12.07.2015 Aufrufe

Download Qualitätsbericht - EvK Castrop-Rauxel

Download Qualitätsbericht - EvK Castrop-Rauxel

Download Qualitätsbericht - EvK Castrop-Rauxel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gelebte Christlichkeit…… so lautet eine Überschrift in unserem Leitbild. Ein Leitbild bietet - wörtlichgenommen – eine Abbildung dessen, was unser Tun und Handeln leiten soll.Es richtet sich nach innen und außen, sodass sowohl Patienten und ihre Angehörigenals auch Mitarbeitende erkennen können, an welchen Maßstäben undRichtschnüren wir unser Handeln ausrichten.Ein christliches Ideal von Nächstenliebe und Barmherzigkeit mag sich alsGrundlage allen Handelns gut anhören, doch kommt es im Krankenhausalltagdarauf an, diesen Werten auch im klinischen Alltag eine praktische Umsetzungzu geben.PfarrerFrank ObenlüneschloßTheologischer DirektorEine konkrete Umsetzung bezieht sich auf den Umgang mit dem Thema Zeit,denn neben einer kürzer werdenden Verweildauer und einer zunehmendenZahl von Untersuchungen und Anwendungen soll es nach unserem Leitbildimmer auch Zeit für Gespräche geben.Diese Zeit für Gespräche ist ein festgeschriebener Punkt in unserem Leitbildund somit Ausdruck des Selbstverständnisses für ein konfessionelles Krankenhaus.Denn in den Zeiten für Gespräche spiegelt sich das Zuhören und Ernstnehmender Sorgen und Nöte unserer Patienten. Sie sollen bei uns erfahren, dass nichtallein ihre körperlichen Einschränkungen wahrgenommen und behandelt werden,sondern dass sie ganzheitlich gesehen werden als ein Wesen von Körper,Geist und Seele, das selbstverständlich menschlicher Zuwendung bedarf unddiese auch erhält.So ist uns unser Leitbild auch in 2012 zur Orientierung im Arbeitsalltag geworden.Frank ObenlüneschloßTheologischer Direktor5


In enger Gemeinschaft betreiben wir Evangelische Krankenhäuser mit ihrenangegliederten Einrichtungen in Herne, Eickel und <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>. Unser Auftraggründet in einem christlichen Menschen- und Weltbild, das allem LebenWürde und Wert beimisst. Ziel ist es, Krankheiten vorzubeugen, zu behandelnund Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten.KompetenzFür alle Mitarbeitenden verbindlich haben wir diesen Auftrag in einem Leitbildformuliert. Dieses stellt fest, dass die Patienten im Mittelpunkt unserer Arbeitstehen. Gemeinsam tragen alle Beschäftigten dazu bei, Krankheiten zu heilen,InnovationLeiden zu lindern und Sterbenden beizustehen. Wir wollen, dass unsere Patientensich im Krankenhaus geborgen fühlen und die beste medizinische Versorgungerhalten. Jeder einzelne Kranke soll sich als individuelle Persönlichkeitbehandelt wissen.MenschlichkeitIm Sinne unserer Patienten, Kunden und Mitarbeiter berücksichtigen wir diesenAuftrag bei der zukunftsorientierten Ausrichtung der Ev. Krankenhausgemeinschaft.Konsequente Anwendung höchster Qualitätsstandards und das Bemühenum kontinuierliche Verbesserung bilden die Grundlage unseres Handelns.Kompetente Ärzte bieten Spitzenmedizin, fachlich geschultes Pflegepersonaleine optimale Versorgung, Therapeuten helfen bei der Regeneration, Sozialberatungund Seelsorger kümmern sich um psychische und soziale Belange.7


VorwortUmsatz in Euro2012 118.377.0002011 112.900.0002010 105.645.980Im Jahr 2012 konnte die Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>bereits auf ein Jahr mit neuen gesellschaftsrechtlichen Strukturen im EvangelischenVerbund Ruhr zurückblicken und hat zu diesem Anlass auch einenFestakt begangen, zu dem viele regionale Partner und Persönlichkeiten aus derGesundheits- und Sozialwirtschaft zugegegen waren.Der Evangelische Verbund Ruhr (EVR) ist ein Zusammenschluss von zwei gleichberechtigtenPartnern der Diakonie Ruhr und der Ev. KrankenhausgemeinschaftHerne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>. Die seit Juli 2011 bestehende Holding macht die beidenPartner-Unternehmen zum größten evangelischen Arbeitgeber in der Regionmit ca. 4.700 Mitarbeitern. Gemeinsam weisen die Diakonie Ruhr und dieEvangelische Krankenhausgemeinschaft ein Umsatzvolumen von insgesamt230 Mio. Euro auf. Ziel des Zusammenschlusses ist es, an jedem Standort derbeiden Partner umfassende Gesundheits- und Versorgungsleistungen aus einerHand zu entwickeln. Beide Unternehmen haben ihre jeweiligen Unternehmensstrukturenbeibehalten und agieren unabhängig voneinander.Neben dieser strukturellen Veränderung stand das Jahr 2012 im Blickpunkt des125-jährigen Jubiläums des <strong>EvK</strong> Herne, das mit monatlichen Veranstaltungengefeiert wurde und zu dessen Gelingen zahlreiche Mitarbeitende mit großemEngagement beigetragen haben. Daneben war es ein Jahr der Fertigstellungvon großen Bauprojekten, insbesondere am Standort Eickel, wo sowohl derneue OP-Trakt in Betrieb genommen wurde als auch der Neu- und Erweiterungsbauder Intensivstation. Damit wurde die größte Investitionsmaßnahmein der Geschichte der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>abgeschlossen und alle Voraussetzungen geschaffen, um in der BetriebsstelleEickel die Weiterentwicklung des Thoraxzentrums Ruhrgebiet zu realisieren.Im Evangelischen Krankenhaus <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> wurde die letzte große Stationssanierungabgeschlossen und die Interne Funktionsdiagnostik konnte endlichihre neuen und modernen Räume beziehen.Durch den immer enger werdenden Arbeitsmarkt im Ärztlichen und FachpflegerischenDienst hat die Personalakquise wie im Vorjahr einen großen Raumeingenommen und in vielen Bereichen müssen immer wieder neue Weg ge-8


