Bisch, S., Hartmann, Ch., Brauer, Th. (2008 - Logopädische Praxis ...
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Heft 6 . 21. Jg. November <strong>2008</strong> Zeitschrift des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V.<br />
DEME Z<br />
N<br />
Sprache und Demenzerkrankungen<br />
Sprachabbau bei beginnender Demenz: Bausteine<br />
für eine heilpädagogisch-logopädische Diagnostik<br />
Einen Halt geben: Gruppentherapie für Patienten mit<br />
einer Demenz<br />
Fallbeispiel: <strong>Th</strong>erapieverlauf bei einem Patienten<br />
mit Primär Progressiver Aphasie<br />
Strukturierte Angehörigenberatung in<br />
der funktionellen Dysphagietherapie
Kinder mit<br />
Sehschädigungen<br />
Ein Ratgeber für Eltern und pädagogische Berufe<br />
Unsere Welt ist eine Welt der Sehenden.<br />
Erst die Fähigkeit zu sehen ermöglicht es, sich „mit<br />
einem Blick“ in Sekundenschnelle einen Überblick über<br />
Situationen zu verschaffen, sie in ihrer Bedeutung<br />
einzuschätzen und entsprechend zu handeln.<br />
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich Eltern,<br />
wenn sie mit der Sehschädigung ihres Kindes konfrontiert<br />
werden, hilfl os und mit der Situation überfordert<br />
fühlen.<br />
Zu Recht fragen sie sich dann, was diese Sehbehinderung<br />
für ihr Kind bedeutet und welche Auswirkungen<br />
damit verbunden sind.<br />
Instinktiv wissen sie aber auch, dass das, was ihr Kind<br />
sieht, nicht ausschließlich von medizinisch messbaren<br />
Werten abhängt, sondern auch davon, wie sie ihr Kind<br />
unterstützen können, sein Sehvermögen in alltäglichen<br />
Situationen unter vertrauten Bedingungen optimal<br />
einzusetzen.<br />
Ziel dieses Ratgebers ist es, betroffenen Eltern Informationen<br />
über die Sehentwicklung sowie Formen,<br />
Ursachen und <strong>Th</strong>erapien der häufi gsten Sehbehinderungen<br />
zu geben.<br />
Zusätzlich bietet er Anregungen, wie die Sehentwicklung<br />
des Kindes gefördert und sein Sehvermögen<br />
nachhaltig im Rahmen seiner Möglichkeiten spielerisch<br />
verbessert werden kann.<br />
Darüber hinaus werden aber auch Angehörige pädagogischer<br />
oder therapeutischer Berufe angesprochen, die<br />
sehgeschädigte Kinder beispielsweise in der Frühförderung,<br />
der Krankengymnastik oder dem Kindergarten<br />
betreuen und nicht nur die Sehbehinderung selbst<br />
verstehen wollen, sondern auch wissen möchten, wie<br />
sie betroffene Kinder in ihrer Sehentwicklung unterstützen<br />
können.<br />
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Bernadette Nedwed<br />
64 Seiten<br />
1. Aufl age <strong>2008</strong><br />
ISBN<br />
978-3-8248-0295-1<br />
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Das Gesundheitsforum<br />
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ab 10 Ex.: € 7,60 [D]<br />
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Inhaltsverzeichnis und Leseprobe:<br />
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Forum Logopädie Heft 3 (20) Mai 2006 2<br />
Forum Logopädie Heft 4 (19) Juli 2005 2��
Demenz ist Zukunft<br />
Demenz – Gesundheits- und Sozialpolitiker der westlichen Länder haben<br />
sie bereits als eine der größten medizinischen und gesellschaftspolitischen<br />
Herausforderungen der nächsten Jahre ausgemacht. Das Bundesgesundheitsministerium<br />
fördert mit dem „Leuchtturmprojekt – Demenz“ Vorhaben,<br />
die durch ihre Vorbildfunktion dazu beitragen werden, die medizinische<br />
und pfl egerische Versorgung von Menschen mit Demenzerkrankungen weiter<br />
zu entwickeln, und stellt dafür 13 Mill. Euro zur Verfügung. Der Aspekt<br />
der Kommunikationsstörungen bei Menschen mit demenziellen Erkrankungen<br />
steht bisher allerdings nicht im Fokus des Interesses.<br />
Dabei wurden die Besonderheiten der Sprach- und Sprechstörungen bei Patienten<br />
mit Demenz bereits vor über 100 Jahren von Psychiatern und Neurologen<br />
(z.B. Arnold Pick, Alois Alzheimer) ausführlich beschrieben. Gleichwohl<br />
war die Zahl der Erkrankten eher gering und medizinisch-therapeutische<br />
Möglichkeiten unbekannt. Somit erhielten die Beschreibungen nicht die erforderliche<br />
Beachtung und gerieten für lange Zeit in Vergessenheit.<br />
Erst die deutlich zunehmende Lebenserwartung der letzten Jahrzehnte rückt<br />
die damit verbundenen Probleme in den Mittelpunkt. Einfühlsame Spielfi lme,<br />
teils mit biografi schem Hintergrund („An ihrer Seite“, „Mein Vater“, „Iris – Leben<br />
war ihre größte Begabung“) bringen die Probleme der Demenzkranken,<br />
aber auch die Probleme mit Demenzkranken direkt in unsere Wohnzimmer.<br />
Und die Logopädie?<br />
Auch in unserem Berufsstand ist das <strong>Th</strong>ema angekommen. Stellenausschreibungen<br />
für LogopädInnen in geriatrischen Abteilungen, Anfragen nach logopädischer<br />
<strong>Th</strong>erapie in den Praxen, Vorlesungsblocks in den Schulen und einzelne<br />
Fortbildungen zeugen von dem gewachsenen Bedürfnis, sich mit den<br />
Kommunikationsstörungen bei Demenz auseinander zu setzen. Noch fehlen<br />
uns die wissenschaftlich evaluierten Instrumente für die Diagnostik und <strong>Th</strong>erapie,<br />
doch die Anfänge sind gemacht.<br />
Wie sich in den letzten 30 Jahren zunächst unser Wissen um die <strong>Th</strong>erapie der<br />
Aphasie, dann der Dysarthrophonie und zuletzt der Dysphagie erweitert hat,<br />
stehen wir jetzt davor, unser therapeutisches Wissen auf die Diagnostik und<br />
<strong>Th</strong>erapie der Kommunikationsstörungen bei Demenz abzubilden. Die vorliegende<br />
Ausgabe des Forum Logopädie beleuchtet deshalb klassifi katorische,<br />
diagnostische und therapeutische Aspekte der Kommunikationsstörungen<br />
bei Demenz.<br />
Demenz ist Zukunft – aus vielfältiger Sicht.<br />
Herzlichst Ihr<br />
EDITORIAL INHALT ��<br />
<strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
Schatzmeister des dbl<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
3
INHALT �<br />
Heft 6 • November <strong>2008</strong> / 22. Jahrgang<br />
ISSN 0932-0547 • D 12205<br />
Herausgeber<br />
Deutscher Bundesverband<br />
für Logopädie e.V. (dbl)<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Augustinusstr. 11 a<br />
50226 Frechen<br />
Information und Beratung<br />
Tel. 0 22 34. 379 53-0<br />
Fax 0 22 34. 379 53-13<br />
E-Mail: info@dbl-ev.de<br />
Internet: www.dbl-ev.de<br />
Redaktion<br />
Schriftleitung<br />
Michael Wilhelm<br />
Glockenblumenweg 15<br />
21360 Vögelsen<br />
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E-Mail: redaktion@dbl-ev.de<br />
Beruf und Verband<br />
Margarete Feit<br />
dbl-Pressereferat<br />
Deutscher Bundesverband<br />
für Logopädie e.V. (dbl)<br />
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Redaktionelle Zu sen dun gen bitte an den Schrift leiter.<br />
Es gelten die Autorenrichtlinien des Ver la ges.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge ent spre chen<br />
nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
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Redaktions- Anzeigen- Er schei nungs-<br />
schluss schluss termin<br />
1. Nov. 1. Dez. 1. Jan.<br />
1. Jan. 1. Febr. 1. März<br />
1. März 1. April 1. Mai<br />
1. Mai 1. Juni 1. Juli<br />
1. Juli 1. August 1. Sept.<br />
1. Sept. 1. Okt. 1. Nov.<br />
Veranstaltungskalender<br />
1. Halbjahr: Novemberausgabe<br />
2. Halbjahr: Maiausgabe<br />
Leserbriefe werden bis 14 Tage nach<br />
Redaktionsschluss angenommen.<br />
Beilagenhinweis<br />
Der Gesamtaufl age liegt ein Prospekt des Schulz-<br />
Kirchner Verlags, Idstein, bei.<br />
Fo rum Logopädie un ter liegt der Aufl a gen kon trol le<br />
durch die Informationsgemeinschaft zur Fest stel lung<br />
der Ver brei tung von Werbeträgern e.V. (IVW)<br />
4 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
� THEORIE UND PRAXIS<br />
Sprache und Demenzerkrankungen ..................................................................................................6<br />
Hans Gutzmann<br />
Sprachstörungen treten im Verlauf einer demenziellen Erkrankung häufi g auf. Ausprägung<br />
und <strong>Ch</strong>arakter sind bei den einzelnen zur Demenz führenden Erkrankungen unterschiedlich.<br />
Bei einer manifesten Demenz erfolgt eine Reduzierung auf einfache Sprachfi guren. Lesen und<br />
Schreiben bereiten zunehmend Probleme. Sprachverständnisstörungen sind oft erheblich.<br />
Später folgt oft der völlige Verlust einer kohärenten Sprache. Der Autor gibt einen Überblick<br />
über die verschiedenen Formen demenzieller Erkrankungen, die Häufi gkeit ihres Auftretens<br />
und die mit ihnen verbundenen Sprachstörungen.<br />
Sprachabbau bei beginnender Demenz: Bausteine für eine<br />
heilpädagogisch-logopädische Diagnostik ............................................................................14<br />
Jürgen Steiner<br />
Das <strong>Th</strong>ema Demenz rückt aufgrund der demografi schen Veränderungen der Gesellschaft immer<br />
mehr in den Blickpunkt und hat Eingang in die logopädisch-sprachtherapeutische Diskussion<br />
gefunden. Während man über die Symptomatik des Sprachabbaus zur beginnenden Demenz<br />
eine Reihe von Quellen fi ndet, sind praktisch handhabbare logopädische Konzepte für<br />
Anamnese, Diagnose und Beratung kaum vorhanden. Der vorliegende Beitrag möchte eine<br />
Orientierung zur logopädisch-diagnostischen <strong>Praxis</strong> bei beginnender Demenz bieten und stellt<br />
dafür mehrere nicht-evaluierte, informelle Leitlinien bzw. praktische Werkzeuge vor.<br />
Einen Halt geben: Gruppentherapie für Patienten<br />
mit einer Demenz ...................................................................................................................................................22<br />
Holger Grötzbach, Sabine Bühler<br />
Nach dem Willen des Gesetzgebers hat Rehabilitation die Aufgabe, Erkrankten eine „gleichberechtigte<br />
Teilhabe am Leben in der Gesellschaft“ (SGB IX; §1) zu ermöglichen. Für Patienten<br />
mit einer Demenz bedeutet dies, ihre Selbstständigkeit zu erhalten. Dazu eignen sich insbesondere<br />
gruppentherapeutische Ansätze, in denen die Teilhabe durch gemeinsame Aktivitäten<br />
gefördert wird. In diesem Beitrag werden Konzepte und Struktur einer Gruppentherapie für<br />
Patienten mit einer Demenz vorgestellt.<br />
Fallbeispiel: <strong>Th</strong>erapieverlauf bei einem Patienten mit<br />
Primär Progressiver Aphasie ....................................................................................................................28<br />
Sandra <strong>Bisch</strong>, <strong>Ch</strong>ristine <strong>Hartmann</strong>, <strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
Die Fallbeschreibung einer logopädischen <strong>Th</strong>erapie bei einem Patienten mit Primär Progressiver<br />
Aphasie (PPA) soll ermutigen, sich intensiver mit einer Aufgabe auseinander zu setzen,<br />
die von den Regierungen der meisten Industrieländer inzwischen als eine der größten und<br />
schwierigsten der nächsten Jahre angesehen wird – der Demenz. Denn das Wissen darüber,<br />
welche therapeutischen Interventionen den betroffenen Patienten und ihren Angehörigen<br />
sinnvoll sind, ist auch unter Logopäden noch gering.<br />
Strukturierte Angehörigenberatung in der<br />
funktionellen Aphasietherapie ..............................................................................................................32<br />
Mirko Hiller<br />
Der dritte und letzte Beitrag einer Artikelreihe über Dysphagietherapie geht auf die Bedeutung<br />
der Angehörigen der Patienten für den <strong>Th</strong>erapieprozess ein, skizziert die Inhalte der Angehörigenberatung<br />
und plädiert für eine systematische Integration von Angehörigen in den Rehabilitationsprozess.
� BERUF UND VERBAND<br />
Bitte einplanen: Europäischer Tag der Logopädie am 6. März 2009 .................................................34<br />
dbl-Fortbildungen 2009: Zahlreiche Seminare im ganzen Bundesgebiet ........................................34<br />
Mehr Beitrags-Transparenz durch neue Beitragsordnung ..........................................................................35<br />
dbl vergibt erstmals Mittel für ein logopädisches Forschungsprojekt .................................................35<br />
Grundlohnsumme 2009: Steigerungsrate 1,41 Prozent .............................................................................35<br />
BHV unterstützt Laumann in Kritik an KV Westfalen-Lippe ......................................................................35<br />
Keine Arzt-/Betriebsstättennummern für Zahnärzte ......................................................................................35<br />
dbl-Erzieherinnenschulung unter neuem Namen: „Sprachreich“ ..........................................................36<br />
Demo von Klinikmitarbeitern in Berlin: „Der Deckel muss weg“ ...........................................................37<br />
Flagge zeigen im Web, aber richtig.........................................................................................................................38<br />
Mit einem CMS können Sie Ihr eigener Webmaster sein ...........................................................................38<br />
Alles, was Recht ist: Fallstricke im Web ................................................................................................................40<br />
Behandlungsleitlinien unter die Lupe genommen ..........................................................................................42<br />
QM-System wieder im dbl-Fortbildungsprogramm .......................................................................................42<br />
Neue Broschüre zu Anstellungsverträgen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ..............................43<br />
Verteilungskampf im Gesundheitssektor wird mit harten Bandagen geführt ................................44<br />
Online-Umfage unter Niedergelassenen: Klare Zahlen für klare Forderungen ..............................45<br />
� BILDUNG<br />
Durch Hospitationsprogramm Know-how-Transfer aus Neuseeland .................................................48<br />
Neuer Elternfragebogen zur Late Talker-Früherkennung............................................................................48<br />
Neu: Universitätslehrgang SI-Mototherapie .......................................................................................................48<br />
Studie in Freiburg: Hörtraining auch für Ältere ................................................................................................48<br />
Mit dem dbl-Reisestipendium zum Symposium nach Schottland .........................................................49<br />
ivs für mehr Qualität in der Stottertherapie durch Zertifi zierung ...........................................................50<br />
dbl für persönliche Verantwortung statt formalisierter Kontrolle .........................................................51<br />
Sprachtherapeuten mit Ärzten in Bayern überwiegend zufrieden ........................................................52<br />
Einladung zum 12. Aachener Kolloquium zur Logopädie ..........................................................................53<br />
OSGe-Treffen in Kiel ..........................................................................................................................................................53<br />
www.sprachpraevention.ch .........................................................................................................................................53<br />
� MEDIEN UND MATERIALIEN<br />
Rezensionen...........................................................................................................................................................................54<br />
Rezensionsangebote .........................................................................................................................................................56<br />
Zeitschriften ...........................................................................................................................................................................58<br />
� RUBRIKEN<br />
Porträt: Zukunftsforum Demenz ................................................................................................................................13<br />
Wegbereiter der Logopädie (12): Arnold Pick ...................................................................................................29<br />
Vorschau ..................................................................................................................................................................................33<br />
Neues auf der dbl-Website ...........................................................................................................................................34<br />
dbl-Adressen / Beratungszeiten ...................................................................................................................................40<br />
dbl-Seminare .........................................................................................................................................................................41<br />
dbl-Informationsbroschüren ........................................................................................................................................46<br />
dbl-Änderungsmitteilung / Antrag auf Mitgliedschaft .................................................................................47<br />
Termine .....................................................................................................................................................................................53<br />
LeserForum .............................................................................................................................................................................59<br />
Stellengesuche / Verschiedenes .................................................................................................................................60<br />
Stellenangebote ..................................................................................................................................................................60<br />
Außerdem in dieser Ausgabe: der Veranstaltungskalender für 1. Halbjahr 2009<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
aufgrund der gestiegenen Kosten (insbesondere Papier- und Lohnkosten) kommen wir leider nicht umhin,<br />
die Abonnementpreise sowie den Einzelverkaufspreis ab 1. Januar 2009 geringfügig zu erhöhen<br />
(siehe „Bezugspreise“). Wir bitten um Ihr Verständnis. Schulz-Kirchner Verlag<br />
INHALT �<br />
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Schulz-Kirchner Verlag GmbH<br />
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ben in Fol ge. Das Abon ne ment verlän gert sich<br />
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Druckaufl age: 13.385 (II/<strong>2008</strong>)<br />
Tats. verbr. Aufl age: 11.542 (II/<strong>2008</strong>)<br />
Druckaufl age dieser Ausgabe: 12.500<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
5
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Sprache und<br />
Demenzerkrankungen<br />
Hans Gutzmann<br />
ZUSAMMENFASSUNG. Sprachstörungen treten im Verlauf einer demenziellen<br />
Erkrankung häufi g auf. Ausprägung und <strong>Ch</strong>arakter sind bei den einzelnen<br />
zur Demenz führenden Erkrankungen unterschiedlich. Bei der Alzheimer-Demenz<br />
als häufi gster Demenzform gelten gelegentliche Wortfi ndungsstörungen<br />
und eine weniger artikulierte und fl üssige Sprache als frühe<br />
Symptome. Im weiteren Verlauf wird die Sprache informationsärmer, bleibt<br />
dabei fl üssig, so dass im Alltag keine Einbußen deutlich werden müssen. Bei<br />
einer manifesten Demenz erfolgt eine Reduzierung auf einfache Sprachfi -<br />
guren. Lesen und Schreiben bereiten zunehmend Probleme. Sprachverständnisstörungen<br />
sind oft erheblich. Später folgt oft der völlige Verlust einer<br />
kohärenten Sprache. Bei der Demenz mit Lewy-Körperchen sind allein die<br />
Parkinson-ähnlichen Sprachstörungen charakteristisch. Die drei klinischen<br />
Erscheinungsformen frontotemporaler Degeneration unterscheiden sich hinsichtlich<br />
des Leitsymptoms. Während bei der frontotemporalen Demenz Verhaltensauffälligkeiten<br />
und Wesensänderung dominieren, sind semantische<br />
Demenz und primär progrediente Aphasie im Wesentlichen durch komplexe<br />
aphasische Störungen charakterisiert.<br />
Schlüsselwörter: Sprachstörungen – Demenz – Alzheimer – Lewy-Körperchen – Pick-Komplex<br />
Einleitung<br />
Störungen der Kommunikation sind im Rahmen<br />
des Voranschreitens von Demenzprozessen<br />
häufi g zu beobachten. In einer britischen<br />
Studie (Powell et al., 1995) wurde<br />
die Wahrnehmung dieser Probleme durch<br />
Angehörige und Betreuer beleuchtet. Von<br />
den Verhaltensweisen und Symptomen, die<br />
bei mindestens der Hälfte der Demenzpatienten<br />
als erheblich kommunikationshinderlich<br />
beschrieben wurden, berührten einige<br />
Sprache und Sprechen. So wurden etwa besonders<br />
das ständige Wiederholen ein und<br />
derselben Fragen, ein häufi ges Abweichen<br />
vom Gesprächsthema und das Vergessen des<br />
<strong>Th</strong>emas während des laufenden Gesprächs<br />
als besonders belastend beklagt.<br />
Arnold Pick berichtete bereits 1892 über Patienten,<br />
die klinisch gleichzeitig eine progrediente<br />
Aphasie und ein demenzielles Bild boten.<br />
Bei der Autopsie fanden sich Degenerationen<br />
in umschriebenen Bereichen des<br />
Frontal- und Temporallappens. Sprech- und<br />
6 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
Sprachstörungen bei Demenzerkrankungen<br />
sind also seit mehr als hundert Jahren wissenschaftlich<br />
thematisiert, ohne dass diesen<br />
Ansätzen lange Zeit systematischer nachgegangen<br />
worden wäre.<br />
Bezüglich der Demenzerkrankungen stellt<br />
sich das Bild in den letzten Jahren etwas<br />
günstiger dar. Sowohl im englischen (z.B.<br />
Maxim & Bryan, 1996) als auch im deutschen<br />
Sprachraum (z.B. Schecker, 2003; Buller<br />
& Ptok, 2004) gewinnt das <strong>Th</strong>ema der<br />
Sprach- und Kommunikationsbeeinträchtigun<br />
gen bei Demenzen an wissenschaftlichem<br />
Interesse (Gutzmann & <strong>Brauer</strong>, 2007).<br />
Es ist aber nicht zu übersehen, dass immer<br />
noch grundlegende Informationen über die<br />
Häufi gkeit von Sprach- und Sprechstörungen<br />
bei unterschiedlichen Demenzformen,<br />
ihre Manifestationscharakteristika im Verlauf<br />
und die Verknüpfung mit anderen neuropsychologischen<br />
Symptomen nur ansatzweise<br />
bekannt sind. Auch die unterschiedliche Ter-<br />
Prof. Dr. med. Hans Gutzmann<br />
ist Nervenarzt, <strong>Ch</strong>efarzt der Ab-<br />
teilung für Psychiatrie und Psy-<br />
chotherapie am Krankenhaus<br />
Hedwigshöhe in Berlin-Köpe-<br />
nick, Präsident der Deutschen<br />
Gesellschaft für Gerontopsychia-<br />
trie und -psychotherapie (DGGPP) und geschäftsführender<br />
Heraus geber der Zeitschrift für Gerontopsychologie und<br />
-psychiatrie (Huber Verlag).<br />
minologie bereitet Probleme. Schon die Frage,<br />
ob es sich beim demenziellen Sprachabbau<br />
um ein Phänomen handelt, auf das der<br />
Begriff der Aphasie anzuwenden ist und das<br />
befriedigend mit den erprobten Untersuchungstechniken<br />
abgebildet werden kann,<br />
ist strittig.<br />
Häufi gkeit von Demenzen<br />
Organische psychische Störungen sind die<br />
häufi gsten psychiatrischen Erkrankungen im<br />
Alter. Ihre aktuelle Häufi gkeit steigt in der<br />
Gesamtbevölkerung deutlich an, weil im<br />
Rahmen des demografi schen Wandels die<br />
Gruppe der Hochbetagten überproportional<br />
zunimmt. Dieser Prozess betrifft besonders<br />
die Demenzen, da sie in erster Linie Erkrankungen<br />
des höheren Lebensalters sind. In<br />
neuropsychologischen Tests zeigen 10-20 %<br />
der Altenbevölkerung kognitive Störungen,<br />
die auf eine strukturelle Schädigung des Gehirns<br />
hinweisen (Petersen et al., 1997). Von<br />
Patienten mit isolierten Gedächtnisstörungen<br />
ohne Beeinträchtigung der Alltagskompetenz,<br />
die also die diagnostischen Kriterien<br />
für ein demenzielles Syndrom nicht erfüllen,<br />
entwickeln bis zu 50 % im Verlauf der<br />
nächsten fünf Jahre eine demenzielle Erkrankung<br />
(Bowen et al., 1997). Trotz der prinzipiell<br />
gegebenen Möglichkeit der frühen Identi-
fi zierung einer Risikogruppe, und somit auch<br />
der <strong>Ch</strong>ance zur Frühdiagnose einer demenziellen<br />
Erkrankung, wird die Mehrzahl der<br />
Demenzen jedoch erst in mittelschweren bis<br />
schweren Stadien diagnostiziert. Der Anteil<br />
von Patienten mit ausgeprägteren Demenzen<br />
an der Bevölkerung liegt bei den 60-64-Jährigen<br />
knapp unter 1 % und verdoppelt sich<br />
nach jeweils etwa 5 Altersjahren. Insgesamt<br />
beträgt die mittlere Prävalenzrate für demenzielle<br />
Erkrankungen in der über 65-jährigen<br />
Bevölkerung 7,2 % (Bickel, 1999). Aufgrund<br />
der steigenden Lebenserwartung wird sich<br />
die Anzahl der Demenzkranken bis zur Mitte<br />
des Jahrhunderts mindestens verdoppeln.<br />
Der Anteil von Frauen liegt wegen ihrer höheren<br />
Lebenserwartung und der Sterberate<br />
der männlichen Bevölkerung in den Weltkriegen<br />
derzeit bei etwa 70 %.<br />
Klinisches Bild<br />
Die wesentliche Voraussetzung für die Diagnosestellung<br />
sind ein Nachlassen des Gedächtnisses<br />
und Störungen des Denkvermögens,<br />
die zu einer einschneidenden Beeinträchtigung<br />
der Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens führen. Eine Demenzerkrankung wird<br />
aber nicht nur durch primär kognitive Störungen<br />
charakterisiert, vielmehr sind durch<br />
das Krankheitsgeschehen auch solche Systeme<br />
wie Wahrnehmung, Affektivität, Willen<br />
und Persönlichkeitsmerkmale berührt.<br />
In der diagnostischen Klassifi kation der Welt-<br />
Gesundheits-Organisation (ICD-10) (WHO,<br />
1992) wird unter dem klinischen Begriff „Demenz“<br />
eine mindestens 6 Monate anhaltende<br />
Gedächtnisstörung verstanden, die zusätzlich<br />
mit Defi ziten des Urteils- und Denkvermögens<br />
einhergeht. Meist wird dem<br />
Patienten, besonders aber den Angehörigen,<br />
im Alltag zuerst die Beeinträchtigung der<br />
Merkfähigkeit deutlich. Es sind also zunächst<br />
Gedächtnisinhalte betroffen, die nach Krankheitsbeginn<br />
erworben wurden.<br />
Im Fortschreiten der Erkrankung werden zunächst<br />
das Neu- und erst später das Altgedächtnis<br />
sowie die Ordnung des Zeitgitters<br />
betroffen. Neben der Gedächtnisstörung treten<br />
Denkstörungen auf. Zu ihnen zählen neben<br />
Verlangsamung, Umständlichkeit und<br />
Zähfl üssigkeit des Gedankenablaufs auch<br />
eine zunehmende inhaltliche Einengung,<br />
ein Verlust der Abstraktionsfähigkeit und<br />
eine Beeinträchtigung des Urteilsvermögens.<br />
Schon früh beklagt der Patient Konzentrationsstörungen.<br />
Die Orientierung kann in vielfältiger<br />
Weise gestört sein, wobei in aller Regel<br />
zuerst Probleme mit der kalendarischen<br />
Ordnung auftreten.<br />
Kommunikationsstörungen<br />
gelten heute als häufi ges<br />
Frühsymptom von Demenzerkrankungen.<br />
Schon zu Beginn<br />
einer Krankheit können<br />
Sprachstörungen das<br />
klinische Bild auf charakteristische<br />
Weise prägen. Mit<br />
zunehmendem Krankheitsverlauf<br />
nehmen Sprechvermögen,<br />
Sprachvermögen<br />
und Sprachverarbeitung der<br />
Betroffenen immer mehr ab.<br />
Es fällt ihnen zunehmend<br />
schwerer, sich für die Umwelt<br />
verständlich auszudrücken.<br />
Das führt dazu, dass<br />
Gedanken und Gefühle, die<br />
bei Demenzkranken oft depressiv<br />
oder angstbesetzt<br />
sind, über das wichtigste<br />
Medium Sprache nicht mehr oder nur mit<br />
großen Schwierigkeiten mitgeteilt werden<br />
können.<br />
Gefühle des Versagens und der Ohnmacht<br />
können sich dadurch bei den Erkrankten verstärken<br />
und wiederum Auswirkungen auf ihr<br />
Sprachverhalten haben. Nichtkognitive Störungen<br />
wie Depressionen oder auch Wahnsymptome<br />
sind bei Dementen außerordentlich<br />
häufi g. Bei Querschnittsuntersuchungen<br />
zeigten sich bei bis zu 90 % der Untersuchten<br />
Störungen in diesen Bereichen, im Längsschnitt<br />
ist praktisch bei jedem Patienten mit<br />
fortschreitender Erkrankung mit solchen Störungen<br />
zu rechnen.<br />
Alle diese Symptome beeinfl ussen neben der<br />
demenziellen Kernsymptomatik auch das Sozialverhalten<br />
des Patienten und stellen die<br />
Selbständigkeit zusätzlich in Frage. Die praktische<br />
Alltagskompetenz ist aber nicht allein<br />
eine Funktion der Hirnschädigung, sondern<br />
wird mindestens im gleichen Umfang determiniert<br />
durch die Reaktion der Umwelt auf<br />
Hirnleistungsschwäche und Persönlichkeitsveränderung.<br />
Abgrenzung einzelner<br />
Demenzformen<br />
Dem Demenzsyndrom liegt eine große Anzahl<br />
möglicher Ursachen und Entstehungsmechanismen<br />
zugrunde, die zum Teil klinisch,<br />
zum Teil in paraklinischen Untersuchungen<br />
(Labor, cCT, MRT) erhebliche Unterschiede<br />
aufweisen. Eine grobe Einteilung, wie sie<br />
etwa in der ICD-10 verfolgt wird, erfordert<br />
die Gliederung in primär degenerative,<br />
vaskuläre, sowie sekundäre Demenzen<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Abb. 1: Einteilung der Demenzen in Anlehnung an ICD-10<br />
Demenzerkrankung Anteil<br />
Primär degenerative Demenzen<br />
� Alzheimer Typ (DAT) 50-60 %<br />
� Demenz mit Lewy-Körperchen (DLK) 15 %<br />
� Pick-Komplex (frontotemporale Lobärdegeneration) < 5 %<br />
-<br />
-<br />
-<br />
Frontotemporale Demenz<br />
(FTD):Semantische Demenz (SD):<br />
Primär Progrediente Demenz (PPA):<br />
70 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
Vaskuläre Demenzen 15 %<br />
�<br />
�<br />
Multi-Infarkt-Demenz<br />
Strategischer Infarkt<br />
Sekundäre Demenzen < 10 %<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
toxisch<br />
metabolisch<br />
infektiös<br />
Mangelzustand<br />
(Abb. 1). Dies erscheint insofern sinnvoll, als<br />
sich in diesen drei Gruppen unterschiedliche<br />
Prozesscharakteristika und therapeutische<br />
Strategien darstellen lassen, die eine differenzierte<br />
Betrachtung rechtfertigen.<br />
Grundsätzlich gilt, dass ein Demenzsyndrom<br />
eine eindeutige diagnostische Zuordnung<br />
erfordert, um sinnvolle therapeutische<br />
und prognostische Aussagen treffen zu können.<br />
Unter primär degenerativen Demenzen<br />
wird eine heterogene Gruppe von demenziellen<br />
Erkrankungen zusammengefasst, die<br />
neuropathologisch und pathophysiologisch<br />
das Muster eines neurodegenerativen Prozesses<br />
zeigen. Obgleich angesichts rascher<br />
Fortschritte in der Beschreibung der zugrunde<br />
liegenden Mechanismen der demenziellen<br />
Erkrankungen, insbesondere der Demenz<br />
vom Alzheimer-Typ, hier zunehmende<br />
Differenzierungen – besonders auf molekularbiologischer<br />
Ebene – zu erwarten sind, erscheint<br />
der globale Begriff der „primär degenerativen<br />
Demenzen“ weiterhin nützlich. Zu<br />
dieser Gruppe zählen insbesondere die Demenz<br />
vom Alzheimer-Typ (DAT), die Demenz<br />
mit Lewy-Körperchen (DLK) und die frontotemporale<br />
Demenz (FTD).<br />
Die degenerativen Demenzformen, die vaskulären<br />
Demenzen (VD) und das demenzielle<br />
Syndrom bei Normaldruckhydrocephalus<br />
(NPH) machen zusammen über 90 % aller<br />
Demenzerkrankungen aus. Allein auf die<br />
Alzheimer-Demenz entfallen etwa 60 % aller<br />
Erkrankungsfälle. Aufgrund uneinheitlicher<br />
Diagnosekriterien und der hohen Zahl<br />
von Mischformen schwanken die Angaben<br />
zur Häufi gkeit der vaskulären Demenz, die<br />
die Folge vieler kleiner subkortikaler Infarkte<br />
oder auch eines einzigen Schlaganfallsereig-<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
7
THEORIE UND PRAXIS �<br />
nisses sein kann. Sie scheint die zweithäufi<br />
gste Form der demenziellen Erkrankungen<br />
zu sein. An dritter Stelle fi nden sich mit einer<br />
Häufi gkeit von 15-20 % Demenzen mit Lewy-Körperchen.<br />
Die übrigen Demenzformen<br />
sind für deutlich weniger als 10 % der Krankheitsfälle<br />
verantwortlich.<br />
Sprachveränderungen<br />
bei Demenzen<br />
Sprachstörungen bei einer Demenz vom Alzheimer-Typ<br />
weisen viele Ähnlichkeiten zu einer<br />
Aphasie nach einer Ischämie auf. Jedoch<br />
gehen die Beeinträchtigungen des Kommunikationsvermögens<br />
weit über das hinaus,<br />
was allein durch aphasische Symptome nach<br />
lokalen Schädigungen erklärt werden kann.<br />
Bei einer Demenz vom Alzheimer-Typ sind<br />
die Sprachstörungen komplexer und, durch<br />
die gleichzeitige kognitive Einbuße, auch<br />
umfassender. Nicht nur das Sprachverhalten<br />
wird durch die Erkrankung beeinfl usst, es leidet<br />
auch die kognitive Kompetenz, die die<br />
Inhalte des zu Sprechenden festlegt. Die beobachtbare<br />
Sprache wird also durch zwei zu<br />
unterscheidende Schädigungsprozesse geformt.<br />
Viele Untersucher benutzen den Terminus<br />
„Aphasie“ bei der Beschreibung der sprachlichen<br />
Defi zite im Rahmen von Demenzerkrankungen<br />
sehr großzügig. Manche<br />
syndrom orientierte Beschreibung von aphasischen<br />
Subtypen mag aber als rasche Orien-<br />
Abb. 2. Sprachveränderungen bei der Demenz vom Alzheimer-Typ<br />
� Frühes Stadium<br />
- Reduktion des Sprechtempos<br />
- Wortfi ndungs- und Benennstörungen.<br />
- Verlieren des „roten Fadens“<br />
- Textverständnis bereitet Schwierigkeiten<br />
- Missverstehen durch Unfähigkeit zur Abstraktion<br />
- Verwendung von Floskeln<br />
- Verständnis semantisch eindeutiger Wörter ungestört<br />
� Mittleres Stadium<br />
- Leseverstehen besser als Hörverstehen<br />
- Wortfi ndungsstörung im Kernwortschatz<br />
- Wiederholungen<br />
- Lesen und Nachsprechen komplexer Sätze gestört<br />
� Spätes Stadium<br />
- Sprachproduktion und sprachunterstützende Gestik<br />
nimmt ab<br />
- Phonematische Paraphasien, verbale Perseverationen<br />
und Echolalien<br />
- Sprachverständnis nimmt ab<br />
- Sprache immer ungeeigneter zur Kommunikation<br />
8 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
tierung und <strong>Ch</strong>arakterisierung einzelner umschriebener<br />
Einbußen nützlich sein. Es ist zum<br />
Beispiel plausibel, die sprachliche Kommunikationsstörung,<br />
die durch eine deutliche Einschränkung<br />
beim Sprachverständnis und bei<br />
der Sprachproduktion, durch intaktes Wiederholen<br />
und das Auftreten echolaler Automatismen<br />
gekennzeichnet und bei vielen Alzheimerpatienten<br />
zu beobachten ist, als transkortikale<br />
motorisch-sensorische Aphasie zu<br />
charakterisieren (Benke et al., 1990).<br />
Der diagnostische Terminus „progressive<br />
Aphasie“ fasst in Abgrenzung zu anderen<br />
Demenzformen Syndrome zusammen, die<br />
sich primär oder lange Zeit ausschließlich als<br />
aphasische Störungen ausdrücken, und bei<br />
denen die eine Demenz charakterisierenden<br />
kognitiven Störungen initial gar nicht oder<br />
kaum in Erscheinung treten. Um Verwechslungen<br />
und Missverständnisse zu vermeiden,<br />
wäre eher der Terminus „Störung des Sprachverhaltens<br />
bei Demenz” (Romero, 1997) zur<br />
Abgrenzung von Aphasien, die auf der Basis<br />
akuter fokaler Läsionen auftreten, vorzuziehen.<br />
Aber selbst mit dieser Differenzierung<br />
können Probleme auftreten. So ist sicher bei<br />
Multiinfarktdemenzen oft die Trennlinie zwischen<br />
dieser spezifi schen Demenzerkrankung<br />
und der Situation, bei der ein nicht dementer<br />
Patient eine Reihe von kleinen Insulten erlitten<br />
hat, die in der Summe zu einer umschriebenen<br />
aphasischen Störung führen, kaum<br />
scharf zu ziehen. Allerdings sind die Vorgehensweisen<br />
bei akut aufgetretenen fokalen<br />
Läsionen einerseits und progredient verlau-<br />
fendenSprachstörungen andererseits<br />
hinsichtlich der Art<br />
und Weise der Intervention<br />
durchaus<br />
unterschiedlich.<br />
Im Folgenden soll<br />
der Versuch unternommen<br />
werden,<br />
S t ö r u n g s m u s t e r<br />
für einzelne dieser<br />
Demenzen zu beschreiben.Gleichwohl<br />
ist der Aspekt<br />
der Beteiligung<br />
von Sprachfunktionen<br />
beim Dem<br />
e n z g e s c h e h e n<br />
nicht für alle Demenzformen<br />
auch<br />
nur ansatzweise befriedigendbeleuchtet.<br />
Demenz vom Alzheimer-Typ<br />
Die Demenz vom Alzheimer-Typ wurde zu<br />
Beginn des letzten Jahrhunderts als eine Erkrankung<br />
beschrieben, bei der es zu einer irreversiblen,<br />
progressiven Störung höherer<br />
kognitiver Funktionen auf dem Boden einer<br />
Hirnpathologie kommt, die durch das massive<br />
Auftreten neuritischer Plaques und neurofi<br />
brillärer Bündel gekennzeichnet ist (Alzheimer,<br />
1907). Zu den charakteristischen<br />
Veränderungen des Gehirns zählt der Untergang<br />
von Neuronen, betont im Hippocampus,<br />
dem Locus coeruleus sowie den temporoparietalen<br />
und frontobasalen Rindenarealen.<br />
In den letzten Jahren sind eine Reihe von genetischen<br />
Risikofaktoren sowie zellularpathologische<br />
Mechanismen beschrieben worden,<br />
die auf mögliche Ätiologien verweisen<br />
und für therapeutische Ansätze eine entscheidende<br />
Bedeutung haben könnten. Trotz<br />
des in den letzten Jahren zu beobachtenden<br />
enor men Wissenszuwachses im Bereich der<br />
Pathophysiologie der Erkrankung, der sich in<br />
erster Linie genetischen und molekularbiologischen<br />
Untersuchungen verdankt, muss der<br />
Entstehungsmechanismus der Demenz vom<br />
Alzheimer-Typ weiterhin als ungeklärt angesehen<br />
werden.<br />
Die Diagnose einer Alzheimer-Demenz ist<br />
prinzipiell eine Ausschlussdiagnose. In der<br />
ICD-10 wird neben dem Fehlen von Hinweisen<br />
auf eine andere Krankheitsursache die<br />
Erfüllung weiterer Kriterien verlangt. Dazu<br />
zählen neben einem demenziellen Syndrom<br />
auch ein schleichendes Einsetzen und eine<br />
kontinuierliche Verschlechterung der Symptomatik.<br />
Ausgeprägte neurologische Herdzeichen<br />
zu Beginn der Erkrankung sprechen<br />
eher gegen diese Diagnose, können jedoch<br />
im späteren Verlauf auftreten. Im Vergleich<br />
zu den weniger aussagekräftigen allgemeinen<br />
externen und internen Atrophiezeichen<br />
kann eine durch bildgebende Verfahren gesicherte<br />
Atrophie des Hippocampus schon<br />
früh im Verlauf diagnostische Bedeutung erlangen.<br />
Störungen der Sprachfunktion<br />
im Frühstadium<br />
Das frühe Krankheitsstadium ist gekennzeichnet<br />
durch eine Reduktion des Sprechtempos,<br />
durch Wortfi ndungs- und Benennstörungen<br />
(Abb. 2). In einem Gespräch kann es vorkommen,<br />
dass die Betroffenen den „roten<br />
Faden“ verlieren, das Dialogthema vergessen<br />
und häufi g ganze Satzphrasen wiederholen.<br />
Außerdem liegen Schwierigkeiten des Textverständnisses<br />
vor, auch kann ein so genann-
ter Konkretismus auftreten, also ein wörtliches<br />
Missverstehen durch eine Unfähigkeit<br />
zur Abstraktion. Der Sinn von Sprichwörtern<br />
wie „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“<br />
kann nicht mehr metaphorisch erfasst werden,<br />
es gelingt allenfalls noch eine Beschreibung<br />
als Paraphrasierung des Sprichworts.<br />
Auch das Verständnis komplexer Sätze ist gestört,<br />
unabhängig davon, ob sie akustisch<br />
oder schriftlich präsentiert werden, wobei<br />
das Verstehen indirekter Inhalte und das Erfassen<br />
humorvoll-ironischer Brechungen sowie<br />
mehrdeutiger Wörter und Sätze besonders<br />
schwer fällt. Das Verständnis semantisch<br />
eindeutiger Wörter ist dagegen durchgängig<br />
ungestört.<br />
In diesem Krankheitsstadium kommt es häufi<br />
ger zur Reduktion komplexer sprachlicher<br />
Ausdrucksmittel und zur Verwendung von<br />
Floskeln. Im Unterschied zu Aphasien nach<br />
Ischämie machen Patienten mit demenziellem<br />
Syndrom zwar keine Fehler, sie passen<br />
vielmehr ihre Sprache vereinfachend an.<br />
Es wird häufi ger im Aktiv gesprochen, da das<br />
Passiv oft nicht mehr verstanden wird. Es gibt<br />
kaum Gliederungssignale, außerdem treten<br />
Pronominalisierung (Ersatz von Nomen, Nominalphrasen<br />
oder Sätze durch Pronomen)<br />
und Renominalisierung auf.<br />
Außerdem ist die Adaptation an den Kommunikationspartner<br />
gestört, so erzählen die<br />
Betroffenen etwa Geschichten, die der Gesprächspartner<br />
nicht verstehen kann, weil<br />
ihm der Kontext fehlt. Auf der grammatikalischen<br />
Ebene kommt es zu Schwierigkeiten<br />
in der Anpassung linearer Reihungen (z.B.<br />
„der Mensch tat… der Mensch tat…. Der<br />
Mensch tat…“) sowie zu grammatischen Reduktionen<br />
(Gress-Heister, 2003). Im normalen<br />
gesellschaftlichen Umgang müssen dagegen<br />
noch keine Einbußen deutlich werden<br />
(Weiner et al., <strong>2008</strong>).<br />
Störungen der Sprachfunktion<br />
im mittleren Stadium<br />
Im mittleren Stadium kommt es zu einer zunehmenden<br />
Anzahl von Wiederholungen<br />
(von Satzphrasen, Wörtern und Silben) bzw.<br />
Prototypen (z.B. „Bleistift” statt „Kugelschreiber“).<br />
Außerdem kommen Störungen im<br />
Hörverstehen vor, während das Leseverstehen<br />
noch erhalten bleiben kann. Wortfi ndungsstörungen<br />
treten jetzt auch bei häufi<br />
ger benutzten Wörtern auf. Semantische<br />
Paraphasien mit zunächst geringer Abweichung<br />
zum Zielwort stellen sich ein. Morphologisch-syntaktische<br />
Fehler etwa bei der<br />
Zuordnung von Pronomen und der Produktion<br />
komplexerer Sätze fallen auf. Nebensätze<br />
werden seltener gebildet. Immer häufi ger<br />
werden nur Satzfragmente formuliert. Gleichzeitig<br />
treten immer häufi ger semantische Paraphasien,<br />
Floskeln und Stereotypien sowie<br />
perseveratorische Wiederholungen auf.<br />
Das laute Lesen komplexer Sätze ist gestört,<br />
das Lesen einzelner Wörter dagegen noch<br />
erhalten. Das Nachsprechen komplexer Phrasen<br />
und Sätze wird zunehmend fehlerhaft.<br />
Die gesprächsunterstützende Gestik nimmt<br />
ab. Es kommt zu Sprachverständnisstörungen<br />
bei einzelnen Wörtern und einfachen Sätzen.<br />
Das Verstehen von Schriftsprache kann dagegen<br />
noch besser erhalten sein. Vereinzelte Intrusionen,<br />
etwa das Wiederholen der letzten<br />
Äußerungen des Gesprächspartners, deuten<br />
auf eine bereits ausgeprägtere Kommunikationsstörung<br />
hin. Die sprachliche Verarmung<br />
und die nicht seltene Reduzierung auf<br />
einfache Floskeln und stereotype Redewendungen<br />
fallen auch Dritten rasch auf.<br />
Störungen der Sprachfunktion<br />
im späten Stadium<br />
Im späten Stadium nimmt die spontane<br />
Sprachproduktion ab. Korrekte Benennungen<br />
werden zunehmend unmöglich, die Sprache<br />
verarmt zusehends, die Benutzung von Pronomina<br />
ist zunehmend gestört. Phonematische<br />
Paraphasien und verbale Perseverationen<br />
werden immer häufi ger, ebenso Echolalien.<br />
Sprachunterstützende Gestik wird<br />
zunehmend vermisst. Das Sprachverständnis<br />
ist massiv gestört. Die Inhaltsentleerung der<br />
Restsprache macht sie immer ungeeigneter<br />
zur Kommunikation.<br />
Demenz mit Lewy-Körperchen<br />
Eine Demenz mit Lewy-Körperchen kann angenommen<br />
werden, wenn nach mehrjähriger<br />
Demenz-Entwicklung ein Parkinson-Syndrom<br />
auftritt. Wenn dagegen die Demenz-Symptomatik<br />
erst nach langjähriger Parkinson Krankheit<br />
auftritt, weist dies auf das Vorliegen einer<br />
Demenz bei Morbus Parkinson (DP) hin.<br />
In der Bildgebung weisen weder DLK noch<br />
DP charakteristische Befunde auf.<br />
Parkinson-Syndrome können sowohl ohne<br />
erkennbare Ursache (idiopathisch als Parkinson-Krankheit)<br />
als auch symptomatisch und<br />
im Rahmen anderer neurodegenerativer Erkrankungen<br />
auftreten. Ursache der Parkinson-Krankheit<br />
ist ein Nervenzelluntergang in<br />
Kerngebieten, die für die Koordination der<br />
Bewegungsabläufe verantwortlich sind. Dieser<br />
Prozess kann mit Hirnleistungsstörungen<br />
einhergehen, die durch eine ausgeprägte Verlangsamung<br />
der Denkabläufe gekennzeichnet<br />
ist. Phonationsstörungen sind bei der<br />
überwiegenden Mehrheit der Parkinson-Pati-<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
enten in Form von monotonem, leisem, hypernasalem<br />
Sprechen zu beobachten. Knapp<br />
die Hälfte zeigt Artikulationsstörungen im<br />
Sinne einer hyperton-rigiden Dysarthrie auf.<br />
Bei einer Untersuchung wurde deutlich, dass<br />
nicht die Natur der kommunikativen Behinderungen<br />
selbst, sondern die dadurch verursachten<br />
Störungen im Selbstkonzept sowie<br />
die Konsequenzen für die Kommunikation<br />
innerhalb und außerhalb der Familie die<br />
größte Belastung für die Betroffenen darstellen<br />
(Miller et al., 2006).<br />
Das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, ist bei<br />
der Parkinson-Krankheit 2- bis 4-mal höher<br />
als in der Normalbevölkerung. Nach neuropathologischen<br />
und zum Teil auch klinischen<br />
Kriterien können die idiopathische Parkinson-<br />
Krankheit von der Alzheimer-Demenz mit<br />
Parkinson-Syndrom und der Demenz mit Lewy-Körperchen<br />
(DLK) unterschieden werden.<br />
Hierbei fi nden sich in der Hirnrinde zusätzlich<br />
zu den typischen Merkmalen der Alzheimer-<br />
Krankheit Einschlusskörper (Lewy-Körper) in<br />
zahlreichen Nervenzellen.<br />
Neuropathologisch lassen sich diese Demenzformen<br />
durch die Verteilung der Lewy-<br />
Körperchen (LK) differenzieren. Die Demenz<br />
mit Lewy-Körperchen (DLK) ist eine häufi ge<br />
Demenzform im Alter. An der Gesamtzahl<br />
der Demenzen hat sie, geschätzt auf der Basis<br />
von Obduktionsserien, etwa einen Anteil<br />
von 15-20 % (Weiner, 1999).<br />
Fluktuationen in der kognitiven Leistungsfähigkeit<br />
und immer wieder auftretende Bewusstseinsstörungen<br />
sind das charakteristischste<br />
Kennzeichen der Demenz mit Lewy-<br />
Körperchen. Ein Teil der Betroffenen weist<br />
zunächst ausschließlich motorische Parkinson-Symptome<br />
auf. Etwa zwei Drittel der<br />
Patienten berichten über visuelle Halluzinationen<br />
oft szenischen <strong>Ch</strong>arakters. Die Diagnose<br />
kann wahrscheinlich gemacht werden,<br />
wenn zwei von drei Kernsymptomen (fl uktuierende<br />
Kognition, visuelle Halluzinationen,<br />
spontane motorische Störungen wie bei<br />
Parkinson) vorhanden sind (McKeith et al.,<br />
2005).<br />
Pick-Komplex (frontotemporale<br />
Lobärdegeneration)<br />
Nachdem bereits vor mehr als 100 Jahren<br />
von Arnold Pick über Patienten berichtet<br />
wurde, die klinisch gleichzeitig eine progrediente<br />
Aphasie und ein demenzielles Bild boten<br />
und bei deren Autopsie Degenerationen<br />
in umschriebenen Bereichen des Frontal- und<br />
Temporallappens gefunden wurden, wurde<br />
diese Erkrankung bis vor kurzem fast wieder<br />
„vergessen“. Erst in den letzten Jahren wur-<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
9
THEORIE UND PRAXIS �<br />
de dieses Krankheitsbild „wiederentdeckt“<br />
(Gustavson, 1987; Neary et al., 1998), auch<br />
wurden klinische und neuro-pathologische<br />
diagnostische Kriterien formuliert, wobei<br />
davon auszugehen ist, dass die Lokalisation<br />
der Atrophie im frontotemporalen Bereich<br />
für das klinische Erscheinungsbild wichtiger<br />
ist als die feingewebliche Veränderung oder<br />
genetische Abweichungen. Kertesz & Munoz<br />
(1998) fassten eine größere Gruppe fokaler<br />
kortikaler Atrophien unter dem Begriff<br />
des Pick-Komplexes zusammen. Hierzu zählen<br />
als klinische Erscheinungsformen neben<br />
der frontotemporalen Demenz (FTD) die primär<br />
progrediente Aphasie (PPA) und die semantische<br />
Demenz (SD). Weniger als 5 % aller<br />
Demenz-Patienten dürften dieser Gruppe<br />
zuzurechnen sein.<br />
Die drei klinischen Erscheinungsformen frontotemporaler<br />
Degeneration unterscheiden<br />
sich hinsichtlich des Leitsymptoms. Während<br />
bei der FTD Verhaltensauffälligkeiten und<br />
Wesensänderung dominieren, sind SD und<br />
PPA im Wesentlichen durch komplexe aphasische<br />
Störungen charakterisiert. Gemeinsame<br />
Kernsymptome sind ein schleichender<br />
Beginn der Symptomatik und eine langsame<br />
Progredienz der Erkrankung. Im cCT oder<br />
MRT fi nden sich typischerweise Rindenatrophien<br />
der Frontal-, geringer auch der Temporallappen.<br />
Frontotemporale Demenz<br />
Die Frontotemporale Demenz (FTD) im engeren<br />
Sinn ist bei Patienten im mittleren Lebensalter<br />
nach der Alzheimer-Demenz die<br />
häufi gste Form einer primär degenerativen<br />
Demenz. Etwa 20 % aller Demenzerkrankungen<br />
vor dem 65. Lebensjahr dürfte dieser<br />
Gruppe zuzurechnen sein. Der Erkrankungsbeginn<br />
liegt in der Regel zwischen dem 45.<br />
und 70. Lebensjahr. Sie fi ndet sich bei etwa<br />
70 % aller Patienten mit einer Demenzerkrankung<br />
auf dem Boden einer frontotemporalen<br />
Degeneration.<br />
Die FTD ist gekennzeichnet durch einen Verfall<br />
des Sozialverhaltens, durch verfl achten<br />
Affekt und fehlende Krankheitseinsicht (Abb.<br />
3). Auffällig ist auch eine Veränderung der<br />
Ernährungsgewohnheiten. Typischerweise<br />
nimmt die Nahrungsaufnahme drastisch zu,<br />
wobei eine klare Bevorzugung süßer Speisen<br />
zu beobachten ist. Auffällig sind auch immer<br />
wiederkehrende Verhaltensweisen (Perseverationen)<br />
und stereotype Bewegungsmuster.<br />
Einschränkungen bei der Sprachproduktion<br />
fallen zunächst als fehlende Spontaneität<br />
und Wortkargheit auf. Gleichzeitig kann<br />
es auch zu einem zwanghaften Nachsprechen<br />
(Echolalieren) von Wörtern und Sätzen<br />
10 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
Abb. 3: Veränderungen bei der Frontotemporalen Demenz (FTD)<br />
� Veränderung der Ernährungsgewohnheiten<br />
- Zunahme d. Nahrungsaufnahme<br />
- Bevorzugung süßer Speisen<br />
