Gesunde Arbeit, erfolgreiche Betriebe - BVPG
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<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>,<br />
<strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong><br />
KONGRESSBERICHT<br />
bvpg Bundesvereinigung<br />
Prävention und<br />
Gesundheitsförderung e.V.<br />
4. Gemeinsamer Präventionskongress des Bundesministeriums für Gesundheit<br />
und der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheits förderung e.V. (<strong>BVPG</strong>)<br />
5. Dezember 2011 | Dresden<br />
Deutsches Hygiene-Museum Dresden (DHMD)
Inhalt<br />
2<br />
Vorwort der Präsidentin<br />
Einleitung<br />
Vorträge 1 – 6<br />
1 | Die Gesundheit der Beschäftigten ist die wichtigste<br />
betriebswirtschaftliche Ressource |<br />
Thomas Ilka | Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium<br />
2 | Wie verbreitet ist die betriebliche Gesundheitsförderung wirklich? |<br />
Prof. Dr. Gudrun Faller | Hochschule Magdeburg-Stendal,<br />
Lehrstuhl Betriebliche Gesundheitsförderung und Organisationsentwicklung<br />
3 | Return on Prevention – Rechnen sich Investitionen zur Förderung von<br />
Sicherheit und Gesundheitsschutz am <strong>Arbeit</strong>splatz für die Unternehmen? |<br />
Dr. Thomas Kohstall | Institut für <strong>Arbeit</strong> und Gesundheit (IAG)<br />
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />
4 | Zugang zu Klein- und mittelgroßen Unternehmen über die<br />
Gesetzliche Krankenversicherung |<br />
Georg Hensel | IKK Classic<br />
5 | Zugang zu Klein- und mittelgroßen Unternehmen über die<br />
Gesetzliche Unfallversicherung |<br />
Dr. Peter Bärenz | Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN)<br />
6 | Zugang zu Klein- und mittelgroßen Unternehmen über Kammern<br />
und Innungen |<br />
Gregor Werkle | IHK Mittlerer Niederrhein<br />
Workshops<br />
Podiums- und Plenumsdiskussion<br />
Kongress-Fazit<br />
Teilnehmende Organisationen<br />
Impressum<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
Vorwort der Präsidentin<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Kindergärten, Schulen, <strong>Betriebe</strong>, Krankenhäuser, Stadtteile und Städte sind bekanntermaßen<br />
die zentralen Orte für die Gesundheitsförderungs- und Präventionsarbeit.<br />
Die Neufassung des § 20 SGB V im Jahr 2000 und die Verabschiedung der Gemeinsamen<br />
Deutschen <strong>Arbeit</strong>sschutzstrategie (GDA) in 2008 haben gute gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
für »Sicherheit und Gesundheit bei der <strong>Arbeit</strong>« geschaffen und damit das Themenfeld<br />
der »Betrieblichen Gesundheitsförderung« maßgeblich befördert. Zusätzlich hat auch der<br />
Bundesgesundheitsminister in dieser Legislaturperiode die Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
zu einem Schwerpunktthema ausgebaut. Die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung<br />
e.V. unterstützt und begleitet ihrerseits seit Jahrzehnten das Handlungsfeld<br />
»Betriebliche Gesundheitsförderung« auf verschiedenen Ebenen, z. B.<br />
• durch Mitwirkung in der »Beratenden Kommission zur Umsetzung des § 20 SGB V«<br />
seit Anbeginn,<br />
• durch Beteiligung an der Ziele-Diskussion im Rahmen nationaler <strong>Arbeit</strong>sgruppen<br />
zur betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
• und – in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />
Sicherheit und Gesundheit bei der <strong>Arbeit</strong> (basi) – im Rahmen von Statuskonferenzen,<br />
die das tatsächlich Erreichte und Transferierbare, aber auch die Stolperfallen in der<br />
Praxis aufzeigen sollen.<br />
Wir freuen uns sehr, dass auch das Thema dieses gemeinsamen Präventionskongresses nun<br />
in dieser Reihe steht. »<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong>« gilt, so behaupten wir, für alle<br />
<strong>Betriebe</strong> – wir wissen aber, dass die Ausgangsbedingungen für eine effektive und effiziente<br />
betriebliche Gesundheitsförderung nicht für alle <strong>Betriebe</strong> bzw. Unternehmen<br />
gleich sind. Besonderer Aufmerksamkeit und Unterstützung bedürfen die<br />
sehr kleinen, kleinen und mittelgroßen <strong>Betriebe</strong> bis 249 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, kurz KMU genannt, die 99 % aller Unternehmen in Deutschland<br />
mit insgesamt fast 58 % aller Erwerbstätigen ausmachen. Das ist der Grund,<br />
warum der 4. Gemeinsame Präventionskongress diese <strong>Betriebe</strong> in den Mittelpunkt<br />
gerückt hat. Außerdem war die sehr gut besuchte Veranstaltung Anlass<br />
und Möglichkeit zum intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch der<br />
Praktikerinnen und Praktiker.<br />
Der 4. Gemeinsame Präventionskongress hat einen wichtigen Beitrag zur<br />
Stärkung und Weiterentwicklung der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
geleistet. Diese Kongress- Dokumentation soll allen Akteuren zur Informa tion<br />
dienen und sie ermutigen, sich weiterhin tatkräftig für »<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong> und<br />
<strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong>« in unserem Land einzusetzen.<br />
Helga Kühn-Mengel<br />
Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 3
Einleitung<br />
4<br />
Die betriebliche Gesundheitsförderung hat in den letzten drei Jahren einen frischen Schub<br />
bekommen. Viele Akteure berichten über eine nie dagewesene Nachfrage in den <strong>Betriebe</strong>n,<br />
die mit dem Abklingen der Finanz- und Wirtschaftskrise einsetzte. Ursache war die gestiegene<br />
Erkenntnis, wie entscheidend leistungsfähige und leistungsbereite Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter für den nachhaltigen Unternehmenserfolg sind. Vor dem Hintergrund<br />
• der demografischen Entwicklung und des längeren <strong>Arbeit</strong>ens bis zur Rente,<br />
• der ständig wachsenden psychischen Anforderungen und Belastungen in vielen Berufen<br />
• und des zunehmenden Fachkräftemangels<br />
haben Unternehmen verstärkt in die Gesundheit ihrer Beschäftigten investiert und Präventionsprogramme<br />
auf den Weg gebracht. Präventionsthemen zählen allerdings nicht zur Kernkompetenz<br />
der Unternehmen, und insbesondere KMU-Verantwortlichen fehlen Kenntnisse<br />
und Instrumente, um betriebliche Gesundheitsförderung umzusetzen. An sie richten sich die<br />
Vorträge der Veranstaltung, aber auch an die Akteure aus den Krankenkassen, Berufsgenossenschaften<br />
und von anderen Anbietern sowie an die Betriebsärztinnen und -ärzte.<br />
1 | Die Gesundheit der Beschäftigten ist die<br />
wichtigste betriebswirtschaftliche Ressource<br />
Thomas Ilka |<br />
Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium<br />
Einleitung<br />
Das Thema des 4. Gemeinsamen Präventionskongresses geht alle an, die Tag für Tag am<br />
<strong>Arbeit</strong>splatz ihre Aufgaben erfüllen, und zu denen gehöre ich auch – und so viel anders sieht<br />
der <strong>Arbeit</strong>salltag eines Staatssekretärs in Bezug auf Prävention und Gesundheitsförderung<br />
gar nicht aus. Genau wie viele andere Erwerbstätige in Deutschland muss auch ich Bewegung,<br />
Ernährung und Stresslevel am <strong>Arbeit</strong>splatz im Auge behalten. Und damit bin ich auch schon<br />
mitten im Thema dieses Kongresses «<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong>«.<br />
»Betriebliche Gesundheitsförderung braucht Kontinuität.«<br />
Es ist dies der vierte Kongress, den das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gemeinsam<br />
mit der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (<strong>BVPG</strong>) durchführt.<br />
Wir stehen hier also in einer guten und kontinuierlichen Zusammenarbeit mit einer bewährten<br />
Institution. Diese Kontinuität braucht das Thema: Wir alle sind gemeinsam dafür verantwort-<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
lich, dass Prävention in der Mitte unserer Gesellschaft ankommt und als gesamtgesellschaftliche<br />
Auf gabe verstanden wird. Auch der 4. Gemeinsame Präventionskongress ist als Baustein<br />
für dieses Ziel zu verstehen. Wir müssen die Strukturen, die wir schon haben und die gut funktionieren,<br />
