogstr. 32<br />

25541 Brunsbüttel<br />

Telefon: (04852) 96 50-0<br />

Telefax: (04852) 96 50-65<br />

Internet:<br />

www.eppendorfer.de bzw.<br />

www.kooghaus.de,<br />

www.vitanas.de<br />

Email: kooghaus@vitanas.de<br />

Herausgeber: Andreas Lang<br />

<strong>Vitanas</strong> Sozialpsychiatrisches<br />

Centrum Koog-Haus &<br />

Michael Dieckmann,<br />

AMEOS<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

Holstein mbH (ViSdP)<br />

Redaktionsleitung, Organisation,<br />

Gestaltung und Produktion:<br />

Anke Hinrichs (hin)<br />

Redaktionsbüro NORDWORT<br />

Große Brunnenstr. 137<br />

22763 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 41358524<br />

Fax: 040 / 41358528<br />

e-mail: ahhinrichs@aol.com<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Sönke Dwenger,<br />

Michael Freitag (frg),<br />

Michael Göttsche (gö),<br />

Annemarie Heckmann (heck),<br />

Natalie Klüver (klü),<br />

Jens Riedel (jri),<br />

Ute Thomsen (ut),<br />

Kirsten von der Wehl<br />

Fachbeirat:<br />

Dr. Klaus Behrendt (Sucht)<br />

Dr. Charlotte Köttgen<br />

(Kinder- und Jugendpsychiatrie)<br />

Dr. Arndt Michael Oschinsky<br />

(Fachkliniken)<br />

Dr. Claus Wächtler<br />

(Gerontopsychiatrie)<br />

Druck: Beig-Verlag, Pinneberg<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 03/06.<br />

