TKD-NEWS Nr. 4 - Mudokwan Center Wien
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Frank Stronach Könnte Taekwondo<br />
vom Randsportdasein<br />
befreien, ÖTDV würde<br />
keinen Geldmangel<br />
kennen<br />
Mag. Bernhard<br />
Prugger<br />
Mag. Gunter<br />
Kreuch<br />
Wird vom stärksten<br />
Landesverband<br />
unterstützt, erfahren<br />
in der labyrintischen<br />
ÖTDV-Politik<br />
Hält sich bisher<br />
geschickt im<br />
Hintergrund, könnte<br />
mit einem Schlag<br />
ein paar Dangrade<br />
überspringen<br />
Hans Luef Bundestrainer des<br />
Burgenlandes<br />
Superman Hört alles, sieht alles,<br />
kann superschnell<br />
reagieren<br />
COMPETITION <strong>NEWS</strong><br />
Junioren WM Athen - Refl exionen<br />
Zuerst einmal: nochmals Gratulation an<br />
Peter Treichl! Eine starke Leistung, wie<br />
er unbeeindruckt von den Namen starker<br />
Nationen durch den Pool bis ins Finale<br />
marschierte. Gratulation auch an seinen<br />
Verein St. Johann und an seinen Trainer ‚Pete’<br />
Mark, der zu den stabilsten Wettkämpfer-<br />
Produzenten Österreichs gehört!<br />
Das österreichische Aufgebot brachte also<br />
einen großartigen Erfolg heim. Die Stimmung<br />
war gut und Bundestrainer Atalar lobt die<br />
Atmosphäre während des Turniers in den<br />
höchsten Tönen. Das ist gut so, denn nur<br />
wenn die Atmosphäre stimmt, sind auch gute<br />
Leistungen denkbar.<br />
Der Rest des Teams schnitt leider nicht so<br />
gut ab.<br />
Der Bundestrainer verteidigte aber trotzdem die<br />
neue Methode der Teamauswahl gegenüber<br />
dem vorherigen Qualifi kationssystem und<br />
belegt diese Entscheidung mit Beispielen aus<br />
der Vergangenheit.<br />
Schon seit 1999 habe es Erfolge gegeben,<br />
die nicht zustande gekommen wären, hätte<br />
man das damalige Qualifi kationssystem nach<br />
Punkten rücksichtslos durchgezogen.<br />
Alle anderen<br />
Funktionäre würden<br />
wohl die Papp’n halten<br />
müssen<br />
Mangelnde<br />
internationale Erfahrung,<br />
Generalsekretär aus<br />
Tirol Voraussetzung<br />
Bisher leider<br />
untergraduiert<br />
Karriere noch nicht voll<br />
entwickelt<br />
Kryptonitanfällig<br />
(ergiebige Fundstätten in<br />
Oberösterreich)<br />
Seite 4<br />
Ein viel<br />
versprechender<br />
aber unrealistischer<br />
Weg zu<br />
Medaillenerfolgen<br />
Wohl die<br />
am ehesten<br />
gangbare Lösung<br />
Kompromisskandidat<br />
wenn gar<br />
nichts mehr<br />
geht?<br />
Könnte Chef<br />
des wirklichen<br />
Bundestrainers<br />
werden<br />
Ein undurchdringlicher<br />
Rücken ist von<br />
Vorteil, wenn die<br />
Hackl’n fl iegen<br />
Das mag stimmen, doch auch schon damals<br />
wurden besondere Umstände berücksichtigt,<br />
wenn man einen Wettkämpfer trotz nicht<br />
erreichtem Punktelimit ins Team stellte.<br />
Der Unterschied zu heute ist aber: damals<br />
wussten alle Wettkämpfer, was sie tun<br />
mussten, um ins Team zu kommen. Der<br />
Bundestrainer – oder der damalige Präsident,<br />
wie es häufi g vorkam – konnte leicht erklären,<br />
warum jemand nicht im Nationalteam war, weil<br />
die Richtlinien dafür auf dem Papier standen<br />
und es war auch für jeden einsichtig. Heute ist<br />
das nicht mehr so.<br />
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der<br />
Entscheidung für die Teamnominierung. Die<br />
eine ist, dass eine Person (oder ein Gremium)<br />
entscheidet und die Verantwortung trägt. Das<br />
war z.B. unter Bundestrainer Park Soo Nam<br />
der Fall.<br />
Die Teamaufstellung war seine Sache und<br />
es gab dagegen keinen Einspruch. Wer nicht<br />
zum Zug kam, war böse und hatte dafür<br />
allerlei Erklärungen, wie z.B. ‚Park mag mich<br />