weiterentwickeln. Und wir müssen unsere Anstrengungen intensivieren, um alle<br />
Bürgerinnen und Bürger damit zu erreichen.<br />
Präventionsstrategie<br />
Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung verpflichtet, Prävention zielgerichtet zu<br />
gestalten. Dieses Versprechen lösen wir jetzt mit einer Präventionsstrategie ein. Prävention<br />
kann dabei helfen, künftige Belastungen der Sozialsysteme zu verringern. Mit zielgruppenspezifischer<br />
Aufklärung tragen wir dazu bei, Eigenverantwortung und Gesundheitsbewusstsein<br />
zu stärken. Wir wollen die Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu kommen und für<br />
Prävention zu werben, stärker nutzen. Dabei nehmen Ärztinnen und Ärzte eine Schlüsselstellung<br />
ein. Ihnen vertrauen die Menschen bei medizinischen Fragen am meisten und von<br />
Ihnen erhoffen sie sich Antworten auf Ihre gesundheitsbezogenen Fragen. Die Präventionsstrategie<br />
wird sich daher unter anderem mit den Kompetenzen von Ärztinnen und Ärzten<br />
befassen. Damit erreichen wir die Versicherten, die eine Praxis aufsuchen.<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung aus unternehmerischer Sicht<br />
Eine ganz andere Bevölkerungsgruppe erreichen wir mit betrieblicher Gesundheitsförderung,<br />
nämlich die Erwerbstätigen in ihren Unternehmen. Eines ist klar: Alle Unternehmen wünschen<br />
sich leistungsfähige, engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um ihre<br />
Unternehmensziele zu erreichen. Nicht immer klar ist hingegen, dass die Voraussetzung<br />
hierfür eine gute Gesundheit ist. Ohne Gesundheit ist es für Unternehmen nicht nur erheblich<br />
schwerer, erfolgreich zu arbeiten. Es entstehen z. B. krankheitsbedingte Ausfallkosten, die<br />
zusätzlich erwirtschaftet werden müssen.<br />
»Ohne Gesundheit ist es für Unternehmen schwer, erfolgreich zu arbeiten.«<br />
Umgekehrt reduziert richtig betriebene betriebliche Gesundheitsförderung z. B. die Anzahl<br />
der Krankheitsfehltage, bindet die Beschäftigten an das Unternehmen und führt zu größerer<br />
<strong>Arbeit</strong>szufriedenheit. Studien von Unternehmensberatungen gehen von einem Return on<br />
Investment von fünf zu eins aus. Wer also nicht nur kurzfristig kalkuliert, dem muss klar sein,<br />
dass die Gesundheit der Beschäftigten eine wichtige, wenn nicht die wichtigste betriebswirtschaftliche<br />
Ressource ist. Viele große Unternehmen haben dies begriffen und betriebliche<br />
Gesundheitsförderung erfolgreich in ihren Unternehmen eingeführt. Viele kleine und mittelständische<br />
Unternehmen dagegen sind noch nicht hinreichend über die Chancen und Möglichkeiten<br />
betrieblicher Gesundheitsförderung informiert. Oft wissen sie auch nicht, wen sie<br />
konkret ansprechen können und welche Strategie für ihren Betrieb die richtige ist. Hier setzen<br />
wir als Gesundheitsministerium an.<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung aus politischer Sicht<br />
Jeder Mensch wünscht sich, gesund alt zu werden! Zu den Aufgaben eines Gesundheitsministeriums<br />
gehört es, das Gesundheitssystem so zu gestalten, dass es die Menschen in diesem<br />
Anliegen unterstützt. Nicht nur, weil Gesundheit für sich genommen zu den wichtigsten<br />
Dingen im Leben gehört. Sondern auch, weil gesunde Menschen nun einmal weniger Kosten<br />
im Gesundheitssystem verursachen. Durch ein Mehr an Gesundheit lassen sich Gesundheitsausgaben<br />
reduzieren, das ist seit langem klar. Die betriebliche Gesundheitsförderung hat hierbei<br />
einen ganz besonderen Charme: Mit ihr erreicht man – zumindest theoretisch – fast alle berufstätigen<br />
Menschen in Deutschland, und das sind immerhin bis zu 40 Millionen Bürgerinnen und<br />
Bürger. Aber es gibt auch noch andere Gründe, warum wir uns dringend um die Gesundheit der<br />
Beschäftigten kümmern sollten: Der demografische Wandel ist nicht nur mit einem längeren<br />
Leben für alle, sondern auch mit niedrigen Geburtenraten verbunden.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 5
6<br />
»Ich sehe noch erhebliches Wachstumspotenzial bei den BGF-Investitionen der Krankenkassen.«<br />
Schätzungen des Statistischen Bundesamtes gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 ein<br />
Rückgang der Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter um ca. 6 Millionen zu erwarten ist.<br />
Da ist die Gesundheit der erwerbstätigen Bevölkerung umso wichtiger – zumal auch diese dann<br />
im Durchschnitt älter ist als heute. Es gibt daher auch eine gesetzliche Verpflichtung für die<br />
Kranken kassen, in betriebliche Gesundheitsförderung zu investieren. Hier sehe ich noch erhebliches<br />
Wachstumspotenzial, das es zu nutzen gilt. Die gesetzlichen Krankenkassen er reichen<br />
mit ihren Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung nicht einmal eine Million<br />
Menschen. Das muss sich ändern, denn es gibt einen engen Zusammenhang zwischen <strong>Arbeit</strong><br />
und Gesundheit.<br />
Psychische Aspekte betrieblicher Gesundheitsförderung<br />
<strong>Arbeit</strong>sprozesse und <strong>Arbeit</strong>sorganisation können große Auswirkungen auf die Gesundheit<br />
haben. Das Gleiche gilt für den Umgang von Vorgesetzten mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
oder das Verhalten von Kollegen und Kolleginnen untereinander. <strong>Arbeit</strong> und Beruf<br />
sind für die meisten Menschen ganz wichtig für ihre Selbstverwirklichung. <strong>Arbeit</strong>, die in gesundem<br />
Maß herausfordert, unterstützt und stärkt auch das Selbstwertgefühl und damit auch die<br />
Gesundheit. Dies gilt es zu berücksichtigen, wenn wir über betriebliche Gesundheitsförderung<br />
sprechen.<br />
Umgekehrt schlagen sich vermeidbare Belastungen in psychischen Störungen nieder. Allein<br />
8,6 % der <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeitstage der <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen und <strong>Arbeit</strong>nehmer gingen im Jahr<br />
2010 auf psychische Erkrankungen zurück. Das bedeutet, im Durchschnitt hat jeder zwölfte<br />
Fehltag in Deutschland psychische Ursachen. Die Steigerungsrate ist hoch: 93 % seit 1997.<br />
Psychische Erkrankungen gehören neben Muskel-Skelett- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu<br />
den häufigsten Gründen für eine Frühberentung.<br />
Die Gestaltung der <strong>Arbeit</strong>splätze im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung bietet die<br />
Chance, krankmachende Faktoren zu identifizieren und zu beseitigen. Gleichzeitig werden<br />
das Gesundheitsbewusstsein und die gesundheitliche Kompetenz aller Beschäftigten – und das<br />
schließt auch die Führungsebene mit ein – gestärkt. So wird dann aus Gesundheitsförderung<br />
am <strong>Arbeit</strong>splatz ein gesundheitsfördernder <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />
Davon profitieren alle:<br />
• Die Beschäftigten, weil sie gesünder, zufriedener und damit auch leistungsfähiger sind,<br />
• die Unternehmen, weil eine gesunde und motivierte Belegschaft die Produktivität steigert<br />
• und nicht zuletzt die ganze Gesellschaft, weil die Sozialsysteme entlastet werden.<br />
Verhaltens- und Verhältnisprävention<br />
Eine gute betriebliche Gesundheitsförderung ist eine Kombination aus Verhaltens- und Verhältnisprävention:<br />
Die Gestaltung und Organisation der <strong>Arbeit</strong> können beispielsweise durch<br />
betriebliche Gesundheitsförderung so optimiert werden, dass sie sich positiv auf die Gesundheit<br />
auswirken. Über- und Unterforderung können vermieden und Führungsverhalten im<br />
Hinblick auf seine gesundheitsförderliche Wirkung verbessert werden. Gleichzeitig geht es<br />
um die Stärkung der persönlichen Ressourcen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, damit<br />
sie diesen alltäglichen Belastungen besser begegnen können. Hier können wir in den Unternehmen<br />
mit Verhaltensprävention ansetzen.<br />
»Mit BGF erreichen wir auch die Menschen, die hohe Gesundheitsrisiken haben.«<br />
Unternehmen als Ansatzpunkt für Gesundheitsförderung zu nehmen, bietet noch einen<br />
weiteren Vorteil: Wir erreichen mit den Maßnahmen am <strong>Arbeit</strong>splatz Menschen, die hohe<br />
