Harald verläßt sein Wohnzimmer - Tennis Club Groß Borstel
Harald verläßt sein Wohnzimmer - Tennis Club Groß Borstel
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Erinnerungen<br />
... und das war gut so!<br />
Die Kinder lagen ihm immer am Herzen. Mit ihnen hatte er unbeschwerte<br />
Freude, für sie tat er alles. Er freute sich, wenn sie Erfolge hatten, bei den<br />
Mannschaftsspielen, bei den <strong>Club</strong>meisterschaften, bei Turnieren. Ein bisschen<br />
stolz war er immer - zu recht, aber das musste ja keiner sehen und es sah<br />
auch nicht jeder. Da musste man mit ihm fühlen.<br />
Aber nicht nur glückliche Zeiten durfte er erleben. Wenn kein neuer Boris<br />
Becker oder keine neue Steffi Graf geboren war, als Trainer musste er so<br />
manches hören. Aber nicht jedes Kind ist zum <strong>Tennis</strong> geboren. <strong>Harald</strong> musste<br />
es aushalten.<br />
12 Jahre haben <strong>Harald</strong> und ich zusammen für die Jugend gearbeitet. Es war<br />
eine schöne und erfolgreiche Zeit. Ich konnte mich auf ihn als Trainer und<br />
als umsichtigen Partner verlassen. Kam ich mal aufgeregt in den <strong>Club</strong>, weil<br />
ich etwas zu erledigen vergessen hatte, z. B. einen Platz zu reservieren,<br />
hatte <strong>Harald</strong> es längst erledigt. Gab es Engpässe bei Punktspielen mit den<br />
Trainingsplätzen, sagte <strong>Harald</strong> nur: „Ich geh dann mal in die Halle.“ Er war<br />
hilfsbereit und stellte <strong>sein</strong>e Interessen oft hinten an. So entwickelte sich eine<br />
Freundschaft und gegenseitiger Respekt.<br />
Dabei war meine erste Begenung mit <strong>Harald</strong> schon merkwürdig. Meine Kumpels<br />
lachten und scherzten mit ihm schon nach kurzer Kennenlernenzeit herum,<br />
während wir nicht so schnell warm wurden und uns belauerten. Als dann<br />
mein kleiner Sohn (6 Jahre) 1992 <strong>Tennis</strong>spielen wollte, meinte <strong>Harald</strong> nur:<br />
„Der ist zu jung. Aber er kann ja mal zum Test kommen.“ Mit einfachen Bällen<br />
fing es an, es klappte ganz gut, die Bälle kamen zurück. Dann mal eine<br />
Rückhand, dann etwas doller, dann links dann rechts. Alle kamen zurück.<br />
Selbst ein Stoppball wurde erlaufen. <strong>Harald</strong> guckte dann ungläubig und murrte:<br />
„Den kannst du mitbringen.“ Prüfung bestanden.<br />
Und so sind wir durch 12 Jahre Jugendarbeit gemeinsam gegangen über Freude<br />
und Leid durch dick und dünn.<br />
Jochen Wortelker, ehemaliger Jugendwart<br />
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