funden werden, um Mitarbeitende zu gewinnen. Auch dabei spielen die persönlichenKontakte von Mitarbeitenden und eine positive Außendarstellungdes Arbeitsplatzes eine ganz entscheidende Rolle. Inzwischen hat die Bereitstellungvon Zusatzangeboten eine immer größere Bedeutung. Hierzu gehöreninsbesondere die Zurverfügungstellung von Wohnraum, Kinderbetreuung,Fortbildung und Qualifikation und flexible Arbeitszeitmodelle.Alle Kliniken haben auch 2012 wieder am InEK Kalkulationsverfahren erfolgreichteilgenommen und damit an der Fortentwicklung des DRG Entgeltsystemsmitgewirkt. Die wiederholte Teilnahme und das Vorliegen von Vergleichsdatenermöglichen sehr differenzierte Aussagen über die Kosten- und Erlösstrukturvon Einzelleistungen und dienen der Optimierung von Behandlungsprozessenin den Kliniken.Mit diesen Maßnahmen, einer kontinuierlichen Finanz- und Investitionsplanungund einem zielorientierten Kosten- und Erlöscontrolling haben wir unsökonomisch gut positioniert und uns auf die Veränderung der sich weiter verschlechterndenRahmenbedingungen und den zusätzlichen Wettbewerbsdruckpositiv eingestellt. Die nachhaltig positive Leistungsentwicklung im Jahr 2012,die Bereitschaft der Kliniken, ihr medizinisches Angebot beständig weiter zuentwickeln und die kontinuierliche Verbesserung des Unterbringungsangebotesfür unsere Patienten hat dazu geführt, dass die Ev. KrankenhausgemeinschaftHerne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> beste Noten im Leistungs- und Quartalsvergleich mitanderen Krankenhäusern erzielt hat. Die Verbesserung der Jahresergebnisse unsererKliniken zeigt auch die ökonomische Leistungsfähigkeit und gewährleistetunseren Anspruch, ein attraktiver und sicherer Arbeitgeber in der Region zu sein.Anzahl der Patienten2012 30.7672011 29.8802010 28.897Anzahl der Beschäftigten2012 2.0502011 2.0302010 1.970Heinz-Werner BitterGeschäftsführer9


Lagebericht1,48 %GrundlohnsummeGesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDas Jahr 2012 war gesamtwirtschaftlich von einer deutlich abschwächendenKonjunktur geprägt (Jahr 0,7 %, Vorjahr 3,0 %). Die Arbeitslosenentwicklungging mit dieser Entwicklung allerdings nicht einher, d.h. der Arbeitsmarkt ist imBereich der Fachkräfte weiterhin eng. Dieser Trend wurde durch im Vergleichzum Vorjahr weniger schnell wachsende Preise begleitet.Das stabil niedrige Zinsniveau stellte sich für die Aufnahme von Fremdkapitalfür die laufenden Baumaßnahmen für die Ev. Krankenhausgemeinschaft positivdar. Die tägliche Gelddisposition war allerdings durch ein sehr niedriges Zinsniveaugeprägt.Auf dem Arbeitsmarkt setzt sich die Situation des Vorjahres fort. Neben derTatsache, dass der Bedarf an Ärzten auf dem deutschen Markt nicht zu deckenist, treten jetzt auch in anderen Berufsgruppen, z.B. Fachpflege (OP, Intensiv),die ersten Engpasssituationen auf.Rahmenbedingungen der KrankenhäuserDie rechtlichen Rahmenbedingungen des Jahres 2012 für die Krankenhäusersind nachfogend kurz dargestellt und maßgeblich im Krankenhausentgeltgesetz(KHEntgG) und im GKV Finanzierungsgesetz (GKV-FinG) festgelegt.10


Bundesbasisfallwert 3.008,21 EuroSchleswig-HolsteinBrandenburgThüringenMecklenburg-VorpommernSachsenNiedersachsenSachsen-AnhaltBerlinNRW 2.976,36 EuroHessenHamburgBaden-WürtembergBayernBremenSaarlandRheinland-Pfalz2.976,36 €Landesbasisfallwert 2012Landesbasisfallwerte im LändervergleichDie Grundlohnsumme belief sich im Jahr 2012 auf 1,48 %. Daneben erhieltendie Krankenhäuser eine Nachfinanzierung der ungedeckten Personalkosten inHöhe von 0,51 %, d.h. von einem Drittel der tatsächlich angefallenen Personalmehrkosten.Das Leistungsgerüst für die Krankenhäuser wurde auf der Basis der hochgerechnetenDaten des Jahres 2012 vereinbart. Daneben fand die Anpassung aufden Landesbasisfallwert in Höhe von 2.976,36 Euro statt. Die Mittel für dasFörderprogramm Pflege, die den Krankenhäusern in den letzten 3 Jahren zugeflossensind, wurden 2012 nur teilweise in den Landesbasisfallwert eingepreist.Die verbleibende Summe musste durch die Dokumentation und Abrechnungbesonders schwer pflegebedürftiger Patienten (PKMS) vereinnahmt werden.Dies ist in den Krankenhäusern der Ev. Krankenhausgemeinschaft in vollemUmfang gelungen.Dieser Budgetentwicklung standen Tarifsteigerungen für die nicht-ärztlichenMitarbeiter in folgender Höhe gegenüber. Die Nachwirkung des Tarifvertrages2011 belief sich auf rund 0,7 %. Darüber hinaus erfolgte in 2012 eine Tariferhöhungzum 1. Juni 2012 um 3,5 %. Die Tarifverhandlungen für den ÄrztlichenDienst endeten mit einer Tariferhöhung von 3,4 % zum 1.4.2012, daneben hatteder Tarifvertrag des Vorjahres eine Nachwirkung in Höhe von 0.85 %.Positiv war die Absenkung der Sozialversicherungsbeiträge um 0,2 Prozentpunkteund die Einführung der Eigenbeteiligung der Mitarbeiter an der KZVK-Umlage zu sehen. Der Sanierungsbeitrag der KZVK beläuft sich weiterhin auf2 % und belastet die Personalkosten damit dauerhaft mit rund 720 TEuro jährlich.Das Jahresergebnis 2012 wurde deshalb im Wesentlichen von zwei Faktorenbeeinflusst. Mit der Nachtragsvereinbarung für die Krankenhäuser konnte einTeil der Differenz zwischen Grundlohnsumme und Personalkostensteigerunggeschlossen werden. Daneben hat die Leistungs- und Produktivitätssteigerung,insbesondere am Standort <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>, zu einer deutlichen Ergebnisverbesserunggeführt.11


