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Er ist ein Wirkwiderstand, der bei niedrigen Frequenzen ... - itse061.de

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Grundgrößen <strong>ein</strong>er LeitungEine Fernmeldeleitung als Übertragungsweg stellt in <strong>ein</strong>er Schaltung <strong>ein</strong>en Vierpol dar. Sie besitzt zweiEingangspole und zwei Ausgangspole (siehe Bild 1). Eingang und Ausgang sind durch <strong>ein</strong>e zweiadrigeLeitung mit<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> verbunden.Die Eigenschaften <strong>ein</strong>er Leitung als Übertragungsweg für die in elektrische Signale umgewandeltenNachrichten sind von vier Grundgrößen abhängig.Diese durch den Aufbau <strong>der</strong> Leitung bedingten Grundgrößen sind <strong>der</strong> Leitungswi<strong>der</strong>stand R, die LeitungskapazitätC, die Leitungsinduktivität L und <strong>der</strong> Isolationsleitwert G.Der Leitungswi<strong>der</strong>stand RDer Leitungswi<strong>der</strong>stand R <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand von hin- und rückführenden Leiter.<strong>Er</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>Wirkwi<strong>der</strong>stand</strong>, <strong>der</strong> <strong>bei</strong> <strong>niedrigen</strong> <strong>Frequenzen</strong> dem Gleichstromwi<strong>der</strong>standentspricht. Der Leitungswi<strong>der</strong>stand R lässt sich aus Leiterlänge 1, Leitfähigkeit y undQuerschnitt S errechnen.Die Wi<strong>der</strong>standsän<strong>der</strong>ung durch Temperatur spielt nur <strong>ein</strong>e geringe Rolle. Fernmeldeleitungen werden mitgeringer Stromdichte betrieben. Die me<strong>ist</strong> im <strong>Er</strong>dreich verlegten Kabel sind k<strong>ein</strong>en hohen Temperaturschwankungenausgesetzt. Im Hochfrequenzbereich (über 20 kHz) nimmt <strong>der</strong> <strong>Wirkwi<strong>der</strong>stand</strong> durch denSkineffekt mit <strong>der</strong> Frequenz zu (Tabelle).Der Skineffekt wird durch Selbstinduktion im Leiter hervorgerufen.Da das Leiterinnere von mehr magnetischen Feldlinien umschlossen <strong>ist</strong> als die Außenhaut (engl.: skin = Haut),wirkt die induzierte Gegenspannung innen im Leiter stärker als außen. Die Folge <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Stromverdrängung indie Randzone des Leiters. Wenn dadurch das Leiterinnere praktisch stromlos wird, bedeutet das <strong>ein</strong>eQuerschnittsvermin<strong>der</strong>ung und damit <strong>ein</strong>e <strong>Er</strong>höhung des Wi<strong>der</strong>standswertes.Man verwendet deshalb im Hochfrequenzbereich beson<strong>der</strong>e Leiter wie-Hochfrequenzlitze, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>ein</strong>e Anzahl sehr dünner, isolierter Einzela<strong>der</strong>n verseilt <strong>ist</strong> o<strong>der</strong>- Kupferrohre, <strong>der</strong>en Oberfläche durch <strong>ein</strong>e Versilberung erhöhte Leitfähigkeit besitzt.Im Bereich <strong>der</strong> Nachrichtenübertragung durch Kabel sind diese Lösungen zu aufwendig. Die Wi<strong>der</strong>standszunahmedurch den Skineffekt <strong>ist</strong> <strong>bei</strong> den relativ dünnen Leitern, wie sie in Nachrichtenkabeln verwendetwerden, unter f = 5 kHz unbedeutend (Tabelle). Bei Tonfrequenzübertragung kann sie deshalb vernachlässigtwerden.Bei Übertragungen im Hochfrequenzbereich nimmt <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>standswert aller Leitungen erheblich zu. BeiKoaxialleitungen spielt hier<strong>bei</strong> neben <strong>der</strong> Frequenz <strong>der</strong> größere Leitungsdurchmesser <strong>ein</strong>e Rolle.1


