Informatorisches Unbundling im SAP - br-arbeitskreis-sapnt.de

19. SAP-/Neue Technologie - Konferenz in Dresden<br />

Informatorisches Unbundling im SAP - Umfeld<br />

Was ist aus Sicht des Betriebsrates zu beachten ?<br />

Ingmar Carlberg BIT e.V. Bochum<br />

Ingmar Carlberg / Hubert Graef - Mobil: 0172 / 28 08 913 Mail: ingmar.carlberg@bit-bochum.de<br />

BIT e. V. - Unterstr. 51 - 44892 Bochum - Tel: 0234 92231-13 Fax. 0234 92231-27 Internet: www.bit-bochum.de email: info@bit-bochum.de<br />

1

Definition und Zweck des Unbundling<br />

� Ausgangssituation<br />

�<br />

� Gas- und Stromnetze (Übertragung, Transport,<br />

Verteilung, Speicherung) als natürliches Monopol<br />

� andere Bereiche des vertikal integrierten EVU<br />

(Erzeugung, Förderung, Vertrieb etc.) stehen im<br />

Wettbewerb<br />

� Unbundling „verlangt“ die Trennung von Monopolund<br />

Wettbewerbsbereichen, d.h. Trennung des<br />

Netzbetrieb von Erzeugung und Vertrieb<br />



©BET<br />

2



� Die Deregulierung oder auch Liberalisierung der<br />

Energiemärktefür Gas und Strom ist dabei ein<br />

weltweiter Trend<br />

� Ein wesentliches Merkmal der Deregulierung ist<br />

dabei das Aufbrechen der Wertschöpfungskette, das<br />

als Unbundling bezeichnet wird.<br />



©SAP<br />

3



� Dabei wird das „natürliche Monopol“ der<br />

Übertragungs- und Verteilnetze von den im<br />

Grundsatz wettbewerbsorientierten<br />

Geschäftsprozessen der Energieerzeugung und des<br />

Energievertriebs getrennt<br />

� D.h. Netzdienste und Energieerzeugung/-vertrieb<br />

werden verschiedenen Unternehmenseinheiten<br />

zugeordnet<br />




4

Vertikal Integrierte Unternehmen<br />

� Als Adressaten für das Legal - Unbundling nennen die<br />

Richtlinienentwürfe vertikal integrierte Unternehmen.<br />

� Das sind nach Legaldefinition Einzelunternehmen, die<br />

mindestens eine der Funktionen "Übertragung oder<br />

Verteilung" und mindestens eine der Funktionen<br />

"Erzeugung oder Versorgung (Vertrieb)" wahrnehmen.<br />



5

Vertikale Integration<br />

Integriertes<br />

Energieversorgungsunternehmen<br />

Gas<br />

Speicher<br />

Fernleitung<br />

Verteilung<br />

Versorgung<br />

Strom<br />

Speicher<br />

Monopolbereich<br />

Übertragung<br />

Verteilung<br />

Versorgung<br />

Horizontale Integration<br />

Wasser<br />

Übertragung oder Verteilung<br />

plus<br />

Erzeugung oder Versorgung<br />

Pflicht zum<br />

Unbundling<br />




6

Vertikal Integrierte Unternehmen<br />

� Verfügt ein Unternehmen beispielsweise über die<br />