Der Eppendorfer erscheint<br />

monatlich und kostet jährlich<br />

30 Euro<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird<br />

keine Gewähr übernommen.<br />

gen haben, aber den Strafverfolgungsbehörden<br />

noch nicht bekannt<br />

sind.<br />

Schleswig-Holstein kopiert damit<br />

offenbar <strong>das</strong> Projekt „Dunkelfeld“<br />

der Berliner Charité. Dort gibt es<br />

dieses kostenlose Präventions-Angebot<br />

für Männer bereits seit 2005.<br />

Getreu der Botschaft an die Betroffenen<br />

„Du bist nicht schuld an Deinen<br />

sexuellen Wünschen, aber Du<br />

bist verantwortlich für Dein sexuelles<br />

Verhalten!“ geht es dabei um <strong>das</strong><br />

Erlernen eines verantwortungsvollen<br />

Umgangs mit der sexuellen Neigung.<br />

Die Charité spricht nach bald vier<br />

Jahren Erfahrungen von deutlichen<br />

Erfolgen. Realisiert werden kann<br />

<strong>das</strong> Projekt unter anderem durch die<br />

finanzielle Unterstützung der Bundesregierung.<br />

Bückeburg/Hannover (rd). Im<br />

juristischen Streit um die Privatisierung<br />

von acht der zehn psychiatrischen<br />

Landeskrankenhäuser soll<br />

noch in diesem Jahr ein Urteil fallen.<br />

Das teilte der über die Landesverfassung<br />

wachende Staatsgerichtshof<br />

in Bückeburg (Kreis Schaumburg)<br />

nach einem ersten Verhandlungstermin<br />

zu dem Thema mit. Einen weiteren<br />

Verhandlungstermin soll es<br />

nicht geben, berichtete die Nachrichtenagentur<br />

dpa.<br />

Verhandelt wird die Frage, ob der<br />

Verkauf der Kliniken und die damit<br />

verbundenen Gesetzesänderungen<br />

womöglich die Grundrechte der Patienten<br />

gefährden. Mit diesem Argument<br />

hatten 71 Abgeordnete der<br />

SPD und Grünen im Landtag gegen<br />

die Privatisierung geklagt. Hauptsächlich<br />

geht es dabei um den Maßregelvollzug.<br />

Bei der Arbeit in die-<br />

sen Kliniken müsse nicht selten<br />

gegen den Willen der Patienten<br />

Zwang angewendet werden – etwa<br />

zwecks Fixierung oder zur zwangsweisenMedikamentenverabreichung,<br />

und beides berühre die<br />

Grundrechte jedes Menschen.<br />

Daher, so die Argumentation der<br />

Kläger, dürften diese Aufgaben nicht<br />

von privaten Unternehmen übernommen<br />

werden, sondern gehörten<br />

in die Hände öffentlich Bediensteter.<br />

Die Kontrolle hoheitlicher Rechte<br />

im Maßregelvollzug bleibe trotz der<br />

Privatisierung bei den Landesbediensteten,<br />

entgegnen dem die Vertreter<br />

der für den Verkauf verantwortlichen<br />

Landesregierung. In<br />

jeder verkauften Klinik seien weiter<br />

14 Angestellte oder Beamte aus dem<br />

öffentlichen Dienst tätig, darunter je<br />

vier Ärzte. Das erlaube zumindest<br />

eine ständige telefonische Erreich-<br />

barkeit, um grundrechtsrelevante<br />

Entscheidungen nur von Landesbediensteten<br />

treffen zu lassen.<br />

Der Rechtsexperte der Kläger<br />

indes, Professor Werner Heun,<br />

wurde mit der Aussage zitiert: „Die<br />

Privatisierung müsste kompensiert<br />

werden durch eine Intensivierung<br />

der Fachaufsicht. Das Gegenteil ist<br />

der Fall.“ Er habe „erheblich Zweifel“,<br />

<strong>das</strong>s 14 Landesbedienstete in<br />

einer privatisierten Klinik mit teils<br />

„mehreren hundert Patienten“ die<br />

„hohe Grundrechtsrelevanz“ sichern<br />

könnten.<br />

Wie weiter berichtet wurde, hatte<br />

es bei der ersten Verhandlung des<br />

Themas insofern eine Premiere gegeben,<br />

als erstmals sogenannte Auskunftspersonen<br />

geladen wurden:<br />

drei Mitarbeiter aus psychiatrischen<br />

Kliniken, die aus ihrer Praxis berichteten.<br />

Lucas: Bundes-Modellprojekt<br />

zur Alterserforschung<br />

Hamburg nimmt Leben alter Menschen unter die Lupe<br />

Hamburg (rd). In einem bundesweit<br />

einmaligen Projekt will die Hamburger<br />

Gesundheitsbehörde <strong>das</strong> Leben<br />

alter Menschen untersuchen und ihre<br />

Seniorenpolitik entsprechend gestalten.<br />

„Dabei geht es aber auch um die Frage:<br />

Wie viel Heimversorgung brauchen<br />

wir?“ Es könne sein, <strong>das</strong>s immer mehr<br />

