12.07.2015 Aufrufe

Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene für alle – ein ... - Venro

Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene für alle – ein ... - Venro

Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene für alle – ein ... - Venro

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

PositionspapierWASH <strong>und</strong> Ernährungssicherheit7WASH <strong>und</strong>ErnährungssicherheitHerausforderungNachhaltigkeitStudien belegen den Zusammenhang zwischen WASH <strong>und</strong>Ernährungssicherheit. Hygienische Lebensverhältnisse,sauberes Trinkwasser zur Zubereitung der Nahrungsmittel,sanitäre Einrichtungen <strong>und</strong> die Möglichkeit zum Waschender Hände mit Seife vor dem Essen sind Voraussetzungen<strong>für</strong> <strong>ein</strong>e ges<strong>und</strong>e Ernährung. Dies ist oft k<strong>ein</strong>e Selbstverständlichkeit.<strong>Wasser</strong>qualitätsbedingte Durchf<strong>alle</strong>rkrankungen<strong>und</strong> Wurmbefall schwächen den Körper <strong>und</strong>verhindern <strong>ein</strong>e optimale Nahrungsverwertung <strong>–</strong> das ist besonderskritisch in Regionen mit Nahrungsmittelknappheit.Behandelte menschliche Fäkalien <strong>und</strong> häuslichesAbwasser stellen zudem wichtige Ressourcen dar, die essentiellePflanzennährstoffe, organische Substanzen <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>enthalten, die in der Landwirtschaft produktiv genutztwerden können, statt unbehandelt in Gewässer <strong>ein</strong>geleitetzu werden <strong>und</strong> diese hochgradig zu belasten. AufbereiteterUrin <strong>und</strong> Fäzes sind wertvolle Dünger <strong>und</strong> Bodenverbesserer,die <strong>ein</strong>en wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheitleisten können. Insbesondere <strong>für</strong> ärmere Bevölkerungsschichten,die sich synthetische Düngemittel nicht leistenkönnen, stellen sie <strong>ein</strong>e Alternative dar.WASH <strong>für</strong> <strong>alle</strong>Sehr oft brauchen WASH-Einrichtungen nur minimale baulicheVeränderungen, um inklusiv <strong>und</strong> barrierefrei auf dieBedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasstzu werden. Dies kann durch breitere Eingangstüren, zusätzlicheHandläufe oder Rampen erreicht werden. Davonprofitieren auch andere gesellschaftliche Gruppen wie zumBeispiel Alte, Schwangere oder Eltern mit kl<strong>ein</strong>en Kindern.Die Kosten <strong>für</strong> barrierefreie WASH-Baumaßnahmen liegenim Vergleich zu den Gesamtbaukosten oft nur unwesentlichhöher. Wer bei der Planung die Bedürfnisse von Menschenmit Behinderung berücksichtigt, der vermeidet teure nachträglicheAnpassungen <strong>und</strong> Umbauten. Menschen mit Behinderungensollten direkt in die Planung <strong>ein</strong>bezogen werden,um entsprechende Bedürfnisse befriedigen zu können.Trotz jahrzehntelanger Bemühungen ist es bisher nur inungenügendem Maß gelungen, <strong>Wasser</strong>versorgungs- <strong>und</strong>Sanitärsysteme aufzubauen, die ohne größere externe (internationale)Unterstützung dauerhaft genutzt <strong>und</strong> instandgehalten werden. Die Gründe hier<strong>für</strong> sind vielfältig <strong>und</strong> selten<strong>ein</strong>e Frage der richtigen Technologie. Vielmehr führt oft<strong>ein</strong>e nur unzureichende Berücksichtigung der lokalen Nutzungsgewohnheitensowie der kulturellen, sozioökonomischen<strong>und</strong> institutionellen Rahmenbedingungen dazu, dassAnlagen nach kurzer Zeit nicht mehr betrieben <strong>und</strong> vonden Nutzerinnen <strong>und</strong> Nutzern aufgegeben werden.Die Herausforderung besteht darin, <strong>Wasser</strong>versorgungs-<strong>und</strong> Sanitäranlagen sowie <strong>Hygiene</strong><strong>ein</strong>richtungen sozu planen, dass sie langfristig genutzt werden <strong>und</strong> zu bezahlbarenKonditionen (ohne externe/internationale Hilfe)in Stand gehalten werden können. Hierzu ist die Beteiligungder Nutzerinnen <strong>und</strong> Nutzer an <strong>alle</strong>n Planungs- <strong>und</strong> Umsetzungsschrittenvon Anfang an notwendig. Das beginntbereits mit der Beachtung von Eigentumsrechten, Land-,<strong>Wasser</strong>-, Wegerechten <strong>und</strong> traditionellen Landnutzungsformen,damit am Ende niemand vom Zugang ausgeschlossenwird. Auch im weiteren Planungsverlauf sind die Nutzerinnen<strong>und</strong> Nutzer zu informieren <strong>und</strong> an den Entscheidungenzu beteiligen, so dass technische Ausführungen, Betreiberkonzepte<strong>und</strong> Nutzergebühren die jeweiligen Präferenzenberücksichtigen. Soziale Akzeptanz <strong>und</strong> das Wissen überdie lokalen, institutionellen wie auch sozioökonomischenRahmenbedingungen sind wesentliche Kriterien bei derAuswahl der passenden Technologie. Durch diesen Prozesskönnen bezahlbare, lokal angepasste kommunale Selbstverwaltungs-<strong>und</strong> Dienstleistungsstrukturen aufgebaut werden,die die Zielgruppen dabei unterstützen, ihr Versorgungssystemauch nach Projektende dauerhaft selbst zu betreiben<strong>und</strong> in Stand zu halten.Die Ziele <strong>Wasser</strong>-, <strong>Sanitärversorgung</strong> <strong>und</strong> <strong>Hygiene</strong>müssen als Dreiklang betrachtet werden, da die Nichterreichung<strong>ein</strong>es dieser Ziele die anderen konterkarieren kann.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!