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Tennis Nachrichten 2010 - TC Halden 2000

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Der Berg ruft<br />

Ein Mann in den Bergen<br />

Klettersteigen<br />

Seit längerer Zeit beschäftigt sich mein Freund<br />

Roger mit Klettersteigen und Wandertouren.<br />

Wandern? Zu Fuß gehen? Natur? Für mich - das<br />

werden alle, die mich kennen sicherlich bestätigen<br />

– ein absolutes „no go“. Wo ich selbst zum 200<br />

Meter entfernten Bäcker mit dem Auto fahre!<br />

Aber: Klettern, das hörte sich für mich schon<br />

etwas interessanter an. Ich habe mir dann auch<br />

mal ein paar Fotos und auch einen Film über<br />

Klettersteige angeschaut und diese weckten doch<br />

ein gewisses Interesse, das einmal auszuprobieren.<br />

Einen steilen Berg zu bezwingen und sich selbst<br />

und seinen inneren Schweinehund zu überwinden<br />

- das evt. noch in einer lustigen Runde, das<br />

machte mich durchaus neugierig. Als mich dann<br />

mein Freund kurze Zeit später fragte, ob ich an<br />

einer Tour mit 4 weiteren Bekannten teilnehmen<br />

wollte, habe ich kurz entschlossen zugesagt. Auf<br />

jeden Fall wollte ich einen Klettersteig<br />

ausprobieren und definitiv mitgehen.<br />

Auf der einen Seite habe ich mich total auf diese<br />

Herausforderung gefreut, auf der anderen war ich<br />

doch etwas skeptisch. Werde ich konditionell mit<br />

den anderen auch nur im Ansatz mithalten<br />

können? Naja, Kondition ist nicht gerade meine<br />

größte Stärke. Schaffe ich das mit meinem leicht<br />

lädierten Knie? Traue ich mich auch noch, wenn<br />

ich wirklich vor dem Berg bzw. Klettersteig<br />

stehe? Habe ich den Mund mal wieder etwas zu<br />

voll genommen?<br />

Aber die Entscheidung war gefallen und so fahren<br />

wir Anfang Oktober nach St. Ulrich im Grödnertal<br />

(Südtirol). Traumhaftes Wetter, ein wunderschöner<br />

Ort und<br />

ein grandioses<br />

Panorama heißen<br />

uns willkommen.<br />

Wir checken in<br />

einem wirklich<br />

schönen, ausgesprochen<br />

freundlichen Hotel ein und erkunden am ersten<br />

Tag den Ort und die ansässige Gastronomie.<br />

Am nächsten Morgen dann - nach einem guten<br />

Frühstück - der erste Tag der Wahrheit:<br />

Wandersachen an und auf in die Berge. Nach<br />

kurzer Anfahrt erreichen wir bei wirklich super<br />

Wetter das erste Tagesziel: die Sellagruppe mit<br />

dem Rodella-Klettersteig. Wir parken die Autos,<br />

machen uns fertig und wandern los Richtung<br />

Klettersteig. Laut Beschreibung braucht man ca.<br />

40 Minuten bis zum Einstieg, der Steig selbst ist<br />

dann ca. 100 Höhenmeter die Wand hoch und soll<br />

70<br />

ca. 30 Minuten dauern. Der Rückweg soll dafür<br />

nur 20 Minuten lang sein. Dann also mal los: die<br />

insgesamt 310 Höhenmeter können ja auch für<br />

mich kein Problem sein. So wandern wir über<br />

einen normalen Wanderweg in Richtung<br />

Felswand… und in über <strong>2000</strong> m Höhe bin ich<br />

nach den ersten 500 Metern (nicht Höhenmeter!)<br />

das erste Mal völlig durchgeschwitzt. Puh, warum<br />

tue ich mir das an? Hab ich mich da vielleicht<br />

etwas übernommen? Aber OK, da muss ich jetzt<br />

durch. Die anderen - etwas schlanker und fitter als<br />

ich - scheinen nicht so zu schwitzen, das liegt aber<br />

bestimmt an der tollen Wanderkleidung, die sie im<br />

Gegensatz zu mir anhaben.<br />

Über einen schmalen Pfad und dann über ein<br />

kleines Geröllfeld erreichen wir nach ca. 40<br />

Minuten den Einstieg zum Klettersteig. Vor uns<br />

liegt eine ca.<br />

100 m hohe,<br />

fast senkrechte<br />

Felswand und<br />

hinter uns geht<br />

es über grüne<br />

Wiesen hunderte<br />

von Metern<br />

tief ins<br />

Tal. Gewaltig,<br />

was für ein Anblick, da sollen wir wirklich hoch?<br />

Wir packen unsere Sicherungsgurte, Helme und<br />

Handschuhe aus und legen alles gemäß der<br />

Anweisung unseres Führers Roger an. Danach<br />

bekommen wir noch einmal eine ausführliche<br />

Einweisung. Und dann ein letztes Gebet, noch<br />

einmal Mut machen und los.<br />

Am Sicherheitsgurt, der wie eine Hose angezogen<br />

wird, sind zwei Karabinerhaken an jeweils einem<br />

ca. 50 cm langen Band. Beide Karabiner werden<br />

in das Sicherungsstahlseil, das uns die ganze Zeit<br />

sichert, eingehängt. Alle drei bis fünf Meter<br />

kommt ein Halter, an dem das Seil am Hang<br />

befestigt ist. An diesen Stellen wird immer erst<br />

der eine Karabiner umgehängt. Erst wenn der<br />

sicher hängt, wird auch der andere umgehängt.<br />

Dadurch ist<br />

man durchgehend<br />

von unten<br />

bis oben gesichert.<br />

Unser<br />

Klettern wird<br />

von Stahlstiften,<br />

Tritten<br />

und sporadischen<br />

kurzen Leiterstücken unterstützt. Schritt für<br />

Schritt arbeiten wir uns nach oben. Man ist voll

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