Gesundheitsrisiken haben, die sich dieser Risiken aber nicht bewusst sind und daher keine<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
Präventionsangebote nachfragen oder in Anspruch nehmen. Eine gesundheitsgerechte<br />
Gestaltung der <strong>Arbeit</strong> und die Unterstützung gesunder Lebensweisen finden daher immer<br />
mehr Eingang in unternehmerisches Handeln, denn beide Aspekte – Verhaltens- wie Verhältnisprävention<br />
– tragen dazu bei, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Betriebe</strong> zu verbessern<br />
und den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Und hier müssen wir<br />
uns weniger um die großen Unternehmen kümmern. Es sind die kleinen und mittelstän dischen<br />
Unternehmen, bei denen wir momentan große Potenziale sehen. Ich wiederhole: Vielen Unternehmen<br />
dieser Größe fehlt es an Informationen und Hilfestellung.<br />
Das Kompendium vorbildhafter Projekte<br />
Mit Hilfe von Krankenkassen sowie Fachexpertinnen und -experten haben wir vom BMG vorbildhafte<br />
Projekte in einem Kompendium zusammengestellt, das Bundesgesundheitsminister<br />
Bahr persönlich im Dezember 2011 der Öffentlichkeit in Berlin vorgestellt hat. Es soll besonders<br />
kleinen und mittelständischen <strong>Betriebe</strong>n Anregungen bieten, wie betriebliche Gesundheitsförderung<br />
auch für sie aussehen könnte und wer sie dabei unterstützen kann. Das Kompendium<br />
deckt dabei folgende Handlungsfelder ab:<br />
• Bewegung und Ernährung,<br />
• Stressbewältigung und psychische Belastungen,<br />
• Vorsorge und Aufklärung,<br />
• Sucht,<br />
• Gesundheitsmanagement<br />
• und demografischer Wandel.<br />
Die Inhalte können Sie im Internetauftritt des Bundesministeriums für Gesundheit einsehen:<br />
www.Unternehmen-unternehmen-Gesundheit.de<br />
Suchtprävention<br />
Sucht und Suchtprävention in Unternehmen sind Themenkomplexe, die uns besonders am<br />
Herzen liegen. Schätzungen gehen beispielsweise von bis zu 10 % Beschäftigten aus, die ein<br />
Alkoholproblem haben. Hierzu, aber auch zu anderen Suchtproblematiken wissen wir noch<br />
zu wenig darüber, wie Sucht mit dem jeweiligen <strong>Arbeit</strong>splatz zusammenhängt, insbesondere<br />
wenn es sich um kleine <strong>Betriebe</strong> handelt. Das BMG wird daher eine Studie fördern, die spezifisch<br />
die hemmenden und fördernden Faktoren zur Umsetzung von suchtpräventiven Ansätzen in<br />
Klein- und Kleinstbetrieben untersucht.<br />
Forschung, Weitergabe von Wissen und Vernetzung<br />
Wir gehen also in drei Richtungen: Wir fördern Projekte, die unser Wissen über Prävention<br />
vergrößern, wir haben bekanntes Wissen bewertet und zusammengestellt und wir veranstalten<br />
Kongresse wie diesen 4. gemeinsamen Präventionskongress oder den vom 1. Dezember 2011<br />
in Berlin, um das Wissen mit den Beteiligten zu teilen und allen Interessierten ein Forum zu<br />
bieten, auf dem sie sich vernetzen können.<br />
Mit dem 4. Präventionskongress wollten wir zeigen, dass <strong>Arbeit</strong> gesund ist und was wir tun<br />
können, damit das so bleibt und den <strong>Betriebe</strong>n auch zu wirtschaftlichem Erfolg verhilft. Dazu<br />
ist es erforderlich, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren einerseits und Dachorganisationen<br />
von kleinen und mittleren <strong>Betriebe</strong>n andererseits zusammenzubringen. Wir informieren über<br />
Chancen und Vorteile der betrieblichen Gesundheitsförderung und über die Unterstützung, die<br />
sie von den gesetzlichen Krankenkassen bekommen können. Dabei waren die Themen Bewegung,<br />
psychische Gesundheit und Substanzmissbrauch die Schwerpunkte des Kongresses. Das<br />
BMG ist froh über die Kooperation mit der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung.<br />
Diese verfügt über gute Strukturen, um die Maßnahmen und Aktivitäten in die Fläche<br />
zu bringen. Für viele ihrer 130 Mitgliedsorganisationen ist betriebliche Gesundheits förderung<br />
auch heute schon ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit. Mein Dank gilt für das Engage ment, das<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 7
8<br />
sie bisher für die betriebliche Gesundheitsförderung aufgebracht haben. Wir brauchen auch<br />
weiterhin diese tatkräftige Unterstützung. Die Präventionslandschaft kann sich nur entwickeln,<br />
wachsen und gedeihen, wenn sich viele dafür verantwortlich fühlen und sich vor Ort engagieren.<br />
2 | Wie verbreitet ist die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung wirklich?<br />
Prof. Dr. Gudrun Faller |<br />
Hochschule Magdeburg-Stendal<br />
Die Haller Professorin hat mit ihrem Team in einer Studie untersucht, wie es mit der quantitativen<br />
und qualitativen Verbreitung der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in Deutschland<br />
aussieht. In ihrem Vortrag hat sie zunächst einen Rückblick auf die vergleichsweise noch<br />
junge Geschichte der BGF geworfen und die Meilensteine in Erinnerung gerufen:<br />
• 1970er- und 1980er-Jahre: Forschungsprogramme »Humanisierung des <strong>Arbeit</strong>slebens«,<br />
»<strong>Arbeit</strong> und Technik«<br />
• 1980er-Jahre: Beginn der Betrieblichen Gesundheitsberichterstattung in Kooperation<br />
mit den Krankenkassen<br />
• 1986: Ottawa-Charta<br />
• 1987: Luxemburger Deklaration für BGF<br />
• 1988: Einführung des § 20 SGB V<br />
• 1996: <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz<br />
• 2007: BGF als Pflichtleistung der Krankenkassen im SGB V<br />
Auf der Basis dieser gesetzlichen Möglichkeiten und politischen Willensbekundungen konnte<br />
sich die BGF in Deutschland stetig weiterentwickeln. Die Voraussetzungen für die Implementierung<br />
der Gesundheitsförderung in den <strong>Betriebe</strong>n sind im Jahre 2011 so gut wie nie zuvor, stellt<br />
Frau Faller fest: Jedes Unternehmen, das heute BGF realisieren möchte, könne sich umfassend<br />
informieren und qualifizieren. Die Referentin sah jedoch Defizite beim Wirksamkeitsnachweis<br />
der BGF und verwies auf einige repräsentative Veröffentlichungen:<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
Wenn einerseits gute Möglichkeiten für die Umsetzung der BGF in den Unternehmen gegeben<br />
sind, dann stelle sich andererseits die Frage, ob diese Möglichkeiten genutzt werden, und zwar<br />
mit welcher Breitenwirkung. Dabei müsse man jedoch berücksichtigen, was Befragte in den<br />
Unternehmen tatsächlich meinen, wenn sie von betrieblicher Gesundheitsförderung sprechen.<br />
Die Spannbreite reiche zum Beispiel von der Grippeschutzimpfung über einen einmaligen Gesundheitstag<br />
im Betrieb bis hin zu ganzheitlichen BGF-Programmen. Neben der rein quantitativen<br />
Betrachtung der Verbreitung sei es deshalb mindestens genau so wichtig, die qualitativen<br />
Inhalte der BGF-Maßnahmen zu betrachten.<br />
Die Bewertung der BGF stoße angesichts unklarer Definitionen, abstrakter Ziele und fehlender<br />
Abgrenzbarkeit von allgemeinen betrieblichen Verbesserungen auf methodische Schwierigkeiten.<br />
Entscheidender als das »Was« sieht die Wissenschaftlerin das »Wie« der BGF an: Sind die<br />
Maßnahmen nur durchgeführt worden, weil sie der <strong>Arbeit</strong>sschutz vorschreibe, oder verfolgt<br />
die Intervention der Betriebsleitung vorrangig das Ziel der Produktivitätssteigerung, oder<br />
sind sie das Ergebnis eines Beteiligungsprozesses der Beschäftigten? Frau Faller plädierte für<br />
Beteiligung, weil sie Akzeptanz schaffe, gegenseitiges Verständnis ermögliche und zu besseren<br />
Lösungen führe. Entscheidend sei,<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 9
10<br />
• wie Führungsverantwortung gelebt wird,<br />
• wie die Kommunikationskultur gestaltet ist,<br />
• welche Wertschätzung und Anerkennung Beschäftigte für ihre <strong>Arbeit</strong> erhalten,<br />
• wie Handlungs- und Einflussmöglichkeiten gestaltet sind und<br />
• wie gut der Teamzusammenhalt und die soziale Unterstützung der Kollegen sind.<br />
Aus den bisherigen Untersuchungen zur Verbreitung der BGF ergibt sich nach Ansicht von<br />
Gudrun Faller als Konsequenz für die Forschung, dass auf jeden Fall nicht nur nach quantitativen<br />