� Perseverationen und stereotype Bewegungsmuster<br />
� Einschränkungen bei der Sprachproduktion<br />
- fehlende Spontaneität und Wortkargheit<br />
- zwanghaftes Nachsprechen (Echolalieren) von Worten und Sätzen kommen,<br />
- Wortfi ndungsstörungen und zunehmend semantische Paraphasien<br />
- Bei weit fortgeschrittenem Krankheitsprozess äußert sich der Patient spontan nicht<br />
mehr und kann auch bei Ansprache kaum noch sprachlich reagieren<br />
kommen, die der Gesprächspartner zuvor<br />
geäußert hat. Die echolalierten Äußerungen<br />
erschließen sich nicht aus dem Kommunikationszusammenhang<br />
und führen zu Irritationen<br />
beim Gesprächspartner. Wortfi ndungsstörungen<br />
und semantische Paraphasien erschweren<br />
die Kommunikation zunehmend.<br />
Bei weit fortgeschrittenem Krankheitsprozess<br />
kann es zu Mutismus kommen. Der Patient<br />
äußert sich spontan nicht mehr und kann<br />
auch bei Ansprache kaum noch sprachlich<br />
reagieren. Erst im späteren Verlauf erweisen<br />
sich auch die Gedächtnisfunktionen als zunehmend<br />
gestört. Je nach Bevorzugung einer<br />
Hirnseite beim atrophischen Prozess treten<br />
zunächst entweder die Sprachstörungen<br />
(linksseitige Betonung der Atrophie) oder die<br />
emotionalen Auffälligkeiten (rechtsseitige<br />
Betonung der Atrophie) in Erscheinung. Früh<br />
kommt es zur Inkontinenz. Halluzinationen<br />
sind nicht selten. Wenig beeinträchtigt bleiben<br />
Sinnesfunktionen und räumlich-konstruktive<br />
Leistungen.<br />
Semantische Demenz<br />
Die Semantische Demenz (SD) ist für etwa<br />
20 % der Demenzerkrankungen bei frontotemporaler<br />
Degeneration verantwortlich. Diese<br />
Form zeichnet sich durch eine fl üssige,<br />
aber inhaltsleere Sprache und einen zunehmenden<br />
Verlust des Sprachverständnisses<br />
aus. Im Gegensatz zur primär progredienten<br />
Aphasie treten bei der SD semantische statt<br />
phonematische Paraphasien auf. Verschiedene<br />
Wortfelder (z.B. Tiere und Pfl anzen<br />
im Gegensatz zu Werkzeugen) können unterschiedlich<br />
stark betroffen sein. Die Patienten<br />
schreiben nach phonologischen Kriterien<br />
und vernachlässigen die graphematische<br />
Struktur der Worte. Dadurch entstehen Fehler<br />
wie bei Kindern, die gerade Schreiben lernen<br />
(„Schtern, Kohr“ statt „Stern, <strong>Ch</strong>or“).<br />
Andere kognitive Störungen wie Störung<br />
des Erkennens ehemals vertrauter Gesichter<br />
(Prosopagnosie) und/oder visuelle oder tak-<br />
tile Objektagnosie können vorkommen. <strong>Ch</strong>arakteristisch<br />
sind ein intaktes Zuordnen von<br />
Bildern und das ungestörte Abzeichnen, das<br />
problemlose Nachsprechen einzelner Wörter,<br />
ein nahezu normales Vorlesen und das korrekte<br />
Schreiben von Wörtern, die nicht von<br />
den regelmäßigen phonologischen Mustern<br />
abweichen. Als unterstützende Kriterien dienen<br />
weitere Sprech- und Sprachsymptome<br />
wie Sprechdrang, das Ersetzen von weniger<br />
häufi gen Wörtern durch geläufi ge, wodurch<br />
Übersimplifi zierungen bis hin zu Sinnentstellungen<br />
auftreten können, sowie lexikalische<br />
Dyslexie/Dysgraphie bei gleichzeitigem Fehlen<br />
von phonematischen Paraphasien. Das<br />
Rechnen ist ebenfalls nicht gestört. Die Verhaltensstörungen<br />
können als „milde FTD“<br />
gekennzeichnet werden: Verlust von Empathie<br />
und Sympathie, eingeengte Interessen,<br />
häufi g Geiz. Erst im späteren Verlauf fi nden<br />
sich gravierende Einschränkungen der praktischen<br />
Alltagsbewältigung im Sinne einer<br />
ausgeprägteren Demenzsymptomatik.<br />
Primär Progrediente Aphasie<br />
Die Primär Progrediente Aphasie (PPA) ist<br />
eine wenig bekannte Demenzform, die sich<br />
durch eine langsam fortschreitende Störung<br />
der Sprache auszeichnet. Sie liegt als seltenste<br />
der drei Unterformen dieser Gruppe der<br />
frontotemporalen Lobärdegenerationen bei<br />
etwa 10 % der Erkrankungsfälle vor. Der Erkrankungsbeginn<br />
liegt häufi g in der sechsten<br />
Lebensdekade, kann aber breit streuen. Erstmals<br />
wurde sie 1982 als Ausdruck eines fokalen<br />
Degenerationsprozesses im linken Stirnlappen<br />
beschrieben (Mesulam, 2003). Die<br />
Gründe für die regionale Bevorzugung des<br />
pathologischen Prozesses sind noch unklar.<br />
Während eine Störung der Sprachproduktion<br />
bei diesem Krankheitsbild immer vorliegt,<br />
sind andere kognitive Bereiche nur gering betroffen.<br />
Verhaltensstörungen und Veränderungen<br />
im neurologischen Befund, wie sie<br />
bei der frontotemporalen Demenz beobach-
tet werden, treten nicht immer auf. Wenn sie<br />
sich überhaupt manifestieren, stellen sie sich<br />
erst deutlich später als die Sprachstörungen<br />
ein. Kernsymptome der Erkrankung sind eine<br />
unfl üssige Spontansprache mit Agrammatismus,<br />
phonematischen Paraphasien und<br />
Wortfi ndungsstörungen (Neary et al., 1998).<br />
Oft sind Wortfi ndungsstörungen das erste<br />
Anzeichen, während das Sprachverständnis<br />
initial erhalten ist. Die Patienten sprechen<br />
zunehmend weniger, meist auch langsamer<br />
und zeigen eine vermehrte Sprechanstrengung.<br />
Die zunehmenden Kommunikationsstörungen<br />
wirken sich nachteilig auf die Alltagsbewältigung<br />
aus. Als unterstützende diagnostische<br />
Kriterien gelten das Auftreten<br />
einer Sprechapraxie sowie Sprechunfl üssigkeiten<br />
in Form von Stottern. Nachsprechen,<br />
Lesen und Schreiben sind analog zur Spontansprache<br />
betroffen. Ein Mutismus tritt erst<br />
im späten Stadium der Erkrankung auf. Diese<br />
Patienten sind sich ihrer Defi zite bewusst und<br />
zeigen lange Zeit einen starken Leidensdruck<br />
(s.a. Fallbeispiel S. 28).<br />
Software für die <strong>Praxis</strong><br />
Vaskuläre Demenzen<br />
Vaskuläre Demenzen sind bei Patienten unter<br />
65 Jahren in ähnlicher Häufi gkeit zu fi nden<br />
wie die Alzheimer-Krankheit. Bei älteren<br />
Patienten dagegen nimmt ihre diagnostische<br />
Wertigkeit ab. Es besteht eine recht enge Beziehung<br />
zwischen dem Zustand der extra-<br />
und intrazerebralen Arterien. Während eine<br />
gesicherte Arteriosklerose peripherer Gefäße<br />
nur bedingt Auskunft über die intrazerebralen<br />
Gefäße geben kann, muss ein arterieller<br />
Hypertonus – neben dem Alter – als ein<br />
primärer Risikofaktor für eine vaskuläre Demenz<br />
gelten.<br />
Eine Zeit lang wurden als strukturelles Korrelat<br />
der vaskulären Demenz in aller Regel<br />
mehrere zerebrale Insulte jeweils meist nur<br />
geringen Umfangs angesehen. Die hiervon<br />
abgeleitete Bezeichnung „Multi-Infarkt-Demenz“<br />
(MID) galt als Synonym vaskulärer Demenzen<br />
überhaupt. Inzwischen weiß man,<br />
dass eine solche Symptomatik zum Beispiel<br />
auch nach nur einem „strategischen“ Territorialinfarkt<br />
(z.B. im Bereich des Gyrus angularis<br />
der dominanten Hemisphäre) oder bei einer<br />
diffusen vaskulären Schädigung der subkortikalen<br />
weißen Substanz auftreten kann. Einen<br />
wesentlichen Beitrag zur klinischen Diagnose<br />
Lesen Sprechen Schreiben<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
dieser Erkrankungen können neuroradiologische<br />
Untersuchungsverfahren wie die kraniale<br />
Computertomographie (cCT) oder die<br />
kraniale Magnetresonanztomographie (MRT)<br />
leisten.<br />
Eine vaskuläre Demenz kann in seltenen Fällen<br />
bereits nach nur einer einzelnen ischämischen<br />
Episode abrupt auftreten. Häufi ger<br />
fi ndet sich eine allmähliche Entwicklung des<br />
Syndroms. Vor Eintreten der eigentlichen Demenzsymptomatik<br />
sind in der Regel einige<br />
Prodromalsymptome wie Kopfschmerzen,<br />
Schwindel und zuweilen auch transiente<br />
ischämische Attacken zu beobachten. Häufi<br />
g wird über eine quälende Müdigkeit tagsüber<br />
und nächtliche Unruhezustände bis hin<br />
zur Schlafumkehr berichtet.<br />
Die nach diesen Prodromi auftretende psychopathologische<br />
Symptomatik ist gekennzeichnet<br />
durch mnestische Störungen, die<br />
besonders das Kurzzeitgedächtnis betreffen,<br />
sowie affektive Störungen im Sinne einer Affektlabilität<br />
und -inkontinenz. Die Persönlichkeit<br />
des Erkrankten bleibt wohl zunächst besser<br />
erhalten als bei der Alzheimer-Demenz.<br />
Depressive Verstimmungen, die durch die<br />
lange erhalten bleibende Einsichtsfähigkeit<br />
in die Natur der Erkrankung begründet sein<br />
mögen, sind häufi g.<br />
Wahrnehmung<br />
1. Verbinden<br />
2. Vergleichen<br />
3. Auswählen<br />
4. Puzzle<br />
5. Geisterjagd<br />
6. Reaktionstraining<br />
7. Gleiche Reihen<br />
8. Vervollständigen<br />
9. Bild suchen<br />
A. Erinnern<br />
B. Wo bin ich?<br />
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leckt ein Eis.<br />
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2. Reihenfolgen ordnen<br />
Sabine pustet<br />
auf den Lutscher.<br />
Sprachverständnis u.<br />
3. Kategorien bilden<br />
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Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
11
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Zu den Kriterien für die Diagnose einer vaskulären<br />
Demenz, die sich in der Hauptsache<br />
auf den klinischen, anamnestischen oder radiologischen<br />
Nachweis einer zerebrovaskulären<br />
Erkrankung beziehen, kommt noch die<br />
Forderung nach einem plausiblen zeitlichen<br />
Zusammenhang zwischen dem Verlauf der<br />
zerebrovaskulären Erkrankung und der Entwicklung<br />
des demenziellen Syndroms. Ein<br />
einheitliches Bild der vaskulären Demenzen<br />
gibt es erwartungsgemäß nicht, daher sollte<br />
vor allem auf das Vorliegen fokal-neurologischer<br />
Ausfälle geachtet werden (Roman et<br />
al., 1993). Durch begleitende Aphasien kann<br />
das Erkennen einer postischämischen demenziellen<br />
Erkrankung erschwert werden. So<br />
kann man global aphasische Patienten mit<br />
Hemiplegie, Hemianopsie und Apraxie klinisch<br />
oder auch mit speziellen neuropsychologischen<br />
Tests kaum so untersuchen, dass<br />
die Diagnose VD zu stellen ist.<br />
Fazit<br />
Die unterschiedlichen Demenzerkrankungen<br />
haben besonders in frühen und mittleren<br />
Krankheitsphasen gut differenzierbare Einbußen<br />
kommunikativer Kompetenzen zur Folge.<br />
Später nimmt die klinische Unterscheidbarkeit<br />
dagegen deutlich ab. Andere intervenierende<br />
Variablen wie die prämorbide<br />
sprachliche Grundkompetenz, die schulische<br />
und berufl iche Ausbildung auf der einen sowie<br />
erworbene sensorische Einbußen wie<br />
Seh- und besonders Hörstörungen auf der<br />
anderen Seite überformen das klinische Bild<br />
phasenweise beträchtlich. Unterschiede in<br />
der sprachlichen Kompetenz sind also nicht<br />
allein Konsequenz der Ätiologie der Erkrankung,<br />
sondern in vergleichbarem Umfang<br />
dem Krankheitsstadium sowie auch der individuellen<br />
Spracherwerbs- und Sprachkompetenzbiografi<br />
e geschuldet.<br />
Die kommunikativen Bemühungen, die Demenzkranken<br />
in allen Krankheitsstadien ernst<br />
zu nehmen, sie zu stützen und so lange wie<br />
möglich zu stabilisieren, ist eine Aufgabe,<br />
von deren Bewältigung wir noch sehr weit<br />
entfernt sind. Nichts liegt in dieser Situation<br />
näher, als die notwendigen Kompetenzen zu<br />
bündeln und das Gesamtproblem als Berufsgruppen<br />
übergreifende Herausforderung anzunehmen.<br />
Besonders Psychiatrie und Logopädie<br />
sind hier zu gemeinsamen Anstrengungen<br />
aufgefordert.<br />
12 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
Literatur<br />
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Benke, T., Andree, B., Hittmair, M. & Gerstenbrand, F.<br />
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Stuss, D., Black, S., Freedman, M., Kertesz, A., Robert, P.<br />
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diagnostic criteria for research studies. Report of the<br />
NINDS-AIREN International Workshop. Neurology 2 (43),<br />
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Romero, B. (1997). Sprachverhaltensstörungen bei Morbus<br />
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Morbus Alzheimer (921-973). Weinheim: Psychologie<br />
Verlags Union<br />
Schecker, M. (2003). Sprache und Demenz. In: Fiehler, F.<br />
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Weiner, M.F. (1999). Dementia associated with Lewy bodies:<br />
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WHO (1992). World Health Organization: International<br />
statistical classification of diseases and related health<br />
problems (10th ed.). Geneva: WHO<br />
Autor<br />
Prof. Dr. med. Hans Gutzmann<br />
Krankenhaus Hedwigshöhe<br />
Abt. für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
Höhensteig 1<br />
12526 Berlin<br />
h.gutzmann@alexius.de<br />
www.alexius.de<br />
Language disorders are frequent in the course of different dementing disorders. Subtle language deficits can be<br />
detected early in the course of Alzheimer´s disease, starting with word-finding difficulties and hypofluency. In<br />
later stages a greater number of lexical errors occur and articulation causes more problems. Finally global language<br />
impairment to the point of semantic incoherence goes along with severe problems in reading and writing.<br />
In Lewy-body dementia Parkinson-like insufficiencies occur. Frontotemporal degeneration leads mainly to<br />
behavioural problems whereas semantic dementia and primary progredient aphasia are characterised by specific<br />
and complex language impairments.<br />
Key words: language impairments – dementia – Alzheimer – Lewy-body – Pick complex
Porträt<br />
Zukunftsforum Demenz –<br />
für ein lebenswertes Morgen<br />
Das „Zukunftsforum Demenz“ ist eine Initiative<br />
der Firma Merz, Frankfurt. Es hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, die Versorgung der Demenzkranken<br />
in Deutschland zu verbessern, um ihnen<br />
möglichst lange ein würdevolles und erfülltes<br />
Leben zu ermöglichen. Merz hat die se Initiative<br />
einerseits ins Leben<br />
gerufen, weil das Unternehmen<br />
mit Memantine<br />
eine Substanz entwickelt<br />
hat, die erfolgreich in der<br />
Demenztherapie eingesetzt<br />
wird. Merz sieht aber<br />
andererseits auch eine<br />
ethische und soziale Verpfl<br />
ichtung der Gesellschaft, alten Menschen<br />
ein Leben in Würde zu ermöglichen. Dazu<br />
gehören auch eine adäquate medizinische<br />
und pfl egerische Versorgung. Bei Demenzpatienten<br />
ist diese heute keineswegs gesichert,<br />
deshalb sind wir alle und natürlich auch Firmen<br />
aufgerufen, hier tätig zu werden.<br />
2001 wurde das Zukunftsforum Demenz gegründet.<br />
Dem Forum ist ein wissenschaftlicher<br />
Beirat unter Vorsitz des Geriaters Prof.<br />
Dr. Ingo Füsgen, Wuppertal, zugeordnet. Der<br />
Beirat umfasst u.a. die Bereiche Hausarzt,<br />
Facharzt, Psychiatrie, Forschung, Pfl ege, Epidemiologie<br />
und Krankenkasse.<br />
Schwerpunkte der Arbeit des Zukunftsforums<br />
Demenz sind Patienten- und Angehörigeninformation,<br />
Dialogförderung aller an der<br />
Demenz-Versorgung Beteiligten mit dem Ziel<br />
der Versorgungsoptimierung sowie die breite<br />
Information der Öffentlichkeit z.B. durch<br />
Pressearbeit. Darüber hinaus werden Erhebungen<br />
zur Demenzversorgung initiiert, um<br />
Optimierungspotential zu erschließen.<br />
Zur Patienten- und Angehörigeninformation<br />
wurden Ratgeber entwickelt, die inzwischen<br />
eine Aufl age von mehr als 300 000 Exemplaren<br />
erreicht haben. Referenten werden<br />
–auch in Kooperation mit Krankenkassen – für<br />
Gesundheitstage und Fortbildungen bereitgestellt<br />
und Selbsthilfegruppen unterstützt.<br />
Zur Dialogförderung wurden bisher 28 interdisziplinäre<br />
Workshops durchgeführt. Die Gesamtaufl<br />
age der entsprechenden Dokumentationsbände<br />
beträgt ca. 170 000 Exemplare.<br />
Hier wurde bereits mehrfach das <strong>Th</strong>ema<br />
Sprechstörungen behandelt. Im Dokumentationsband<br />
5 (Sprech- und Schluckstörungen<br />
– Problemfeld in der Demenztherapie, 2003)<br />
hat Dr. Markus Gress-Heister zur Basis für<br />
rechtzeitige spezifi sche Interventions-<strong>Th</strong>erapie<br />
referiert, Prof. Dr. Gerhard Köpf stellte<br />
ein Alzheimer-Sprach-Training vor und Dipl.-<br />
Päd. Erika Sinz behandelte die begleitende<br />
Sprachtherapie bei Alzheimer-Demenz. Auch<br />
<strong>2008</strong> wurde auf das <strong>Th</strong>ema<br />
Sprachtherapie und<br />
Demenz in einem Workshop<br />
durch <strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
(Leiter der Lehranstalt für<br />
Logopäden in Mainz) eingegangen.<br />
Die Dokumentationsbände<br />
der Workshops<br />
sind über www.zukunftsforum-demenz.de<br />
abzurufen.<br />
Das Zukunftsforum Demenz informiert auch<br />
durch einen Newsletter zur aktuellen <strong>Th</strong>ematik<br />
im Bereich Wissenschaft, Betreuung,<br />
Recht und Pfl ege. Bisher gab es 22 Ausgaben<br />
mit einer Aufl age von ca. 150 000 Exemplaren.<br />
Die Information der Fachpresse<br />
erfolgt durch Einladung zu den Workshops,<br />
Veröffentlichungen erfolgen in Titeln der<br />
Pfl ege, Medizin und Laiengesundheit.<br />
Als Beispiele für wichtige und maßgeblich<br />
vom Zukunftsforum unterstützte Situationsanalysen<br />
zur Demenzversorgung können SÄVIP<br />
(Studie zur ärztlichen Versorgung in Pfl egeheimen)<br />
und DIAS (Studie zur Demenzversorgung<br />
im ambulanten Sektor) gelten 1,2 .<br />
Demenz geht uns alle an, jeder kann im Alter<br />
betroffen sein. Dass unsere Gesellschaft mehr<br />
Wissen erhält und Kranke und Betreuende<br />
auffängt, ist insbesondere auch vor dem<br />
Hintergrund der demografi schen Entwicklung<br />
dringlich. Das Zukunftsforum Demenz<br />
versucht mit den ihr gegebenen Möglichkeiten,<br />
daran mitzuwirken. Ein würdevolles<br />
und entsprechend ihren noch vorhandenen<br />
Fähigkeiten erfülltes Leben sollte auch für die<br />
Demenzkranken unser aller Ziel sein. Daher<br />
auch das Motto des Zukunftsforum Demenz:<br />
Für ein lebenswertes Morgen.<br />
� Zukunftsforum Demenz<br />
Ulrike Karberg<br />
Postfach 111353 · 60048 Frankfurt/M.<br />
ulrike.karberg@merz.de<br />
www.zukunftsforum-demenz.de<br />
1 SÄVIP, Vincentz Network, 2005<br />
2 DIAS, Schriftenreihe der DGGPP, <strong>2008</strong><br />
*[easy]<br />
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Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 6-13<br />
13
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Sprachabbau bei beginnender Demenz:<br />
Bausteine für eine heilpädagogischlogopädische<br />
Diagnostik<br />
Jürgen Steiner<br />
ZUSAMMENFASSUNG. Das <strong>Th</strong>ema Demenz rückt aufgrund der demografi<br />
schen Veränderungen der Gesellschaft immer mehr in den Blickpunkt der<br />
öffentlichen Diskussion und hat Eingang in die logopädisch-sprachtherapeutische<br />
Diskussion gefunden. Dabei geht es um geeignete Wohn-, Betreuungs-<br />
und <strong>Th</strong>erapieformen. Während man über die Symptomatik des Sprachabbaus<br />
zur beginnenden Demenz eine Reihe von Quellen fi ndet, sind praktisch<br />
handhabbare logopädische Konzepte für Anamnese, Diagnose und Beratung<br />
nur in geringem Umfang vorhanden. Die vorliegenden diagnostischen Vorschläge<br />
sind entweder Versuche der Ankopplung an die Aphasiediagnostik<br />
oder verbleiben bei relativ allgemeinen Übersichten. Dieser Beitrag möchte<br />
eine Orientierung zur logopädisch-diagnostischen <strong>Praxis</strong> bei beginnender<br />
Demenz bieten und stellt dafür mehrere nicht-evaluierte, informelle Leitlinien<br />
bzw. praktische Werkzeuge vor.<br />
Schlüsselwörter: Geriatrische Rehabilitation – Sprachabbau bei beginnender Demenz (SAD) – Case-Manage-<br />
ment – heilpädagogisch-logopädische Diagnostik – Zürcher Demenz Diagnostik<br />
Gesamtzusammenhang<br />
und Intentionen<br />
Die Diagnostik beginnt mit der Klärung der<br />
Frage, ob überhaupt eine Demenz vorliegt.<br />
Diese Frage wird von mnestischen und kognitiven<br />
Untersuchungsverfahren (als neuropsy<br />
chologische Diagnostik) und von klinischen<br />
und bildgebenden Verfahren (als medizinische<br />
Diagnostik) unter Berücksichtigung<br />
von Ausschlusskriterien (z.B. „nicht vorübergehend“)<br />
beantwortet. Die Überprüfung der<br />
Sprache ist die dritte Säule in dieser Erstdiagnostik.<br />
In einer Metastudie, in der Erstsymptome<br />
bei einer beginnenden Demenz aufgelistet<br />
wurden, nehmen Kommunikationsstörungen<br />
den zweiten Rang hinter „Probleme<br />
bei der Arbeit“ ein. Gedächtnisprobleme<br />
sind erst auf Rang acht gelistet (Gress-Heister,<br />
2003, S. 24). Das heißt: Die Erfassung<br />
der Sprachlichkeit als kognitive Schlüsselfunktion<br />
übernimmt Indikatorfunktion für<br />
die Leistungsfähigkeit des kognitiv-mnestischen<br />
Systems.<br />
Der häufi g verwendete „Mini Mental Test“<br />
(Kessler et al., 1988) arbeitet daher auch<br />
14 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 14-21<br />
sehr stark mit Sprachaufgaben (sprachliche<br />
Instruktionen, sprachliche Reaktionen), die<br />
jedoch eine patholinguistische Gesamtsystematik<br />
ver missen lassen. Der Mini Mental<br />
ist eine zufällig zusammengestellte Sprachprüfung.<br />
Auch andere neuropsychologische<br />
Verfahren können derzeit nicht überzeugen:<br />
Gress-Heister weist zu Recht darauf hin,<br />
dass derzeit die gängigen neuropsychologischen<br />
Verfahren neben dem Mini Mental<br />
wie „Uhrentest“ oder „Syndrom-Kurz-Test“<br />
Orientierungen im Bereich der mittelgradigen,<br />
also bereits manifestierten Demenz<br />
schaffen, jedoch für leichte und schwere Demenzen<br />
wenig aussagefähig sind.<br />
Diagnostische Triade<br />
Insofern ist die diagnostische Triade „neuropsychologisch<br />
– medizinisch – sprachlich“<br />
in Ergänzung mit anamnestischer Befragung<br />
der derzeitige Weg (Abb. 1). Die erste Anlaufstelle<br />
ist dabei aufgrund institutioneller<br />
Gegebenheiten nicht die Logopädin; Buchter<br />
(2003, S. 69) fasst treffend zusammen: „Die<br />
Prof. Dr. Jürgen Steiner promo-<br />
vierte 1989 über Aphasie an der<br />
Universität Köln und wurde 2001<br />
im <strong>Th</strong>ema Sprach- und Kommuni-<br />
kationsstörungen im Alter an der<br />
Universität Dortmund habilitiert.<br />
Seit 2005 ist er Leiter des Studi-<br />
engangs Logopädie an der Hochschule für Heilpädagogik<br />
(HfH) in Zürich mit den Arbeitsschwerpunkten Prävention,<br />
Diagnostik, Aphasie und Sprachabbau bei beginnender<br />
Demenz. Hinzu kommt Mitarbeit in freier <strong>Praxis</strong> und als Su-<br />
pervisor in der Memory-Klinik Nord rach. Er ist Kursleiter in<br />
der Ausbildung zum Gehirntrainer (MAT-B), Herausgeber<br />
von Lesetexten für Sprachbehinderte u.a. therapeutischen<br />
Materialien (Schulz-Kirchner Verlag, Idstein) und berät den<br />
Schubi-Verlag Schaffhausen. Er verfügt über Ausbildungen<br />
in Gesprächstherapie (1994, Viersen), EPL-Kommunikati-<br />
onstraining (2002, München) und Validation (<strong>2008</strong>, Zürich).<br />
Diagnose Demenz wurde in der Regel schon<br />
vom Arzt durch Untersuchungen und Tests<br />
gestellt, es ist also nicht Aufgabe des Sprachheilpädagogen,<br />
diese Diagnose erneut zu<br />
stellen oder zu bestätigen … “.<br />
Unabhängig von der jeweiligen Disziplin<br />
kann die Diagnostik im Bereich Geriatrie als<br />
anspruchsvoll angesehen werden:<br />
� Wir müssen mit Multi- und Komorbiditäten<br />
rechnen,<br />
� Verhaltens-, Leistungs- und Motivationsschwankungen<br />
verzerren die Ergebnisse,<br />
� Hintergrundinformationen sind schwer<br />
zu beschaffen und/oder aus einer Vielzahl<br />
von Quellen widersprüchlich.<br />
Insofern ist die Geriatrie eine Art „Königsdisziplin“,<br />
in der die Diagnostizierende zunächst<br />
auf ihren „klinischen Blick“ vertraut, die <strong>Th</strong>erapie<br />
beginnt und diagnostische Informationen<br />
im Prozess ergänzt.<br />
Demenzen beginnen zu sehr unterschiedlichen<br />
Lebenszeitpunkten und zeigen sehr
unterschiedliche Verursachungen mit einer<br />
vielfältigen Ausprägung von Sprach-,<br />
Sprech -, Stimm-, Schluck- und Kommunikationsstörungen,<br />
die sich im Durchlauf der verschiedenen<br />
Demenzstadien sehr stark verändern.<br />
Im Rahmen dieses Beitrags konzentrieren<br />
wir uns auf die Untersuchung der<br />
Sprache und Kommunikation im Alltagsvollzug<br />
zu Beginn des Prozesses – zu einem Zeitpunkt,<br />
bei dem eine therapeutische Einfl ussnahme<br />
noch möglich ist – und fassen dabei<br />
nur enge re Aspekte der Sprachlichkeit ins<br />
Auge. Die erste Phase ist die der kommunikativ-kognitiv-mnestisch-kontaktivenVerunsicherung<br />
(Held, 2000).<br />
Für die Symptomatik bei Demenz sowie des<br />
Sprachabbaus bei beginnender Demenz<br />
sei auf Bauer (1994), Benke et al. (1990),<br />
Buchter (2003), Füsgen (1992), Fuhrmann<br />
et al. (1995), Gutzmann & <strong>Brauer</strong> (2007),<br />
Hirsch & Meier-Baumgartner (1999), Lang<br />
(1994), Neubart et al. (1998), Ojeda (2005),<br />
Romero et al. (1995), Rousseau (2001), Steiner<br />
(2001, 2006) sowie Tippett et al. (1995)<br />
verwiesen. Eine Fülle guter Informationsmöglichkeiten<br />
bietet das Internet (s. Kasten). Vorschläge<br />
zur Indikation (Neubart et al., 1998),<br />
zur Klassifi kation (Steiner, 2001) zur Diagnose<br />
(Schultze-Jena & Becker, 2005) und <strong>Th</strong>erapie/Beratung<br />
(z.B. Böhme, 2006, <strong>2008</strong>; Steiner,<br />
1996a, 2007) liegen vor. Die Sicht der<br />
Mit-Betroffenen wird beispielhaft vertreten<br />
von Van Deun (2006), die der Betroffenen in<br />
Steiner (1996b).<br />
Derzeit gibt es keinen Indikationsschlüssel für<br />
„Sprachabbau bei beginnender Demenz“ in<br />
Deutschland. Es gilt allerdings zu bedenken,<br />
dass auch für die Dysphagietherapie ein Indikationsschlüssel<br />
erst seit wenigen Jahren<br />
existiert und diese heute zum regulären logopädischen<br />
Angebot gehört.<br />
ICF als Rahmen für die<br />
diagnostische Planung<br />
Die Ziele der geriatrischen Rehabilitation sind:<br />
� Aufrechterhaltung der Wohnselbständigkeit<br />
/ Vermeidung der Pfl egeheimeinweisung<br />
� Aufrechterhaltung der Autonomie und<br />
Aktivität für Betroffene und Angehörige<br />
� sinnvoller kommunikativer Umgang mit<br />
Betroffenen<br />
� Erhalt der Gesundheit der Angehörigen<br />
Logopädie ist der Versuch, diesen Zielen aus<br />
sprachlich-kommunikativer Sicht mit Angeboten<br />
zur <strong>Th</strong>erapie und Beratung zuzuarbeiten.<br />
Diagnostik soll die notwendigen Schlüsselinformationen<br />
hierzu liefern.<br />
Abb. 1: Diagnostische Triade „neuropsychologisch – medizinisch – sprachlich“<br />
zur Feststellung einer Demenz<br />
Orientierung<br />
und<br />
Verhalten<br />
Hirnaktivität<br />
und -struktur<br />
Sprache und<br />
Kommunikation<br />
Fremdanamnese<br />
zur Alltagsbewältigung<br />
Auswahl Demenz-Infos im Internet<br />
- www.deutsche-alzheimer.de<br />
- www.oesterreichischerpatient.at<br />
- www.alz.ch<br />
- www.demenzratgeber.de<br />
- www.zukunftsforum-demenz.de<br />
- www.demenz-service.nrw.de<br />
- www.kompetenznetz-demenz.de<br />
- www.alzheimerforum.de<br />
Denken,<br />
Aufmerksamkeit,<br />
Gedächtnis<br />
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THEORIE UND PRAXIS �<br />
Abb. 2: Sprache im Verbund psychischer Funktionen<br />
Den Denkrahmen für die Diagnostik gibt die<br />
ICF (International Classifi cation of Functioning,<br />
Disability and Health, WHO 2005) vor.<br />
Sprachliche Aktivitäten sind Interaktionen<br />
und Prozesse zwischen Körper, Intra-/Interpsychischem<br />
sowie Umweltfaktoren und<br />
sind vor dem Hintergrund der sozialen Partizipation<br />
zu verstehen. Diagnostik kümmert<br />
sich daher um<br />
� körperliche Voraussetzungen für Sprache<br />
im Sinne der intrapsychischen Sprachorganisation<br />
als Strukturebene: Informationen<br />
aufnehmen, speichern, vergleichen,<br />
auswählen, sequenzieren;<br />
� Voraussetzungen für Sprachhandeln zwischen<br />
Menschen im Sinne der interpsychischen<br />
Dialogkonventionen als Prozessebene:<br />
Aktivität und Partizipation<br />
mittels Sprache;<br />
� soziale Bedingungen für ein dialogisches<br />
Netz als Wirkungsebene: Interaktionen,<br />
Begegnungen, Reaktionen, Situationen,<br />
Einstellungen, materielle Umwelt (Lärm),<br />
Lebenshintergrund.<br />
Sprachstörungen sind Interaktions- und Prozessstörungen<br />
in diesem Beziehungsgefl echt;<br />
Ressourcen sind Interaktions- und Prozessres-<br />
Abb. 3: Die vier diagnostischen Kerngrößen bei Demenz<br />
Orientierung<br />
Sprache in mir<br />
Interner Monitor<br />
Wachheit<br />
Emotion<br />
Rhythmus/<br />
Zeittakt<br />
Sinn<br />
Kognition<br />
Aktivität<br />
in Sprache<br />
und im Dialog<br />
Gedächtnis<br />
Sprache<br />
16 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 14-21<br />
Kontakt<br />
Wahrnehmung<br />
<strong>Th</strong>ema<br />
Bewegung<br />
Externer Monitor<br />
Sprechen mit jemandem<br />
sourcen. <strong>Logopädische</strong> Diagnostik ist Kontexterfassung<br />
mit dem Fokus Sprachlichkeit<br />
(Abb. 2).<br />
Die Auswahl der korrespondierenden<br />
Funktio nen zeigt, wie sehr Sprache und<br />
Kommunikation mit anderen Funktionen sowie<br />
allgemeiner körperlicher Verfassung verwoben<br />
sind und eine ganzheitliche Diagnostik<br />
gefragt ist (vgl. hierzu auch das Plädoyer<br />
einer ganzheitlichen Diagnostik für Gedächtnisstörungen<br />
von Brand & Markowitsch,<br />
2005). Der interne Monitor in unserem Modell<br />
sichert sprachverarbeitend den roten Faden<br />
als Sprecher und Hörer, der externe Monitor<br />
ist unser Gegenüber, das als Sprecher<br />
per Überleitungen und Wiederholungen den<br />
roten Faden sichert und uns als Hörer anfragt,<br />
wenn bei thematischen Sprüngen das<br />
Verständnis gefährdet ist.<br />
Die Symptomatik des Sprachabbaus bei beginnender<br />
Demenz lässt sich wie folgt auf<br />
den Punkt bringen: Die interne Sprachorganisation<br />
über das semantische Gedächtnis<br />
verliert an Struktur und Schärfe, gleichzeitig<br />
gibt es kommunikative Probleme, die<br />
sich als Kontakt-, Orientierungs-, Sinn- und<br />
Aktivi tätsveränderungen zeigen. Anamnese<br />
und Diagnose haben die Aufgabe, eine Einschätzung<br />
zum Ist-Stand für diese Facetten<br />
abzubilden. <strong>Th</strong>erapie und<br />
Beratung haben die Aufgabe,<br />
auf dieser Grundlage<br />
Angebote in verschiedenen<br />
Settings zu<br />
machen. Für die Primärbetroffenen<br />
haben gruppentherapeutischeAngebote<br />
vor dem Hintergrund<br />
der in Abb. 3 dargestellten<br />
vier diagnostisch-<br />
Kontakt<br />
therapeu tischen Kerngrößen<br />
bei Demenz Priorität.<br />
Di agnostisch geht es darum zu bestimmen,<br />
mit welcher Methode in der Triade „befragen<br />
– beobachten – testen“ welche Schlüsselinformationen<br />
gewonnen werden können.<br />
<strong>Logopädische</strong> Diagnostik<br />
als Teil eines Case-Managements<br />
Die Idee des Case-Managements ist es, die<br />
Kooperation zwischen Institutionen und Berufsgruppen<br />
im Dienst des Einzelfalles zu sichern<br />
und zu steuern. Dazu ist ein Abgleich<br />
von Vorstellungen, Vereinbarungen und Verträgen<br />
zur Bestimmung von Zielen und Zuständigkeiten<br />
erforderlich. Hintergründe,<br />
Zielsetzungen und Verfahrensweisen des<br />
Case-Managements in der Pfl ege werden aktuell<br />
von Klie & Monzer (<strong>2008</strong>) beschrieben.<br />
Der Case-Manager ist Sozialdienstler, an waltlicher<br />
Helfer und Angebots-Makler; er sorgt<br />
als Schnittstellenarbeiter für Kooperatio nen.<br />
Der reguläre Ablauf, dem auch die Logopädie<br />
unterworfen ist, folgt dem in Abb. 4 dargestellten<br />
Schema: Es zeigt die Diagnostik in<br />
der Geriatrie als zirkulären Prozess, der als Voraussetzung<br />
im Umgang mit dem stützenden<br />
System die gemeinsame Vertrauensbasis und<br />
als Ziel das individuelle Empowerment hat;<br />
als Voraussetzung im Management des helfenden<br />
Systems sei eine gemeinsame Qualitätsbasis<br />
und als Ziel die multidisziplinäre<br />
Verständigung hervorgehoben.<br />
Ethische Prämissen<br />
Heilpädagogik versucht den Menschen zu<br />
verstehen als Person und als Beziehungspersönlichkeit<br />
in seinem Erleben und Verhalten.<br />
Sie versucht die Eindrücke der Aktualität<br />
(Ist-Situation) abzugleichen mit Eindrücken<br />
der Historizität (Gewordensein / Lebens- und<br />
Lerngeschichte) und Potenzialität (Möglichkeiten<br />
trotz Beschränkungen). Der <strong>Th</strong>emenkreis<br />
Logopädie und Demenz macht klar,<br />
dass eine Sicht auf die ganze Person erforderlich<br />
ist.<br />
Die diagnostische Konzentration auf die Ebenen<br />
Phonem – Wort – Satz – Text in den<br />
Modalitäten rezeptiv – imitativ – produktiv<br />
– transformativ im jeweiligen System Laut-<br />
und Schriftsprache, wie dies in der lingu istisch<br />
orientierten Aphasiediagnostik derzeit<br />
noch vorherrscht, ist bei beginnender Demenz<br />
nicht angezeigt. Entscheidend ist der<br />
Vorstoß zu Biografi e und Lebensbedeutsamkeit<br />
als Grundpfeiler der Intervention und damit<br />
als Kerngrößen der Diagnostik. Das technische,<br />
ingenieursmäßige Denken in „Pfeilen
Abb. 4: Ablaufschema eines Case-Managements<br />
Transparenz für Betroffene und Angehörige<br />
(stützendes System)<br />
gemeinsame Vertrauensbasis<br />
und Kästchen“ (Box-and-Arrow-Modelle wie<br />
das Logogen-Modell, De Bleser et al., 2004)<br />
bildet im Rahmen der ICF-Idee nur einen kleinen<br />
Teilbereich ab – vor dem Hintergrund<br />
der Demenz ist die Begrenztheit dieser klassisch<br />
linguistisch-aphasiologischen Herangehensweise<br />
offensichtlich. Daneben rücken<br />
ethische Gesichtspunkte in den Vordergrund,<br />
die nachfolgend mit dem Begriff „heilpädagogisch-logopädische<br />
Diagnostik“ gekennzeichnet<br />
werden. Sie fokussiert drei Aspekte:<br />
� interprofessionelle Kooperation<br />
� wertschätzender Prozess<br />
� systemische Konzentration<br />
� Interprofessionelle Kooperation heißt:<br />
In einem patientenzentrierten Gesamtkonzept<br />
wird eine klare Aufgabenteilung mit eigener<br />
Verantwortlichkeit vereinbart mit der<br />
Maßgabe der Mitteilungspfl icht in professioneller<br />
und gleichzeitig einfacher Sprache. Es<br />
gibt konstante Stationen für interaktiv-prozesshafte<br />
Korrekturen zur Vorgehensweise,<br />
zu denen alle Mitglieder des Systems (Betroffene<br />
– Angehörige – Behandelnde – Pfl egende)<br />
eingeladen werden; die gemeinsame<br />
Vorgehensweise wird im Außen gegenüber<br />
anderen Institutionen und Kostenträgern vertreten.<br />
In einem partnerschaftlichen Modell<br />
erfolgt die Konferenz mit rotierender Moderation.<br />
Die Arbeit des Teams zielt auf die Verbesserung<br />
der Schnittstellenübergänge und<br />
leistet Widerstand gegen übergreifenden<br />
Bürokratismus im Sinne einer „organisatorischen<br />
Tyrannei“ (Hirsch, <strong>2008</strong>, S. 108).<br />
� Mit wertschätzender Prozess ist gemeint:<br />
Wenn einerseits der Demenzkranke<br />
Situationsanalyse<br />
Bedarfsanalyse<br />
Angebotsanalyse<br />
Entscheidung für Ziele, Maßnahmen und Schwerpunkte<br />
mit Angaben für Dauer und Intensität<br />
individuelles Empowerment<br />
Initiierung, Durchführung, Beobachtung und<br />
Kontrolle der Maßnahmen<br />
Konferenz der Akteure, Ergebnisbilanz<br />
Anpassung der Maßnahmen<br />
gemeinsame Qualitätsbasis<br />
Transparenz für Behandelnde und Pfl egende<br />
(helfendes System)<br />
multidisziplinäre Verständigung<br />
mit sich und seiner Umwelt nicht mehr zurecht<br />
kommt, sein System für Hilfe und Orientierung<br />
wegbricht, er seine Leistungs- und<br />
Stimmungsschwankungen merkt und andererseits<br />
die Angehörigen mit Angst, Verunsicherung<br />
und Überlastung kämpfen, bedeutet<br />
dies, Diagnostik zuhörend, wertschätzend<br />
und Mut machend, wenn möglich mit<br />
einer Prise Humor zu betreiben. Ob die Abfolge<br />
von 50 Items nach dem Muster „Zeigen<br />
Sie das kleine rote Viereck“ zu ökologisch<br />
relevanten Ergebnissen führt, ist fraglich,<br />
sicher ist, dass diese Vorgehensweise<br />
weit entfernt ist von dem, was es aufrecht<br />
zu erhalten gilt: Sinn, selbstbestimmte Aktivität,<br />
Orientierung, Kontakt und Kompetenzerleben<br />
im Alltag. Die Nicht-Eignung des Aachener<br />
Aphasie Tests (Huber et al., 1983) für<br />
den beginnenden Sprachabbau bei Demenz<br />
(SAD) ließe sich auch psychometrisch begründen<br />
(Abbruchkriterien, Eichung für vaskulär-aphasisch).<br />
Entscheidender ist: Es gilt<br />
die Maxime einer nicht-belastenden, nichtdesavouierenden,<br />
für sorglich-menschlichen<br />
Di agnostik, die die Perspektive der Betroffenen<br />
respektiert und aus Verstehen und Einbezug<br />
Bindung erzeugt. Für Befragungssituationen<br />
heißt das: Bitte keine bedrängenden<br />
Fragen. Einfach zusammengefasst: Diagnostik<br />
lässt die Beteiligten gut aussehen, sie entlarvt<br />
nicht und stellt nicht bloß – sie endet<br />
mit dem „Vertrag“ für eine gemeinsame Aufgabe.<br />
Betroffene werden zu Beteiligten.<br />
� Systemische Konzentration bedeutet: Wir<br />
kon zentrieren uns auf die Ressourcen und<br />
nicht auf die Defi zite; facetten- statt umfangreich,<br />
erfassend statt umfassend, relevant<br />
statt reliabel, ökologisch statt objektiv.<br />
„Ich sorge dafür, dass<br />
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THEORIE UND PRAXIS �<br />
Diagnostik ist die „kultivierte Unsicherheit“<br />
(Doubrava & Staemmler, 1999, S. 126);<br />
übertriebene Diag nostik als Suche nach Sicherheit<br />
ist nicht gefragt; Qualität heißt ökologisch-dialogische<br />
Qualität. Diagnostik löst<br />
sich von dem Anspruch, Ursache-Wirkungs-<br />
Zusammenhänge in der Tiefe ergründen zu<br />
wollen; sie versteht sich als Informationsfi lter<br />
und -sortierer. Radikal formuliert: Diagnostischer<br />
Perfektionismus stört die Kreativität,<br />
die Freiheit, die Beziehung und die Refl exion<br />
(vgl. Steiner, 1998).<br />
Ausgewählte Bausteine der<br />
Zürcher Demenz Diagnostik<br />
Logopädie (Z-DD)<br />
Grundsätzlich fi ndet, wie schon gesagt, Diagnostik<br />
im Rahmen einer interdisziplinären<br />
Gesamtschau statt (Heiß, 2006). Allgemein<br />
geht es um die Frage: In welchem Setting<br />
kann ich mit welcher Methode (befragen / beobachten<br />
/ testen) welche zielrelevanten Informationen<br />
gewinnen, die zu welchen Optionen<br />
von therapeutischen Entscheidungen /<br />
Prozessen führen? Eine aktuelle schweizerische<br />
Befragung von berufstätigen Logopädinnen<br />
im Erwachsenenbereich (Petschen,<br />
2007) zeigt auf, dass<br />
� 57 % der Befragten mit dem <strong>Th</strong>ema<br />
Demenz in ihrer praktischen (diagnostizierend<br />
– therapierend – beratend)<br />
Arbeit konfrontiert sind, aber nur<br />
� bei 18 % das <strong>Th</strong>ema in der Grundausbildung<br />
angesprochen wurde.<br />
Die Antworten zur verwendeten Diagnostik<br />
der Praktikerinnen zeigen deutlich, dass es<br />
Bausteine der Zürcher Demenz<br />
Diagnostik Logopädie (Z-DD)<br />
� Z-GINCH – Zürcher Geriatrie-Indikations-<strong>Ch</strong>eckliste<br />
� Z-PASA – Zürcher Protokollbogen<br />
Anamnese: Sprachabbau im Alter<br />
� Z-CADA – Zürcher <strong>Ch</strong>eckliste für<br />
Alltagsdialoge<br />
� Z-FAKA – Zürcher Fragebogen zur<br />
Aktivität und Kommunikation im<br />
Alltag<br />
� Z-Txt – Zürcher Sprachstrukturelle<br />
Prüfung auf Wort- und Text-Ebene<br />
Alle <strong>Praxis</strong>tools stehen zum Download<br />
unter www.hfh.ch > who is who ><br />
Jürgen Steiner zur Verfügung<br />
18 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 14-21<br />
an Konzeptionen fehlt. Auf den ersten vier<br />
Rängen stehen:<br />
� Rang 1: Aachener Aphasie Test, AAT<br />
(30 %),<br />
� Rang 2: Eigenes Diagnostikmaterial<br />
(15 %),<br />
� Rang 3: Basel Minnesota Test, BMTDA<br />
(12 %),<br />
� Rang 4: Dialogverhalten in der Spontansprache<br />
(12 %).<br />
Unter Bezugnahme auf die Befragung von<br />
Petschen kann es keinen Zweifel am Bedarf<br />
für Konzeptionen geben. Die nachfolgenden<br />
Bausteine verstehen sich als Bestandteile eines<br />
Gesamtkonzeptes, das sich zurzeit in Bearbeitung<br />
befi ndet.<br />
Indikations-, Benenn- und<br />
Schweregraddiagnostik<br />
Unter kognitiver Dysphasie versteht man eine<br />
hirnorganisch bedingte Sprachhandlungsstörungen<br />
infolge neuropsychologischer Grundstörungen<br />
(mnestisch-kognitiver und affektiver<br />
Art). Aus der Sicht der praktisch Handelnden<br />
ist eine Klassifi kation nur dann<br />
interessant, wenn aus ihr klare Handlungsorientierungen<br />
und -differenzierungen hervorgehen<br />
bezüglich Indikation, Prognose und<br />
Rehabilitation. Eine Klassifi kation demenzieller<br />
Sprachstörungen ist beim derzeitigen<br />
Stand nicht möglich. Dennoch sollte eine beschreibende<br />
Syndromkennzeichnung auf folgende<br />
Gesichtspunkte Bezug nehmen:<br />
� Schweregrad (vgl. hierzu auch Junde et<br />
al., 2007)<br />
� Medizinische Grunderkrankung<br />
� Sprachstrukturelle Eigenheiten und<br />
Ressourcen<br />
� Dialogische Eigenheiten und Ressourcen<br />
� Eigenheiten und Ressourcen im<br />
Partizipationskontext<br />
� Stellungnahme zur Indikation und<br />
Handlungspräferenzen.<br />
Auf diese Weise kommen wir, statt zu defi -<br />
niten Klassen, zu einer aufl istenden Beschreibung<br />
(Steiner, 2001). „Kognitive Dysphasie“<br />
und „Sprachabbau bei beginnender Demenz<br />
(SAD)“ werden dabei als Synonyme verstanden.<br />
Von „Aphasie im Rahmen einer demenziellen<br />
Erkrankung“ sollte man nicht sprechen,<br />
weil Verursachung, Verlauf und Behandlung<br />
nicht vergleichbar sind (vgl. unter<br />
anderem hierzu Gress-Heister, 2003, sowie<br />
Köpf, 2003); auch der Begriff „Pseudo-Aphasie“<br />
ergibt keinen Sinn.<br />
Die Indikation ist an Voraussetzungen geknüpft,<br />
die mit der Z-GINCH, Zürcher Geriatrie-Indikations-<strong>Ch</strong>eckliste<br />
(modifi ziert nach<br />
Neubart, Palm & Steiner, 1998) beschrieben<br />
werden. Der Betroffene muss selbst den<br />
Wunsch haben, ein Angebot wahrnehmen<br />
zu wollen; von unserer Seite aus „bewerben“<br />
wir unser Angebot, um den Patienten zu motivieren.<br />
Salopp gesagt: Verwirrt nicht die<br />
Verwirrten, aber aktiviert die noch Aktiven!<br />
Untersuchung der Sprachlichkeit<br />
Wenn sich die Probleme des demenzerkrankten<br />
Menschen und seiner Umwelt auf Verlust<br />
von Aktivität, Orientierung, Sinn, Kompetenz,<br />
Kontakt und Bindung zentrieren, sind<br />
dies auch – ganz im Sinne der ICF – die „Einsatzorte“<br />
für (eine logopädische) Diagnostik.<br />
Die Instrumente Z-PASA (Zürcher Protokollbogen<br />
Anamnese: Sprachabbau im Alter)<br />
Z-CADA (Zürcher <strong>Ch</strong>eckliste für Alltagsdialoge)<br />
und Z-CADA (Zürcher <strong>Ch</strong>eckliste für Alltagsdialoge)<br />
verstehen sich dabei als sich gegenseitig<br />
ergänzende Werkzeuge, die auch<br />
für nicht-demenzielle Kommunikationsstörungen<br />
gut einsetzbar sind. Schließlich ist<br />
nicht ermittelbar, welchen Anteil eine begleitende<br />
Schwerhörigkeit oder eine begleitende<br />
Depression hat.<br />
Befragung zu Sprachkontakt und<br />
-aktivität im Alltag<br />
Der Protokollbogen Z-PASA (Zürcher Protokollbogen<br />
Anamnese: Sprachabbau im Alter)<br />
ist ein Instrument zur Erfassung der Relevanz<br />
von Laut- und Schriftsprache im Alltag.<br />
Befragt wird der Sekundärbetroffene<br />
(Partner, Angehöriger). Es entstehen Notizen<br />
zu den offenen Kategorien als Beschreibung<br />
des Sprachalltags. Ein Übergang von der diagnostischen<br />
Perspektive zu einer Zielorientierung<br />
ist direkt im gemeinsamen Gespräch<br />
möglich: <strong>Th</strong>erapiegewichtungen können besprochen<br />
werden. Die Sichtweise des Primärbetroffenen<br />
erfolgt ergänzend.<br />
Beobachtung des Dialoges<br />
Der Beobachtungsbogen Z-CADA (Zürcher<br />
<strong>Ch</strong>eckliste für Alltagsdialoge) ist ein Instrument<br />
zur Erfassung der Art und des Umfangs<br />
der Komplikationen und Fähigkeiten im Gespräch<br />
bei Verdacht auf eine Hirnfunktionsstörung.<br />
Beobachtet wird der Primärbetroffene<br />
in einem normalen Alltagsgespräch. Er<br />
sollte damit einverstanden sein, dass das Gespräch<br />
aufgezeichnet und anschließend ausgewertet<br />
wird. Der Beobachtung sollte eine<br />
anamnestische Erhebung vorausgehen (z.B.<br />
Z-PASA, s.o.); sie sollte aufgrund der hohen
Abb. 5: Prüfbausteine Sprachsystem und Dialog bei SAD<br />
Rezeptiv imitativ produktiv transformativ<br />
LS W S T W S W S T W S<br />
0 0 ++ 0 0 ++ 0 ++ 0 0<br />
SS W S T W S W S T W S<br />
0 0 + 0 0 0 0 + 0 0<br />
LS = Lautsprache<br />
SS = Schriftsprache<br />
W = Wort<br />
S = Satz<br />
T = Text<br />
Dynamik in Dialogen durch eine Befragung<br />
ergänzt werden (z. B. Z-FAKA, Zürcher Fragebogen<br />
zur Aktivität und Kommunikation<br />
im Alltag, siehe Kasten S. 18). Durch die Beobachtung<br />
erhält die <strong>Th</strong>erapeutin eine Einschätzung<br />
der aktuellen Dialogleistung; es<br />
ist möglich und sinnvoll, im gemeinsamen<br />
Gespräch einzelne Items als Ziele einer dialogisch-biografi<br />
schen <strong>Th</strong>erapie festzulegen.<br />
Die Beobachtungs punkte sind für eine erhöhte<br />
Prägnanz sehr einfach gehalten und<br />
folgen der Zweiteilung in Gesprächsquantität<br />
und Gesprächsqualität.<br />
Damit der Dialog nicht nur „technisch“ im<br />
Hinblick auf „Steuerungselemente“ oder<br />
„Breakdown-Sequenzen“ betrachtet wird,<br />
seien an dieser Stelle noch einmal die Gelingensbedingungen<br />
für einen Dialog defi niert,<br />
die weitgehend unabhängig von einer Hirnschädigung<br />
sind. In einem Gespräch sollten<br />
beide Gesprächspartner<br />
� sich wiedererkennbar ausdrücken<br />
(ich spreche von mir)<br />
� wechselnd sprechen und zuhören<br />
� abwarten und beobachten<br />
� Kommentare auf Äußerungen und<br />
Antworten auf Fragen geben<br />
� auf Vertiefungen eingehen (Nachfrage)<br />
� beim <strong>Th</strong>ema und bei konkreten<br />
Ereignissen bleiben<br />
� Platz für Gefühle / Wünsche geben<br />
� Hilfe geben und Hilfe nehmen<br />
� mit Widrigkeiten umgehen<br />
Befragung der<br />
Alltagskommunikation<br />
Die Befragung mittels Z-FAKA (Zürcher Fragebogen<br />
zur Aktivität und Kommunikation<br />
im Alltag) leistet die Erfassung der Art<br />
und des Umfangs der Sprachaktivität im Alltag<br />
(vgl. hierzu auch Barthel, 2005, sowie<br />
Schubert, 2005) in den Systemen Laut- und<br />
Schriftsprache mit Eröffnung einer positiven<br />
Perspektive (Befragungsteil D). Im Vergleich<br />
zu früher verändern sich die Gespräche infolge<br />
einer Schädigung des Gehirns; Z-FAKA<br />
rezeptiv = auditiv verstehend / Lesesinnverständnis<br />
imitativ = Nachsprechen / Nachschreiben<br />
produktiv = Benennen / Schreiben<br />
transformativ nach Diktat schreiben / laut lesen<br />
ist eine Hilfe, diese Veränderungen zu erfassen.<br />
Sie erweitert die Anamnese. Befragt wird<br />
der Sekundärbetroffene (Angehörige, Partner,<br />
evtl. Pfl egender). Der Befragung sollte eine<br />
anamnestische Erhebung vorausgehen (z.B.<br />
Z-PASA, Zürcher Protokollbogen Anamnese<br />
im Alter, Steiner, <strong>2008</strong>); sie sollte aufgrund<br />
der zwangsläufi gen Subjektivität des Befragungsergebnisses<br />
ergänzt werden durch eine<br />
Beobachtung (z. B. Z-CADA, Zürcher <strong>Ch</strong>eckliste<br />
für Alltagsdialoge, Steiner, <strong>2008</strong>).<br />
Durch die Befragung erhält die <strong>Th</strong>erapeutin<br />
eine Einschätzung der Gesprächssituation.<br />
Ziel ist es nicht, zu einer objektiven Sicht<br />
zu kommen; vielmehr geht es um die Bewertung<br />
der Veränderung durch den Partner:<br />
Inwiefern ist das Gespräch anders, und<br />
wenn es anders ist, stört mich die Veränderung<br />
und wenn ja, wie sehr? Diese Bewertung<br />
als Partnersicht wird mit 0-96 Punkten<br />
in den Teilen A-C skaliert. Der Fragebogen<br />
soll im Gespräch mit der <strong>Th</strong>erapeutin bearbeitet<br />
und nicht als schriftlicher Fragebogen<br />
ausgegeben werden. Es entstehen Notizen<br />
zu den offenen Fragen und ein Profi l der<br />
Art und des Umfangs der Gesprächsmöglichkeiten.<br />
Ein Übergang von der diagnostischen<br />
Perspektive zu einer Zielorientierung ist direkt<br />
im gemeinsamen Gespräch möglich: Einzelne<br />
Items können als Ziele einer dialogisch-biographischen<br />
<strong>Th</strong>erapie fi xiert werden.<br />
Die Skalierung in den Kategorien A-B-C des<br />
Fragebogens dient als Momentaufnahme der<br />
Eingangssituation und als Prozessevaluation:<br />
Die Gesamtpunktzahl in den Kategorien<br />
A-B-C macht eine normativ gesetzte Einschätzung<br />
des Grades an Minderung von Aktivität<br />
und Kommunikation im Alltag möglich<br />
und kann den <strong>Th</strong>erapieverlaufs ökologisch<br />
validieren.<br />
Schlüsselinformationen auf<br />
Wort- und Textebene<br />
++ = obligate Prüfung<br />
+ = sinnvolle Zusatzprüfung falls möglich<br />
0 = fakultative Prüfung im Einzelfall<br />
Einfache Adaptationen aus der sprachstrukturell<br />
orientierten Aphasiediagnostik sind nur<br />
sehr bedingt für Patienten mit Demenz einsetzbar<br />
(vgl. hierzu beispielsweise die Dis-<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
kussion der Verwendbarkeit<br />
des Token Tests bei Eckold &<br />
Helmenstein, 2001). Dies gilt<br />
nicht nur, weil die Normen<br />
nicht übertragbar sind, sondern<br />
vor allem, weil Instruktionen<br />
dann nicht gespeichert<br />
werden, wenn der Sinnzusammenhang<br />
fehlt; im Laufe<br />
der Prüfung verlieren die zu<br />
diag nostizierenden Demenz-<br />
© Steiner 2007<br />
betroffenen den Kontakt zur<br />
Prüfung. Wie schon gesagt<br />
ist aufgrund des Aufbaus und der zeitlichen<br />