Der Personalbereich war beeinflusst von der immer schwieriger werdenden Situationauf dem Ärztemarkt, aber auch auf dem allgemeinen Fachkräftemarkt.Im Ärztlichen Dienst sind insbesondere die Kliniken für Anästhesiologie, Neurologieund Frauenklinik zu nennen. Immer wieder müssen Personalengpässedurch Fremdärzte abgedeckt werden und auch im Bereich der Pflegefachkräftesetzt sich diese Entwicklung fort. In vielen Bereichen kann der Einsatz jedochnicht vermieden werden, um den Anforderungen der Arbeitszeitgesetzgebunggerecht zu werden. Die Ev. Krankenhausgemeinschaft hat hierfür finanzielleMittel in Höhe von 1,2 Mio. Euro aufgewandt.BelegungsentwicklungDas Evangelische Krankenhaus <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> hat gegenüber dem Vorjahr imDRG-Bereich 211 mehr Patienten (einschl. Überlieger am Jahresanfang) behandelt,der individuelle Schweregrad aller Fälle im DRG-Bereich lag mit einemCMI von 1,005 Punkten (Vorjahr: 0,981) deutlich über dem des Vorjahres. ImErgebnis führte die sehr gute Fallzahlentwicklung mit der Entwicklung des CMIzu einer Erhöhung der Bewertungsrelationen um 469 Punkte.150001200090006000Fallzahlenentwicklung im<strong>EvK</strong> <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>300002008 2009 2010 2011 2012CMI-Entwicklung<strong>EvK</strong> <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>2012201120101,000,980,97An der positiven Patientenentwicklung waren insbesondere die Klinik für InnereMedizin, die Klinik für Geriatrie und Rehabilitation sowie die Klinik fürChirurgie beteiligt. Das Krankenhaus hat das vereinbarte CM Punkte Volumenum 220 Punkte überschritten.Mit dieser Belegungsentwicklung ging eine entsprechende Erlösentwicklungeinher, die nicht durch eine parallel hohe Kostenentwicklung begleitet wurde.In diesem Zusammenhang ist das lfd. Jahresergebnis auf 788 TEuro gestiegen(Vj: 584 TEuro).12


200001500010000500002008 2009 2010 2011 2012Fallzahlenentwicklung im<strong>EvK</strong> HerneIm <strong>EvK</strong> Herne war die Patientenentwicklung (einschließlich Überlieger am Jahresanfang)ebenfalls positiv. Sie stieg von 17.435 auf 18.001 Patienten; gleichzeitigsank allerdings der CMI von 1,219 auf 1,181. Das Krankenhaus hat damitdas Budget um insgesamt 267 Punkte unterschritten, weil der quantitativenLeistungsentwicklung, die qualitative nicht folgen konnte. Der vereinbarte CMIlag bei 1,21 (mit Überlieger).In diesem Zusammenhang hat sich das Jahresergebnis auf Vorjahresniveaustabilisiert bei 412 TEuro (Vj: 423 TEuro)CMI-Entwicklung<strong>EvK</strong> Herne2012201120101,181,221,17Die Belegungsentwicklung des <strong>EvK</strong> Herne war durch die positive Leistungsentwicklungder Kliniken für Gefäßchirurgie und der Thoraxchirurgie geprägt, wasinsbesondere auf die deutlich erweiterten OP-Kapazitäten am Standort Eickelzurückzuführen ist. Damit ist es gelungen, die Patientenzahlen am dortigenStandort zu steigern und die Investitionen in den Standort zu rechtfertigen.Auch die Klinik für Neurologie konnte dort erstmals die zusätzlichen Bettenkapazitätennutzen.13


Finanzielle EntwicklungDie Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> gGmbH blickt mitihren Krankenhäusern an den Standorten in Herne, Eickel und <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>sowie den fünf Tochtergesellschaften auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012zurück.Der konsolidierte Gesamtumsatz der Ev. Krankenhausgemeinschaft erhöhtesich gegenüber dem Vorjahr um 5.5 Mio. Euro bzw. 4,9 % auf 118 Mio. Euro.Dabei entfielen insgesamt 97,8 % der Umsatzleistungen auf die Krankenhäuser.Die Krankenhäuser erzielten somit einen um 5.7 Mio. Euro bzw. 5,2 % höherenUmsatz in ihrem Kerngeschäft, der stationären und ambulanten Patientenversorgung.Dies ist hauptsächlich auf einen Anstieg der Patientenzahlen zurückzuführen.In beiden Häusern wurden insgesamt 30.767 Patienten behandelt,gegenüber 29.880 in 2011. Die Auslastung der 821 Krankenhausbetten betrug78 % (Vorjahr 79 %) bei einer Verweildauer von 7,6 Tagen (7,9 Tagen).Die Bilanzsumme verringerte sich geringfügig um 668 TEuro auf 121,5 Mio.Euro. Erfreulich war, dass die Ev. Krankenhausgemeinschaft auch in 2012 wiederein deutlich positives Ergebnis erwirtschaftet hat. Somit erhöhte sich auchdie Eigenkapitalquote um 5,6 Prozentpunkte auf 43,4 % der Bilanzsumme.Cash flow(selbstfinanziert)2012201120103.649 T €3.264 T €4.532 T €2012 2011 2010Bilanzsumme in T € 121.535 122.203 134.703Gesamtumsatz in T € 118.377 112.900 106.557Eigenkapital in T € 48.120 46.229 46.507Eigenkapitalquote in % 39,6 37,8 34,5Anlagevermögen in T € 83.732 79.358 75.850fremdfinanziert % 31,9 32,7 34,3eigenfinanziert % 68,1 67,3 65,7Investitionen in T € 11.403 10.224 10.710davon im Baubetrieb in T € 8.212 6.917 7.504davon med.-techn. + sonstige Einrichtungen in T € 3.191 3.307 3.206Das Anlagevermögen der Ev. Krankenhausgemeinschaft ist gegenüber demVorjahr mit 4,4 Mio. Euro auf 83,7 Mio. Euro gestiegen. In den vergangenenfünf Jahren wurden insgesamt über. 47,4 Mio. Euro investiert. Für Baumaßnahmenwurden rd. 30,2 Mio. Euro und für medizinisch-technische und sonstigeEinrichtungen rd. 17,2 Mio. Euro investiert, um optimale Versorgungs- undUnterbringungsmöglichkeiten für die Patienten zu schaffen. Daneben hat dieEv. Krankenhausgemeinschaft in den letzten 10 Jahren zusätzlich noch rd. 50Mio. Euro für Instandhaltungsmaßnahmen in den drei Krankenhäusern aufgewendet.14