Bereiche Vertrieb und Verteilung, so ist es vertikal<br />

integriert – dies trifft auf nahezu alle deutschen<br />

Stadtwerke zu.<br />

� Unternehmen, die weniger als 100.000 angeschlossene<br />

Kunden versorgen, können von der Verpflichtung zum<br />

Legal Unbundling freigestellt werden (hier gilt die sog.<br />

„de - minimis - Regelung“).<br />

�<br />



7

Freistellungsmöglichkeiten -<br />

“de-minimis-Regelung"<br />

� Ausnahmeregelung für kleine EVU (§ 7 Abs. 6 EnWG-E)<br />

� mit weniger als 100.000 unmittelbar oder mittelbar<br />

angeschlossenen Kunden<br />

� ist kein organisatorisches und kein gesellschaftsrechtliches<br />

Unbundling erforderlich<br />

� Strom und Gaskunden werden separat erfasst<br />

� juristische Personen: 1 Kunde, trotz mehrerer<br />

Anschlüsse bzw. Abnahmestellen<br />

� Mietshäuser: Ein Anschluss, aber mehrere Kunden<br />




8

Grad der Entflechtung<br />

Formen des Unbundling<br />

Ownership<br />

(eigentumsrechtliches)<br />


Legal (gesellschaftsrechtliches)<br />


Organisatorisches Unbundling<br />

Informatorisches Unbundling<br />

= Vertraulichkeitsanforderung<br />

Buchhalterisches Unbundling<br />




9

Ausprägung des Unbundling in der EU<br />




10

Organisatorisches Unbundling (I)<br />

� Sicherstellung der Unabhängigkeit des Managements für den<br />

Netzbereich<br />

� keine gleichzeitige Leitungsfunktion im Gesamtunternehmen<br />

� Handlungsunabhängigkeit im Netzbereich<br />

� Entscheidungsbefugnisse über Netzvermögen<br />

� diskriminierungsfreie Abwicklung der Geschäftsprozesse zwischen<br />

Netz und Vertrieb<br />

� Erarbeitung eines Verhaltenskodex für die Mitarbeiter<br />

(Gleichbehandlungsprogramm)<br />

� jährlicher Bericht über getroffene Maßnahmen und „Verletzungen“<br />

des Diskriminierungsverbots<br />




11

Gesetzliche Anforderungen<br />

Buchhalterisches<br />


Informatorisches<br />


Organisatorisches<br />


Legal<br />


Getrenntes Rechnungswesen<br />

Netz / Vertrieb<br />

Trennung von Daten zwischen<br />


Handlungsunabhängigkeit von<br />


Rechtliche Trennung Netz und<br />

Vertrieb<br />



©IT-Power<br />

12

Ausgangssituation -<br />

Energiewirtschaftsgesetz<br />

§ 9 Verwendung von Informationen<br />

(1) Unbeschadet gesetzlicher Verpflichtungen zur Offenlegung<br />

haben vertikal integrierte Energieversorgungsunternehmen und<br />

Netzbetreiber sicherzustellen, dass die Vertraulichkeit wirtschaftlich<br />

sensibler Informationen, von denen sie in Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit<br />