Belastung am ehesten die Aphasie <strong>Ch</strong>eck<br />
Liste, ACL (Kalbe et al., 2002) geeignet.<br />
Die Konzentration auf Schlüsselinformationen<br />
bedeutet für die Sprachstrukturelle Diagnostik,<br />
dass das phonologische System gar<br />
nicht und das syntaktische System erst zweitrangig<br />
beurteilt werden, da bei beginnender<br />
Demenz von einer weitgehenden Intaktheit<br />
ausgegangen werden kann. Der Schwerpunkt<br />
liegt auf der Beurteilung des Semantischen<br />
Lexikons und der Textproduktion, da<br />
hier Veränderungen zu erwarten sind (vgl.<br />
Benke et al., 1990; Schultze-Jena & Becker,<br />
2005 ) und die <strong>Th</strong>erapie von hier ausgehend<br />
zu planen ist.<br />
Es ergibt sich die in Abb. 5 dargestellte Übersicht<br />
(Steiner, 2007). Da sich die sprachstrukturelle<br />
Diagnostik derzeit auf informellem Niveau<br />
bewegt, können die Facetten mit eigenem<br />
Material oder mit einer Entlehnung aus<br />
der Aphasietherapie (z.B. AABT, ACL, BMTDA,<br />
AAT, BOSU; Literatur siehe Huber et al., 2006,<br />
S. 151) geprüft werden. Eine verbindliche<br />
Empfehlung ist schwierig, da das Niveau der<br />
Texte individuell anzupassen ist. Abb. 5 zeigt<br />
obligate (++) und sinnvolle Prüfungen (+):<br />
� Text hörend verstehen: gehörten Text<br />
nacherzählen, Fragen zum gehörten Text<br />
beantworten<br />
� Mündliche Wortproduktion: z.B. Wortfl<br />
üssigkeitstest vgl. Benke et al. (1990)<br />
sowie Aschenbrenner et al. (2000) und<br />
Kalbe et al. 2002)<br />
� Mündliche Textproduktion: z.B. Cookie-<br />
<strong>Th</strong>eft nach Schultze-Jena & Becker, 2006<br />
(ursprünglich von Goodglass & Kaplan,<br />
1976)<br />
� Text lesend verstehen: Lesetexte für<br />
Sprachbehinderte I (Steiner, 1992)<br />
� Text schreiben: Lesetexte für Sprachbehinderte<br />
I nach Steiner, 1992 (Vorgabe<br />
Bildreihenfolge und/oder Schlüsselwort)<br />
Auf einen praktischen Protokollbogen wird<br />
an dieser Stelle verzichtet. Zur Erfassung der<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 14-21<br />
19
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Spontansprache auf Textniveau ist die Anleitung<br />
von Peuser (2000) hilfreich; ein Beispiel<br />
für eine dialogische Textanalyse fi ndet sich in<br />
Buchter (2003, S. 92f).<br />
Ausblick: Ebenbürtigkeit<br />
und Coping-Ressourcen<br />
Heilpädagogisch-logopädische Diagnostik be -<br />
gegnet Menschen mit echtem Interesse. Wir<br />
sind die Expertinnen, die durch Einbezug und<br />
Wertschätzung ein ehrliches Gefühl der Ebenbürtigkeit<br />
geben können. Dies ist wichtig für<br />
Betroffene, die auf ein geistig reges Leben zurückblicken<br />
und nun eine teils dramatische<br />
Veränderung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit<br />
bei vollem Bewusstsein erleben müssen.<br />
Es ist von zwei Fakten auszugehen. Zum einen<br />
davon, dass Demenzkranke grundsätzlich<br />
über ein hohes Maß an Coping-Strategien<br />
verfügen: Sie sind in der Lage, Reduktionen<br />
und Anpassungen im Wortabruf und<br />
im Gespräch so vorzunehmen, dass klassische<br />
sprachsystematische Fehlleistungen (phonematische<br />
und semantische Paraphasien) vermieden<br />
werden (Schecker, 2003). Solche<br />
Adaptationsleistungen der demenziellen Anfangsphase<br />
dürfen begründet hoffen lassen,<br />
dass auch therapeutische Angebote fruchten.<br />
Zum anderen wird es dauerhaft schwer<br />
sein, Leitlinien zu erarbeiten; möglicherweise<br />
ist konsequent für die Individualität des Einzelfalles<br />
zu plädieren. Hier sind wir im Konsens<br />
mit dem Case Journal (www.jmedicalcasereports.com),<br />
das einen Beitrag dazu<br />
leistet, die (Über-)Macht der randomisierten<br />
kontrollierten Studien aufzulockern.<br />
Literatur<br />
Aschenbrenner, S., Tucha, O. & Lange, K.W. (2000). Regensburger<br />
Wortflüssigkeitstest. Göttingen: Hogrefe<br />
Barthel, G. (2005). Modellorientierte Sprachtherapie und<br />
Aachener Sprachanalyse: Evaluation bei Patienten mit<br />
chronischer Aphasie. Dissertation Universität Konstanz,<br />
Fachbereich Psychologie<br />
Bauer, J. (1994). Die Alzheimer-Krankheit. Neurobiologie,<br />
Psychosomatik, Diagnostik und <strong>Th</strong>erapie. Stuttgart:<br />
Schattauer<br />
Benke, T., Andree, B., Hittmair, M. & Gerstenbrand, F.<br />
(1990). Sprachveränderungen bei der Demenz. Fort-<br />
20 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 14-21<br />
schritte der Neurologie – Psychiatrie 58, 215-223<br />
Böhme, G. (2006). Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.<br />
Bd. 2: <strong>Th</strong>erapie. München: Elsevier<br />
Böhme, G. (<strong>2008</strong>). Förderung der kommunikativen Fähigkeiten<br />
bei Demenz. Bern: Huber<br />
Brand, M. & Markowitsch, H.J. (2005). Diagnostik und<br />
<strong>Th</strong>erapie von Gedächtnisstörungen. Forum Logopädie 5<br />
(19), 6-12<br />
Buchter, S. (2003). „Ich hab noch etwas zu sagen!“.<br />
Rohrbach: Guhl<br />
De Bleser, R., <strong>Ch</strong>olewa, J., Stadie, N. & Tabatabaie, S.<br />
(2004). LeMo – Lexikon modellorientiert. München: Elsevier<br />
Doubrava, E. & Staemmler, F. (1999). Heilende Beziehung.<br />
Dialogische Gestalttherapie. Köln: Hammer<br />
Eckold, M. & Helmenstein, T. (2001). Der Token Test: Ein<br />
geeignetes Verfahren zum Screening sprachlicher<br />
Leistungen im Geriatrischen Assessment? European Journal<br />
of Geriatry 3 (2), 90-92<br />
Füsgen, I. (2004). Demenz – Prävention vor Pflege. 15.<br />
Workshop des Zukunftsforums Demenz. Frankfurt: Zukunftsforum<br />
Demenz<br />
Fuhrmann, I., Neumann, E. M. & Gutzmann, H. (2002).<br />
Abschied vom Ich – Stationen der Alzheimer-Krankheit.<br />
Freiburg: Herder<br />
Gress-Heister, M. (2003). Frühdiagnostik demenzieller Erkrankungen.<br />
Basis für rechtzeitige spezifische Interventions-<strong>Th</strong>erapie.<br />
In: Füsgen, I. (Hrsg.), Sprech- und Sprachstörungen<br />
– Problemfeld in der Demenztherapie (19-28).<br />
9. Workshop des Zukunftsforums Demenz. Wiesbaden:<br />
Medical Tribune<br />
Goodglass, H. & Kaplan, E. (1976). <strong>Th</strong>e assessment of<br />
aphasia and related disorders. Philadelphia: Lea & Febiger<br />
Gutzmann, H. & <strong>Brauer</strong>, T. (2007). Sprache und Demenz.<br />
Diagnose und <strong>Th</strong>erapie aus psychiatrischer und logopädischer<br />
Sicht. Idstein: Schulz-Kirchner<br />
Held, C. (2000). Management von Verhaltensstörungen<br />
bei dementen Patienten. <strong>Praxis</strong> schweizerische Rundschau<br />
für Medizin 89, 1376-1385<br />
Heiß, H.W. (2006). <strong>Logopädische</strong>s Assesment.<br />
http://www.uniklinik-freiburg.de/zggf/live/ForschungLehre/Forschung/<strong>Th</strong>erapeutischesAssessmentNetzwerk.html<br />
(27.09.08)<br />
Hirsch, R.D. & Meier-Baumgartner, H.P. (1999). Symptomvielfalt<br />
bei Demenzerkrankungen und deren Beeinflussung:<br />
Ein zentrales gerontopsychiatrisches Aufgabenfeld. Zeitschrift<br />
für Gerontologie und Geriatrie 3 (32), 151-152<br />
Hirsch, R.D. (<strong>2008</strong>). Im Spannungsfeld zwischen Medizin,<br />
Pflege und Politik: Menschen mit Demenz. Zeitschrift für<br />
Gerontologie und Geriatrie 41, 106-116<br />
Huber, W., Poeck, K., Weniger, D. & Willmes, K. (1983).<br />
Der Aachener Aphasie Test (AAT). Göttingen: Hogrefe<br />
Huber, W., Poeck, K. & Springer, L. (2006). Klinik und Rehabilitation<br />
der Aphasie. Stuttgart: <strong>Th</strong>ieme<br />
Junde, I., Schwer, B. & Voigt-Radloff, S. (2007). Das logopädische<br />
Assessment: Struktur, ICF-Orientierung und<br />
Bedeutung im Qualitätsmanagement. Forum Logopädie 1<br />
(21), 14-19<br />
Kalbe, E., Reinhold, N., Ender, U. & Kessler, J. (2002).<br />
Aphasie-<strong>Ch</strong>eck-Liste (ACL). Köln: Prolog<br />
Kessler, J., Denzler, P. & Markowitsch, H.J. (1988). Demenztest.<br />
Weinheim: Beltz<br />
Klie, T. & Monzer, M. (<strong>2008</strong>). Case Management in der<br />
Pflege. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 41, 92-<br />
105<br />
Köpf, G. (2003). ASTRAIN-Konzept. Das Alzheimer-<br />
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Sprachstörungen – Problemfeld in der Demenztherapie<br />
(29-34). 9. Workshop des Zukunftsforums Demenz. Wiesbaden:<br />
Medical Tribune<br />
Lang, C. (1994). Demenzen: Diagnose und Differentialdiagnose.<br />
New York: <strong>Ch</strong>apman & Hall<br />
Neubart, R.; Palm, S. & Steiner, J. (1998). Sprachtherapie<br />
im Rahmen der geriatrischen Rehabilitation. Indikation<br />
und Zielsetzung im Schnittpunkt einer pädagogisch-medizinischen<br />
und patientenzentrierten Orientierung. Sprache<br />
– Stimme – Gehör 2 (22), 77-83<br />
Ojeda, E. (2005). Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen<br />
im Alter – Besonderheiten der Sprachtherapie<br />
mit älteren Menschen. Die Sprachheilarbeit 5, 241-246<br />
Petschen, S. (2007). Sprachabbau bei beginnender Demenz.<br />
Eine Forschungsarbeit zur aktuellen Situation der<br />
<strong>Praxis</strong> in der Deutsch-Schweiz in den Bereichen Indikation,<br />
Diagnostik, <strong>Th</strong>erapie und Beratung. Unveröffentlichte<br />
Diplomarbeit an der Hochschule für Heilpädagogik, Zürich<br />
Peuser, G. (2000). Sprachstörungen. Einführung in die<br />
Patholinguistik. München: Fink<br />
Romero, R., Pulvermüller, F., Haupt, A. & Kurz, A. (1996).<br />
Pragmatische Sprachstörungen in frühen Stadien der Alzheimer<br />
Krankheit: Analyse der Art und Ausprägung. Zeitschrift<br />
für Neuropsychologie 1 (6), 29-42<br />
Rousseau, T. (2001). Communication et maladie d’Alzheimer.<br />
Evaluation et prise en <strong>Ch</strong>arge. Isgergues: Ortho-<br />
Edition<br />
Schecker, M. (2003). Sprache und Demenz. In: Fiehler, R.<br />
& <strong>Th</strong>imm, C. (Hrsg.), Sprache und Kommunikation im Alter<br />
(278-292). Radolfzell: Verlag für Gesprächsforschung<br />
Schubert, K. (2005). Evaluation eines verhaltensorientierten<br />
<strong>Th</strong>erapieprogramms zur Behandlung aphasischer<br />
Störungen. Dissertation Universität Jena, Fakultät Sozial-<br />
und Verhaltenswissenschaften<br />
Schultze-Jena, A. & Becker, R. (2005). Anhaltspunkte für<br />
eine Demenz in der Aphasiediagnostik – Ergebnisse einer<br />
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Steiner, J., Puller, B. & Worms, U. (1992). Lesetexte für<br />
Sprachbehinderte I. <strong>Th</strong>emenbezogenes Üben in der<br />
Aphasietherapie. Berlin: Spiess<br />
Steiner, J. (1996a): Wenn die Gesetze des „normalen“<br />
Gespräches außer Kraft sind. Handlungstheoretisch geleitete<br />
<strong>Th</strong>erapiemöglichkeiten am Beispiel der Demenz (Ehe-<br />
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50 cm Hub,<br />
schwebend,<br />
mit gerader<br />
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neigbarer<br />
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07.21<br />
www.moeckel.com
paar F.). In: dgs-Landesgruppe Westfalen-Lippe (Hrsg.),<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Illusion oder Vision<br />
(679-694). Hamm: Wilke<br />
Steiner, J. (1996b). Aus der Luft gegriffen. Kluge Aussprüche<br />
von sprach- und denkbehinderten Menschen.<br />
Idstein: Schulz-Kirchner<br />
Steiner, J. (1998). Monologisches versus dialogisches<br />
Weltbild als Projektionsleinwände für das <strong>Th</strong>erapiegeschehen.<br />
Sprache – Stimme – Gehör 4 (22),<br />
212-216<br />
Steiner, J. (2001). Sprachabbau bei Demenz (SAD-Syndrom):<br />
Begriffsbestimmung, Erscheinungsbild und die<br />
Sicht der Betroffenen. In: Grohnfeldt, M. (Hrsg.), Lehrbuch<br />
der Sprachheilpädagogik und Logopädie, Bd. 2,<br />
Erscheinungsformen und Störungsbilder (219-230).<br />
Stuttgart: Kohlhammer<br />
Steiner, J. (2006). Nicht-medikamentöse <strong>Th</strong>erapie bei<br />
beginnender Demenz: Welches Angebot kann die Sprach-<br />
Heilpädagogik bereitstellen? In: BHP, Berufsverband der<br />
Heilpädagogen e.V. (Hrsg.), Heilpädagogik in <strong>Praxis</strong>, Forschung<br />
und Ausbildung. Aktuelle Beiträge zum Profil einer<br />
Handlungswissenschaft (359-370). Berlin: BHP<br />
Steiner, J. (2007). Sprachabbau bei beginnender Demenz,<br />
SAD: Entscheidungshilfen und <strong>Th</strong>erapiebausteine.<br />
LOGOS 1 (15), 37-45<br />
Steiner, J. (<strong>2008</strong>). Fördert Sprache und Kommunikation<br />
als Schlüsselfaktoren der Aktivität bei Menschen mit Alzheimerscher<br />
Erkrankung! In: Färber, H.P., Seyfahrt, T.,<br />
Blunck, A. & Vahl-Seyfahrt, E. (Hrsg.), Lernen – Vergessen<br />
– Erinnern. Erwerb und Verlust kognitiver Fähigkeiten.<br />
Norderstedt: Books on Demand<br />
Tippett, L.J., Mc Auliffe, S. & Farah, M.J. (1995), Perseveration<br />
of Categorial Knowledge in Alzheimer’s Disease: A<br />
Computational Account. Memory 3 (4), 519-533<br />
Van Deun, U. (2006). Alzheimer – Der Weg des langen<br />
Abschiednehmens. Freiburg: Herder<br />
SUMMARY. Speech disorders in beginning dementia: Modules for diagnostic assessment in<br />
pedagogy and logopedics<br />
<strong>Th</strong>e demographic change of society brings dementia more and more into the view of public discussion and academic<br />
discourse in logopedics and speech therapy. Main subjects are adequate therapy interventions as well as<br />
home care and other support. <strong>Th</strong>ere are some studies on symptoms of speech disorder but little research in<br />
practical logopedic concepts on anamnesis, diagnostics and consultation. Diagnostic approaches are either linked<br />
with diagnosis of aphasia or remain at a general perspective. <strong>Th</strong>is contribution intends to give some orientation<br />
for logopedic-diagnostic practise at beginning dementia and presents not yet evaluated, informal guidelines<br />
as well as practical tools.<br />
Key words: geriatric rehabilitation – speech disorders in beginning dementia (SAD) – case-management –<br />
diagnostic assessment in pedagogy and logopedics – Zurich Diagnosis of Dementia<br />
INSTITUT ZUR REHABILITATION<br />
TUMORBEDINGTER STIMM- UND<br />
FUNKTIONSSTÖRUNGEN<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
WHO (2005). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,<br />
Behinderung und Gesundheit. Herausgegeben<br />
vom Deutschen Institut für medizinische Dokumentation<br />
und Information, DIMDI. Genf: World Health Organisation<br />
Danksagung: Meinen Studierenden, insbesondere den<br />
Jahrgängen 0306 und 0609 Logopädie HfH sowie<br />
meinem Kollegen Jürg Handloser lic. phil., Hochschule<br />
für Heilpädagogik in Zürich, HfH, sowie <strong>Ch</strong>ristiane Brunner<br />
lic. phil., dipl. Logopädin danke ich für Anregungen<br />
in einer lebhaften Diskussion.<br />
Die Instrumente Z-GINCH, Z-PASA, Z-CADA und<br />
Z-FAKA stehen als Download unter<br />
www.hfh.ch > who is who? > Jürgen Steiner ><br />
Downloads zur Verfügung<br />
Autor<br />
Interkantonale Hochschule für Heilpaedagogik, HfH<br />
Prof. Dr. habil. Juergen Steiner<br />
Leiter Fachbereich Logopaedie<br />
Postfach 5850<br />
Schaffhauserstrasse 239<br />
CH-8050 Zürich<br />
juergen.steiner@hfh.ch ,<br />
www.hfh.ch,<br />
www.sprachpraevention.ch<br />
Wege aus der Stimmlosigkeit nach LE<br />
ITF - Wer ist das?<br />
Seit September 2007 arbeitet das Fachteam für tumorbedingte<br />
Stimm- und Funktionsstörungen, das 15 Jahre lang das I.R.L.<br />
repräsentiert hat, unter neuem Namen.<br />
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Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 14-21<br />
21
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Einen Halt geben: Gruppentherapie<br />
für Patienten mit einer Demenz<br />
Holger Grötzbach, Sabine Bühler<br />
ZUSAMMENFASSUNG. Nach dem Willen des Gesetzgebers hat Rehabilitation<br />
die Aufgabe, Erkrankten eine „gleichberechtigte Teilhabe am Leben in<br />
der Gesellschaft“ (SGB IX; §1) zu ermöglichen. Für Patienten mit einer Demenz<br />
bedeutet dies, ihre Selbstständigkeit zu erhalten. Dazu eignen sich insbesondere<br />
gruppentherapeutische Ansätze, in denen die Teilhabe durch gemeinsame<br />
Aktivitäten gefördert wird. In unserem Beitrag werden Konzepte<br />
und Struktur einer Gruppentherapie für Patienten mit einer Demenz vorgestellt.<br />
Dabei wird deutlich, dass sich eine teilhabe-orientierte Rehabilitation<br />
nur durch ein multiprofessionelles Team erreichen lässt, für das die ICF einen<br />
gemeinsamen Rahmen zur Verfügung stellt.<br />
Schlüsselwörter: Teilhabe-orientierte Rehabilitation – Gruppentherapie bei Demenz – Angehörigenarbeit<br />
Einleitung<br />
Unter der Diagnose „Demenz“ wird eine Reihe<br />
von kognitiven Beeinträchtigungen zusammengefasst,<br />
die typischerweise im höheren<br />
Lebensalter auftreten, schleichend beginnen<br />
und progredient verlaufen. Zu ihnen gehören<br />
insbesondere Störungen des Gedächtnisses,<br />
der zeitlichen, räumlichen und persönlichen<br />
Orientierung, der Sprache sowie des zielgerichteten<br />
Handelns. Die sprachlichen Störungen<br />
können klassifi ziert werden als<br />
� primär progrediente Aphasie oder<br />
� semantische Demenz.<br />
Im Falle einer primär pro gredienten Aphasie<br />
beginnt die Demenz mit einer Sprachstörung,<br />
die durch eine unfl üssige Redeweise, Wortfi<br />
ndungsstörungen, pho nematische Paraphasien,<br />
Agrammatismus und einer Logopenie<br />
(Wortkargheit) gekennzeichnet ist.<br />
Bei der semantischen Demenz, die im Verlauf<br />
der Erkrankung auftritt, kommt es zu einer<br />
fl üssigen, jedoch inhaltsleeren Redeweise,<br />
zu einem gestörten Wortverständnis und<br />
zu semantischen Paraphasien. Die sprachlichen<br />
Störungen können mit einer Dysphagie<br />
verbunden sein, die häufi g auf einen beeinträchtigten<br />
oralen Bolustransport oder auf<br />
eine „Schluckapraxie“ zurückzuführen ist.<br />
22 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 22-27<br />
Die demenziell bedingten Beeinträchtigungen<br />
wirken sich vor allem auf die Selbstständigkeit<br />
der Betroffenen aus, die zunehmend<br />
verloren geht. Die Patienten sind daher<br />
zunächst auf Supervision und später auf<br />
tatkräftige Hilfe angewiesen. Sofern die Hilfe<br />
nicht von Fachkräften gewährt wird, verbleibt<br />
es den Angehörigen, sich um die Erkrankten<br />
zu kümmern. Damit betrifft die Demenz<br />
nicht nur den Patienten, sondern auch<br />
die Familie, in der er lebt. Kann der Bedarf<br />
an pfl egerischer Hilfe innerhalb einer Familie<br />
nicht auf mehrere Schultern verteilt werden,<br />
besteht die Gefahr, dass die helfende<br />
Person über ihre Kräfte hinaus beansprucht<br />
wird. Dies kann zu einem „Burn-out“ führen,<br />
bei dem die helfende Person dann selbst einer<br />
professioneller Unterstützung bedarf.<br />
Um der Gefahr des Burn-outs vorzubeugen,<br />
hat der Gesetzgeber die Leistungen aus der<br />
Pfl egeversicherung für pfl egende Angehörige<br />
verbessert (vgl. § 44, SGB XI). Als pfl egende<br />
Angehörige gelten Personen, die einen<br />
Erkrankten nicht erwerbsmäßig mindestens<br />
14 Stunden wöchentlich in seiner<br />
häuslichen Umgebung pfl egen (§ 19, SGB<br />
XI). Jedem pfl egenden Angehörigen stehen<br />
pro Kalenderjahr vier Wochen Urlaub zu,<br />
um sich erholen zu können. Während dieser<br />
Holger Grötzbach M. A. leitet<br />
seit vielen Jahren die Abteilung<br />
Sprachtherapie in der Asklepios<br />
Klinik Schaufl ing. Er unterrichtet<br />
als Dozent an mehreren Berufs-<br />
fachschulen für Logopädie. Sei-<br />
ne Arbeitsschwerpunkte umfas-<br />
sen die Bereiche Aphasie, ICF und interdisziplinäre Team-<br />
arbeit. Er hält regelmäßig Vorträge, bietet Fortbildungen<br />
an und ist Autor einer Reihe von Veröffentlichungen.<br />
Sabine Bühler BSc. Occ. <strong>Th</strong>.<br />
arbeitet seit 1995 als Ergothe-<br />
rapeutin in der Asklepios Klinik<br />
Schaufl ing mit dem Tätigkeits-<br />
schwerpunkt Neurologie. Seit<br />
2003 leitet sie das Memory & De-<br />
menz-Programm, das für Pati-<br />
enten mit einer Demenz und ihre pfl egenden Angehö-<br />
rigen konzipiert worden ist. Sie hat einige Beiträge zur<br />
Demenz geschrieben und ist in der Fort- und Weiterbil-<br />
dung aktiv.<br />
Zeit werden die Kosten für eine Ersatzpfl ege<br />
übernommen (§ 39, SGB XI). Außerdem können<br />
pfl egende Angehörige Rehabilitationsleistungen<br />
zu Lasten der Rentenversicherung<br />
oder der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
in Anspruch nehmen. Den Erkrankten steht<br />
eine Rehabilitation dann zu, wenn sie dazu<br />
geeignet ist, die Pfl egebedürftigkeit zu überwinden,<br />
zu mindern oder einer Verschlechterung<br />
vorzubeugen (§ 31, SGB XI).<br />
Insbesondere der Vorbeuge-Aspekt spielt<br />
bei der Rehabilitation von Patienten mit einer<br />
Demenz eine entscheidende Rolle, da es<br />
in der Mehrzahl der Fälle darum geht, die<br />
Selbstständigkeit der Betroffenen so lange<br />
wie möglich aufrecht zu erhalten. Nach dem<br />
Modell der Internationalen Klassifi kation der<br />
Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit<br />
(ICF), das von der Weltgesundheitsorganisation<br />
entwickelt worden ist (WHO,
Tab. 1: Beispiele gestörter Körperfunktionen bei Demenz<br />
Verhalten Funktionsdefi zit<br />
Wortverwechselungen Semantische Paraphasien<br />
Lautverwechselungen Phonematische Paraphasien<br />
Reduzierte Syntax Agrammatismus<br />
Schluckstörungen Dysphagie<br />
Störungen, Handlungen zu beginnen Antriebsstörung<br />
Störungen des zielgerichteten Handelns Apraxie<br />
Gedächtnisstörungen Amnesie<br />
Zeitgitterstörungen Zeitliche Orientierungsstörung<br />
2001), sollte sich der Erhalt der Selbstständigkeit<br />
sowohl in der Komponente der Körperfunktionen<br />
als auch in den Komponenten<br />
der Aktivitäten und der Partizipation zeigen.<br />
<strong>Th</strong>erapien, die allein das Ziel verfolgen, die<br />
Körperfunktionen zu stabilisieren, erfüllen<br />
den gesetzlichen Auftrag der „gleichberechtigten<br />
Teilhabe am Leben in der Gesellschaft“<br />
(SGB IX, § 1) nicht (s. auch Fries, 2007). Dies<br />
liegt zum einen daran, dass die Ergebnisse<br />
von Funktionstherapien nur selten in den<br />
Alltag übernommen werden (mangelnder<br />
Transfer). Zum anderen gehen eventuell erziele<br />
funktionelle Fortschritte bei <strong>Th</strong>erapieende<br />
häufi g wieder verloren (vgl. Ylvisaker et<br />
al., 2005). Trotzdem liegt der Fokus der Demenz-Rehabilitation<br />
nach wie vor auf den<br />
Funktionsstörungen, von denen einige in Tabelle<br />
1 aufgelistet sind. Da die <strong>Th</strong>erapie der<br />
Funktionsstörungen nur eine geringe Bedeutung<br />
für die Teilhabe hat (vgl. Grötzbach,<br />
<strong>2008</strong>a, <strong>2008</strong>b), ist sie in doppelter Hinsicht<br />
zu erweitern. Ergänzend sollten<br />
� die Aktivitätsbeeinträchtigungen sowie<br />
� die materiellen und sozialen Kontextfaktoren<br />
der Betroffenen mit ihren förderlichen<br />
oder hinderlichen Auswirkungen<br />
auf die Teilhabe<br />
berücksichtigt werden (Frommelt & Grötzbach,<br />
2005, 2007a). Wie die Beispiele der<br />
Aktivitätsbeeinträchtigungen in Tabelle 2 zeigen,<br />
überschreiten sie die klassischen Berufsgrenzen.<br />
Die „gleichberechtigte Teilhabe“<br />
lässt sich daher nur durch ein multiprofessionelles<br />
Team erreichen, für das die ICF eine<br />
gemeinsame Rehabilitations-Philosophie zur<br />
Verfügung stellt.<br />
Der Logopädie kommt in dem multiprofessionellen<br />
Team die Aufgabe zu, die sprachlichen<br />
Defi zite mit Hilfe kontext-sensitiver<br />
<strong>Th</strong>erapien zu behandeln (Grötzbach, <strong>2008</strong>a).<br />
Das Besondere der kontext-sensitiven <strong>Th</strong>erapie<br />
liegt in ihrem Anspruch, von Beginn an<br />
auf einen Transfer der sprachlichen Leistungen<br />
in den Alltag zu achten. Daher werden<br />
Tab. 2: Beispiele von Aktivitätsbeeinträchtigungen und ihre Auswirkungen auf die<br />
Partizipation bei Demenz<br />
Aktivitätsbeeinträchtigung Partizipationsbeeinträchtigung<br />
Schwierigkeiten, gehörte oder gelesene<br />
Nachrichten zu verstehen<br />
Schwierigkeiten, Fragen zu stellen oder<br />
Wünsche auszudrücken<br />
Schwierigkeiten, im Notfall um Hilfe zu<br />
bitten<br />
Kann die Rolle als Familienoberhaupt nur<br />
noch schwer erfüllen<br />
Reduzierte Teilnahme an Alltagsunterhaltungen<br />
Bewältigung von Alltagsaufgaben ist<br />
gefährdet<br />
Schwierigkeiten, mit Zahlen umzugehen Selbstständige Bankgeschäfte oder das<br />
Vereinbaren von Terminen sind beeinträchtigt<br />
Schwierigkeiten, Medikamente nach Plan<br />
einzunehmen<br />
Schwierigkeiten, Hobbys oder Neigungen<br />
nachzugehen<br />
Schwierigkeiten, Kontakt zu Verwandten<br />
oder Freunden aufrecht zu erhalten<br />
Kann sich nicht mehr um die eigene<br />
Gesundheit kümmern<br />
Kann an Freizeitinteressen nicht mehr<br />
teilnehmen<br />
Beschränkung der sozialen Kontakte<br />
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<strong>2008</strong><br />
1908<br />
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1958<br />
1858
THEORIE UND PRAXIS �<br />
statt der üblichen (abstrakten) Laboraufgaben<br />
alltagsnahe Lernsituationen geschaffen<br />
(„design of learning situation“), in denen<br />
Aktivitäten und dadurch die Teilhabe angeregt<br />
werden. So mag das logopädische (Teilhabe)-Ziel<br />
beispielsweise daraus bestehen,<br />
dass ein Patient seine Rolle als Vereinsmitglied<br />
weiter aufrecht erhalten kann. Die dazu<br />
notwendigen Aktivitäten, wie z.B. das Lesen<br />
der Vereinsnachrichten oder das Treffen von<br />
Verabredungen, werden mit dem Patienten<br />
erarbeitet und so oft wiederholt, bis die jeweilige<br />
Aktivität fehlerfrei möglich ist (Repetitions-Prinzip).<br />
Obwohl einige Belege zeigen, dass die kontext-sensitive<br />
<strong>Th</strong>erapie der funktionell orientierten<br />
sowohl theoretisch als auch empirisch<br />
überlegen ist (Ylvisaker et al., 2005), stellen<br />
sie im Bereich der Aphasie eher die Ausnahme<br />
als die Regel dar (vgl. Grötzbach, <strong>2008</strong>a).<br />
In Zukunft wird es daher darum gehen müssen,<br />
sie zumindest ebenso häufi g durchzuführen<br />
wie die funktionellen <strong>Th</strong>erapien (s.<br />
auch Grötzbach, im Druck).<br />
Um die Kontextfaktoren eines Patienten erfassen<br />
zu können, ist ein Gespräch mit den<br />
Familien der Betroffenen unerlässlich. Dabei<br />
interessieren nicht nur die häuslichen Bedingungen,<br />
unter denen ein Patient lebt, sondern<br />
auch das Befi nden der pfl egenden Angehörigen.<br />
Bei Zeichen einer Überforderung<br />
sollten die Angehörigen auf die Möglichkeit<br />
hingewiesen werden, eine Rehabilitationsmaßnahme<br />
in Anspruch zu nehmen. Sie sollten<br />
außerdem Hinweise darauf bekommen,<br />
wie die noch vorhandenen Ressourcen eines<br />
Patienten zu nutzen sind. Zur logopädischen<br />
Beratung gehört es, Hilfestellungen für Unterhaltungen<br />
trotz gestörter sprachlicher Fähigkeiten<br />
zu geben.<br />
Gruppentherapie für<br />
Patienten mit einer Demenz<br />
Um dem Ziel der „gleichberechtigten Teilhabe“<br />
näher zu kommen, eignet sich unserer<br />
Erfahrung nach eine Kombination aus Einzel-<br />
und Gruppentherapie. Die Gruppentherapie<br />
hat dabei Priorität, da<br />
� das gemeinsame Handeln in der Gruppe<br />
gleichzeitig soziale, kognitive und eventuell<br />
auch motorische Fähigkeiten fördert;<br />
� eine Generalisierung von Leistungen vor<br />
allem dann zu erwarten ist, wenn die<br />
Beteiligten unter Supervision eigene<br />
Lösungswege entwickeln;<br />
� der Transfer von Leistungen leichter fällt,<br />
wenn authentische Aktivitäten durchzu-<br />
24 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 22-27<br />
führen sind, die ein Mitwirken mehrerer<br />
Personen erfordern (z. B. Skat spielen);<br />
� es durch das gemeinsame Lösen von Aufgaben<br />
vermieden wird, Einzelne zu überfordern.<br />
Allerdings ist zu bedenken, dass Gruppen<br />
mit wechselnden Teilnehmern Unsicherheiten<br />
auslösen können. Außerdem können<br />
bei weniger betroffenen Patienten Ängste<br />
entstehen, wenn sie schwerer Betroffene in<br />
der Gruppe erleben. Zur Wahrung der Gruppenkontinuität<br />
bieten sich feste Gruppen an,<br />
die für einen überschaubaren Zeitraum (z. B.<br />
vier Wochen) zusammen bleiben. Bei Patienten,<br />
die aufgrund des Schweregrads der<br />
Demenz nicht vom Gruppenangebot profi -<br />
tieren können, stellen Einzeltherapien die Alternative<br />
dar.<br />
Das Ziel der Gruppentherapie ist es, durch<br />
gemeinsame Aktivitäten die kognitiven, motorischen,<br />
psycho-emotionalen und sozialen<br />
Fähigkeiten der Betroffenen zu fördern. Bei<br />
den pfl egenden Angehörigen geht es darum,<br />
ihnen Strategien für den Umgang mit<br />
vorhandenen Defi ziten zu vermitteln. Gleichzeitig<br />
sollte ihre Aufmerksamkeit auf bestehende<br />
Ressourcen gelenkt werden.<br />
Konzepte der<br />
Gruppentherapie<br />
Unsere Erfahrungen sprechen für die gleichzeitige<br />
Verwendung verschiedener Konzepte,<br />
die für die Rehabilitation von Patienten mit<br />
einer Demenz entwickelt worden sind. Zu ihnen<br />
gehört der personenzentrierte/biographische<br />
Ansatz (Kitwood, 2000; Stuhlmann,<br />
2004), in dem auf die individuelle Lebensgeschichte<br />
eines Betroffenen eingegangen<br />
wird. Die Biografi e prägt nicht nur das Verhalten<br />
eines Patienten, sondern ihre Kenntnis<br />
erlaubt es auch, Reaktionen besser zu verstehen.<br />
Außerdem lassen sich aus der Lebensgeschichte<br />
Aktivitäts- und Partizipationsziele<br />
ableiten, die für einen Betroffenen relevant<br />
sind (Frommelt & Grötzbach, 2007b).<br />
In der Biografi earbeit wird an die Leistungen<br />
des Langzeitgedächtnisses anknüpft. Wenn<br />
Erinnerungen erzählt werden, wird Vergangenes<br />
wieder gegenwärtig und prägt sich<br />
dadurch erneut ein. Dies schützt eine Person<br />
davor, die eigene Historie zu vergessen und<br />
die Gegenwart nicht als Fortsetzung der Vergangenheit<br />
zu begreifen (Kitwood, 2000).<br />
Die Ereignisse, die Patienten im Laufe ihres<br />
Lebens miterlebt haben, führen insbesondere<br />
in altersgemischten Gruppen zu einem<br />
Austausch, der durchaus überraschende Momente<br />
besitzen kann.<br />
<strong>Th</strong>emenbezogene Impulsfragen, die sich aus<br />
Nachschlagewerken ableiten lassen (Neulist<br />
& Moll, 2005), ermöglichen gleichzeitig<br />
den Beginn einer Unterhaltung sowie ein<br />
gezieltes Nachfragen. Davon profi tieren vor<br />
allem Patienten, die sich als langweilig empfi<br />
nden oder die das Gefühl haben, in einem<br />
Zustand der Leere und Sinnlosigkeit zu leben.<br />
Gerade für sie ist es häufi g ein Ansporn, den<br />
Gruppenmitgliedern spannende Ereignisse<br />
zu erzählen oder die meist jüngeren <strong>Th</strong>erapeuten<br />
über historische Begebenheiten aufzuklären.<br />
Damit stellt die Narration eine gute<br />
Möglichkeit dar, die Buchstücke der Vergangenheit<br />
zu ordnen und die Kontinuität der<br />
Lebensgeschichte zu wahren (Frommelt &<br />
Grötzbach, <strong>2008</strong>).<br />
Im Konzept der Validation (Feil, 2000), das<br />
sich vor allem für Patienten mit einer ausgeprägten<br />
Demenz eignet, steht die Orientierung<br />
an der Realität weniger im Vordergrund<br />
als das Eingehen auf die Gefühlswelt der Betroffenen.<br />
Mit der Wahrnehmung und Bestätigung<br />
der jeweiligen Gefühle sollen Vertrauen<br />
und Akzeptanz erreicht werden. Da die<br />
Bestätigung vor allem verbal gegeben wird,<br />
übernimmt die Logopädie in der Validationsarbeit<br />
eine wichtige Rolle. Zur Förderung der<br />
sprachlichen Fähigkeiten wird ein multimodales<br />
Vorgehen empfohlen (Böhme, <strong>2008</strong>),<br />
bei dem die an Demenz Erkrankten auf verschiedenen<br />
Ebenen angesprochen werden<br />
sollen (Schaade, 2002). Zu den Ebenen gehören:<br />
� Berühren und Fühlen<br />
� Stimulation gespeicherter Bewegungsmuster<br />
� Tätigkeiten des täglichen Lebens<br />
� Rhythmus<br />
� Routinehandlungen<br />
Eine weitere Ebene besteht aus dem gezielten<br />
Einsatz von Musik, die Emotionen anspricht<br />
und auslöst. Mit Musikstücken, die<br />
für einen Patienten bedeutsam sind, können<br />
Verbindungen zum Altgedächtnis hergestellt<br />
werden. Darüber hinaus stärken das<br />
gemeinsame Singen, der Einsatz von Musikinstrumenten<br />
oder auch das Genießen von<br />
Musikstücken das Gemeinschaftsempfi nden<br />
und dadurch die Interaktion in der Gruppe.<br />
Entsprechend ausgesuchte Musik kann Bewegungen<br />
anregen sowie aktivierend oder<br />
beruhigend wirken. Auf eine „Berieselung“<br />
durch ein ständige Hintergrundsmusik sollte<br />
jedoch verzichtet werden (Bühler, 2007a).
Struktur des<br />
Gruppenangebotes<br />
Eine feste Grundstruktur der Gruppentherapie<br />
erleichtert den Patienten die zeitliche<br />
und räumliche Orientierung. Kombiniert mit<br />
immer wiederkehrenden Aufgaben kann<br />
sie außerdem dafür sorgen, dass der Tag-/<br />
Nachtrhythmus normalisiert wird oder erhalten<br />
bleibt (Schaade, 2002).<br />
Die Gruppengröße sollte vier bis acht Teilnehmer<br />
umfassen, wobei der Schweregrad<br />
der Demenz zu berücksichtigen ist. Für ein<br />
Gruppenangebot, bei dem zwischendurch<br />
nicht auf pfl egerische Unterstützung, z. B.<br />
beim Toilettengang, zurückgegriffen werden<br />
kann, sind zwei <strong>Th</strong>erapeuten erforderlich<br />
(Bühler, 2007a). Die zeitliche Dauer<br />
des Gruppenangebots kann variabel gestaltet<br />
werden. Denkbar sind sowohl kurze Einheiten<br />
von 30 bis 45 Minuten Dauer als auch<br />
komplette Vor- und Nachmittagsprogramme<br />
mit zwei bis vier Stunden Dauer. Bei einem<br />
längeren Programm sind ausreichend Pausen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Der Vormittag eignet sich unserer Erfahrung<br />
nach am besten für die Bearbeitung eines<br />
ausgewählten <strong>Th</strong>emas. Bei den <strong>Th</strong>emen geht<br />
es weniger darum, semantisches Wissen abzufragen.<br />
Vielmehr ist es das Ziel, das Langzeitgedächtnis<br />
zu aktivieren. Impulsfragen,<br />
zum <strong>Th</strong>ema gehörende typische Gegenstände,<br />
Bilder, Musik, Gedichte und Sprichwörter<br />
können als Einstieg dienen. Eine andere<br />
Möglichkeit zur Gestaltung des Vormittags<br />
sind Alltagsaufgaben, die einen Bezug<br />
zum früheren berufl ichen Leben haben, z. B.<br />
das Zubereiten einer Mahlzeit oder kleine Arbeitsaufträge,<br />
wie z. B. die Herstellung eines<br />
Vogelhauses.<br />
Die Nachmittagsstunden können aus freizeitorientierten<br />
Alltagsaufgaben wie Backen<br />
oder Einkaufen bestehen. Auch kleine Ausfl<br />
üge oder Spaziergänge sind am Nachmittag<br />
gut möglich. Es sollte beachtet werden, dass<br />
bei Patienten mit einer Demenz am späten<br />
Nachmittag die Unruhe und der Wunsch,<br />
nach Hause zu gehen, zunehmen kann. Daher<br />
sollten vor allem nachmittags Bewegungs-<br />
und Entspannungsangebote geplant<br />
werden.<br />
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Das Grundgerüst für einen<br />
mögli chen Tagesablauf<br />
in einem ganztägigen Programm<br />
ist in Tabelle 3 wiedergegeben.<br />
Für ein kürzeres<br />
Programm kann der<br />
Ablauf des Vor- oder Nachmittags<br />
als Gerüst dienen.<br />
Unser Gruppenangebot<br />
star tet mit der Zubereitung<br />
des Frühstücks. Gemeinsam<br />
wird der Tisch gedeckt und<br />
das Frühstück eingenommen,<br />
wobei Wert darauf<br />
gelegt wird, die Selbstständigkeit<br />
zu erhalten oder zu<br />
fördern.<br />
Trinkpausen, Zwischenmahlzeiten und Hauptmahlzeiten<br />
spielen bei Patienten, die bereits<br />
veränderte Ess- und Trinkgewohnheiten zeigen,<br />
eine wichtige Rolle. Über gezielt ausgesuchte<br />
Speisen und Getränke können sie zum<br />
Essen und Trinken animiert werden. Das Erleben<br />
von gemeinsam vorbereiteten und eingenommenen<br />
Mahlzeiten kann verschüttete<br />
Kompetenzen wecken und die Lebensqualität<br />
der Erkranken erhöhen (Gerontologische<br />
Reihe, 2006). Gleichzeitig bieten Mahlzeiten<br />
die Möglichkeit, eine Reihe von Alltagsaktivitäten<br />
anzubieten. Über das Frühstück, Mittag-<br />
und Abendessen lässt sich den Patienten<br />
außerdem wieder ein Gefühl für den Tagesrhythmus<br />
geben. Letztlich kann während der<br />
Essenssituationen auf eine eventuell bestehende<br />
Dysphagie eingegangen werden.<br />
Die Einheit „Aktuelles zum Tag“ sorgt für die<br />
zeitliche Orientierung. Es wird über den aktuellen<br />
Wochentag und über die Jahreszeit gesprochen.<br />
Der Kalender wird aktualisiert, und<br />
es wird gemeinsam überlegt, ob dieser Tag<br />
für jemanden aus der Gruppe eine besondere<br />
Bedeutung hat. Je nach Fähigkeiten und<br />
Interessenslage der Teilnehmer kann die Tageszeitung<br />
bzw. einzelne Artikel daraus gelesen<br />
werden.<br />
Bewegungsangebote (von Zedlitz-Herpertz,<br />
2004) sollten mehrfach in den Tagesablauf<br />
integriert werden. Denn „Menschen, die im<br />
mittleren Alter regelmäßig Sport treiben, erkranken<br />
in den Siebzigern mit einer viel geringeren<br />
Wahrscheinlichkeit an Alzheimer als<br />
Tab. 3: Grundstruktur Tagesablauf<br />
Uhrzeit Aktivität<br />
8.00 Uhr Gemeinsames Frühstück<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
9.00 Uhr Aktuelles zum Tag – Zeitung lesen<br />
9.45 Uhr Bewegungseinheit<br />
10.15 Uhr Zwischenmahlzeit<br />
10.30 Uhr Gemeinsames Kochen oder Tagesthema<br />
12.00 Uhr Mittagessen<br />
Mittagsruhe<br />
14.00 Uhr Freizeitorientierte Aufgaben<br />
14.45 Uhr Zwischenmahlzeit<br />
15.15 Uhr Spaziergang oder Bewegungseinheit<br />
Menschen, die keinen Sport treiben. Selbst<br />
Menschen, die in den Sechzigern anfangen,<br />
Sport zu treiben, können ihr Risiko um die<br />
Hälfe senken“ (Aamodt & Wang, <strong>2008</strong>, S.<br />
129). In unserem Programm umfasst der Vormittag<br />
eher „sportlich“ orientierte Angebote,<br />
wie z. B. Frühgymnastik, Tanz oder Ballspiele.<br />
Den Nachmittag nutzen wir für Spaziergänge<br />
oder auch für das Nordic Walking.<br />
Einbindung der Angehörigen<br />
Die Biografi earbeit wäre ohne eine Einbindung<br />
der Angehörigen in die Rehabilitation<br />
nicht möglich. Indem sie signifi kante Lebenssituationen<br />
der Erkrankten schildern, erleichtern<br />
sie die Auswahl der <strong>Th</strong>emen für die<br />
Gruppenarbeit. Sie tragen dadurch wesentlich<br />
zur Defi nition der Teilhabe- und Aktivitätsziele<br />
bei.<br />
In unserem Konzept bilden die Angehörigen<br />
eine eigene Gruppe, in der sie die Möglichkeit<br />
haben, Erfahrungen untereinander auszutauschen.<br />
Medizinisch-psychologisch geleitete<br />
Gesprächsgruppen informieren die<br />
An gehörigen über Ursache, Auswirkung und<br />
Verlauf einer Demenz. Außerdem geht es in<br />
der Gruppe um eine Auseinandersetzung mit<br />
der Situation als pfl egender Angehöriger. Dabei<br />
werden die Angehörigen in ihrem Recht<br />
darauf bestärkt, eigene Bedürfnisse zu äußern<br />
und umzusetzen. Um das zu erreichen,<br />
hat es sich als hilfreich erwiesen, die Sorge<br />
um den zu Pfl egenden mit der Sorge um sich<br />
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Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 22-26<br />
25
THEORIE UND PRAXIS �<br />
selber zu verbinden. Nur wenn die betreuende<br />
Person selbst leistungsfähig ist, kann sie<br />
ihren Aufgaben gerecht werden (Wilz et al.,<br />
2001).<br />
Ein weiterer <strong>Th</strong>emenschwerpunkt ist das Erarbeiten<br />
von Problemlösungen bei herausfordernden<br />
Situationen im häuslichen Alltag<br />
(Bühler, 2007b). Dazu werden verschiedene<br />
Berufsgruppen eingebunden. Im Einzelgespräch<br />
werden Strategien überlegt und anschließend<br />
ausprobiert. Für die Angehörigen<br />
ist es häufi g entlastend zu erleben, dass in<br />
bestimmten Situationen auch Professionelle<br />
an ihre Grenzen stoßen und dass es nicht immer<br />
eine „Patentlösung“ für jedes Problem<br />
gibt.<br />
Um den Angehörigen den nötigen Ausgleich<br />
für die physischen und psychischen Belastungen<br />
zu bieten, haben sie die Möglichkeit, an<br />
Entspannungs- und Sportgruppen (z. B. Wassergymnastik,<br />
Rückenschule, Medizinischen<br />
Trainingstherapie) teilzunehmen. Für viele<br />
Angehörige stellt dies seit Jahren das erste<br />
Mal dar, wieder etwas für die eigene Gesundheit<br />
tun zu können. Die Angebote werden<br />
daher gerne wahrgenommen.<br />
Die gleichzeitig stattfi ndende Betreuung der<br />
Erkrankten hat zudem den Vorteil, dass die<br />
pfl egenden Angehörigen zu ihrer Entlastung<br />
erleben, dass sich die Betroffenen auch<br />
dann wohl fühlen, wenn sie nicht ständig<br />
um sie herum sind. Damit die Angehörigen<br />
auch nach dem Ende der stationären Rehabilitation<br />
etwas für sich tun können, werden<br />
noch während des Aufenthalts nach wohnortnahen<br />
Entlastungsmöglichkeiten gesucht,<br />
z. B. nach einer Betreuungsgruppe oder einer<br />
Tagespfl ege. In katamnestischen Gesprächen<br />
wird die Situation nach der Entlassung regelmäßig<br />
evaluiert.<br />
Resümee<br />
Die Rehabilitation von Patienten mit einer<br />
Demenz erfordert ein multidisziplinär arbeitendes<br />
Team, das den gesetzlichen Auftrag<br />
hat, die Teilhabe der Patienten zu erhalten<br />
oder zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
sind kontext-sensitive <strong>Th</strong>erapien den<br />
SUMMARY. Giving Support: Group <strong>Th</strong>erapy for Patients with Dementia<br />
26 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 22-27<br />
funktionell orientierten vorzuziehen (Ylvisaker<br />
et al., 2005). Die Gruppentherapie stellt<br />
für die kontext-sensitive <strong>Th</strong>erapie einen geeigneten<br />
Rahmen dar, da durch das Angebot<br />
von authentischen Aktivitäten die Teilhabe<br />
verbessert wird. Obwohl die Gruppentherapie<br />
schon von jeher ein fester Bestandteil der<br />
logopädischen Arbeit ist, müssen hinsichtlich<br />
des gesetzlichen Auftrags drei neue Aufgaben<br />
bewältigt werden:<br />
� Erstens sind diagnostische und therapeutische<br />
Verfahren zu entwickeln, die das Ziel<br />
einer verbesserten Teilhabe erfüllen. In der<br />
Logopädie stehen wir mit dieser Aufgabe<br />
erst am Beginn.<br />
� Zweitens ist sicherzustellen, dass im multidisziplinären<br />
Team nicht partikuläre, an den<br />
Berufsgrenzen orientierte <strong>Th</strong>erapieziele verfolgt<br />
werden, sondern gemeinsame, von<br />
der Teilhabe abgeleitete Ziele (Frommelt &<br />
Grötzbach, 2007b). Auch in diesem Bereich<br />
hat die Logopädie noch Entwicklungsarbeit<br />
zu leisten.<br />
� Drittens sollte die Zusammenarbeit derjenigen<br />
Professionen, die an der Rehabilitation<br />
von Patienten mit einer Demenz mitwirken,<br />
auf einer <strong>Th</strong>eorie basieren, die sowohl die<br />
Teilhabe der Patienten als auch den interdisziplinären<br />
Austausch berücksichtigt. Wir sind<br />
davon überzeugt, dass die ICF dafür geeignet<br />
ist. Sie sollte daher vermehrt in der Ausbildung<br />
und <strong>Praxis</strong> angewendet werden.<br />
Literatur<br />
Aamodt, S. & Wang, S. (<strong>2008</strong>). Welcome to your brain.<br />
München: Beck<br />
Böhme, G. (<strong>2008</strong>). Förderung der kommunikativen Fähigkeiten<br />
bei Demenz. Bern: Hans Huber<br />
Bühler, S. (2007a). Tagesstrukturierende <strong>Th</strong>erapien in der<br />
Ergotherapie. In: Minkwitz, K. (Hrsg), Ergotherapie bei<br />
Demenz. Idstein: Schulz-Kirchner<br />
Bühler, S. (2007b). Angehörigenbegleitung – Memory &<br />
Demenz-Programm. In: Minkwitz, K. (Hrsg), Ergotherapie<br />
bei Demenz. Idstein: Schulz-Kirchner<br />
Feil, N. (2000). Validation. Ein Weg zum Verständnis verwirrter<br />
alter Menschen. München: Ernst Reinhardt<br />
Fries, W. (2007). Reha-Philosophie: Konzepte und Strukturen<br />
für eine Teilhabe-orientierte ambulante wohnortna-<br />
According to the intention of the legislature rehabilitation has the goal to enhance “equal participation in the<br />
life of the community”. For patients with dementia this means to keep their independence. To achieve this goal<br />
especially group therapeutic settings are appropriate. <strong>Th</strong>ey constitute the opportunity to promote participation<br />
through a training of common acitivities. In this article concepts and structures of a group therapy setting for<br />
patients with dementia are described. As a result it turns out that a participation-oriented rehabilitation is dependent<br />
on the work of a multidisciplinary team for wich the ICF forms a common philosophy.<br />
Key Words: participation-oriented rehabiliation – group therapy for patients with dememtia – work with significant<br />
others<br />
he Rehabilitation. In: Fries, W., Lössl, H. & Wagenhäuser,<br />
S. (Hrsg). Teilhaben! Stuttgart: <strong>Th</strong>ieme<br />
Frommelt, P. & Grötzbach, H. (2005). Einführung der ICF<br />
in die Neurorehabilitation. Neurologie & Rehabilitation<br />
11, 171-178<br />
Frommelt, P. & Grötzbach, H. (2007a). Die ICF und das<br />
Modell einer kontext-sensitiven Neurorehabilitation. <strong>Praxis</strong><br />
Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation 78,<br />
210-216<br />
Frommelt, P. & Grötzbach, H. (2007b). Zielsetzung in der<br />
Schlaganfallrehabilitation. In: Dettmers, <strong>Ch</strong>., Bülau, P. &<br />
Weiller, C. (Hrsg.), Schlaganfall Rehabilitation. Bad Honnef:<br />
Hippocampus<br />
Frommelt, P. & Grötzbach, H. (<strong>2008</strong>). Das Narrative in<br />
der Neurorehabilitation. Neurologie & Rehabilitation 14,<br />
3-11<br />
Gerontologische Reihe (2006). Ratgeber für die richtige<br />
Ernährung bei Demenz. Appetit wecken, Essen und Trinken<br />
genießen. München: Ernst Reinhardt<br />
Grötzbach, H. (<strong>2008</strong>a). Kontext-sensitive Aphasietherapie.<br />
L.O.G.O.S. interdisziplinär 16, 26-31<br />
Grötzbach, H. (<strong>2008</strong>b). Bottom-up oder top-down orientierte<br />
Aphasietherapie: Welche ist besser? Die Sprachheilarbeit<br />
53, 284-291<br />
Grötzbach, H. (im Druck). <strong>Th</strong>erapeutische Entscheidungsfindung<br />
bei Aphasie. In: Beushausen, U. & Seiferth, W.<br />
(Hrsg.), <strong>Th</strong>erapeutische Entscheidungsfindung in der<br />
Logopädie. Elsevier: München<br />
Kitwood, T. (2000). Demenz. Der personenzentrierte<br />
Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen. Bern: Hans<br />
Huber<br />
Neulist, A. & Moll, W. (2005). Die Jugend alter Menschen.<br />
Gesprächsanregungen für die Altenpflege. München:<br />
Elsevier<br />
Schaade, G. (2002). Ergotherapie bei Demenzerkrankungen.<br />
Ein Förderprogramm. Berlin: Springer<br />
Stuhlmann, W. (2004). Demenz – wie man Bindung und<br />
Biographie einsetzt. München: Ernst Reinhardt<br />
WHO (2001). International Classification of Functioning,<br />
Disability and Helath – ICF. Geneva. Deutsche Version<br />
über www.dimdi.de<br />
Wilz,G., Adler, C. & Gunzelmann, T. (2001). Gruppenarbeit<br />
mit Angehörigen von Demenzerkranken – Ein therapeutischer<br />
Leitfaden. Göttingen: Hogrefe<br />
Ylvisaker, M., Adelson, D., Braga, L. W., Burnett, S. M.,<br />
Glang, A., Feeney, T., Moore, W., Rumney, P. & Todis, B.<br />
(2005). Rehabilitation and ongoing support after pediatric<br />
TBI. Journal of Head Trauma Rehabilitation 20, 95-109<br />
von Zedlitz-Herpertz, S. (2004). Aktivierende Förderung<br />
mit älteren Menschen. Übungssammlung. München:<br />
Ernst Reinhardt<br />
Korrespondenzanschrift<br />
Holger Grötzbach, M. A.<br />
Asklepios Klinik Schaufling<br />
Hausstein 2<br />
94571 Schaufling<br />
h.groetzbach@asklepios.com
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Neue Aufgaben für Logopäden<br />
Gerhard Böhme<br />
Förderung der kommunikativen<br />
Fähigkeiten bei Demenz<br />
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Mit der Förderung kommunikativer Fähigkeiten können<br />
Logopäden und andere <strong>Th</strong>erapeuten eine entscheidende<br />
Verbesserung der Lebensqualität Demenzkranker erreichen.<br />
Gerhard Böhme<br />
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und Wahrnehmungsstörungen<br />
(AVWS) im Kindes- und<br />
Erwachsenenalter<br />
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ISBN 978-3-456-84628-6<br />
Erste umfassende Darstellung einer neuen Gruppe von<br />
Störungen im Kindes- und Erwachsenenalter: Defizite,<br />
Diagnostik,<strong>Th</strong>erapiekonzepte, Fallbeschreibungen<br />
Erhältlich im Buchhandel oder über<br />
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Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 22-26<br />
27
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Fallbeispiel: <strong>Th</strong>erapieverlauf<br />
bei einem Patienten mit<br />
Primär Progressiver Aphasie<br />
Sandra <strong>Bisch</strong>, <strong>Ch</strong>ristine <strong>Hartmann</strong>, <strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
ZUSAMMENFASSUNG. Das Bewusstsein für die Schwierigkeiten, die sich aus<br />
den sprachlichen Defi ziten für Patienten mit demenziellen Erkrankungen ergeben,<br />
ist auch unter Logopäden noch wenig ausgeprägt. Noch geringer<br />
ist unser Wissen darüber, welche sinnvollen therapeutischen Interventionen<br />
wir diesen kommunikationsgestörten Menschen und ihren Angehörigen anbieten<br />
können. Die folgende Fallbeschreibung einer logopädischen <strong>Th</strong>erapie<br />
bei einem Patienten mit Primär Progressiver Aphasie (PPA) soll ermutigen,<br />
sich intensiver mit einer Aufgabe auseinander zu setzen, die von den Regierungen<br />
der meisten Industrieländer inzwischen als eine der größten und<br />
schwierigsten der nächsten Jahre angesehen wird – der Demenz.<br />
Anamnese<br />
Herr K., 70 Jahre alt, verheiratet und seit 9<br />
Jahren berentet, stellte sich im September<br />
2004 erstmals in der Gedächtnisambulanz<br />
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
der Universitätskliniken Mainz vor. Er klagte<br />
über langsam zunehmende Wortfi ndungsstörungen<br />