Seit 2002 erhöhte sich der Anteil des mit Eigenmitteln finanzierten Anlagevermögensvon 40,9 % auf 68,1 %. Somit hat sich der Anteil der Investitionen ausEigenmitteln in diesem Zeitraum um rd. 67 % erhöht und der daraus resultierendenegative Ergebnisbeitrag der Abschreibungen betrug allein in 2012 rd.3,4 Mio. Euro. Dieser Sachverhalt macht deutlich, dass die Ev. Krankenhausgemeinschaftvor dem Hintergrund der unzureichenden Finanzierung durch dasLand NRW immer mehr Investitionen aus eigener Kraft bewältigen muss, umwettbewerbsfähig zu bleiben. Auch die in 2008 vom Ministerium für Arbeit,Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen eingeführte Baupauschalewird diesen Trend nicht stoppen können, da sie nur einen kleinen Teildes stetig wachsenden Bedarfs an medizinischer Innovation abdeckt.Obwohl die finanziellen Belastungen in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommenhaben, ist das externe Banken-Rating der Ev. Krankenhausgemeinschaftunter Basel II-Gesichtspunkten erneut sehr positiv ausgefallen.Trotz zunehmend angespannter gesundheitspolitischer Lage und dem allgemeinenTrend der Unternehmen, Personal abzubauen, hat die evangelischeKrankenhausgemeinschaft die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf2.050 Beschäftigte erhöht.Damit wurde die Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> gGmbHauch in diesem Geschäftsjahr sowohl ihrem Anspruch als Dienstleister im Gesundheitswesenals auch als verantwortungsvoller evangelischer Arbeitgebergerecht.15


Umwelt und EnergieFür die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> ist derSchutz der Umwelt ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Verantwortung.In einem Unternehmen, das 2.030 Mitarbeiter beschäftigt und jährlich rund30.000 Patienten stationär versorgt, fallen ein hoher Energiebedarf und großeAbfallmengen an.Die Ev. Krankenhausgemeinschaft sieht sich in der Verpflichtung, ökologischund ökonomisch mit den Umweltressourcen umzugehen. Es gehört zu den Unternehmenszielen,kontinuierlich für die Belange des Umweltschutzes zu arbeitenund sich regelmäßig einer externen Überprüfung zu stellen.Strom- und Wasserverbrauch<strong>EvK</strong> Herne2012Strom:4.735.284 kWh2011Strom:4.660.319 kWh2012Wasser: 30.386 m 32011Wasser: 44.940 m 3Strom- und Wasserverbrauch<strong>EvK</strong> <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>2012Strom: 2.690.605 kWh2011Strom: 2.765.957 kWh2012Wasser: 31.969 m 32011Wasser: 35.114 m 316


AbfallwirtschaftAm 1. Juni 2012 ist das neue Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaftund Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen in Kraft.Damit wurde die EU-Abfallrichtlinie 2008/98/EG, AbfRRL in deutsches Rechtumgesetzt und das bestehende Abfallrecht umfassend modernisiert. Ziel desneuen Gesetzes ist es, durch Stärkung der Abfallvermeidung und des Recyclingsden Umwelt- und Klimaschutz sowie die Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaftzu verbessern.Die Ev. Krankenhausgemeinschaft, die schon seit vielen Jahren eine intensiveAbfalltrennung betreibt, versteht das neue Gesetz als Anregung, um die im Unternehmenbereits existierende Praxis weiter zu verbessern. So ist beim Recyclinggeplant, im Bereich Papierentsorgung in Zukunft zwischen Zeitschriftenund Pappe allgemein zu differenzieren.201020112012Nicht nur um Wiederververwertung, sondern auch um soziale Verantwortunggeht es der Ev. Krankenhausgemeinschaft bei der Entsorgung von Elektrogeräten.So werden Computer, Drucker oder Monitore, bereits seit Jahren demVerein der Jugendhilfe und Berufsbildung „IT-Jugend e.V.“ übergeben.AbluftDie Einrichtung von Operationssälen stellt auch für Energie-Spezialisten einehohe Anforderung an die Keimarmut dar. Dies betrifft den Einbau großer Zuluftdeckenmit turbulenzarmer Verdrängungsströmung der Luft und endständigernHochleistungs-Schwebstoffiltern. Ziel dieser Systeme ist die Schaffungeines großflächigen, keimfreien Operationsfeldes.Ein solches System, mit dem der höchste Schutz des Patienten vor postoperativenInfektionen gewährleistet ist, wurde 2012 in dem neuen Operationszentrumam <strong>EvK</strong> Herne-Eickel installiert. Die zum Betrieb der großflächigenOP-Zuluftdecke bnötigte Luftmenge wird aus Energie-Gründen nur zum Teilaus Frischluft aufbereitet. Die restliche Luftmenge wird über integrierte Umluftdeckenmodellezur Verfügung gestellt. Die Umluft wird auf dem Weg zurOP Zuluftdecke mit der Außenluft gemischt und homogenisiert.Die Rückluft aus dem OP wird über ein normgerechtes Kanalsystem mit entsprechendenEinbaukomponenten über das Kompaktgerät ins Freie geleitet. EinAbführen der thermischen Lasten sowie Gerüche und sonstige Schadstoffe istsomit ideal gewährleistet.Die Außenluft wird über ein Kompaktgerät in Hygieneausführung aufbereitet.Eine hochwertige Filterung sowie Temperierung der Außenluft ist somitsichergestellt. Wird der OP nicht genutzt, wird die Anlage in den Erhaltungsbetriebabgesenkt und arbeitet bei stark reduzierter Luftleistung. Für Notfälleaußerhalb der Betriebszeiten ist ein sofortiges Zuschalten in den Normalbetriebmöglich.Energiekosten17