im Netzbereich Kenntnis erlangen, gewahrt wird.<br />

(2) Legt der Netzbetreiber Informationen über seine eigenen<br />

Tätigkeiten offen, die wirtschaftliche Vorteile bringen können, so<br />

hat dies in nichtdiskriminierender Weise zu erfolgen.<br />




13

Definition sensibler Daten<br />

(1) Im Zweiverträge - Model sind potenziell alle Datenobjekte<br />

kritisch, die geminsam von Lieferant und Netzbetreiber genutzt<br />

werden.<br />

(2) Diese Datenobjekte müssen genau analysiert werden, um zu<br />

einem allgemeingültigen Marktverständnis von<br />

diskriminierungsfreien Daten zu gelangen.<br />

(3) Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Objekten Gerät und<br />

Geschäftspartner, weil bei diesen Objekten die im Standard<br />

vorhandenen Berechtigungen keinen vollständigen<br />

Zugriffsschutz ermöglichen.<br />




14

Grundsätze der Diskriminierungsfreiheit I<br />

� Einer der wichtigsten Gründe für das Unbundling der<br />

Versorgungskonzerne ist die Sicherstellung eines<br />

diskriminierungsfreien Wettbewerbs.<br />

� Da das natürliche Monopol des Netzbetriebs allen<br />

Lieferanten zur Verfügung steht und der Netzbetreiber<br />

Services für alle Lieferanten leistet (die Kunden im<br />

Einzugsbereich des Netzbetreibers beliefern), muss er<br />

darauf achten :<br />

dass er bei der Bereitstellung dieser Services und der<br />

damit verbundenen Daten alle Lieferanten strikt<br />

gleichbehandelt.<br />




15

Grundsätze der Diskriminierungsfreiheit II<br />

� Zur Erreichung der Diskriminierungsfreiheit sind<br />

organisatorische und informationstechnische Regeln zu<br />

beachten, die durch die Gesetzgebung, durch die<br />

Regulierungsbehörde oder durch verbindliche Branchenregelungen<br />

für alle Markteilnehmer vorgegeben werden<br />

müssen.<br />

� Diese Regelungen legen auch fest, wie die nunmehr<br />

unternehmensübergreifenden Prozesse im Markt zur<br />

Versorgung eines Kunden aussehen (Austausch von<br />

Verbrauchsmessungen, Mitteilungen eines Lieferantenwechsels,<br />

Information über erhaltene Zahlungen, Änderungen von<br />

Kundenstammdaten u.ä.).<br />




16

Grundsätze der Diskriminierungsfreiheit II<br />

� Im Besonderen legen sie die Zusammenarbeit und den<br />

dazu erforderlichen Datenaustausch zwischen der<br />

Netzbetreibern und den Lieferanten fest.<br />




17


Referentenentwurf<br />

Zu § 9 (Verwendung von Informationen)<br />

Die Vorschrift dient der Umsetzung der Art. 12 und 16 der<br />

Elektrizitätsrichtlinie sowie der Art. 10 und 14 der Gasrichtlinie.<br />

Nach Absatz 1 sind vertikal integrierte Energieversorgungsunternehmen<br />

und Netzbetreiber im Interesse diskriminierungsfreien<br />

Netzzugangs verpflichtet, wirtschaftlich sensible<br />

Daten, von denen sie in Ausübung ihres Geschäfts Kenntnis<br />

erlangt haben, vertraulich zu behandeln.<br />




18


Referentenentwurf<br />

Zu § 9 (Verwendung von Informationen)<br />

Dies macht Vorkehrungen gegen eine Weitergabe an andere, im<br />

Wettbewerb stehende Geschäftsbereiche des vertikal<br />

integrierten Energieversorgungsunternehmens, wie<br />

insbesondere Produktvertrieb und -handel erforderlich.<br />

Elektronische Datenverarbeitungssysteme sind im Rahmen<br />

des technisch, zeitlich und wirtschaftlich Zumutbaren so<br />

auszugestalten, dass ein Zugriff (z.B. durch das BK) auf<br />

Daten im Sinne des Satzes 1 für Nichtberechtigte<br />

ausgeschlossen wird.<br />




19

Grundsatz 1 :<br />

Informatorisches Unbundling (I)<br />

� besser: “Vertraulichkeitsanforderungen“<br />

� keine Weitergabe von “wirtschaftlich sensiblen" Daten an<br />

Dritte, die daraus wirtschaftliche Vorteile erzielen könnten<br />

� genereller Schutz von Kundendaten i.S.d.<br />

Datenschutzgesetzes bzgl. einer Weitergabe an Dritte<br />