nicht’ oder ‚Ich bin viel besser als der XXX und<br />
trotzdem fahre ich nicht mit’, oder Ähnliches.<br />
Heute sind wir wieder dort angelangt.<br />
Als es darum ging, nach Park Soo Nam ein<br />
neues System zu entwickeln, wollte niemand<br />
der damaligen Verbandsfunktionäre so weiter<br />
machen. Keiner wollte einen allmächtigen<br />
Bundestrainer, der alleine entscheidet, wer ins<br />
Team kommt.<br />
Vor allem wollte man ein möglichst objektives<br />
und durchsichtiges System der Qualifi zierung,<br />
das auch für die Wettkämpfer einsichtig ist.<br />
Man verhindert dadurch viele Konfl ikte rund<br />
um die Teamaufstellung bereits im Vorfeld.<br />
Ein weiterer Sinn des Qualifi kationssystems<br />
bestand darin, die österreichischen<br />
Wettkämpfer zu zwingen, ausländische<br />
Turniere zu besuchen und sich auf<br />
europäischer Ebene zu messen.<br />
Es gab nämlich damals (auch heute noch?)<br />
durchaus Trainer, die der Meinung waren,<br />
es genügt, österreichischer Staatsmeister zu<br />
sein um zur WM zu fahren. Dementsprechend<br />
schnell wurden auch die meisten Österreicher<br />
bei WM oder EM abgefertigt.<br />
Das hat sich gottseidank geändert. Wäre<br />
dieses jetzt geschmähte und abgeschaffte<br />
Qualifi kationssystem nicht eingeführt und<br />
durchgesetzt worden, stünden wir aber immer<br />
noch dort.<br />
Derzeit nähern wir uns also wieder dem<br />
autoritären Selektionssystem. Zwar gibt es<br />
‚Richtlinien’, doch die sind nicht bindend. Kein<br />
Wettkämpfer kann derzeit wissen, was ihm<br />
einen Platz im Team garantiert.<br />
Gleichzeitig können auch all jene hoffen, ins<br />
Team zu kommen, die sich um die gesetzten<br />
Vorgaben nichts pfeifen, wenn sie dann nur<br />
dem Bundestrainer so auffallen, dass er sie<br />
trotzdem nominiert.<br />
Durch den Rost fallen dabei natürlich all jene,<br />
die kein Naheverhältnis zum Bundestrainer<br />
haben, oder die zwar erfolgreich, aber nicht<br />
beliebt sind. Lukas Negrin fällt mir z.B. dabei<br />
ein (siehe den offenen Brief an Mustafa<br />
Atalar in dieser Ausgabe). Für sie ist der Weg<br />
ins Team doppelt schwierig, weil es keine<br />
objektive Leistungsmessung mehr gibt.<br />
Solange ein kleines Land wie Österreich<br />
sowieso zu wenig Wettkämpfer hat und daher<br />
nie alle Gewichtsklassen besetzen kann, fällt<br />
das auch nicht so unangenehm auf.<br />
Der Bundestrainer oder der letztlich<br />
entscheidende BA kann immer<br />
Weihnachtsmann spielen (ja, da schau<br />
her!) und Leute mit zu wenig Punkten<br />
nachnominieren. Die werden sich dann sicher<br />
nicht beschweren.<br />
Anders schaut’s aber aus, wenn unangenehme<br />
Entscheidungen getroffen werden müssen,<br />
weil für eine Gewichtklasse zwei fast gleich<br />
Gute vor der Türe stehen. Dann setzt sich der<br />
Entscheidende auf jeden Fall zwischen zwei<br />
Stühle, weil er einen daheim lassen muss und<br />
spätestens dann werden alle wieder nach<br />
einem objektiven Quali-System schreien.<br />
So gesehen ist die derzeitige Auswahlmethode<br />
falsch und kontraproduktiv, weil es die<br />
belebende Konkurrenz unterbindet und den<br />
Wettkämpfern keine klaren Richtlinien für den<br />
Weg ins Team gibt.<br />
Außerdem tut der Verband auch nichts dazu,<br />
nachkommende Talente aktiv zu fördern.<br />
Das überlässt er nobel den Vereinen oder<br />
den Landesverbänden. Je weniger gute<br />
Wettkämpfer schließlich da sind, desto<br />
weniger Probleme hat man dann mit der<br />
Auswahl, weil man diese Auswahl ja nicht<br />
objektiv begründen kann.<br />
Ein weiteres Problem ergibt sich sicher aus der<br />
Tatsache, dass der derzeitige Bundestrainer