Betriebsanleitung Simson AWO 425 T
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Allenfalls ist einmal eine Korrektur der Leerlaufeinstellung und der Nadelstellung vorzunehmen, nur in Ausnahmefällen ist die<br />
Hauptdüsengröße zu ändern.<br />
Leerlaufeinstellung<br />
Voraussetzung für jegliche Einstellarbeit ist, daß der Motor betriebswarm ist, weshalb man ihn zunächst erst einmal warmfährt.<br />
Bleibt dann der Motor stehen, wenn der Gasdrehgriff völlig geschlossen ist, dann dreht man die Gasschieberanschlagschraube so weit<br />
hinein, bis der Motor sicher durchläuft. Danach nimmt man eine Verstellung der Leerlaufluftschraube in beliebiger Richtung vor. Dabei<br />
sucht man die Stellung, in der der Motor (immer noch bei geschlossenem Gasdrehgriff) am schnellsten läuft, ganz gleich, ob man die<br />
Leerlaufluftschraube dabei heraus- oder hineinschrauben muß.<br />
Die Stellung der Leerlaufluftschraube, in der der Motor am schnellsten läuft, ist gerade richtig. Durch Zurückdrehen der<br />
Gasschieberanschlagschraube stellt man dann wieder einen ruhigen, sicheren Leerlauf ein.<br />
Einstellung der Hauptdüse<br />
Erst wenn der Leerlauf stimmt, kann man eine Einstellung der Hauptdüse vornehmen, falls dies überhaupt einmal notwendig ist. Man<br />
bringt dazu die Maschine auf einer möglichst ebenen Straße von genügender Länge (Autobahn) auf Höchstgeschwindigkeit und merkt<br />
sich dabei die Tachoanzeige. Danach wiederholt man den Versuch mit der nächstkleineren und der nächstgrößeren Hauptdüse (die<br />
Größe der Düse ist jeweils eingeschlagen). Die Düse, beider die erreichte Höchstgeschwindigkeit am größten ist, ist die beste.<br />
Dabei ist jedoch auch das Kerzenbild zu beobachten. Bei richtiger Düse zeigt der Isolatorfuß eine rehbraune Farbe. Bei dunkler Färbung<br />
des Isolatorfußes ist die Einstellung zu fett, bei heller Färbung zu mager.<br />
Voraussetzung für die Einstellung der Hauptdüse ist, daß die Maschine bereits eingefahren, das heißt vollgasfest ist und das Luftfilter gut<br />
gereinigt ist.<br />
Es kann durchaus möglich sein, daß eine Hauptdüse, die an einem heißen Sommertag ermittelt wurde, im Winter um eine Nummer zu<br />
klein ist und umgekehrt.<br />
Einstellung der Düsennadel<br />
Die Ermittlung der richtigen Nadelstellung der Düsennadel ist etwas umständlicher als das Einstellen der Hauptdüse und des Leerlaufs.<br />
Wenn die Düsennadel zu tief hängt, ist die Maschine beim Beschleunigen und bei Halbgas zu langsam, wenn sie zu hoch hängt, ist der<br />
Verbrauch zu hoch.<br />
Als allgemein günstigste Stellung der Düsennadel wurde die Nadelstellung 3 ermittelt. Das bedeutet, daß die Nadel in der dritten Kerbe<br />
(stets von oben gezählt) hängt.<br />
Muß jedoch die Nadelstellung tatsächlich einmal geändert werden, so sucht man sich dazu wieder eine günstige Versuchsstrecke und<br />
beobachtet, mit welcher Nadelstellung man die beste Geschwindigkeit erzielt.<br />
Dabei darf man jedoch den Gasschieber nicht voll öffnen, sondern stets etwa nur etwas über die Hälfte, um eben in den Bereich zu<br />
kommen, in dem die Nadelstellung entscheidend ist.<br />
Um bei jedem Versuch dieselbe Gasschieberstellung zu haben, fertigt man sich zweckmäßig ein Röhrchen an, welches man zwischen<br />
den Gasschieber und den Mischkammerdeckel über den Bowdenzug steckt. Das Röhrchen muß so lang sein, daß der Gasschieber<br />
etwas über die Hälfte geöffnet ist, wenn man bis zum Anschlag öffnet.<br />
Während der Einfahrzeit empfiehlt sich oftmals eine etwas fettere Vergasereinstellung. Man hängt dann also die Nadel eine Kerbe höher.<br />
Hat man einen Vergaser nach den angegebenen Richtlinien einreguliert, so zeigt der Motor dabei die beste Leistung bei dem<br />
dazugehörigen Verbrauch, wobei dieser Verbrauch gleichzeitig für diese Leistung der niedrigste ist.<br />
Wenn man unter allen Umständen den Kraftstoffverbrauch senken will, dann kann man selbstverständlich durch entsprechende Einstellung<br />
von Düsennadeln und Hauptdüse noch einiges tun, jedoch muß man sich darüber im klaren sein, daß dies nur unter Verzicht auf<br />
Höchstleistung geschehen kann. Außerdem wird sich dies auf Übergang und Beschleunigung nachteilig auswirken und können sich<br />
eventuell Vergaserpatschen einstellen.<br />
Auf die Vergasereinstellung hat auch die Kraftstoffqualität einen Einfluß. Minderwertige Kraftstoffe verlangen meist eine fettere<br />
Vergasereinstellung. Benzin-Benzol-Gemische können im allgemeinen etwas magerer eingestellt werden.<br />
Behandlung des Vergasers, Abnutzungserscheinungen<br />
Neben richtiger Einstellung ist auch beim Vergaser auf Sauberkeit und Dichtheit zu achten. Dazu ist der Vergaser (sowie auch der<br />
Kraftstoffhahn) von Zeit zu Zeit zu zerlegen und mit Benzin auszuwaschen. Auf keinen Fall dürfen die Düsenbohrungen mit scharfkantigen,<br />
harten Gegenständen gereinigt werden, sondern nur mittels eines Roßhaares oder durch Ausblasen.<br />
Die Verschleißteile eines Vergasers, die auf ihre Abnutzung hin besonders überprüft werden müssen, sind die Schwimmernadel, die<br />
Düsennadel, die Nadeldüse und der Gasschieber.<br />
Hat man den Vergaser auseinandergenommen, so prüft man zunächst, ob sich der Dichtkegel der Schwimmernadel eingeschlagen hat,<br />
und ersetzt sie gegebenenfalls durch eine neue. Die Schwimmernadel ist durch den Schwimmer durchgesteckt und wird lediglich durch<br />
eine Feder, die in eine Kerbe eintritt, festgehalten.<br />
Die Prüfung des Schwimmers auf Dichtheit erfolgt dadurch, daß man den Schwimmer in heißes Wasser hält. Hat er eine undichte Stelle,<br />
dann perlt an dieser Benzindampf heraus. Man kann den Schwimmer, wenn er leergedampft ist, wieder verlöten bzw. muß ihn durch einen<br />
neuen ersetzen.