� getrennte Bearbeitung sensibler Prozesse durch<br />

unterschiedliche Personen und getrennte IT-Systeme<br />

nicht explizit gefordert (aber: verbindliche<br />

Dienstanweisungen zur Sicherstellung der<br />

Vertraulichkeit) notwendig ©BET<br />



20

Umsetzungsprobleme Informatorisches<br />


� (gemeinsam genutzte IT-Systeme für Netz und Vertrieb<br />

� Verbrauchsabrechnungssystem<br />

� Energiedatenmanagementsystem<br />

� Kundeninformationssystem<br />

• Trennung der Systeme?<br />

• Trennung der Mandanten?<br />

• Differenzierung der Zugriffrechte?<br />

� Datenaustausch zwischen IT-Systemen<br />

� Datenströme intern und von/zu externen Marktteilnehmern<br />

Datenaustausch Netz/Vertrieb wie<br />

mit externen Marktteilnehmern?<br />

� Organisationsstruktur<br />

� Geschäftsprozesse und Systembedienung<br />

Trennung der Personen für<br />

Aufgaben in Netz und Vertrieb<br />

erheblich ansteigender Aufwand<br />

(Investition und Systempflege)<br />

erheblicher Aufwand insbesondere<br />

im Querverbund<br />

erforderl. Personalressourcen<br />

in kleinen EVU nicht gegeben<br />




21

IT Lösungsszenarien<br />



22

IT Lösungsszenarien I<br />

1-Vertragsmodell Bewertung:<br />

Geschäftspartner<br />

Vertragskonto<br />

Vertrag<br />

(Lieferung+Netz)<br />

Anlage<br />

Zählpunkt<br />

� Buchhalterisches Unbundling - bedingt<br />

� Informatorisches Unbundling - nein<br />

� Äquivalenz der Prozesse - nein<br />

� Nachweisbar - nein<br />



23

Grundsatz 2 : Äquivalenz der<br />

unternehmensübergreifenden Prozesse<br />

(1) Die Versorgung eines Kunden im deregulierten Markt erforder<br />

die Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen (u.a.<br />

Netzbetreiber und Lieferant), die aber unterschiedlichen im<br />

Wettbewerb stehenden Konzernen angehören können.<br />

(2) Dazu müssen unternehmensübergreifende Prozesse (i.d.R.<br />

definiert durch die Regulierungsbehörde) vereinbart<br />

werden.<br />

(3) Der Grundsatz kann als erfüllt angesehen werden, wenn die<br />

Marktregeln (z.B. Fristen) eingehalten werden, und die<br />

Ergebnisse der Prozesse für alle Marktteilnehmer gleich sind.<br />




24

Grundsatz 2 : Äquivalenz der<br />

unternehmensübergreifenden Prozesse<br />

(4) Der Grundsatz kann aber auch so ausgelegt werden, dass nicht<br />

nur die Ergebnisse der Prozesse, sondern auch die internen<br />

Abläufe der Prozesse innerhalb eines Konzerns identisch sein<br />

müssen.<br />

(5) Insbesondere müsste ausgeschlossen sein, dass ein Konzern<br />

diese unternehmensübergreifenden Prozesse zwischen seinen<br />

assoziierten Tochtergesellschaften schneller oder in besserer<br />

Qualität ablaufen lässt, als gegenüber fremden Unternehmen<br />

und sich somit einen wirtschaftlichen Vorteil oder eine Vorteil<br />

im Wettbewerb verschafft.<br />




25

2-Vertragsmodell<br />


(Lieferung)<br />






IT Lösungsszenarien II<br />


(Netz)<br />



Bewertung:<br />

� Buchhalterisches Unbundling- ja<br />

� Informatorisches Unbundling - teilweise<br />

� Äquivalenz der Prozesse - nein<br />

� Nachweisbar - nein<br />



26

IT Lösungsszenarien III<br />

2.Mandanten-/<br />

Systemmodell Bewertung:<br />

GeschäftspartnerGeschäftspartner<br />

� Buchhalterisches Unbundling - ja<br />











� Informatorisches Unbundling - ja<br />

� Äquivalenz der Prozesse - ja<br />

� Nachweisbar - ja<br />



27

Aussagen der BNetzA<br />

„Das vorgestellte Modell der prozessualen Gleichbehandlung<br />

(Gleichbehandlungsgrundsatz), häufig schlagwortartig als<br />

2-Mandanten-Modell beschrieben, ist somit ein Modell,<br />

dessen Architektur als zukunftsweisend anzusehen ist, da<br />

Diskriminierungspotentiale in der EDV-technischen<br />

Abwicklung ausge-schlossen werden können."<br />

(Gemeinsame Auslegungsgrundsätze der Regulierungsbehörden des Bundes und der<br />

