w.i.n. Ausgabe 9 - Pro Wirtschaft Nidwalden/Engelberg
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Nordica – zurück zu den Wurzeln<br />
Stans ist Dreh- und Angelpunkt für die Schweizer Niederlassung von Nordica.<br />
Seit zwei Jahren ist Ueli Schaub CEO des Unternehmens, das jährlich einen Umsatz<br />
von 21 Millionen Franken erzielt.<br />
Mit dem Satz «Es war einmal ...» beginnen<br />
in der Regel die Märchen. Doch<br />
auch in der <strong>Wirtschaft</strong> ist dieser Satz hin<br />
und wieder durchaus gültig. So war <strong>Nidwalden</strong><br />
vor rund zehn Jahren der Schweizer<br />
Dreh- und Angelpunkt der Skiindustrie.<br />
Alles, was in dieser Branche Rang und Namen<br />
hat, hatte seine Schweizer Niederlassung<br />
im Kanton <strong>Nidwalden</strong>. Das war einmal.<br />
Denn heute gibt es nur noch die Firma<br />
Nordica, die von Stans aus das Schweizer<br />
Geschäft koordiniert. Nordica ist somit so<br />
etwas wie der letzte Mohikaner. «Wir schätzen<br />
die zentrale Lage mit dem direkten<br />
Anschluss an die Autobahn», sagt Ueli<br />
Schaub, CEO der Nordica-Rollerblade AG.<br />
Ein Wegzug aus <strong>Nidwalden</strong> scheint auch<br />
für das Mutterhaus in Italien kein Thema<br />
zu sein. «Wir sind hier in unserem eigenen<br />
Gebäude und seit geraumer Zeit auch wie-<br />
der mit der Lagerbewirtschaftung für den<br />
Schweizer Markt beauftragt.» Das heisst bei<br />
Nordica, dass in den nächsten Wochen die<br />
grosse Lagerhalle bis unters Dach gefüllt<br />
sein wird. «Wir bieten unseren Fachhändlern<br />
einen 24-Stunden-Service an. Heute<br />
bestellen und morgen im Fachgeschäft»,<br />
lautet gemäss Ueli Schaub die Vorgabe aus<br />
dem Mutterhaus. «Und dies lässt sich nur<br />
mit einem Lager im entsprechenden Land<br />
Flippig, frech – Skier von Nordica wissen nicht nur mit ihrem flippig-modernen Design zu gefallen. Nordica ist die Skimarke mit der grössten Zuwachsrate.<br />
18 | Sporthandel<br />
Seit einem Jahr ist Ueli Schaub (links) der neue CEO der Nordica-Rollerblade AG in Stans. Die Lagerbewirtschaftung erfolgt von Stans aus.<br />
bewerkstelligen.» Das stärkste Argument,<br />
in Stans zu bleiben, ist laut Ueli Schaub<br />
jedoch das grosse Know-how der Mitarbeitenden,<br />
die alle aus der Region stammen.<br />
Sommergeschäft holt auf<br />
Wie so viele Unternehmen der Sportbranche<br />
durchlebte auch die Traditionsfirma<br />
Nordica einige wirtschaftliche Stürme.<br />
Heute ist sie eine hundertprozentige Tochter<br />
der Tecnica-Gruppe, zu der auch Rollerblade,<br />
T-Shoes, Moonboot, Blizzard, Lowa,<br />
Dolomite sowie Nitro Snowboards gehören.<br />
Die Sommer- und Winterartikel halten<br />
sich in etwa die Waage. Damit gehört die<br />
Gruppe zu jenen Unternehmen, die schon<br />
sehr früh die einstmalige Wintersportlastigkeit<br />
gezielt mit dem Sommergeschäft ergänzten.<br />
2010 wies die Gruppe mit 384<br />
Millionen Euro ein Umsatzplus von 8,5<br />
<strong>Pro</strong>zent aus. Für das laufende Jahr rechnet<br />
der Konzern damit, die 400-Millionen-Euro-Marke<br />
zu knacken. Die Schweiz spielt<br />
innerhalb der Tecnica-Gruppe eine nicht<br />
ganz unwichtige Rolle. «Unser Team von 15<br />
Mitarbeitenden hat im vergangenen Jahr 21<br />
Millionen Franken erwirtschaftet. Eine<br />
Leistung», so Ueli Schaub, «die man auch<br />
im Mutterhaus mit Wohlwollen zur Kenntnis<br />
genommen hat.» Noch ist Nordica nicht<br />
zuletzt auch von der Geschichte her – Nordica-Skischuhe<br />
sind seit Jahren die Nummer<br />
eins in der Schweiz – mit 70 <strong>Pro</strong>zent<br />
Umsatzanteil stark auf den Winter fokussiert.<br />
Laut Ueli Schaub ist allerdings das<br />
Sommersortiment mit den Rollerblade-<br />
und Dolomite-<strong>Pro</strong>dukten dabei, Boden<br />
gutzumachen. «Der Neuaufbau der Berg-<br />
und Freizeitschuhmarke Dolomite schlägt<br />
sich auch in den Verkaufszahlen nieder.»<br />
Mit Innovationen auf Erfolgskurs<br />
Dass sich Konzerne wie Tecnica heute auf<br />
das Sommer- und Wintergeschäft gleichermassen<br />
konzentrieren, liegt laut Ueli<br />
Schaub am nach wie vor weltweit schrumpfenden<br />
Skimarkt. «Die Schneesituation<br />
diktiert mehr oder weniger die Absatzzahlen<br />
bei den Ski und Skischuhen.» Ueli<br />
Schaub, der seit über 20 Jahren bei der Nordica-Rollerblade<br />
AG in Stans arbeitet, kennt<br />
in der Zwischenzeit die Mechanismen des<br />
Sportfachhandels. Und er weiss deshalb<br />
auch, dass von einem guten Winter nicht<br />
nur die Skiindustrie profitiert, sondern<br />
auch die Hotellerie und die Bergbahnen in<br />
den Wintersportorten. «Eigentlich», so der<br />
CEO der Nordica-Rollerblade AG in Stans,<br />
«sitzen wir alle im gleichen Boot.» Ob man<br />
schliesslich Erfolg hat oder nicht, hängt für<br />
Ueli Schaub nicht zuletzt auch von innovativen<br />
Ideen ab. Bei Nordica geht man deshalb<br />
schon seit Jahren konsequent sowohl<br />
in Sachen Forschung und Entwicklung als<br />
auch beim Design eigene Wege. «In dieser<br />
Hinsicht profitieren wir ganz eindeutig davon,<br />
dass wir zu einem italienisch geführten<br />
Konzern gehören. Nebst guter Qualität<br />
kommen der Italien-Style und der Sinn für<br />
das Schöne voll zum Tragen.» Wohl deshalb<br />
ist Nordica auch in Sachen Ski auf der<br />
Überholspur. «Auf jeden Fall sind wir in<br />
den letzten Jahren jene Skimarke mit dem<br />
grössten Zuwachs», erzählt Nordica-Geschäftsführer<br />
Ueli Schaub und begründet<br />
dies mit der umfangreichen Modellpalette,<br />
die vom Kinderski über den Rennsport bis<br />
hin zum Freeride-Modell alle Sparten des<br />
Skisports abdeckt.<br />
www.nordica.com<br />
Sporthandel | 19