188 Meldungen wurden in die jeweiligen Meldekreise weitergeleitet. Davonkonnten zwischenzeitlich 68 der bearbeiteten Meldungen als gelöst abgeschlossenwerden. Die am häufigsten zu bearbeitenden Risiken betrafen dieThemenbereiche Ablauforganisation, Behandlung/Therapie/Hygiene und Verhalten.Beschwerde-/Meinungsmanagement2012 gingen im betrieblichen Vorschlagswesen 56 Verbesserungsvorschlägeein. Insgesamt wurden 18 Gutachten und Stellungnahmen zur Entscheidungsfindungvon der Bewertungskommission nach inhaltlicher und formalerÜberprüfung beauftragt. Von den eingereichten 56 Vorschlägen wurden 6 andie Geschäftsführung zur endgültigen Entscheidung über die Annahme weitergeleitet.Seit Bestehen des Vorschlagswesens wurden die angenommenen Vorschlägemit insgesamt 132 Tagen Sonderurlaub prämiert.Die Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> gGmbH fasst seitmehreren Jahren medizinische Kompetenz und fachliche Schwerpunktbereichezu „Medizinischen Zentren“ zusammen, mit dem Ziel, eine schnelle, kompetenteund moderne Medizin nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand garantierenzu können. Diese Entwicklung wurde im Jahre 2012 konsequent anden einzelnen Betriebsstellen fortgeführt. Es existieren in der Ev. Krankenhausgemeinschaft13 medizinische Zentren.In den onkologischen Zentren im <strong>EvK</strong> Herne - dem Darmkrebszentrum unddem Lungenkrebszentrum - wurde 2012 nach den Qualitätskriterien der DeutschenKrebsgesellschaft die jährliche Qualitätsüberprüfung ohne festgestellteAbweichungen durchgeführt.Die Kliniken für Neurologie stellten sich an beiden Krankenhäusern den Qualitätsbewertungender Deutschen Schlaganfallgesellschaft und wurden beide2012 rezertifiziert.In der Frauenklinik Herne wurde der Behandlungspfad zur operativen Behandlungder weiblichen Inkontinenz von der Fachgesellschaft erfolgreich überprüft.Eine Neustrukturierung im Bereich Wundmanagement und Ernährungsmanagementhat 2012 stattgefunden. Es wurde eine hausübergreifende Ernährungskommissionneu etabliert. Die bereits bestehende Wundkommission am<strong>EvK</strong> Herne wurde ebenfalls hausübergreifend neu strukturiert. Ebenfalls neusind sogenannte Wund- und Ernährungskonferenzen der Kliniken gemeinsammit Hausärzten. Hier erfolgt ein intensiver Austausch über eine optimale Behandlungder gemeinsamen Patienten.3631441.502LobKritikAnregung19


Evangelisches Krankenhaus HerneAkademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-EssenDas Evangelische Krankenhaus Herne verfügt über 12 Fachkliniken, die sichzusammensetzen aus Anästhesiologie und Intensivmedizin, Allgemeiner Chirurgie,Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie,Innere Medizin, Pneumologie und Infektiologie, Neurologie, Frauenklinik,Radiologie (Nuklearmedizin, 3-Tesla-MRT, 320º Offenes MRT, PET-CT)und als Belegabteilung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. In der Klinik für Neurologiewird die einzige Stroke-Unit mit 8 Betten zur Behandlung des akuten Schlaganfallsin der Region vorgehalten. Darüber hinaus weisen die beiden Standorte inHerne-Mitte und Herne-Eickel insgesamt 12 OP-Einheiten und zwei Kurzzeitbehandlungszentrenauf. Zur stationären Versorgung stehen 451 Betten zurVerfügung. Für die Behandlung und Betreuung der Patienten sind 702 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter im Einsatz. Das <strong>EvK</strong> Herne ist zertifiziert nach KTQ.71.115.000 €Umsatzerlös 2012Beim Umsatzerlös setzte sich der seit Jahren zu verzeichnende Trend der Umsatzerlössteigerungdes <strong>EvK</strong> Herne auch 2012 fort. Erzielt wurden 71.115.000Euro. Im Vorjahr waren es 67.980.000 Euro. Eine Steigerung ist auch bei derZahl der stationär behandelten Patienten zu verzeichnen. Im vergangenen Jahrwaren es an beiden Standorten insgesamt 17.435 Patienten, 2012 waren es18.001.Das Jahr 2012 stand unter dem Stern des 125-jährigen Geburtstag des <strong>EvK</strong>Herne. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm machte auch der Öffentlichkeitdeutlich, dass das <strong>EvK</strong> nicht nur eine kompetente Gesundheitseinrichtungist, sondern dass dort auch viele Menschen mit Herz und Engagementihren Dienst verrichten.Menschlichkeit war auch das zentrale Thema beim Jubiläum der Palliativstationund des Ambulanten Hospiz- und Palliativdienstes. Seit 20 bzw. 15 Jahrenspielt das <strong>EvK</strong> Herne eine zentrale Rolle in der palliativen Betreuung schwerstkrankerund sterbender Patienten. Allein auf der Palliativstation, die über 6Betten verfügt, sind in den vergangenen 20 Jahren mehr als 2.500 Patientenversorgt worden.20


Nur ein geringer Teil der Versorgung wird durch die Krankenkasse gedeckt.Sämtliche Sonderaufwendungen, die für eine palliativmedizinische Betreuungunerlässlich sind, müssen durch Spendengelder abgedeckt werden, die durcheinen Förderverein aufgebracht werden. Generell wird in Deutschland nur 0,01 %der Krankenkassenleistung für Palliativmedizin aufgewendet.Die hohe Akzeptanz des <strong>EvK</strong> Herne bei den Bürgern der Stadt zeigt sich nichtnur an der kontinuierlichen steigenden Zahl der Patienten, die sich für eine Behandlungim <strong>EvK</strong> entscheiden, sondern auch an dem großen Interesse, das denim Hause stattfindenden Veranstaltungen entgegengebracht wird. So kamenallein zum großen Sommerfest 2012 über 2.000 Besucher.Innere MedizinAllgemein-/ViszeralchirurgieUnfallchirurgie/OrthopädieGefäßchirurgieThoraxchirurgieEntwicklung derPatientenzahlen201220112010PneumologieFrauenklinikNeurologieHNO0 1000 2000 3000 4000 5000 600021


