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Folie 1 - Hottgenroth Akademie

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Hydraulischer Abgleich<br />

<strong>Hottgenroth</strong> Software GmbH & Co. KG | ETU Software GmbH<br />

HOTTGENROTH SOFTWARE GmbH & Co. KG |ETU Software GmbH |Von-Hünefeld-Straße 3 |50829 Köln<br />

Telefon +49 (0) 0221.70 99 33 00 |Telefax +49 (0) 0221.70 99 33 01


Schritt 1 | Grundlagen


Einige Heizkörper in einem Gebäude<br />

werden nicht richtig warm.<br />

An manchen Heizflächen gibt es laute<br />

Fließgeräusche. Und wie können die<br />

Heizkosten reduziert werden?<br />

Schritt 1 | Grundlagen


Problem: einige Heizkörper werden nicht<br />

richtig warm. Es entsteht eine<br />

Überversorgung der Heizkörper, welche<br />

nahe an der Pumpe liegen und eine<br />

Unterversorgung der Heizkörper, die<br />

weiter entfernt sind.<br />

Schritt 1 | Grundlagen<br />

23 °C<br />

25 °C<br />

Quelle: FH Wolfenbüttel<br />

21 °C<br />

23 °C<br />

19 °C<br />

21 °C


Problem: nach der Nachtabsenkung werden<br />

einige Räume schnell und einige Räume<br />

sehr langsam aufgeheizt. Auch hier werden<br />

die „günstigen“ Heizkörper zuerst mit<br />

Wärme versorgt.<br />

Schritt 1 | Grundlagen<br />

7.00 Uhr<br />

6.30 Uhr<br />

Quelle: FH Wolfenbüttel<br />

7.30 Uhr<br />

7.00 Uhr<br />

8.00 Uhr<br />

7.30 Uhr


Problem: moderne Brennwertanlagen laufen<br />

nicht im Brennwertbereich. Durch einen zu<br />

hohen Durchfluss an den Heizkörpern, erhöht<br />

sich die Rücklauftemperatur. Hohe<br />

Rücklauftemperaturen mindern oder<br />

verhindern den Brennwert.<br />

Schritt 1 | Grundlagen<br />

Quelle: FH Wolfenbüttel


Problem: Pfeif- oder Fließgeräusche an den<br />

Heizkörperventilen. Durch eine zu hohe<br />

Pumpenleistung- und druck entstehen diese<br />

Geräusche.<br />

Schritt 1 | Grundlagen<br />

Quelle: FH Wolfenbüttel


Problem: Erhöhte Stromkosten durch<br />

eine unnötig hohe Pumpenleistung.<br />

Schritt 1 | Grundlagen


Wasser geht immer den Weg des geringsten<br />

Widerstandes. Setzt man dem Wasser einen<br />

großen Widerstand entgegen, ist der<br />

Durchfluss gering. Bei wenig Widerstand<br />

wird der Durchfluss größer.<br />

Schritt 1 | Grundlagen<br />

großer<br />

Widerstand<br />

=<br />

geringer<br />

Durchfluss<br />

Quelle: FH Wolfenbüttel<br />

geringer<br />

Widerstand<br />

=<br />

großer<br />

Durchfluss


Der hydraulische Abgleich bewirkt, dass<br />

immer die gewünschte (erforderliche) Menge<br />

Wasser durch die Anlage strömt.<br />

Schritt 1 | Grundlagen<br />

Quelle: FH Wolfenbüttel<br />

Durchflussbegrenzung<br />

zum Ablgeich


� Abgleich der Hydraulik durch<br />

voreinstellbare Thermostatventile.<br />

� Einstellen der optimalen Förderhöhe<br />

an der Pumpe.<br />

� Anpassen der Vorlauftemperatur am<br />

Regelgerät, in der Regel durch Korrektur<br />

der Heizungskurve.<br />

Schritt 1 | Grundlagen


Schritt 2 | Die Heizlastberechnung


Kinder<br />

Außenwand (AW)<br />

10 m² 16 m²<br />

700 W<br />

Wohnen<br />

Schlafen<br />

Angenommen: 70<br />

W/m²<br />

11 m²<br />

Flur<br />

Innenwand (IW)<br />

770 W<br />

Außenwand (AW)<br />

34 m²<br />

2380 W<br />

1120 W<br />