Ergebnissen gefragt werden darf, sondern herauszufinden ist, wie Gesundheit im Unternehmen<br />
gelebt wird. Als Indizien dafür sieht sie das gesundheitsfördernde Führungsverhalten,<br />
die gesundheitsförderliche Teamkultur, gelebte Beteiligungsmöglichkeiten sowie Anerkennung<br />
und Wertschätzung.<br />
3 | Return on Prevention – rechnen sich<br />
Investitionen zur Förderung von Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz am <strong>Arbeit</strong>splatz für<br />
die Unternehmen?<br />
Dr. Thomas Kohstall |<br />
Institut für <strong>Arbeit</strong> und Gesundheit (IAG) der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />
In den Jahren 2006 bis 2008 wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar Bräunig von der<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen ein Forschungsprojekt zum Thema »Präventionsbilanz aus<br />
theoretischer und empirischer Sicht« durchgeführt. Das international angelegte Forschungsprojekt<br />
der IVSS (Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit) und der DGUV (Deutsche<br />
Gesetzliche Unfallversicherung) verfolgte das Ziel der Aufstellung von monetären Präventionsbilanzen<br />
für Unternehmen in 16 verschiedenen Ländern, darunter so unterschiedliche Staaten<br />
wie Aserbeidschan, Deutschland, Kanada, Österreich, Russland, Türkei, USA und Vietnam. Ziel<br />
war die Aufstellung einer Welt-Präventionsbilanz und die Berechnung des internationalen<br />
Return on Prevention. Weltweit wurden 300 Unternehmen befragt.<br />
International wurde ein Präventionskosten-Präventionsnutzen-Verhältnis in Höhe von 1:2,2<br />
ermittelt. Für Deutschland beträgt der Wert 1:1,6. Das bedeutet, dass eine Investition in Höhe<br />
von 1,00 Euro zu einem ökonomischen Erfolgspotenzial von 1,60 Euro führt. Ausgaben für<br />
betrieblichen <strong>Arbeit</strong>s- und Gesundheitsschutz dienen damit der Förderung des Unternehmenserfolgs.<br />
Aus der Befragung in 16 Ländern und deren Ergebnissen wurde 2010 in Deutschland das Teilprojekt<br />
»Kosten und Nutzen von Investitionen in den betrieblichen <strong>Arbeit</strong>s- und Gesundheitsschutz«<br />
abgeleitet, an dem sich auch die BG ETEM (Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro<br />
und Medienerzeugnisse) beteiligte. Daran nahmen 39 Unternehmen verschiedener Größen in<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
den Branchen Bau, Dienstleistungen, Feinmechanik, Elektrotechnik und Metallindustrie teil.<br />
Gefragt wurde auf der Kostenseite nach Investitionen in Schutzausrüstungen, <strong>Arbeit</strong>smedizin,<br />
Sicherheitsbeauftragte, Qualifizierung und Vorsorgeuntersuchungen. Diesen Kosten gegenübergestellt<br />
wurden Einsparungen durch die Vermeidung von betrieblichen Ausfällen und<br />
Abfällen sowie Reduktionen der Nacharbeit. Berücksichtigt wurde aber auch der Mehrwert<br />
durch eine höhere Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine nachhaltigere Qualitätsorientierung,<br />
von Produktinnovationen und einem besseren Image.<br />
Drei Schwerpunkte wurden aus den Antworten der Unternehmen identifiziert:<br />
1. Mehrwert durch mehr Zufriedenheit der Mitarbeiter.<br />
2. Kosteneinsparung durch Vermeidung von Anlagestillständen.<br />
3. Mehrwert durch ein verbessertes Image.<br />
4 | Zugang zu Klein- und mittelgroßen<br />
Unternehmen über die Gesetzliche Krankenversicherung<br />
Georg Hensel |<br />
IKK Classic<br />
Die Innungskrankenkasse (IKK) als Krankenversicherer vieler Handwerksbetriebe hat Erfahrungen,<br />
wie kleine und mittelgroße <strong>Betriebe</strong> mit der BGF erreicht werden können. Seit 2004<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 11
12<br />
nutzt die IKK Classic bzw. deren Vorgängerorganisationen das Bonusverfahren nach § 65 a<br />
Abs. 2 SGB V. Im Gegensatz zur Pflichtleistung BGF sind solche Bonusprogramme eine freiwillige<br />
Satzungsleistung der Krankenkassen.<br />
Georg Hensel schilderte die Motivation von Handwerksmeistern, in die BGF zu investieren.<br />
Es geht um hohe Krankenstände, viele Muskel-Skelett-Erkrankungen, demografische Entwicklung,<br />
Fachkräftemangel und steigende Leistungsanforderungen. Diese Gründe unterscheiden<br />
sich kaum von den Motivationen größerer Unternehmen. Der Unterschied liegt in den Umsetzungsmöglichkeiten.<br />
Die BGF-Berater der IKK treffen häufig auf <strong>Betriebe</strong> mit wenig ausgeprägten<br />
Strukturen, geringen Ressourcen und überlasteten Entscheidungsträgern. KMU<br />
bilden jedoch die Mehrzahl der <strong>Betriebe</strong> und beschäftigen in der Summe die meisten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Deutschland.<br />
Der monetäre Bonus macht BGF-Projekte für die KMU wirtschaftlich reizvoll, sagt der Referent.<br />
Die IKK knüpft die vertraglichen Vereinbarungen an<br />
• ein standardisiertes, klar definiertes Vorgehen,<br />
• die Orientierung an Belastungsschwerpunkten wie z. B. Muskel-Skelett-Erkrankungen,<br />
Stress oder Demografie und Gesundheit,<br />
• eine begrenzte zeitliche Belastung für den Betrieb,<br />
• die verbindliche Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen in den Bereichen Verhältnisse<br />
und Verhalten und<br />
• an einen Wirksamkeitsnachweis.<br />
Zur Zeit sind 2.500 <strong>Betriebe</strong> im BGF-Bonusverfahren der IKK Classic registriert.<br />
Der BGF-Bonus kann bis zu einem Monatsbeitrag betragen, der anteilig dem <strong>Arbeit</strong>geber und<br />
den Versicherten erstattet wird. Angesichts solcher Beträge müssen sich die Bonusprojekte für<br />
die IKK rechnen, was nach ersten Evaluationen der Fall ist. Georg Hensel listet die Erfolge auf,<br />
allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen:<br />
1. Jährliche Leistungsausgaben der IKK werden gesenkt.<br />
2. Einsparungen sind höher als der Aufwand.<br />
3. Der Krankenstand im Betrieb wird gesenkt.<br />
4. Die individuelle Gesundheit und Lebensqualität werden erhöht.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
5 | Zugang zu Klein- und mittelgroßen<br />
Unternehmen über die Gesetzliche Unfallversicherung<br />
Dr. Peter Bärenz |<br />
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel<br />
und Gastgewerbe (BGN)<br />
Der Präventionsexperte der BGN brachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den erweiterten<br />
Präventionsauftrag der Unfallversicherung in Erinnerung, durch den neben die Verhütung<br />
von <strong>Arbeit</strong>sunfällen und Berufskrankheiten auch die Verhütung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren<br />
für Leben und Gesundheit getreten ist. Die aktuellen Rechtsgrundlagen wurden<br />
ebenso vorgestellt wie die Präventionsleitlinien der DGUV. Als Basis für das präventive Handeln<br />
der BGN werden die sogenannten »Gefährdungsbeurteilungen« betrachtet, die auch psychische<br />
Belastungen und Anforderungen am <strong>Arbeit</strong>slatz einbeziehen sollen. Welche besonderen<br />
Herausforderungen an die Umsetzung des gesetzlichen Auftrages am Beispiel der unzähligen<br />
Gaststätten gestellt sind, machte Peter Bärenz anhand praktischer Erfahrungen deutlich.<br />
Da auch die Branche Gaststätten bereits Nachwuchsprobleme bei der Fachkräfteakquise hat,<br />
war ein Schwerpunkt der Ausführungen des Referenten die Auswirkung der <strong>Arbeit</strong> in der<br />
Gastronomie auf junge Beschäftigte und deren Lebenswelten. Dazu hatte die BGN zusammen<br />
mit der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund ein Kooperationsprojekt umgesetzt. Die<br />
durchschnittliche tägliche <strong>Arbeit</strong>szeit in den befragten Ausbildungsbetrieben lag bereits bei<br />
9,1 Stunden. Neben die körperlichen Belastungen treten verstärkt auch psychische Anforderungen.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 13
14<br />
Bei der Maßnahmenumsetzung setzt die BGN verstärkt auf Vernetzungen, wobei sich verschiedener<br />
Ebenen bedient wird. Regional wurde dem Gastgewerbe ein Seminar zu »<strong>Gesunde</strong><br />
Mitarbeiter, zufriedene Gäste, aktive Unternehmer« angeboten, an dem 2010 insgesamt 3.792<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 224 Veranstaltungen teilnahmen. Netzwerkpartner<br />
waren zum Beispiel in Südhessen die AOK, der DEHOGA, Best-Western-Hotels und die IHK. Ein<br />
