aktuelles aus der überseestadt - uebersee-magazin.de
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Foto: Thomas Kleiner<br />
2009 eröffnete The<br />
Minh Nguyen <strong>de</strong>n Mekong-<br />
Grill auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Muggenburg.<br />
Vor allem in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittagszeit<br />
und bei sommerlichen Temperaturen<br />
sind die Tische<br />
um seine Bambushütte gut<br />
besetzt.<br />
14:09<br />
Projektleiterin Sonja<br />
Kramer bespricht mit ihrem<br />
Planungsteam um Carolin<br />
Kimmer und Yasin Aykoc<br />
das Farb- und Materialkonzept<br />
für eine Klinikerweiterung<br />
in Bremen-Nord.<br />
12:25<br />
30 Jahren noch alle Finger beisammen hat, <strong><strong>de</strong>r</strong> ist schon<br />
ziemlich gut.« Doch nicht nur diese Risiken machen <strong>de</strong>n<br />
Beruf zu einem Knochenjob. Schwerste Holzplatten gilt<br />
es nur mithilfe eines kleinen Rangierwägelchens auf die<br />
Säge zu hieven. Eine schweißtreiben<strong>de</strong> Angelegenheit,<br />
wie wir am eigenen Leib erfahren durften. Die Mittagsp<strong>aus</strong>e<br />
kam insofern gera<strong>de</strong> recht.<br />
12.25 UHR: MITTAGESSEN BEI MEKONG-GRILL<br />
Nur ein paar Schritte entfernt duftet es schon nach<br />
krosser Ente und Bratnu<strong>de</strong>ln. Von außen kaum zu glauben,<br />
dass sich im Inneren <strong><strong>de</strong>r</strong> kleinen Bambushütte ein<br />
Gastronomie-Geheimtipp befin<strong>de</strong>t. Mittagstisch heißt<br />
Hauptbetriebszeit im Mekong-Grill. »Bei gutem Wetter<br />
wie heute, kommen bis zu 100 Gäste. Manchmal sogar<br />
eine ganze Firma, 30 bis 40 Leute auf einmal«, so The<br />
Minh Nguyen, Inhaber <strong>de</strong>s Familienbetriebs. Der 45-jährige<br />
Vietnamese wan<strong><strong>de</strong>r</strong>te zunächst 1988 nach Prag <strong>aus</strong>,<br />
wo er jahrelang in einer Glasfabrik arbeitete. Nach <strong>de</strong>m<br />
Mauerfall kam er dann in die Hansestadt. »Im Kommunismus<br />
hatten wir oft nur Reis und Suppe, hier geht es<br />
uns <strong>de</strong>utlich besser«, sagt The Minh (»Der Intelligente«),<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> noch ein Restaurant im Steintor besitzt. »Dort ist es<br />
LEITTHEMA<br />
LEITTHEMA<br />
meist viel stressiger. Ich komme <strong>de</strong>shalb gern tagsüber<br />
hier rüber. Es gibt mehr frische Luft und ich kann mich<br />
um die Pflanzen kümmern.« Denn er und seine drei Mitarbeiter<br />
bauen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Überseestadt selber Basilikum,<br />
Korian<strong><strong>de</strong>r</strong> und weitere Kräuter an.<br />
14.09 UHR: ARCHITEKTURBÜRO GSP<br />
Die Mittagsp<strong>aus</strong>e bei GSP Gerlach Schnei<strong><strong>de</strong>r</strong> Partner<br />
Architekten im Speicher XI fällt an manch turbulenten<br />
Tagen schon mal kürzer <strong>aus</strong>. Das Unternehmen hat sich<br />
auf Bau und Gestaltung in <strong>de</strong>n Bereichen Gesundheit,<br />
Soziales und Justiz spezialisiert. Ein <strong>aktuelles</strong> Projekt:<br />
die Erweiterung eines Klinikums in Bremen-Nord um<br />
2.700 Quadratmeter. »Konkret geht es um die Zusammenlegung<br />
<strong>de</strong>s psychiatrischen Behandlungszentrums<br />
am Standort Aumun<strong><strong>de</strong>r</strong> Heerweg. Eine bestehen<strong>de</strong> Tagesklinik<br />
und eine Station wer<strong>de</strong>n dort <strong>aus</strong>gebaut und<br />
eine neue Station kommt hinzu«, erklärt Projektleiterin<br />
Sonja Kramer. Baubeginn ist im Sommer 2012, doch<br />
bereits seit März letzten Jahres arbeitet das Team an<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Planung. Heute besprechen die Kollegen das Farb-<br />
und Materialkonzept <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Räumlichkeiten. »Im<br />
Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund steht, Orientierung und Zusammenhänge<br />
Foto: Thomas Kleiner<br />
zu schaffen, etwa durch thematische Farbgebung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wän<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> Flure in <strong>de</strong>n einzelnen Stockwerken. Später<br />
