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Predigt: Violett - Martin-Luther-Gemeinde Bremen-Findorff

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Und hier komme ich auf die christliche Symbolik der Farbe<strong>Violett</strong>. Im Kirchenjahr ist sie die Farbe der Buß- und Passionszeit.Der Leidenszeit. (Sie steht für den Weg zum Kreuz. Für Trauer.)Der Künstler Franz Marc schrieb 1912 an seinen Freund undKollegen August Macke: „Mischst du z.B. das ernste, geistigeBlau mit Rot, dann steigerst Du das Blau bis zur unerträglichenTrauer.“ Als so ein tief-trauriges <strong>Violett</strong> erlebe ich hier dieGrundfarbe des Paramentes an der Kanzel. (Wenn ich es längerbetrachte, spüre ich fast einen Sog, der in die Trauer hineinzieht.)In ihm wie am Altar findet sich der Aspekt des Leidens auch inden ganz zart hinein gewebten Kreuzen wieder. Fast sind sie nurangedeutet.Ich habe vorher nicht erfragt, was die Künstlerin sich dabeigedacht hat – und ich fände es spannend, liebe Frau Jaeger,wenn Sie dazu nachher im Gespräch Auskunft geben würden – ichinterpretiere das so:Die Passionszeit mit ihrer Betrachtung der LeidensgeschichteJesu und des Leidens in der Welt wird oft missverstanden oderauch missbraucht für die Faszination am Leid, am Tod, ja für eineArt Verliebtheit der Kirche ins Leid.Dabei geht es (im Evangelium doch) genau um das Gegenteil: umdie Verwandlung von Leid, um Aufrichtung und Heilung, umAuferstehung aus dem Tod! Jesus hat nicht um des Leidens willen

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