Netzwerk in Hessen bildete sich aus 14 Partnern. Eines der Themen war die Fragestellung »Wie<br />
gehen wir mit Digital Natives um?«.<br />
Auch überregionale Netzwerke nutzt die BGN für Angebote an die kleinen und mittelgroßen<br />
Unternehmen. Die Berufsgenossenschaft hat zum Beispiel an den INQA-Projekten »psygatransfer«<br />
mitgewirkt und ist Mitherausgeberin der Broschüre »Kein Stress mit dem Stress«.<br />
Auf internationaler Ebene beteiligte sich die BGN am Projekt der International Social Security<br />
Association (ISSA) »www.safety-work.org«, einem Internetangebot, um Kleinbetriebe und ihre<br />
Partner zu erreichen.<br />
Die BGN setzt verstärkt auf Wissensportale und Bildungsmaßnahmen, um die KMU und ihre<br />
Akteure zu erreichen. Mit den Internetseiten »ausbildung@bgn« werden zum Beispiel Online-<br />
Seminare zu den Themen Muskel-Skelett-Erkrankungen und Psyche angeboten. Nicht ohne<br />
Stolz verweist der Referent auf Erfolgsbeispiele der Präventionsarbeit seiner BG:<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
6 | Zugang zu Klein- und mittelgroßen Unternehmen<br />
über Kammern und Innungen<br />
Gregor Werkle |<br />
IHK Mittlerer Niederrhein<br />
Am Beispiel von drei Gesundheitstagen in Gewerbegebieten zeigte der Referent Zugangsmöglichkeiten<br />
für KMU auf. Jedes einzelne KMU sei in der Regel zu klein für einen eigenen Gesundheitstag.<br />
Daraus ist die Idee entstanden, einen gemeinsamen Gesundheitstag für alle KMUs im<br />
Gewerbegebiet anzubieten. Dafür müsse allerdings ein Unternehmen im Gewerbegebiet mit<br />
entsprechenden Räumlichkeiten als Gastgeber gefunden werden. Eingeladen habe man unter<br />
dem Motto »Fittes Gewerbegebiet« alle KMU um Umkreis bis zu 2,5 km. Ob die Beschäftigten<br />
der KMU angesprochen wurden, habe man den <strong>Betriebe</strong>n überlassen. In der Planungsphase<br />
habe sich eine Kick-off-Veranstaltung zur Überzeugung der Entscheider als empfehlenswert<br />
erwiesen. Die Angebote müssten beide Zielgruppen ansprechen: die Unternehmer ebenso wie<br />
die Beschäftigten.<br />
Neben der AOK Rheinland/Hamburg und dessen Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
wurden weitere regionale Anbieter von Gesundheitsleistungen angesprochen, um im<br />
Sinne des Netzwerkgedankens ein möglichst breites Angebot zu schaffen. An vielen Stationen<br />
konnten Fachinformationen zur BGF gegeben werden und »zum Schnuppern« vielfältige Angebote<br />
ausprobiert werden.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 15
16<br />
Gregor Werkle berichtete von positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />
Als besonders positiv wurden die Angebotsvielfalt, das Kennenlernen verschiedener<br />
regionaler Leistungsanbieter und der Eventfaktor des Gesundheitstages genannt. Bei den<br />
medizinischen Check-ups habe es für einige Probanden überraschende Befunde gegeben, die<br />
zu direkten Handlungsanleitungen für die tägliche Praxis geführt hätten. Insgesamt wertete<br />
Werkle den Erfolg für die teilnehmenden Unternehmen besonders an den vielfältigen Aussagen,<br />
sich zukünftig verstärkt der BGF widmen zu wollen. Auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
gaben an, das Thema nun in ihre <strong>Betriebe</strong> tragen zu wollen.<br />
Der Referent gab auch seine negativen Erfahrungen weiter und nannte einige Empfehlungen.<br />
Die Resonanz für die Gesundheitstage sah er als ausbaufähig an. Jeweils hätten etwa 60<br />
Teil nehmerinnen und Teilnehmer das Angebot wahrgenommen. Die Rückmeldequote der<br />
<strong>Betriebe</strong> habe bei 5 bis 10 % gelegen. Auf jeden Fall solle zukünftig eine Kick-off-Veranstaltung<br />
für die Unternehmer vorgeschaltet werden, um den Nutzen zu verdeutlichen und mögliche<br />
Hemmnisse abzubauen. Aber auch bei den Beschäftigten müsse verstärkt Überzeugungsarbeit<br />
geleistet werden. Einige hätten den »gläsernen <strong>Arbeit</strong>nehmer« befürchtet, obwohl alle Datenschutzregeln<br />
selbstverständlich eingehalten wurden.<br />
Die IHK will die Veranstaltungsreihe fortführen und dabei die Lehren aus der 2011-Serie<br />
ziehen. Die nächste Veranstaltung soll mit einer bereits funktionierenden Gewerbegebietsgemeinschaft<br />
organisiert werden. Dabei sollen Werbeelemente der Netzwerkpartner reduziert<br />
werden. Vor allem aber will man die Ansprache der Beschäftigten verbessern.<br />
Workshops<br />
In drei parallelen Workshops konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des<br />
4. Gemeinsamen Präventionskongresses an der Diskussion beteiligen. Behandelt wurden<br />
aktuelle Themen aus dem betrieblichen Alltag :<br />
1. Betriebsrisiko Metabolisches Syndrom – Bewegungsförderung<br />
und gesunde Ernährung im Unternehmen<br />
2. Burn-Out – Mode- oder Volkskrankheit?<br />
3. Doping am <strong>Arbeit</strong>splatz?<br />
Die moderierten Workshops wurden jeweils durch ein Statement eingeleitet und die wesentlichen<br />
Ergebnisse der Diskussion wurden protokolliert.<br />
Workshop 1<br />
»Betriebsrisiko Metabolisches Syndrom –<br />
Bewegungsförderung und gesunde Ernährung im Unternehmen«<br />
Statement:<br />
Dr. Eike Quilling | Deutsche Sporthochschule Köln<br />
Moderation:<br />
Dr. Anne Zimmermann | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.<br />
Ko-Moderation und Protokoll:<br />
Susanne Wehowsky | Hamburgische <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft<br />
für Gesundheitsförderung e.V.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
Vom metabolischen Syndrom ist in Industrienationen nach Einschätzung der Wissenschaft<br />
jeder fünfte Erwachsene betroffen, in der Altersgruppe der 46- bis 65-Jährigen sogar bereits<br />
jeder vierte. Die Merkmale des auch als »Wohlstandssyndrom« bezeichneten Metabolischen<br />
Syndroms sind:<br />
• Übergewicht<br />
• Bluthochdruck<br />
• Hoher Blutzuckerspiegel<br />
• Hohe Cholesterinwerte<br />
Menschen mit diesen Merkmalen laufen Gefahr, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, Arteriosklerose<br />
zu bekommen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Das Risiko<br />
krankheitsbedingter Fehlzeiten im Betrieb wird dadurch stark erhöht. Die Referentin der<br />
Sporthochschule zeigte die Entwicklung dieser Risikoerkrankung in den USA, wo im Jahr<br />
2010 kein Bundesstaat weniger als 20 % Betroffene zählte und einige Bundesstaaten bereits<br />
eine Prävalenz über 30 % erreicht haben. Nach der Gesundheitsberichterstattung des Bundes<br />
(Robert-Koch- Institut) haben in Deutschland 36 % der Erwachsenen im Berufsalter Übergewicht<br />
und 16 % können bereits als adipös bezeichnet werden. Männer sind davon stärker betroffen als<br />
Frauen. Die Referentin Dr. Eike Quilling empfahl als Mittel<br />
der Primärprävention ein tägliches Aus dauertraining und<br />
einen aktiven Lebensstil, zum Beispiel Treppensteigen statt<br />
Fahrstuhl im Büro. Sie berichtete aber auch über die vielen<br />
Barrieren, die für ein solches Training und den gesunden<br />
Lebensstil zu überwinden sind. Angefangen von Faulheit<br />
über religiöse und kultu relle Probleme bis hin zu gesundheitlichen<br />
Gründen (z.B. Depression) haben sich bei Typ<br />
2-Diabetikern zahlreiche Faktoren als Hemmnisse erwiesen.<br />
Frau Quilling sieht jedoch im Setting Betrieb eine Chance,<br />
Verhaltensveränderungen zu unterstützen und die Motivation<br />
zu erhöhen, Inaktivi täten ab zubauen und gesunde<br />
Ernährung zu ermöglichen.<br />
In der Diskussion wurden Möglichkeiten für die <strong>Betriebe</strong> aufgezählt:<br />
• Zentrale Drucker- und Kopierstationen statt Einzelausstattungen in den Büros<br />
• Freundlich gestaltete Treppenhäuser, die zum Treppensteigen einladen<br />
• <strong>Gesunde</strong>s Kantinenessen, Obst statt Süßwaren im Angebot<br />
• Wasserspender statt Cola-Automaten<br />
• Ausreichend Zeit für Mittagpausen<br />
• Innerbetriebliche Wettbewerbe wie ein »Treppen-Contest«<br />
Zunächst müsse jedoch der »Innere Schweinehund« überwunden werden, um eine Bereitschaft<br />
zur Verhaltensänderung zu erzeugen. Dazu könne eine aktive Gesundheitskultur im Unternehmen<br />
viel beitragen. Auch die Vorbildfunktion von Führungskräften wurde als entscheidend<br />
