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Smart Grids: eine Vision mit vielen Fragezeichen - Home

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das Übertragungs- und Verteilnetz, berücksichtigtwerden. An Technologien, diediese Netzebenen intelligenter, sichererund steuerbarer machen, wird geforscht.Um nur einige der bereits existierendenTechnologien zu nennen: Die Hochspannungs-Gleichstrom-ÜbertragungHGÜ eignetsich für Ferntransporte und zeichnetsich durch <strong>eine</strong>n geringen Übertragungsverlustaus. Flexible Drehstromübertragungs-Systeme(sog. FACTS) werden inNetzen dazu verwendet, gezielt auf Leistungsflüsseeinzuwirken. Die Übertragungwird so kontrollierbarer. In Verteilnetzen,die <strong>mit</strong> Sensoren ausgerüstet und automatisiertsind, können Stromausfälle undReparaturzeiten minimiert werden undkann die Spannung auf <strong>eine</strong>m konstantenNiveau gehalten werden.Makro-EbeneBetrachtet man die Makro-Ebene, alsodas Gesamtsystem <strong>mit</strong> allen Komponenten,so ermöglichen <strong>Smart</strong> <strong>Grids</strong> <strong>eine</strong> zentraleSteuerung und Regelung von dezentralenStromquellen aus erneuerbarenEnergien. Alles weist darauf hin, dass diedezentrale Energieerzeugung in kl<strong>eine</strong>nEinheiten im Energiemix an Bedeutunggewinnen wird. Laut Swissgrid sind 6 MilliardenSchweizer Franken nötig, um dasschweizerische Stromnetz auszubauenund es leistungsfähiger zu machen. <strong>Smart</strong><strong>Grids</strong> könnten, so die Meinung von Swissgrid,dazu beitragen, den Ausbaubedarfdes Netzes aufgrund <strong>eine</strong>s effizienterenlokalen Lastflussmanagements zu reduzieren.<strong>Smart</strong> <strong>Grids</strong> entlasten so dieSchnittstelle zwischen dem ÜbertragungsundVerteilnetz und tragen zu <strong>eine</strong>r Verbesserungder Koordination des Gesamtsystemsbei. Durch die Steuerbarkeit derLasten könnten laut Swissgrid bis zu 250Millionen Franken Vorhaltekosten vermiedenwerden. Vorhaltekosten sind Kosten,die durch die Bereitstellung von Ersatzenergiefür den Fall <strong>eine</strong>s Engpasses entstehen.Ungelöste Probleme sind fehlende Industriestandardsfür <strong>Smart</strong> Grid- Technologien,sowie die Speicherung von Strom. Ingewissen Modellen von <strong>Smart</strong> <strong>Grids</strong>kommt dem Elektroauto <strong>eine</strong> spezielleRolle zu. Der Kunde soll dazu angeregtwerden, die Autobatterie bei <strong>eine</strong>mAngebotsüberhang aufzuladen. Die Autobatteriedient dann quasi als mobilerSpeicher. Wenn Strom knapp ist, kannvon der Autobatterie Strom zurück insNetz gespiesen werden. Auch dies setztaber <strong>eine</strong> aktive Rolle des Endkonsumentenvoraus.Die EU will <strong>Smart</strong> <strong>Grids</strong> vorantreibenBei der Behandlung des Themas <strong>Smart</strong>Grid ist ein Blick über die SchweizerGrenzen unabdingbar. Europa, China undAmerika investieren Millionenbeträge indie Erforschung und Realisierung intelligenterNetze oder intelligenter Zähler. Inden Mitgliedstaaten der EU wurden imletzten Jahrzehnt über 500 Millionen Euroin rund 300 <strong>Smart</strong> Grid-Projekte investiert(s. Grafik S. 12). Ungefähr 10 Prozent derHaushalte sind bereits <strong>mit</strong> <strong>Smart</strong> Meter-Systemen ausgerüstet. Die EU ist derSchweiz also weit voraus.<strong>Smart</strong> Meters bzw. <strong>Smart</strong> <strong>Grids</strong> sollendazu beitragen, die klimapolitischen Zieleder EU zu erreichen: Die Steigerung derEnergieeffizienz in den EU-Mitgliedstaatenbis ins Jahr 2020 um 20 Prozent, die Reduktionder Treibhausgasemissionen um20 Prozent und die Erhöhung des Anteilsder erneuerbaren Energien auf 20 Prozent.Wie <strong>Smart</strong> Meters gebraucht werden soll,regelt die Stromrichtlinie (2009/72/EG). Sieverpflichtet die Mitgliedstaaten der EU dazu,intelligente Messsysteme einzuführen.Bis zum September 2012 haben die MitgliedstaatenZeit, Bewertungen bezüglichder Kosten und des Nutzens dieser Systemevorzunehmen. Überwiegt der Nutzenintelligenter Zähler, so sollen laut Richtliniemindestens 80 Prozent der Verbraucherbis 2020 <strong>mit</strong> intelligenten Messsystemenausgestattet werden.Über die Einführung intelligenter Zählerhinaus, will die EU aber auch die Realisierungintelligenter Netze vorantreiben. ImApril hat die Kommission <strong>eine</strong> Mitteilungzu intelligenten Stromnetzen verabschiedet.Folgende Massnahmen sollen dieUmsetzung intelligenter Netze in Europabeschleunigen:• Es fehlen, wie in der Schweiz auch, gemeinsameeuropäische Normen etwafür die Interoperabilität intelligenter Verbrauchszähler.Solche Normen sollenbis Ende 2012 erarbeitet werden.• Da intelligente Netzsysteme Daten überden Stromverbrauch des Endkundenüber<strong>mit</strong>teln, öffnet sich hier das Problemder Wahrung der Privatsphäre.8Nouvelles de l'enerqie 3/2011

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