und eine leichte Gedächtnisstörung.<br />
Die neuropsychologische Untersuchung<br />
anhand der CERAD-Testbatterie ergab<br />
zu diesem Zeitpunkt keinen Anhaltspunkt<br />
für eine neurodegenerative Erkrankung. Mit<br />
dem durchgeführten Token-Test konnte keine<br />
Aphasie nachgewiesen werden. Die psychiatrische<br />
Befundung war unauffällig. Nach<br />
internistischen und radiologischen Untersuchungen<br />
wurde die Diagnose „leichte kognitive<br />
Störung bei Schlafapnoe-Syndrom, arterieller<br />
Hypertonie und diskreter vaskulärer<br />
Encephalopathie“ gestellt. Es erfolgte eine<br />
Medikation mit dem Antidementivum Memantin.<br />
Wiedervorstellung<br />
Zwei Jahre später, im September 2006, erfolgte<br />
eine Wiedervorstellung in der Gedächtnisambulanz.<br />
Da die Sprachstörung im<br />
Vorjahr deutlich zugenommen hatte, wurde<br />
neben der neuropsychologischen Untersuchung<br />
eine Positronen-Emissions-Tomografi e<br />
(PET) des Gehirns durchgeführt.<br />
28 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 28-31<br />
Die Befunde ergaben zunächst wiederum<br />
keinen Hinweis auf eine neurodegenerative<br />
Demenz. Im PET waren jedoch Anzeichen einer<br />
cerebralen Atrophie und linkshemisphärischer<br />
fokaler Stoffwechseldefekte sichtbar.<br />
Da Herr K. deutlich depressiv war, wurde zusätzlich<br />
ein Antidepressivum verordnet. Wegen<br />
der jetzt diagnostizierten mittelschweren<br />
amnestischen Aphasie wurde erstmals eine<br />
logopädische <strong>Th</strong>erapie in Betracht gezogen<br />
und der Patient in der Lehranstalt für Logopädie<br />
in Mainz vorgestellt.<br />
<strong>Logopädische</strong> Diagnostik<br />
Im Rahmen der logopädischen Diagnostik<br />
wurde zunächst orientierend an der „International<br />
Classifi cation of Functioning, Disability<br />
and Health“ (ICF) die Auswirkungen<br />
der sprachlichen Defi zite auf die Komponente<br />
„Aktivität und Partizipation“ eingeschätzt<br />
(Gress-Heister, 2003). Dazu wurde ein ausführliches<br />
Anamnesegespräch mit dem Patienten<br />
und seiner Ehefrau geführt, das neben<br />
der Aufnahme der Krankheitsdaten, der<br />
Familien- und Sozialanamnese vor allem auf<br />
die Auswirkungen der zunehmenden sprachlichen<br />
Defi zite auf den Alltag des Patienten<br />
und sein soziales Umfeld fokussiert war.<br />
Der anschließend durchgeführte Aachener<br />
Aphasie Test er gab eine mittelschwere am-<br />
Sandra<br />
<strong>Bisch</strong> (li.) und<br />
<strong>Ch</strong>ristine<br />
<strong>Hartmann</strong><br />
(re.) sind Stu-<br />
die rende im<br />
6. Semester an<br />
der Lehranstalt für Logo pädie, Mainz, und haben Herrn<br />
K. im Rahmen der praktischen Ausbildung therapiert.<br />
<strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong> ist Fachlicher<br />
Leiter der Lehranstalt für Logo-<br />
pädie, Mainz, und Co-Autor der<br />
Bücher „Sprache und Demenz“<br />
und „Logopädie – Was ist das?“,<br />
beide sind im Schulz-Kirchner<br />
Verlag erschienen.<br />
nestische Aphasie. Obwohl die Kommunikation<br />
bereits durch schwere Wortfi ndungsstörungen<br />
beeinträchtigt war, und es dem<br />
Patienten häufi g nicht gelang, seine jeweiligen<br />
Gedanken zu übermitteln (Kommunikationsverhalten<br />
2 Punkte), bewältigte er die<br />
einzelnen Subtests des AAT mit nur leichten<br />
bis minimalen Einschränkungen.<br />
Nach Auswertung der Spontansprache (Auszug<br />
Spontansprache) und der anamnestischen<br />
Daten stellten wir die logopädische<br />
Diagnose: Verdacht auf Primär Progressive<br />
Aphasie mit<br />
� starken Wortfi ndungsstörungen<br />
� leicht eingeschränktem Sprachverständnis<br />
� einigen Perseverationen, vielen Embolophonien,<br />
Stereotypien, Floskeln<br />
� Silben- und Wortwiederholungen<br />
� Satzabbrüchen durch Wortfi ndungsstörungen<br />
� vielen phonematischen und einigen<br />
semantischen Paraphasien<br />
� nur gering eingeschränkten Gedächtnisleistungen
Auf Grund seiner sprachlichen Defi zite hatte<br />
sich Herr K. nahezu vollständig aus seinem<br />
bisherigen Freundeskreis zurückgezogen. Fehlendes<br />
Verständnis führte auch innerfamiliär<br />
zu vermehrten Spannungen, die ihrerseits das<br />
Sprachvermögen des Patienten in Kommunikationssituationen<br />
weiter reduzierten.<br />
Bereits beim ersten Untersuchungstermin<br />
war besonders auffällig, dass seine Fähigkeit,<br />
einen Dialog zu führen, sehr stark vom<br />
Gesprächsthema abhängig war. Bei emotional<br />
negativ besetzten <strong>Th</strong>emen (z.B. seine Erkrankung),<br />
verstärkte sich die Symptomatik<br />
extrem. Mitunter war der Patient überhaupt<br />
nicht in der Lage, seine Gedanken in Worte<br />
zu fassen (auditives Beispiel * 01 nach der ersten<br />
<strong>Th</strong>erapiephase vom Februar 2007).<br />
Ebenso war die Beantwortung offener Fragen<br />
kaum möglich. Bei emotional positiven<br />
<strong>Th</strong>emen, die zudem seine Interessen trafen,<br />
hatte er hingegen deutlich weniger Schwierigkeiten,<br />
Inhalte zu übermitteln (auditives<br />
Beispiel * 02 Februar 2007).<br />
Zielsetzung<br />
Aus der Diagnostik ergaben sich als Intention<br />
für die Gesamtbehandlung:<br />
� Aufrechterhaltung der verbliebenen<br />
sprachlichen Fähigkeiten<br />
� Ermöglichung eines Maximums an Kommunikation<br />
mit dem sozialen Umfeld<br />
Die logopädische <strong>Th</strong>erapie sollte sich<br />
entsprechend ICF auf die alltägliche<br />
Kommunikationsverbesserung/-erhaltung<br />
konzentrieren (Rentsch & Bucher, 2005). Da<br />
sich K. seiner massiven sprachlichen Schwierigkeiten<br />
durchaus bewusst war und sehr da-<br />
Auszug Spontansprache Herr K.<br />
im Oktober 2006<br />
„Ja deda ich hoffe dass äh dass Sie mir<br />
helfen konnen und ich mir auch äh inne<br />
inne innerhalb eines Jahres das Se dada<br />
dafdat da fl iecht mir fl iegen mir Wörter<br />
weg und kam also die äh Krankheit mit<br />
mit der Niere und äh äh auf die Art und<br />
Weise äh hab ich mich da doch dann<br />
da reinge… na ja wie soll ich sagen (…)<br />
auf alle Fälle hab ich äh sss mal loslassen<br />
und äh (…) und die äh so wie Herr<br />
B. die Logopädie mana mäna ähm dass<br />
dass Se sich mal diese Geschichte so ansehen.“<br />
*) Die auditiven Beispiele können unter<br />
www.brauer-logopaedie.de angehört werden.<br />
Primär Progressive Aphasie<br />
Kernsymptome<br />
- initiale Wortfi ndungsstörungen<br />
- unfl üssige Spontansprache<br />
- phonematische Paraphasien<br />
- Sprachverständnis anfangs meist<br />
ungestört<br />
- andere kognitive Bereiche anfangs<br />
meist ungestört<br />
- durch starke WF-Störung kann im<br />
Verlauf der Erkrankung ein Agrammatismus<br />
vorgetäuscht werden<br />
- Sprechunfl üssigkeiten und Silbenwiederholungen<br />
können ein Stottern<br />
vortäuschen<br />
- das laute Lesen und Schreiben kann<br />
analog der Sprachproduktion gestört<br />
sein<br />
(in Anlehnung an Gutzmann &<br />
<strong>Brauer</strong>, 2007)<br />
runter litt, bestand die Gefahr, dass er sich<br />
immer mehr aus der verbalen Kommunikation<br />
und somit aus dem gesellschaftlichen<br />
Leben zurückziehen würde. Da sprachliche<br />
Fertigkeiten im Allgemeinen aber nur<br />
durch praktische Anwendung von Sprache<br />
aufrechterhalten werden, würde ein sozialer<br />
Rückzug zu einer weiteren Verschlechterung<br />
der Kommunikationsfähigkeit führen<br />
und den sprachlichen Abbau zusätzlich beschleunigen.<br />
Die <strong>Th</strong>erapieplanung ging deshalb<br />
davon aus, dass Herr K. in der <strong>Th</strong>erapie<br />
die Erfahrung machen sollte, dass er sich<br />
(mit Unterstützung) noch mitteilen kann. Das<br />
hierdurch gestärkte Selbstbewusstsein sollte<br />
die <strong>Ch</strong>ance erhöhen, dass er sich auch im Alltag<br />
wieder aktiver am Kommunikationsprozess<br />
beteiligt. Zielsetzungen für die einzelnen<br />
<strong>Th</strong>erapieeinheiten waren dementsprechend:<br />
� Erhalten und Stabilisieren des Wortabrufs<br />
� Verständliche Mitteilung in einfachen<br />
(Satz-)Strukturen ermöglichen<br />
� Sprechfreude erhalten<br />
� Erfolgserlebnisse bei der Kommunikation<br />
vermitteln<br />
Methodik<br />
Als therapeutische Methoden sollten zum<br />
Einsatz kommen:<br />
� Kontextsensitive Aphasietherapie<br />
(Grötzbach, <strong>2008</strong>)<br />
� Biografi sche Kommunikationsarbeit<br />
(Steiner, 2007)<br />
� MODAK (Lutz, 1997)<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Wegbereiter der Logopädie (12)<br />
Dr. med.<br />
Arnold Pick<br />
* 20.7.1851<br />
Moravia, Tschechische<br />
Republik<br />
† 4.4.1924<br />
Prag<br />
Lebensstationen: Nach Abschluss<br />
des Medizinstudiums an der Universität<br />
Wien ging Arnold Pick 1876 an die<br />
<strong>Ch</strong>arité in Berlin, wo er Carl Wernicke<br />
begegnete, und arbeitete in einer<br />
Psychiatrischen Klinik bei Oldenburg.<br />
1877 wechselte er an die Psychiatrische<br />
Klinik in Prag, wurde 1878 Dozent<br />
für Psychiatrie und Neurologie an<br />
der Universität Prag und 1880 Direktor<br />
der Psychiatrischen Klinik in Dobran.<br />
Von 1886 bis 1911 war Pick Professor<br />
für Psychiatrie und Neurologie an der<br />
Deutschen Universität in Prag. 1921<br />
ging er in den Ruhestand und starb<br />
1924 an den Folgen einer Operation.<br />
Bedeutung für die Logopädie: Pick<br />
veröffentlichte rund 350 Artikel und 16<br />
Bücher, die sich mit Aphasie, Neurologie<br />
und Psychiatrie befassen. Seine Arbeit<br />
machte ihn international bekannt.<br />
Der Schüler Carl Wernickes unternahm<br />
umfangreiche Untersuchungen an Patienten<br />
mit psychiatrischen Erkrankungen<br />
einschließlich Demenz. Er konzentrierte<br />
sich dabei auf die kortikale Lokalisation<br />
der Sprachstörungen. Er sprach<br />
von zwei Regionen, in denen Sprache<br />
lokalisiert sei, und beschrieb sehr detailliert<br />
das Wernicke- und das Broca-<br />
Zentrum.<br />
Pick benannte erstmals einen Subtyp<br />
der frontotemporalen Demenzen (FTD),<br />
eine degenerative Hirnerkrankung mit<br />
einer Atrophie der Frontal- und Parietallappen,<br />
die als „Morbus Pick“ bezeichnet<br />
wird. Die Patienten zeigen neben<br />
Wesensveränderungen aphasische<br />
Sprachstörungen, die an eine Broca-<br />
Aphasie erinnern.<br />
� Auszug aus: „Logopädie – Wer ist wer ?<br />
Personen mit besonderer /prägender Bedeutung<br />
für die Logopädie” von <strong>Th</strong>. <strong>Brauer</strong>, A. Aumüller,<br />
J. Schwarz, Schulz-Kirchner Verlag 2004<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 28-31<br />
29
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Herr K. erhielt über einen Zeitraum von drei<br />
Semestern insgesamt 55 <strong>Th</strong>erapieeinheiten<br />
à 45 Minuten. Zur Erhaltung und Festigung<br />
des Wortabrufs wurde Material eingesetzt,<br />
das semantisches Verknüpfen ermöglichte:<br />
� Bilder aus einem semantischen Feld<br />
benennen<br />
� Ober- und Unterbegriffe fi nden<br />
� Kohyponyme fi nden<br />
� Teil-Ganzes-Beziehungen erkennen<br />
� Gegenteile fi nden<br />
� Objektrelationen herstellen<br />
Bei allen Übungen wurde durch die Auswahl<br />
des <strong>Th</strong>erapiematerials ein Bezug zum Alltag<br />
des Patienten hergestellt. So gelang es immer<br />
wieder, über das Material kürzere freie<br />
Gesprächssequenzen zu ermöglichen. Die<br />
Übungen bildeten somit den Rahmen für die<br />
offene Kommunikation.<br />
Außerdem wurden gezielt <strong>Th</strong>erapiematerialien<br />
und Gesprächsthemen ausgewählt, die<br />
das Lebensumfeld und die Interessen des Patienten<br />
betrafen. Durch den intensiven Einsatz<br />
von viel Bildmaterial wurde die Kommunikation<br />
unterstützt.<br />
30 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 28-31<br />
Behandlungsverlauf<br />
Übungen wie Gedichte und Redewendungen<br />
ergänzen sowie Gespräche über<br />
vom Patienten erlebte Reisen (auf der Basis<br />
mitgebrachter Fotos) zielten darauf ab, Sprache<br />
durch den Rückgriff auf Inhalte aus dem<br />
Langzeitgedächtnis zu aktivieren.<br />
Da Herr K. ein sehr humorvoller Mensch<br />
war, wurden regelmäßig hintersinnige Bildergeschichten,<br />
über die er immer wieder<br />
ins Lachen kam, in den <strong>Th</strong>erapiestunden<br />
eingesetzt. Er sollte versuchen, die jeweilige<br />
Geschichte in Worte zu fassen. Als Unterstützung<br />
waren passende Wortkärtchen<br />
mit den Schlüsselwörtern zur Geschichte<br />
vorbereitet, oder auch Lückentexte, in denen<br />
Herr K. nur noch einige fehlende zentrale<br />
Begriffe ergänzen musste. Meist nahm<br />
der Patient jedoch diese Texte gar nicht in<br />
Anspruch, da er den Ehrgeiz hatte, frei zu<br />
erzählen. Mit wenigen, gezielt eingesetzten<br />
Hilfen der <strong>Th</strong>erapeutinnen gelang ihm dies<br />
auch meist. Dass er zum Teil wichtige Handlungsschritte<br />
ausließ, war weniger von Bedeutung.<br />
Der Patient sollte am Ende der jeweiligen<br />
<strong>Th</strong>erapieeinheit das Gefühl haben,<br />
den Inhalt der Geschichte übermittelt zu haben.<br />
Zu Beginn einzelner <strong>Th</strong>erapiestunden zeigte<br />
sich manchmal Herrn K.s Verzweifl ung über<br />
die sprachlichen Beeinträchtigungen. Kam<br />
er beim Erzählen nicht weiter, signalisierte<br />
er durch Gestik (abwertende Handbewegungen,<br />
verzweifeltes Kopfschütteln) sowie<br />
auch verbal (z.B. „also ne, also ne...“) seine<br />
Frustration. Im Verlauf der <strong>Th</strong>erapieeinheiten<br />
baute sich diese jedoch immer wieder ab,<br />
da er merkte, dass er mit entsprechender<br />
Unterstützung die Kommunikationsinhalte<br />
übermitteln konnte.<br />
Wie bei einer Primär Progressiven Aphasie<br />
zu erwarten, verstärkten sich im Laufe der<br />
Zeit die sprachlichen Symptome (besonders<br />
Wortfi ndungsstörungen, phonematische<br />
Paraphasien, Silben- und Wortwiederholungen)<br />
bei dem Patienten. Dies verlangte<br />
einen schnelleren und direkteren Einsatz<br />
sprachlicher Hilfen. Das Führen einer Unterhaltung<br />
war ihm jetzt nur noch mit sehr<br />
starker Unterstützung durch den Gesprächspartner<br />
möglich. Dennoch gelang es ihm<br />
nicht immer, seine Gedanken zu übermitteln.<br />
Jedoch trugen seine nach wie vor gut
erhaltene Gestik, Mimik und Prosodie zum<br />
Verständnis bei. Bei völligem Nichtverstehen<br />
musste er durch unauffällige <strong>Th</strong>emenwechsel<br />
aus der sprachlichen Sackgasse herausgeführt<br />
werden.<br />
Während der gesamten <strong>Th</strong>erapie wurde darauf<br />
geachtet, Leistungsdruck zu minimieren<br />
und positive Gesprächsinhalte in den Vordergrund<br />
der <strong>Th</strong>erapie zu stellen.<br />
Angehörigenberatung<br />
Ergänzend zur logopädischen <strong>Th</strong>erapie kam<br />
seine noch berufstätige Ehefrau gelegentlich<br />
zu beratenden Einzelgesprächen. Neben<br />
den Informationen zu den therapeu-<br />
ABC-Regel (Powell, 2005)<br />
A: Avoid confrontation –<br />
Vermeide Konfrontation<br />
B: Be practical –<br />
Handle zweckmäßig<br />
C: Clarify the feelings and comfort –<br />
Formuliere die Gefühle des Klienten<br />
und spende ihm Trost<br />
Zeitschriften<br />
Z<br />
Sprache und Demenz<br />
Diagnose und <strong>Th</strong>erapie aus psychiatrischer und logopädischer Sicht<br />
Störungen der Kommunikation sind im Rahmen des Voranschreitens<br />
von Demenzprozessen häufi g zu beobachten. So werden „Ständiges<br />
Wiederholen ein und derselben Fragen“, „Probleme, ein Gespräch<br />
zu beginnen und in Gang zu halten“, „Probleme, einem Gespräch zu<br />
folgen, vor allem, wenn mehrere Personen sprechen“, „Ständiges<br />
Abweichen vom Gesprächsthema“, „Willkürliche und unpassende<br />
<strong>Th</strong>emenwechsel“ und schließlich „Ein <strong>Th</strong>ema wird angesprochen<br />
und dann während des laufenden Gesprächs vergessen“ in einer<br />
britischen Studie von Angehörigen und Betreuern als erheblich<br />
kommunikationsbehindernd dargestellt. Obwohl es sich um häufi ge<br />
Störungen handelt, ist das wissenschaftliche Interesse auf diesem<br />
Gebiet noch nicht sehr ausgeprägt.<br />
In diesem Buch wollen die Autoren die gerontopsychiatrische und<br />
die logopädische Sicht auf Kommunikationsstörungen bei Demenzerkrankungen<br />
verschränken, so dass der Leser ebenso wie der<br />
Hörer Gelegenheit bekommt, die Herausforderung, die in dem<br />
Facettenreichtum des Problems enthalten ist, für sich und sein<br />
jeweiliges Fachgebiet wahrzunehmen.<br />
ww..<br />
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rchn<br />
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medizinischen Titel Titel<br />
h<br />
tischen Inhalten der <strong>Th</strong>erapie wurde der<br />
sinnvolle und zum Erfolg führende kommunikative<br />
Umgang im häuslichen und sozialen<br />
Umfeld besprochen. Als Grundlage für<br />
die Beratung der Ehefrau wurde die „ABC-<br />
Regel“ von Jenny Powell genutzt. Es gelang<br />
durch die Kombination von <strong>Th</strong>erapie und<br />
Beratung des Ehepartners, die zuvor angespannte<br />
familiäre Situation zu entschärfen.<br />
Herr K. übernahm weiterhin Aufgaben im<br />
familiären Umfeld. Ebenso wurde das Ehepaar<br />
darin gestärkt, im Freundeskreis offen<br />
mit der Störung umzugehen, was dazu beitrug,<br />
dass Herr K. die sozialen Kontakte außerhalb<br />
der Familie zu seinen Freunden wieder<br />
aufnahm.<br />
Die logopädische <strong>Th</strong>erapie konnte somit zur<br />
Aufrechterhaltung der Autonomie des Patienten<br />
effektiv beitragen. Trotz massiver<br />
Kommunikationsstörungen war er weiterhin<br />
im sozialen Umfeld aktiv. Die Ehefrau wurde<br />
durch die <strong>Th</strong>erapie und Beratung entlastet.<br />
Eine Pfl egeheimeinweisung musste zum damaligen<br />
Zeitpunkt nicht in Erwägung gezogen<br />
werden.<br />
Im Mai <strong>2008</strong> verstarb Herr K. überraschend<br />
an den Folgen eines Herzinfarktes.<br />
Literatur<br />
Korrespondenzanschrift<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
<strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
Lehranstalt für Logopäden<br />
Am Klinikum der Joh. Gutenberg-Universität<br />
Am Pulverturm 13<br />
55101 Mainz<br />
tbrauer@uni-mainz.de<br />
www-klinik.uni-mainz.de/Logopaedie-Lehranstalt<br />
<strong>Th</strong>erapiematerialien<br />
Hans Gutzmann<br />
<strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
96 Seiten<br />
1. Aufl age 2007<br />
ISBN 978-3-8248-<br />
0517-4<br />
€ 19,95 [D]<br />
Über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei der<br />
CERAD (<strong>Th</strong>e Consortium to Establish a Registry for<br />
Alzheimer’s Disease) Assessment Batteries<br />
http://cerad.mc.duke.edu/Default.htm (16.09.<strong>2008</strong>)<br />
Gress-Heister, M. (2003). Diagnostik demenzieller Erkrankungen.<br />
Zukunftsforum Demenz, 9. Workshop. Dokumentationsreihe,<br />
Band 5. Wiesbaden: Medical Tribune<br />
Grötzbach, H. (<strong>2008</strong>). Kontext-sensitive Aphasietherapie.<br />
L.O.G.O.S. Interdisziplinär 16 (1), 6-31<br />
Gutzmann, H. & <strong>Brauer</strong>, T. (2007). Sprache und Demenz.<br />
Idstein: Schulz-Kirchner<br />
Lutz, L. (1997). MODAK. Modalitätenaktivierung in der<br />
Aphasietherapie. Ein <strong>Th</strong>erapieprogramm. Berlin: Springer<br />
Powell, J. (<strong>2008</strong>). Hilfen zur Kommunikation bei Demenz.<br />
Köln: Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />
Rentsch, P. & Bucher, P. (2005). ICF in der Rehabilitation.<br />
Idstein: Schulz-Kirchner Verlag<br />
Steiner, J. (2007): Sprachabbau bei beginnender Demenz<br />
(SAD). L.O.G.O.S. Interdisziplinär 15 (1), 37-45<br />
inklusive CD mit<br />
auditiven Beispielen<br />
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe:<br />
www.schulz-kirchner.de<br />
Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein<br />
� (0 61 26) 93 20-0 · � (0 61 26) 93 20-50 · @ bestellung@schulz-kirchner.de<br />
Das Gesundheitsforum<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 28-31<br />
31
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Strukturierte Angehörigenberatung<br />
in der funktionellen Dysphagietherapie<br />
Mirko Hiller<br />
ZUSAMMENFASSUNG. Die Angehörigen haben in der auf den Patienten ausgerichteten<br />
Medizin bisher einen geringen Stellenwert. Dabei können sie positiven<br />
Einfl uss auf den <strong>Th</strong>erapieprozess haben und die Rolle von Co-<strong>Th</strong>erapeuten<br />
übernehmen. Voraussetzung dafür ist, dass sie ernst genommen und<br />
entsprechend angeleitet werden. Der dritte und letzte Beitrag einer Artikelreihe<br />
über Dysphagietherapie geht auf die Bedeutung der Angehörigen ein,<br />
skizziert die Inhalte der Angehörigenberatung und plädiert für eine systematische<br />
Integration von Angehörigen in den Rehabilitationsprozess.<br />
Einleitung<br />
In der patientenbezogenen Medizin haben<br />
Angehörige trotz ihrer großen Bemühungen<br />
um den Rehabilitationsprozess und die Heilung<br />
ihrer Nahestehenden einen immer noch<br />
zu geringen Stellenwert. Dabei können Angehörige<br />
– neben allen Bemühungen um<br />
immer bessere medizinisch-technische Versorgung<br />
– einen enormen Beitrag zum Heilungsprozess<br />
und zur psychischen und physischen<br />
Stabilität der Patienten leisten.<br />
Im Krankenhausalltag lässt der knappe Stellenschlüssel<br />
den medizinisch-therapeutischen<br />
Teams kaum Zeit für Gespräche mit Angehörigen.<br />
Diese werden mit ihren Problemen oft<br />
als Belastung für das Team empfunden und<br />
nur als Tröster des Patienten akzeptiert.<br />
Aufgrund des Potentials, mit dem ein Angehöriger<br />
zum positiven Verlauf des Heilungsprozesses<br />
beitragen kann, muss hier ein Umdenken<br />
erfolgen. Eine erfolgreiche Übernahme<br />
von Aufgaben durch Angehörige setzt<br />
allerdings voraus, dass diese professionell informiert<br />
und angeleitet werden.<br />
Tritt eine schwere neurologische Erkrankung<br />
auf, ist die gezielte und strukturierte Aufklärung<br />
aller Betroffenen für die Planung und<br />
Initiierung notwendiger medizinischer und<br />
therapeutischer Interventionen wichtig. Leider<br />
wird der Informationsweitergabe ein<br />
noch zu geringer Wert beigemessen.<br />
Trotz eines gut ausgebauten Netzes an Informationsstellen,<br />
des Angebots von Bro-<br />
32 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 32-33<br />
schüren, Büchern, Artikeln und Informationsveranstaltungen<br />
durch Fachorganisationen<br />
und Selbsthilfegruppen müssen die Betroffenen<br />
oft mühsam nach diesen Quellen suchen.<br />
Besser wäre es, der Behandelnde hätte die Informationen<br />
über bestehende Informations -<br />
und Hilfsangebote griffbereit, und könnte<br />
sie bereits nach abgeschlossener Diagnostik<br />
weitergeben und die Angehörigen entsprechend<br />
anleiten.<br />
Die Rolle der Angehörigen<br />
Der Angehörige kann nach fachkundiger<br />
Schulung die Rolle eines Co-<strong>Th</strong>erapeuten<br />
übernehmen und ist damit ein unverzichtbarer<br />
Partner in der Rehabilitation (Gadomski,<br />
1999). Er kann, wenn er in die Grundprinzipien<br />
der Dysphagietherapie eingearbeitet<br />
wurde, wenn Wissen über die Störung an<br />
sich vermittelt wurde, und wenn die Möglichkeit<br />
der Kommunikation mit dem medizinisch-therapeutischen<br />
Personal vorhanden<br />
ist, die geistigen, seelischen und somatischen<br />
Störungen positiv beeinfl ussen und damit auf<br />
das Rehabilitationsergebnis des Betroffenen<br />
einwirken.<br />
Angehörige im weiteren Sinn sind heute nicht<br />
mehr nur Ehepartner, sondern auch zunehmend<br />
Freunde und Verwandte, zumal zahlreiche<br />
Menschen in Deutschland in Single-<br />
Mirko Hiller MSc. absolvierte<br />
1997-2000 die Ausbil-<br />
dung zum Logopäden und war<br />
anschließend im Klinikum Mün-<br />
chen Bogenhausen in der Dys-<br />
phagietherapie tätig. Von 2003<br />
bis 2006 studierte er an der<br />
Donau-Universität Krems und<br />
erwarb den Master of Science in Neurorehabilitation.<br />
Zusätzlich war er 2006 bis 2007 Lehrlogopäde in einer<br />
Fachschule. Der Dysphagie therapeut ist Leiter des überre-<br />
gionalen Dysphagiezentrums Erfurt und Referent bei Dys-<br />
phagie-Fortbildungen in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Sein Buch „Dysphagie – strukturierte Angehöri-<br />
genberatung in der funktionellen Dysphagietherapie“ ist<br />
in diesem Jahr im Schulz-Kirchner Verlag erschienen.<br />
haushalten leben. Angehörige sind Dolmetscher,<br />
sie kennen den Patienten, sein Leben<br />
und den Lebenshintergrund. Sie sind Fürsprecher<br />
und Anwalt und müssen außerhalb des<br />
Krankenhauses die bisherigen Aufgaben des<br />
Patienten und – bei Fortbestehen der Erkrankung<br />
vielleicht ein Leben lang – Verantwortung<br />
für den Betroffenen übernehmen.<br />
Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen,<br />
dass der Angehörige unter einem enormen<br />
psychischen und physischen Druck steht.<br />
Zusätzlich zur Betreuung und Pfl ege des Erkrankten<br />
hat er oft weitere familiäre Pfl ichten<br />
zu übernehmen und seine eigenen Aufgaben<br />
zu leisten wie die Erziehung der Kinder und<br />
die wirtschaftliche Sicherung der Familie.<br />
Ist er damit überfordert, kann er schnell selbst<br />
zum Kranken werden. Gerade in der Frühphase<br />
kommt es oft zur Belastungsprobe in<br />
der Beziehung zwischen dem Angehörigen<br />
und dem Patienten. Folgeerscheinungen können<br />
körperliche und seelische Erkrankungen<br />
wie Herz-Kreislaufprobleme, Stoffwechsel-<br />
und Verdauungsstörungen, Unruhe, Schlaflosigkeit,<br />
Zukunfts- und Verlustängste, Panik<br />
und Depressionen sein.
Daher ist gezielte und strukturierte Erfassung<br />
der psychischen Situation und des Informationsstandes<br />
des Angehörigen notwendig, bevor<br />
dieser in den Rehabilitationsprozess eingebunden<br />
wird. Der Verfasser hat dafür ein<br />
umfassendes Programm entwickelt und vorgestellt<br />
(Hiller, <strong>2008</strong>).<br />
Ziele und Inhalte der<br />
Angehörigenberatung<br />
Generell gilt: Die Beratung der Angehörigen<br />
sollte ein fester Bestandteil am Beginn<br />
der <strong>Th</strong>erapie sein. Dazu müssen die diagnostischen<br />
Ergebnisse vorliegen und ein <strong>Th</strong>erapieplan<br />
erarbeitet sein. Für die Beratung ist<br />
ausreichend Zeit vorzusehen (eine <strong>Th</strong>erapiestunde)<br />
und geeignetes Anschauungsmaterial<br />
über die Anatomie, den Schluckvorgang<br />
usw. bereitzuhalten. Schließlich sollte die Beratung<br />
in Intervallen wiederholt werden.<br />
Mögliche Schwerpunkte des ersten Beratungsgesprächs<br />
sind:<br />
� Physiologie (normaler Schluckakt)<br />
� Pathosphysiologie<br />
� Diagnostische Möglichkeiten<br />
� Klinische Symptomatik<br />
� Manifestation der Symptomatik<br />
� Behandlungsmöglichkeiten<br />
� Ziele (Nah- und Fernziele)<br />
� <strong>Th</strong>erapieinhalte<br />
� Anleitung (Übungen, Techniken,<br />
Phasenkost)<br />
� Kanülenmanagement, Sondenkost<br />
(später mit Pfl egedienst / Hausarzt)<br />
� Refl uxprophylaxe<br />
Dabei sollte dem Patienten und dem Angehörigen<br />
die Notwendigkeit des Einsatzes bestimmter<br />
Übungen und Maßnahmen wie z.B.<br />
Schlucktechniken, Wirkung der geplanten Interventionen<br />
und Übungen auf die Pathologie<br />
sowie Wirksamkeitsnachweise von Übungen<br />
und Techniken vermittelt werden.<br />
Eine begleitende Unterstützung, ausführliche<br />
Beratung und psychotherapeutische Betreu<br />
ung von Beginn der Erkrankung an dienen<br />
der Entlastung und Alltagsbewältigung<br />
von Betroffenen und Angehörigen. Können<br />
durch diese Maßnahmen psychische und<br />
psychosomatische Erkrankungen verhindert<br />
werden, sinken auch die Kosten der gesamten<br />
Rehabilitation. Die Suche nach Möglichkeiten,<br />
partizipationshemmende Faktoren<br />
auszuschalten und partizipationsfördernde<br />
Faktoren zu maximieren, muss Teil der Rehabilitation<br />
sein.<br />
Im Verlauf des Rehabilitationsprozesses kann<br />
der Angehörige durch professionelle Anleitung<br />
die Co-<strong>Th</strong>erapeutenrolle erlernen und<br />
durch seine Anwesenheit kann er ein vertrauensbildendes<br />
Umfeld schaffen. Er vermittelt<br />
das Gefühl von Ordnung nach dem<br />
<strong>Ch</strong>aos, hilft beim Umsetzen therapeutischer<br />
Prinzipien, assistiert während der professionellen<br />
<strong>Th</strong>erapie, hilft bei allen Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens und setzt die therapeutischen<br />
Programme zu Hause um. In der<br />
Dysphagie therapie ist er unersetzlicher Helfer<br />
z.B. bei der Essensherstellung, Essensbegleitung,<br />
aber auch der Applikation der Sondennahrung.<br />
Ein schwieriges Gebiet ist die Aneignung von<br />
Kenntnissen bei Patienten mit Trachealkanüle.<br />
Um im häuslichen Alltag den Rehabilitationsprozess<br />
fortzusetzen und gefährliche<br />
Die Beratung des Angehörigen sollte fester Bestandteil am Beginn der <strong>Th</strong>erapie sein<br />
THEORIE UND PRAXIS �<br />
Komplikationen zu vermeiden, ist die systematische<br />
Einarbeitung durch qualifi ziertes<br />
Personal (Pfl ege, <strong>Th</strong>erapeuten, Ärzte) Voraussetzung,<br />
das im Umgang mit der Kanülenpfl<br />
ege, dem Absaugen einschließlich des<br />
Blockens und Entblockens der Kanüle erfahren<br />
ist.<br />
Resümee<br />
Ein besserer Informationsstand zur Erkrankung<br />
Dysphagie und Kenntnisse des adäquaten<br />
co-therapeutischen Verhaltens (auch<br />
in Notfallsituationen) können beim Angehörigen<br />
zu einer besseren Krankheitsverarbeitung,<br />
zum Abbau von Angst und mehr<br />
Selbstbewusstsein führen und sich damit<br />
auch positiv auf den Dysphagiepatienten<br />
selbst auswirken.<br />
Literatur<br />
Gadomski, M. (1999). Die Rolle der Angehörigen in der<br />
Rehabilitation von Patienten mit erworbenen Hirnschäden<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Schluckstörung.<br />
Sprache – Stimme – Gehör 23, 61-62<br />
Hiller, M. (<strong>2008</strong>). Dysphagie – Strukturierte Angehörigenberatung<br />
in der funktionellen Dysphagietherapie.<br />
Idstein: Schulz-Kirchner<br />
Autor<br />
Mirko Hiller, MSc<br />
Dysphagiezentrum Erfurt<br />
Böcklinstr. 1<br />
99096 Erfurt<br />
info@dysphagie-seminare.de<br />
www.dysphagie-seminare.de<br />
Vorschau<br />
Für die nächste Ausgabe sind<br />
folgende <strong>Th</strong>emen geplant:<br />
� Fast Mapping-Leistungen bei Kindern<br />
mit semantisch-lexikalischer<br />
Störung<br />
� Schritte in den Dialog – Eltern evaluieren<br />
ein Programm für Familien<br />
sprachentwicklungsverzögerter Kinder<br />
� Prosodie – Bedeutung, Funktion,<br />
Diagnostik<br />
� Schnittstellentherapie bei Spracherwerbsstörungen<br />
� Deutscherwerbsverlauf von Kindern<br />
mit Migrationshintergrund<br />
� Das Vertragskonzept der Transaktionsanalyse<br />
in der Gestaltung logopädischer<br />
Ausbildungssupervision<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong> 32-33<br />
33
BERUF UND VERBAND �<br />
Neues auf der dbl-Website<br />
� Mit einem dringenden Appell haben<br />
sich die sprachtherapeutischen Verbände<br />
dbl, dba und dbs an den VdAK-Vorstandsvorsitzenden<br />
gewandt und ernsthafte<br />
Verhandlungen sowie höhere<br />
Preise für ihre Mitglieder gefordert.<br />
ö Meldung vom 10. Oktober <strong>2008</strong><br />
� Mit einem Existenzgründungszuschuss<br />
fördert die Arbeitsagentur den<br />
Weg von arbeitslosen ALG I-Empfängern<br />
in die Selbständigkeit, auch von<br />
LogopädInnen.<br />
i Meldung vom 8. September <strong>2008</strong><br />
� Der Verband der Heilmittelverbände<br />
(BHV) begrüßt die Angleichung der<br />
Arzthonorare Ost an das Bundesniveau<br />
und fordert: Jetzt im Heilmittelbereich<br />
nachziehen. Wie die BHV dies begründet<br />
erläutert eine Pressemitteilung.<br />
ö Meldung vom 3. September <strong>2008</strong><br />
� Beim Krankengeld gibt es ab dem<br />
1.1.2009 wichtige Änderungen für freiwillig<br />
gesetzlich Versicherte.<br />
i Meldung vom 27. August <strong>2008</strong><br />
� Das Bundesgesundheitsministerium<br />
(BMG) bietet auf seiner Website allen,<br />
die eine Ausbildung bzw. ein Studium<br />
im Gesundheitsbereich planen oder bereits<br />
absolvieren, ein Forum an, in dem<br />
über die Zukunft von Gesundheitsberufen<br />
diskutiert, gestritten und Erfahrungen<br />
ausgetauscht werden können.<br />
i Meldung vom 22. August <strong>2008</strong><br />
� Warum das auf den ersten Blick honorige<br />
Angebot regionaler Telefonbuchverlage<br />
für einen kostenlosen<br />
Grundeintrag in das regionale Ärztebuch<br />
manchmal teuer zu stehen kommen<br />
kann, erläutern die dbl-Juristinnen.<br />
i Meldung vom 16.09.<strong>2008</strong><br />
� Bei den NRW-Heilmittelprotesten<br />
sorgte Gesundheitsminister Laumann für<br />
einen Affront gegen die Kassenärztliche<br />
Vereinigung. Er ließ die Listen<br />
mit den Protestunterschriften der Ärzte<br />
gegen die Heilmittel-Richtgrößen an die<br />
KV-Westfalen-Lippe zurückgehen.<br />
ö Meldung vom 25.08.<strong>2008</strong><br />
i nur eingeloggte dbl-Mitglieder – ö öffentlich<br />
34 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Bitte einplanen: Europäischer Tag<br />
der Logopädie am 6. März 2009<br />
Der Slogan lautet: „Vom Suchen und Finden – <strong>Logopädische</strong> <strong>Th</strong>erapie bei Sprachund<br />
Sprechstörungen nach Hirnschädigungen“.<br />
Mittlerweile gehört der Europäische Tag der<br />
Logopädie schon zum festen Bestandteil der<br />
Öffentlichkeitsarbeit nicht nur der Bundesgeschäftsstelle,<br />
sondern auch der Landesverbände<br />
und vieler logopädischer Praxen.<br />
Am 6. März 2009 geht es um Erwachsene<br />
mit Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen<br />
nach Hirnschädigung. Der CPLOL<br />
hat das <strong>Th</strong>ema bewusst recht offen gehalten,<br />
um allen Teilnehmern die <strong>Ch</strong>ance zu<br />
lassen, die Öffentlichkeitsarbeit an die jeweiligen<br />
Bedüfnisse anzupassen. (Selbstverständlich<br />
können Sie an diesem Tag aber<br />
auch über jedes andere logopädische<br />
<strong>Th</strong>ema informieren.)<br />
Im Vergleich zum letzten Jahr betrifft das<br />
<strong>Th</strong>ema der Aufklärungskampagne 2009<br />
wieder eine größere Patientengruppe,<br />
die aufgrund der demografi schen Entwicklung<br />
in Zukunft noch weiter anwachsen<br />
wird. Neben den Patienten und<br />
ihren Angehörigen werden sich sicherlich<br />
auch viele Mitarbeiter aus den Pfl egeberufen<br />
oder auch Ärzte über entsprechende<br />
Informationen freuen.<br />
Der Slogan, mit dem plakativ auf das<br />
<strong>Th</strong>ema des Europäischen Tages der Logopädie<br />
2009 hingewiesen werden soll,<br />
lautet im nächsten Jahr: „Vom Suchen<br />
und Finden – <strong>Logopädische</strong> <strong>Th</strong>erapie bei<br />
Sprach-und Sprechstörungen nach Hirnschädigungen“.<br />
Neben einem Plakat<br />
wird es auch diesmal wieder eine eigene<br />
Homepage für diesen Tag geben, auf der<br />
Informationen für Patienten, Fotos, Pressetexte<br />
u.a.m. eingestellt werden.<br />
Die ersten 20 von insgesamt etwa 60 Fortbildungsveranstaltungen<br />
des dbl für das kommende<br />
Jahr sind unter Dach und Fach. Angeboten<br />
werden sowohl logopädisch-fachliche<br />
Veranstaltungen zu allen Störungsgebieten<br />
mit namhaften Referenten (für die selbstverständlich<br />
Fortbildungspunkte vergeben werden)<br />
als auch Fortbildungen zum <strong>Th</strong>ema <strong>Praxis</strong>organisation.<br />
Für dbl-Mitglieder gelten,<br />
wie immer, vergünstigte Preise. Bei der Organisation<br />
wurde darauf geachtet, die Semi-<br />
Planen Sie also im Januar/Februar nächsten<br />
Jahres schon einmal Zeit ein für Ihre Informationsarbeit,<br />
mit der Sie auch auf sich und Ihre<br />
<strong>Praxis</strong> aufmerksam machen können. Eine Zusammenstellung<br />
von Ideen für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Logopädiepraxen fi nden<br />
dbl-Mitglieder ab November 2009 auf der<br />
dbl-Website. Das Plakat wird bereits im Rahmen<br />
der letzten Treffen der Landesverbände<br />
im November/Dezember <strong>2008</strong> kostenlos verteilt<br />
werden – so sparen Sie sich die sonst anfallenden<br />
Portokosten. (GS/Feit)<br />
Das dbl-Plakat: Blickfang für Ihre Öffentlichkeitsarbeit<br />
dbl-Fortbildungen 2009: Zahlreiche Seminare<br />
im ganzen Bundesgebiet können Sie schon buchen<br />
nare an unterschiedlichen Orten anzubieten.<br />
So sind neben der Geschäftsstelle in Frechen,<br />
in der wir ab dem ersten Januar 2009 einen<br />
neuen Seminarraum haben werden, auch<br />
Hannover, Leipzig, Erfurt, Karlrsuhe, Mainz<br />
und Kassel vertreten. Weiter Orte sind in Planung.<br />
Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen<br />
fi nden Sie auf der dbl-Website unter<br />
www.dbl-fortbildungen.de sowie in dieser<br />
Ausgabe auf Seite 41. (GS/Bartholomy)
Mehr Beitrags-Transparenz<br />
Ab Jahresbeginn 2009 gelten neue, zumeist ermäßigte Mitgliedsbeiträge im dbl.<br />
Die letzte dbl-Mitgliederversammlung im<br />
Mai diesen Jahres hat die Beitragsstruktur einer<br />
grundlegenden Überarbeitung unterzogen:<br />
Die bisher insgesamt 27 (!) Beitragsklassen<br />
wurden auf nunmehr 4 Klassen „eingedampft“<br />
(Angestellte, Freiberufl er, reduzierte<br />
Beitragszahler, Studierende).<br />
Die Beitragsklasse „Reduzierte“ können wie<br />
bisher beantragen: Freiberufl er mit einem<br />
Jahresumsatz unter 12.000 Euro, Angestellte<br />
mit einem Bruttojahresverdienst unter 6.500<br />
Euro, Nichtberufstäti-<br />
ge, Rentner, Ehegatten<br />
eines Vollzahlers und,<br />
das ist neu, Mitglieder<br />
eines anderen CPLOL-<br />
Verbandes.<br />
Gleichzeitig ist eine Beitragsänderungbeschlossen<br />
worden: Die Mitglieder<br />
aus den westli-<br />
Beitragsklasse Jahresbeitrag<br />
ab 2009<br />
chen und östlichen Landesverbänden zahlen<br />
ab dem 1.01.2009 in ihren Beitragsklassen<br />
die gleichen Beiträge.<br />
„Damit hat die Mitgliederversammlung der<br />
‘organisierten Verwirrung’ ein Ende gemacht,<br />
zu der die vielen bisherigen Beitragsklassen<br />
geführt hatten. Zudem profi tieren<br />
unsere Mitglieder noch in anderer Weise<br />
von der neuen Beitragsstruktur: Unter dem<br />
Strich wird es für sie günstiger“, so dbl-Geschäftsführer<br />
Lucas Rosenthal.<br />
Jahresbeitrag derzeit<br />
(in Klammern östl.<br />
Bundesländer ohne Berlin)<br />
Angestellte 120 € 144 € (120 €)<br />
Freiberufl er 228 € 240 € (204 €)<br />
Reduzierte 84 € 84 € (84 €)<br />
Studierende 48 € 48 € (48 €)<br />
dbl vergibt erstmals Mittel für<br />
ein logopädisches Forschungsprojekt<br />
Die Diplom-Logopädin Anke Alpermann erhält einen Zuschuss für ihr Promotions-<br />
Forschungsvorhaben zur Messung der Sprachfl üssigkeit nach Stottertherapien.<br />
Erstmals hat der dbl-Bundesvorstand auf<br />
der Grundlage der Ergebnisse von Gutachten<br />
eine fi nanzielle Förderung für ein logopädisches<br />
Forschungsprojekt gewährt.<br />
Die Diplom-Logopädin Anke Alpermann erhält<br />
im kommenden Jahr einen Zuschuss in<br />
Höhe von 7 400 Euro<br />
für ihr Promotions-<br />
Forschungsvorhaben<br />
„Erprobung der<br />
modifi zierten Zeit-Intervall-Methode<br />
zur<br />
Beurteilung der veränderten<br />
Sprechfl üssigkeit<br />
nach Stottertherapien“.<br />
Inhaltlich geht es bei Anke Alpermann<br />
dem Vorhaben darum,<br />
ein neues Messinstrument, das „Modifi -<br />
zierte Zeit-Intervall-Verfahren“, zu testen, um<br />
damit Veränderungen der Sprechfl üssigkeit<br />
stotternder Erwachsener nach einer Fluency<br />
Shaping <strong>Th</strong>erapy und nach einer Stuttering<br />
Modifi cation <strong>Th</strong>erapy miteinander vergleichen<br />
zu können. Ein solcher Vergleich ist bisher<br />
nur unzureichend möglich, weil die zur<br />
Verfügung stehenden Methoden zur Messung<br />
der Sprechfl üssigkeit die unterschiedlichen<br />
Sprechtechniken der Probanden nicht<br />
berücksichtigen.<br />
Im Rahmen der dbl-Projektförderung stellt<br />
der dbl seit dem 1. Januar <strong>2008</strong> jährlich eine<br />
Summe von bis zu 15 000 Euro für die Förderung<br />
von logopädischen Forschungsprojekten<br />
von dbl-Mitgliedern zur Verfügung.<br />
Projektleiter können jeweils bis zum 1. Mai<br />
eines Jahres entsprechende Anträge für das<br />
Folgejahr einreichen.<br />
Der dbl übernimmt sowohl Gesamtkosten<br />
für ein kleineres Forschungsprojekt als auch<br />
Teilkosten für ein größeres Forschungsvorhaben.<br />
Die Fördergelder können für Sachmittel<br />
(z.B. Test- und <strong>Th</strong>erapiematerialien), Personal-<br />
und Reisekosten eingesetzt werden.<br />
Weitere Informationen zur Bewerbung um<br />
die Projektförderung fi nden sich auf der dbl-<br />
Website. (GS/Feit)<br />
� Weitere Infos zur dbl-Forschungsförderung:<br />
www.dbl-ev.de > Der Verbamd > Wissenschafts-<br />
förderung<br />
BERUF UND VERBAND �<br />
Grundlohnsumme 2009:<br />
Steigerungsrate 1,41 Prozent<br />
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)<br />
hat am 2. September die durchschnittliche<br />
Veränderungsrate der beitragspfl ichtigen Einnahmen<br />
aller Mitglieder der Krankenkassen<br />
je Mitglied (Grundlohnsumme) bekannt gegeben.<br />
Sie beträgt im gesamten Bundesgebiet<br />
+ 1,41 Prozent und wurde erstmals nicht<br />
nach Neuen und Alten Bundesländern getrennt<br />
ausgewiesen. Sie lässt weiterhin kaum<br />
Spielraum für Vergütungserhöhungen im<br />
nächsten Jahr, da sie die gesetzliche Höchstgrenze<br />
für die Preiserhöhungen im Heilmittelbereich<br />
vorgibt. (GS/Depel)<br />
BHV unterstützt Laumann in<br />
Kritik an KV Westfalen-Lippe<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Heilmittelverbände<br />
(BHV) hat den nordrhein-westfälischen<br />
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann<br />
in seiner Ansicht bestärkt, dass das<br />
Heilmittelbudget im Bereich der KV Westfalen-Lippe<br />
viel zu knapp bemessen ist. Laumann<br />
hatte Ende August mit großem Unverständnis<br />
auf eine Unterschriftenaktion<br />
der Ärzte reagiert, mit der diese die unzureichende<br />
Heilmittelversorgung angeprangert<br />
und die Abschaffung der Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />
gefordert hatten. Er warf der KV vor,<br />
dass sie die schlechte Versorgung mit Heilmitteln<br />
selbst mitzuverantworten habe.<br />
In einem Schreiben an Laumann vom 1. September<br />
wiesen BHV-Sprecherin und dbl-Präsidentin<br />
Dr. Monika Rausch sowie BHV-Geschäftsführer<br />
Heinz <strong>Ch</strong>ristian Esser darauf<br />
hin, dass die KV Westfalen-Lippe mit einem<br />
jährlichen Betrag von 37.496 Euro pro tausend<br />
Versicherte für die Heilmittelversorgung<br />
weit hinter allen KVen liegt: „Da die KV<br />
Westfalen-Lippe aber zu den absoluten Gewinnern<br />
der Honorarreform gehört (lt. Ärzte<br />
Zeitung + 15%), sollte es ihr leicht fallen, in<br />
den Verhandlungen mit den Krankenkassen<br />
über das Heilmittelbudget einen deutlichen<br />
Schritt nach vorn zu machen“ (GS/Feit)<br />
Keine Arzt-/Betriebsstättennummern<br />
für Zahnärzte<br />
Zum 1. Juli ist die Richtlinie der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung (KBV) zur Vergabe<br />
sog. Arzt- und Betriebsstättennummern<br />
erfolgt, die künftig auf dem Verordnungsmuster<br />
14 einzutragen ist. Für Zahnärzte gibt<br />
es bislang weder Arzt- noch Betriebsstättennummern,<br />
diese sind bei der Abrechnung<br />
auch nicht anzugeben. (GS/Meyer)<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
35
BERUF UND VERBAND �<br />
dbl-Erzieherinnenschulung<br />
unter neuem Namen: „Sprachreich“<br />
Ab Anfang 2009 gibt es neue Seminare zur Einführung in das dbl-Konzept zur<br />
Erzieherinnenschulung: Erstmals auch Fortbildungen in „Basiswissen II – Sprachentwicklung<br />
und Sprachförderung bei mehrsprachigen Kindern“.<br />
In immer mehr Bundesländern gehört die<br />
Sprachförderung mittlerweile zum Aufgabenkatalog<br />
der vorschulischen Einrichtungen.<br />
Umgesetzt wird diese meist von den<br />
jeweiligen Erzieherinnen und Erziehern. Sie<br />
sind auf Informationen<br />
und Konzepte von außen<br />
angewiesen, um<br />
diese Aufgabe bewältigen<br />
zu können. ZahlreicheWeiterbildungsveranstalter<br />
tummeln<br />
sich auf dem so entstandenen<br />
und immer<br />
noch expandierenden<br />
Fortbildungsmarkt.<br />
Der dbl hat immer wieder<br />
darauf hingewiesen,<br />
dass Maßnahmen<br />
der Sprachförderung vom Fachwissen der Logopädie<br />
profi tieren können und sollten. Voraussetzung<br />
hierfür war jedoch, dass Logopädinnen<br />
den Erzieherinnen ihr Wissen auch<br />
anbieten. Um dies zu unterstützen, hat der<br />
dbl im Sommer 2007 ein Fortbildungskonzept<br />
für Erzieherinnenschulungen zum <strong>Th</strong>ema<br />
Sprachförderung vorgestellt.<br />
Dafür wurde einschlägiges logopädisches<br />
Know-how aufbereitet und in drei Einheiten<br />
strukturiert, so dass die Logopädinnen aus<br />
einem Fundus von <strong>Th</strong>emen, Methoden und<br />
Materialien auswählen können, um eine<br />
Fortbildung mit Erzieherinnen zu planen<br />
und durchzuführen. Die Unterlagen werden<br />
den dbl-LogopädInnen, die an den entsprechenden<br />
eintägigen Schulungen teilnehmen,<br />
in Form von zwei umfangreichen Ordnern<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Neuer Name und neues Logo<br />
Das Konzept der dbl-Erzieherinnenschulung<br />
hat nun einen neuen Namen und ein<br />
Logo bekommen: „Sprachreich. Logopädisch<br />
orientierte Sprachförderung im Alltag“.<br />
„Sprachreich“ geht von der durch Studien belegten<br />
Erkenntnis aus, dass die Sprache der<br />
Kinder sich insbesondere dann gut entwickelt,<br />
wenn sie sich in einer „sprachreichen“<br />
Umgebung bewegen. Deshalb ist „Sprachreich“<br />
ein logopädisch fundiertes Konzept<br />
zur Sprachförderung im Alltag. Damit ist es<br />
36 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
überall und jederzeit einsetzbar, insbesondere<br />
in Kindertagesstätten. Es profi tieren alle<br />
Kinder von 0 bis 6 Jahren: deutsch-muttersprachliche<br />
Kinder (Basiswissen I) ebenso wie<br />
Kinder, für die Deutsch die zweite oder dritte<br />
Sprache ist (Basiswissen<br />
II).<br />
Das „Sprachreich“-<br />
Konzept zeigt, dass<br />
Erzieherinnen zur<br />
Sprachförderung in<br />
den Einrichtungen keine<br />
besonderen Räumlichkeiten<br />
brauchen.<br />
Und dass sie auch<br />
nicht bestimmte Zeiten<br />
pro Tag oder Woche<br />
dafür reservieren bzw.<br />
spezielle Methoden<br />
erlernen müssen. Auch werden keine spezifi<br />
schen Materialien benötigt. Denn „Sprachreich“<br />
ist kein Übungsprogramm, sondern<br />
ein Konzept: „Sprachreich“ weist den Weg in<br />
einen kommunikativen Tag.<br />
Die alltägliche und damit dauerhafte optimale<br />
Förderung der Sprachentwicklung aller<br />
Kinder ist das zentrale Ziel von „Sprachreich“.<br />
Dabei sind im „Sprachreich“-Konzept<br />
die Erzieherinnen der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Deshalb zielt „Sprachreich“ darauf ab, die<br />
Kompetenzen der Erzieherinnen zu stärken<br />
in Hinblick auf:<br />
Logopädisch orientierte<br />
Sprachförderung im Alltag.<br />
� das Wissen über den Verlauf der<br />
kindlichen Sprachentwicklung<br />
� den Einsatz sprachfördernder Verhaltensweisen<br />
im Kita-Alltag<br />
� die Refl exionsfähigkeit des eigenen<br />
Verhaltens<br />
� die Einschätzung der kindlichen<br />
Sprachentwicklung<br />
� die Beratung von Eltern bezüglich der<br />
Sprachentwicklung ihrer Kinder<br />
Inhalte der „Sprachreich“-Fortbildung<br />
Die „Sprachreich“-Erzieherinnenfortbildung<br />
ver mittelt Kenntnisse in folgenden Bereichen:<br />
� ein- und mehrsprachige Entwicklung<br />
� Zusammenhang von allgemeiner Entwicklung<br />
und Sprachentwicklung<br />
� sprachhemmende und sprachfördernde<br />
Faktoren der Sprachentwicklung<br />
� Erzieherinnen als sprachliche Vorbilder<br />
� Anwendung alltagsorientierter Sprachförderung<br />
im Kindergartenalltag<br />
� <strong>Ch</strong>ancen und Risiken von Mehrsprachigkeit<br />
� Risikofaktoren zur Ausbildung von<br />
Sprachentwicklungsstörungen<br />
� Sprach-, Sprech-, Stimm- und Hörstörungen<br />
im Kindesalter<br />
� Zuständigkeiten von Bildungs- und<br />
Gesundheitswesen<br />
Inhaltliche Konzeption<br />
Die Fortbildungsinhalte werden in drei Einheiten<br />
vermittelt:<br />
� Basiswissen I: Sprachentwicklung und<br />
Sprachförderung bei einsprachigen Kindern<br />
/ Muttersprache Deutsch (Grundlagen,<br />
Sprachentwicklung, Rolle der Erzieherinnen,<br />
Entwicklung einschätzen, Förderung)<br />
� Basiswissen II: Sprachentwicklung und<br />
Sprachförderung bei mehrsprachigen Kindern<br />
(Grundlagen, Sprachentwicklung bei<br />
mehrsprachigen Kindern, Rolle der Erzieherinnen,<br />
Entwicklung einschätzen, Förderung)<br />
� Ergänzungswissen: Sprachstörungen<br />
Die Termine der eintägigen Fortbildungen für<br />
LogopädInnen zur Einführung Sprachreich -<br />
Konzept werden bis Ende <strong>2008</strong> im Internet<br />
(und in der Januar-Ausgabe Forum Logopädie)<br />
bekannt gegeben. Die Fortbildung ist<br />
ausschließlich dbl-Mitgliedern vorbehalten.<br />
(GS/Feit)<br />
Der abgebildete Info-<br />
folder für Leiterinnen<br />
von Kindertagesstät-<br />
ten und Erzieherinnen<br />
mit Hinweisen zu den<br />
Inhalten, Zielen und<br />
zum Aufbau der<br />
„Sprachreich“-Erziehe-<br />
rinnenschulungen kann<br />
ab sofort in der dbl-<br />
Geschäftsstelle<br />
bestellt werden.<br />
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Demo in Berlin: „Der Deckel muss weg“<br />
Am 25. September demonstrierten 130 000 Mitarbeiter von Kliniken aus ganz<br />
Deutschland für eine bessere fi nanzielle Ausstattung der Krankenhäuser.<br />
„Der Deckel muss weg“ – Wo ist denn bloß<br />
der Flaschenöffner? – Nein, hier braucht man<br />
keinen Flaschenöffner, sondern die Erfahrung<br />