angesehen. Breiten Raum nahm die Diskussion darüber ein, wie alle Beschäftigten im Betrieb<br />
für ein gesünderes Verhalten niedrigschwellig erreicht werden können, wobei Partizipation,<br />
soziale Unterstützung und Förderung der Selbstkompetenz als geeignete Wege festgestellt<br />
wurden, und zwar auch in KMU. Das Fazit:<br />
• KMU haben viele Ansatzpunkte, um Bewegungsanreize zu schaffen,<br />
ohne gleich ein komplexes BGM installieren zu müssen;<br />
• Verhältnisprävention erleichtert Verhaltensänderung und kann helfen,<br />
den inneren Schweinehund zu überwinden;<br />
• ein »aktivierendes« Betriebsklima und eine Kommunikation, bei der alle<br />
mitgenommen werden, motiviert zu gesundheitsförderlichem Verhalten.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 17
Workshop 2<br />
18<br />
»Burn-Out – Mode oder Volkskrankheit?«<br />
Statement:<br />
Dr. med. Kerstin Wundsam |<br />
Team Think – Systemische Organisationsentwicklung<br />
Moderation:<br />
Andrea Lohmann-Haislah |<br />
Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong>sschutz und <strong>Arbeit</strong>smedizin<br />
Ko-Moderation und Protokoll:<br />
Franziska Faselt |<br />
Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V.<br />
Burn-Out kann alle Menschen treffen, stellte die Referentin Dr. Kerstin Wundsam zu Beginn<br />
fest. Die <strong>Arbeit</strong> sei nicht alleine die Ursache für Burn-Out-Syndrome. Sie könne aber einen ebenso<br />
großen Einfluss auf die Entstehung haben wie individuelle Faktoren, z. B. genetische Prädispositionen,<br />
privater Stress oder traumatische Erlebnisse. Im Internationalen Diagnoseschlüssel<br />
(ICD 10) ist Burn-Out noch nicht als eigenständige Krankheit aufgelistet, was die statistische<br />
Betrachtung aus den <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeitsdaten der Krankenkassen und die Vergleichbarkeit<br />
erheblich erschwere. Frau Wundsam berichtete von 130 Einzelsymptomen, die zur Entstehung<br />
von Burn-Out beschrieben sind. Behandlungsleitlinien fehlen immer noch, was den Umgang<br />
mit Burn-Out-Patienten zusätzlich erschwere. Sie plädierte allerdings entschieden dafür, dass<br />
Patienten mit Burn-Out-Symptomen in Expertenhände gehören.<br />
Im Statement räumte die Referentin mit Mythen auf, die sich um Burn-Out ranken:<br />
• »Burn-Out trifft immer die Starken«<br />
• »Burn-Out trifft immer die Schwachen«<br />
• »Burn-Out trifft immer die Schwachen unter den Starken«<br />
• »Die <strong>Arbeit</strong> ist einzig und alleine schuld«<br />
• »Wegen Burn-Out werden viele Menschen krank geschrieben«<br />
• »Wellness, Ruhe und Urlaub helfen bei einem Burn-Out«<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
Solchen Mythen müssten eindeutige Fakten gegenübergestellt werden. Tatsache sei, dass<br />
Strukturen in Unternehmen zu psychischen Belastungen und Erkrankungen von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern beitragen können. Die E-Mail-Flut, eine ständige Erreichbarkeit sowie<br />
überhöhte Ziele und Erwartungen seien mögliche Einflussgrößen.<br />
Im weiteren Teil ihres Statements ging die Referentin auf die Möglichkeiten der Unternehmen<br />
ein, Burn-Out-Entwicklungen zu vermeiden bzw. richtig damit umzugehen. Es gehe darum,<br />
psychische Gesundheit im Betrieb zu »managen«. Strukturen müssten hinterfragt und verbessert<br />
werden, ebenso wie Managementkompetenzen zu fördern seien. Sie empfahl drei<br />
Schritte:<br />
Schritt 1 Unternehmensleitung:<br />
Die psychische Gesundheit muss als Wert in der Unternehmensphilosophie<br />
positioniert werden<br />
Schritt 2 Führungskräfte:<br />
Gefordert sei der »Dilemma-Manager« anstatt eines »Diagnostikers«<br />
Schritt 3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:<br />
Maßnahmenangebote für Einzelne, Seminare und Unterstützung<br />
Den Begriff »Dilemma-Manager« habe sie gewählt, weil die Führungskraft die Balance<br />
zwischen Unternehmenszielen und der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wahren müsse, was oftmals ein Dilemma sei.<br />
Die Diskussion befasste sich mit dem inzwischen inflationär gebrauchten Burn-Out-Begriff<br />
und suchte die Abgrenzung bzw. Verbindung zu Depressionserkrankungen. Außerdem<br />
wurden Zugangsmöglichkeiten zu KMU angesprochen und die Erfolgsfaktoren bei der Prävention<br />
von Burn-Out er örtert. Die Prävention gelinge um so besser, je intensiver eine aktive<br />
Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter ermöglicht werde und eine ressourcenorientierte<br />
Heran gehensweise betrieben werde. Der Führungskompetenz wurde im Workshop<br />
eine Schlüsselrolle zugesprochen. Für die Unternehmen<br />
müssten individualisierte, pass genaue Maßnahmen gefunden<br />
werden, statt zu versuchen, standardisierte Patentrezepte<br />
zu implementieren. KMU-Vertreter im Workshop<br />
wünschten sich eine leicht verfügbare Angebots- und<br />
Beratungslandschaft im Themenbereich Burn-Out, aus<br />
der heraus die Betroffenen eine adäquate Hilfestellung<br />
geleistet bekommen.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 19
Workshop 3<br />
20<br />
»Doping am <strong>Arbeit</strong>splatz?«<br />
Statement:<br />
Prof. Dr. Dieter Henkel |<br />
Institut für Suchtforschung der Fachhochschule Frankfurt am Main (ISFF)<br />
Moderation:<br />
Heinz Kowalski | Kowalski-Consulting-Health<br />
Ko-Moderation und Protokoll:<br />
Stephan Koesling |<br />
Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V.<br />
Der Referent Prof. Dr. Dieter Henkel warnte davor, hinter der aktuellen Diskussion um Psyche<br />
und <strong>Arbeit</strong> die Sucht thematik zu vernachlässigen, zumal es zumindest teilweise einen Zusammenhang<br />
zwischen beiden Themen gebe. Nicht umsonst beziehe sich die aktuelle Debatte<br />
um Doping in der <strong>Arbeit</strong>swelt auf das Neuroenhancement, populär mit »Hirndoping« umschrieben.<br />
Darunter versteht man den Versuch gesunder Menschen, die Leistungsfähigkeit<br />
des Gehirns durch die Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu verbessern.<br />
Dazu zählen:<br />
• Psychostimulantien,<br />
• Antidementiva,<br />
• Antidepressiva.<br />
Sie versprechen eine Verbesserung der kognitiven Hirnleistungen wie Lernen, Gedächtnis,<br />
Aufmerksamkeit, Wachheit oder Konzentration. Außerdem sollen sie die Leistungsfähigkeit<br />
erhöhen, und zwar durch Stimmungsaufhellung bzw. Befindlichkeitsverbesserungen.<br />
Dieter Henkel verwies auf aktuelle Studien der AOK, der DAK, des RKI und der TK, die sich mit<br />
»stark belastend empfundenen« Anforderungen sowie mit der Einnahme von Neuroenhancer<br />
befassen. Die KOLIBRI-Studie des RKI ergab bei Erwachsenen eine 12-Monatsprävalenz<br />
von 1,5 %, wobei Beschäftigte mit einer Wochenarbeitszeit von mehr als 40 Stunden eine<br />
2-mal höhere Prävalenz aufwiesen. Die DAK hatte in einer Erwerbstätigenbefragung eine<br />
Lebenszeit prävalenz von 5 % festgestellt. Ob tatsächlich eine merkliche Leistungssteigerung<br />
in der konkreten <strong>Arbeit</strong> durch die Einnahme von<br />
Neuroenhancer erreicht wird, ist bisher nicht untersucht<br />
worden, berichtete der Referent. Außerdem<br />
berich tete er von Nebenwirkungen und evtl. einem<br />
ge wissen Suchtrisiko. Die DAK-Erwerbstätigenbefragung<br />
habe weiterhin ergeben, dass 25 % bereit<br />
wären, Neuro enhancer einzunehmen, wenn sie<br />
wirksam und nebenwirkungsfrei sind, um eine<br />
Verbesserung der Gedächtnisleistung und Konzentration<br />
in der <strong>Arbeit</strong> zu er reichen. 13 % würden sie<br />
gegen Müdigkeit während der <strong>Arbeit</strong> einnehmen.<br />
Die Pharma industrie zeige bereits ein Interesse an<br />
der Entwicklung potenter und nebenwirkungsarmer<br />
entsprechender Medikamente.<br />
Professor Henkel zeigte Präventionsmöglichkeiten im Rahmen guter betrieblicher Gesundheitsförderung<br />
auf, die dem Problem Hirndoping mehr Aufmerksamkeit schenken müsse,<br />
auch in KMU. Er sah die Gefahr einer möglichen Dopingspirale bis hin zu potenteren und damit<br />
problematischeren Mitteln, wie sie vom Spitzensport hinlänglich bekannt seien – mit unter<br />