Menschen imAlter in unabhängigeren<br />

Wohnformen leben wollten, sagte Gesundheitssenator<br />

Dietrich Wersich<br />

(CDU) bei der Präsentation des interdisziplinären<br />

Forschungsverbundes<br />

mit dem Namen „LUCAS“ (Longitudinal<br />

Urban Cohort Ageing Study),<br />

dessenArbeitsergebnisse bis 2010 vorliegen<br />

sollen. Der Bund fördert <strong>das</strong><br />

Projekt mit knapp zwei Millionen<br />

Euro.<br />

Es geht um Fragen wie: Was trägt<br />

zum gesundenAltern bei, was sind Ri-<br />

Klinikenverbund<br />

plant Ethikkonzept<br />

Mitarbeiter im Spannungsfeld<br />

Heide/Itzehoe (rd). Wann dürfen<br />

lebensverlängernde Maßnahmen eingestellt<br />

werden? Wie sollen Ärzte und<br />

Pflegepersonal mit verstorbenen Frühgeburten<br />

umgehen? Bis zu welchem<br />

Alter ist eine umfangreiche Operation<br />

überhaupt noch vertretbar? Bei diesen<br />

in der Gesellschaft oft tabuisierten Fragen<br />

geraten die Krankenhausmitarbeiter<br />

zunehmend in <strong>das</strong> Spannungsfeld<br />

zwischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

und Klinikalltag.<br />

Die Krankenhäuser im schleswigholsteinischen<br />

sogenannten 5K-Verbund<br />

wollen daher nun die ethischen<br />

Richtlinien für die Arbeit in ihren Kliniken<br />

auf eine neue Basis stellen. Dazu<br />

soll mittelfristig ein Konzept erarbeitet<br />

werden, <strong>das</strong> Antworten auf oben genannte<br />

Fragen enthält.<br />

Grundsätzlich sieht der 5K-Verbund,<br />

in dem die kommunalen Krankenhäu-<br />

Verkauf vor dem<br />

Staatsgerichtshof<br />

Niedersachsen: Noch in diesem Jahr Urteil über<br />

Privatisierung der Landeskrankenhäuser<br />

sikofaktoren? Welche Strategien unterstützen<br />

die Gesunderhaltung, mit welchen<br />

Strategien lässt sich <strong>das</strong>Auftreten<br />

von Krankheiten bei Risikogruppen<br />

bzw. deren Fortschreiten vermeiden?<br />

Doch nicht nur Krankheit soll erforscht<br />

werden. „Wir wissen viel über den<br />

krankhaft veränderten Alterungsprozess“,<br />

so Prof. Dr. Wolfgang von Renteln-Kruse,<br />

Chefarzt und Professor für<br />

Geriatrie und Gerontologie an der Universität<br />

Hamburg und Sprecher des<br />

LUCAS-Verbundes. „Über die große<br />

Gruppe der fitten Senioren wissen wir<br />

aber immer noch relativ wenig. Das<br />

wollen wir ändern.“ Er schlägt einen<br />

veränderten Blick auf <strong>das</strong>Alter und die<br />

damit einhergehenden Prozesse vor.<br />

LUCAS untersucht unterschiedliche<br />

Zielgruppen der älteren Bevölkerung –<br />

sozusagen vom Marathonläufer bis<br />

ser in Dithmarschen, Steinburg, Neumünster,<br />

Rendsburg-Eckernförde und<br />

Bad Bramstedt zusammengeschlossen<br />

sind, keinen Widerspruch zwischen<br />

ethischen Grundlagen und knappen<br />

Mitteln im Gesundheitswesen. „Wir<br />

müssen aber entscheiden, wie wir die<br />

Mittel, die uns zur Verfügung stehen,<br />

am effektivsten einsetzen, so <strong>das</strong>s wir<br />

möglichst vielen Menschen helfen<br />

können“, erklärte der scheidende Vorsitzende<br />

Harald Stender.<br />

Turnusgemäß wechselte jetzt der<br />

Vorstand. Neuer Vorsitzender wurde<br />

der Geschäftsführer des Friedrich-<br />

Ebert-Krankenhauses Neumünster,Alfred<br />

von Dollen. Zum Vorstand zählt<br />

nun mit Prof. Dr. Arno Deister, Chefarzt<br />

der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatische<br />

Medizin am Klinikum Itzehoe, auch<br />

ein Psychiater.<br />

zum Pflegeheimbewohner in der Großstadt.<br />

Der interdisziplinäre Forschungsverbund<br />

setzt sich aus fünf universitären,<br />

universitätsassoziierten und nicht<br />

universitären Arbeitsgruppen zusammen<br />

(darunter Forschungsabteilung,<br />

Medizinisch-Geriatrische Klinik, Albertinen-Haus<br />

Hamburg; Institut und<br />

Poliklinik für Medizinische Psychologie,<br />

Universitätsklinikum Hamburg-<br />

Eppendorf [UKE]; Hamburgische Pflegegesellschaft<br />

[HPG]; Department<br />

Pflege & Management, Pflegewissenschaft,<br />

Hamburger Hochschule fürAngewandte<br />

Wissenschaften [HAW])).<br />

LUCAS arbeitet in sieben Teilprojekten,<br />

