Predigt: Violett - Martin-Luther-Gemeinde Bremen-Findorff
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nich nich gern hast. Aber mehr wie alles andre mag Gott, wennman was bewundert.Soll das heißen, dass Gott eitel is? frag ich.Nä, sagt sie. Nich eitel, nur will Es was Gutes auch teilen.Ich glaub, es stinkt Gott, wenn du irgendwo in einem Feldan der Farbe Lila vorbeigehst und sie nich siehst.“Fast zufällig kommt sie daher, die Farbe Lila. Fast, als hätte Shugauch rot oder gelb sagen können, an dem man im Feld nichtachtlos vorbeigehen soll. Aber (so weit reicht mein Wissen vomDeutsch-Leistungskurs noch) der Roman hätte nicht diesen Titel,hätte die Farbe Lila nicht eine tiefere Bedeutung.Anfang der 80er Jahre war violett nicht einfach eine modischeFarbe, sondern – manche unter uns erinnern sich bestimmt noch -die Farbe der Frauenbewegung (schlechthin). [Viele feministischeProjekte wählten Lila als Teil ihres Namens, „Lila Latzhosen“ istbis heute ein geprägter Begriff – mit negativen wie positivenAssoziationen.]Aus Blau und Rot, also männlicher und weiblicher Symbolikzusammensetzt, steht <strong>Violett</strong> für den Wunsch bzw. die Sehnsuchtnach ganzheitlichem Menschsein, in dem wir uns nicht auf unserejeweilige Geschlechtsrolle festgelegen und allein darüberdefinieren lassen (so habe ich in der Vorbereitung auf diese