Stationäre Patienten2012 18.0012011 17.4352010 16.908Positiv schlug auch die Speisenbefragung unter den Patienten der Krankenhausgemeinschaftzu Buche. Die Zentralküche, die ihren Sitz im <strong>EvK</strong> Herne hatund für die Versorgung sämtlicher Standorte des Gesundheitsunternehmenszuständig ist, hatte sich zum dritten Mal einer durch ein externes Unternehmenbegleiteten Befragung gestellt. Das Ergebnis fiel extrem positiv aus. Nur2 % der Befragten hatten etwas zu beanstanden. Trotz des sehr guten Ergebnisseswird man auch in Zukunft weitere Befragungen durchführen, um denhohen Standard zu halten bzw. noch weiterzuentwickeln.In baulicher Hinsicht war 2012 ebenfalls ein besonderes Jahr für das <strong>EvK</strong> Herne:Das Projekt Bettenhaus, Operations-Zentrum und Erweiterung der Intensivstation,mit 19 Mio. Euro das teuerste Bauprojekt in der Geschichte des HernerBehandlungstage2012 120.6932011 124.4342010 121.477Krankenhauses, wurde komplett fertig gestellt. Im März 2012 ging der Operationsbereichmit vier Operationssälen, ausgestattet mit modernstem Medizin-Equipment, in Betrieb. Einen wichtigen Schwerpunkt im neuen OP-Zentrumbildet die Thoraxchirurgie. Die Klinik unter der Leitung von Dr. Erich Hecker istdeutschlandweit eine von nur fünf Fachkliniken mit der DoppelzertifizierungLungenkrebszentrum und Kompetenzzentrum für Thoraxchirurgie. Jährlichwerden hier fast 4.000 Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet behandelt.Die Ausstattung der Säle ist nach den neuesten technischen Erkenntnissenerfolgt und hat allein 3 Mio. Euro gekostet. Es gibt ein Übertragungssystem,das in der Lage ist, das Geschehen im OP an jeden gewünschten Ort in derWelt zu übertragen. Darüber hinaus sind die Thoraxchirurgen mit einem ultramodernen120-Watt-Laser-System ausgestattet worden, das vor allem bei derEntfernung von Tumoren eingesetzt wird. Eine große Bedeutung hat in Zeitenvon multiresistenten Keimen die Hygiene. Das <strong>EvK</strong> Herne erfüllt in seinen OPsmit einer Raumluftklasse 1A die höchsten Anforderungen.Den Schlusspunkt des Bauprojekts OP-Zentrum setzte die Eröffnung der Intensivstationim Dezember 2012. Die Kosten für diese Funktionseinheit, die eine22


Erhöhung der Bettenkapazität um 40 % bedeutete, betrugen 2,5 Mio. Euro. Derneue Bereich präsentiert sich auf 750 Quadratmetern hochmodern und untertechnischen und hygienischen Gesichtspunkten auf dem höchsten Sicherheitsstand.Sämtliche Geräte, ob Patientenüberwachungsmonitore, InfusionsoderAbsauggeräte sind als Deckenversorgungseinheit angebracht. Neu sindInfusionspumpen, die an ein Alarmmanagementsystem angeschlossen sind,das es ermöglicht, zentral den Status der Pumpen abzulesen und frühzeitignotwendige Infusionen vorzubereiten.Die Klinik für Viszeralchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Kemenam <strong>EvK</strong> Herne machte gemeinsam mit der Frauenklinik unter der Leitung vonLuljeta Korca von sich reden, als die neue Technik des Operierens in 3D eingeführtwurde. Die Dreidimensionalität bedeutet für den Chirurgen eine wesentlichbessere und schnellere Orientierung im Bauchraum, da er das Geseheneeins zu eins umsetzen kann. Den unmittelbaren Blick in den Bauchraum ermöglichtdie in Verbindung mit der Kameraoptik eingesetzte Polarisationsbrille.Mit einem neuen Angebot, das neben medizinischen auch kosmetische Erfolgeerzielt, konnte sich 2012 die Klinik für Gefäßchirurgie unter der Leitung derChefärzte Dr. Ann-Kathrin Dauphin und Dr. Shoaeddin Damirchi weiter profilieren.Die perkutane Radiofrequenz-Therapie ist ein Verfahren, das sowohlKrampfadern als auch Besenreiser entfernt. Der Vorteil der neuen Methodeliegt darin, dass sie kaum Nebenwirkungen mit sich bringt. Im Vergleich dazukann die herkömmliche Laserbehandlung, die sonst in diesem Bereich eingesetztwird, Pigmentstörungen oder sogar Verbrennungen zur Folge haben.Verweildauer (Tage)2012 6,72011 7,12010 7,223


125 Jahre <strong>EvK</strong> HerneDas Jahr 2012 war stark geprägt durch den 125. Geburtstag des <strong>EvK</strong> Herne.In jedem Monat standen Veranstaltungen aus den verschiedensten Bereichenund der unterschiedlichsten Größenordnung auf dem Programm. Die Palettereichte vom medizinischen Vortrag über Ausstellungen und Theaterdarbietungenbis hin zu Sommerfesten sowohl für die Öffentlichkeit als auch für dieMitarbeitenden.Den Auftakt bildete der 11. Januar. Mit wehenden Fahnen und einer Festveranstaltungstartete das <strong>EvK</strong> Herne in das Jubiläumsjahr. An diesem Tag wurde dieChronik des <strong>EvK</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt.Groß-Plakate und Busse mit <strong>EvK</strong>-Werbung sorgten dafür, dass das Krankenhausjubiläumkeinem Herner Bürger verborgen blieb.Wie es einst an der Wiescherstraße und der Hordeler Straße zuging, das vermitteltedie historische Ausstellung „Damals im <strong>EvK</strong>“. Sie wurde am 22. Februaran beiden Standorten eröffnet. Historische Fotos, aber auch alte chirurgischeInstrumentarien vermittelten einen Eindruck vom Krankenhausalltag längstvergangener Zeiten. Ehemalige Mitarbeiterinnen, die in ihre alte Diakonissentrachtgeschlüpft waren, ließen die Gäste an ihren Erinnerungen teilhaben.In das Jubiläumsjahr fiel auch die offizielle Eröffnung des Operationszentrumsin Eickel – das bedeutendste und teuerste Bauprojekt in der Geschichte des<strong>EvK</strong> Herne. Bevor hier jedoch die erste OP durchgeführt wurde, verwandeltedas Westfälische Landestheater aus <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> den Aufwachraum in eineBühne und präsentierte eine skurrile Lesung und eine schrille MusikrevueEs gab 2012 noch weitere bedeutende Jubiläen im <strong>EvK</strong> Herne. Die Palliativstationwurde 20 Jahre alt, der Ambulante Hospiz- und Palliativdienst 15 Jahre.Gefeiert wurde mit einer offiziellen Festveranstaltung, einem Tag der OffenenTür und einer Fachtagung. Das schon zur Tradition gewordene Palliativ-Fuß-24