wird von der Forschungsabteilung<br />

des Albertinen-Hauses koordiniert und<br />

von einem europäisch zusammengesetzten<br />

Beirat begleitet. Mehr siehe<br />

www.geriatrie-forschung.de.<br />

IV-Verträge<br />

nicht mehr zum<br />

Selbstzweck<br />

Hamburg (rd). Die Integrierte Versorgung,<br />

also die über unterschiedliche<br />

Leistungsbereiche hinweg koordinierte<br />

medizinische Versorgung, bleibt auch<br />

nach dem Wegfall der Anschubfinanzierung<br />

und dem Start des Gesundheitsfonds<br />

ein Zukunftsmodell. Dieses<br />

bekräftigte Prof. Dr. Fokko ter Haseborg,<br />

Vorstandsvorsitzender des Albertinen-Diakoniewerks,<br />

im Beisein von<br />

Hamburgs Gesundheitssenator Dietrich<br />

Wersich zumAuftakt des 4. Hamburger<br />

Symposiums zur Integrierten Versorgung:<br />

„Qualität setzt sich durch, gerade<br />

auch in Zeiten des Gesundheitsfonds<br />

mit einheitlichen Beitragssätzen für die<br />

Krankenkassen.“ Denn Krankenkassen<br />

müssten sich zukünftig viel stärker in<br />

einem Leistungswettbewerb positionieren<br />

und daher schon aus ureigenstem<br />

Interesse heraus konsequent auf Qualität<br />

setzen – und diese biete die Integrierte<br />

Versorgung mit ihren klar definierten<br />

Qualitätskriterien. Allerdings<br />

würden den Übergang zum Gesundheitsfonds<br />

nicht alle bestehenden IV-<br />

Verträge überleben, so die Prognose:<br />

„IV-Verträge um ihrer selbst willen wird<br />

es zukünftig nicht mehr geben. DieVersorgungsmodelle<br />

werden sich selbst tragen<br />

müssen!“<br />

Das 4. Hamburger Symposium zur<br />

IntegriertenVersorgung verzeichnete in<br />

diesem Jahr nach Angaben der Veranstalter<br />

– demAlbertinen-Diakoniewerk<br />

– mit über 500 Teilnehmern aus allen<br />

Bereichen des Gesundheitswesens<br />

einen neuen Rekord.<br />

Diakonie durfte<br />

Bewerberin<br />

ablehnen<br />

Hamburg (rd). Die Ablehnung einer<br />

muslimischen Bewerberin durch <strong>das</strong> Diakonische<br />

Werk Hamburg (DW HH) war<br />

rechtmäßig, da der Bewerberin zentrale<br />

Qualifikationen für dieAusübung der ausgeschriebenen<br />

Stelle fehlten. Zu dieser<br />

Auffassung ist nach Mitteilung des DiakonischenWerks<br />

jetzt <strong>das</strong> Landesarbeitsgericht<br />

(LAG) Hamburg gekommen, <strong>das</strong><br />

keine Benachteiligung aufgrund der Religion<br />

sah. Voraussetzung für eine Benachteiligung<br />

sei die objektive Eignung<br />

des jeweiligen Bewerbers für eine<br />

Stelle. Die Klägerin habe aber weder<br />

den in der Stellenausschreibung geforderten<br />

Studienabschluss in Sozialpädagogik<br />

oder Sozialwissenschaften vorzuweisen<br />

gehabt noch Abitur. Dass die<br />

Diakonie die Deutsche türkischer Herkunft<br />

nach Eingang der Bewerbung angerufen<br />

und nach einer etwaigen Kirchenzugehörigkeit<br />

befragt habe, ändere<br />

nichts an deren fehlender Eignung, urteilte<br />

<strong>das</strong> LAG nach einem Bericht der<br />

Nachrichtenagentur AfP. Das Arbeitsgericht<br />

hatte in erster Instanz noch eine<br />

unterschiedliche Behandlung aufgrund<br />

der Religion angenommen und die Diakonie<br />

zur Zahlung von drei Monatsgehältern<br />

an die Frau verurteilt.<br />

Neue Werkstatt<br />

in Harburg<br />

Hamburg (rd). Mit 1,9 Millionen<br />

Euro hat sich die Hamburger Behörde<br />

für Soziales und Gesundheit an den<br />

Kosten für den Neubau auf dem Gelände<br />

der Harburger Betriebsstätte<br />

„Elbe 2“ der Elbe-Werkstätten GmbH<br />

beteiligt. Dort entstanden 1.700 Quadratmeter<br />

Produktionsfläche nebst<br />

Räumlichkeiten für Weiterbildung,<br />

Pflege und Therapie der behinderten<br />

MitarbeiterInnen. Insgesamt beschäftigen<br />

die Werkstätten in Hamburg<br />

mehr als 1.200 Menschen.


● Eppendorfer 11 / 2008 BLICKPUNKT: NONVERBALE KOMMUNIKATION<br />

Seite 3<br />

Er hat die Macher des Bildbands besonders<br />

beeindruckt: Wolfgang Barth<br />

antwortet auf die Frage „Welchen<br />

Sport würden Sie gern betreiben?“<br />

Gesichter, die sprechen<br />

Eine ungewöhnliche Sammlung von Porträts behinderter und nichtbehinderter Menschen<br />