spielen auch Details wie Bebil<strong><strong>de</strong>r</strong>ung o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Einrichtung<br />
eine Rolle«, so Innenarchitektin Carolin Kimmer.<br />
Dabei sei es oft eine große Her<strong>aus</strong>for<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, neue<br />
Konzepte in bestehen<strong>de</strong> Strukturen zu integrieren. Nahezu<br />
täglich stimmt sich das Projektteam ab. »Je<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
hat seine Zuständigkeiten. Deshalb ist es wichtig, alle<br />
Beteiligten up-to-date zu halten«, macht die Projektleiterin<br />
klar. Um sie herum stehen an fast je<strong><strong>de</strong>r</strong> Wand<br />
<strong>de</strong>s Loftbüros Regale mit t<strong>aus</strong>en<strong>de</strong>n Materialmustern<br />
für Bo<strong>de</strong>nbeläge, Farben und vieles mehr. Ihr Kollege<br />
Yasin Aykoc erklärt: »Unser Anspruch ist es, auch in<br />
Krankenhäusern eher einen Hotelcharakter zu erzeugen.<br />
Denn sowohl die Patienten als auch die Mitarbeiter,<br />
die sich schließlich je<strong>de</strong>n Tag dort aufhalten, fühlen sich<br />
so viel wohler als in steril wirken<strong>de</strong>n Räumen.«<br />
16.33 UHR: SHOOTING IM FOTO-STUDIO PENZ<br />
Ums Wohlfühlen geht es auch beim Fotografieren.<br />
»Für ein gelungenes Bild kommt es auf das Zusammenspiel<br />
zwischen Mo<strong>de</strong>l und Fotograf an. Manchmal muss<br />
man sich in das perfekte Foto auch erst gemeinsam<br />
reinarbeiten«, sagt Monique Grigutsch, Fotografin beim<br />
Seite 12 Seite 13<br />
Foto: Foto-Studio Penz<br />
16:33<br />
Foto-Studio Penz im Speicher I. Die 26-Jährige machte<br />
hier ihre Ausbildung und wur<strong>de</strong> für ihre Arbeiten als<br />
Lan<strong>de</strong>ssiegerin und Dritte im Bun<strong>de</strong>swettbewerb <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />
Gera<strong>de</strong> kommt ein junger Mann durch die<br />
Tür. Er möchte Porträtbil<strong><strong>de</strong>r</strong> für seine Freundin anfertigen<br />
lassen. »Schulter mal ein bisschen fallen lassen,<br />
etwas mehr nach links gucken – ja, super!« Wir merken,<br />
fotografieren heißt auch viel kommunizieren und<br />
<strong>de</strong>m Gast die Scheu nehmen. Acht bis zwölf solcher<br />
Shootings macht Grigutsch täglich, »zur Weihnachtszeit<br />
natürlich <strong>de</strong>utlich mehr«. Dazu gehören auch ein<br />
Vorgespräch über die Vorstellungen <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n und<br />
die Bildbearbeitung. Bei Bedarf stehen vorab auch<br />
Visagistin und Friseurin zur Verfügung. Bodypainting,<br />
Akt-Shootings o<strong><strong>de</strong>r</strong> Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> mit einer Königspython um<br />
<strong>de</strong>n Körper geschlungen – die Fotowünsche <strong><strong>de</strong>r</strong> Kun<strong>de</strong>n<br />
sorgen für Abwechslung im Alltag von Monique<br />
Grigutsch.<br />
18.20 UHR: RESTAURANT FEUERWACHE<br />
Während im Foto-Studio die letzten Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> für heute<br />
produziert wer<strong>de</strong>n, geht <strong><strong>de</strong>r</strong> Hochbetrieb bei Timo<br />
Reinken gera<strong>de</strong> los. Der gebürtige Bremer ist gelernter<br />
Koch im Restaurant Feuerwache. Vier bis fünf Kolle-<br />
Monique Grigutsch in<br />
Aktion. Gern bin<strong>de</strong>t die<br />
gebürtige Greifswal<strong><strong>de</strong>r</strong>in<br />
auch die Außenkulissen<br />
<strong>de</strong>s alten Hafens in ihre<br />
Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> ein. Die Parkplatzsituation<br />
vor <strong>de</strong>m Speicher I<br />
fin<strong>de</strong>t sie hingegen<br />
»katastrophal«.<br />
18:20<br />
Schon immer wollte<br />
er Koch wer<strong>de</strong>n – Timo<br />
Reinken mag es, wenn es in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Küche <strong>de</strong>s Restaurants<br />
Feuerwache hektisch zugeht.<br />
»Das macht <strong>de</strong>n Job<br />
<strong>aus</strong>«, sagt er.<br />
Foto: Übersee-Magazin