allspiel Mediziner gegen Juristen wurde dieses Mal zu einem großen Turnierausgeweitet. Von den Theaterfrauen „Clownixen“ wurde extra zu diesem AnlassKindertheaterstück „mauseTODgelacht“ geschrieben.Das dritte große Jubiläum im <strong>EvK</strong> betraf die Krankenhausbücherei des <strong>EvK</strong>Herne. Sie feierte ihr 40-jähriges Bestehen.Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres war das große Sommerfest für die Öffentlichkeit.Bei strahlendem Sonnenschein strömten über 2.000 Besucher inden Krankenhausgarten. Sie brachten vor allem Küche und Hauswirtschaft insSchwitzen. Gaukler in historischen Kostümen trieben ihre Späße. Schminkaktionund Wasserspiele begeisterten die Kinder, während die Erwachsenen imAusstellungszelt der Kliniken und der anderen Krankenhausbereiche für drangvolleEnge sorgten. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit feierten die Mitarbeitendendes <strong>EvK</strong> Herne anschließend am 24. August in der Künstlerzeche UnserFritz ihre eigene Jubiläums-Party.Die historische Ausstellung bot einen Blick in die Vergangenheit des <strong>EvK</strong> Herne- bei der Foto-Ausstellung „Kompetenz – Innovation – Menschlichkeit“ ging esum die Gegenwart. Volker Beushausen, seit acht Jahren als Fotograf für die Ev.Krankenhausgemeinschaft im Einsatz, zeigte künstlerische Bild-Impressionenaus dem modernen Krankenhausalltag beider Standorte des <strong>EvK</strong> Herne.Krönender Abschluss des Jubiläumsjahres war die offizielle Feier für alle Mitarbeitendender Ev. Krankenhausgemeinschaft. Den Auftakt bildete ein Gottesdienstin der Herner Kreuzkirche, an den sich eine große Party anschloss, zu derüber 800 Mitarbeitende kamen.25


Evangelisches Krankenhaus <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-EssenDas Evangelische Krankenhaus <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> verfügt über 8 Fachkliniken:Anästhesiologie und Intensivmedizin, Chirurgie, Innere Medizin, Gastroenterologie,Neurologie, Geriatrie und Frührehabilitation, Frauenklinik, Psychiatrieund Psychotherapie. In der Klinik für Neurologie wird die einzige Stroke Unitmit 8 Betten zur Behandlung des akuten Schlaganfalls in der Region angeboten.Ergänzt werden die Kliniken durch ein Suchttherapiezentrum, eine Psychiatrischeund eine Geriatrische Tagesklinik sowie durch eine angeschlosseneRadiologische Praxis. Das Krankenhaus verfügt über 370 Betten und beschäftigt595 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das <strong>EvK</strong> <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> ist zertifiziertnach KTQ.Umsatzerlösentwicklung20122011201044.699.000 Euro42.090.000 Euro40.765.180 EuroDer Umsatzerlös lag 2012 mit 44.699.000 Euro deutlich über dem des Vorjahresmit 42.090.000 Euro. Dafür verantwortlich sind die gestiegenen Patientenzahlen.Ließen sich 2011 noch 12.445 Patienten am <strong>EvK</strong> <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> behandeln,so waren es im Berichtsjahr 12.766 Patienten.Zu den erfolgreichsten Kliniken des <strong>EvK</strong> <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> gehört die Neurologieunter der Leitung von Chefarzt Dr. Ralf Kuhlmann. Als alleinige Fachklinik ihrerArt auf dem Stadtgebiet ist sie Hauptanlaufstelle für alle Patienten mit Erkrankungendes peripheren und zentralen Nervensystems. Spezialisiert ist die Klinik26


auf die Behandlung von Schlaganfall und Parkinson. Im Berichtsjahr wurde derSchwerpunkt Parkinson weiter ausgebaut mit einem zusätzlichen Angebot fürPatienten mit einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung. Drei Verfahrenversprechen den Betroffenen eine deutliche Erleichterung ihrer Situation: dietiefe Hirnstimulation durch Elektroden, die ins Gehirn eingepflanzt werden, dieDuodopa-Pumpe - hier werden Medikamente über eine im Magen implantierteSonde im Dünndarm freigesetzt - sowie die ApoMorphin-Pumpe, bei der übereinen Zugang unter der Bauchhaut das Medikament ApoMorphin verabreichtwerden kann.Ebenfalls eine Klinik mit einem für die gesamte Region einzigartigen Angebotist die Gastroenterologie unter der Leitung von Dr. Holger Gespers. Rund 1.200Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Magen- oder Darmtrakteswerden hier jährlich behandelt. Um noch attraktiver zu sein, wurde 2012 dieEndoskopie völlig neu gestaltet und zum Teil mit neuen Medizingeräten ausgestattet.Insgesamt 435.000 Euro wurden hier investiert. Die Patienten werdennun von einem avantgardistisch gestalteten Wartebereich empfangen. Derneue zentrale, mit Monitoren ausgestattete Stützpunkt bietet den Patienten imAufwachraum optimale Sicherheitsbedingungen.Mit einem neuen Behandlungsangebot konnte 2012 auch die Klinik für Chirurgiepunkten. Chefarzt Dr. Henning G. Schulz, der den viszeralchirurgischenBereich leitet, führte mit LINX ein neues Operationsverfahren ein, das Abhilfebei Sodbrennen bietet. Bei dieser Technik wird dem Patienten eine flexibleKette aus Titan-Perlen mit Magnetkern um den geschwächten Schließmuskelzwischen Magen und Speiseröhre gelegt, der für den Reflux, den Rückflussvon beißender Magensäure, verantwortlich ist. Der Eingriff erfolgt auf laparoskopischemWege und dauert etwa 30 Minuten. Besonders eignet sich diesesStationäre Patienten2012 12.7762011 12.4452010 11.98927