Innenwand (IW)<br />

Schritt 2 | Überschlägige Heizlast nach m²


Der richtige Weg ist die überschlägige<br />

Ermittlung der Heizlast über die<br />

Außenbauteile.<br />

Schritt 2 | Heizlast über Außenbauteile<br />

� T = A • U • (� int - � e )<br />

� int<br />

Außenluft


Kinder<br />

Außenwand (AW)<br />

700 W 1120 W<br />

736 W<br />

1047 W<br />

Wohnen<br />

Schlafen<br />

770 W<br />

Flur<br />

Innenwand (IW)<br />

292 W<br />

Außenwand (AW)<br />

2380 W<br />

776 W<br />

Innenwand (IW)<br />

Schritt 2 | Die Heizlastberechnung<br />

Über m²<br />

Über<br />

Außenflächen


Schritt 3 | Die Heizkörper


� Wie groß die Wärmeabgabe eines Heizkörpers ist, hängt vom Wärmebedarf<br />

(der Heizlast) des Raumes ab.<br />

� Die notwendige Wärmeleistung wird mit der Heizkörperübertemperatur erreicht.<br />

� Die Rücklauftemperatur ergibt sich aus der Heizkörperüber- und der Vorlauftemperatur.<br />

� Der Volumenstrom ergibt sich aus dem Leistungsbedarf des Raumes und der<br />

Systemspreizung.<br />

Schritt 3 | Die Heizkörper | Grundlegendes


� Die Heizkörperübertemperatur wird bei Normleistungen von 75/65/20 °C,<br />

einer Heizkörperleistung von 1000 Watt und einem<br />

Volumenstrom von 86 l/h Werte ermittelt (Prüflabor).<br />

� Die Übertemperatur bei einer<br />

mittleren Heizkörpertemperatur<br />

von 70 °C beträgt 50 K.<br />

� Mit diesen Laborwerten können alle weiteren<br />

Systembedingungen errechnet werden.<br />

Schritt 3 | Heizkörpertemperatur


� Benötigte Raumheizlast 600 Watt, das entspricht<br />

60 % des Wertes aus dem Prüflabor.<br />

� Daraus ergibt sich eine Übertemperatur von 0,6 x<br />

50 K = 30 K, d.h. eine mittlere<br />

Heizkörpertemperatur von 50 °C.<br />

� Bei diesen Systembedingungen ergibt das<br />

einen Volumenstrom von 26 l/h.<br />

Schritt 3 | Heizkörpertemperatur


600/1200/21<br />

1687 W<br />

Die Heizkörper<br />

wurden bei einer<br />

Systemtemperatur<br />

von 75/65/20<br />

ausgelegt<br />

Kinder<br />

Flur<br />

Wohnen<br />

Schritt 3 | Vorhandene Heizkörper<br />

Schlafen<br />

600/1200/22<br />

2032 W<br />

600/1400/10<br />

675 W<br />

600/1400/22<br />

2371 W


� Aufnahme aller Heizflächen nach Bauart, Abmessungen bzw. Leistung.<br />

� Die Größe und Leistung der eingebauten Heizkörper sind anhand des damaligen<br />

Wärmebedarfs erstellt worden.<br />

� Eine Korrektur der Heizflächen (Größe/Leistung) aufgrund späterer Maßnahmen<br />

zur Energieeinsparung z.B. Austausch der Fenster erfolgte in der Regel nicht.<br />

� Ergebnis: Die Heizkörper sind für die jetzt benötigte Heizlast (den Wärmebedarf)<br />

zu groß.<br />

Schritt 3 | Vorhandene Heizkörper


Kinder<br />

1687 W 44<br />

2032 W<br />

736 W %<br />

1047 W<br />

2371 W<br />

776 W<br />

675 W<br />

292 W<br />

33<br />

%<br />

Flur<br />

Wohnen<br />

Schritt 3 | Leistungsverhältnis<br />

43<br />

%<br />

51<br />

%<br />

Schlafen<br />

Bestand<br />

Heizkörperleistung<br />

Soll<br />

Heizkörperleistung<br />

Verhältnis


Schritt 4 | Die Pumpe


� Durch die Reduzierung der Vorlauftemperatur ergibt sich ein neuer<br />

Volumenstrom in der Anlage.<br />

� Für die Auslegung der richtigen Pumpe ist der neue Volumenstrom zu ermitteln.<br />

