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Kirchennachrichten Pfarrbereich Gebra

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. Am Anfang stand….Ja, was stand eigentlich am Anfang….die spanische Gurke oder die niedersächsische Sprosse? Oder beide oder garein dritter Verdächtiger? Auf jeden Fall wohnte diesem Anfang kein Zauberinne á la Hermann Hesse. Dieser Anfang war für die Betroffenen grauenvollund sogar für uns Fernseh-Mitleidenden gefühlt lebensbedrohlich.Da lag auf einmal wieder diese Schweinegrippe-Hysterie in der Luft. Unddabei ist es für uns hier auf dem Land doch noch recht einfach, wir könnenja immer noch das Gemüse aus dem eigenen Garten essen. Aber die Menschenin der Stadt? Wie zerbrechlich doch unsere scheinbare Sicherheit ist.Noch vor wenigen Wochen schrieb ich einen Artikel über einen chinesischenChristen, der aus seiner Heimat auf abenteuerliche Weise vor der Foltergeflohen ist. Xin He wusste nicht einmal wohin das Schiff fuhr, das erheimlich bestiegen hatte. Er hatte kein Gepäck dabei, nur das, was er aufdem Leib trug und zwei trockene Kekse. Seine 1.000 Meilen-Reise beinhaltetejedoch nicht nur den Weg, sondern auch acht Jahre tiefer Verzweiflung.Gott sei Dank wusste er anfangs noch nicht, dass er so lange würde wartenmüssen, bis er politisches Asyl bekommt. „Oh, Gott“, dachte ich, „in welcherSicherheit darfst du hier leben.“ Und dann kam die Gurke, die alles vermasselthat – plötzlich war die Sicherheit dahin. Böse Zungen würden sagen:„Ja, und mal wieder durch Ausländer.“ Aber zu diesem Unsinn brauche ichmich ja nun nicht mehr zu äußern, da kamen mir die niedersächsischenSprossen noch rechtzeitig zur Hilfe. Nein, ich will unsere Situation auchnicht mit der von Xin He vergleichen, das wäre unmoralisch. Ein interessanterVergleich sind hingegen unsere Reaktionen. Der Mann, der wirklich ständigum sein Leben bangte, wirkte ruhig und ergeben, als ich ihn traf. Menschenvor den Gemüseregalen unserer Stadt hatten da schon eher den getriebenen,angstvollen Blick von Flüchtlingen.Wahrscheinlich wird man ängstlicher, wenn man ständig in Sicherheit lebt.Darum ist es gut, immer mal wieder über den Tellerrand hinauszuschauenund eine Reise zu beginnen. Vielleicht haben Sie in den Sommerferien auchein wenig Zeit dazu. Es muss ja nicht gleich China sein - Neues kann manauch schon im eigenen Land entdecken, wenn man nur hinsieht. In diesemSinne wünsche ich Ihnen schöne Ferien Regina Englert5

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