Umständen fatalen Folgen. Diese Einschätzung wurde in der Diskussion weitgehend geteilt,<br />
auch wenn die Prävalenz aktuell noch nicht besorgniserregend sei. Gefahren wurden hinsicht-<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
lich der Verfügbarkeit gesehen, vor allem durch Privatverordnungen und Internetapotheken.<br />
Die Prävention solle möglichst schon bei Schülern und Jugendlichen ansetzen. Im betrieblichen<br />
Kontext müsse herausgestellt werden, was KMU in diesem speziellen Bereich überhaupt<br />
zu leisten imstande wären. Grundsätzlich müssten Präventions- und Rehabilitationsakteure<br />
stärker zusammenarbeiten und in KMU könnte möglicherweise das »Unternehmermodell« der<br />
Berufsgenossenschaft das Thema Gehirndoping aufgreifen. Abgesehen von den pharmakologischen<br />
Mitteln wurde auch die Zunahme weiterer angeblich leistungssteigernder Mittel durch<br />
Säfte usw. im freien Verkauf andiskutiert, durch die die Schwelle zum Gebrauch »härterer«<br />
Mittel bereits bei Jugendlichen gesenkt werde.<br />
Podiums- und Plenumsdiskussion<br />
»Was ich nicht weiß, weiß mein Netzwerkpartner! –<br />
Erfolgreicher durch Networking: International, national, regional«<br />
Moderation:<br />
Dr. Uwe Prümel-Philippsen |<br />
Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.<br />
Ko-Moderation und Protokoll:<br />
Martina Kolbe |<br />
Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Podium:<br />
Fritz Bindzius | Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
Dr. Gregor Breucker | Deutsches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
Dr. Michael Drupp | AOK-Institut für Gesundheitsconsulting<br />
Heinz Kowalski | Kowalski-Consulting-Health<br />
Die Podiumsdiskussion gliederte sich in drei Fragerunden, die durch Beiträge aus dem Plenum<br />
erweitert wurden. Auf die Frage, wer Erfahrungen mit Netzwerken zur Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
hat, meldeten sich ca. 10 % der Anwesenden.<br />
Die erste Runde wurde mit der Frage nach den Netzwerkerfahrungen der Podiumsteilnehmer<br />
eröffnet. Die vier Netzwerkmanager berichteten über die Entstehung und Entwicklung ihrer<br />
Betriebsnetzwerke. Dabei gingen sie auf deren Besonderheiten sowie auf regionale, nationale<br />
und internationale Erfahrungen ein. Sie benannten folgende wichtige Aspekte von Netzwerken:<br />
• Netzwerke werden in der Regel ehrenamtlich betrieben, sie setzen ein<br />
hohes Eigeninteresse am Thema voraus.<br />
• Bei Netzwerkgründung muss man sich zunächst einen Überblick darüber<br />
verschaffen, wer was tatsächlich leisten und einbringen kann.<br />
• Netzwerke sind Plattformen für Informationsaustausch und bieten Hilfestellung.<br />
• Netzwerke können der Lösungsfindung bei gemeinsam bewegenden Fragen<br />
bzw. Problemen dienen.<br />
• Netzwerke sind ein Geflecht unabhängiger Akteurinnen und Akteure.<br />
• Netzwerke bestehen aus aktiven und passiven Mitgliedern.<br />
Dr. Gregor Breucker berichtete von den Anfängen des Deutschen Netzwerks für Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung – insbesondere von dem notwendigen politischen Rückhalt für das<br />
Thema. Fritz Bindzius verwies auf die Besonderheit von KMU-Netzwerken, die noch stärker als<br />
andere berücksichtigen müssen, dass BGF nicht zum Kerngeschäft von Unternehmen zählt.<br />
Heinz Kowalski empfahl, eher bestehende Netzwerke zu nutzen als neue zu gründen, und auch<br />
die neuen Medien für die Netzwerkarbeit zu nutzen. Dr. Michael Drupp berichtete von den 92<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 21
22<br />
kleinen und mittleren Unternehmen aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, die<br />
sich gemeinsam zu einer systematischen Kooperation in Fragen der Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
zusammengefunden haben. Dafür suchen sie sich u.a. wechselseitig an ihren<br />
<strong>Arbeit</strong>sorten auf.<br />
Über gute Erfahrungen mit Netzwerken tauschten sich Podiumsgäste und Kongressteilnehmende<br />
in der zweiten Runde aus. Als positiv wurde u.a. hervorgehoben:<br />
• der organisierte Austausch mit »Blick über den Tellerrand«,<br />
• dass man das »Rad« nicht neu erfinden müsse, sondern gute Ideen<br />
anderer nachnutzen könne,<br />
• »Netzwerken« erleichtert ressortübergreifendes <strong>Arbeit</strong>en,<br />
• Netzwerkarbeit bedeutet Geben und Nehmen.<br />
Weniger gute Erfahrungen machten die Diskutanten u. a. mit:<br />
• Konkurrenz,<br />
• zu großem Eigeninteresse,<br />
• nur Nehmen, nicht Geben,<br />
• Beteiligung lediglich aus Refinanzierungsgründen.<br />
Einig war man sich darüber, dass Netzwerke Spielregeln brauchen und Kümmerer, die die<br />
Organisation der Netzwerkarbeit leisten. Außerdem braucht es einen öffentlich legitimierten<br />
und finanzierten Rahmen für Netzwerkarbeit. Auch wenn die Mitglieder eines Netzwerkes<br />
ehrenamtlich mitwirken, erfordert eine <strong>erfolgreiche</strong> Netzwerkarbeit personelle und materielle<br />
sowie finanzielle Ressourcen. Die Podiumsgäste verwiesen darauf, dass der organisatorische<br />
Aufwand, ein Netzwerk aufrecht zu erhalten, häufig unterschätzt und das Wirksamwerden der<br />
Netzwerkmitglieder überschätzt wird.<br />
In der dritten Runde gaben die vier Netzwerkmanager ihre eigenen Erfahrungen weiter. So<br />
verwies Fritz Bindzius auf die Unerlässlichkeit einer guten Koordination und Moderation<br />
von Netzwerken. Bei der Auswahl von Netzwerkpartnern sollten Kriterien zu Grunde gelegt<br />
werden und Ressourcen für die Sicherstellung der Netzwerkarbeit bereitstehen. Michael Drupp<br />
erinnerte daran, dass man mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (auch über die Gesetzliche<br />
Krankenversicherung) noch ganz am Anfang stehe, wenn man betrachte, wie viele der<br />
<strong>Arbeit</strong>nehmerinnen und <strong>Arbeit</strong>nehmer in Deutschland bisher überhaupt erst mit BGF erreicht<br />
werden. Es könne also gar nicht genug Engagement für BGF geben. Er empfahl, sich vor allem<br />
regional zu organisieren und aktuelle Themen wie z. B. den Fachkräftemangel aufzugreifen,<br />
um insbesondere Klein- und Mittelunternehmen für ein Engagement in der Betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung zu gewinnen. Seine wichtigste<br />
Erkenntnis sei aber, dass Offenheit die Voraussetzung<br />
für das Voneinander-Lernen ist. Heinz Kowalski<br />
betonte die Bedeutung individuellen Vorgehens je<br />
nach Region, Branchen, Unternehmen und Themennachfrage.<br />
Ohne den Netzwerkgedanken in Frage<br />
zu stellen, erinnerte er daran, dass es auch ganz viele<br />
positive BGF-Projekte gebe, die ohne jede Netzwerkarbeit<br />
ausgekommen sind. Gregor Breucker plädierte<br />
für mehr offene Angebote, z. B. lokale Treffpunkte, die<br />
es KMU eher ermöglichen, sich zu beteiligen. Für ihn<br />
ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, was ein<br />
optimales Netzwerk für kleine und kleinste Unternehmen<br />
ausmacht.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
Wortmeldungen aus dem Plenum bereicherten die Aussagen zur Netzwerkarbeit, verwiesen<br />
auf Knackpunkte wie z.B. die Nutzung des Internets für die Netzwerkarbeit, warfen Fragen<br />
nach dem Umgang mit inflationärer Netzwerkbildung auf und mahnten die Politik, angesichts<br />
der älter werdenden Gesellschaft, der <strong>Arbeit</strong>sverdichtung und der wachsenden psychischen<br />
Belastungen in der <strong>Arbeit</strong>swelt ihre Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Gestaltung einer<br />
»<strong>Gesunde</strong>n <strong>Arbeit</strong>« zu nutzen.<br />
Kongress-Fazit<br />
Mit der Thematik des 4. Gemeinsamen Präventionskongresses lagen die Veranstalter zeitlich<br />
und inhaltlich ganz offensichtlich genau richtig. »<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong>« ist<br />
eines der beherrschenden Themen der aktuellen Situation in ganz vielen <strong>Betriebe</strong>n. Die demografische<br />
Entwicklung mit ihren Herausforderungen an die Gesundheit der Beschäftigten,<br />
der Anstieg der psychischen Erkrankungen und der Fachkräftemangel in der Industrie, beim<br />
Handwerk und bei den Dienstleistern hat bei den Unternehmen und Verwaltungschefs die<br />