� Der noch benötigte Volumenstrom wird aus dem Heizkörperdiagramm<br />

abgelesen<br />

Schritt 4 | Die Pumpe | Grundlegendes


Kinder<br />

145 l/h 175 l/h<br />

44 l/h<br />

204 l/h<br />

37 l/h<br />

58 l/h<br />

18 l/h<br />

88 l/h<br />

Flur<br />

Wohnen<br />

Schritt 4 | Neuer Volumenstrom<br />

Schlafen<br />

Volumenstrom der<br />

Heizkörper<br />

Notwendiger<br />

Volumenstrom der<br />

Heizkörper<br />

Kind: 31%<br />

Schlafen: 50%<br />

Flur: 30%<br />

Wohnen: 18%


Schritt 4 | Pumpenauslegung<br />

Volumenstrom der<br />

neuen Heizkörper<br />

187 l/h = 0,187m³<br />

Gewählte Pumpe UPS 25-30<br />

mit der Schalterstellung 1


Schritt 5 | Das Rohrnetz


Ermittlung der<br />

Druckverluste in<br />

den Rohrleitungen &<br />

Einzelwiderständen<br />

Ermittlung der<br />

Druckverluste in<br />

Sonderbauteilen<br />

Schritt 5 | Druckverluste<br />

Im Gebäudebestand in vielen Fällen nicht<br />

möglich. Lösung: Überschlägige Ermittlung<br />

des längsten Strangs.<br />

Sonderbauteile sind vor Ort aufzumessen<br />

und werden einzeln erfasst und<br />

eingerechnet.