Behandlungstage2012 112.4842011 112.1792010 108.698Verfahren für Patienten, die ihre Beschwerden nur geringfügig durch Medikamentelindern konnten.Als kompetentes Krankenhaus konnte sich das <strong>EvK</strong> <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> auch 2012wieder auf der Paracelsus-Messe präsentierten, einer großen Gesundheitsmesse,die in der Europahalle der Stadt veranstaltet wird und sich eines jährlichweiter zunehmenden Besucherandrangs erfreut. Mit hochkarätigen Vorträgenstellten sich hier die Kliniken für Innere Medizin II, die Chirurgie mit ihremSchwerpunkt Fußchirurgie, die Neurologie und die Klinik für Anästhesiologieund Intensivmedizin mit ihrem neuen Angebot der multimodalen Schmerztherapiefür chronische Rückenschmerzpatienten vor.Verweildauer (Tage)2012 8,82011 9,02010 9,1Auch mit eigenen, auf Fachleute ausgerichteten Symposien konnte das <strong>EvK</strong><strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> 2012 von sich reden machen. Mit krankhaften Aussackungender Hauptschlagader, aortalen Aneurysmen, befasste sich das 6. Angiologie-Symposium, geleitet von Chefarzt Dr. Jürgen Jahn. Zum mittlerweile 4. Diabetsesymposiumlud Chefarzt Dr. Holger Gespers ein. Die Fortsetzung der erfolgreichenReihe „<strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>er Gesprächspsychotherapie-Symposium“erfolgte durch Prof. Dr. Udo Bonnet. Der seit 2011 am <strong>EvK</strong> tätige Chefarzt fürPsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik hatte das unter seinem VorgängerProf. Dr. Ludwig Teusch ins Leben gerufene Tagungskonzept, das eineKombination aus Vorträgen und Workshops bietet, übernommen. Im Mittelpunktdes 13. Symposiums standen Alkohol-, Medikamenten- und Drogensuchterkrankungen.28


Innere MedizinGastroenterologieGeriatrieChirurgieEntwicklung derPatientenzahlen201220112010FrauenklinikNeurologiePsychiatrie0 500 1000 1.0001500 1.500 20002.000 2500 2.500 3000 3.000 350029


Ausblick 2013Feierte der Evangelische Verbund Ruhr mit seinen Partnern Ev. KrankenhausgemeinschaftHerne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> und Diakonie Ruhr im Berichtsjahr 2012noch seinen ersten Geburtstag mit einen großen Symposium zum Thema altersmedizinischeVersorgung, so plant er 2013 bereits seinen nächsten großenSchritt in Richtung Zukunft. Das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheide.V. wird sich spätestens zum 1. Januar 2016 dem EvangelischenVerbund Ruhr anschließen. Damit wird ein Diakonie Konzern mit über 6.000Beschäftigen und einem Jahresumsatz von 300 Mio. Euro entstehen.In dem Konzern arbeiten die darin zusammengeschlossenen Krankenhäuser,die Einrichtungen der Altenhilfe und der Behindertenhilfe sowie sonstige sozialeDienstleistungen in den Sparten Sozialwirtschaft und Gesundheitswirtschaftabgestimmt zusammen, um das evangelische Leistungsangebot in derRegion Bochum, <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>, Dortmund, Gelsenkirchen, Herne, Lünen undWitten weiter zu stärken.Für die Krankenhäuser der Ev. Krankenhausgemeinschaft sind die finanziellenRahmenbedingungen für das Jahr 2013 von unterschiedlichen Faktoren abhängig.In den Budgetverhandlungen ist damit zu rechnen, dass die Kostenträgermaximal die Leistungszahlen des Vorjahres anerkennen werden.Daneben werden in der Budgetsteigerung die Anpassung des Landesbasisfallwertesund der Veränderungswert hinterlegt. Der Veränderungswert ergibtsich durch einen Vergleich der Grundlohnrate (2013: 2,03 %) und demOrientierungswert, der sich auf 2,00 % beläuft. Der Orientierungswert wurdefür die Krankenhäuser erstmals festgelegt und soll die individuelle Preissteigerungsrateder Krankenhäuser für 2013 abbilden. Sofern sich dieser oberhalbder Grundlohnrate bewegt, erhalten die Krankenhäuser von der Differenz max.1/3. Dies ist für 2013 nicht der Fall.30


Vor diesem Hintergrund besteht im Jahr 2013 eine erhebliche Differenz zwischenden tariflichen Personalmehrkosten und der Refinanzierung durch denOrientierungswert.Der Orientierungswert wurde erstmals vom statistischen Bundesamt auf derBasis eines für die Krankenhäuser typischen Warenkorbs für den Zeitraum1.7.2011 - 30.06.2012 ermittelt und erhält leider keinerlei prospektive Elementefür das Jahr 2013. Dieser Orientierungswert ist für eine Kostenprognose 2013gänzlich ungeeignet und wegen dieser Defizite wird massiv auf Bundesebenedarum gestritten, prospektive Faktoren im Orientierungswert zu hinterlegen. Esmuss politisch gelingen, dass ein Krankenhaus in der Lage ist, ohne Mehrleistungendie Tarif- und Sachkostensteigerungen zu finanzieren.Dieser Budgetentwicklung stehen reale Tarifsteigerungen für den nicht-ärztlichenDienst von 3,5 % gegenüber. Der Tarifvertrag für den Ärztlichen Dienst hataus dem Vorjahr noch eine Nachwirkung von 0,85 % und ab dem 01.09.2013 istvon einer weiteren Steigerung von 3 % auszugehen.Die Krankenhäuser sehen sich damit erneut einem Jahr gegenüber, in dem dieSchere zwischen Budgetentwicklung und Tarifsteigerung deutlich auseinanderklafft.Daneben müssen sie einen Mehrleistungsabschlag von 25 % hinnehmen,was zu einer weiteren Unterfinanzierung der erbrachten Leistungen beiträgt.Die chronische Unterfinanzierung der Personalkosten setzt sich somit fort.Mit diesen Eckpunkten ist es für die Krankenhäuser weiter unumgänglich, dasLeistungsvolumen zu erhöhen.31


Evangelisches Krankenhaus Herne-MitteWiescherstraße 2444623 Hernewww.evk-herne.deEvangelisches Krankenhaus Herne-EickelHordeler Straße 7 – 944651 Hernewww.evk-herne.deEvangelisches Krankenhaus <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>Grutholzallee 2144577 <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong>www.evk-castrop-rauxel.deHerausgeberEv. Krankenhausgemeinschaft Herne | <strong>Castrop</strong>-<strong>Rauxel</strong> gGmbHWiescherstraße 2444623 Hernewww.evkhg-herne.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!