Worte und die Persönlichkeit, die sie aussprechen, scheinen<br />

oft nicht übereinzustimmen. Zumal, je fremder man sich<br />

ist. Nicht selten bleibt <strong>das</strong> echte Wesen eines Menschen<br />

unentdeckt. Mimik und Gestik hingegen verraten dem aufmerksamen<br />

und geschulten Blick oft mehr und anderes über den Menschen<br />

als die Worte, die er wählt. Was <strong>das</strong> ist, <strong>das</strong> ist wiederum oft schwer<br />

in Worte zu fassen, da es einem Interpretationsraum entspringt. Einem<br />

Freiraum für <strong>das</strong> gewisse Etwas, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Leben bunt macht<br />

und <strong>das</strong> Zwischenmenschliche scheinbar im Unsichtbaren dirigiert.<br />

Ein mehr als unabdingbarer Bestandteil der Menschlichkeit.<br />

Voll davon ist der Bildband „Freiraum – Perspektive Mensch“ von<br />

Werner Feldmann, den jetzt der Dachverband der bundesdeutschen<br />

Behindertenwerkstätten präsentierte. Ein Buch, dessen Konzept so<br />

ungewöhnlich wie neuartig ist, weil es <strong>das</strong> in dieser Art noch nicht<br />

gibt: Es versammelt 60 nonverbale Interviews, also solche, in denen<br />

die Protagonisten etwas ohne Worte ausdrücken sollen. So entstanden<br />

Porträtfotos, die Menschen mit geistigen und körperlichen Handicaps<br />

sowie Zeitgenossen ohne Behinderung, darunter mehrere Prominente,<br />

zu gleichgestellten Gesprächspartnern machen. Herausgekommen<br />

ist ein Band, der im wahrsten Sinne des Wortes Gesichter<br />

sprechen lässt. Eine Ansammlung von Porträts, die keine „Beauties“<br />

sind, wie Fotografen zu sagen pflegen, „sondern zu Bild gewordene<br />

Gesichtsrealität“, wie Werner Feldmann im Buch erklärt. Auch die<br />

Sprache der Fotos, die Reduktion auf schwarz-weiß, mit einer harten<br />

Lichtführung, um die Mimik bis ins Detail auszuleuchten, ist ganz<br />

auf <strong>das</strong> Konzept abgestimmt.<br />

„Face it“ nannte Feldmann seine Idee des nonverbalen Interviews,<br />

die im Jahr 2003 entstand – und original seine Idee sei, wie er betont,<br />

auch wenn diese Idee heute – adaptiert und von anderen umgesetzt –<br />

auch regelmäßig in einer großen deutschen Tageszeitung zu finden ist. Auslöser für ihn, den Fotografen<br />

aus Bodenheim bei Mainz, war die reichhaltige Mimik, die er bei seiner Porträtfotografie feststellte.<br />

„Ich merkte: Wenn ich die Porträtierten mit konkreten Begriffen und einfachen Fragen konfrontierte,<br />

verloren diese die Scheu vor der Kamera und ich erntete beeindruckende Aufnahmen, geprägt von<br />

individuellen körpersprachlichen Reaktionen.“<br />

Werner Feldmann tat sich mit dem Journalisten Hermann-Josef Berg zusammen. Der recherchierte,<br />

um daraus prägnante Fragen bzw.Aufgabestellungen für die Porträtierten zu entwickeln. In eine Form<br />

gebracht wurde <strong>das</strong> Ganze schließlich von dem Grafiker Stephan Schelenz. Ihm oblag auch die<br />

Schwerstaufgabe, eine Auswahl zu treffen. Insgesamt haben Feldmann und Berg mehr als 500 „Face<br />

Susanne Fröhlich, Autorin („Moppel-Ich“),<br />

Moderatorin und Vielrednerin,<br />

bekam diese Ansage:<br />

„Auf einem Foto sehen Sie sich am<br />

liebsten so!“<br />

Der Verpacker ist von Geburt an blind und hat nie sehen können, wie Jubel oder wie<br />

Traurigkeit aussieht. „Und dennoch hat er uns eine Körpersprache gezeigt, die nicht begreifen<br />

lässt, <strong>das</strong>s hier ein Blinder vor der Kamera stand. Hier zeigt er, wie er sich auf einem<br />