als Pfl egerIn in einem Klinikum, die tagtäglich<br />
allein auf Station mehrere schwerkranke<br />
Patienten zu versorgen hat, oder als <strong>Th</strong>erapeutIn,<br />
der oft die Hände gebunden sind,<br />
weil durch die Fallpauschale nicht genügend<br />
Zeit für Prävention, Diagnostik und therapeutische<br />
Versorgung bleibt.<br />
Als eine Logopädin unter 130 000 Klinikmitarbeitern<br />
aus ganz Deutschland habe ich für<br />
meine KollegInnen, meine Patienten und die<br />
Erhaltung der Krankenhäuser demonstriert.<br />
Inmitten eines Transparentwaldes schlängelten<br />
sich gemeinsam Pfl egepersonal, <strong>Th</strong>erapeuten,<br />
Ärzte und Organisationspersonal<br />
vom Ausgangspunkt Berliner Hauptbahnhof<br />
„Sprachreich“ ist...<br />
am Kanzleramt vorbei in Richtung Brandenburger<br />
Tor.<br />
Dort wurden die pfeifenden Demonstranten<br />
von der Coverband „Die toten Ärzte“ musikalisch<br />
empfangen. Es war nicht nur eine<br />
„große Party“, wie es die Zeitungen zitierten,<br />
sondern es war eine Demonstration der Gemeinsamkeit.<br />
Das Motto hätte auch heißen<br />
können: Wir ziehen alle an einem Gesundheitsstrang<br />
– nur hätten sich die Gesundheitspolitiker<br />
dazu ebenfalls einreihen müssen,<br />
an oberster Spitze unsere Gesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt.<br />
Es war schon ein cleverer Schachzug von ihr,<br />
genau einen Tag vor der Demonstration den<br />
Krankenhäusern „Zugeständnisse“ zu machen:<br />
3,7 Milliarden Euro, 21 000 neue Stellen<br />
für über 2 000 Krankenhäuser – „Fehlt da<br />
� � Entwicklungsorientiert, denn es bezieht sich auf alle Stufen und Bereiche der<br />
Sprachentwicklung und ist für Kinder aller Altersgruppen geeignet.<br />
� � Verhaltensorientiert, denn es setzt am intuitiven Verhalten in der Interaktion<br />
zwischen Erzieherin und Kind an und bezieht diese bewusst mit ein.<br />
� � Kommunikationsorientiert, denn es vollzieht sich in der alltäglichen Interaktion<br />
zwischen Erzieherin und Kind und unterstützt den Aufbau und Einsatz vielfältiger<br />
Formen der Kommunikation (Mimik, Gestik, Stimme, Körperausdruck u.a.m.).<br />
� � Alltagsorientiert, denn es ist im Tagesablauf durchgehend anzuwenden, d.h. in jeder<br />
Interaktions- oder Spielsituation zwischen Erzieherin und Kind.<br />
� � <strong>Praxis</strong>orientiert, denn „Sprachreich“ braucht keine zusätzlichen Hilfsmittel oder<br />
Räumlichkeiten und bedarf keines zeitlich-organisatorischen Aufwandes.<br />
BERUF UND VERBAND �<br />
nicht noch was? Bitte, Frau Schmidt, dieses<br />
kleine Hilfspaket ist leider zu wenig!” Der<br />
Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft,<br />
Rudolf Kösters, forderte 6,7 Milliarden<br />
Euro bis 2009, die volle Refi nanzierung<br />
der Personal- und Sachkosten und die Beseitigung<br />
der Deckelung.<br />
Zu Gesprächen vor der Demonstration war<br />
unsere Gesundheitsministerin leider nicht zu<br />
bewegen, doch – Wunder geschehen immer<br />
wieder – genau während der Kundgebung<br />
um 15 Uhr hatte sie einen Termin frei. „Tut<br />
uns leid, da sind wir bereits auf dem Weg<br />
zum Brandenburger Tor mit Bürgern, die Sie<br />
vertreten sollten!“<br />
Die Meinung aller Redner: Hilfe muss jetzt<br />
kommen. Der Bund und die Länder sollen die<br />
fi nanziellen Mittel ab sofort zur Verfügung<br />
stellen. Hier ginge es um kranke Menschen<br />
und nicht um Industriebetriebe. <strong>Ch</strong>ristian<br />
Uhde, Präsident des Deutschen Städtetages:<br />
„Wir demonstrieren, um das Überleben unserer<br />
Krankenhäuser im Interesse der gesamten<br />
Bevölkerung sicherzustellen, denn jeder<br />
kann am nächsten Tag im Krankenhaus Patient<br />
sein“.<br />
Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske forderte<br />
in seiner Rede die Bundesregierung auf zu<br />
handeln, die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser<br />
endlich zu gewährleisten und von<br />
dem 16 Jahre alten Budgetdeckel zu entlasten.<br />
Er wies darauf hin, dass bereits jetzt<br />
eine dramatische Überbelastung des Personals<br />
in der Pfl ege existiert. Wer darunter zu<br />
leiden hat und gefährdet ist, wenn nur eine<br />
Pfl egerIn für 20 Patienten zuständig ist, kann<br />
man sich ausrechnen. Es gibt immer weniger<br />
Logopäden auf Station, der Druck der Versorgung<br />
wächst und die Bezahlung wird immer<br />
ungerechter.<br />
Scheinbar versagt bei den Politikern die<br />
grundlegende Fähigkeit, das kleine Einmaleins<br />
anzuwenden. Mein Vorschlag an die<br />
Politiker wäre, sich selber einmal in ein Krankenhaus<br />
zu begeben und dort einen Tag zu<br />
hospitieren. So würden sie feststellen, wie<br />
wenig Zeit für eine Diag nostik bei einem<br />
Kind, eine Schlucktherapie bei einem Patienten<br />
oder bei einem Beratungsgespräch<br />
mit verzweifelten Angehörigen bleibt. Das<br />
leisten die meisten Kollegen aus purem Idealismus<br />
– warum? Weil sie sich dem Beruf<br />
verschrieben haben.<br />
Die Zukunft der therapeutischen Medizin<br />
darf nicht zum Sparpreis angeboten werden.<br />
Es ist zu wünschen, dass sich diejenigen zu<br />
Wort melden, die darunter zu leiden haben<br />
– die Eltern, die Angehörigen, die Patienten.<br />
Bianka Schramm<br />
Bundesbildungskommission (BBK)<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
37
BERUF UND VERBAND �<br />
Flagge zeigen im Web, aber richtig<br />
Eine gut gestaltete und gepfl egte <strong>Praxis</strong>-Präsentation im Internet ist heute ein<br />
wichtiges Marketing-Instrument: Die Bundesfreiberufl erkommission (BFK) gibt<br />
Tipps und warnt vor rechtlichen Fallstricken.<br />
Sucht man im Web nach „Internetseiten<br />
von logopädischen Praxen in Deutschland“,<br />
so fi ndet man bereits mehr als 5000 Einträge.<br />
Waren vor einigen Jahren nur innovative,<br />
große Unternehmen im Internet präsent, so<br />
nutzen es mittlerweile auch kleinere Unternehmen<br />
wie logopädische Praxen so selbstverständlich<br />
wie Flyer und Visitenkarten.<br />
Der Internetauftritt präsentiert Ihre <strong>Praxis</strong> sowie<br />
Ihr Leistungsangebot und kann Interessierten<br />
weitere Informationen über Ihre Arbeit<br />
bieten. Für die Ausgestaltung Ihrer Website<br />
* gibt es viele Möglichkeiten. Dabei sollten<br />
Sie jedoch gestalterische Regeln und rechtliche<br />
Grenzen beachten.<br />
Mögliche Inhalte der Website<br />
Im Folgenden werden mögliche Elemente<br />
von Internetseiten vorgeschlagen, die als Anregung<br />
für Ihren eigenen Internetauftritt dienen<br />
sollen:<br />
� Die Vorstellung Ihres Teams. Dabei sollten<br />
sie professionell erstellte Fotos verwenden.<br />
Die Vorstellung Ihrer Mitarbeiter<br />
*) Der Begriff „Website” bezeichnet die gesamte Web-<br />
präsenz, die aus mehreren Web-Seiten, Download-<br />
Dateien u.a. besteht. Dagegen ist die „Homepage“<br />
eine bestimmte Seite, meist die „Startseite“.<br />
38 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
kann Informationen über den berufl ichen<br />
Werdegang, fachspezifi sche Fortbildungen<br />
und Spezialisierungen enthalten.<br />
� Das Leistungsspektrum Ihrer <strong>Praxis</strong>, z.B.<br />
die behandelten Störungsbilder und zusätzliche<br />
IGeL-Leistungen wie Trainings-,<br />
Beratungs- oder Schulungsangebote.<br />
� Die Beschreibung der logopädischen<br />
Untersuchung und Behandlung.<br />
� Fotos oder Videosequenzen der <strong>Praxis</strong>räume.<br />
� Kontaktinformationen wie Öffnungszeiten,<br />
Adresse, Telefon- und Fax nummer,<br />
E-Mail-Adresse, Wegbeschreibung (bei<br />
Auszügen aus Stadtplänen beachten sie<br />
ggf. bestehende Urheberrechte).<br />
� Serviceangebote, z.B. telefonische<br />
Sprechstunden.<br />
� Serviceelemente wie den Download von<br />
Informationen (z.B. Anmeldebogen) oder<br />
ein regelmäßiges Newsletter (der Arbeitsaufwand<br />
dafür kann abhängig von der<br />
Erscheinungsfrequenz sehr hoch sein).<br />
� Antworten auf häufi g gestellte Fragen,<br />
z.B.: Wer verordnet die logopädische Leistung?<br />
Wie erfolgt die Terminvergabe in<br />
der logopädischen <strong>Praxis</strong>?<br />
� Ein Lexikon für Fachbegriffe.<br />
� Hinweise auf Veranstaltungen Ihrer <strong>Praxis</strong>.<br />
� Stellenangebote Ihrer <strong>Praxis</strong>.<br />
Mit einem CMS können Sie Ihr eigener Webmaster sein<br />
Über eine grundlegende Frage sollten Sie<br />
sich vorab im Klaren sein: Möchten Sie<br />
Ihre Seiten fertig ins Netz stellen und nach<br />
Möglichkeit nichts mehr damit zu tun haben<br />
(außer hin und wieder Ihrem Webmaster<br />
Änderungswünsche durchzugeben)<br />
oder wollen Sie Ihre Website gerne<br />
selber aktuell halten und regelmäßig pfl egen,<br />
und zwar am liebsten immer genau<br />
dann, wenn gerade mal Zeit ist?<br />
Im ersten Fall beauftragen Sie Ihren Webdesigner<br />
einfach mit der Erstellung einer<br />
sogenannten statischen HTML-Seite. Hierbei<br />
ist es wichtig, dass die Formatierung<br />
der Seite mittels CSS (Cascading Style<br />
Sheets) erfolgt und nicht im veralteten Tabellen-Stil.<br />
Änderungen am Inhalt können<br />
bei statischen Seiten nur im Quellcode der<br />
Seite vorgenommen werden. Wenn Aktualisierungen<br />
nötig werden, muss also der Entwickler<br />
ran. Wenn Sie mit Ihrer <strong>Praxis</strong> im Internet<br />
gefunden werden und Ihre <strong>Praxis</strong> mit<br />
Behandlungsschwerpunkten, Team, Kontaktdaten<br />
u.ä. kurz vorstellen möchten, reicht diese<br />
Variante normalerweise völlig aus.<br />
Möchten Sie aber regelmäßig aktuelle Informationen<br />
veröffentlichen, z.B. zu Fortbildungsveranstaltungen<br />
in Ihrer <strong>Praxis</strong>, Weiterbildungen<br />
Ihrer Mitarbeiter oder aktuelle Meldungen,<br />
wird es schnell mühselig, jedesmal<br />
den Entwickler beauftragen zu müssen. Wenn<br />
Sie den Arbeitsaufwand zur Pfl ege Ihrer Website<br />
nicht scheuen und diese noch aktiver als<br />
Marketinginstrument nutzen möchten, fragen<br />
Sie Ihren Entwickler nach einem kleinen<br />
Content Management Systems (CMS).<br />
� Links zu Kooperationspartnern. Links<br />
sind ein wichtiger Bestandteil einer jeden<br />
Website. Man kann darüber den Besuchern<br />
Informationen zugänglich machen,<br />
ohne diese selbst einzustellen und<br />
zu pfl egen. Aber Vorsicht: Es sollten nur<br />
Links gesetzt bzw. nur solche Kooperationspartner<br />
erwähnt werden, auf denen<br />
seriöse und laufend aktualisierte Informationen<br />
eingestellt sind und mit denen<br />
auch tatsächlich eine Kooperation besteht.<br />
Auf jeden Fall bietet sich ein Link<br />
auf die Patienten-Seiten der dbl-Website<br />
an. Darüber hinaus ist zu beachten, dass<br />
eine mittelbare Werbung für bestimmte<br />
Produkte gegen das Heilmittelwerbegesetz<br />
verstoßen kann. Verzichten Sie im<br />
Zweifelsfall lieber auf einen Link.<br />
Anmerkungen zu Gestaltung und<br />
Technik<br />
Die Website sollte in erster Linie benutzerfreundlich<br />
sein. Eine zu große Datenmenge,<br />
z.B. durch aufwendige Videos oder Flash-<br />
Animationen, verursacht lange Ladezeiten<br />
und sorgt höchstens dafür, dass Interessierte<br />
Ihre Website schnell wieder verlassen. Sie<br />
sollten darauf achten, dass Ihre Seiten in<br />
den gängigen Browsern fehlerfrei dargestellt<br />
werden. Hierüber sollten Sie sich mit dem<br />
Entwickler, der Ihre Seiten realisiert, verständigen.<br />
Lassen Sie sich von ihm auf jeden Fall<br />
auch über gängige und bewährte Konventionen<br />
der Menüführung beraten, denn eine<br />
Ein CMS bietet einen Redaktionsbereich,<br />
der nur Ihnen über ein Passwort zugänglich<br />
ist. Damit können Sie ähnlich wie bei<br />
einem Textverarbeitungssystem Änderungen<br />
am Inhalt der Seite vornehmen. Mit<br />
dem Druck auf eine Taste senden Sie das<br />
Formular ab und schon ist der überarbeitete<br />
Text online.<br />
Aber aufgepasst: Nicht mit Kanonen auf<br />
Spatzen schießen! Viele Content Mana gement<br />
Systeme sind für den Bedarf klei nerer<br />
Unternehmen überdimensioniert und<br />
unhandlich in der Bedienung. Lassen Sie<br />
sich das System vorführen, ehe Sie eine<br />
Entscheidung treffen.<br />
Ein entsprechendes Angebot plant übrigens<br />
auch der dbl für spätestens Anfang<br />
2009. (GS/Hammel)
klare Gliederung mit einer übersichtlichen<br />
Menüleiste erleichtert die Orientierung auf<br />
Ihrer Website.<br />
Außerdem sollten Sie die Seiten so programmieren<br />
lassen, dass die Nutzer die Schriftgröße<br />
an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen<br />
können, ohne dass das Layout der Seite dadurch<br />
leidet. Dies ist beispielsweise für ältere<br />
Patienten wichtig, die in der Regel größere<br />
Schriften bevorzugen.<br />
Entscheiden Sie sich, welche Informationen<br />
Sie vermitteln möchten und welche Zielgruppen<br />
Sie mit Ihrer Website ansprechen wollen.<br />
Eventuell lohnt es sich, verschiedene<br />
Rubriken einzurichten, beispielsweise für Patienten<br />
und Ärzte oder für verschiedene Störungsbereiche.<br />
Natürlich sollten Sie auch bei Ihrer Website<br />
auf das Corporate Design achten, das heißt,<br />
die Gestaltung dem sonstigen Erscheinungsbild<br />
Ihrer <strong>Praxis</strong> anpassen.<br />
Sorgen Sie für eine regelmäßige Aktualisierung<br />
der Inhalte – bei einem CMS können<br />
Sie das selbst tun (siehe Kasten) – und benutzen<br />
Sie auch für Laien verständliche Formulierungen.<br />
Die rechtliche „Seite“<br />
Auf Ihrer Website müssen Sie die grundsätzlichen<br />
Gesetzmäßigkeiten des Marketings für<br />
Heilmittelerbringer beachten. Diese wurden<br />
bereits in dem Artikel „Grenzen kennen –<br />
Möglichkeiten nutzen“ ausführlich beschrieben,<br />
der im Mai-Heft <strong>2008</strong> erschienen ist.<br />
Für Betreiber von <strong>Praxis</strong>-Websites ist wichtig,<br />
dass sie die im Telemediengesetz (TMG) geregelten<br />
Pfl ichtangaben erfüllen. Diese müssen<br />
„leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar<br />
und ständig verfügbar“ sein (§ 5 TMG).<br />
Demzufolge sollte das Impressum folgende<br />
Angaben enthalten:<br />
� Name und Anschrift des Niedergelassenen.<br />
� Angaben, die eine schnelle elektronische<br />
Kontaktaufnahme und unmittelbare<br />
Kommunikation ermöglichen, Telefon<br />
und Telefax sowie E-Mail-Adresse.<br />
� Angabe des zuständigen Gesundheitsamts<br />
als Aufsichtsbehörde.<br />
� Angabe der gesetzlichen Berufsbezeichnung<br />
und des Staates, in dem die Berufsbezeichnung<br />
verliehen wurde.<br />
� Nennung und Bezeichnung der berufsrechtlichen<br />
Regelungen sowie den Hinweis,<br />
wo diese zu fi nden bzw. einzusehen<br />
sind (für Logopäden handelt es sich<br />
um das Gesetz über den Beruf des Logopäden,<br />
im Internet downzuloaden unter<br />
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/<br />
logopg/gesamt.pdf)<br />
� Umsatzsteueridentifi kationsnummer, sofern<br />
der Niedergelassene über eine solche<br />
verfügt, weil Leistungen außerhalb<br />
der GKV in nennenswertem Umfang erbracht<br />
werden.<br />
� Im Falle der Partnerschaft nach dem Partnerschaftsgesellschaftsrecht<br />
die Angabe<br />
des Partnerschaftsregisters, in das die<br />
Partnerschaft eingetragen ist, sowie die<br />
Nennung der Registernummer.<br />
Das Unterlassen bzw. Aufführen unvollständiger<br />
Pfl ichtangaben kann als Ordnungswidrigkeit<br />
gewertet und mit einer Geldbuße von<br />
bis zu 50 000 Euro geahndet werden.<br />
Sollten Sie Bilder von Personen veröffentlichen<br />
wollen, brauchen Sie eine schriftliche<br />
Homepage für<br />
Logopädie-Praxen<br />
BERUF UND VERBAND �<br />
Einverständniserklärung. Ebenso ist bei der<br />
bildlichen Gestaltung Ihrer Webpräsenz Vorsicht<br />
geboten. Nach den Vorschriften des<br />
HWG darf gegenüber Patienten nicht mit der<br />
bildlichen Darstellung der Tätigkeit von Logopäden<br />
geworben werden. Dies gilt nicht<br />
nur für berufstypische Tätigkeiten, sondern<br />
umfasst jeden Umgang mit Patienten. Dabei<br />
muss es sich für den Laien nicht offensichtlich<br />
um eine logopädische Tätigkeit handeln.<br />
Maßgeblich ist vielmehr der Gesamteindruck.<br />
Weitere Hinweise zu den rechtlichen Aspekten<br />
von <strong>Praxis</strong>-Websites fi nden Sie auf<br />
der nächsten Seite.<br />
Zum Schluss<br />
Eine gut gestaltete Website präsentiert Sie<br />
als professionelle Fachkraft. Sorgen Sie dafür,<br />
dass sie auch diesen Eindruck vermittelt. Da<br />
eine „selbstgestrickte” und nicht regelmäßig<br />
aktualisierte Webpräsenz Ihrem Ansehen<br />
eher schadet als nutzt, empfi ehlt sich die Zusammenarbeit<br />
mit einem entsprechend spezialisierten<br />
Unternehmen.<br />
Übrigens: In Zusammenarbeit mit einem solchen<br />
Unternehmen bietet auch der dbl einen<br />
entsprechenden Service an. Bei Interesse<br />
wenden Sie sich bitte an den zu ständigen<br />
Mitarbeiter in der dbl-Geschäftsstelle, Björn<br />
Hammel (hammel@dbl-ev.de, 0 22 34.379 53 -<br />
20), der Sie auch gerne näher berät. Damit<br />
aus Ihren guten Einfällen keine Reinfälle<br />
werden.<br />
Literaturtipp: „<strong>Praxis</strong>buch für Freiberufler – Alles, was<br />
Sie wissen müssen, um erfolgreich zu sein“ von Svenja<br />
Hofert, Verlag Eichborn, 268 Seiten, ca. 25 €.<br />
dbl Angebot<br />
Damit Sie schnell zu finden sind!<br />
Erweiterung Ihres Marketing und<br />
Ihrer Außendarstellung!<br />
Service für PatientInnen und Ärzte!<br />
Der All Inclusive Service des dbl:<br />
Gestaltung, Entwicklung und Bereitstellung<br />
Ihrer Homepage (inkl. einer eigenen E-Mail-<br />
Adresse) für 120 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt.)<br />
Informieren Sie sich im Internet: www.dbl-ev.de/homepage oder per E-Mail: internet@dbl-ev.de oder Tel. 0 22 34/37953 - 20<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
39
BERUF UND VERBAND �<br />
Alles, was Recht ist: Fallstricke im Web<br />
Was Sie bei der Gestaltung einer <strong>Praxis</strong>-Website beachten sollten, um sich vor<br />
teuren und unangenehmen Abmahnungen zu schützen.<br />
Eine ständig wachsende Zahl von LogopädInnen<br />
nutzt eine Website, um die eigene<br />
<strong>Praxis</strong> vorzustellen. Eine solche Internetpräsenz<br />
ist als Werbung einzustufen. Daher sind<br />
die für Werbung geltenden rechtlichen Vorgaben<br />
ebenso zu beachten wie die für Telemedien<br />
geltenden Vorschriften. Im Folgenden<br />
möchten wir auf einige wichtige Aspekte<br />
eingehen.<br />
Wahl des Domainnamens<br />
Bei einer Website kommt dem Domainnamen<br />
besondere Bedeutung zu. Er soll auf der<br />
einen Seite schnell auffi ndbar, auf der anderen<br />
Seite aber auch individuell und kreativ<br />
sein, um sich von anderen Anbietern abzuheben.<br />
Zudem sollte er einen gewissen Wiedererkennungseffekt<br />
haben.<br />
Grundsätzlich gilt das so genannte „fi rstcome-fi<br />
rst-served-Prinzip“. Das heißt, derjenige,<br />
der sich eines Namens als erster bedient,<br />
hat das Recht, einen Domainnamen zu bean-<br />
� dbl-Geschäftsstelle<br />
Deutscher Bundesverband<br />
für Lo go pä die e.V.<br />
Augustinusstr. 11 a<br />
50226 Frechen-Königsdorf<br />
E-Mail info@dbl-ev.de<br />
Internet www.dbl-ev.de<br />
Zentrale und allgemeine Informtion<br />
Tel. 0 22 34. 37 95 30<br />
Mo-Fr 8.00-19.00 Uhr<br />
Berufsbezogene Rechtsberatung<br />
Tel. 0180.53 53 53 2<br />
14 Cent/Minute aus dem<br />
deutschen Festnetz)<br />
Neue Sprechzeiten<br />
Mo-Do 9.00-12.00 u. 13.30-16.30 Uhr<br />
Fr 9.00-13.00 Uhr<br />
� Bundesvorstand<br />
Präsidentin: Dr. Monika Rausch<br />
Vizepräsidentin: Cornelia Deckenbach<br />
Schatzmeister: <strong>Th</strong>omas <strong>Brauer</strong><br />
Beisitz Freiberufl er: Eva Manthey<br />
Beisitz Angestellte: Kurt Werner<br />
Beisitz Bildung: Katrin von Basum<br />
40 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
spruchen und kann sich dagegen verwehren,<br />
dass der Name zu einem späteren Zeitpunkt<br />
von anderen genutzt wird.<br />
Um sich selbst vor Ansprüchen anderer zu<br />
schützen, sollte man vor der Wahl eines Domainnamens<br />
im Internet recherchieren, ob<br />
man damit nicht vorrangige Namens- und<br />
Kennzeichenrechte anderer verletzt. Zu denken<br />
ist vor allem an eingetragene Marken,<br />
bestehende Geschäftsbezeichnungen und<br />
Namensrechte.<br />
Vor diesem Hintergrund kann man sich sein<br />
eigenes Namensrecht zu Nutze machen, in<br />
dem man den eigenen Namen zum Beispiel<br />
mit dem Namen des Ortes verbindet, in dem<br />
man niedergelassen ist. Der Name darf jedoch<br />
keinesfalls geeignet sein, mögliche Patienten<br />
irrezuführen. Er darf nicht den Eindruck<br />
erwecken, der Werbende sei der einzige Logopäde<br />
vor Ort. Irreführend wäre beispielsweise<br />
www.derlogopaede-koeln.de.<br />
Ebenso wird die Verwendung des Zusatzes<br />
„Institut“ den Eindruck erwecken, es handle<br />
sich um eine Forschungseinrichtung. Soweit<br />
daher keine schwerpunktmäßig wissenschaftliche<br />
Tätigkeit vorliegt, könnte dies irreführend<br />
sein. Auch bei dem Zusatz „Zentrum“ ist<br />
Vorsicht geboten, da der Laie darunter eine<br />
große Einheit von in der Regel fachübergreifend<br />
tätigen Leistungsträgern versteht.<br />
Pfl ichtangaben nach dem TMG<br />
Wer eine Webseite einrichten oder betreiben<br />
möchte, muss bestimmte Informationspfl<br />
ichten erfüllen. Da die erforderlichen Informationen<br />
in der <strong>Praxis</strong> häufi g unter dem<br />
Stichwort „Impressum“ eingestellt werden,<br />
wird dies auch unter dem Schlagwort Impressumspfl<br />
icht diskutiert. Welche Angaben<br />
vom Telemediengesetz (TMG) vorgeschrieben<br />
werden, ist im voranstehenden Beitrag<br />
der Bundesfreiberufl erkommission angegeben.<br />
Diese Informationen müssen gut auffi<br />
ndbar auf der Website eingestellt sein. Es<br />
empfi ehlt sich, diese beispielsweise mit dem<br />
Hinweis „Impressum“ bereits auf der Eingangsseite<br />
aufzuführen und direkt zu verlinken.<br />
Der Besucher der Website sollte mit maximal<br />
zwei Klicks von der Startseite auf diese<br />
Pfl ichtangaben stoßen.<br />
Inhalt der Website<br />
Das Schalten einer Website ist als Werbemaßnahme<br />
zu werten. Hierbei ist abzuwä-<br />
gen zwischen dem öffentlichen Interesse<br />
an einer im Bereich der Heilkunde unerwünschten<br />
Kommerzialisierung und einem<br />
möglichst hohen Maß an Patientenschutz<br />
auf der einen Seite und dem Interesse an<br />
sachgerechter Information als Ausfl uss der<br />
grundgesetzlichen Garantie des Selbstdarstellungsrechts<br />
auf der anderen Seite. Zulässig<br />
sind daher Informationen über die <strong>Praxis</strong>,<br />
die <strong>Praxis</strong>organisation und die Vorstellung<br />
des <strong>Praxis</strong>teams. Unter persönlichen<br />
Angaben kann der Werdegang skizziert und<br />
die Zugehörigkeit zu berufsbezogenen Verbänden<br />
genannt werden. Die Website ist so<br />
quasi ein virtuelles <strong>Praxis</strong>schild.<br />
Negativ formuliert, dürfen Inhalte einer Website<br />
weder anpreisend, irreführend oder vergleichend<br />
sein. Eine Irreführung ist dann anzunehmen,<br />
wenn Angaben unwahr oder geeignet<br />
sind zu täuschen. Unter den Begriff<br />
der unsachlichen Werbung fällt ein übertriebenes,<br />
marktschreierisches Werben.<br />
Besondere Beschränkungen aus dem<br />
Heilmittelwerbegesetz<br />
Das Heilmittelwerbegesetz (HWG) regelt<br />
bestimmte Werbeverbote und -beschränkungen,<br />
die über die üblichen wettbewerbsrechtlichen<br />
Beschränkungen in der Produkt<br />
werbung hinausgehen. Intention des<br />
Ge setzgebers ist es, das Publikum vor Gesundheitsgefahren<br />
zu schützen. So wird es<br />
als irreführend und damit als unzulässig gewertet,<br />
wenn der Eindruck erweckt wird,<br />
dass ein Behandlungserfolg mit Sicherheit erwartet<br />
werden kann. Darüber hinaus untersagt<br />
das HWG beispielsweise ausdrücklich,<br />
dass mit Äußerungen Dritter, insbesondere<br />
mit Dankschreiben oder mit Hinweisen auf<br />
solche Äußerungen, geworben wird. Ebenso<br />
sind Preisausschreiben und Verlosungen<br />
grundsätzlich unzulässig.<br />
Da Verstöße gegen Vorschriften des HWG<br />
nicht nur als Wettbewerbsverstoß geahndet<br />
werden können, sondern unter Umständen<br />
auch eine Ordnungswidrigkeit darstellen,<br />
sollten Inhalte einer Website vor deren<br />
Schaltung dringend auf die Konformität mit<br />
dem HWG überprüft werden.<br />
Weitere inhaltliche Einschränkungen können<br />
sich aus den mit den Gesetzlichen Krankenkassen<br />
und deren Verbänden abgeschlossenen<br />
Rahmenverträgen ergeben. So enthalten<br />
diese regelmäßig das Verbot, mit der<br />
Leistungspfl icht der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
zu werben.<br />
GS/Referat Recht
22.11.<strong>2008</strong><br />
Saarbrücken<br />
29./30.11.<strong>2008</strong><br />
Fürth<br />
23./24.01.2009<br />
Frechen<br />
06./07.02.2009<br />
Bad Zwesten<br />
06./07.02.2009<br />
Erfurt<br />
06./07.02.2009<br />
Frechen<br />
07.03.2009<br />
Leipzig<br />
27./28.03.2009<br />
Göttingen<br />
28.03.2009<br />
Berlin<br />
09./10.05.2009<br />
Mainz<br />
15./16.05.2009<br />
Karlsruhe<br />
15./16.05.2009<br />
Frechen<br />
05./06.06.2009<br />
Bremen<br />
03./04.07.2009<br />
Berlin<br />
21./22.08.2009<br />
Frechen<br />
18./19.09.09<br />
Frechen<br />
19./20.09.09<br />
Bremen<br />
25./26.09.09<br />
Frechen<br />
26./27.09.09<br />
Kassel<br />
06./07.11.09<br />
Mainz<br />
06./07.11.09<br />
Hannover<br />
07./08.11.09<br />
Kassel<br />
27./28.11.09<br />
Frechen<br />
Seminare <strong>2008</strong>/2009<br />
<strong>Th</strong>ema<br />
Referent<br />
Fortbildungstag des Landesverbandes Saarland „Tag des<br />
Stotterns“ Jutta Tilling, Claus Welsch, Werner Rauschan, Rosi<br />
Schommers-Kempf<br />
Weder auditive Differenzierungsübungen, noch Arbeit an<br />
phonologischen Prozessen noch Inputspezifi erungen ...<br />
Dr. Ulrike Wohlleben<br />
In Kontakt sein: von der Kunst gelingender<br />
Kommunikation in der logopädischen Arbeit<br />
Mechthild Clausen-Söhngen<br />
Störungen im Erwerb der Prosodie und Morphologie<br />
Harriet Dohrs<br />
<strong>Praxis</strong>gründung<br />
Jutta Beyrow<br />
Dysphagie: Diagnostik, Management und <strong>Th</strong>erapie<br />
Ulrike Witte<br />
Schritte in den Dialog – Ein Eltern-Kind-Programm für<br />
Familien mit sprachentwicklungsverzögerten Kindern<br />
(Grundkurs) Delia Möller<br />
Workshop zur Zweisprachigkeit bei türkischem<br />
Migrationshintergrund“ <strong>Th</strong>eorie und <strong>Praxis</strong> in der<br />
kultursensiblen Sprachtherapie bei Kindern<br />
Figen Ünsal, Martina Schlegel<br />
Sigma Plus – Gruppentherapie bei Sigmatismus<br />
Karen Grosstück<br />
Mini-KIDS: direkte Stottertherapie mit Kindern im Alter<br />
von 2 bis 6 Jahren Dr. Patricia Sandrieser<br />
<strong>Praxis</strong>gründung<br />
Jutta Beyrow<br />
Keine meiner Lerngruppen ist wie die andere – oder<br />
etwa doch? Methoden der Gruppenleitung und<br />
Unterrichtsgestaltung in der logopädischen Lehre<br />
Stefanie Bühling<br />
LRS modellorientiert – Der rote Faden in Diagnostik und<br />
<strong>Th</strong>erapie Bente von der Heide<br />
Funktionelle Stimmstörungen im Kindesalter – Ätiologie,<br />
Diagnostik, <strong>Th</strong>erapie und Beratung<br />
Angelina Ribeiro von Wersch<br />
<strong>Praxis</strong>gründung<br />
Jutta Beyrow<br />
Früher Spracherwerb<br />
Prof. Gisela Szagun<br />
dbl-Mitglieder:<br />
Nicht-Mitglieder:<br />
dbl-Mitglieder:<br />
Nicht-Mitglieder:<br />
dbl-Mitglieder:<br />
Nicht-Mitglieder:<br />
Teilnahmegebühr<br />
50,00 €<br />
90,00 €<br />
155,00 €<br />
195,00 €<br />
189,00 €<br />
229,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 165,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 205,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 185,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 225,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 185,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 225,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 155,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 195,00 €<br />
dbl-Mitglieder:<br />
Nicht-Mitglieder:<br />
225,00 €<br />
265,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 95,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 135,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 225,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 265,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 185,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 225,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 155,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 195,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 155,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 205,00 €<br />
dbl-Mitglieder: 165,00 €<br />
Nicht-Mitglieder: 205,00 €<br />
dbl-Mitglieder:<br />
Nicht-Mitglieder:<br />
dbl-Mitglieder:<br />
Nicht-Mitglieder:<br />
165,00 €<br />
215,00 €<br />
175,00 €<br />
225,00 €<br />
Mini-KIDS: direkte Stottertherapie mit Kindern im Alter dbl-Mitglieder: 205,00 €<br />
von 2 bis 6 Jahren Dr. Patricia Sandrieser<br />
Nicht-Mitglieder: 255,00 €<br />
Spracherwerb bei Kindern mit Cochlea-Implantat und dbl-Mitglieder: 175,00 €<br />
Implikationen für die <strong>Th</strong>erapie Prof. Gisela Szagun Nicht-Mitglieder: 225,00 €<br />
Bilingualismus I<br />
dbl-Mitglieder: 205,00 €<br />
Wiebke Scharff-Rethfeldt<br />
Nicht-Mitglieder: 245,00 €<br />
Diagnostik u. <strong>Th</strong>erapie phonologischer Störungen bei dbl-Mitglieder: 185,00 €<br />
Aphasie Dr. Sabine Corsten, Markus Mende<br />
Nicht-Mitglieder: 225,00 €<br />
<strong>Praxis</strong> der Dysphagiediagnostik und -therapie<br />
dbl-Mitglieder: 215,00 €<br />
Holger Grötzbach<br />
Nicht-Mitglieder: 255,00 €<br />
Bilingualismus II<br />
dbl-Mitglieder: 205,00 €<br />
Wiebke Scharff-Rethfeldt<br />
Nicht-Mitglieder: 245,00 €<br />
Poltern- <strong>Th</strong>eoretische Hintergründe, Diagnostik, <strong>Th</strong>erapie dbl-Mitglieder: 175,00 €<br />
Ulrike Sick<br />
Nicht-Mitglieder: 215,00 €<br />
BERUF UND VERBAND �<br />
Anmeldung Fortbildungspunkte<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-SL-09<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-132<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-106<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-HE-07<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-141<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-145<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-149<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-161<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-BE-05<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-160<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-142<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-105<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-HB-04<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-BE-04<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-143<br />
dbl- Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-146<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-HB-03<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-147<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-152<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-154<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-148<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-153<br />
dbl-Geschäftsstelle<br />
FOBI-GS-151<br />
Weitere Informationen: www.dbl-fortbildungen.de oder dbl-Geschäftsstelle, Referat Fort- und Weiterbildung, fobi@dbl-ev.de, Tel. 0 22 34-3 79 53-29<br />
Weitere Fortbildungsangebote fi nden Sie unter www.dbl-fortbildungen.de<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
4<br />
15<br />
16<br />
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-<br />
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14<br />
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13<br />
16<br />
16<br />
15<br />
41
BERUF UND VERBAND �<br />
Behandlungsleitlinien<br />
unter die Lupe genommen<br />
Die Bundeskommission für Qualitätsmanagement (BKQM) hat die Sichtung logopädisch<br />
relevanter Behandlungsleitlinien vorerst abgeschlossen.<br />
Der dbl hat im Jahr 2006/2007 das Projekt<br />
„Erstellung einer Synopse bereits veröffentlichter<br />
Behandlungsleitlinien“ gestartet, weil<br />
die Bedeutung der Orientierung der logopädischen<br />
<strong>Th</strong>erapie an Behandlungsleitlinien in<br />
Zukunft immer mehr zunehmen wird (siehe<br />
auch bereits veröffentlichte Beiträge in Forum<br />
Logopädie 5/2006 und der Sonderausgabe<br />
„Beruf und Verband“ Mai 2007).<br />
In der Logopädie können Behandlungsleitlinien<br />
eine Orientierungshilfe für die <strong>Th</strong>erapieplanung<br />
und -evaluation sein. Durch die<br />
Orientierung an Leitlinien (LL) können Logopäden<br />
die Transparenz ihres logopädischen<br />
Handelns gegenüber Kostenträgern und<br />
Ärzten verbessern. Infolgedessen wird es ihnen<br />
leichter fallen, Argumente z. B. für die<br />
Ausstellung von Verordnungen oder für eine<br />
höhere Frequenz an <strong>Th</strong>erapien anzubringen.<br />
Überblick zum Projekt<br />
Die Bundeskommission für Qualitätsmanagement<br />
(BKQM) übernahm das Projekt. Ziele<br />
und Inhalte des Projekts waren:<br />
� mit Hilfe einer umfassenden (Internet-)<br />
Recherche die bereits vorhandenen Behandlungsleitlinien<br />
von medizinischen<br />
Fachgesellschaften im Bereich Logopädie<br />
zu identifi zieren (Kinder und Erwachsene);<br />
� diese Leitlinien bezüglich ihrer Vollständigkeit<br />
und Qualität aus logopädischer<br />
Sicht zu evaluieren;<br />
� ggf. Leitlinien zu benennen, die aus Sicht<br />
der BKQM überarbeitet werden müssen;<br />
� ggf. auf logopädische Störungsgebiete<br />
aufmerksam zu machen, für die bislang<br />
keine Leitlinie existiert.<br />
Bei ihrer Evaluation orientierte sich die BKQM<br />
im Wesentlichen an den von Wieck (2005)<br />
und Kollegen empfohlenen Kriterien für die<br />
Erstellung von LL. Weitere Informationen<br />
zum methodischen Vorgehen bei der Leitlinienbewertung<br />
fi nden Sie im internen Bereich<br />
der dbl-Website.<br />
Sowohl im Kinder- als auch im Erwachsenenbereich<br />
wurden LL, die sich primär mit<br />
Krankheitsbildern bzw. Syndromen befassen,<br />
nicht evaluiert (z. B. Autismus, Diagnostik<br />
und <strong>Th</strong>erapie der Multiplen Sklerose). Diese<br />
Prioritätensetzung entstand, da Krankheits-<br />
42 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
bilder wie Autismus oder Multiple Sklerose<br />
im Gegensatz zu z.B. Sprachentwicklungsstörungen<br />
oder Aphasien keine logopädischen<br />
Störungsbilder darstellen. Die LL zu Infantiler<br />
Cerebralparese ist im Grenzbereich, da<br />
diese Kinder häufi g logopädisch behandelt<br />
werden, aber in speziellen „Störungsbildleitlinien“<br />
(etwa zu Sprachentwicklungsstörungen<br />
oder Dysphagie) nur unzureichend oder gar<br />
nicht berücksichtigt werden. Es wurde daher<br />
beschlossen, diese LL in die gezielte Auswertung<br />
zu integrieren<br />
In Einzelfällen wurden BKQM-externe Expertinnen<br />
zur Evaluation hinzugezogen, um eine<br />
fachlich hochwertige Beurteilung aller LL zu<br />
gewährleisten.<br />
Bewertete Leitlinien<br />
Im Rahmen des Projektes bewertete die<br />
BKQM folgende LL, die alle kostenfrei im Internet<br />
herunter geladen werden können (die<br />
Im September hat in Kassel das erste<br />
Schulungsmodul zum QMS des dbl in diesem<br />
Jahr stattgefunden. Der Referent, Dr.<br />
med. <strong>Ch</strong>ristopher Karsten, hat die Teilnehmer<br />
in die Welt des Qualitätsmanagements<br />
mitnehmen können. Sein Credo<br />
ist, dass QM nie mit Bürokratie gleichgesetzt<br />
werden darf.<br />
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen<br />
nach dem ersten Modul waren eindeutig:<br />
„... ich war ziemlich geschafft, aber das<br />
Seminar war sehr gut, hilfreich und informativ...“,<br />
„... ich freue mich auf das<br />
zweite Modul... bin sehr gespannt …“<br />
oder „vielen Dank für die äußerst interessante<br />
Schulung”. Mitte November<br />
wird die zweiteilige Schulung fortgesetzt.<br />
Im nächsten Jahr sind insgesamt zwei<br />
Fortbildungen zum QMS geplant. Weitere<br />
Informationen können eingeloggte dbl-<br />
Mitglieder über die dbl-Homepage unter<br />
Fortbildungen bekommen.<br />
Die Schulung umfasst neben einer kompakten<br />
Einführung in die wesentlichen<br />
Aspekte des Qualitätsmanagements im<br />
entsprechenden Internetadressen fi nden dbl-<br />
Mitglieder in den Zusammenfassungen der<br />
Evaluationen auf der dbl-Website):<br />
� Im Bereich der kindlichen Sprach- und<br />
Sprechstörungen wurden insgesamt elf LL<br />
evaluiert: Sprachentwicklungsstörungen (3),<br />
Artikulationsstörungen (1), auditive Wahrnehmungs-<br />
und Verarbeitungsstörungen (2),<br />
infantile Cerebralparese (1), periphere Hörstörungen<br />
(1), Cochlea Implant (1) sowie<br />
Stottern (1) und Poltern (1). Für folgende logopädische<br />
Störungsgebiete existiert nach<br />
Kenntnis der BKQM keine LL: Myofunktionelle<br />
Störung, kindliche Dysphonie und verbale<br />
Entwicklungsdyspraxie.<br />
Es gibt zwar keine spezifi sche LL, die sich mit<br />
dem Störungsbild Rhinophonie im Kindesalter<br />
beschäftigt, aber die Leitlinie mit dem Titel<br />
„Näseln/Gaumenspaltensprache“ kann<br />
gemäß der Einschätzung der BKQM auch bei<br />
Kindern Anwendung fi nden.<br />
Nicht berücksichtigt wurden aus oben genannten<br />
Gründen bei der Evaluation folgende<br />
LL: Hyperkinetische Störung / ADHS,<br />
QM-System wieder im dbl-Fortbildungs-Programm<br />
Gesundheitswesen unter anderem auch<br />
Erläuterungen und Übungen zum Darstellen<br />
von wesentlichen Prozessen sowie<br />
zum Verfassen von Arbeitsanweisungen<br />
und <strong>Ch</strong>ecklisten für die eigene <strong>Praxis</strong>. Das<br />
Formulieren von Qualitätszielen gehört<br />
ebenso zu den Fortbildungsthemen wie<br />
die Strukturierung und Darstellung der<br />
Diagnostik- und Behandlungsprozesse in<br />
der Logopädie.<br />
Des Weiteren werden in dem Seminar<br />
zentrale Fragen der Patientenorientierung<br />
und <strong>Praxis</strong>führung behandelt: Dazu gehört<br />
das Fehler- und Beschwerdemanagement,<br />
die Befragung von Patienten und<br />
Zuweisern, die Sicherheit in der <strong>Praxis</strong>, die<br />
Schweigepfl icht und der Datenschutz, der<br />
Prozess von Beschaffung und Entsorgung<br />
sowie das Hygie ne management.<br />
Alle Schulungs-Teilnehmer erhalten für<br />
ihre <strong>Praxis</strong> in einem Ordner das Qualitätsmanagement-Muster-Handbuch<br />
mit zahlreichen<br />
Dokumentenvorlagen, sowohl<br />
auf Papier ausgedruckt als auch auf CD-<br />
ROM.
Elektiver Mutismus, LRS, Autismus, frühkindliche<br />
Essstörungen, umschriebene Entwicklungsstörungen<br />
schulischer Fertigkeiten.<br />
� Im Bereich Erwachsene wurden insgesamt<br />
13 LL evaluiert: Aphasie (2), Aphasie und<br />
Dysarthrie (1), Dysarthrie (2), Dysphagie (3),<br />
Stimmstörungen (1), Näseln (1), Karzinome<br />
des oberen Aerodigestivtraktes (1) Poltern<br />
(1), Stottern (1). Die Ergebnisse einer Evaluation<br />
haben wir wieder aus den Veröffentlichungen<br />
entfernt, weil die entsprechende LL<br />
schon zu lange nicht mehr aktualisiert wurde.<br />
Im Internet sind also 12 Evaluationen einzusehen.<br />
Auswertung<br />
Nach Auswertung dieser insgesamt 23 LL<br />
aus dem Kinder- und Erwachsenenbereich<br />
hat die BKQM die Ergebnisse im internen Bereich<br />
der dbl-Hompage veröffentlicht (Qualitätsmanagement<br />
> Maßnahmen > Behandlungsleitlinien).<br />
Zu jeder evaluierten LL fi nden<br />
dbl-Mitglieder eine inhaltliche Zusammenfassung<br />
gefolgt von einem Fazit, das Nutzen<br />
und eventuelle Mängel aus fachlich-logopädischer<br />
Sicht beinhaltet.<br />
Zusammenfassend entstand für die BKQM<br />
der Eindruck, dass die LL der medizinischen<br />
Fachgesellschaften in erster Linie von Ärzten<br />
für Ärzte entwickelt wurden. Folglich sind<br />
viele LL genau an den Stellen, an denen es<br />
um die Logopädie geht, für die LogopädInnen<br />
unvollständig, unpräzise oder zum<br />
Teil sogar fachlich falsch. Dennoch werden in<br />
den Leitlinien Diagnostikverfahren und <strong>Th</strong>erapieansätze<br />
genannt und teilweise sind bei<br />
Kindern Altersangaben zum Behandlungsbeginn<br />
und bei Erwachsenen Zahlen zur Behandlungsfrequenz<br />
und Dauer zu fi nden.<br />
Dies alles kann der Logopädin zur Argumentation<br />
für die logopädische Behandlung gegenüber<br />
dem Arzt dienen. Leider wird bei<br />
der Mehrzahl der LL nicht auf aktuelle Studien<br />
verwiesen, die die Wirksamkeit von logopädischen<br />
<strong>Th</strong>erapiemethoden belegen.<br />
Ausblick<br />
Die BKQM wird auch in Zukunft neu veröffentlichte<br />
LL bewerten und so die Projektergebnisse<br />
regelmäßig aktualisieren.<br />
Äußerst positiv für die gesundheitspolitische<br />
Bedeutsamkeit des Projekts ist, dass einzelne<br />
Mitglieder medizinischer Fachgesellschaften<br />
bei der geplanten Überarbeitung von bereits<br />
veröffentlichten LL die Änderungsvorschläge<br />
der BKQM berücksichtigen möchten. Die<br />
Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat bereits<br />
unter Mitarbeit von dbl-Expertinnen ihre<br />
LL zur Aphasie überarbeitet, die Überarbeitung<br />
von drei weiteren LL (ebenfalls unter<br />
Mitarbeit von dbl-Mitgliedern) ist in Arbeit.<br />
Auch im Bereich Sprachentwicklungsstörung<br />
hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus<br />
Logopädinnen, Sprachtherapeutinnen und<br />
Fachärzten mit der Entwicklung einer neuen<br />
LL begonnen.<br />
Aufgrund der aufschlussreichen Ergebnisse<br />
der durch die BKQM durchgeführten Evaluation,<br />
plant der dbl eine Fortsetzung des Projektes<br />
Behandlungsleitlinien. Wir werden Sie<br />
daher an dieser Stelle demnächst über die<br />
Weiterentwicklung informieren.<br />
Jenny Kentner für die<br />
Bundeskommission Qualitätsmanagement<br />
� Die Leitlinienbewertung fi nden eingeloggte<br />
Mitglieder auf der dbl-Website unter:<br />
Qualitätsmanagement > Maßnahmen ><br />
Behandlungsleitlinien<br />
Literatur<br />
(BKQM)<br />
Wieck, M., Beushausen, U. & Cramer, R.E. (2005). Leitlinien<br />
in der Logopädie. Forum Logopädie 6 (19), 28-35<br />
Neue Broschüre zu Anstellungsverträgen fasst Infos<br />
für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen<br />
In Zusammenarbeit von BAK, BFK und der<br />
Rechtsabteilung des dbl ist eine neue Broschüre<br />
„Arbeitsrecht für Anstellungsverhältnisse<br />
in privatrechtlichen Einrichtungen mit<br />
Musteranstellungsvertrag“ entstanden.<br />
Der erste Teil versteht sich als Orientierungshilfe<br />
und informiert über Grundsätzliches<br />
zu Arbeitsverträgen. Der Muster anstellungsvertrag<br />
im zweiten Teil kann als<br />
Standardvertrag verwendet werden, bedarf<br />
jedoch der erweiterten Verhandlung zwischen<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Änderungen<br />
und Anpassungen an individuelle Besonder-<br />
heiten sollten rechtlich geprüft werden, denn<br />
die Broschüre kann eine Rechtsauskunft nicht<br />
ersetzen. dbl-Mitglieder erhalten unter der<br />
Servicetelefonnummer 0180.53 53 53 2 zum<br />
Preis von 14 ct./min. eine individuelle Beratung<br />
zu arbeitsrechtlichen Fragen.<br />
Die neue Broschüre kann von Mitgliedern kostenlos<br />
in der Geschäftsstelle bestellt oder im<br />
Internet unter „dbl-Publikationen“ heruntergeladen<br />
werden.<br />
Matthia Rischke, Veronika Maiwald<br />
Bundesangestelltenkommission (BAK)<br />
Bundesfreiberufl erkommission (BFK)<br />
BERUF UND VERBAND �<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
43
BERUF UND VERBAND �<br />
Verteilungskampf im Gesundheitssektor<br />
wird mit harten Bandagen geführt<br />
Warum sich Kassenärzte bei den ärztlichen Honoraren durchsetzen, Heilmittelpraxen<br />
aber mit nicht nennenswerten Preisanhebungen abgespeist werden und was<br />
der dbl zusammen mit den anderen Heilmittelverbänden dagegen tut.<br />
„Honorar-Streit: 14 5000 Kassenärzte und<br />
Psychotherapeuten bekommen 2,5 Milliarden<br />
mehr“ – so oder ähnlich titelte die Presse<br />
Ende August anlässlich der Einigung zwischen<br />
Gesundheitspolitik, Kassen und Ärzteverbänden<br />
über die zukünftige Honorierung<br />
ärztlicher Leistungen. Dabei wurde nicht versäumt<br />
darauf hinzuweisen, dass die im Vergleich<br />
zum aktuellen Budget umgerechnet<br />
10-prozentige Steigerung des Honorarvolumens<br />
für die Mediziner gegen den Willen der<br />
Kassen von Schlichter und Ärzten durchgesetzt<br />
worden ist.<br />
Der 2,5-Milliarden-Deal<br />
Ins Gespräch gebracht hatte die Summe von<br />
2,5 Milliarden in der Tat die Politik und damit<br />
die Kassen mächtig unter Druck gesetzt. Die<br />
Kassenärztliche Bundesvereinigung konnte<br />
sich freuen. Auch wenn direkt im Anschluss<br />
an diese Einigung die Schlacht um die Verteilung<br />
des Kuchens zwischen den verschiedenen<br />
Facharztverbänden und den unterschiedlichen<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
losging: Die in den letzten zwei Jahren immer<br />
lauter gewordenen Proteste der Ärzte<br />
haben sich ausgezahlt.<br />
Wie haben die Ärzte das geschafft? Und warum<br />
ist es uns Logopäden und den anderen<br />
Heilmittelerbringern bisher nicht gelungen,<br />
eine vernünftige Erhöhung der Vergütungen<br />
zu erreichen? Um diese Frage zu beantworten<br />
muss man sich vor Augen führen, welche<br />
Möglichkeiten der Verband im Vergleich zu<br />
den Ärzteverbänden grundsätzlich und speziell<br />
in der aktuellen Situation hat.<br />
Die Grundlohnsummenanbindung<br />
Das, was allgemein als „Kassenverhandlungen“<br />
bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit<br />
keine echte Verhandlung. Eine echte Verhandlungssituation<br />
setzt voraus, dass die beiden<br />
Verhandlungspartner frei sind in dem,<br />
was sie am Ende vereinbaren. Doch dies ist<br />
in den Preisverhandlungen zwischen dem<br />
dbl und den Krankenkassen keineswegs der<br />
Fall: Die Gebührenverhandlungen im Heilmittelbereich<br />
sind gedeckelt: Nach dem Sozialgesetzbuch<br />
setzt die so genannte Grundlohnsummenanbindung*<br />
die Obergrenze bei<br />
den „Anpassungen“ der Preise im Heilmit-<br />
44 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
telbereich. Das gilt grundsätzlich auch für<br />
die Honorarsteigerungen bei den Ärzten,<br />
nur hat das Bundesgesundheitsministerium<br />
hier dafür gesorgt, dass diese Anbindung<br />
ausnahmsweise vorübergehend ausgesetzt<br />
wird, damit im Rahmen der Umstellung der<br />
ärztlichen Honorierung von Punktwerten auf<br />
konkrete Euro-Beträge bei den jüngsten ärztlichen<br />
Honorarverhandlungen deutlich über<br />
die Grundlohnsummernsteigerung hinaus<br />
gegangen werden konnte.<br />
Wir Logopäden bewegen uns also in einem<br />
„gegängelten Markt“. Das bedeutet, dass –<br />
selbst wenn die Krankenkassen unseren Argumenten<br />
gegenüber aufgeschlossener<br />
wä ren – für das Jahr 2009 maximal eine<br />
Steigerung der Vergütung um bundesdurchschnittlich<br />
+ 1,41 Prozent vereinbart werden<br />
könnte, weil der Gesetzgeber dies festgelegt<br />
hat. Das ist bequem für die Politik, denn<br />
sie kann ihre Hände in Unschuld waschen,<br />
wenn es aufgrund der auf diese Weise verursachten<br />
Unterfi nanzierung Probleme bei den<br />
Heilmittelpraxen gibt. Und das ist auch be-<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
Infl ationsrate<br />
quem für die Kassen, denn diese können sich<br />
auf den seit vielen Jahren äußerst mageren<br />
Steigerungsraten der Grundlohnsumme ausruhen.<br />
Deshalb fordert der dbl seit langem: weg mit<br />
der Anbindung der Kassenverhandlungen<br />
*) Die Grundlohnsumme sind die beitragspflichtigen<br />
Einnahmen aller Mitglieder der Krankenkassen. Ihre<br />
Veränderungsrate (derzeit +1,41 %) begrenzt den<br />
Spielraum für Honorarverhandlungen mit den Kassen.<br />
an die Grundlohnsummensteigerung! Dieser<br />
Forderung gegenüber der Gesundheitpolitik<br />
räumt der dbl jetzt gemeinsam mit den<br />
anderen Heilmittelerbringern in der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Heilmittelerbringer<br />
(BHV) absolute Priorität ein.<br />
David gegen Goliath<br />
Die Durchsetzung dieser Forderung ist eine<br />
notwendige, jedoch keineswegs eine hinreichende<br />
Voraussetzung für höhere Preise<br />
im Heilmittelbereich. Denn unter den derzeitigen<br />
Rahmenbedingungen der Kassen<br />
könnte der „Schuss“ auch nach hinten losgehen,<br />
frei nach dem Motto: Warum überhaupt<br />
Preiserhöhungen? Schon heute müssen<br />
wir mit den Kassen stundenlang um minimale<br />
Erhöhungen ringen, weil sie wissen,<br />
dass die Leistungserbringer im Heilmittelbereich<br />
praktisch kein Druckmittel gegen sie in<br />
der Hand haben.<br />
Der Verhandlungsmacht der Kassen haben<br />
die Leistungserbringer im Heilmittelbereich<br />
kaum wirklich etwas entgegenzusetzen. Je<br />
mehr beispielsweise Logopäden sich neu niederlassen,<br />
desto komfortabler die Situation<br />
der Kassen, denn um die Sicherstellung der<br />
Versorgung müssen sie sich auch bei Niedrig-<br />
Grundlohnsumme Ost<br />
Grundlohnsumme West<br />
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />
Seit 2004 liegt die Entwicklung der Grundlohnsumme deutlich unter der Infl ationsrate<br />
preisen offensichtlich – erst einmal – keine<br />
Sorgen machen.<br />
Frei nach dem alten deutschen Sprichwort<br />
„Wer zahlt, schafft an“ liegt die Macht in der<br />
Auseinandersetzung um die Vergütungen im<br />
Gesundheitsbereich klar bei den Kassen. Das<br />
gilt übrigens nicht nur für die Heilmittel, sondern<br />
auch für die Vergütung der Ärzte. Denn<br />
auch diese waren, wir erinnern uns, auf die<br />
Unterstützung durch Schlichter und Politik<br />
angewiesen, um sich gegen die Macht der<br />
Kassen durchzusetzen.