Ermittlung des längsten Strangs (Vor- und<br />

Rücklauf) und Einteilung der Heizflächen in<br />

„nah, mittel und fern“ von der Pumpe.<br />

Schritt 5 | Druckverluste<br />

nah mittel fern


Der Druckverlust in Sonderbauteilen<br />

ist im Verhältnis zum Druckverlust in<br />

Rohrleitungen sehr groß.<br />

Schritt 5 | Druckverluste<br />

Wärmemengenzähler<br />

Schwerkraftbremsen<br />

Rückschlagklappen<br />

Schmutzfänger<br />

Luftabscheider


Schritt 6 | Das Thermostatventil


� Die Aufgabe des Thermostatventils besteht<br />

darin, auf auftretende Wärmegewinne zu<br />

reagieren. Wenn sich die Raumtemperatur<br />

erhöht, drosselt das Ventil den Volumenstrom<br />

und hält so die Raumtemperatur konstant.<br />

� Voraussetzung dafür ist das richtige Anpassen<br />

und Einstellen der Anlage (Heizungskurve,<br />

Pumpe, etc).<br />

Schritt 6 | Das Thermostatventil | Die Aufgabe


� Der k v- Wert: ist der Durchflusswert des Ventils<br />

(Tabellen und Diagramme von Herstellern).<br />

� P-Bereich: gibt an, bei welcher Temperaturerhöhung<br />

(ausgehend von der Auslegetemperatur) das Ventil geschlossen ist.<br />

� Beispiel: bei einem Thermostatventil mit einem P-Bereich von 2 K,<br />

und einer Auslegetemperatur von 20 °C, ist das Ventil bei einer<br />

Raumtemperatur von 22 °C komplett geschlossen.<br />

Schritt 6 | Das Thermostatventil | Begriffe


� Benötigt wird der Volumenstrom des Heizkörpers.<br />

Diesen Wert erhält man aus der Heizlastberechnung.<br />

� Benötigt wird der Druckverlust, den das Ventil aufgrund<br />

der gewählten Pumpe abbauen muss. Diesen<br />

Wert bezieht man aus der Rohrnetzberechnung.<br />

� Die Ventilauswahl erfolgt dann mit Hilfe dieser<br />

Daten aus Hersteller Tabellen oder Diagrammen.<br />

Schritt 6 | Wahl des Thermostatventils


Schritt 1:<br />

Der notwendige Volumenstrom<br />

für den Heizkörper<br />

37 l/h<br />

≈ 0,037 m³/h<br />

Schritt 6 | Wahl des Thermostatventils


Schritt 2:<br />

Welchen Druck erzeugt die<br />

ausgewählte Pumpe?<br />

130 mbar<br />

187 l/h<br />

1,3 m<br />

Schritt 6 | Wahl des Thermostatventils


Schritt 3:<br />

Welcher Druck wird vom Rohrnetz und den<br />

Sondereinbauteilen bereits abgebaut?<br />

Im folgenden Beispiel sind die Druckverluste aus<br />

Rohrnetz und den Sondereinbauteilen geschätzt.<br />

Schritt 6 | Wahl des Thermostatventils<br />

Druckverlust<br />

Rohrreibung: 45 mbar<br />

Druckverlust<br />

Sondereinbauteile: 35 mbar<br />

Summe<br />

Druckverluste: 80 mbar


Schritt 4:<br />

Bestimmung des Restdrucks.<br />

Bestimmung des vom Ventil<br />

abzubauenden Restdrucks.<br />

Im folgenden Beispiel sind die Druckverluste aus<br />

Rohrnetz und den Sondereinbauteilen geschätzt.<br />

Schritt 6 | Wahl des Thermostatventils<br />

Druckaufbau<br />

durch Pumpe: 130 mbar<br />

Summe<br />

Druckverluste: -80 mbar<br />

Restdruck : 50 mbar


Schritt 5a:<br />

Bestimmung des Kv-Wertes des Ventils.<br />

Zur Bestimmung des Kv-Wertes wird der<br />

abzubauende Druck und der Volumenstrom<br />

des Ventils benötigt.<br />

Schritt 6 | Wahl des Thermostatventils


Kv= 0,17 m³/h<br />

Gewählt<br />

Heimeier V-exakt (3)<br />

Danfoss RA-N (3)<br />

Schritt 5a:<br />

Auswahl des Thermostatventils mittels Herstellertabelle.<br />

kv-Wert in m 3 /h<br />

In Abhängigkeit von der Voreinstellung<br />

(nach DIN EN 215 bei 2 K Regeldi fferenz)<br />

Hersteller Typ DN Kopf 1 2 3 4 5 6 7 8 N<br />

Danfoss<br />

Heimeier<br />

Honeywell / MNG<br />

Oventrop<br />

Danfoss<br />

RA-UN 15 RA 2000 0,02 0,06 0,11 0,17 0,23 0,30 0,35 - 0,48<br />

RA-UR 15 RA 2000 0,03 0,03 0,06 0,11 0,18 0,24 0,31 - 0,47<br />

RA-N 15 RA 2000 0,04 0,09 0,16 0,25 0,36 0,43 0,52 - 0,73<br />

F-exakt 15 ET, DT, AT 0,017 0,041 0,063 0,111 0,177 0,316 - - -<br />

V-exakt 15 ET,DT,AT,WET 0,047 0,98 0,161 0,234 0,364 0,468 - - -<br />

FV 15 - 0,02 0,04 0,11 0,19 0,25 0,29 0,32 0,35 -<br />

V 15 - 0,04 0,08 0,20 0,29 0,33 0,35 0,38 0,41 -<br />

F 15 - 0,025 0,051 0,095 0,152 0,228 0,323 - - -<br />

AV 6, RFV 6, 15 - 0,055 0,170 0,313 0,446 0,56 0,65 - - -<br />

ADV 6<br />

RA-UN 20 RA 2000 0,02 0,06 0,11 0,17 0,23 0,30 0,35 - 0,48<br />

RA-N 20 RA 2000 0,10 0,16 0,24 0,33 0,44 0,56 0,73 - 1,04<br />

RA-N 20 UK RA 2000 0,17 0,25 0,29 0,40 0,52 0,60 0,73 - 0,80<br />

Schritt 6 | Wahl des Thermostatventils | Tabelle


Schritt 7 | Die Vorlauftemperatur


Der letzte Schritt ist das Einstellen der<br />

Vorlauftemperatur an dem Wärmeerzeuger.<br />

Korrektur der Heizungskurve<br />

(Steigung oder Parallelverschiebung)<br />

an der Regelung des Wärmeerzeugers.<br />

Schritt 7 | Die Vorlauftemperatur | Kesseleinstellung


Steigung: Je höher die Steigung eingestellt<br />

wird, desto höher ist die Vorlauftemperatur<br />

bei kalten Tagen.<br />

Verschiebung: Mit der Parallelverschiebung<br />

kann man ganzjährig höhere Temperaturen<br />

erreichen.<br />

Schritt 7 | Die Vorlauftemperatur


Verlauftemperatur mind. 52 °C (Schlafen) und<br />

höchstens 60°C (Wohnen). Gewählt 55°C.<br />

Außentemperatur –12 °C<br />

(Klimareferenzort)<br />

Schritt 7 | Die Vorlauftemperatur<br />

0,8


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