Erkenntnis steigen lassen, dass für einen <strong>erfolgreiche</strong>n Betrieb gesunde Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter unumgänglich sind.<br />
Das Bundesgesundheitsministerium will mit seiner aktu ellen Kampagne »Unternehmen<br />
unternehmen Gesundheit« besonders die klein- und mittelstän dischen Unternehmen unterstützen,<br />
eine wirkungsvolle und angepasste betriebliche Gesundheitsförderung zu ermöglichen.<br />
Kranken kassen, Berufsgenossenschaften und viele andere Akteure sind aufgefordert,<br />
diese Zielrichtung noch tatkräftiger zu unterstützen. Die Methoden und Instrumente der BGF<br />
müssen dabei den neuen und zusätzlichen Herausforderungen an gepasst werden. Dazu hat<br />
der 4. Gemeinsame Präventions kongress des BMG und der <strong>BVPG</strong> einen wirkungsvollen und<br />
nachhaltigen Beitrag geleistet.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 23
Teilnehmende Organisationen<br />
24<br />
aktivworx – Firmen in Bewegung<br />
AOK PLUS<br />
AOK Sachsen-Anhalt<br />
AOK-Institut für Gesundheitsconsulting<br />
<strong>Arbeit</strong>smedizinisches Präventionszentrum Erfurt<br />
Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />
Atos IT Solutions and Services GmbH<br />
Audi BKK<br />
AWO Krankenhausbetriebsgesellschaft mbH<br />
Axel Hübner Gesundheitsmanagement<br />
BAGS Berufsvereinigung von <strong>Arbeit</strong>gebern für Gesundheits- und Sozialberufe<br />
Barmer GEK<br />
Bavaria Klinik Kreischa<br />
Bayerische Landesbrandversicherung AG<br />
Bayerischer Volkshochschulverband e.V.<br />
Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe BGN<br />
Berufsverband Deutscher Präventologen e.V.<br />
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)<br />
Bundesanstalt für <strong>Arbeit</strong>sschutz und <strong>Arbeit</strong>smedizin<br />
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der <strong>Arbeit</strong> (Basi) e.V.<br />
Bundesministerium für Gesundheit<br />
Bundespsychotherapeutenkammer<br />
Bundesverband der Deutschen <strong>Arbeit</strong>geberverbände BDA<br />
Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (<strong>BVPG</strong>)<br />
Burnout-Beratung und Prävention Chemnitz<br />
BWM drei K<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.<br />
Deutsche Krebshilfe e.V.<br />
Deutsche Rentenversicherung Bund<br />
Deutsche Sporthochschule Köln<br />
Deutscher Dachverband für Qigong und Taijiquan e.V.<br />
Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.<br />
Deutsches Netz für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
Deutsches Netz gesundheitsfördernde Krankenhäuser e.V.<br />
Diakonisches Kompetenzzentrum für Suchtfragen (DKZS) gGmbH<br />
Diakonisches Werk Baden<br />
Diakonisches Werk Sachsen<br />
Die Stressminimierer, Berlin<br />
Entlastungssprechstunde, Berlin<br />
FDP Landtagsfraktion<br />
Fooducation<br />
Fraunhofer IIS<br />
Fraunhofer SCS<br />
Freistaat Sachsen, Finanzamt Oschatz<br />
genres e.V. – Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung<br />
und Strukturforschung<br />
Gesellschaft für <strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong> Dresden mbH<br />
Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland e.V. (GSD)<br />
Hamburgische <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.<br />
Handwerkskammer Dresden<br />
Handwerkskammer Reutlingen<br />
HEROLE-Reisen GmbH<br />
Hochschule Magdeburg-Stendal<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
IKK Classic<br />
IKK Nord<br />
ILUG – Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e.V.<br />
Industrie- und Handelskammer Chemnitz<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
Industrie- und Handelskammer Magdeburg<br />
Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein<br />
Industrie- und Handelskammer Reutlingen<br />
Institut für <strong>Arbeit</strong> und Gesundheit der DGUV<br />
Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH<br />
Institut für Suchtforschung der Fachhochschule Frankfurt am Main<br />
jobben ohne mobben (J.O.M.) e.V.<br />
Jungbrunnen GmbH<br />
Klinikum Hildesheim GmbH<br />
Kneipp-Bund e.V. – Bundesverband für Gesundheitsförderung und Prävention<br />
Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) Dresden,<br />
Selbsthilfegruppe Burnout<br />
Kowalski-Consulting-Health<br />
Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg<br />
KSG Leiterplatten GmbH<br />
Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V.<br />
Landesdirektion Dresden<br />
Landeshauptstadt Dresden<br />
Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Landesverwaltungsamt Halle<br />
Landratsamt Nordsachsen<br />
Landratsamt Zwickau, Gesundheitsamt<br />
leben³<br />
Ministerium für <strong>Arbeit</strong>, Soziales, Frauen und Familie Brandenburg<br />
Naturschutzstation Neschwitz e.V.<br />
Novo Nordisk Pharma GmbH<br />
OSRAM AG<br />
Perspektive 50plus West-Süd-West<br />
PKV – Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.<br />
Praxis für Supervision, Görlitz<br />
Profil Bildungsgesellschaft mbH<br />
Sächsische Landesärztekammer<br />
Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V.<br />
Sächsischer Heilbäderverband e.V.<br />
Sächsischer Volkshochschul-Verband e.V.<br />
Sächsisches Staatsministerium des Innern<br />
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft<br />
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, <strong>Arbeit</strong> und Verkehr<br />
Sappi Fine Paper, <strong>Arbeit</strong>smedizinischer Dienst<br />
SC DHfK Leipzig e.V.<br />
Selbsthilfegruppe Mobbing Leipzig<br />
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin<br />
Siemens AG, Sector Healthcare<br />
Silke Heuwerth - Mensch & Organisation<br />
Sportivation GbR<br />
SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera<br />
Städtisches Klinikum Görlitz gGmbH<br />
Stadtmission Chemnitz e.V.<br />
Stasi-Unterlagen-Behörde<br />
Strehlow GmbH<br />
TeamThink – Systemische Organisationsentwicklung<br />
Techniker Krankenkasse<br />
Technische Universität Dresden<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong> 25
26<br />
Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät<br />
TMS Messen, Kongresse, Ausstellungen GmbH<br />
TUMAINI-Institut für Präventionsmanagement GmbH<br />
TÜV Rheinland Akademie GmbH<br />
Unfallkasse des Bundes<br />
Unfallkasse Sachsen<br />
Universität Jena, Lehrstuhl Erwachsenenbildung<br />
Universität Leipzig<br />
Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät<br />
Universitätsklinikum Dresden<br />
Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V.<br />
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)<br />
vital.services GmbH<br />
Vitaliberty GmbH<br />
Volkshochschule Dresden<br />
Volkshochschule Mittelsachsen<br />
Volkswagen AG<br />
Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen<br />
Zentrum für Prävention und psychosoziale Weiterbildung<br />
Impressum<br />
Bundesvereinigung Prävention<br />
und Gesundheitsförderung e.V. (<strong>BVPG</strong>)<br />
Heilsbachstraße 30 | 53123 Bonn<br />
Telefon 0228-987270 | Fax 0228-6420024<br />
E-Mail: info@bvpraevention.de<br />
Redaktionelle Bearbeitung: Heinz Kowalski<br />
© 2012 Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (<strong>BVPG</strong>)<br />
V.i.S.d.P.: Dr. Uwe Prümel-Philippsen<br />
Die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung wird aufgrund eines<br />
Beschlusses des Bundestages vom Bundesministerium für Gesundheit institutionell gefördert.<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Arbeit</strong>, <strong>erfolgreiche</strong> <strong>Betriebe</strong> | 4. gemeinsamer Präventionskongress von BMG und <strong>BVPG</strong>
Informationen<br />
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:<br />
www.bvpraevention.de<br />
Veranstaltungsort<br />
Deutsches Hygiene-Museum Dresden (DHMD)<br />
Lingnerplatz 1 | 01069 Dresden<br />
www.dhmd.de<br />
Organisation<br />
Bundesvereinigung Prävention und<br />
Gesundheitsförderung e.V. (<strong>BVPG</strong>)<br />
Heilsbachstraße 30 | 53123 Bonn<br />
Telefon 0228 – 9 87 27-0 | Fax 0228 – 6 42 00 24<br />
E-Mail: kongress@bvpraevention.de<br />
www.bvpraevention.de