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Strukturierte Verkabelung von Wohngebäuden

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Hausverkabelung leicht gemacht –der Trend zur strukturierten <strong>Verkabelung</strong> in <strong>Wohngebäuden</strong>Teil 3: Planung und NormenDie wichtigsten NormenDIN EN 50173-1Informationstechnik - Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen - Teil 1: AllgemeineAnforderungenBeschreibt die Leistungsklassen der <strong>Verkabelung</strong>, beispielweise Klasse E A mit Komponenten derKategorie 6 A . Enthält Beispielausführungen für die <strong>Verkabelung</strong> in Steigebereichen sowie dieVorgaben zum Steckverbinder RJ45 (korrekt: Steckverbinder nach EN 60603-7).DIN EN 50173-4Informationstechnik - Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen - Teil 4: WohnungenEnthält ergänzend zur Grundlagennorm DIN EN 50173-1 die Vorgaben, die speziell bei der<strong>Verkabelung</strong> <strong>von</strong> <strong>Wohngebäuden</strong> zu beachten sind, einschließlich der vorzusehendenAnschlusszahl.DIN EN 50174-2Informationstechnik - Installation <strong>von</strong> Kommunikationsverkabelung - Teil 2: Installationsplanungund Installationspraktiken in GebäudenEnthält Vorgaben zur praktischen Ausführung, zur Kabelverlegung, einzuhaltenden Mindestabständenund zu Kabelwegen.DIN EN 50310Anwendung <strong>von</strong> Maßnahmen für Erdung und Potentialausgleich in Gebäuden mit Einrichtungender InformationstechnikEnthält die Vorgaben für Erdung und Potenzialausgleich in Gebäuden, in denen Datenleitungenverlegt werden, unabhängig <strong>von</strong> der Gebäudenutzung; die Norm ist für Bürogebäude genausoanzuwenden wie für Wohngebäude.


Abgestimmte Systeme und Mix & MatchObwohl die <strong>Verkabelung</strong>snormen geschaffen wurden, um Komponenten verschiedener Herstellerinnerhalb derselben Übertragungsstrecke verwenden zu können, kann ein Herstellermix zuProblemen führen. Die Normen gestatten einen relativ großen Toleranzbereich, und es kommenin den Komponenten je nach Hersteller verschiedene Verfahren zur Kompensation <strong>von</strong> Beeinflussungenzum Einsatz. In der Praxis kommt es durchaus vor, dass Komponenten, die nichtaufeinander abgestimmt sind, zu Signalreflexionen und dadurch zu hohen Bitfehlerraten führen.Höhere Antwortzeiten sind die Folge, das Datennetz arbeitet weit unter seiner vorgesehenenLeistung.Abgestimmte und nichtabgestimmte SystemeWie viele Anschlüsse für einen Raum und in welcher Leistungsklasse?Generell gilt: Die Nutzung der Räume bestimmt die Anzahl der Anschlüsse. Wenn nutzungsunabhängigverkabelt werden soll, hat sich ein Anschluss pro 3,75 m Raumumfang als Richtwertbewährt, was auch in der entsprechenden Norm DIN EN 50173-4:2011 so vermerkt ist. Beieinem Raum <strong>von</strong> vier mal drei Metern beispielsweise ergibt sich:Raumumfang: 3 m + 4 m + 3 m + 4 m = 14 m1 Anschluss pro 3,75 m: 14 m : 3,75 m = 3,73Quelle: DIN EN50173-4:2007


Für diesen Raum wären 3,73, also gerundet 4 Anschlüsse vorzusehen. Üblicherweise wird manzwei Doppeldosen statt vier Einfachdosen installieren. Dabei hat es sich bewährt, lieber einenAnschluss zu viel als einen zu wenig zu installieren: Besser eine Anschlussdose, die man nichtverwendet, als eine mit großem Aufwand nachzurüsten. Aus Gründen der Zukunftssicherheit wirdman meist Leitungen der Kategorie 7 (bis 600 MHz), zumindest jedoch der Kategorie 6 A (bis 500MHz) wählen. Viele IP-Geräte besitzen bereits einen Anschluss für Gigabit Ethernet (1000Base-T), und mit diesen Leitungen ist auch der Upgrade zur nächsten Netzgeneration 10 GigabitEthernet (10GBase-T) problemlos möglich. Als Anschlusskomponenten wird man Dosen undModule der Kategorie 6 A wählen. Der Preisunterschied zu den günstigeren Produkten der Kategorie6 fällt bei den wenigen Anschlüssen in <strong>Wohngebäuden</strong> nicht ins Gewicht, besonders wennman bedenkt, dass die <strong>Verkabelung</strong> bei Kat.6-Komponenten auf das aktuelle Gigabit Ethernetbeschränkt wäre. Und wenn man in ein paar Jahren dann Module und Anschlussdosen tauschenmuss, ist das sehr viel teurer, als wenn man gleich zukunftssicher installiert und dann für vieleJahre seine Ruhe hat.Jenseits der Kategorie 7Wem das alles nicht reichen sollte, der kann für Multimedia-Anwendungen zu Komponente derKategorie 7 A (bis 1.000 MHz) greifen. Allerdings kann dann der RJ45-Stecker, der sich alsStandard-Stecker für alle IP-Anwendungen durchgesetzt hat, nicht mehr verwendet werden. Fürsolche Fälle sind spezielle Stecker und Dosen notwendig, die meist sehr teuer sind. Sinnvollwäre das nur für Anwendungen wie beispielsweise Kabelfernsehen, das sehr hohe Frequenzenbenötigt. Doch das kann mit der bewährten Technik mit Koaxial-Antennenkabeln oft leistungsfähigerund gleichzeitig preiswerter realisiert werden. Und das Fernsehen entwickelt sich ohnehinin Richtung IP-TV, was wiederum eine strukturierte <strong>Verkabelung</strong> mit dem bewährten RJ45-Stecker voraussetzt.F HDTV KabelsteckerFeldkonfektionierbarer Steckverbinder MFP8

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