LeitungskennwerteDie Größen R, C, L und G <strong>ein</strong>er Leitung sind sämtlich von <strong>der</strong> Leitungslänge abhängig. Es <strong>ist</strong> deshalb üblich,sie mit ihren jeweiligen Maß<strong>ein</strong>heiten auf <strong>ein</strong>en Kilometer zu beziehen. Sie werden dann Leitungskennwertegenannt und mit R', C', L' und G' bezeichnet. So <strong>ist</strong> R' <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>standswert <strong>ein</strong>er Leitung von <strong>ein</strong>emKilometer Länge, mit hin- und zurückführendem Leiter:In gleicher Weise ergeben sich auch die übrigen Kennwerte und ihre Maß<strong>ein</strong>heiten:In <strong>der</strong> Tabelle sind für <strong>ein</strong>ige Leitungsarten die Leitungskennwerte <strong>bei</strong> f = 800 Hz angegebenNach Umwandlung <strong>der</strong> Gleichung für R' lässt sich aus den Kennwerten z. B. die Leitungslänge berechnen.Lösung:<strong>Er</strong>satzschaltbild <strong>ein</strong>er LeitungDie Größen <strong>ein</strong>er Leitung o<strong>der</strong> ihre Kennwerte beziehen sich wegen des gleichmäßigen Kabelaufbaus auf dieganze Länge. Man kann sich jedoch den Wert <strong>ein</strong>er Größe in <strong>ein</strong>em entsprechenden Bauteil konzentriertvorstellen. Mit den Schaltzeichen dieser <strong>Er</strong>satz-Bauteile lässt sich <strong>ein</strong>e Leitung übersichtlich als Schaltungdarstellen und auch berechnen. Bei Verwendung <strong>der</strong> Leitungskennwerte ersetzt <strong>ein</strong>e solche Schaltung <strong>ein</strong>eLänge von 1 km Leitung.Die Werte von Leitungswi<strong>der</strong>stand R und Induktivität Lmüssten eigentlich auf Hin- und Rückleiter aufgeteiltwerden. Da die Stromstärke jedoch in <strong>bei</strong>den Leiterngleich groß <strong>ist</strong>, können mit <strong>der</strong> gleichen Wirkung R und Lauch in <strong>ein</strong>em Leiter zusammengefasst dargestelltwerden.Ebenso <strong>ist</strong> die Anordnung <strong>der</strong> Schaltzeichen für dieLeitungsgrößen o<strong>der</strong> Leitungskennwerte im <strong>Er</strong>satzschaltbildwillkürlich gewählt.Wirkung <strong>der</strong> Leitungsgrößen2


Betrachtet man nun die <strong>ein</strong>zelnen Größen (Wi<strong>der</strong>stände) und ihre Lage in <strong>der</strong> Schaltung, dann wird deutlich,welche Wirkung sie auf Spannung und Strom in <strong>der</strong> Leitung ausüben. Die Abbildung zeigt das<strong>Er</strong>satzschaltbild <strong>ein</strong>er Leitung, an <strong>der</strong>en Ausgang <strong>der</strong> Lastwi<strong>der</strong>stand Ra angeschlossen <strong>ist</strong>. Die Stärke desEingangswechselstroms in dieser Schaltung hängt nicht nur von U1 und Ra ab, son<strong>der</strong>n ebenfalls von denLeitungsgrößen. Der Leitungswi<strong>der</strong>stand R verursacht den Spannungsfall U R = R * I, <strong>der</strong> als Verlust von <strong>der</strong>Eingangsspannung U1 abzuziehen <strong>ist</strong> und damit <strong>ein</strong>e geringere Ausgangsspannung U2 ergibt.Die Leitungsinduktivität L bildet <strong>ein</strong>en induktiven Blindwi<strong>der</strong>stand X L, <strong>der</strong> <strong>ein</strong>e Selbstinduktions-Gegenspannungerzeugt. Es lässt sich <strong>ein</strong> induktiver Spannungsfall U L = X L * I berechnen, um den sich die AusgangsspannungU2 weiter vermin<strong>der</strong>t.Die Leitungskapazität C mit ihrem kapazitiven Blindwi<strong>der</strong>stand XC erfor<strong>der</strong>t <strong>ein</strong>en dauernden Lade- undEntladestrom, <strong>der</strong> sich als kapazitiver Blindstrom I C = U / XC berechnen lässt. Dieser Strom fließt über C undverringert die Ausgangsstromstärke I 2.Die Ableitung G (Leitwert) <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Kehrwert des Isolationswi<strong>der</strong>standes RS. Über diesen Leitwert <strong>der</strong>Isolation fließt <strong>der</strong> Ableitungsstrom I G = U / R IS = U * G, <strong>der</strong> ebenfalls die Ausgangsstromstärke I 2 herabsetzt.Durch die Wirkung <strong>der</strong> Leitungsgrößen sind die Werte von U 2 und I 2 am Ausgang <strong>ein</strong>er Leitung kl<strong>ein</strong>er alsdie Werte von U1 und I1 am Leitungs<strong>ein</strong>gang.Zusammenfassung: Die Leitungsgrößen R und L rufen Spannungsfälle hervor, die die AusgangsspannungU 2 <strong>der</strong> Leitung herabsetzen. Die Leitungsgrößen C und G lassen Querströme fließen, die dieAusgangsstromstärke I 2 herabsetzen.Aufgaben:1.Eine Papierisolierte Kupferleitung hat <strong>ein</strong>en Wi<strong>der</strong>standsbelag R’=57 Ohm/Km. Bei <strong>ein</strong>erWi<strong>der</strong>standsmessung zur Fehlerortung wird <strong>ein</strong> Schleifenwi<strong>der</strong>stand von 432 Ohm festgestellt. <strong>Er</strong>mitteln Sie dieEntfernung zwischen Messstelle und Fundort.2.<strong>Er</strong>läutern Sie die Wirkung von R’ und L’ in <strong>der</strong> <strong>Er</strong>satzschaltung <strong>ein</strong>er Leitung.3.Wie wirkt sich <strong>der</strong> Skineffekt im Bereich <strong>der</strong> Nachrichtenübertragung durch Kabel aus?Nennen Sie praktische Maßnahmen.3

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