Foto am liebsten sehen würde. Fotos (8): Werner Feldmann<br />

it“-Interviews geführt. Sie sprachen mit Prominenten – von<br />

Kardinal Lehmann über Arbeitsminister Scholz und Autorin<br />

Susanne Fröhlich bis zu Jazzmusiker Peter Herbolzheimer<br />

und Sportmoderator Dieter Kürten. Aber sie waren auch in<br />

Unternehmen und Behörden unterwegs. Die volle Macht der<br />

Methode bekamen sie in einem Gefängnis zu spüren, als sie<br />

die Insassen fragten, was sie empfinden, wenn sie an Weihnachten<br />

denken und sich „sechs oder sieben schlagartig weinend<br />

auf den Boden warfen“, wie der Fotograf im Rahmen<br />

einer Buchpräsentation im Bauch der „Cap San Diego“ im<br />

Hamburger Hafen schilderte. „Man kriegt eine Menge Wahrheiten<br />

mit, die man mit Worten oft wegschieben kann“, erklärt<br />

er <strong>das</strong> Phänomen von „Face it“. Und lädt ein, sich auf<br />

die Betrachtung einzulassen. „Es ist spannend, Bilder und<br />

Fragen zu vergleichen – da ergibt sich viel Interpretationsraum,<br />

es regt zu Kommunikation an.“<br />

Aufschlussreiche Beobachtungen machten Fotograf und<br />

Journalist übrigens auch zum Thema Mann/Frau. Frauen,<br />

sagt Werner Feldmann, zeigten oft interessantere Mimik und<br />

Gestik – um dann anschließend oft zu lachen. Dahinter vermutet<br />

er eine Art „archaische Vermittlerrolle“. Männer indes<br />

wirkten körpersprachlich meist reduzierter, aber dadurch offenbar<br />

klarer – und letztlich überzeugender...<br />

Circa ein Drittel der für den Band Interviewten stammten<br />

aus dem Bereich der Behindertenwerkstätten, deren Dachverband<br />

– die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für<br />

behinderte Menschen (BAG/WfbM) <strong>das</strong> ebenso spannende<br />

wie aufwändige Projekt trägt und vertreibt. Es passe zur Weiterentwicklung<br />

des Werkstättengedankens dahingehend, den<br />

Menschen mehr in den Vordergrund zu stellen, erläuterte Verbandspräsident Günter Mosen. Vor allem<br />

in der Arbeitswelt blieben viele Talente unerkannt, weil eben auch manches echte Wesen unentdeckt<br />

bleibe, so Mosen. „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, schrieb Saint-Exupéry. Wolfgang<br />

Barth, von Geburt an blind, scheint es zu beweisen: Er brauchte keine Augen, um eine überzeugende<br />

eigene Körpersprache zu entwickeln. Anke Hinrichs<br />

Werner Feldmann: Freiraum – Perspektive Mensch, Face it – 60 nonverbale Interviews, 160<br />

S., Hardcover, 27,2 x 32,5, ISBN 978-3-9812599-0-2. 39 Euro, BAG-Mitglieder: 29 Euro, zu bestellen<br />

bei: Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V., Sonnemannstraße<br />

5, 60314 Frankfurt a.M., www.bagwfbm.de und über www.amazon.de<br />

„Face it“ nennt Fotograf Werner Feldmann sein Konzept<br />

nonverbaler Interviews, mit dem er rund 500 Menschen interviewt<br />

hat. Ein Bildband versammelt Fotos von<br />

Prominenten und behinderten Menschen – auf eine Art,<br />

die <strong>das</strong> Wesentliche in den Vordergrund rückt.<br />

Woran mag sie denken? Ausdrücken sollte Tina Veigel, Diplom-<br />

Pädagogin. vor der Kamera: „So genießen Sie ihr Leben!“<br />

„Yes, we can“ scheint Sozialmanager Günter Mosen zu sagen.<br />

Tatsächlich lautete die Vorgabe für den Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Werkstätten für behinderte Menschen<br />

(BAG WfbM): „Hallo, Deutschland, ich kämpfe für die Interessen<br />

von benachteiligten Menschen!“<br />

Karl-Heinrich Brunotte ist ein<br />

ausdrucksstarker Bildhauer.<br />

Hier sollte er darstellen: „Eine<br />

junge Stadt braucht starke<br />

Kräfte.“<br />

Und so lautet Wolfgang Barths sichtbare<br />

Antwort auf die Frage: „Wie<br />

sieht es aus, wenn Sie sich richtig<br />

freuen?“<br />

Olaf Scholz, Arbeits- und Sozialminister<br />

aus Hamburg-Altona.<br />

Seine Aufgabe: „Ihre Botschaft<br />

an Menschen mit Behinderungen!“

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