Die Gretchenfrage<br />
Die Gretchenfrage lautet nun: Würde sich<br />
die Politik auch für die Heilmittelerbringer<br />
dermaßen ins Zeug legen? Meine Prognose:<br />
Mitnichten! Denn unsere – auch fi nanziellen<br />
– Möglichkeiten, uns gegen die Zumutungen<br />
der ungleichen Verhandlungssituation zur<br />
Wehr zu setzen, sind deutlich geringer als die<br />
der Ärzte. Und, auch das muss gesagt sein,<br />
die Einigkeit der Ärzte gegen das Kassendiktat<br />
und jede Form von Einmischung in ihr<br />
Verordnungsverhalten ist – jedenfalls bisher<br />
– deutlich größer als die Einigkeit der Heilmittel-Praxen.<br />
Darüber hinaus können die<br />
Ärzte über ihre KVen auf einen Organisationsgrad<br />
von 100 Prozent verweisen, die Heilmittelpraxen<br />
sind deutlich schwächer in Berufsverbänden<br />
organisiert.<br />
Schließlich schlagen bei den Überlegungen<br />
der Politiker alleine 145 000 niedergelassene<br />
Kassenärzte deutlich mehr als potentielle<br />
Wähler zu Buche als gut 50 000 selbständigen<br />
Heilmittelerbringer oder gar nur 4 000<br />
niedergelassene dbl-LogopädInnen. Berücksichtigt<br />
man noch die Zahl der nichtärztlichen<br />
Mitarbeiter, überzeugt das die Politik<br />
noch viel stärker.<br />
Last but not least profi tieren die Ärzte aus<br />
Sicht der Politik von ihrem insgesamt positiven<br />
Image in der Bevölkerung. Der Mann<br />
und die Frau auf der Straße glauben ihnen<br />
einfach, das sie sich nicht nur für ihre privaten<br />
Interessen einsetzen, sondern die Patienten<br />
auch gegen die Gesundheitsbürokratie<br />
in Schutz nehmen. Und: Jeder braucht sie irgenwann<br />
einmal und dann möchte man gut<br />
behandelt werden. Sonst rächt sich das an<br />
der Wahlurne.<br />
Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage<br />
auf, wie die Heilmittelverbände aus dieser<br />
Falle entkommen können.<br />
Keine Preise ohne Preisgericht<br />
Wenn also auch die Abschaffung der Anbindung<br />
an die Grundlohnsummensteigerung<br />
nicht automatisch zur Verbesserung der<br />
maroden Preisgefüge im Heilmittelbereich<br />
führt, zugleich aber die Politik für die notwendige<br />
Unterstützung hier nicht – wie bei<br />
den Ärzten – zur Verfügung steht, brauchen<br />
die Heilmittelerbringer zwingend eine andere<br />
Instanz, die zumindest die schlimmsten Auswüchse<br />
der ungleichen Kräfteverhältnisse<br />
zwischen den Heilmittel-Davids und den Kassen-Goliaths<br />
verhindert.<br />
Dies kann nur eine Art Schiedsstelle für Kassenverhandlungen<br />
sein, die mit einem Unparteiischen<br />
besetzt ist, der im Zweifel zu<br />
einem für beide Seiten akzeptablen Abschluss<br />
der Preisverhandlungen zwingen<br />
kann. Ein solches „Preisgericht“ müsste gesetzlich<br />
verankert und damit zwingend sein.<br />
Wenn die Politik sich im Heilmittelbereich<br />
schon nicht in die Pfl icht nehmen lässt, in<br />
die verfahrene Situation von außen aktiv<br />
einzugreifen, muss sie sich wenigstens dazu<br />
durchringen, die organisatorischen Rahmenbedingungen<br />
der an der Selbstverwaltung<br />
beteiligten Akteure so zu gestalten, dass Bewegung<br />
möglich bleibt.<br />
Politische Forderungen des dbl und der<br />
Heilmittelverbände insgesamt<br />
Deshalb sind die beiden zentralen politischen<br />
Forderungen des dbl und auch der anderen<br />
Heilmittelverbände:<br />
� Weg mit der Anbindung an die Grundlohnsummensteigerung<br />
und gleichzeitig:<br />
� her mit einem formalen, gesetzlich abgesicherten<br />
Schiedsverfahren für festgefahrene<br />
Kassenverhandlungen.<br />
� Als drittes steht die Forderung nach der<br />
umgehenden Anhebung der Ost-Preise<br />
an das Westniveau auf der Tagesordnung.<br />
Die hierfür notwendigen Finanzmittel<br />
in Höhe von etwa 100 Mio. Euro<br />
müssen vom Bundesgesundheitsministerium,<br />
dessen <strong>Ch</strong>efi n, Frau Schmidt, eine<br />
Gleichstellung der Preise auf Westniveau<br />
bereits versprochen hat, im einheitlichen<br />
Beitragsatz mit berücksichtigt werden,<br />
damit sie von den Kassen in 2009 bereitgestellt<br />
werden können.<br />
Zur Durchsetzung dieser Ziele haben sich<br />
die Heilmittelverbände schon in Stellung gebracht.<br />
Neben politischen Gesprächen der<br />
BHV-Sprecherin und dbl-Präsidentin Dr. Monika<br />
Rausch sowie ihrer Stellvertreter in der<br />
BHV mit Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums<br />
sowie mit den Gesundheitspolitikern<br />
aller Parteien wird im Vorfeld der<br />
nächsten Bundestagswahl eine gemeinsame<br />
öffentlichkeitswirksame Kampagne aller Heilmittelverbände<br />
durchgeführt. Eine große Rolle<br />
spielen dabei auch die Mitglieder der Verbände,<br />
die mit entsprechendem Material an<br />
ihre Bundestagskandidaten herantreten und<br />
bei diesen um die Unterstützung dieser Forderungen<br />
werben sollen. Um die notwendige<br />
Datengrundlage zu erhalten, hat der dbl eine<br />
Online-Umfrage unter den freiberufl ichen<br />
Mitgliedern gestartet (siehe Kasten). Weitere<br />
aktuelle Informationen hierzu fi nden Sie auf<br />
der Mitglieder-Website.<br />
Lucas Rosenthal<br />
Geschäftsführer des dbl<br />
rosenthal@dbl-ev.de<br />
BERUF UND VERBAND �<br />
Klare Zahlen für<br />
klare Forderungen!<br />
Jetzt mitmachen: Bis zum 10. November<br />
läuft Online-Umfrage unter<br />
niedergelassenen LogopädInnen.<br />
Zwischen dem 21. Oktober und noch<br />
bis zum 10. November <strong>2008</strong> führt der<br />
dbl über seine Website eine – selbstverständlich<br />
anonyme – Online-Umfrage<br />
zur Situation der niedergelassenen LogopädInnen<br />
durch. Dabei geht es darum,<br />
belastbare Daten zur Lage der logopädischen<br />
Praxen, auch zu deren fi -<br />
nanzieller Situation, zu erhalten. Mit<br />
ihnen sollen die Forderungen des dbl:<br />
� Weg mit der Anbindung der Preise<br />
an die Entwicklung der Grundlohnsumme!<br />
� Her mit einem Schiedsverfahren bei<br />
festgefahrenen Preisverhandlungen!<br />
gegenüber der Gesundheitspolitik und<br />
der Öffentlichkeit unterfüttert werden.<br />
Die Beantwortung der Fragen kostet sicherlich<br />
einige Zeit. Doch wer an seiner<br />
Situation etwas ändern will, sollte sich<br />
diese Zeit nehmen, damit die Daten am<br />
Ende auch repräsentative Aussagen zulassen.<br />
Sie fi nden den Fragebogen über einen<br />
entsprechenden Link auf der Startseite<br />
der dbl-Website (www.dbl-ev.de), wenn<br />
Sie sich als Mitglied eingeloggt haben.<br />
Mitglieder, die noch keinen Zugang zur<br />
dbl-Mitgliederwebsite haben, können<br />
ihr Passwort in der dbl-Geschäftsstelle<br />
anfordern (hammel@dbl-ev.de). Übrigens:<br />
Auf die Mitgliederseite können<br />
Sie sich von jedem PC aus einloggen,<br />
der mit dem Internet verbunden ist.<br />
Machen Sie mit! Eine hohe Beteiligungsquote<br />
logopädischer Praxen ist wichtig!<br />
(GS/Feit)<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
45
BERUF UND VERBAND �<br />
Bestell-Nr. Mitglie<br />
der<br />
46 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Nicht-<br />
Mitgl.<br />
Informationen über den dbl<br />
� 0001 Aufnahmeunterlagen ordentliche Mitgliedschaft 0,00 0,00<br />
� 0002 Aufnahmeunterlagen außerordentliche Mitgliedschaft 0,00 0,00<br />
� 0003 Verbandsgrundsatzprogramm 0,00 2,00<br />
� 0004 dbl-Satzung 0,00 2,00<br />
� 0200 dbl-Forschungspreis (nur für Mitglieder) 0,00 --<br />
� 0201 dbl-Reisestipendium (nur für Mitglieder) 0,00 --<br />
Informationen für den Beruf<br />
� 0008 Berufsleitlinien des dbl 0,00 0,50<br />
� 0009 Berufsordnung der Logopäden 0,00 0,50<br />
� 0011 Leitbild Logopädin/Logopäde 0,00 0,50<br />
� 0012 Gesetz über den Beruf des Logopäden 0,00 3,00<br />
� 0046 Studieren und Arbeiten in Großbritannien 0,00 3,00<br />
Faltblätter<br />
� 0101 Wie spricht mein Kind? – Deutsch 0,15 0,30<br />
� 0102 Wie spricht mein Kind? – Türkisch 0,15 0,30<br />
� 0103 Wie spricht mein Kind? – Russisch 0,15 0,30<br />
� 0106 Sprachstörungen bei Kindern 0,15 0,30<br />
� 0108 Sprachstörungen bei Erwachsenen/Aphasien 0,15 0,30<br />
� 0105 Sprechstörungen bei Kindern 0,15 0,30<br />
� 0107 Sprechstörungen bei Erwachsenen 0,15 0,30<br />
� 0109 Stimmstörungen bei Kindern 0,15 0,30<br />
� 0110 Stimmstörungen bei Erwachsenen 0,15 0,30<br />
� 0135 Schluckstörungen bei Kindern 0,15 0,30<br />
� 0136 Schluckstörungen bei Erwachsenen 0,15 0,30<br />
� 0111 Logopäden stellen sich vor 0,15 0,30<br />
� 0112 Qualitätssicherung in der Logopädie 0,15 0,30<br />
� 0113 Spracherwerb in zweisprachigen Familien – Deutsch 0,15 0,30<br />
� 0302 Spracherwerb in zweisprachigen Familien – Türkisch 0,15 0,30<br />
� 0303 Spracherwerb in zweisprachigen Familien – Russisch 0,15 0,30<br />
� 0304 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 0-1. Lj. – Deutsch 0,15 0,30<br />
� 0305 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 2. Lj. – Deutsch 0,15 0,30<br />
� 0306 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 3. Lj. – Deutsch 0,15 0,30<br />
� 0307 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 4. Lj. – Deutsch 0,15 0,30<br />
� 0308 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 0-1. Lj. – Türkisch 0,15 0,30<br />
� 0309 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 2. Lj. – Türkisch 0,15 0,30<br />
� 0400 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 3. Lj. – Türkisch 0,15 0,30<br />
� 0401 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 4. Lj. – Türkisch 0,15 0,30<br />
� 0402 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 0-1. Lj. – Russisch 0,15 0,30<br />
� 0403 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 2. Lj. – Russisch 0,15 0,30<br />
� 0404 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 3. Lj. – Russisch 0,15 0,30<br />
� 0405 Förderung der kindl. Sprachentwicklung 4. Lj. – Russisch 0,15 0,30<br />
� 0406 Elternfragebogen: 18.-20. Monat – Deutsch 0,10 0,20<br />
� 0407 Elternfragebogen: 30. Monat – Deutsch 0,10 0,20<br />
� 0408 Elternfragebogen: 54. Monat – Deutsch 0,10 0,20<br />
� 0409 Elternfragebogen: 18.-20. Monat – Türkisch 0,10 0,20<br />
� 0500 Elternfragebogen: 30. Monat – Türkisch 0,10 0,20<br />
� 0501 Elternfragebogen: 54. Monat – Türkisch 0,10 0,20<br />
� 0502 Elternfragebogen: 18.-20. Monat – Russisch 0,10 0,20<br />
� 0503 Elternfragebogen: 30. Monat – Russisch 0,10 0,20<br />
� 0504 Elternfragebogen: 54. Monat – Russisch 0,10 0,20<br />
Mitglieds-Nr.: Bestellt am:<br />
Name/Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort:<br />
Informationsbroschüren<br />
NEU: Wenn Kinder stottern –<br />
Tipps zur <strong>Th</strong>erapeutensuche<br />
Bitte senden Sie die angekreuzten Informationen an folgende Adresse:<br />
Schneller bestellen über: www.dbl-ev.de (Bestellung/Download)<br />
Bestell-Nr. Mitglie<br />
der<br />
Broschüren<br />
� 0100 Buch: Sprich mit mir! Ratgeber zur Förderung der Sprachent-<br />
wicklung (nur für Mitglieder; inkl. Porto u. Verpackung)<br />
Nicht-<br />
Mitgl.<br />
8,20 --<br />
� 0116 Menschen zur Sprache bringen 0,30 0,50<br />
� 0139 BHV: „Wir sind die Heilmittel“ 0,30 0,50<br />
� 0005 Dokumentationsleitlinien 0,00 5,00<br />
� 0019 Qualitätsleitlinien 0,00 3,00<br />
� 0041 Leitlinien zur Ausstattung eines logopädischen Arbeitsplatzes 0,00 4,00<br />
� 0055 Sprachentwicklung mit Hindernissen 0,00 2,00<br />
� 0114 Die kindliche Sprach entwicklung von der U3 bis zur U9 0,60 1,00<br />
� 0505 NEU: Wenn Kinder stottern – Tipps zur <strong>Th</strong>erapeutensuche 0,30 0,50<br />
Plakate – Versand gefaltet Hochformat, 30 x 60 cm<br />
� 0122 Schlaganfall 1,00 3,00<br />
� 0123 Sprachentwicklungsstörung („Jana“) 1,00 3,00<br />
� 0124 Stimme 1,00 3,00<br />
� 0125 Stottern 1,00 3,00<br />
� 0126 Schlucken 1,00 3,00<br />
� 0127 Prävention 1,00 3,00<br />
Plakate – Versand gerollt<br />
� 0137 BHV-Plakat „Logopädin“ (DIN A3) 1,00 3,00<br />
� 0138 BHV-Plakat „Heilmittel“ (DIN A3) 1,00 3,00<br />
� 0020 „Mehr als Worte“ (DIN A3) 1,50 7,00<br />
� 0133 Sprachentwicklung/Tabelle (DIN A1) 1,50 4,00<br />
� 0128 Postkarte Schlaganfall 0,10 0,20<br />
� 0129 Postkarte Sprachentwicklungstörung 0,10 0,20<br />
� 0130 Postkarte Stimme 0,10 0,20<br />
� 0131 Postkarte Stottern 0,10 0,20<br />
� 0132 Postkarte Prävention 0,10 0,20<br />
� 0121 Musik-CD „Sing mit mir! Sprich mit mir" –<br />
(nur für Mitglieder, inkl. Porto u. Verpackung)<br />
11,00 --<br />
Informationen für Angestellte und Freiberufl er<br />
� 0021 Aus dem Arbeitsrecht: Sieben W-Fragen 0,00 3,00<br />
� 0022 LogopädInnen in klinischen Einrichtungen 0,00 2,00<br />
� 0115 Frühförderung „Positionierung der Logopädie“ 0,00 2,00<br />
� 0141 Leistungsbeschreibung Sprachförderung 0,50 1,00<br />
� 0506 NEU: Sprachreich. Logopädisch orientierte Sprachförderung<br />
im Alltag<br />
0,15 --<br />
� 0024 Stellenbeschreibungen für angestellte LogopädInnen 0,00 8,00<br />
� 0025 Arbeitsrecht für Anstellungsverhältnisse in privatrechtlichen 0,00 7,00<br />
Einrichtungen mit Musteranstellungsvertrag<br />
� 0028 Angestellte in logopädischen Praxen – 2. Umfrage der BAK 0,00 6,00<br />
� 0029 Berufseinsteiger in der Logopädie 0,00 0,00<br />
� 0030 Informationen zur <strong>Praxis</strong>gründung 0,00 10,00<br />
� 0037 NEU: Betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung<br />
(BuS) logopädischer Praxen (Merkblatt)<br />
0,00 3,00<br />
� 0031 Rahmenvertrag VdAK-dbl 0,00 5,00<br />
� 0160 Marketing-Ideen für logopädische Praxen 3,00 6,00<br />
� 0032 Vergütungsvereinbarung (Bitte Bundesland angeben,<br />
0,00 5,00<br />
Download siehe Interne Seiten > Landesverbände)<br />
� 0033 Zulassungsempfehlungen 0,00 2,00<br />
� 0034 Partnerschaftsgesellschaftsvertrag 55,00 110,00<br />
� 0035 <strong>Praxis</strong>gemeinschaftsvertrag 30,00 60,00<br />
� 0036 Gemeinschaftspraxisvertrag 30,00 60,00<br />
� 0051 12 Terminblöcke für Patienten à 50 Blatt 3,60 6,00<br />
� 0052 je weiterer Block 0,30 0,50<br />
� 0310 Leermappe „Menschen zur Sprache bringen“ 1,50 3,00<br />
Bezugspreis in € inkl. ges. MwSt. zzgl. Portopauschale 2,50 €. Enthält die Bestellung Plakate in<br />
einer Rolle, beträgt die Versandpauschale 5,00 €. Bei Bestellungen aus dem Ausland wird das<br />
tatsächliche Porto in Rechnung gestellt. Bestellte Materialien werden mit Rechnung zugestellt.<br />
Faltblätter (bis 2 Stück) werden unentgeltlich abgegeben, wenn Sie uns einen an sich selbst adressierten<br />
und mit 55 Cent frankierten Rückumschlag zusenden. Bitte ausschneiden und absenden<br />
an: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. , Augustinusstr. 11 a,<br />
50226 Frechen, Fax: 0 22 34. 379 53-13<br />
Die meisten Broschüren können Sie auch als PDF-Datei kostenlos von der dbl-Website herunterladen<br />
(www.dbl-ev.de > Bestellung/Download). Einige Broschüren sind jedoch nur im<br />
Mitgliederbereich zugänglich (Bitte einloggen!).
� Änderungsmitteilung Mitglieds-Nr. ____________<br />
� Antrag auf Mitgliedschaft<br />
Eintrittsdatum: 01.____ .200_<br />
Fax 0 22 34. 379 53-13<br />
oder per Post an:<br />
Deutscher Bundesverband für Lo go pä die e.V.<br />
Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen<br />
Vorname Nachname<br />
Akadem. Titel Geburtsname<br />
Geburtsdatum<br />
Ich gehöre zur Berufsgruppe der:<br />
� Logopäden<br />
� Staatlich anerkannten Sprachtherapeuten<br />
� Staatlich geprüften Atem-, Sprech- und Stimmlehrer<br />
(Schule Schlaffhorst-Andersen)<br />
� Medizinischen Sprachheilpädagogen<br />
� Diplom-Sprechwissenschaftler (Abschluss bis 03.10.1990)<br />
� Bitte Kopie Ihres Abschlusszeugnisses / Prüfungsurkunde beilegen.<br />
� Angehörige anderer Berufsgruppen, die die Voraussetzungen für eine<br />
Vollzulassung gemäß den Zulassungsempfehlungen nach § 124 Abs. 2 Nr.<br />
1 SGB V erfüllen (z.B. Sprachheilpädagogen, Klinische Linguisten, Diplom-<br />
Patholinguisten mit entsprechenden Fortbildungen).<br />
� Bitte Kopie Ihres Zulassungsbescheides oder einen Nachweis der zur Zulassung<br />
notwendigen Qualifi kationen beilegen.<br />
� Studierende der Logopädie<br />
Ausbildungsbeginn:<br />
Ausbildungsende (voraussichtlich):<br />
� Bitte Kopie der Bescheinigung Ihrer Schule/Hochschule beilegen.<br />
� Ich bin Mitglied eines anderen CPLOL-Verbandes<br />
� Bitte Kopie eines Nachweises über die Mitgliedschaft beilegen.<br />
Dienstadresse / Schuladresse<br />
Institutions-Kennzeichen:<br />
Str. / Nr.<br />
PLZ / Ort<br />
Bundesland<br />
Telefon Fax<br />
E-Mail<br />
Weitere Dienstadressen können Sie nach der Aufnahme im dbl über die dbl-Website<br />
selbst online in die Mitgliederdatenbank eingeben.<br />
Privatadresse<br />
ggf. c/o<br />
Str. / Nr.<br />
PLZ / Ort<br />
Bundesland<br />
Telefon Fax<br />
E-Mail<br />
Bankverbindung / Einzugsermächtigung (für Mitgliedsbeitrag)<br />
BLZ Kto.-Nr.<br />
Bankinstitut<br />
Änderungsmitteilung / Antrag auf Mitgliedschaft<br />
Beitragseinstufung<br />
BERUF UND VERBAND �<br />
Reduzierte Beiträge können nur unter vorheriger Vorlage einer entsprechenden<br />
Bescheinigung eingeräumt werden. Rückwirkend sind keine Beitragsermäßigungen<br />
möglich. Ansonsten wird in den Regelhöchstsatz eingestuft. Beitragsermäßigungen<br />
gelten jeweils für ein Kalenderjahr (Ausnahmen: bestätigte Elternzeit / Rente / bei<br />
Studium muss pro Semester die aktuelle Immatrikulationsbescheinigung eingereicht<br />
werden).<br />
� Bei Neuaufnahme und Wiederaufnahme in den dbl wird eine einmalige<br />
Aufnahmegebühr von 60,-- € fällig. Studierende der Logopädie sind hiervon<br />
befreit.<br />
Jahresbeitrag<br />
� Selbstständige 240 €<br />
� Selbstständige (Jahresumsatz unter 12.000 €) 144 €<br />
� Selbstständige östl. Bundesländer 180 €<br />
� Angestellte 144 €<br />
� Angestellte (Jahresbruttoeinkommen unter 6.500 €) 108 €<br />
� Angestellte östl. Bundesländer 108 €<br />
� Angestellte (Gewerkschaftsmitglieder) 120 €<br />
� Nicht Berufstätige 84 €<br />
� Mitglieder anderer CPLOL-Verbände 84 €<br />
� Studierende der Logopädie 48 €<br />
� Berufstätige Berufsanfänger erhalten 50% Ermäßigung auf den aktuellen<br />
Mitgliedsbeitrag für ein Jahr ab Examensdatum.<br />
Berufl icher Status (nur eine Angabe möglich, ggf. Haupttätigkeit benennen)<br />
� Selbstständig in eigener <strong>Praxis</strong><br />
� Angestellt<br />
� Nicht berufsstätig<br />
� Studierende der Logopädie<br />
(Ausbildung an FS/HS in Europa)<br />
� Freier Mitarbeiter<br />
� Lehrlogopäde<br />
� Elternzeit<br />
� Studierende der Logopädie (die<br />
bereits das Logopädie-Examen<br />
abgelegt haben)<br />
Tätigkeitsbereich (nur eine Angabe möglich, ggf. Haupttätigkeit benennen)<br />
Klinische Einrichtungen<br />
� Neurologie<br />
� Pädiatrie<br />
� HNO<br />
� Kieferorthopädie<br />
Rehabilitation<br />
� Neurologie<br />
� Geriatrie<br />
Ambulante Einrichtungen<br />
� Einzelpraxis<br />
� <strong>Praxis</strong>gemeinschaft<br />
� Gemeinschaftspraxis<br />
Ärztliche <strong>Praxis</strong><br />
� HNO-Arzt<br />
� Pädiater/Kinderarzt<br />
� Kieferorthopäde/Zahnarzt<br />
� Phoniatrie<br />
� Innere Medizin<br />
� Geriatrie<br />
� Sonstige<br />
� Sonstige<br />
� Med. Versorgungszentrum<br />
� Partnerschaftsgesellschaft<br />
� Neurologe<br />
� Sonstige<br />
Frühförderung<br />
� Sozialpädiatrische Einrichtung � Sonderkindergarten<br />
Lehre an Schule/Hochschule<br />
� Staatliche Schule<br />
� Private Schule<br />
� Staatliche Hochschule<br />
� Private Hochschule<br />
Die Unterschrift gilt als Einzugsermächtigung. Ich bin da mit ein ver stan den, dass der<br />
Mit glieds bei trag und ggf. die Auf nah me ge bühr von mei nem Kon to ein ge zo gen<br />
werden.<br />
Ort / Datum<br />
Unterschrift Antragsteller / Mitglied<br />
Name und Unterschrift des Kontoinhabers<br />
(falls abweichend)<br />
Die Kündigung der Vereinsmitgliedschaft kann satzungsgemäß schriftlich gegenüber<br />
dem Bundesvorstand mit einer Frist von drei Monaten zum Jahresende<br />
erklärt werden.<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
47
BILDUNG �<br />
Neuer Elternfragebogen<br />
Einen neuen, unentgeltlichen Elternfragebogen<br />
zur Früherkennung von Kindern mit<br />
Sprachentwicklungsverzögerungen (Late Talkers)<br />
hat die Klinik und Poliklinik für Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und<br />
Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München entwickelt. Der „SBE-2-<br />
KT: Sprachbeurteilung durch Eltern – Kurztest<br />
für die U7” ist deutlich kürzer als bislang<br />
vorliegende Bögen. Er wurde an einer großen<br />
Stichprobe normiert (21. - 24. Lebensmonat)<br />
und ist hinsichtlich der Verlässlichkeit bei<br />
der Erfassung von Late Talkers überprüft. Der<br />
Test und genauere Angaben zu Normwerten,<br />
Testgütekriterien usw. können im Internet<br />
abgerufen werden:<br />
� www.kjp.med.uni-muenchen.de<br />
Neu: Universitätslehrgang<br />
SI-Mototherapie<br />
In Kooperation zwischen der Donau-Universität<br />
Krems und dem SIM-Institut in Olpe<br />
startet im Mai 2009 ein neuer berufsbegleitender<br />
Universitätslehrgang Mototherapie.<br />
Er bietet die Möglichkeit, innerhalb von vier<br />
Semestern den Titel „Akademische/r Mototherapeut/in<br />
® “ zu erwerben. Die Aufbaustufe<br />
schließt nach zwei Semestern mit dem akademischen<br />
Grad „Mototherapie MSc“ ab. Die<br />
Lehrgangsleitung hat Gudrun Kesper. Veranstaltungsort<br />
ist hauptsächlich Innsbruck/Mils.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung im pädagogischen<br />
oder therapeutischen Bereich und<br />
eine mindestens zweijährige Berufserfahrung<br />
in klinischen, therapeutischen und pädagogischen<br />
Arbeitsfeldern.<br />
� www.donau-uni.ac.at/de/studium/mototherapie<br />
Hörtraining auch für Ältere<br />
Das Blicklabor an der Universität Freiburg hat<br />
ein Gerät zum Training der auditiven Unterscheidungsfähigkeit<br />
für ältere Menschen entwickelt.<br />
Durch die Möglichkeit, die Lautstärke<br />
der verwendeten Laute individuell einzustellen,<br />
kann es auch bei Schwerhörigkeit eingesetzt<br />
werden. Das Training bezieht sich auf<br />
vier Bereiche der Hörunterscheidung. Nach<br />
Angabe des Instituts zeigten in einer Studie<br />
die Teilnehmer im Alter von 55 bis 70 Jahren<br />
im Vergleich zu einer Kontroll- sowie einer<br />
Placebogruppe deutliche Veränderungen<br />
im Sprachverständnis, nachdem sie drei Wochen<br />
lang täglich 20 Minuten mit dem Gerät<br />
trainiert hatten.<br />
� www.blicklabor.de<br />
48 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Know-how-Transfer aus Neuseeland<br />
Als erste Logopädin im Rahmen des Hospitationsprogramms der Robert-Bosch-<br />
Stiftung sechs Wochen an der University of Canterbury in <strong>Ch</strong>ristchurch.<br />
Wie kann eine akademische Ausbildung zur<br />
LogopädIn bei Erhaltung eines hohen <strong>Praxis</strong>anteils<br />
aussehen? Wie kann das vorhandene<br />
Curriculum hinsichtlich der Fächerverteilung<br />
in ein „Modulhandbuch“ umgeschrieben<br />
werden und welche Anforderungen sind damit<br />
an uns „Schulen“ gestellt?<br />
Dies waren die Kernfragen, mit denen ich<br />
vom Februar bis April dieses Jahres an der<br />
University of Canterbury in <strong>Ch</strong>ristchurch<br />
(Neuseeland) beschäftigt war. Ermöglicht hatte<br />
mir den sechswöchigen Aufenthalt die Robert-Bosch-Stiftung.<br />
Ihr „Internationales Hospitationsprogramm<br />
Pfl ege und Gesundheit“<br />
wendet sich an Menschen, die im Gesundheitswesen<br />
in leitender Position und/oder mit<br />
der Entwicklung und Umsetzung neuer Gesundheitsansätze<br />
beschäftigt sind. Ziel des<br />
Programms ist die Förderung des Transfers<br />
ausländischer Konzepte in der Pfl ege und<br />
<strong>Th</strong>erapie nach Deutschland. Die Organisation<br />
erfolgt durch das Institut G-Plus. Das <strong>Th</strong>ema<br />
und auch den Hospitationsort hatte ich mir<br />
selbst aussuchen können.<br />
Hinsichtlich des Fächerangebots und der <strong>Praxis</strong>ausbildung<br />
ist die neuseeländische Logopädenausbildung<br />
ähnlich wie bei uns strukturiert.<br />
Allerdings werden die Unterrichtsinhalte<br />
„medizinische Grundlagen“ und „Psychologie/Pädagogik”<br />
im Bachelorstudien gang we-<br />
Die Kathedrale im Herzen der 350.000 Einwohner<br />
zählenden Stadt <strong>Ch</strong>ristchurch in Neuseeland<br />
Regina Beling-Lambek ist Lehr-<br />
logopädin und stellvertretende<br />
Schulleiterin an der Schule für<br />
Logopädie der Wirtschafts- und<br />
Sozialakademie in Bremen. Sie<br />
absolviert seit 2005 den Bache-<br />
lor-Studiengang Public Health an<br />
der Universität Bremen.<br />
nig bzw. gar nicht als Vorlesung angeboten.<br />
Eigene <strong>Th</strong>erapien werden bereits vom ersten<br />
Ausbildungsjahr an in der angegliederten<br />
Ambulanz sowie Kliniken und Schulen während<br />
des laufenden Semesters durchgeführt.<br />
Der Ausbildung liegt ein prinzipiell anderes<br />
Lernmodell zugrunde, was sich in der Fachwissen-Vermittlung<br />
in Form reiner Vorlesungen<br />
widerspiegelt. Von den Studenten<br />
wird ein viel höheres Maß an Eigen-Transfer-<br />
Leistung zwischen <strong>Th</strong>eorie und <strong>Praxis</strong> erwartet.<br />
Am Ende jedes Semester fi nden „Modulprüfungen“<br />
statt. Sie stellen einerseits hohe<br />
Anforderungen, entlasten die StudentInnen<br />
andererseits auch, da es keine Abschlussprüfung<br />
gibt.<br />
Durch die Hospitationserfahrungen in Neuseeland<br />
hat sich meine erste Ausgangsfrage<br />
verändert: Wie können wir es hier in Deutschland<br />
schaffen, die zweite Säule unserer Ausbildung,<br />
die Begleitung des Transfers zwischen<br />
<strong>Th</strong>eorie und <strong>Praxis</strong> neben den<br />
Säulen <strong>Th</strong>eorie und <strong>Praxis</strong>erfahrung<br />
im Zuge einer möglichen Akademisierung<br />
aufrechtzuerhalten?<br />
Auf meine zweite Ausgangsfrage,<br />
wie sich das Curriculum in ein Modulhandbuch<br />
umschreiben lässt,<br />
kann ich noch keine Antwort geben.<br />
An unserer Schule haben wir bei diesem<br />
Prozess zwar viele Anregungen<br />
aus Neuseeland mit einfl ießen lassen,<br />
sind aber noch nicht soweit, die<br />
Frage zufriedenstellend beantworten<br />
zu können.<br />
Als Fazit möchte ich alle KollegInnen<br />
ermutigen, sich mit dem Hospitationsprogramm<br />
näher zu beschäftigen.<br />
Sicherlich lassen sich im Ausland<br />
viele spannende <strong>Th</strong>emen und<br />
Anregungen fi nden, die sich für den<br />
Transfer nach Deutschland eignen.<br />
� www.robert-bosch-stiftung.de<br />
www.g-plus.org
Zum Symposium nach Schottland<br />
Mit dem dbl-Reisestipendium zum XI. International Congress For <strong>Th</strong>e Study Of<br />
<strong>Ch</strong>ild Language (IASCL) in Edinburgh.<br />
Der 11. Kongress der „International Association<br />
for the Study of <strong>Ch</strong>ild Language (IASCL)“<br />
fand vom 28. Juli bis 1. August <strong>2008</strong> an der<br />
Universität in Edinburgh (UK) statt. Das diesjährige<br />
<strong>Th</strong>ema des Kongresses war: „Language,<br />
cognition, and experience in child language<br />
development – Interdisciplinary perspectives<br />
on monolingual and bilingual language<br />
acquisition“.<br />
Die Konferenz vereint alle drei Jahre Wissenschaftler<br />
aus unterschiedlichen Forschungsgebieten,<br />
die das Interesse an der kindlichen<br />
Sprachentwicklung verbindet. Die Teilnehmer<br />
und Präsentierenden kamen größtenteils aus<br />
Europa, aber auch zahlreich aus nicht-europäischen<br />
Ländern. An den fünf Konferenztagen<br />
fanden 50 Symposien mit 220 Vorträgen<br />
statt. Darüber hinaus wurden über vier Tage<br />
verteilt 200 Poster präsentiert.<br />
Unser mit dem dbl-Reisestipendium geförderter<br />
Vortrag „Components of phonological<br />
awareness and their predictive power for<br />
early literacy development in German-spea-<br />
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Unsere Arbeit bleibt für<br />
Sie transparent<br />
king children“ (Fricke, S., Schäfer, B., Stackhouse,<br />
J., Szczerbinski, M., Wells, B. & Fox-<br />
Boyer, A.V.) war Teil des Symposiums „<strong>Th</strong>e<br />
role of language components in literacy development:<br />
Views from multiple methods“.<br />
Das Symposium hatte Blanca Schäfer organisiert.<br />
Im Rahmen von vier Vorträgen haben<br />
wir den Einfl uss verschiedener sprachlicher<br />
Fähigkeiten auf den Lese- und Rechtschreiberwerb<br />
im Deutschen, Griechischen (Ioannou,<br />
D., Snowling, M. & Hayiou-<strong>Th</strong>omas, E.),<br />
und Englischen (Bannister, K., Botting, N. &<br />
Joffe, V. und Carrol, J. & Myers, J.) vorgestellt<br />
und diskutiert.<br />
Die Konferenz wurde durch ein gelungenes<br />
Rahmenprogramm abgerundet, das u.a. einen<br />
Ceilidh-Tanzabend und verschiedene<br />
Sightseeing-Touren umfasste.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle für die fi -<br />
nanzielle Unterstützung meiner Konferenzreise<br />
mit eigenem Vortrag durch das dbl-Reisestipendium<br />
bedanken. Diese Förderung hat<br />
wesentlich zur Finanzierung meiner Konfe-<br />
Dienstleistungszentrale für Heil-<br />
und Hilfsmittelanbieter GmbH<br />
Hauptsitz Hamburg<br />
Tel.: 040 / 22 74 65 0<br />
Niederlassung München<br />
Tel.: 089 / 20 80 39 235<br />
www.dzh-online.de<br />
BILDUNG �<br />
renzreise beigetragen und es freut mich sehr,<br />
dass auch zukünftig für dbl-Mitglieder die<br />
Möglichkeit bestehen wird, ein Reisestipendium<br />
für Konferenzreisen, die mit der Präsentation<br />
eines Vortrages oder eines Posters verbunden<br />
sind, zu beantragen.<br />
Silke Fricke, MSc<br />
S.Fricke@sheffi eld.ac.uk<br />
Die Wissenschaftsförderung des dbl<br />
umfasst drei Bausteine:<br />
� Der dbl-Forschungspreis wird jährlich für<br />
herausragende wissenschaftliche Arbeit verliehen<br />
und ist mit 5 000 Euro dotiert.<br />
� Die dbl-Projektförderung stellt jährlich bis<br />
zu 15 000 Euro für logopädische Forschungsprojekte<br />
bereit (siehe Seite 35).<br />
� Die dbl-Reisestipendien sollen Verbandsmitgliedern<br />
eine aktive Teilnahme an Kongressen<br />
im Ausland ermöglichen. Dafür stehen<br />
pro Quartal 500 Euro zur Verfügung.<br />
� Weitere Informationen: www.dbl-ev.de ><br />
Der Verband > Wissenschaftsförderung<br />
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Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
SGN 2.140.1<br />
49
BILDUNG �<br />
50 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
ivs für mehr Qualität in der<br />
Stottertherapie durch Zertifi zierung<br />
Die Interdisziplinäre Vereinigung für Stottertherapie e.V. (ivs) arbeitet an Zertifi zierungsverfahren<br />
für StottertherapeutInnen.<br />
Die Interdisziplinäre Vereinigung für Stottertherapie<br />
e.V. plädiert für einen Weg zur Steigerung<br />
der Qualität von Stottertherapien<br />
durch eine Zertifi zierung der <strong>Th</strong>erapeutInnen<br />
nach Qualitätskriterien, die die personenbezogene<br />
Kompetenzerweiterung in den Mittelpunkt<br />
stellen und messbar sind. Eine Qualitätsdarstellung,<br />
die überwiegend die Erfüllung<br />
von formalen Kriterien als Maßstab<br />
setzen will, wird von der ivs als unzureichend<br />
betrachtet.<br />
In der Mai- und Juli-Ausgabe von Forum Logopädie<br />
wurden vom dbl Kriterien für Qualität<br />
und Transparenz in der Stottertherapie<br />
veröffentlicht. Sie stammen aus einem Flyer<br />
für Eltern, den der dbl gemeinsam mit<br />
der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe<br />
(BVSS) erstellt hat. Laut BVSS sollen sie für<br />
Eltern als roter Leitfaden für Gespräche mit<br />
<strong>Th</strong>erapeutInnen dienen, um die Auswahl einer<br />
StottertherapeutIn zu erleichtern.<br />
Nach Ansicht der ivs sind die Kriterien zwar<br />
als ein Leitfaden für Gespräche zwischen den<br />
Eltern stotternder Kinder und den <strong>Th</strong>erapeutInnen<br />
geeignet, jedoch nicht als Grundlage<br />
für eine Bewertung der Qualität von Stottertherapien<br />
und StottertherapeutInnen.<br />
Qualitätssicherung durch einen<br />
Zertifi zierungsprozess<br />
Die ivs sieht den Weg zu einer hohen Qualität<br />
in der Bewertung der persönlichen und<br />
fachlichen Kompetenzen der StottertherapeutInnen<br />
durch einen Zertifi zierungsprozess.<br />
Dieser soll anhand von kompetenzorientierten<br />
Kriterien und durch ein Verfahren<br />
erfolgen, das auf vorhandenen<br />
Kompetenzen aufbaut und deren Erweiterung<br />
innerhalb einer Zertifi zierungsgruppe<br />
durch Fortbildungen, Supervisionen, Intervisionen<br />
etc. anregt und begleitet. Ein Kolloquium<br />
durch ein fachkompetentes Gremium<br />
ist Bestandteil des Zertifi zierungsprozesses.<br />
Für die Unterstützung dieses Prozesses und<br />
die Bildung eines möglichen Zertifi zierungsgremiums<br />
konnte die ivs Prof. Dr. Nitza Katz-<br />
Bernstein, Prof. Dr. Claudia Iven, Prof. Wolfgang<br />
Wendlandt und Horst M. Oertle gewinnen.<br />
Die Zertifi zierung wird nach den Plänen<br />
der ivs durch die Überreichung eines Zertifi -<br />
kats nicht ihr Ende fi nden, sondern durch die<br />
Verpfl ichtung zu Fortbildungen, Intervisionen<br />
u.a. weitergeführt werden und so weiterhin<br />
die hohe Qualifi kation von <strong>Th</strong>erapeutInnen<br />
sicherstellen.<br />
Eine interdisziplinäre Projektgruppe arbeitet<br />
derzeit an einem Entwurf eines Zertifi zierungsverfahrens<br />
für StottertherapeutInnen,<br />
der auf der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
der ivs im November <strong>2008</strong> vorgestellt<br />
wird.<br />
Qualitätskriterien für gute<br />
Stottertherapie<br />
Die ivs hat sich bewusst dazu entschlossen,<br />
Qualität kompetenzorientiert zu beschreiben.<br />
Es kann nicht darum gehen, Ergebnisse bzw.<br />
Erfolge von Stottertherapien zu überprüfen<br />
und zur Grundlage einer Qualitätsmessung<br />
zu machen, zumal gerade den Experten bewusst<br />
ist, dass eine signifi kante Veränderung<br />
in der Stotterrate durchgängig schwierig zu<br />
überprüfen ist.<br />
Ebenso wissen wir, dass Erfolg in der <strong>Th</strong>erapie<br />
bei den verschiedensten Patienten auch<br />
andere Aspekte einschließen muss, wie z.B.<br />
die Steigerung der Lebensqualität bzw. wie<br />
die ICF es verdeutlicht, die funktionelle Gesundheit,<br />
die sowohl die Komponenten der<br />
Körperfunktionen als auch der Aktivität und<br />
Teilhabe am Leben, der Umweltfaktoren und<br />
der personbezogenen Faktoren umfasst.<br />
Der ivs ist es ebenfalls ein wichtiges Anliegen,<br />
dass sich die <strong>Th</strong>erapeutInnen u.a. zur<br />
Evaluation ihrer Arbeit verpfl ichten.<br />
Fazit<br />
Die Qualifi kation zur ivs-zertifi zierten StottertherapeutIn<br />
wird mit einer dauerhaften Kompetenzerweiterung<br />
und der persönlichen und<br />
fachlichen Weiterentwicklung zu einer Steigerung<br />
der Qualität von Stottertherapien<br />
führen. Die ivs ist als Berufsgruppen übergreifende<br />
Organisation besonders geeignet,<br />
eine solche Zertifi zierung zu begründen und<br />
durchzuführen. In der ivs sind wie in keiner<br />
anderen Gruppe in Deutschland ein so hohes<br />
Maß an Fachwissen und therapeutischer Erfahrung<br />
in der Stottertherapie zu fi nden, die<br />
für die Zertifi zierung genutzt werden können.<br />
Susanne Winkler,<br />
� www.ivs-online.de<br />
1. Vorsitzende, für den ivs-Vorstand
Persönliche Verantwortung statt<br />
formalisierter Kontrolle<br />
Der dbl setzt bei der Qualitätssicherung in der Stottertherapie auf einen Dreiklang:<br />
informierte, mündige Patienten, engagierte, verantwortungsbewusste <strong>Th</strong>erapeuten<br />
und fordernd-motivierende Berufsverbände.<br />
Qualitätssicherung ist eine wichtige Sache,<br />
vor allem im Gesundheitsbereich. Dies gilt<br />
auch für den Bereich der Stottertherapie. Die<br />
Interdisziplinäre Vereinigung für Stottertherapie<br />
(ivs) schlägt hier einen ganz bestimmten<br />
Weg vor: die Zertifi zierung der Stottertherapeuten.<br />
Dem steht der dbl sehr kritisch gegenüber,<br />
und zwar aus folgenden Gründen:<br />
� Zertifi zierung, so wie die ivs sie vorschlägt,<br />
bedeutet ja nichts anderes, als von Experten<br />
entwickelte Kriterien zu überprüfen. Dabei<br />
muss die Prüfung soweit wie nur möglich frei<br />
von Willkür und die Entscheidung, ob die Kriterien<br />
erfüllt werden, so objektiv wie möglich<br />
sein. Nach unseren Erfahrungen führt dies<br />
unvermeidlich zu mehr Bürokratie: Unterlagen<br />
müssen zusammengetragen und ggf. erarbeitet,<br />
eingereicht, geprüft sowie archiviert<br />
werden; Bescheide müssen erstellt, versandt<br />
und ebenfalls archiviert werden; ggf. müssen<br />
Widersprüche oder auch Nachfragen bearbeitet<br />
und beantwortet werden. Dieser umfassende<br />
Aufwand sollte nach dem Dafürhalten<br />
des dbl nur in Ausnahmefällen und nur<br />
dann betrieben werden, wenn es dazu keine<br />
echten Alternativen gibt. Dies ist im Bereich<br />
der Stottertherapie nicht der Fall.<br />
� Darüber hinaus birgt der IVS-Vorschlag zur<br />
Zertifi zierung die Gefahr, dass sich die <strong>Th</strong>erapeuten<br />
nicht in erster Linie an der Verbesserung<br />
ihrer individuellen <strong>Th</strong>erapiequalität und<br />
-kompetenz, sondern vor allem an der Erfüllung<br />
der von der Zertifi zierungsstelle vorgegebenen<br />
Kriterien orientieren.<br />
� Bürokratie und Kontrolle fördern bekanntlich<br />
nicht die Motivation, die eigene Tätigkeit<br />
kritisch zu refl ektieren und die eigene Qualität<br />
weiterzuentwickeln.<br />
� Viele Logopäden behandeln nicht nur<br />
Stottern, sondern auch andere Störungsbilder.<br />
Auch für diese könnte konsequenterweise<br />
eine Zertifi zierung gefordert werden, die<br />
wiederum mit Aufwand und vermutlich auch<br />
Kosten für die Logopäden verbunden wäre.<br />
Alternativ dazu die Behandlung von Stottern<br />
auf <strong>Th</strong>erapeuten zu konzentrieren, die ausschließlich<br />
Stottern behandeln, wäre nur für<br />
wenige <strong>Th</strong>erapeuten wirtschaftlich tragbar.<br />
In der Folge würden sich für die Patienten die<br />
Fahrtzeiten zu diesen wenigen <strong>Th</strong>erapeuten<br />
verlängern, was vielen Stotternden und ihren<br />
Familien kaum zumutbar wäre.<br />
� Ein Zertifi kat soll Vertrauen wecken und<br />
Sicherheit hinsichtlich der zu erwartenden<br />
Qualität der Leistung bieten. In der <strong>Praxis</strong><br />
werden Eltern die mit der Zertifi zierung verbundenen<br />
Erwartungen aber auch auf den<br />
<strong>Th</strong>erapieverlauf beziehen. Sie wiegen sich<br />
in einer Scheinsicherheit und glauben, dass<br />
sie nicht mehr verfolgen müssen, ob die Behandlung<br />
gut bzw. erfolgreich verläuft. (Die<br />
Frage, welche Institution einen Zertifi zierungsprozess<br />
seriöserweise betreiben darf<br />
und welche inhaltlichen und formalen Kriterien<br />
geeignet sind, die Qualität des oder der<br />
Stottertherapeutin zu erfassen, muss noch<br />
gesondert erörtert werden.) Dagegen versuchen<br />
dbl und Bundesvereinigung Stotterer-<br />
Selbsthilfe (BVSS) mit dem neuen Infofl yer,<br />
die Elternkompetenz auch gegenüber dem<br />
<strong>Th</strong>erapeuten zu stärken und ihre aktive Rolle<br />
im <strong>Th</strong>erapiegeschehen zu betonen.<br />
Zertifi zierung bedeutet zusammenfassend:<br />
mehr Bürokratie, mehr Kosten, eine formalisierte<br />
anstelle einer persönlichen Verantwortung<br />
und eine tendenziell passive Elternrolle.<br />
Eigenverantwortliche Refl exion und<br />
Anspruch der Eltern<br />
Das komplementäre System aus Elterninformation,<br />
dem daraus resultierenden Anspruch<br />
von Eltern und der Verantwortlichkeit der<br />
<strong>Th</strong>erapeuten, das BVSS und dbl mit dem Flyer<br />
und dem zugehörigen Informationsangebot<br />
für <strong>Th</strong>erapeuten realisiert haben, zielt auf<br />
das Berufsethos und die Motivation der <strong>Th</strong>erapeuten.<br />
Nach Auffassung und Erfahrung<br />
des dbl nimmt die weit überwiegende Mehrheit<br />
der <strong>Th</strong>erapeuten ihre Tätigkeit und ihre<br />
Verantwortung gegenüber den Patienten<br />
sehr ernst.<br />
An dieser Motivation setzt das Vorgehen an:<br />
Der Flyer soll Impulse für die Refl exion des eigenen<br />
Vorgehens bzw. der eigenen Einstellung<br />
und für den interkollegialen Austausch<br />
geben. Die mündigen und informierten Eltern<br />
sind die berechtigte Prüfi nstanz, um die<br />
Einhaltung der Kriterien zu fordern. Nach<br />
Überzeugung des dbl kann hier ein positives<br />
Bedingungsgefüge in Gang gesetzt werden:<br />
Der von BVSS<br />
und dbl ent-<br />
wickelte Info-<br />
Flyer „Wenn<br />
Kinder stot-<br />
tern – Tipps<br />
zur <strong>Th</strong>era-<br />
peutensuche“<br />
soll Eltern hel-<br />
fen,qualif- zierteStotter- therapeuten<br />
BILDUNG �<br />
zu erkennen. Die neun „Kriterien für Qualität und<br />
Transparenz in der Stottertherapie“ waren in der<br />
Mai- und Juli-Ausgabe abgedruckt. Der Flyer kann<br />
beim dbl bestellt werden (siehe Seite 46).<br />
<strong>Th</strong>erapeuten refl ektieren ihr Verhalten, können<br />
Eltern Rede und Antwort stehen und gewinnen<br />
daraus Motivation, die Qualität ihrer<br />
Leistungen mit Hilfe der Kriterien weiterzuentwickeln.<br />
Die Eltern wiederum werden in<br />
ihrer Verantwortung sehr ernst genommen,<br />
werden fachlich informiert und erhalten so<br />
eine Hilfestellung für berechtigte Ansprüche<br />
an die <strong>Th</strong>erapeuten.<br />
Qualitätsentwicklung<br />
durch Motivation<br />
Dem System von Qualitätsverbesserung<br />
durch die Qualifi kationskontrolle einer Zertifi<br />
zierung setzt der dbl ein System entgegen,<br />
in dem Qualität durch das Zusammenwirken<br />
von eigenverantwortlicher Refl exion der <strong>Th</strong>erapeuten<br />
und Anspruch der Eltern weiterentwickelt<br />
wird. Qualitätsentwicklung ist ein<br />
wichtiges Anliegen des dbl, nicht nur in der<br />
Stottertherapie. Als Fachverband setzt sich<br />
der dbl für eine qualitativ hochwertige <strong>Th</strong>erapie<br />
nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft<br />
ein. Als Berufsverband vertritt der dbl<br />
gleichzeitig die Interessen seiner Mitglieder,<br />
die derzeit von allen Seiten sehr unter Druck<br />
gesetzt werden. Vor diesem Hintergrund<br />
zieht der dbl den Weg der Qualitätsentwicklung<br />
durch Motivation dem Weg der formalisierten<br />
Qualifi kationskontrolle vor, weil wir<br />
davon überzeugt sind, dass alle Beteiligten<br />
davon profi tieren.<br />
Dr. Monika Rausch<br />
Präsidentin des dbl<br />
rausch@dbl-ev.de<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
51
BILDUNG �<br />
52 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Sprachtherapeuten mit Ärzten<br />
in Bayern überwiegend zufrieden<br />
Umfangreiche Befragung von SprachtherapeutInnen/LogopädInnen und Ärzten<br />
fördert interessante Ergebnisse zutage.<br />
In einer in Bayern durchgeführten Umfrage<br />
wurden 700 Sprachtherapeuten befragt,<br />
inwieweit sie mit der Zusammenarbeit<br />
mit Ärzten in der <strong>Praxis</strong> zufrieden sind,<br />
und die Antworten einer umfassenden statistischen<br />
Analyse unterzogen. Weiterhin wurden<br />
die Antworten von Sprachheilpädagogen<br />
und Logopäden miteinander verglichen,<br />
um Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten<br />
in den Einstellungen der jeweiligen Berufsgruppe<br />
ermitteln zu können. Durch eine vorher<br />
durchgeführte Umfrage bei 500 Kinderärzten<br />
in Bayern war es zudem möglich,<br />
die Einstellungen der Kinderärzte mit denen<br />
der Sprachtherapeuten zu vergleichen.<br />
Es hat sich gezeigt, dass sowohl Sprachtherapeuten<br />
als auch Kinderärzte mit der Zusammenarbeit<br />
zufrieden sind, wobei mehr<br />
Kinderärzte mit der Zusammenarbeit „sehr“<br />
oder „ziemlich“ zufrieden sind (89 %) als<br />
Sprachtherapeuten (70 %).<br />
Neben der positiven Beurteilung der Zusammenarbeit<br />
gibt es aber auch Einfl üsse, die<br />
von den Sprachtherapeuten negativ bewertet<br />
werden, z.B. die Einschränkungen durch das<br />
Richtgrößenvolumen und die Heilmittel-Richtlinien.<br />
Kinderärzte fühlen sich dagegen weniger<br />
eingeschränkt. Hinsichtlich des Richtgrößenvolumens<br />
ist allerdings zu beachten, dass<br />
die Ausgaben für Sprachtherapien in Bayern<br />
noch in jedem Quartal angestiegen sind.<br />
Die Bereiche, die die direkte Zusammenarbeit<br />
von Sprachtherapeuten und Ärzten betreffen,<br />
werden häufi g positiv bewertet. So geben<br />
92 % der <strong>Th</strong>erapeuten an, dass sie bereit<br />
wären, dafür Zeit zu investieren, und 78 %<br />
empfi nden die Zusammenarbeit mit Ärzten<br />
Zufriedenheit (%) (%)<br />
Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Dr. Martina Osswald studierte<br />
Sprachheilpädagogik mit den<br />
Nebenfächern Psychologie sowie<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie an<br />
der Ludwig-Maximilians-Univer-<br />
sität München. Im Rahmen ihrer<br />
Promotion führte sie die vorge-<br />
stellte Untersuchung durch.<br />
sehr ziemlich wenig gar nicht<br />
Sprachtherapeuten Kinderärzte<br />
als hilfreich. In der <strong>Praxis</strong> sehen sich allerdings<br />
Sprachtherapeuten als diejenigen an,<br />
die eine Zusammenarbeit initiieren.<br />
Das Schreiben von Berichten halten von 83 %<br />
der Sprachtherapeuten und 90 % der befragten<br />
Kinderärzte für sinnvoll. Dies zeigt den<br />
hohen Stellenwert, den ein Bericht in der Zusammenarbeit<br />
einnimmt, lässt aber auch vermuten,<br />
dass eine Zusammenarbeit möglicherweise<br />
nur über einen Bericht stattfi ndet.<br />
Im Bereich der Diagnostik hat sich ergeben,<br />
dass Sprachtherapeuten häufi ger ihre<br />
eigenen Diagnosen stellen wollen als Kinderärzte<br />
und dass Kinderärzte interessanterweise<br />
häufi ger zur Abklärung von Sprach-<br />
und Sprechstörungen an Sprachtherapeuten<br />
verweisen (48 %) als umgekehrt (16 %).<br />
Die Analyseverfahren, die am häufi gsten zur<br />
Diagnostik verwendet werden, sind der HSET<br />
(53 %) und der SET-K (48 %) bei Sprachtherapeuten<br />
(Mehrfachnennungen waren möglich)<br />
bzw. der SET-K (16 %) und der ELFRA<br />
(12 %) bei Kinderärzten.<br />
Ein Vergleich von Logopäden und Sprachheilpädagogen<br />
hat gezeigt, dass sich deren<br />
Antworten so gut wie nicht unterscheiden.<br />
Dies zeigt, wie ähnlich sich die beiden<br />
Berufsgruppen in ihrer Einstellung sind, und<br />
kann als Basis für eine<br />
gemeinsame Zukunft<br />
gesehen werden.<br />
In diesem Rahmen<br />
konnte nur auf wenige<br />
Ergeb nisse eingegangen<br />
wer den. Die<br />
komplette Dissertation<br />
steht zum Down load<br />
im Internet zur Verfügung.<br />
� http://edoc.ub.uni-<br />
muenchen.de/8760/
Einladung zum 12. Aachener<br />
Kolloquium zur Logopädie<br />
Am 28. und 29. November fi ndet das 12.<br />
Aachener Kolloquium zur Logopädie am Universitätsklinikum<br />
der RWTH Aachen statt. Die<br />
Absolventen des interfakultativen Diplomstudiengangs<br />
Lehr- und Forschungslogopädie<br />
stellen die Ergebnisse ihrer Diplomprojekte<br />
vor.<br />
Die Bandbreite der <strong>Th</strong>emen erstreckt sich von<br />
vorsprachlicher Entwicklung über typische<br />
Entwicklung von Erst- und Zweitsprache im<br />
Kindesalter sowie nicht-typischer Entwicklung<br />
von Sprache bis hin zu entwicklungsbedingten<br />
und erworbenen Dyslexien. Weitere<br />
<strong>Th</strong>emenbereiche sind Gehirn und Sprache<br />
sowie Stimme.<br />
Die Kolloquiumstage werden durch zwei<br />
Gastvorträge eröffnet. Dr. Annette Baumgärtner<br />
vom Institut für Systemische Neurowissenschaften<br />
des Universitätsklinikums<br />
Ham burg-Eppendorf berichtet über „Sprache<br />
und Gehirn: Schlussfolgerungen für eine<br />
neurolinguistisch begründete Aphasietherapie“.<br />
Linda Schrey-Dern vom Referat Sprachförderung<br />
des Deutschen Bundesverbandes<br />
für Logopädie e.V. spricht über „Sprachförderung<br />
– Sprachtherapie: zwei Seiten dersel-<br />
Termine<br />
8. GAB-Jahrestagung<br />
6.-8. November <strong>2008</strong> Nürnberg<br />
Die Jahrestagung der Gesellschaft für Aphasieforschung<br />
und -behandlung befasst sich<br />
in diesem Jahr mit dem <strong>Th</strong>ema „Arbeit und<br />
Aphasie“ und wendet sich an eine interdisziplinäre<br />
Teilnehmerschaft aus Forschung und<br />
klinischer <strong>Praxis</strong>. Auf der Tagung im Berufsförderungswerk<br />
Nürnberg sollen neue empirische<br />
Befunde zur berufl ichen Reintegration<br />
von Patienten mit Aphasie vorgestellt<br />
werden. Neben dem wissenschaftlichen Programm<br />
soll diskutiert werden, welche nach<br />
SGB vorgegebenen Möglichkeiten für die<br />
Reintegration von Aphasikern in das Arbeitsleben<br />
genutzt werden können.<br />
� www.aphasiegesellschaft.de<br />
Sprachförderung in Sachsen<br />
28. November <strong>2008</strong> Dresden<br />
Die 1. Fachtagung des Landesmodellprojekts<br />
„Sprache fördern“ will sich mit der Erprobung<br />
und Multiplikation von Methoden<br />
der Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen<br />
befassen. Sie richtet sich an eine brei-<br />
ben Medaille? Versuch einer Standortbestimmung<br />
der Logopädie“.<br />
Während des Kolloquiums wird eine Kinderbetreuung<br />
durch das Eltern-Kind-Service-Büro<br />
der RWTH angeboten. Um vorherige Anmeldung<br />
wird gebeten (E-Mail: eltern@rwthaachen.de).<br />
Die Teilnahme am Kolloquium ist<br />
kostenlos. Das Programm kann im Sekretariat<br />
der Abteilung Neurolinguistik angefordert<br />
werden.<br />
� Sekretariat: Frau Hentschel, Tel. 0241.808 8426<br />
Fax -2598, neurolinguistik@ukaachen.de,<br />
www.neurolinguistik.ukaachen.de (akt. Hinweise)<br />
OSGe-Treffen in Kiel<br />
Am 8. und 9. November fi ndet das 12. Treffen<br />
der Organisation Studierender und ehemaliger<br />
Studierender therapeutischer Gesundheitsberufe<br />
statt. Die OSGe vernetzt seit<br />
ihrer Gründung 2003 studierende und akademisch<br />
ausgebildete ErgotherapeutInnen,<br />
LogopädInnen und PhysiotherapeutInnen.<br />
Das diesjährige Treffen fi ndet unter dem <strong>Th</strong>ema<br />
„Kompetenzen“ an der Fachhochschule<br />
Kiel statt. Nähere Informationen enthält ein<br />
Einladungsfl yer, der zum Download auf der<br />
OSGe-Website eingestellt ist.<br />
� www.osge.net<br />
te Fachöffentlichkeit wie Erzieherinnen, Logopädinnen,<br />
Ärzte sowie Vertreter von Trägern<br />
und Behörden. Den fachlichen Teil bestreitet<br />
vor allem das Bielefelder Institut für frühkindliche<br />
Entwicklung e.V. (Prof. Dr. Grimm) mit<br />
mehreren Vorträgen.<br />
� www.sprache-foerdern-sachsen.de<br />
10. Wiss. Symposium des dbs<br />
23./24. Januar Hannover<br />
Unter dem Titel „Sprachtherapie lohnt sich!?<br />
Zum aktuellen Stand der Evaluations- und Effektivitätsforschung<br />
in der Sprachtherapie“<br />
lädt der dbs auf seiner Jubiläumsveranstaltung<br />
zu einer Gesamtschau ein. Dazu werden<br />
die Ergebnisse der letzten zehn Jahre für verschiedene<br />
Störungsbilder zusammengefasst:<br />
Spracherwerbstörungen (Prof. Dr. Ute Ritterfeld),<br />
Redefl ussstörungen (Prof. Dr. Claudia<br />
Iven), Erworbene Sprachstörungen (Prof. Dr.<br />
Walter Huber) und Dysphagien (Dr. Gudrun<br />
Bartolome). Dem Wunsch nach mehr <strong>Praxis</strong><br />
begegnen drei öffentliche <strong>Th</strong>erapiesupervisionen:<br />
Frühtherapie grammatischer Störungen<br />
(Prof. Dr. Hans-Jürgen Motsch, Marc Schmidt),<br />
<strong>Th</strong>erapie semantisch-lexikalischer Störungen<br />
BILDUNG �<br />
www.sprachpraevention.ch<br />
Im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />
der Interkantonalen Hochschule für<br />
Heilpädagogik Zürich (HfH) entstand<br />
unter der Adresse www.sprachpraevention.ch<br />
im Internet eine virtuelle<br />
Kontakt-, Informations- und Austauschstelle<br />
für Prävention in der Logopädie<br />
im deutschsprachigen Raum. Sie<br />
will bestehenden Prä ventionsprojekten<br />
eine „Bühne“ bieten und ein Netzwerk<br />
von Praktikern aufbauen. So geben in<br />
der Rubrik „<strong>Praxis</strong>“ LogopädInnen auf<br />
dem „Präventionsmarktplatz“ einen<br />
Einblick in ihre Arbeit und stellen eigene<br />
Projekte vor: Stimmtraining, <strong>Logopädische</strong>s<br />
Team Teaching in Kindergarten<br />
und Einführungsklasse, logopädische<br />
Prävention im Säuglingsalter,<br />
Literacy im Rollenspiel – so lauten die<br />
Titel von einigen hier vorgestellten Projekten.<br />
Unter dem Punkt „Materialien“<br />
fi ndet sich ein Überblick über zahlreiche<br />
auf dem Markt erhältliche Sprachfördermaterialien<br />
sowie diverse Flyer und<br />
Broschüren zum Download.<br />
im Kindesalter (Prof. Dr. <strong>Ch</strong>ristina Kauschke,<br />
Carmen Herzog-Meinecke), Stimmtherapie<br />
(Dr. Susanne Voigt-Zimmermann, Regine<br />
Werner). Hinzu kommen eine Posterpräsentation<br />
sowie eine Podiums- und Plenumsdiskussion,<br />
die den Blick in die Zukunft öffnen soll.<br />
� www.dbs-ev.de<br />
15. Symposium Frühförderung<br />
19.-21. März München<br />
Die Vereinigung für Interdisziplinäre Frühförderung<br />
e.V. veranstaltet ihr Symposium mit<br />
einem besonders aktuellen <strong>Th</strong>ema: „Riskante<br />
Kindheit. Früh erkennen – früh fördern.“<br />
Die Frühförderstellen müssen sich verstärkt<br />
dieser <strong>Th</strong>ematik widmen, indem sie ihre eigenen<br />
Handlungskompetenzen weiterent -<br />
wi c keln und mit Einrichtungen der Jugendhilfe<br />
und des Gesundheitswesens Handlungskonzepte<br />
umsetzen. Dazu will dieses Symposium<br />
in Vorträgen, Workshops und Diskussionen<br />
zukunftsweisende Wege aufzeigen.<br />
� www.fruehfoederung-viff.de<br />
Weitere aktuelle Termine siehe:<br />
www.dbl-ev.de > Aktuell > Termine<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
53
MEDIEN UND MATERIALIEN �<br />
Rezensionen<br />
Förderung der kommunikativen<br />
Fähigkeiten bei Demenz<br />
Gerhard Böhme<br />
168 S., 29,95 €. Bern: Hans Huber <strong>2008</strong><br />
ISBN 978-3-456-84536-4,<br />
www.verlag-hanshuber.com<br />
Mit diesem Buch leistet der Autor, der dem logo-<br />
pädischen Fachpublikum durch zahlreiche Veröf-<br />
fentlichungen bekannt ist, einen Beitrag zu einem<br />
aktuellen und brisanten <strong>Th</strong>ema. Der Verfasser will<br />
einen Überblick über die Möglichkeiten einer Förde-<br />
rung der kommunikativen Fähigkeiten bei Demenz<br />
vermitteln und erörtert seine<br />
Erfahrungen bei eigenen Pa-<br />
tienten mit leichter, mittlerer<br />
und schwerer Demenz.<br />
Im ersten Teil des Buches er-<br />
folgt auf der Grundlage ein-<br />
drucksvoller epidemiologischer<br />
Fakten eine Beschreibung des<br />
Demenzsyndroms. Dabei wird<br />
auf unterschiedliche Demenz-<br />
formen (Alzheimer-Demenz,<br />
vaskuläre Demenz, fronto-<br />
temporale Demenz, Lewy-Körper-Demenz, Pseudo-<br />
demenz) eingegangen. Je nach Form der Demenz<br />
werden unterschiedliche sprachliche Symptommu-<br />
ster (Lo gorrhoe, Logoklonien, Mutismus, Palilalien,<br />
Paraphasien, Stereotypien, Wortfi ndungsstörungen)<br />
beschrieben.<br />
In Anlehnung an Prigatano et al. beschreibt der<br />
Autor die bei Demenzerkrankungen auftretenden<br />
Sprachstörungen als nicht-aphasische zentrale Kom-<br />
munikationsstörungen und kognitive Dysphasien<br />
und verweist diesbezüglich auf eine Reihe differenzi-<br />
aldiagnostischer Tests und Verfahren. Böhme fordert<br />
eine frühzeitige Differenzialdiagnose sowie eine<br />
medikamentöse und nicht-medikamentöse Kom-<br />
binationsbehandlung für die betroffenen Patienten<br />
mit dem Ziel, die Kommunikationsfähigkeit möglichst<br />
lange zu erhalten sowie eine Pfl egeheimaufnahme<br />
so lange wie möglich hinauszuschieben.<br />
Es wird deutlich, dass die logopädische <strong>Th</strong>erapie<br />
bei demenziellen Erkrankungen derzeit noch in<br />
den Kinderschuhen steckt und dass es weiterer<br />
größerer <strong>Th</strong>erapiestudien bedarf, um die positive<br />
Wirkung logopädischer <strong>Th</strong>erapie im Kontext einer<br />
interdisziplinären Gesamtbehandlung der Patienten<br />
wissenschaftlich nachzuweisen.<br />
Im zweiten Teil des Buches beschreibt der Autor<br />
das Kommunikationsmanagement als Kernstück<br />
der nicht-medikamentösen Demenztherapie. Eine<br />
klassische Sprachtherapie im Sinne einer Aphasio-<br />
logie-<strong>Th</strong>erapie, so der Autor, ist bei einer Demenz<br />
aufgrund der diffusen Hirnschädigung nicht Erfolg<br />
versprechend. Böhme favorisiert ein multimodales<br />
54 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Vorgehen anhand der linguistischen Ebenen und<br />
unter besonderer Beachtung der pragmatisch-<br />
kommunikativen Ebene. Es werden verschiedene<br />
<strong>Th</strong>erapieoptionen beschrieben und einschlägige<br />
therapeutische Ansätze referiert: Erinnerungsthe-<br />
rapie, Selbsterhaltungstherapie (SET) nach Romero,<br />
Kognitive Stimulationstherapie/Realitätsorientie-<br />
rungstraining (ROT) nach Folsom, Validation nach<br />
Feil, de Klerk-Rubin, Dementia Care Mapping<br />
(DCM) und Snoezelen. Im vierten Abschnitt des<br />
Buches werden diese Ansätze um so genannte<br />
ergänzende Maßnahmen (Musik-, Kunst-, Tanz-,<br />
Garten-, Humor-, Tier- und Gruppentherapie sowie<br />
Gedächtnis-, Computer- und psychomotorisches<br />
Training) erweitert.<br />
Am Ende des Buches wird ein Einblick in solche eng<br />
mit der Erkrankung verbundenen <strong>Th</strong>emengebiete<br />
wie Dysphagie, Ernährung, technische Hilfen, alter-<br />
nativ-komplementäre Medizin gegeben.<br />
Das Buch basiert auf einem umfangreichen Quel-<br />
lenmaterial und spiegelt den aktuellen Stand der<br />
Diskussion auf diesem Gebiet wieder.<br />
Petra Sammler, Dresden<br />
Alltagssituationen in Bildern<br />
<strong>Th</strong>ilo Pustlauk, Ingrid Weng<br />
24 S., 29,90 €. Stockach: Günther Storch <strong>2008</strong>,<br />
978-3-934361-21-8 , www.storch-verlag.de<br />
Der Titel spricht für sich! Das Material besteht aus<br />
24 kartonierten Farbzeichnungen von Alltagssi-<br />
tuationen in Form einer Loseblattsammlung. Auf<br />
DIN-A3-Blättern sind einfache Handlungen mit<br />
geringer Bilddichte und auf DIN-A4-Blättern kom-<br />
plexere Situationen abgebildet. Die Differenzierung<br />
zwischen mittlerer und höherer Bilddichte ist jedoch<br />
nicht gekennzeichnet und wird auch nicht auf den<br />
ersten Blick ersichtlich.<br />
Anspruch des Materials ist es nicht, nach linguis-<br />
tischen Parametern kontrolliert zu sein. Vielmehr<br />
wurden die Items aufgrund ihrer Alltagsrelevanz<br />
ausgewählt und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer<br />
Stimulusdichte. Ergänzend liegt ein Faltblatt bei mit<br />
allgemeinen Anregungen zum therapeutischen Ein-<br />
satz des Materials bei der Aphasietherapie. Darüber<br />
hinaus erscheinen voraussichtlich im Herbst <strong>2008</strong><br />
Übungseinheiten zu den Situationsbildern. Die Bilder<br />
sind altersübergreifend einsetzbar.<br />
Dem Illustrator, der nicht zuletzt durch die Gestaltung<br />
zahlreicher Malbücher<br />
bekannt geworden ist, ist<br />
eine visuell ansprechende<br />
Aufmachung gelungen.<br />
Es handelt sich m.E. um<br />
eine sinnvolle Ergänzung<br />
zum herkömmlichen Bild-<br />
material.<br />
Ulrike Krüger,<br />
Berlin-Glienicke<br />
TPB – Test für Phonologische<br />
Bewusstheitsfähigkeiten<br />
Silke Fricke, Blanca Schäfer<br />
129,95 €. Idstein: Schulz-Kirchner <strong>2008</strong>,<br />
ISBN 978-3-8248-0279-1, www.schulz-kirchner.de<br />
Auf diesen Test haben wir LogopädInnen gewartet.<br />
Mit dem TBP liegt erstmals ein detailliertes und<br />
standardisiertes Verfahren zur Überprüfung der<br />
phonologischen Bewusstheitsfähigkeiten vor. Dass<br />
er von Logopädinnen für LogopädInnen entwickelt<br />
wurde, ist an jeder Stelle positiv zu bemerken.<br />
Die laminierten Testseiten befi nden sich in einem<br />
stabilen Ringbuchordner, ein Register sorgt für<br />
rasches Finden der Untertests. Die farbigen Zeich-<br />
nungen werden von den Kindern gut angenommen<br />
und erkannt. Ganzseitige Abbildungen wechseln<br />
sich aufl ockernd mit Einzelkärtchenmaterial ab. Die<br />
Anweisungen sind für jeden der 11 Untertests auf<br />
den Protokollbögen vermerkt, so entfällt lästiges<br />
Nachschlagen im Manual. Für die Testdurchführung<br />
haben die Autorinnen eine möglichst motivierende<br />
Aufgabenreihen-<br />
folge festgelegt.<br />
Zusätzlich sind Mo-<br />
tivationshilfen für<br />
je den einzelnen<br />
Untertest angege-<br />
ben.<br />
Auf dem Deckblatt<br />
des Auswertungs-<br />
bogens lassen sich<br />
die Leistungen des<br />
Kindes übersicht-<br />
lich in einem Ergeb-<br />
nisprofi l darstellen und daraus die <strong>Th</strong>erapieschwer-<br />
punkte individuell ableiten. Die Leistungen eines<br />
Kindes in jedem Untertest werden mit der jeweiligen<br />
Altersgruppe verglichen. Dafür liegen Normtabellen<br />
für jede Altersgruppe vor (4;0-4;5 J., 4;6-4;11 J.,<br />
5;0-5;11 J., 6;0-6;11 J., 1. Klasse).<br />
Dem eigentlichen Test zur phonologischen Bewusst-<br />
heit muss allerdings die Wortschatzüberprüfung der<br />
zu verwendenden Abbildungen vorgeschaltet wer-<br />
den, die auf einem gesonderten Wortschatzbogen<br />
dokumentiert werden kann. Dies erfordert zusätz-<br />
lichen Zeitaufwand. Bei älteren Kindern benötigt<br />
man zweimal 45 Minuten, weil alle 11 Untertests<br />
geprüft werden. Wegen der geringeren Anzahl von<br />
Tests genügen zumindest bei der Altersgruppe der<br />
4-5-Jährigen 45-60 Minuten.<br />
Die Audiofi les der mitgelieferten CD sollen vorzugs-<br />
weise bei vier der 11 Untertests verwendet werden.<br />
Die Autorinnen beschreiben auch eine alternative<br />
Durchführungsvariante ohne CD-Anwendung, was<br />
die Entscheidung für jedes Kind erleichtert.<br />
Diesen Test für die phonologischen Bewusstheits-<br />
fähigkeiten kann ich allen KollegInnen uneinge-<br />
schränkt empfehlen.<br />
Alexa von Lenthe, Berlin-Glienicke
Sprachspiele zum Grundwortschatz<br />
Silvia Gmür<br />
16 Spiele, 24,80 €. Braunschweig: Schubi 2007<br />
ISBN 978-3-89891-779-7, www.schubi.de<br />
Vor mir liegt eine Fleißarbeit: eine Sammlung von<br />
Memo-, Domino- und Fang-den-Hut-Spielen.<br />
Alles in doppelter Ausführung: einmal in Schwarz-<br />
Weiß als Kopiervorlage<br />
und einmal auf festerem<br />
Karton farbig bedruckt<br />
zum Ausschneiden und<br />
Einlaminieren. Die Bilder –<br />
die Illustrationen stammen<br />
von <strong>Th</strong>ilo Pustlauk – sind<br />
deutlich, anschaulich und<br />
ansprechend und nicht<br />
etwa kitschig gemalt. Zu-<br />
dem gibt es einen Blanko-<br />
spielplan und einen Bastelbogen zum Selbermachen<br />
der Spielhütchen. Es ist also an alles gedacht!<br />
Neben den Bildern gibt es auch Wortkärtchen,<br />
sodass man auch das Lesen üben kann. Bei den<br />
Memospielen handelt es sich um Reimwörter,<br />
bei den Fang-den-Hut-Spielen um verschiedene<br />
linguistische Relationen wie Gegensätze, Syno-<br />
nyme, Oberbegriffe usw. Außerdem gibt es zu<br />
jedem Spiel eine Spielanleitung, die man natürlich<br />
seinen therapeutischen Zielen entsprechend ab-<br />
wandeln kann.<br />
Vorangestellt sind der Mappe ein Vorwort und eine<br />
kurze, leider zu kurze Anleitung zum Gebrauch<br />
derselben. Hier hätte man sich gerne noch etwas<br />
mehr Ausführlichkeit gewünscht. Eine eindeutige<br />
therapeutische Intention kann man leider nicht<br />
feststellen. Aber man muss diese Mappe eben als<br />
Materialsammlung nehmen, die das Angebot in<br />
einer logopädischen <strong>Praxis</strong> mit neuen Bildern, die zur<br />
Sprachanregung beitragen können, erweitert.<br />
Die Auswahl der Begriffe ist aus dem Alltag ge-<br />
nommen, sodass die Kinder damit auch problemlos<br />
spielerisch ihren Grundwortschatz erweitern kön-<br />
nen. Auch die Kombination von Bild und Schrift<br />
bei manchen Spielen ist sehr schön, sodass ich<br />
diese Bilder inzwischen auch schon einmal bei der<br />
Aphasietherapie verwendet habe.<br />
Alles in allem: eine schöne Sammlung neuer Bilder,<br />
mit viel Fleiß und Hingabe zusammengestellt. Dafür<br />
bin ich dankbar.<br />
Phonologische Bewusstheit und<br />
Schriftspracherwerb<br />
Carola D. Schnitzler<br />
171 S., 34,95 €, Stuttgart: <strong>Th</strong>ieme <strong>2008</strong>,<br />
ISBN978-3-13-138221-4, www.thieme.de<br />
Wer sich für Kuckucksei-Aufgaben, Schüttelreime<br />
und Schweine-Latein interessiert, sollte dieses Buch<br />
lesen. Logopäden, Sprachtherapeuten, Pädagogen<br />
sowie weitere Interessierte am <strong>Th</strong>ema Schriftspra-<br />
cherwerb und phonologische Bewusstheit sind die<br />
Adressaten.<br />
Das Fachbuch ist übersichtlich aufgebaut und klar<br />
strukturiert. Kleine Überleitungen helfen, den Faden<br />
der Autorin leichter zu verfolgen. Die zahlreichen<br />
Querverweise im Text und das Sachverzeichnis<br />
ermöglichen ein Nachschlagen zu gezielten Fragen.<br />
Leider sind die einzelnen Kapitel nicht immer und<br />
nicht deutlich genug zusammengefasst.<br />
Die Beschreibung der phonologischen Bewusstheit<br />
und deren Entwicklung nehmen ca. ein Drittel des<br />
Buches ein. Ein anschließendes Kapitel beschäftigt<br />
sich näher mit dem Zusammenhang zwischen der<br />
phonologischen Bewusstheit und dem Schriftspra-<br />
cherwerb. Diagnostik und <strong>Th</strong>erapie runden den<br />
Hauptteil ab.<br />
Johannes Munk, Weinheim<br />
Die Autorin veranschaulicht mit Hilfe eines Fallbei-<br />
spiels gut ihre Diagnostik und <strong>Th</strong>erapie. Allerdings<br />
stellt sie selbst fest, dass die <strong>Th</strong>erapie vorzeitig been-<br />
det werden musste. Im Diagnostik- und <strong>Th</strong>erapieteil<br />
werden schwerpunktmäßig bereits vorhandene<br />
Konzepte bewertet, die teilweise bekannt sind. Die<br />
Darstellung der phonologischen Bewusstheit in<br />
einem zweidimensionalen Konstrukt, nach Einheit<br />
MEDIEN UND MATERIALIEN �<br />
und Operation der phonologischen Bewusstheit,<br />
vereinfacht den Vergleich von Verfahren und Kon-<br />
zepten. An der deutschsprachigen Version vom<br />
QUIL-D wird von der Autorin noch geforscht, sodass<br />
der Leser nur einen Vorgeschmack erhält.<br />
Im Anhang fi nden sich Kopiervorlagen zur Dia-<br />
gnostik und zur <strong>Th</strong>erapieplanung. Eine ausführliche<br />
Materialübersicht und gut beschriebene Übungsvor-<br />
schläge zu Silben, Reimen, Onsets und Phonemen<br />
verknüpfen die <strong>Th</strong>eorie mit der <strong>Praxis</strong>.<br />
Die Autorin weist immer wieder darauf hin, dass<br />
die phonologische Bewusstheit eine notwendige,<br />
aber nicht hinreichende Fähigkeit für den Erwerb<br />
des Lesens und Schreibens ist. Auf weitere wichtige<br />
Komponenten für den Schriftspracherwerb geht sie<br />
jedoch nicht weiter ein. Die Bedeutung der phonolo-<br />
gischen Bewusstheit für die alphabetische Strategie<br />
wird sehr gut herausgestellt. Für die orthographische<br />
Strategie erscheint erst relativ spät der Hinweis, dass<br />
die phonologische Bewusstheit hier einen kleineren<br />
Rahmen einnimmt.<br />
In diesem Fachbuch sind zahlreiche Studien zusam-<br />
mengefasst, die seinen wissenschaftlichen Anspruch<br />
klar herausstreichen. Mehrfach weist die Autorin auf<br />
Lücken in der Forschung hin, vor allem hinsichtlich<br />
der Frage der Wirksamkeit.<br />
Das Buch ist lesenswert. Unverständlich bleibt,<br />
warum es seit fast zwei Jahren durch den Verlag<br />
immer wieder angekündigt wurde, doch erst so<br />
spät erschien.<br />
SABINE KUCKENBERG & HARTMUT ZÜCKNER<br />
Intensiv-Modifikation Stottern (IMS) für K inder<br />
Märchen-CDs mit Prolongationen und Pull-Outs<br />
Das bewährte <strong>Th</strong>erapiematerial zur Modifikation des Stotterns bei Kindern wird mit diesen CDs optimal NEU!<br />
al<br />
ergänzt: Die Autoren erzählen beliebte Märchen und setzen dabei Prolongationen und Pull-Outs ein.<br />
Der Einsatz der Sprechtechniken wird hierdurch für die Kinder selbstverständlich. Sie erhalten ein Hörmodell<br />
qualitativ optimal ausgeführter Techniken. Angst- und Peinlichkeitsgefühle im Zusammenhang<br />
mit Stottern werden reduziert. Die CDs lassen sich bei allen <strong>Th</strong>erapieansätzen nach dem Nicht-Vermeidungsansatz<br />
in der Tradition von Van Riper und Dell verwenden.<br />
2 Audio-CDs im Jewelcase, Booklet mit Informationen für Eltern und <strong>Th</strong>erapeutInnen<br />
ISBN 978-3-936640-12-0, EUR 19,80<br />
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Dorothée Berger, Niederkassel<br />
Fax: +49 (0)2137/929472<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
55
MEDIEN UND MATERIALIEN �<br />
Rezensionsangebote<br />
� G. Büttner u.a. Frostigs Entwicklungstest<br />
der visuellen Wahrnehmung – 2 (FEW-<br />
2). 298,00 €. Göttingen: Hogrefe <strong>2008</strong><br />
� Holger Schäfer, Nicole Leis. Lesen und<br />
Schreiben im Handumdrehen. Laut-<br />
gebärden erleichtern den Schriftsprach-<br />
erwerb. 232 S., 39,90 €. München: Ernst<br />
Reinhardt <strong>2008</strong><br />
� Margit Berg. Kontextoptimierung im Unterricht.<br />
<strong>Praxis</strong>bausteine für die Förde-<br />
rung grammatischer Fähigkeiten. 206 S.,<br />
24,90 €. München: Ernst Reinhardt <strong>2008</strong><br />
� Angelika Bauer, Peter Auer. Aphasie im<br />
Alltag. 160 S., ca. 34,95 €. Stuttgart:<br />
<strong>Th</strong>ieme <strong>2008</strong><br />
� Hören – Sehen – Schreiben. Multimediales<br />
Schriftsprachtraining mit Bildern,<br />
Geräuschen und Sprache. CD-ROM.<br />
69,90 €. Lotte: Traeger <strong>2008</strong><br />
� Etta Wilken. Sprachförderung bei<br />
Kindern mit Down-Syndrom. 216 S.,<br />
22,00 €. Stuttgart: Kohlhammer <strong>2008</strong><br />
� Andreas Mayer. Phonologische Bewusstheit,<br />
Benennungsgeschwindigkeit und<br />
automatisierte Lernprozesse. 292 S.,<br />
22,80 €. Aachen: Shaker <strong>2008</strong><br />
� Uwe Harste, Anke Handrock. Das Patientengespräch.<br />
160 S., 38,90 €. Schwenti-<br />
nental: Buchner & Partner <strong>2008</strong><br />
� Mathilde Furtenbacher. Das Zungenbändchen:<br />
die interdisziplinäre Lösung. <strong>Th</strong>e-<br />
orie und <strong>Praxis</strong> der myofunktionellen<br />
<strong>Th</strong>erapie im orofazialen Bereich.179 S.,<br />
14,60 €. Wien: Praesens 2007<br />
� Hans-Josef Kasper. Singen und Flugzeuge.<br />
Stimmhygiene und Stimmrege-<br />
neration mit dem Bernouilli-Effekt.<br />
174 S., 29,90 €. Otzenhausen: Burr <strong>2008</strong><br />
� Susann Schelten-Cornish. Förderung der<br />
kindlichen Erzählfähigkeit. 184 S.,<br />
32,95 €. Idstein: Schulz-Kirchner <strong>2008</strong><br />
� Petra Zander, Anna Daubenspeck. Machmut,<br />
Mara und der viel zu kleine Raub-<br />
ritter. Das Logololo-Lesebilderbuch zur<br />
Erkennung von Sprachauffälligkeiten.<br />
Mit Leitfaden für Eltern. 46 + 42 S.,<br />
19,80 €. Emsdetten: Wortschatz <strong>2008</strong><br />
Diese Neuerscheinungen können als kos-<br />
ten lo se Besprechungsexemplare schrift lich<br />
an ge for dert werden bei: <strong>Ch</strong>ristine Lücking,<br />
Gerichtsstraße 2 a, 32756 Detmold, Fax<br />
0 52 31. 616 69 69, christine.luecking@<br />
freenet.de. Sie verpfl ichten zur Rezension<br />
in ner halb von drei Monaten. Die Redaktion<br />
behält sich Kürzungen vor.<br />
56 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Modellgeleitete Diagnostik bei<br />
kindlichen lexikalischen Störungen<br />
Stephanie Rupp<br />
210 S., 26,95 €. Idstein: Schulz-Kirchner <strong>2008</strong>,<br />
ISBN 978-3-8248-0277-7, www.schulz-kirchner.de<br />
Diese empirische Diplomarbeit wurde 2007 mit<br />
dem dbl-Forschungspreis ausgezeichnet und nun<br />
veröffentlicht. Das Buch richtet sich an Logopäden<br />
und Sprachtherapeuten, die sich mit Störungen<br />
der kindlichen Sprachentwicklung und besonders<br />
dem Semantik- und Lexikonerwerb beschäftigen,<br />
aber vor allem an Forschungsinteressierte.<br />
Rupp gibt im theoretischen Teil zunächst einen<br />
kurzen Einblick in die Sprach- sowie vertiefend in<br />
die Lexikonentwicklung von Kindern. Davon aus-<br />
gehend zeigt sie Möglichkeiten der Einteilung von<br />
Störungsformen auf. Danach werden das Sprach-<br />
verarbeitungsmodell nach Dell erläutert und die<br />
sich daraus ergebenden Möglichkeiten der Sub-<br />
grupppeneinteilung von Störungsschwerpunkten<br />
diskutiert.<br />
Im praktisch-empirischen Teil werden aufbauend<br />
auf dem Wortschatztest für 3-6-jährige Kinder<br />
AWST ein Wortverständnis-Test und ein Seman-<br />
tik-Test entwickelt und deren Aussagekraft evalu-<br />
iert bzw. statistisch erhoben, sowie eine Einord-<br />
nung in die postulierten Subgruppen versucht.<br />
Zur Entwicklung des Diagnostikmaterials hatte die<br />
Autorin eine Vorstudie durchgeführt, um geeig-<br />
netes Wortmaterial zu fi nden. Damit wurden 30<br />
Items aus dem AWST ermittelt, mit denen dann<br />
der Wortverständnis- und der Semantik-Test kon-<br />
struiert wurden.<br />
Die Autorin hat in ihrer Arbeit eine Vielzahl von<br />
Hypothesen aufgestellt und untersucht. Es wäre<br />
jedoch wünschenswerter gewesen, weniger Hy-<br />
pothesen zu untersuchen, aber dafür mehr Pro-<br />
banden in die Studie aufzunehmen, um die Dif-<br />
ferenzialdiagnosen nach dem Dell-Modell mehr in<br />
den Vordergrund zu stellen. Weiterhin vernachläs-<br />
sigt sie andere Sprachverarbeitungsmodelle und<br />
bezieht sich bei ihrer Subgruppeneinteilung auf ei-<br />
ne unveröffentlichte Diplomarbeit. Dies erschwert<br />
teilweise das Verständnis und die Überprüfbarkeit<br />
der Aussagen.<br />
Ebenso legt die Autorin nach eigener Aussage auf<br />
eine Differenzialdiagnostik Wert, hat die Proban-<br />
den jedoch vorab nicht mit anderen Erhebungsver-<br />
fahren als dem AWST<br />
getestet, was die In-<br />
terpretation und Aus-<br />
wertung der eigenen<br />
Untersuchung ein-<br />
schränkt. Häufi g wird<br />
darauf verwiesen,<br />
dass es im Rahmen<br />
der Diplomarbeit aus<br />
zeitlichen und tech-<br />
nischen Gründen nicht<br />
leistbar war, beispielsweise eine größere Stichpro-<br />
be zu untersuchen, diese mit weiteren Erhebungs-<br />
verfahren gegen zu testen, etc. Dies schwächt die<br />
Testergebnisse sowie die Testgütekriterien jedoch<br />
ab. Weiterhin ist die angegebene Literatur nicht<br />
immer im Literaturverzeichnis zu fi nden.<br />
Die Darstellung der Vorgehensweise gibt Auf-<br />
schluss über den Aufbau und Möglichkeiten der<br />
Normierung und Standardisierung von Tests und<br />
führt damit an wissenschaftliches Arbeiten heran.<br />
Insgesamt sind der theoretische und empirische<br />
Teil gut strukturiert, übersichtlich gestaltet so-<br />
wie gut lesbar. Die Studie ist auch ohne den <strong>Th</strong>e-<br />
orieteil verständlich. Die Ergänzungstests und de-<br />
ren Präsentations- bzw. Durchführungsmethode<br />
scheinen auch für jüngere oder behinderte Kin-<br />
der geeignet zu sein, leider sind diese bisher un-<br />
veröffentlicht.<br />
Julia Förster, Köln<br />
Anna und Tim beim Arzt<br />
Eine Gebärdenfi bel für Kinder<br />
Ulrike Marohl, Tinka Lorenzen,<br />
Ute Münchberger<br />
88 S., 7,00 €, Verlag hörgeschädigte Kinder 2007,<br />
ISBN 978-3-924055-41-7, www.verlag-hk.de<br />
Dieses Buch richtet sich an hörgeschädigte Kinder<br />
und ihr Umfeld. Sehr kindgerecht und motivierend<br />
vermittelt es einzelne Gebärden,<br />
um den Arztbesuch zu erleich-<br />
tern. Zu Beginn wird das Ein-<br />
setzen der Hände durch Pfeile,<br />
Bewegungen und Richtungen<br />
erklärt. Ein bisschen verwirrend<br />
ist dabei die unterschiedliche<br />
Farbgebung der einzelnen Pfeile. Die sehr knappe<br />
und allgemeine Einführung in die Gebärdensprache<br />
lässt außer Acht, dass die Gebärdensprache auch<br />
von Mimik und Mundbildern geprägt wird.<br />
In kindgerechten Bildern werden übliche Inhalte<br />
wiedergegeben, die einen Arztbesuch umfassen.<br />
Vom Abhorchen über die Spritze bis hin zur Wunde<br />
wird jedes einzelne <strong>Th</strong>ema mit Gebärden doku-<br />
mentiert. Am Schluss sind kurze Einzelinhalte zum<br />
<strong>Th</strong>ema Krankheit in Textform beschrieben und mit<br />
Gebärden unterlegt.<br />
Während die Gebärden auf den einzelnen Seiten mit<br />
dem passenden Kontext präsentiert werden, wurde<br />
beim Text der dazugehörige Zusammenhang ver-<br />
nachlässigt. Die Gebärdensprache unterscheidet die<br />
einzelnen Gebärden anhand des Zusammenhangs,<br />
sodass der Text mit den dargestellten Gebärden<br />
schwierig zu verstehen ist.<br />
Wer mit hörgeschädigten Kindern noch nicht<br />
gearbeitet hat, wird in diesem Buch genügend<br />
Anregungen fi nden. Für erfahrene Zielgruppen ist<br />
es nur bedingt empfehlenswert.<br />
Doris Dierbergen, Schramberg-Sulgen
Neues in Kürze<br />
Hirnforschung und Erziehung<br />
Die pädagogische Auseinandersetzung<br />
mit neurobiologischen Erkenntnissen<br />
Otto Speck<br />
192 S., 19,90 €. München: Reinhardt <strong>2008</strong>,<br />
ISBN 978-3-497-01959-5, www.reinhardt-verlag.de<br />
Eine spannende Auseinander-<br />
setzung darüber, welche neu-<br />
robiologischen Erkenntnisse die<br />
Pädagogik integrieren muss und<br />
wie die Hirnforschung z.T. uraltes<br />
erzieherisches Wissen bestätigt.<br />
Lernen, wie das Gehirn es mag<br />
Praktische Lern- und Spielvorschläge<br />
Birgit Jackel<br />
184 S., 16,40 €. Kirchzarten: VAK <strong>2008</strong>,<br />
ISBN 978-3-86731-014-7, www.vakverlag.de<br />
Spielend Denken lernen, selbst-<br />
ständig die Umwelt erforschen,<br />
Neugierde wecken und die<br />
Dinge be-greifen – so sieht<br />
gehirngerechtes Lernen aus. In<br />
diesem <strong>Praxis</strong>buch fi nden sich<br />
dafür zahlreiche Anleitungen.<br />
Ihre An sprech part ne rin nen<br />
in der Anzeigenabteilung:<br />
Andrea Rau<br />
Forum Logopädie<br />
Tel.: 06126/9320-20<br />
Fax: 06126/9320-50<br />
arau@schulz-kirchner.de<br />
Tanja Tietz<br />
Stimmstörungen<br />
Lehrbuch für Ärzte, Logopäden,<br />
Sprachheilpädagogen und Sprechwissenschaftler<br />
Tadeus Nawka, Günter Wirth<br />
452 S., 30,95 €. Köln: Ärzteverlag 2007,<br />
ISBN 978-3-7691-1142-2, www.aerzteverlag.de<br />
Die 5. Aufl age des bewährten<br />
Standardwerks wurde kom-<br />
plett überarbeitet und neu<br />
gestaltet, hat aber seinen<br />
<strong>Ch</strong>arakter eines umfassenden<br />
und zugleich kompakten Lehr-<br />
buchs behalten.<br />
Buchstaben-Spiele<br />
Lautübungen für die Grundschule<br />
Frans Coninx, Petra Stumpf<br />
48 S. Kopiervorlagen, 12,90 €,<br />
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht <strong>2008</strong>,<br />
ISBN 978-3-525-79012-0, www.v-r.de<br />
„Lauttraining – Lesetraining“ fördert die phonolo-<br />
gische Bewusstheit und die sichere Laut-Buchstaben-<br />
zuordnung. Die Kinder lernen mit Sprachlauten um-<br />
zugehen und sie mit Buchstaben zu verknüpfen.<br />
Ergotherapie & Rehabilitation<br />
Tel.: 06126/9320-19<br />
Fax: 06126/9320-50<br />
ttietz@schulz-kirchner.de<br />
... immer gerne für Sie da!<br />
Das Gesundheitsforum<br />
MEDIEN UND MATERIALIEN �<br />
Richtig helfen bei Demenz<br />
Ein Ratgeber für Angehörige und<br />
Pfl egende · Virginia Bell, David Troxel<br />
257 S., 16,90 €. München: Reinhardt 2007,<br />
ISBN 978-3-497-01922-9, www.reinhardt-verlag.de<br />
Dieses Buch zeigt, wie man die Lebensqualität für<br />
den Betroffenen verbessern und mit schwierigen Ver-<br />
haltensweisen umgehen kann, wie der Helfer dessen<br />
Vertrauensperson wird und bleibt, die ihm im Alltag<br />
beisteht, ihn ermutigt und Freude mit ihm teilt.<br />
So bleiben Menschen mit Demenz aktiv<br />
147 Anregungen nach dem Best-<br />
Friends-Modell · Virginia Bell, David<br />
Troxel, Tonya Cox, Robin Hamon<br />
319 S., 29,90 €. München: Reinhardt 2007,<br />
ISBN 978-3-497-01905-2, www.reinhardt-verlag.de<br />
Wie kann man Fähigkeiten<br />
von Demenzpatienten er-<br />
halten? Dieses Buch zeigt,<br />
wie man ihre Erinnerungen,<br />
Gewohnheiten und Vorlieben<br />
aufspürt und in sinnvolle Be-<br />
schäftigungen, Gespräche und<br />
Unternehmungen einbindet.<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
57
MEDIEN UND MATERIALIEN �<br />
Aktionstherapiebox<br />
Rollenspiele für die Sprachtherapie<br />
Vibeke Masoud<br />
19,90 €, Köln: Prolog <strong>2008</strong><br />
www.prolog-shop.de<br />
Rollenspiele sollen aphasische Patienten dazu anhal-<br />
ten, sich mit allen verfügbaren Mitteln verständlich<br />
zu machen; aber auch den Einsatz bei Patienten<br />
mit Einschränkungen der Artikulation oder des<br />
Redefl usses schließt die Autorin nicht aus. Sie hat<br />
sich bereits in früheren Veröffentlichungen einge-<br />
hend mit Gruppentherapie beschäftigt (z.B. Forum<br />
Logopädie 6/2007, S. 14-21) und gibt nun mit der<br />
„Aktionstherapiebox” ein Material für das Üben mit<br />
verteilten Rollen in die Hand.<br />
Für insgesamt sechs verschiedene Rollenspiele<br />
zu Szenen des Alltags (Wohnungsbesichtigung,<br />
Gemeinderatssitzung, Hotelbuchung, Taxifahrt,<br />
Mitgliedschaft im Fußballklub, Klassenfahrt) stehen<br />
jeweils eine Bildkarte samt Einführungstext in der<br />
Handanweisung und sechs Schriftkärtchen mit<br />
kurzer Rollenbeschreibung zur Verfügung.<br />
Die mehrsprachige Ausführung (deutsch, nie-<br />
derländisch, englisch, französisch) ermöglicht<br />
einen sprachübergreifenden Einsatz. Die Bild- und<br />
Textgestaltung wirkt klar, ansprechend und ist auf<br />
das Wesentliche beschränkt. Die Teilnehmerzahl<br />
ist auf sechs begrenzt, wobei eine Hauptrolle und<br />
bis zu fünf Nebenrollen zu vergeben sind. Bewusst<br />
wurden die Rollen möglichst kontrastreich gewählt,<br />
um einen soliden Ausgangspunkt für Diskussionen<br />
zu schaffen und kommunikativen Aspekten ausrei-<br />
chend Raum zu bieten.<br />
Inhaltlich zählt das vorliegende <strong>Th</strong>erapiespiel durch<br />
seinen vornehmlich pragmatisch-kommunikativen<br />
<strong>Ch</strong>arakter zu den vergleichsweise anspruchsvollen<br />
Materialien, worauf die Autorin explizit hinweist:<br />
So müssen bei den Teilnehmern unter anderem<br />
ein ausreichendes Satz- bzw. Textverständnis sowie<br />
verbale Ausdrucksmöglichkeiten zumindest auf<br />
einfacher Satzebene gegeben sein.<br />
Bei Vorliegen entsprechender Voraussetzungen<br />
sind Rollenspiele eine geeignete Übungsform, um<br />
Fähigkeiten wie das Verfolgen von Sprecher- und<br />
<strong>Th</strong>emenwechsel, Einfordern des eigenen Rede-<br />
beitrags usw. zu trainieren. Aus therapeutischer<br />
Sicht wäre ein einleitender theoretischer Abriss<br />
interessant und könnte dazu beitragen, das <strong>Th</strong>e-<br />
rapiegeschehen noch detaillierter zu beobachten<br />
und zu refl ektieren.<br />
Anke Stan, Dresden<br />
58 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Zeitschriften<br />
Sprache – Stimme – Gehör · 3/08<br />
� Spiecker-Henke, M.: Körperzentrierte Maßnahmen<br />
in der Stimmtherapie, 90-109<br />
� Ptok, M.: Elektrostimulationstherapie bei<br />
Patienten mit einseitiger Rekurrensparese,<br />
110-114<br />
� Horsch, U. & Scheele, A.: Partner im Dialog –<br />
Eine Einzelfallstudie zur laut- und gebärden-<br />
sprachlichen Entwicklung eines Kindes mit<br />
CHARGE-Syndrom, 115-122<br />
� Scharff-Rethfeldt, W., Miller, N. & Mennen, I.:<br />
Unterschiede in der mittleren Sprechtonhöhe<br />
bei Deutsch/Englisch bilingualen Sprechern,<br />
123-128<br />
� Möller, D., Furche, G., Slabon-Lieberz, S., Gaumert,<br />
G., Breitfuss, A. & Licht, A. K.: Blick-dia-<br />
gnose Sprachverständnisstörungen –<br />
Die diagnostische Güte von Experten- und<br />
Elternurteilen, 129-135<br />
www.thieme.de/ssg<br />
L.O.G.O.S. interdisziplinär · 3/08<br />
� Von Saint Paul, N.: Aus der Fülle... – Ressourcen-<br />
und Körperorientierung in der traum-<br />
therapeutischen Arbeit, 166-175<br />
� Jurkutat, A. & Hansen, D.M.: Sprachentwicklung<br />
bei Kindern mit orofazialen Spalten – Vorstel-<br />
lung eines Forschungsprojektes, 176-177<br />
� Madany, K. & Fagel, S.: Ein virtueller Kopf für<br />
die Sprechtherapie, 183-189<br />
� Wermke, K.: Melodie und Rhythmus in Babylauten<br />
und ihr potenzieller Wert zur Frühin-<br />
dikation von Sprachentwicklungsstörungen,<br />
190-195<br />
� Nollmeyer, O.: Stimmpraxis als die Kunst<br />
stimu lativen Lehrens, 196-203<br />
� Zollinger, B.: Das Störungsbewusstsein in der<br />
logopädischen <strong>Praxis</strong>: Was Kinder über ihre<br />
sprachlichen Probleme wissen, 204-210<br />
www.elsevier.de/logos<br />
Sprachheilarbeit · 4/08<br />
� Grohnfeldt, M.: Divergierende Strukturen des<br />
Sprachheilwesens in Deutschland, 192-201<br />
� Kubandt, M.: Aphasie bei Kindern – Einführung<br />
und Ausblick, 202-210<br />
www.verlag-modernes-lernen.de<br />
Folia Phoniatrica · 5/08<br />
� Van Lierde, K.M., Bonte, K., Baudonck, N., Van<br />
Cauwenberge, P. & De Leenheer, E.M.R.: Spee-<br />
ch Outcome regarding Overall Intelligibility,<br />
Articulation, Resonance and Voice in Flemish<br />
<strong>Ch</strong>ildren a Year after Pharyngeal Flap Surge-<br />
ry, 223-232<br />
� Arkkila, E., Räsänen, P., Roine, R.P., Sintonen, H.<br />
& Vilkman, E.: Health-Related Quality of Life<br />
of Adults with <strong>Ch</strong>ildhood Diagnosis of Speci-<br />
fi c Language Impairment, 233-240<br />
� Schwanfelder, C. & Eysholdt, U., Rosanowski,<br />
F. & Graessel, E.: Stimmbezogene Lebensqua-<br />
lität: Struktur, Gültigkeit und Bedingungs-<br />
faktoren des deutschen Fragebogens, 241-<br />
248<br />
� Waaramaa, T., Laukkanen, A.-M., Alku, P. &<br />
Väyrynen, E.: Monopitched Expression of<br />
Emotions in Different Vowels, 249-255<br />
� Macharey, G. & von Suchodoletz, W.: Perceived<br />
Stigmatization of <strong>Ch</strong>ildren with Speech-Lan-<br />
guage Impairment and <strong>Th</strong>eir Parents, 256-<br />
263<br />
� Van Nuffelen, G., De Bodt, M., Guns, C., Wuyts,<br />
F. & Van de Heyning, P.: Reliability and Clinical<br />
Relevance of Segmental Analysis Based on<br />
Intelligibility Assessment, 264-268<br />
www.karger.com<br />
Frühförderung interdisziplinär · 4/08<br />
� G. Schlack, H.G.: Wie (un)gesund sind Kinder<br />
in Deutschland? Fakten, Einschätzungen,<br />
Handlungsbedarf, 147-154<br />
� Simoni. H.: Bildung und Erziehung in Kitas.<br />
Beziehungsnetze bewusst fördern, 155-163<br />
� Willms-Faß, A.: Situationsanalyse von Kindern<br />
mit Behinderungen und deren Familien in<br />
einem sozialen Brennpunktbezirk, 164-173<br />
� Schreckenbach, J., & Sarimski, K.: Selbstregulationsprobleme<br />
im Alltag und Elternbelastung<br />
bei Jungen mit Fragilem-X-Syndrom, 174-185<br />
www.reinhardt-verlag.de<br />
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Bronchoskopie umstritten<br />
Betr.: „Strukturierte Diagnostik und<br />
evidenzbasiertes Vorgehen bei Schluckstörungen“,<br />
FORUM 4/<strong>2008</strong>, S. 6<br />
Im o.g. Beitrag wurde von Mirko Hiller die<br />
Bronchoskopie als instrumentelles Diagnoseverfahren<br />
bei Dysphagien vorgestellt. Hier erläuterte<br />
er, dass anhand dieser Untersuchung<br />
u.a. Aspirationen nachgewiesen werden sowie<br />
während der Untersuchung ein Schlucktest<br />
durchgeführt werden könne. Dies wirft<br />
jedoch einige Unklarheiten auf, da in der Regel<br />
bei einer Bronchoskopie eine Lokalanästhesie<br />
vorgenommen wird. Dabei wird bei<br />
dem Patienten der Pharynx mit zwei- oder<br />
vierprozentigem Xylocain ® betäubt, damit<br />
die Untersuchung für ihn angenehmer verlaufen<br />
soll. Doch wie kann bei einer eingeschränkten<br />
Sensibilität ein sicheres Schlucken<br />
erfolgen? Und wie kann die Qualität des<br />
Schluckens beurteilt werden, wenn dieses<br />
durch den Verlauf des Endoskops, über Epi- ,<br />
Meso- und Hypopharynx bis auf subglottische<br />
Ebene, behindert und erschwert wird?<br />
Allein aus anatomischer und physiologischer<br />
Sicht wird ein Schlucktest während dieser<br />
Untersuchung kaum unzweifelhafte Ergebnisse<br />
liefern können.<br />
Darüber hinaus lassen Entzündungszeichen<br />
oder pathologische Veränderungen der Trachealschleimhaut<br />
nur Vermutungen über<br />
eine mög liche Aspiration zu, den direkten<br />
Beweis können nur die Videoendoskopie<br />
und Videofl uoroskopie liefern. Gleichwohl ist<br />
die Bronchoskopie nicht in den Leitlinien der<br />
DGN sowie auch der DGNKN als Diagnoseverfahren<br />
für Dysphagien verankert.<br />
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass Videoendoskopie<br />
und Videofl uoroskopie bei<br />
professioneller Durchführung und Auswertung<br />
zwei sich ergänzende und aussagekräf-<br />
Zeitschriften<br />
tige Untersuchungen zur Beurteilung von<br />
Schluckstörungen sind. Die Indikation einer<br />
(durchaus unangenehmen) Bronchoskopie<br />
ist somit meines Erachtens fraglich.<br />
Elisabeth Hohlbein, Halle<br />
Stellungnahme des Autors<br />
Betr: Leserbrief von Dr. Rainer O. Seidl<br />
„Leitlinien und Evidenzen bleiben unerwähnt“,<br />
FORUM 5/<strong>2008</strong>, S. 69<br />
Die Kritik von Dr. Seidl u.a. soll nicht unbeantwortet<br />
bleiben und richtiggestellt werden:<br />
� Die Artikelreihe sollte einen aktuellen<br />
Überblick über Diagnostik, <strong>Th</strong>erapie und Angehörigenberatung<br />
in der Dysphagietherapie<br />
bieten. Daher konnte nicht näher auf „Verfahren<br />
zur Feststellung von Evidenzen“, auf<br />
Leitlinien u.a. eingegangen werden. Letztere<br />
sollen selbstverständlich in die tägliche Arbeit<br />
jedes Dysphagietherapeuten einfl ießen.<br />
� Die als „Goldstandard“ bezeichneten instrumentellen<br />
Diagnostikverfahren Videoendoskopie<br />
und Videofl uoroskopie sind zweifellos<br />
unverzichtbar. Allerdings ist auch in<br />
den Leitlinien der DGN nachzulesen, dass<br />
kontrovers diskutiert wird, welcher der beiden<br />
Methoden der Vorzug zu geben ist.<br />
� Die von mir kurz vorgestellte zusätzliche<br />
Möglichkeit der pharyngolaryngoskopischen<br />
Untersuchung erhebt noch nicht<br />
den Anspruch, ein Routineverfahren zu sein.<br />
Sie kann nur von Pulmonologen zusammen<br />
mit in der Dysphagiediagnostik und -therapie<br />
erfahrenen <strong>Th</strong>erapeuten durchgeführt<br />
werden und erfolgt vorwiegend in Einrichtungen,<br />
in denen nicht ständig ein HNO-<br />
Arzt oder Phoniater zur Verfügung steht wie<br />
im Klinikum Bad Berka. In einigen Einrichtungen<br />
wird das Verfahren aufgrund der er-<br />
Modellgeleitete Diagnostik bei kindlichen lexikalischen Störungen<br />
Eine Testkonzeption in Ergänzung zum AWST<br />
In diesem Buch wird eine Zusammenfassung der aktuellen Forschungsarbeiten zum <strong>Th</strong>ema der semantischlexikalischen<br />
Entwicklung sowie zu semantisch-lexikalischen Entwicklungsstörungen gegeben. In der Literatur<br />
fi nden sich etliche Beschreibungen, die zeigen, dass es sich bei Kindern mit Auffälligkeiten in diesem Bereich um<br />
eine heterogene Gruppe handelt.<br />
Modellgeleitet werden diesbezüglich diagnostische Überlegungen erläutert und es wird eine Subgruppeneinteilung<br />
semantisch-lexikalischer Störungen vorgeschlagen. Mit einer Diagnostik-Zusammenstellung und eigens<br />
entwickelten ergänzenden diagnostischen Verfahren wurde eine empirische Studie zum Nachweis der Existenz<br />
dieser Subgruppen durchgeführt. Diese wird vorgestellt und diskutiert.<br />
Über den Buchhandel oder bei: Schulz-Kirchner Verlag GmbH · Postfach 12 75 · D-65502 Idstein<br />
� (0 61 26) 93 20-0 � (0 61 26) 93 20-50 · @ bestellung@schulz-kirchner.de<br />
Das Gesundheitsforum<br />
LESERFORUM �<br />
weiterten Untersuchungsmöglichkeit beim<br />
Einsatz eines Bronchoskops mit Arbeitskanal<br />
als vorteilhaft angesehen (Absaugen von aspiriertem<br />
Material, Entnehmen von Proben<br />
für die Mikrobiologie, Einschätzen des Lungenstatus<br />
usw.), z.B. im Jugendwerk Hegau<br />
oder im Klinikum München Bogenhausen.<br />
Da bei der Untersuchung in der pulmonologischen<br />
Abteilung ein sehr gutes Monitoring<br />
der Patienten möglich ist, sind selten<br />
auftretende Komplikationen noch besser<br />
beherrschbar als bei der Untersuchung am<br />
Krankenbett ohne Überwachung.<br />
Dass nach erfolgter umfassender Beurteilung<br />
des Schluckvorganges ohne und mit Bolus<br />
(je nach Möglichkeit mit Laryngopharyngoskop<br />
oder Bronchoskop) die Stimmlippen bei<br />
Durchtritt mit dem Endoskop örtlich betäubt<br />
werden, dürfte selbstverständlich sein. Eine<br />
Sedierung vor dem eigentlichen „Schlucktest“<br />
ist aufgrund der Veränderung der Sensibilität<br />
sicher nicht sinnvoll.<br />
In den Leitlinien heißt es zu den transnasalen<br />
Untersuchungen (somit auch zur Untersuchung<br />
mittels Bronchoskop): Mehrere Studien<br />
belegen eine geringe Beeinträchtigung der Patienten<br />
durch die transnasale Untersuchung sowie<br />
das seltene Auftreten von Komplikationen<br />
wie Blutungen der Nasenschleimhaut oder vasovagale<br />
Reaktionen (Aviv et al., 2000).<br />
� Im Zentralklinikum Bad Berka bin ich selbst<br />
für die Diagnostik und <strong>Th</strong>erapie in den Abteilungen<br />
Neurologie, Frührehabilitation und<br />
Pulmonologie sowie einigen Stationen im<br />
Bettenhaus zuständig. Die Klinik hat keinen<br />
eigenen HNO-Arzt. Die endoskopische Diagnostik<br />
wird mehrmals wöchentlich von zwei<br />
erfahrenen Oberärztinnen, einer Atemtherapeutin<br />
und mir durchgeführt. Bei Bedarf wird<br />
konsiliarisch eine ortsansässige HNO-Ärztin<br />
hinzugezogen.<br />
Mirko Hiller MSc<br />
Zentralklinikum Bad Berka<br />
Dysphagiezentrum Erfurt<br />
<strong>Th</strong>erapiematerialien<br />
T<br />
Stephanie Rupp<br />
204 Seiten<br />
1. Aufl age <strong>2008</strong><br />
ISBN<br />
978-3-8248-0277-7<br />
€ 26,95 [D]<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
59
PLZ 1 bis 2<br />
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ST-1<br />
Logopädin<br />
Anfang 50, sucht Mitarbeit in ganzheitlich arbeitender <strong>Praxis</strong>,<br />
gerne Raum Süddeutschland.<br />
Ich freue mich auf Zuschriften unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-607-GS an<br />
den Verlag.<br />
V-9<br />
V E R K A U F<br />
NEU und ORIGINALVERPACKT<br />
Phoenix Software LINGWARE (hochwertige Aphasikersoftware)<br />
– Gewinn vom dbl-Kongress<br />
(Software NP 2.300 EUR). Habe kaum Aphasiker in <strong>Praxis</strong>.<br />
Angebote an Tel.: 06196-609340 / Fax: 06196-609341<br />
V-5<br />
Renommierte logopädische <strong>Praxis</strong> in einer Kleinstadt<br />
im südlichen Schleswig-Holstein zu verkaufen.<br />
Große, freundliche Räume mit professioneller Ausstattung in<br />
zentraler Lage, nur 30 Autominuten von der Hamburger City<br />
entfernt, deshalb auch für Pendler geeignet.<br />
Angebote bitte an <strong>Ch</strong>iffre LM8-603-CG an den Verlag.<br />
<strong>Praxis</strong>verkauf in Schleswig-Holstein<br />
� gut laufende <strong>Praxis</strong> mit sehr guten Kontakten zu allen Ärzten<br />
� enge Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Ergotherapeuten<br />
� zusätzliches Arbeiten in sämtlichen Pfl egeheimen und Kindergärten<br />
in der näheren Umgebung<br />
� behindertengerechter Eingang<br />
� Preis VHB<br />
Zuschriften bitte unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-602-BK an den Verlag.<br />
V-1<br />
LO G OPÄDISCHE PRAXIS<br />
in BOCHUM zu verkaufen<br />
– Patientenstamm zzt. ca. 65 TE/Woche<br />
– schöne große Räume<br />
Zuschriften bitte unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-608-HO an den Verlag.<br />
<strong>Praxis</strong>verkauf im Raum Karlsruhe<br />
Wg. privaten Gründen komplett sehr gut ausgestattete <strong>Praxis</strong><br />
mit Patientenstamm und guten Referenzen zu übergeben.<br />
Räume können weiterhin günstig gemietet werden.<br />
Zuschriften bitte unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-606-FP an den Verlag.<br />
BERLIN<br />
Suche engagierte/n logopädische/n Kollegin/en<br />
für Gründungsvorhaben im südlichen Teil Berlins.<br />
Ich freue mich auf Ihre Zuschriften unter<br />
<strong>Ch</strong>iffre LM8-604-DB an den Verlag.<br />
<strong>Praxis</strong>räume Großraum ULM<br />
Zu interdisziplinärer Zusammenarbeit sucht eine Physiotherapiepraxis<br />
eine/n Logopäden/in.<br />
Schöne 70qm große <strong>Praxis</strong>räume zum Kaufen oder Mieten<br />
im Nebengebäude mit extra Eingang vorhanden.<br />
Zuschriften bitte unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-601-AD an den Verlag.<br />
60 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
V-8<br />
V-3<br />
V-2<br />
Nachfolger/in für logopädische <strong>Praxis</strong><br />
in Berlin gesucht:<br />
Seit über 10 Jahren etablierte und gut ausgerüstete<br />
<strong>Praxis</strong> mit großem Einzugsbereich und in verkehrsgünstiger<br />
Lage aus privaten Gründen zu verkaufen.<br />
Übernahmetermin: 01.01.2010<br />
Zuschriften erbeten unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-605-EE an den Verlag.<br />
WOHNEN UND ARBEITEN UNTER EINEM DACH<br />
Berlin-Tegel, freistehende Villa, <strong>Praxis</strong>räume für Allgemeinmedizin<br />
im EG vermietet! JETZT ZU VERMIETEN: 3 Gewerberäume,<br />
86 m2 , rollstuhlgerecht + 3,5 Zi-Wohng. 112 m2 V-4<br />
+<br />
Garten + Doppelgarage. Miete kplt. 1.400,- € kalt.<br />
Info: www.immobilienscout24.de/45457766<br />
Frau Genschow, Tel. 0175 56 09 432<br />
Logopädie / Raum Köln<br />
� Verkauf des kompletten <strong>Praxis</strong>inventars<br />
eventuell mit Patientenstamm,<br />
� ab Ende Novemer <strong>2008</strong>.<br />
Tel.: 0 22 38 / 94 92 87 (ab 19. 00 Uhr) V-7<br />
Interdisziplinäres <strong>Th</strong>erapiezentrum<br />
in Berlin/Prenzlauer Berg<br />
vermietet logopädische <strong>Praxis</strong>.<br />
Bewerbungen/Anfragen an: therapie-zentrum@web.de<br />
Oder telefonisch 030 / 30608354<br />
V-10<br />
Suche eine/n Logopädin/en ab sofort für eine Voll-<br />
oder Teilzeitstelle in der Hansestadt Greifswald.<br />
Unser Team soll von zwei auf drei Mitarbeit erweitert werden. Das<br />
Aufgabenfeld umfasst alle logopädischen Störungsbilder.<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong> Alexander Busch<br />
Jungfernstieg 16, 18437 Stralsund<br />
Tel.: 03831/288262<br />
1-1<br />
1-2<br />
Suche LogopädIn für Standort in Berlin-<br />
Weißensee. Behandlung in allen Störbildern.<br />
Arbeitszeit verhandelbar.<br />
Mirko Schöche – Behaimstr. 41 – 13086 Berlin<br />
Telefon: 030/96066315 – Telefax: 030/55154837<br />
E-Mail: mirko.schoeche@gmx.de<br />
V-6<br />
2-7
2-3<br />
Logopäde/in oder Sprachheilpädagoge/in zur Mitarbeit im interdisziplinären<br />
Team (ERGO-LOGO-PHYSIO) in Voll- o. Teilzeit<br />
zum 01.11.<strong>2008</strong> oder später nach HUSUM/NORDSEE gesucht.<br />
www.fek.de<br />
Arne Rebber – Am Binnenhafen 62 – 25813 Husum<br />
Tel.: 04841-65065 – Telefax: 04841-65066<br />
E-Mail: ATZ-Vollmer-Rebber@t-online.de<br />
Für den Aufbau eines<br />
<strong>Th</strong>erapiezentrums suchen wir<br />
engagierte LogopädInnen.<br />
Schriftliche Bewerbungen bitte an:<br />
Praxengemeinschaft Augustin-Wierzchacz und Grün<br />
Schillerstraße 47-49 – 22767 Hamburg<br />
Friedrich-Ebert-Krankenhaus<br />
Neumünster GmbH<br />
Friesenstr. 11<br />
24534 Neu mün ster<br />
Wir suchen für unser <strong>Th</strong>erapeuten-Team zum nächst-<br />
möglichen Termin eine/n<br />
Logopädin/en<br />
in Vollzeit oder Teilzeit<br />
Wir wünschen uns:<br />
Selbstständiges, kreatives, konzeptionelles, fundiertes und<br />
teamorientiertes Arbeiten, Flexibilität bei organisatorischen<br />
Abläufen.<br />
Wir bieten:<br />
Eine Tätigkeit in einem interdisziplinären Team aus Physiotherapeuten,<br />
Ergotherapeuten, Logopäden, Masseuren,<br />
Neuropsychologen und Sozialpädagogen. Interne und<br />
externe Fortbildungen. Berufsanfängern geben wir gerne<br />
eine <strong>Ch</strong>ance.<br />
Sie sind in ein interdisziplinäres Team aller therapeutischen<br />
Berufsgruppen eingebunden und versorgen vorrangig die<br />
Klinik für Geriatrie sowie eine neurologische stroke unit.<br />
Ihre Aufgabenschwerpunkte liegen in der Diagnostik und<br />
<strong>Th</strong>erapie von Dysphagien, Aphasien und Dysarthrien.<br />
Es erwartet Sie ein ausgesprochen gutes Arbeitsklima.<br />
Wir fördern Qualifi zierungs- und Fortbildungsmaßnahmen.<br />
Auskünfte erteilen gern die Leitende <strong>Th</strong>erapeutin, Frau<br />
Harbeck, Tel. 04321/405-3700 oder der <strong>Ch</strong>efarzt der<br />
Klinik für Geriatrie Herr PD Dr. Hofmann, Sekretariat Frau<br />
Zoberbier Tel.04321/405-7020.<br />
Die Vergütung erfolgt nach TVöD.<br />
Schwerbehinderte haben bei uns die gleiche <strong>Ch</strong>ance.<br />
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an unsere Personalabteilung.<br />
Das FEK ist Akademisches Lehrkrankenhaus für die medizinischen<br />
Fakultäten der <strong>Ch</strong>ristian-Albrechts-Universität<br />
zu Kiel und der Universität Hamburg sowie Mit glied des<br />
Kran ken hau sverbundes 5K mit über 7.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Als Kran ken haus der Schwerpunktversorgung mit 620<br />
Betten bieten wir eine umfassende medizinische und pfl egerische<br />
Versorgung für Neumünster und Umgebung.<br />
2-2<br />
2-1<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
Suche ab Nov./Dez. 08 für meine logopädische <strong>Praxis</strong> in Westerrönfeld<br />
(Raum RD, 30 min. Fahrzeit von Kiel) eine/n Logopädin/<br />
en zur freiberufl ichen Tätigkeit (15-20 Std. wöchentlich).<br />
Biete: Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ergotherap. u.v.m.<br />
2-5<br />
3-6<br />
Simone Wulf, Jevenstedterstraße 13,<br />
24784 Westerrönfeld, Tel.: 04331/437 25 77,<br />
Fax: 04331/437 25 66<br />
Nähere Infos unter Tel.: 04331/437 25 77<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung 2-4<br />
2-6<br />
LogopädIn<br />
als fachliche Leitung in Handewitt bei Flensburg zum<br />
01.01.2009 gesucht.<br />
<strong>Th</strong>erapiehaus Wiesharder Markt<br />
Anke Petersen und Team<br />
Ergotherapie, Logopädie, Lerntherapie<br />
Wiesharder Markt 21, 24983 Handewitt<br />
Tel.: 04608-608180, Mobil 0173-2419809<br />
Lust auf Veränderung???<br />
Zur Erweiterung unseres Teams suche ich<br />
eine nette Kollegin oder einen netten Kollegen!<br />
Ich biete:<br />
– Behandlung aller Störungsbilder<br />
– Leistungsgerechte Bezahlung<br />
– Fortbildungsunterstützung<br />
– Regelmäßige Teambesprechungen<br />
Für die Übernahme von Hausbesuchen wünsche ich mir eine(n)<br />
Kollegin(en) mit Führerschein, eigener PKW wäre ideal.<br />
Bewerbung bitte an:<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Barbara Riekehr<br />
Buntenskamp 5a, 21502 Geesthacht<br />
Tel. 04152- 841984, E-Mail: barbara.riekehr@hamburg.de<br />
Wir suchen für unsere <strong>Praxis</strong> in Linden ab Januar<br />
2009 eine/n LogopädIn/SprachtherapeutIn<br />
für ca.15-20 <strong>Th</strong>erapien / Woche.<br />
Wir freuen uns über Ihre schriftliche Bewerbung.<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong>gemeinschaft Kramer & Brüninghaus<br />
Weinbergstraße 13 – 35440 Linden<br />
KLINIK AM OSTERBACH<br />
________ WERNER WICKER KG ________<br />
REHABILITATION, ANSCHLUSSHEILBEHANDLUNG, PPR<br />
ABTEILUNG FÜR NEUROLOGIE STIMM- UND SPRACHHEIL- ABTEILUNG FÜR<br />
MIT NEUROLOGISCHER ZENTRUM MIT TINNITUS- PSYCHOTHERAPEUTISCHE<br />
PSYCHOSOMATIK FACHABTEILUNG MEDIZIN mit Psychotraumatologie<br />
Für unser Stimm- und Sprachheilzentrum suchen wir zur Erweiterung<br />
unseres logopädischen Teams eine/einen<br />
Logopädin/Logopäden<br />
oder<br />
Atem-, Stimm-, und Sprechlehrerin/-lehrer<br />
(in Teilzeit / Vollzeit)<br />
Im Stimm- und Sprachheilzentrum werden organisch bedingte,<br />
funktionelle und psychogene Dysphonien, Dysphagien, Zustand<br />
nach Laryngektomie sowie Redefl ussstörungen behandelt, mit<br />
dem Ziel der kommunikativen Rehabilitation.<br />
Wir bieten Ihnen die Mitarbeit in einem multidisziplinären Team<br />
sowie eine leistungsgerechte Bezahlung und die Teilnahme an<br />
internen und externen Fortbildungen.<br />
Wir wünschen uns eine/einen Bewerberin/Bewerber mit Berufserfahrung,<br />
die/der in erster Linie Interesse an Stimmarbeit hat.<br />
Für Rückfragen steht Ihnen unsere <strong>Ch</strong>efärztin Frau Dr. Keßler unter<br />
der Telefonnummer 05731 159-603 zur Verfügung.<br />
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an die<br />
Klinik am Osterbach, Am Osterbach 2, 32545 Bad Oeynhausen<br />
www.klinik-am-osterbach.de<br />
3-2<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
PLZ PLZ 2 bis 2 3<br />
61
PLZ PLZ 3 bis 3 4<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
62 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
3-5<br />
3-4<br />
3-3<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Elisabeth Maria Meyer<br />
Altenritter Straße 7 – 34225 Baunatal<br />
Tel. 0561/494779<br />
Suche ab sofort oder später Logopädin/Logopäden<br />
25 <strong>Th</strong>erapien/Woche – Schwerpunkt "Kindersprache"<br />
4-1<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung.<br />
Wir brauchen Verstärkung!<br />
Suche engagierte/n Logopädin/en ab<br />
01.01.09 oder auch früher für meine <strong>Praxis</strong><br />
direkt in der Kasseler Innenstadt<br />
Sie erwartet:<br />
� Ein nettes, engagiertes, kleines Team<br />
� Teilzeit- oder Vollzeitanstellung<br />
� Alle Störungsbilder – Schwerpunkt Kindersprache<br />
� Etablierte <strong>Praxis</strong> seit 15 Jahren<br />
� Eigener <strong>Th</strong>erapieraum<br />
� Wöchentliche Teambesprechungen<br />
� Fortbildungszuschüsse<br />
� Gute Bezahlung<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong> Andrea Belser – Obere Königsstr. 20<br />
34117 Kassel – Tel.: 0561-102446
Logopädin/Logopäde baldmöglichst gesucht<br />
� Voll- oder Teilzeit<br />
� alle Störungsbilder, zzt. vorwiegend Erwachsene<br />
� auch Hausbesuche, mit eigenem PKW<br />
� eigener <strong>Th</strong>erapieraum, Bürokraft, modernes<br />
Material<br />
� gute, leistungsorientierte Vergütung,<br />
Fortbildungsbeteiligung<br />
� Kenntnisse in den <strong>Th</strong>erapien nach<br />
A. Fox und Z. Penner von Vorteil, sonst<br />
Fortbildungsbereitschaft erwünscht<br />
Bitte schriftliche Bewerbungen an:<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Birgit Lichtenberg<br />
Frintroper Straße 411, 45359 Essen<br />
oder E-Mail: birgit.lichtenberg@t-online.de<br />
Ich suche:<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Ilka Engels<br />
Dreikönigenstr. 55-57 · 47798 Krefeld<br />
Tel.: 0 21 51 / 80 15 56<br />
Fax: 0 21 51 / 80 17 46<br />
eine Logopädin/en oder eine/n Sprachheilpädagogin/en<br />
als Voll- oder Teilzeitkraft zum nächstmöglichen Zeitpunkt.<br />
Ich biete Ihnen u.a.:<br />
– Möglichkeiten der Behandlung aller Störungsbilder<br />
– eigenen <strong>Th</strong>erapieraum<br />
– faire Konditionen<br />
– regelmäßige Team- und Fallbesprechungen<br />
– fl exible Arbeitszeitgestaltung<br />
– interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ergo- und Physiotherapie<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung unter o.a. Adresse.<br />
Für unsere logopädische <strong>Praxis</strong> im Zentrum<br />
von Bocholt suchen wir ab sofort oder<br />
später eine / n Logopädin / en für zunächst<br />
15-20 <strong>Th</strong>erapien in der Woche (Stelle ausbaufähig).<br />
Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung!<br />
<strong>Praxis</strong> für Lerntherapie<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie<br />
Suche<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie & Lerntherapie<br />
J. Laufer & A. Rademacher<br />
Kreuzstr. 15, 46395 Bocholt<br />
Tel. 02871-2415691<br />
www.logopaedie-bocholt.de<br />
Ich biete sofort oder später<br />
1 Voll- oder Teilzeitstelle in meiner <strong>Praxis</strong><br />
in 53773 Hennef-Uckerath.<br />
Bewerbungen an:<br />
Logopädin/en<br />
Burgstraße 7a · 53773 Hennef-Uckerath<br />
Tel.: 0 22 48.90 95 98 · Fax: 0 22 48.90 95 99<br />
4-2<br />
4-3<br />
4-4<br />
5-6<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
Ich brauche Verstärkung!<br />
Suche ab sofort für meine <strong>Praxis</strong> in Wachtberg, direkt an<br />
Bad-Godesberg grenzend, eine/n engagierte/n KollegIn auf<br />
400€ Basis, vorzugsweise nachmittags.<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!<br />
M. Mangel, In der Held 8, 53343 Wachtberg-Niederbachem,<br />
Tel. 0228-9296000<br />
5-1<br />
Su c h e a b sofort<br />
Logopädin/Logopäden<br />
in Teil- bis Vollzeit – in A nst ellun g o d er freier Mit arb eit<br />
für a lle Störun gsbild er, a u c h H a usb esu c h e .<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!<br />
Pra xis für Lo g o p ä die Rü dig er G eisel<br />
A m O bstm arkt 2 – 55126 M a inz<br />
Tel.: 06131/6693531, F a x: 06131/6030517 5-4<br />
5-2<br />
5-3<br />
Der Internationale Bund (IB) ist einer der großen Dienstleister<br />
in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland.<br />
An unserer staatlich anerkannten Schule für Logopädie in Köln suchen<br />
wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt in Vollzeit oder in Teilzeit eine/n<br />
LEHRLOGOPÄDEN/IN<br />
◗ für den theoretischen und praktischen Unterricht<br />
Internationaler Bund (IB) · Medizinische Akademie<br />
Staatlich anerkannte Schule für Logopädie<br />
Frau Fischer · Universitätsstraße 43 · 50931 Köln<br />
Tel.0221/94 40 54-0 · logo.koeln@med-akademie.de<br />
www.med-akademie.de<br />
Internationaler Bund · IB · Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V.<br />
Zur Erweiterung unseres therapeutischen Teams suchen wir dringend ab<br />
sofort oder später eine/einen Logopädin/en.<br />
Das Ambulante Rehazentrum im Hunsrück ist eine modern ausgestattete<br />
<strong>Th</strong>erapie-, Sport- und Freizeitanlage. Unter einem Dach sind die <strong>Th</strong>erapieformen:<br />
ambulante Rehabilitation, Physiotherapie, Krankengymnastik,<br />
Ergotherapie und Logopädie vereint.<br />
Im Sinne einer konzeptionellen Komplettierung fügen sich kommerzielle<br />
Gesundheits- und Sportangebote in das Angebot ein.<br />
Die logopädische Abteilung besteht dabei aus 3 Logopäden. Im Rahmen<br />
einer Erweiterung unseres Rehazentrums möchten wir auch den logopädischen<br />
Bereich vergrößern.<br />
Dafür suchen wir dringend ab sofort: Logopädin/en<br />
Teil- oder Vollzeit (gerne auch Berufsanfänger )<br />
Wir bieten:<br />
� leistungsgerechte Bezahlung<br />
� ausführliche Einarbeitungszeit<br />
� Teambesprechungen<br />
� für Berufsanfänger entsprechende Supervisionen<br />
� große helle <strong>Th</strong>erapieräume<br />
� Unterstützung von Fortbildungen<br />
� interdisziplinäres Arbeiten mit verschiedenen<br />
<strong>Th</strong>erapiebereichen<br />
� z.T. kostenfreie Nutzung der Sportangebote<br />
Auf Ihre Bewerbung freut sich:<br />
Ambulantes Reha-Zentrum Hunsrück<br />
Laubacherstr.44, 56288 Kastellaun Tel: 06762/9337-29 Herr Steinmetz<br />
Weitere Informationen auch im Internet unter<br />
www.rehazentrum-hunsrueck.de<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
PLZ PLZ 4 bis 4 5<br />
63
PLZ PLZ 5 bis 5 6<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
5-7<br />
Suche engagierte/n Logopädin/en<br />
zur Verstärkung unseres netten Teams<br />
� ab sofort � Teilzeit, angestellt oder freie Mitarbeit<br />
� gut ausgestattete, schöne <strong>Praxis</strong> � Einarbeitung,<br />
Supervision � alle Störungsbilder, Schwerpunkte möglich<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung:<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Jutta Jung, Hauptstr. 79-81<br />
53340 Meckenheim, Tel.: 02225 / 9090920<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie und Lerntherapie<br />
Zur Verstärkung unseres Teams, bestehend aus 5 Logopädinnen,<br />
suchen wir zum 01.02.2009 eine/n engagierte/n<br />
Logopädin/en. Die <strong>Praxis</strong> befi ndet sich in Lüdinghausen (ca. 30<br />
Autominuten von Münster und dem angrenzenden Ruhrgebiet<br />
entfernt).<br />
Geboten werden:<br />
– die Behandlung aller logopädischen Störungsbilder<br />
sowie die Förderung bei Legasthenie und Dyskalkulie<br />
– sehr gut ausgestattete <strong>Th</strong>erapieräume in einem nur<br />
von der <strong>Praxis</strong> genutzten Haus<br />
– fl exible Arbeitszeit<br />
– leistungsbezogene Vergütung<br />
– regelmäßige Teambesprechungen und Supervision<br />
– großzügige Einarbeitungszeit<br />
– video- und computergestützte <strong>Th</strong>erapiemöglichkeiten<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!<br />
Elisabeth Kneifel – Nottengartenweg 7 – 59348 Lüdinghausen<br />
Außerdem erreichen Sie mich über<br />
Tel.: 02591 - 14 65 (<strong>Praxis</strong>) – 02591 - 21953 (Privat)<br />
Fax : 02591 – 22931<br />
64 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
5-5<br />
Die SRH gehört zu den führenden und stark wachsenden Dienstleistungsunternehmen in den Zukunftsmärkten Bildung<br />
und Gesundheit. Wir betreiben ein Netzwerk von Bildungszentren und Krankenhäusern an derzeit rund 50 Standorten<br />
in Deutschland. Die SRH Fachschulen bieten berufliche Erstausbildungen in den Sparten Gesundheit und Soziales,<br />
Hotellerie, Gastronomie sowie IT und Medien und ein vielfältiges Angebot zur beruflichen Weiterbildung an.<br />
Für die SRH Gesundheits-Fachschulen, Fachschule für Logopädie in Krefeld suchen wir zur Verstärkung unseres Teams<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />
Lehrlogopädin/-en Teilzeit (max. 32 Wochenstunden)<br />
Das Aufgabengebiet umfasst den theoretischen und praktischen Unterricht sowie die praktische Anleitung der Ausbildungsteilnehmer/innen<br />
in dem Fachbereich Neurologische Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen.<br />
Voraussetzungen für diese Tätigkeit sind eine abgeschlossene Ausbildung zur/zum Logopädin/-en, eine pädagogische<br />
Weiterbildung oder Berufserfahrung als Lehrlogopädin/-logopäde sowie Erfahrungen in der <strong>Th</strong>erapie von neurologischen<br />
Sprach- und Sprechstörungen.<br />
In unserer Schule erwartet Sie eine moderne Ausstattung, ein innovatives, motiviertes Team, selbstständiges Arbeiten<br />
sowie die Möglichkeit der <strong>Th</strong>erapie aller Störungsbilder.<br />
Haben Sie Freude an der Arbeit mit jungen, motivierten Menschen und besitzen Sie neben Engagement und Teamfähigkeit<br />
Einfühlungsvermögen für den Alltag im Schulgeschehen, dann freuen wir uns über Ihre aussagekräftige Bewerbung,<br />
die Sie bitte an folgende Adresse richten:<br />
SRH Fachschulen gGmbH<br />
<strong>Ch</strong>ristine Bopp, Personalreferentin<br />
Bonhoefferstraße 1<br />
69123 Heidelberg<br />
christine.bopp@fachschulen.srh.de<br />
Ein Unternehmen der SRH<br />
Ihr Ansprechpartner für alle Fachfragen (Krefeld):<br />
<strong>Ch</strong>ristian Uekötter<br />
Telefon 0 21 51 9 75 59-0<br />
christian.uekoetter@fachschulen.srh.de<br />
6-4<br />
6-7
6-2<br />
Suche ab sofort oder später<br />
1 Logopädin/en<br />
� eigener <strong>Th</strong>erapieraum � sehr gut ausgestattete <strong>Praxis</strong><br />
� erfahrenes Team mit hoher Kompetenz<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie / Klin. Lerntherapie<br />
Wolfgang Volquards<br />
Gartenstr. 2/2 � 69412 Eberbach � Telefon 06271-2859<br />
Suche ab 2009 Logopäden (w/m) in Voll- oder<br />
Teilzeit für meine <strong>Praxis</strong> in Gelnhausen.<br />
Schriftliche Bewerbung an<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie<br />
Katrin Wagner,<br />
Hailerer Str.16, 63571 Gelnhausen.<br />
Wir brauchen Verstärkung!<br />
Für meine <strong>Praxis</strong> in Schwetzingen suche ich ab sofort eine/n<br />
Logopädin/en<br />
(Voll- oder Teilzeitbeschäftigung)<br />
� alle Störungsbilder mit <strong>Th</strong>erapieschwerpunkt auf neurologische<br />
Patienten und Dysphagie, es erfolgt eine gründliche Einarbeitung<br />
� <strong>Th</strong>erapie in der <strong>Praxis</strong>, als Hausbesuch und im Krankenhaus<br />
� Leistungsgerechte Bezahlung, freie Zeiteinteilung<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung.<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong> Ulrike Horn-Rudolph<br />
Augustastr. 29 · 68723 Schwetzingen<br />
Tel.: 0 62 02 / 92 44 22, Fax: 0 62 02 / 2 13 16<br />
E-Mail: info@logopaediezentrum.de<br />
www.logopaediezentrum.de 6-5<br />
Logopäde/-in für <strong>Praxis</strong> in Worms gesucht<br />
400 €-Basis, Teilzeit oder Vollzeit möglich.<br />
Bewerbung und weitere Infos:<br />
Stefan Lorenz-Seel,<br />
Rheinstr. 1, 67547 Worms, Tel.: 06241-209850<br />
Su c h e zur Verst ärkun g m ein es Te a ms<br />
ein e / n Lo g o p ä din / e n in Teil- o d er Vollzeit.<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Andre a Wessa<br />
Blockfeldstr. 8e, 67112 Mutterstadt, Tel.: 06234-50981,<br />
E-Mail: andywessa@web.de 6-8<br />
Frankfurt am Main<br />
Wir freuen uns sehr auf Ihre<br />
Bewerbung, welche Sie bitte<br />
an folgende Adresse richten:<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Mack und Polzin<br />
Eckenheimer Landstr. 346<br />
60435 Frankfurt/Main<br />
Telefon / Fax: 069-518498<br />
E-Mail: logopraxis-mackund-polzin@logopinjo.de<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir – eine<br />
logopädische <strong>Praxis</strong> in Frankfurt-Eckenheim –<br />
eine nette Kollegin bzw. einen netten Kollegen zur<br />
Festanstellung als<br />
Logopädin/Logopäde in Voll- oder Teilzeit.<br />
Wir behandeln alle Störungsbilder; der <strong>Praxis</strong>schwerpunkt<br />
liegt auf der <strong>Th</strong>erapie kindlicher<br />
Sprach- und Sprechstörungen.<br />
Wir bieten:<br />
– gute Bezahlung<br />
– entgegenkommende Arbeitsbedingungen<br />
(Räume, Fortbildungen etc.)<br />
– kollegiale Unterstützung und Supervision<br />
– Arbeit in einem sehr netten Team.<br />
6-3<br />
6-6<br />
6-9<br />
Suche sofort oder später<br />
eine/n Logopädin/en<br />
in Teil- oder Vollzeit<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
biete:<br />
- eigenen <strong>Th</strong>erapieraum<br />
- Teambesprechungen<br />
- nettes Arbeitsklima<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung:<br />
<strong>Praxis</strong> f. Logopädie, Regina Stapf, Martin-Butzer-Str. 5,<br />
74821 Mosbach, Tel. 06261/93 99 94<br />
Bitte senden Sie die vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen an:<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie, S. Sautter,<br />
Hauptstr. 15, 73262 Reichenbach/Fils,<br />
Tel. 07153 922 741<br />
7-12<br />
Zur Verstärkung unseres Teams<br />
suchen wir ab sofort eine/n<br />
Logopädin/en<br />
mit einem Umfang von ca. 20 Wochenstunden. Wir sind ein<br />
Team von 3 Logopäden/innen und können eine Mitarbeit in angenehmer<br />
Atmosphäre anbieten. <strong>Th</strong>erapiert werden können alle<br />
Störungsbilder. Die <strong>Praxis</strong> hat schon geräumige <strong>Th</strong>erapieräume<br />
und ein umfangreiches <strong>Th</strong>erapiematerial. Damit weiterhin ein<br />
gutes Betriebsklima in unserer <strong>Praxis</strong> herrscht, ist es mir wichtig,<br />
dass Ihre Wünsche und die Wünsche des jetzigen Teams berücksichtigt<br />
und miteinander abgestimmt werden.<br />
Für alles Weitere freue ich mich auf Ihre Bewerbung.<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Wolfgang Zinn & Team<br />
Dottinger Str. 34 – 72525 Münsingen<br />
Tel. 07381-183992 – wzinn@gmx.de<br />
Logopädin/en<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab 01.01.2009<br />
eine/n LogopädIn, gerne auch BerufsanfängerIn.<br />
Wir sind ein engagiertes Team, das innovativ arbeitet<br />
sind eine renommierte <strong>Praxis</strong> mit guter Auslastung<br />
setzen auf Fortbildung<br />
leisten gute Arbeit bei guter Bezahlung<br />
Sie sind interessiert<br />
Suche Verstärkung für meine logopädische<br />
<strong>Praxis</strong> im Zentrum von Reichenbach/Fils<br />
Zur Erweiterung unseres Teams suche ich ab sofort oder<br />
später eine/n<br />
in Teil- oder Vollzeit<br />
� Behandlung aller Störungsbilder, Schwerpunktbildung<br />
möglich<br />
� sehr gut ausgestatteter <strong>Praxis</strong>raum, interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit<br />
� regelmäßige Team- und Fallbesprechungen<br />
� gute Bezahlung, Fortbildungszuschüsse<br />
� reizvolle Stadt, 12 km von Stuttgart entfernt (2 S-Bahn-Linien)<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung oder Ihren Anruf.<br />
LOGOPLUS· <strong>Praxis</strong> für Logopädie Heidemarie Pfl eiderer<br />
Dipl.-Logopädin Lehr- und Forschungslogopädie<br />
Bahnhofstr. 7· 71332 Waiblingen<br />
Tel. 07151/982800· info@logopaedie-pfl eiderer.de<br />
Dann schicken Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen:<br />
Fellbacher Str. 50, 70736 Fellbach<br />
7-11<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
7-10<br />
� auf der Basis von 400,- €<br />
� mit eigenem <strong>Th</strong>erapieraum<br />
� Behandlung aller<br />
Störungsbilder 7-14<br />
7-15<br />
PLZ PLZ 6 bis 6 7<br />
65
PLZ 7<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
7-2<br />
Grieshaberstrasse 1<br />
79761 Waldshut<br />
Telefon 07751 897 226<br />
woest@logopaedie-waldshut.de<br />
www.logopaedie-waldshut.de<br />
66 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
Suche ab sofort oder später,<br />
in Teil- oder Vollzeit<br />
eine/n Logopädin/en<br />
Wir suchen ab sofort Verstärkung für unsere <strong>Praxis</strong> in Göppingen<br />
zur Behandlung aller Störungsbilder. Wir, das sind unser <strong>Ch</strong>ef<br />
Bruno Seng, Sprachheilpädagoge, und drei Logopädinnen. Eigene<br />
<strong>Th</strong>erapieräume stehen zur Verfügung, die Zeiteinteilung und der<br />
zeitliche Umfang der Stelle können frei gewählt werden.<br />
Wir freuen uns auf Eure Bewerbung, einfach anrufen unter<br />
07161/ 240320 oder eine Mail an info@logopaedie-seng.de 7-3<br />
Ergotherapeutin sucht Logopädin/en für<br />
<strong>Praxis</strong>gemeinschaft<br />
Die <strong>Praxis</strong> befi ndet sich im Kreis Reutlingen auf der Schwäbischen Alb<br />
und besteht seit zwei Jahren. Mein therapeutischer Arbeitsansatz ist:<br />
sinnverstehend, psychomotorisch<br />
<strong>Praxis</strong> für Ergotherapie, Beate Decker<br />
Tel. 0 73 86 / 97 91 83<br />
7-1<br />
Verstärkung gesucht!<br />
Ich suche ab Dezember 08 eine/n engagierte/n Kollegin/<br />
en in Voll- oder Teilzeit (eigener Raum vorhanden).<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!<br />
<strong>Ch</strong>ristian Wagner, Kleine Gasse 43<br />
71101 Schönaich<br />
7-6<br />
Tel.: 07031-688491<br />
Zur Unterstützung unseres logopädischen Teams innerhalb des<br />
Gesundheitszentrums Aidlingen suchen wir ab Februar 2009 eine/n<br />
Logopädin/en in Teil- oder Vollzeit<br />
Wir bieten:<br />
• Schöne <strong>Th</strong>erapieräume<br />
• Behandlung aller Störungsbilder<br />
• Schwerpunktsetzung möglich<br />
• Flexible Zeiteinteilung<br />
• Regelmäßige Teambesprechungen<br />
• Interdisziplinäres Team<br />
• Großzügige Fortbildungsunterstützung<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Bewerbung.<br />
Gesundheitszentrum Aidlingen,<br />
z. Hd. Herrn Grammerstorff,<br />
Forchenweg 28, 71134 Aidlingen<br />
7-8<br />
Für meine <strong>Praxis</strong> in Neuhausen bei Stuttgart suche ich ab sofort oder<br />
später<br />
eine Logopädin/einen Logopäden<br />
gerne auch Berufsanfänger<br />
Ich biete:<br />
– leistungsgerechte Bezahlung<br />
– Fortbildungsurlaub und -zuschuss<br />
– freie Zeiteinteilung, schöne heller <strong>Th</strong>erapieräume<br />
– Teambesprechungen<br />
Ich erwarte:<br />
– verantwortungsbewusstes Handeln<br />
– Engagement, Flexibilität<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre Unterlagen<br />
an folgende Adresse: <strong>Praxis</strong> für Logopädie Astrid Ruf<br />
Lettenstraße 14 – 73765 Neuhausen – Tel.: 07158/9169910<br />
7-7<br />
7-5<br />
Logopädin/Logopäde gesucht!!!<br />
Für unser interdisziplinäres Team suchen wir eine engagierte, freundliche und<br />
fl exible Verstärkung in Vollzeit.<br />
Wir freuen uns auf IHRE Bewerbung!<br />
<strong>Th</strong>erapiezentrum Janßen – Inh. Stephan Janßen – Freiherr-von-Varnbüler-Str. 11<br />
71282 Hemmingen – Tel.: 07150/ 5956 – Fax: 07150/ 826587<br />
www.<strong>Th</strong>erapiezentrum-janssen.de – E-Mail: info@<strong>Th</strong>erapiezentrum-janssen.de<br />
� Spra che � Stimme � Wahrnehmung<br />
Logopäde /Logopädin<br />
in Teilzeit (50%)<br />
für lo g o p ä disc h e Pra xis g esu c ht.<br />
PerLingua – <strong>Praxis</strong> für Logopädie<br />
Rheinfelder Str. 48, 79639 Grenza ch-Wyhlen<br />
Tel.: 07624 - 984 894, info@perlingua.de<br />
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
•fachliche Leitung Logopädie (100%)<br />
• Logopäde/in (50%)<br />
Aufgabengebiete sind die stationäre und ambulante<br />
Behandlung sowie das SPZ. Kenntnisse<br />
im Bereich Dysphagie wären wünschenswert.<br />
Nähere Informationen können Sie unter 0791 753-9510<br />
oder per mail an sabine.horter@dasdiak.de erfragen.<br />
Wir sind ein Team von derzeit 33 Mitarbeitern der Ergotherapie,<br />
Logopädie, Physiotherapie und freuen uns auf<br />
Ihre Bewerbung.<br />
<strong>Th</strong>erapiezentrum am Diak GmbH<br />
Diakoniestraße 10 · 74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel.: 0791 753-95 00 · Fax: 0791 753-9549<br />
therapiezentrum@dasdiak.de<br />
ther apiezentrum am diak<br />
7-4<br />
7-16
Logopädin/e<br />
nach Karlsruhe gesucht<br />
Ich freue mich auf<br />
Ihre Bewerbung!<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie<br />
Astrid Strassacker<br />
Tauberring 3D<br />
76344 Eggenstein-<br />
Leopoldshafen<br />
Fon: 07247-21707<br />
Das dürfen Sie erwarten:<br />
� ein unbefristets Arbeitsverhältnis<br />
� ein entspanntes, unkompliziertes<br />
Arbeitsklima<br />
� gute Bezahlung mit Urlaubs-<br />
und Weihnachtsgeld<br />
� Fortbildungsunterstützung<br />
� eine sehr gut ausgestattete<br />
<strong>Praxis</strong><br />
� eine solide Einarbeitung<br />
für Berufsanfänger<br />
� eine Teil- oder Vollzeitstelle<br />
� einen eigenen <strong>Th</strong>erapieraum<br />
Zur Erweiterung unserer <strong>Praxis</strong> suchen wir ab Januar 2009 eine/n<br />
Logopädin/en in Teil- oder Vollzeit<br />
Wir bieten:<br />
- leistungsgerechte Bezahlung<br />
- Einarbeitungszeit, fl exible Arbeitszeiteinteilung<br />
- regelmäßige Teambesprechungen und Supervisionen<br />
- Behandlung aller Störungsbilder, Schwerpunktsetzung möglich<br />
- Fortbildungszuschuss/-urlaub<br />
- eigener <strong>Th</strong>erapieraum mit moderner Ausstattung<br />
- gerne auch Berufsanfänger<br />
Schicken Sie uns Ihre Bewerbung oder<br />
rufen Sie uns an!<br />
7-18<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie<br />
und klinische Lerntherapie<br />
Bianca Prokop<br />
Schubartstr. 1 – 73312 Geislingen/Stg.<br />
Tel.: 07331/932930 – Fax: 07331/9329313<br />
Ich suche für spätestens Januar 2009, gerne auch früher,<br />
zwei Logopädinnen/Logopäden in Voll- oder Teilzeit<br />
zur Verstärkung meines Teams.<br />
Ich erwarte:<br />
– eigenständiges, eigenverantwortliches Arbeiten<br />
– Engagement, Flexibilität, Belastbarkeit, Dynamik<br />
– fachliche und soziale Kompetenz<br />
– Interesse an berufl icher Fort- und Weiterbildung<br />
– Teamfähigkeit<br />
– Freude am Umgang mit Menschen<br />
– Durchführung von Hausbesuchen<br />
– Identifi kation mit der <strong>Praxis</strong> und dem Team<br />
Ich biete:<br />
– eine interessante, selbständige, verantwortungsvolle<br />
Tätigkeit in offenem, freundlichem, engagiertem und<br />
selbstbewusstem Team<br />
– Einarbeitungszeit<br />
– wöchentliche Einzel- und Teambesprechungen<br />
– Supervisions- und Hospitationsmöglichkeiten<br />
– Spezialisierungen möglich<br />
– eigenen, sehr gut ausgestatteten <strong>Th</strong>erapieraum<br />
– überdurchschnittlich gute Bezahlung<br />
– Fortbildungszuschuss und Fortbildungstage<br />
– fl exible Arbeitszeiteinteilung<br />
– interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
Schicken Sie mir Ihre aussagekräftige Bewerbung oder<br />
rufen Sie mich an.<br />
Berufsanfänger sind herzlich willkommen.<br />
7-13<br />
7-17<br />
8-2<br />
8-12<br />
8-10<br />
Für unser Team suchen<br />
wir dringend ab sofort<br />
Wir bieten:<br />
•sehr gut ausgestattete<br />
<strong>Th</strong>erapieräume<br />
•alle Störungsbilder<br />
•<strong>Praxis</strong>wagen für<br />
Hausbesuche<br />
•von der <strong>Praxis</strong> gestelltes<br />
Handy<br />
•genügend Einarbeitungszeit<br />
•flexible Arbeitszeiten<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
®<br />
SCHWAB & SCHWAB<br />
LOGOPÄDEN/INNEN<br />
zur freiberuflichen Tätigkeit, Teil- oder Vollzeit<br />
•Teambesprechungen<br />
•Supervisionsmöglichkeit<br />
•Fortbildungszuschuss,<br />
Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />
•Video- und computergestützte<br />
<strong>Th</strong>erapieverfahren<br />
•leistungsgerechte Bezahlung<br />
•interdisziplinäre Zusammen-<br />
arbeit (HNO/Physiotherapie)<br />
Albert-Roßhaupter-Straße 2 • 81369 München • Tel. (089) 74 29 97 47<br />
Fax 72 30 86 05 • www.Logopaedie-Schwab.de<br />
Logopäde/ Logopädin gesucht!<br />
Für unsere logopädisch-ergotherapeutische<br />
<strong>Praxis</strong> in Lindau suchen wir baldmöglichst<br />
einen Logopäden/eine Logopädin als<br />
Krankheitsvertretung, zunächst befristet auf<br />
6 Monate, für ca. 15-20 <strong>Th</strong>erapieeinheiten<br />
wöchentlich (50%).<br />
Logopädie am Römerpark<br />
Anheggerstr. 4a<br />
88131 Lindau<br />
Tel: (08382) 9487 31<br />
Fax (08382) 948735<br />
<strong>Praxis</strong> kleiner Hercules<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong> in Dillingen<br />
sucht motivierte/n Logopädin/en in<br />
Voll- oder Teilzeit mit Teamgeist<br />
Die Stelle beinhaltet Behandlung ambulant,<br />
stationär und als Hausbesuch<br />
50% Erwachsene – 50% Kinder<br />
Seit 01.04.<strong>2008</strong> befi ndet sich meine <strong>Praxis</strong> in<br />
neuen Räumen im Gesundheitscenter Dillingen.<br />
Ich freue mich auf Ihre<br />
Bewerbung. Ihre Unterlagen<br />
senden Sie bitte an:<br />
Jochen Finger<br />
Rosenstraße 12<br />
89407 Dillingen<br />
Tel.: 09071-795828<br />
Handy: 0172-8444136<br />
LOGO<br />
PÄDIE<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
PLZ PLZ 7 bis 7 8<br />
67
PLZ 8<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
Für meine <strong>Praxis</strong> in Aichach suche ich dringend Verstärkung<br />
Logopäden / Logopädinnen<br />
Vollzeit, Teilzeit oder zur freien Mitarbeit.<br />
Ich freue mich auf Ihren Anruf oder Ihre Bewerbung.<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Annette Vogt<br />
Krankenhausstr. 7, 86551 Aichach<br />
Tel. 08251/892882, praxis@logopaedie-vogt.de<br />
8-5<br />
Großes HNO-Zentrum in attraktiver süddeutscher<br />
Großstadt sucht engagierte/n Logopädin/en<br />
zur Zusammenarbeit im Hause.<br />
Zuschriften bitte unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-606-FA an den<br />
Verlag.<br />
8-7<br />
Das Zentrum für Kinder und Jugendliche Inn-Salzach (Sitz Altötting)<br />
sucht für eine Vollzeittätigkeit<br />
eine/n Logopädin/Logopäden<br />
Die Stelle ist zwischen 01.12.08 - 01.01.09 zu besetzen.<br />
Voraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung als Logopädin/Logopäde.<br />
Das Zentrum für Kinder und Jugendliche Inn-Salzach behandelte<br />
im Jahr 2007 über 6.000 Kinder. Das Aufgabengebiet umfasst die<br />
Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit<br />
Teilleistungsstörungen bis hin zu schwersten Missbildungen, Cerebralparese,<br />
Spastik, Epilepsie, Hyperaktivität, Konzentrationsstörung,<br />
Schulschwierigkeiten, Teilleistungsstörungen, Adipositas,<br />
Magersucht, Bulimie, Kinder- und Jugendpsychiatrischen Krankheiten<br />
und Stoffwechselstörungen. Eine Zusammenarbeit mit den<br />
verschiedenen Berufsgruppen des Teams im Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum ist Basis der Tätigkeit. Das Team des SPZ besteht aus:<br />
Kinderarzt, Kinderpsychologe, Diplom-Sozialpädagoge, Ergotherapeut,<br />
Krankengymnast, Logopäde und Montessori-<strong>Th</strong>erapeut.<br />
Weitere Betreuungsfelder sind: Versorgung von Patienten in der<br />
Erwachsenenmedizin im Bereich der Stroke-Unit und der geriatrischen<br />
Rehabilitation sowie in der psychomotorischen Kinder-<br />
und Jugendmedizin.<br />
Basis der Arbeit im Zentrum für Kinder und Jugendliche Inn-<br />
Salzach ist die Arbeit im Team mit Ärzten für Kinder- und Jugendmedizin<br />
(6), Assistenzärzten (10), HNO-Arzt (1), Kinderpsychologen<br />
(10), Sozialpädagogen (4), Logopäden (4), Ergotherapeuten<br />
(8), Krankengymnasten (8), Montessori-<strong>Th</strong>erapeuten (2), Kunsttherapeuten<br />
(2) und Musiktherapeuten (2).<br />
Sitz des Zentrums für Kinder und Jugendliche ist Altötting (45<br />
Minuten zum <strong>Ch</strong>iemsee, 1 Stunde nach Salzburg und zu den Alpen,<br />
95 km östlich von München). Versorgt wird die Region Inn-<br />
Salzach.<br />
Die Vergütung erfolgt nach TVöD-Konditionen.<br />
Schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf und Lichtbild werden<br />
erbeten an:<br />
Prof. Dr. med. Ronald G. Schmid, Zentrum für Kinder und<br />
Jugendliche, Vinzenz-von-Paul-Str. 14, 84503 Altötting,<br />
Tel. 08671/509-1247<br />
68 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
8-1<br />
8-4<br />
8-14<br />
<strong>Th</strong>erapiezentrum Pasing (81241 München)<br />
Logopädie & Ergotherapie<br />
Details zu den Stellenangeboten erhalten Sie unter:<br />
www.therapiezentrum-pasing.de � Kontakte<br />
� Stellenangebote oder 0170-290 4262 tgl. ab 19.00 h.<br />
Zur Verstärkung unseres Teams<br />
suchen wir ab sofort eine/n<br />
Logopädin/Logopäden<br />
in Teil- oder Vollzeit<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Katrin Arleth<br />
Buchholzweg 28 - 88339 Bad Waldsee -Mittelurbach<br />
Telefon: 0 75 24 - 99 26 26 8-13<br />
Die Rummelsberger<br />
sind ein selbstständiger<br />
Träger der Diakonie<br />
in Bayern mit 170 Einrichtungen,<br />
Diensten<br />
an 35 Standorten in Bayern und rd. 6.250 Mitarbeitenden.<br />
Die fachliche Qualität ist die selbstverständliche Grundlage<br />
unserer Arbeit, die persönliche Zuwendung zum Menschen<br />
die Besonderheit unserer Angebote.<br />
Für unser Sozialpädiatrisches Zentrum in Garmisch-Partenkirchen<br />
suchen wir ab 7. Januar 2009 einen/eine<br />
Logopäden/-in oder<br />
Sprachheilpädagogen/in.<br />
Ihre Aufgaben:<br />
Diagnostik, Förderung und Behandlung entwicklungsauffälliger und<br />
behinderter Kinder und Jugendlicher, einzeln oder in der Gruppe; Behandlung<br />
aller Störungsbilder der Sprech- und Sprachentwicklung.<br />
Ihr Profil:<br />
Interesse und Freude an der Arbeit mit Kindern, die Fähigkeit zu verantwortungsvollem,<br />
eigenständigem und kooperativem Handeln in<br />
einem multidisziplinären Team; nach Möglichkeit einschlägige Erfahrung<br />
in der Arbeit mit Kindern und Eltern.<br />
Wir bieten:<br />
Wöchentliche Arbeitszeit 40,00 Stunden bzw. Möglichkeit einer Teilzeitbeschäftigung;<br />
moderne, gut eingerichtete <strong>Th</strong>erapieräume mit<br />
PC-Einzelarbeitsplätzen; Einarbeitungszeit; ein interessantes, vielseitiges<br />
Arbeitsgebiet mit interdisziplinärer Teamarbeit (Ergotherapie,<br />
Logopädie, Physiotherapie, Psychologie, Heil- und Sozialpädagogik<br />
unter medzinischer Leitung); übergangsweise eine preiswerte<br />
Unterkunft in unserem Personalwohnheim; Mithilfe bei der Wohnungssuche;<br />
Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher<br />
fachlicher und persönlicher Eignung besonders berücksichtigt.<br />
Erste Informationen erhalten Sie gerne von Herrn Dr. Hans Kopp,<br />
dem Ärztlichen Leiter, unter der Telefonnummer 08821 701-171.<br />
Wenn Sie einer christlichen Kirche angehören richten Sie Ihre aussagekräftige<br />
Bewerbung und den frühest möglichen Eintrittstermin<br />
bitte an:<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Ärztlicher Leiter Dr. med. Hans Kopp<br />
Gehfeldstr. 24<br />
82467 Garmisch-Partenkirchen<br />
08/0027
8-11<br />
8-3<br />
... schon wieder ...<br />
SUCHE ab Mitte NOVEMBER oder später<br />
Logopäden/in<br />
auf 400,- Euro-Basis oder freiberufl ich<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung:<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Meike Schliesche, Köglweg 10,<br />
82024 Taufkirchen (Münchner Südosten), Tel: 089 / 62 42 15 90<br />
Wir suchen für unsere <strong>Praxis</strong> im Münchner Westen eine/n<br />
Logopädin/en<br />
zur freien Mitarbeit<br />
Teilzeit oder Vollzeit<br />
Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Bewerbung.<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Barbara Hilger / Gabi Haußelt<br />
Hartstr. 54 · 82110 Germering · Tel./Fax 089/8401086<br />
8-6<br />
8-15<br />
8-8<br />
Suche Logopäden/in zur Verstärkung<br />
ab sofort oder später in <strong>Praxis</strong>gemeinschaft<br />
in Kissing bei Augsburg.<br />
Ich freue mich auf Ihren Anruf: Susanne Dieterle-Hautmann<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong>gemeinschaft S. D.-Hautmann und B. Kassnel<br />
Rosenstr. 11 – 86438 Kissing<br />
08233/794380 oder 0162/5169418<br />
Wir suchen für unsere <strong>Praxis</strong> in<br />
Pfaffenhofen/Ilm<br />
zwischen Ingolstadt und München<br />
Logopädin/en<br />
in Voll- oder Teilzeit,<br />
gerne auch Berufsanfänger<br />
Wir bieten:<br />
• großzügige <strong>Praxis</strong>räume<br />
• eigenen <strong>Th</strong>erapieraum<br />
• Einarbeitungszeit<br />
• Behandlung aller Störungsbilder<br />
• regelmäßige Teambesprechungen<br />
• Möglichkeit zur Supervision<br />
• Fortbildungszuschuss<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung:<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong>gemeinschaft LOGOTEAM<br />
Manuela Zingsheim & Kerstin Diener<br />
• Raiffeisenstr. 15 a • Tel.: 08441/277191<br />
• 85276 Pfaffenhofen/Ilm • www.logoteam-paf.de<br />
Suche ab sofort oder später Logopäden/-in<br />
für unser Team in Teil- oder Vollzeit.<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie Birgit Hold<br />
Gartenweg 47 – 86956 Schongau<br />
Tel. 08861/2655<br />
8-17<br />
9-5<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
Zur Verstärkung unseres netten kleinen Teams<br />
im Münchner Osten suchen wir ab sofort<br />
eine(n) Logopädin/-en<br />
auf Honorarbasis für alle Störungsbilder und<br />
Hausbesuche. Stundenzahl verhandelbar.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong>gemeinschaft<br />
Claudia Dietrich / Gunhilde Richter<br />
Josephsburgstr. 4, 81673 München<br />
Tel. 089/45187596 8-16<br />
9-8<br />
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<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Kerstin Englert<br />
<strong>Logopädische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Kerstin Englert<br />
Dresdener Straße 2<br />
91438 Bad Windsheim<br />
Tel./Fax: 0 98 41 / 68 57 57<br />
Ich suche für meine <strong>Praxis</strong> in Bad Windsheim (liegt zwischen<br />
Nürnberg und Würzburg, Nähe Rothenburg ob der Tauber)<br />
eine/n Logopädin/en<br />
in Voll- oder Teilzeitanstellung.<br />
Behandlung aller Störungsbilder<br />
Supervision und wöchentliche Teamsitzungen<br />
Fortbildungsunterstützung<br />
Interdisziplinäres Arbeiten<br />
Sehr gut ausgestattete <strong>Praxis</strong><br />
Gerne auch Berufsanfänger<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie<br />
sucht baldmöglichst<br />
1-2 Logopäden/innen<br />
zur Vollzeit, Teilzeit oder freien Mitarbeit<br />
für <strong>Praxis</strong>, Frühförderung u./od. Schule<br />
für Kinder mit geistiger Behinderung<br />
Wir wünschen uns:<br />
Teamfähigkeit, Engagement, Flexibilität und selbständiges<br />
Arbeiten<br />
Wir bieten:<br />
Nettes junges Team, Einarbeitungszeit, Supervision,<br />
Teambesprechung, sehr gute Ausstattung, gute fi nanzielle<br />
Konditionen, wie z.B. Fortbildungszuschuss und<br />
–urlaub, 13. Monatsgehalt<br />
Auf Ihren Anruf oder Ihre aussagekräftige Bewerbung<br />
freut sich:<br />
Claudia Kraus, Flurstr. 17, 91161 Hilpoltstein<br />
Tel. 09174 / 49760<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
PLZ PLZ 8 bis 8 9<br />
69
PLZ 9<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
9-6<br />
Windsbach - Gunzenhausen - Heilsbronn<br />
� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Für meine <strong>Praxis</strong> in Gunzenhausen suche<br />
ich zur Verstärkung unseres 8-köpfi gen Logo-Teams<br />
ab 01.01.2009 dringend<br />
1-2 Logopäden/innen<br />
Voll- oder Teilzeit<br />
gerne auch Berufsanfänger<br />
� Behandlung aller Störungsbilder, Schwerpunktbildung<br />
ist möglich<br />
� bestens ausgestattete, große <strong>Th</strong>erapieräume<br />
� gute interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
� Fortbildungsmaßnahmen werden großzügig<br />
unterstützt<br />
� wöchentliche Teamgespräche<br />
� 13 Monatsgehälter und Urlaubsgeld<br />
� fl exible Arbeitszeiten<br />
� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Über Ihre Bewerbung freuen wir uns:<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie E. Willer<br />
Moosbacher Str. 8<br />
91575 Windsbach<br />
Tel: 09871-1250<br />
E-Mail: willer.logopaedie@t-online.de<br />
www.willer-logopaedie.de<br />
bewerberfon: 0911 / 3000 61 72<br />
lernen sie uns kennen auf<br />
www.logopaedie24.de<br />
wir freuen uns auf ihre bewerbung an:<br />
logos logopädie & ergotherapie<br />
johannisstr. 17, 90419 nürnberg<br />
70 Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
l o g o s<br />
9-2<br />
9-7<br />
An unserer staatlich anerkannten Berufsfachschule für Logopädie in<br />
Würzburg suchen wir ab sofort eine/n<br />
Lehrlogopädin / Lehrlogopäden<br />
in Vollzeit mit den Schwerpunkten<br />
Redefl ussstörungen und Zentrale Störungen.<br />
Berufserfahrung ist Vorraussetzung.<br />
Akademische Zusatzqualifi<br />
kation ist von Vorteil. Die Stelle<br />
kann nach Absprache mit zwei<br />
Lehrkräften in Teilzeit besetzt<br />
werden.<br />
Staatlich anerkannte Berufsfachschule für Logopädie Würzburg<br />
der Caritas Schulen gGmbH<br />
Dipl.-Log. Markus Heinzl Mania, Schulleitung<br />
Bibrastraße 8 | 97070 Würzburg | Telefon 0931/30428-40<br />
Internet: http://www.berufsfachschule-logopaedie.de<br />
Wir bieten in unseren gut ausgestatteten<br />
Räumen die Möglichkeit,<br />
in einem engagierten Team<br />
mitzuarbeiten.<br />
Ihre Arbeitsbereiche:<br />
Unterrichtstätigkeit<br />
Betreuung der fachpraktischen<br />
Ausbildung<br />
Gestaltung von Fortbildungen<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
großzügige Unterstützung<br />
von Fortbildungen und pädagogischen<br />
Weiterbildungen<br />
Entwicklung fachlicher<br />
Schwerpunkte<br />
eigene <strong>Th</strong>erapien in der angeschlossenen<br />
logopädischen<br />
<strong>Praxis</strong> Würzburg<br />
Sozialleistungen und Vergütung<br />
nach AVR<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihre Bewerbung!<br />
9-4
A-1<br />
Wir sind eines der führenden Rehabilitationszentren der<br />
Schweiz. Unsere Klinik ist spezialisiert auf Funktionsbeeinträchtigungen<br />
des Bewegungsapparates und des Nerven -<br />
sys tems. Wir betreuen stationäre und ambulante Patientinnen<br />
und Patienten aus dem In- und Ausland und beschäftigen<br />
rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir suchen<br />
per sofort oder nach Vereinbarung eine/n motivierte/n und<br />
teamfähige/n<br />
Logopädin/Logopäden 80-100%<br />
Ihr Aufgabengebiet umfasst die Diagnostik und <strong>Th</strong>erapie von neurogenen<br />
Sprach- Sprech- und Stimmstörungen, Dysphagien sowie<br />
die Arbeit mit tracheotomierten Patienten.<br />
Sind Sie interessiert daran, sich mit den komplexen Fragestellungen<br />
unserer Patienten individuell auseinander zu setzen? Besitzen<br />
Sie Eigeninitiative, Engagement und bringen Sie Erfahrung<br />
im Bereich der neurologischen Rehabilitation mit? Da wir auch<br />
Patienten aus Italien behandeln, sind Italienischkenntnisse oder<br />
die Bereitschaft, sich diese anzueignen, von Vorteil.<br />
Es erwartet Sie eine interessante, anspruchsvolle und abwechslungsreiche<br />
Tätigkeit in einem kleinen, interdisziplinären Team.<br />
Sie erhalten eine intensive Einarbeitung mit Supervision und wir<br />
bieten Ihnen einen gut ausgestatteten, eigenen <strong>Th</strong>erapieraum.<br />
Wir arbeiten mit computergestützter <strong>Th</strong>erapie und endoskopischer<br />
Dysphagiediagnostik. Wir verfügen über interessante<br />
Anstellungsbedingungen, eine grosszügige Fortbildungsregelung<br />
sowie über alle Vorteile einer modernen Klinik inmitten einer einzigartigen<br />
Bergwelt.<br />
Weitere Auskünfte erhalten Sie von Dr. St. Weber, Leiter Logopädie,<br />
s.weber@klinik-valens.ch oder Tel. 081 303 13 47 (Mo-Do<br />
zwischen 08.00 - 09.00 h). Ihre schriftliche Bewerbung senden<br />
Sie bitte an: Klinik Valens, A. Breiner, Personalleiterin, 7317 Valens<br />
oder e-mail: personal@klinik-valens.ch<br />
Rehabilitationszentrum Klinik Valens · CH-7317 Valens<br />
Telefon +41 (0)81 303 11 11 · Fax +41 (0)81 303 11 00 · www.klinik-valens.ch<br />
V-12<br />
Wir suchen eine/n Logopädin/en<br />
als Verstärkung für unser fünfköpfi ges Logopädieteam<br />
in Abensberg.<br />
Wir bieten:<br />
� schöne <strong>Praxis</strong>räumlichkeiten mit eigenem <strong>Th</strong>erapieraum<br />
� gute <strong>Th</strong>erapieausstattung � Behandlung aller<br />
Störungsbilder � sehr gutes Betriebsklima<br />
� leistungsgerechte Bezahlung � Fortbildungszuschuss<br />
� wöchentliche Teamsitzung � gute Verkehrsanbindung<br />
an Regensburg und Ingolstadt<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie<br />
Claudia Roßberger und Gertraud Deubzer<br />
Babostraße 8 93326 Abensberg Fon 09443 90 36 60<br />
9-3<br />
1½ Räume, 28 m 2<br />
in Hessen 34127 Kassel<br />
In <strong>Praxis</strong>gemeinschaft mit Allgemeinmedizinerin,<br />
im gleichen Haus HNO und Augenarzt; Aufzug<br />
vorhanden, sehr gute Nahverkehrsanbindung.<br />
Tel. 0561/86190897 (Herr Lindemann)<br />
V-13<br />
STELLENANGEBOTE �<br />
Praxenverkauf (PLZ: 34... und 59...)<br />
Zwei interdisziplinäre Praxen wegen Umzug zu<br />
verkaufen. Ergotherapie und Logopädie.<br />
Zuschriften unter <strong>Ch</strong>iffre LM8-609-IA an den Verlag.<br />
Für meine logopädische <strong>Praxis</strong> in<br />
78727 Oberndorf/ N. suche ich ab Jan. 09<br />
eine/n Logopädin/-en in Vollzeit bzw. 80% Teilzeit.<br />
Alles weitere im persönlichen Gespräch!<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung!<br />
Lucia Uhl, Stuttgarter Str. 42, 78727 Oberndorf-Aistaig 7-19<br />
Wir suchen eine/n Logopädin/en in Teilzeit, ausbaubare Stelle. Auch Neurologie<br />
erwünscht. Wir erwarten: Freundliches Wesen, Offenheit, Humor und<br />
Engagement. Bieten sicheren Arbeitsplatz, schöne <strong>Praxis</strong>, klasse Team, leistungsorientierte<br />
Bezahlung, systemische Sichtweise und Sekretärin.<br />
Tel. 06261-2551, F. Seidelmann<br />
isula, Institut für systemische und logopädische Arbeit –<br />
<strong>Praxis</strong> für Logopädie J. Over<br />
Am Henschelberg 15, 74821 Mosbach,<br />
Tel. 06261-2551, Logopaedie.over@t-online.de 7-20<br />
Wir suchen für unsere PRAXIS für Ergotherapie und Logopädie<br />
in HAGEN<br />
1 Logopädin/en oder Sprachtherapeutin/en<br />
- Nettes interdisziplinäres Team<br />
- Computerunterstützte <strong>Th</strong>erapie<br />
- Schöne helle Räume<br />
- Gute Verdienstmöglichkeiten<br />
- SI-Einrichtung<br />
- Freie Zeiteinteilung<br />
<strong>Th</strong>erapeutische Gemeinschaftspraxis für Ergotherapie<br />
und Logopädie, Stemmler & Wermeier<br />
Elberfelderstr. 45, 58095 Hagen, Tel.: 02331/25037<br />
Lebenshilfe<br />
Landsberg am Lech<br />
Die Lebenshilfe Landsberg am Lech sucht zur Mitarbeit in ihren<br />
heilpädagogischen Tagesstätten in Landsberg mit ca. 90 Kindern<br />
und Jugendlichen (geistig behindert, lernbehindert, entwicklungsverzögert,<br />
körperlich behindert, verhaltensauffällig) eine/n<br />
Logopädin/-en<br />
für 39 Std. pro Woche ab Januar 2009.<br />
Die Aufgabengebiete umfassen:<br />
��<strong>Th</strong>erapien von Kindern und Jugendlichen mit Sprach- und<br />
Sprechstörungen, Sprachentwicklungsverzögerungen,<br />
Artikulationsstörungen, myofunktionellen Störungen<br />
��Sprachanbahnung, Kommunikationsförderung<br />
��<strong>Th</strong>erapien bei Störungen des Atemrhythmus<br />
��<strong>Th</strong>erapie bei Legasthenie<br />
��Anleitung und Begleitung der Eltern<br />
� Wir bieten einen sicheren Arbeitsplatz in einem<br />
interdisziplinären Team<br />
� Bezahlung nach TVöD<br />
� Wir erwarten pädagogisches Einfühlungsvermögen,<br />
Teamfähigkeit und Flexibilität.<br />
Ihr Bewerbung richten Sie bitte an die Lebenshilfe Landsberg<br />
gGmbH, Eulenweg 11, 86899 Landsberg am Lech<br />
Forum Logopädie Heft 6 (22) November <strong>2008</strong><br />
5-8<br />
8-18<br />
PLZ 9 / Ausland und PLZ ... 8in<br />
letzter Minute<br />
71
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Das Gesundheitsforum<br />
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Postfach 12 75<br />
D-65502 Idstein<br />
� (0 61 26) 93 20-0<br />
� (0 61 26) 93 20-50<br />
@ bestellung@schulz-kirchner.de<br />
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