Länder zu den Entflechtungsbestimmungen in §§ 6-10 EnWG vom 01.03.2006 -<br />

Seite 24)<br />




28






Gerät<br />

Zählwerk<br />

2-Mandanten-Modell<br />

Netz Lieferung<br />


Service<br />

LIEF<br />

Serviceanbieter<br />

© evu.it<br />


Service<br />

NETZ<br />

Serviceanbieter<br />







Geräteinfosatz<br />

Zählwerk<br />


29

2-Mandanten-Modell<br />

Nachteile/Probleme<br />

� Dopplung der Prozeßaufwände<br />

� Erhöhung der Umstellungsaufwände<br />

� Erhöhung des Aufwandes für Basis-<br />

/Customizingarbeiten<br />

� Doppelte Schnittstellen zum CORE<br />

� Wo werden die regulierten Sparten<br />

angesiedelt?<br />

� Wasser bei LIEF: Gerätewesen<br />

notwendig<br />

� Wasser bei Netz: Keine gemeinsame<br />

Rechnung möglich<br />

� Welches ist das führende System für<br />

Kundenanfragen?<br />

Vorteile:<br />

� nahezu 100% Unbundlingkonform<br />

� Individuelles Customizing möglich<br />




30

Produktion<br />

Konsolidierung<br />

Entwicklung<br />

2-Systeme-Modell<br />

Zählpunkt Zählpunkt<br />

Produktion<br />

Konsolidierung<br />

Entwicklung<br />




31

2-Systeme-Modell<br />

Nachteile/Probleme<br />

� Dopplung der Prozeßaufwände<br />

� Erhöhung der Umstellungsaufwände<br />

� Erhöhung des Aufwandes für Basis-<br />

/Customizingarbeiten<br />

� Doppelte Schnittstellen zum CORE<br />

� Wo werden die regulierten Sparten<br />

angesiedelt?<br />

� Wasser bei LIEF: Gerätewesen<br />

notwendig<br />

� Wasser bei Netz: Keine gemeinsame<br />

Rechnung möglich<br />

� Welches ist das führende System für<br />

Kundenanfragen?<br />

Vorteile:<br />

� nahezu 100% Unbundlingkonform<br />

� Individuelles Customizing möglich<br />

� Individuelle Releasestrategie<br />

möglich<br />




32

Ziel des erweiterten<br />

Berechtigungskonzeptes Unbundling<br />

Das erweiterte Berechtigungskonzept Unbundling soll sensible<br />

Daten für den Zugriff durch den Vertrieb schützen durch<br />

� zusätzliche Berechtigungsprüfungen<br />

� Einschränkung der Navigationsmöglichkeiten<br />

Betrachtet werden soll der „kritische Vertriebsmitarbeiter", der<br />

typische Vertriebsaufgaben wahrnimmt. Mitarbeiter mit<br />

allgemeinen Aufgaben wie Call Center, Backoffice etc. sind<br />

explizit ausgenommen, da diese Mitarbeiter entsprechend ihrer<br />

Rolle keinen betriebswirtschaftlichen Vorteil aus der Einsicht in<br />

potentiell diskriminierender Daten nehmen können.<br />




33

Der Kritische Vertriebsmitarbeiter<br />

Der “kritischer" Vertriebsmitarbeiter arbeitet vorwiegend im Customer<br />

Interaction Center und führt folgende Aktionen aus:<br />

� Anzeige des Kundenumfelds<br />

� Geschäftspartner anzeigen<br />

� Vertragskonto anzeigen<br />

� Vertrag anzeigen<br />

� Anlage anzeigen<br />

� Gerät anzeigen (nur über Navigation aus der Anlage)<br />

� Anschlussobjekt anzeigen (nur über Navigation aus der Anlage)<br />

� Zählpunkt anzeigen (nur über Navigation aus der Anlage)<br />

� Profil anzeigen<br />

� Abrechnungsbelege anzeigen<br />

� Abschlagsplan anzeigen (nur über Navigation aus der Kundenübersicht)<br />

� Druckbelege anzeigen<br />

� Kundenübersicht anzeigen<br />

� Ableseergebnisse anzeigen (nur über Navigation aus Geräteinformationen) ©SAP<br />



34

Ziel des erweiterten<br />

Berechtigungskonzeptes Unbundling<br />

Je nach Aufgabenbereich eines Mitarbeiters müssen unterschiedliche<br />

Daten eingesehen werden können und je nach Aufgabenbereich kann ein<br />

Mitarbeiter sensible Informationen zum Wett-bewerbsvorteil nutzen.<br />

Es ist daher unerlässlich, die Mitarbeiter nach diesen Rollen zu trennen.<br />

Ein Mitarbeiter kann nicht in zwei widersprüchlichen<br />

Aufgabenbereichen gleichzeitig tätig sein.<br />

Beispiel:<br />

Ein Mitarbeiter ist sowohl im Call Center des Gesamtunternehmens<br />

tätig (für Netzbetreiber und Lieferant) und benötigt daher Zugriff zu<br />

allen Daten eines Kunden. Gleichzeitig hat er die Aufgabe eines<br />

Vertriebsmitarbeiters, der neue Kunden akquiriert.<br />

Durch das Unbundling schließt sich eine solche Konstellation aus.© SAP<br />



35

Unbundling mit IDEX-GE am praktischen<br />

© AOV IT Services<br />

Beispiel<br />

Wechselwirkung<br />

Buc<br />



36

Dem Netzmitarbeiter<br />

werden in der Anzeige des<br />

Datenumfeldes zum<br />

Geschäftspartner alle<br />

Verträge angezeigt.<br />


Beispiel - Datenumfeld (I)<br />



37

Dem Vertriebsmitarbeiter<br />

werden in der Anzeige des<br />

Datenumfeldes zum<br />

Geschäftspartner nur die<br />

Lieferverträge und davon<br />

abhängige Daten<br />

angezeigt.<br />


Beispiel - Datenumfeld (II)<br />



38

Die Stellschraube Berechtigungskonzept I<br />

• die Zugriffsrechte sind für die einen<br />

•� Informationsrechte und Voraussetzung<br />

sowie Unterstützung für die Arbeit<br />

• die Zugriffsverbote sind für die anderen<br />

•� Informationshindernisse, Erschwernisse<br />

und Unterbrechungen (auch und gerade<br />

im Sinne psychischer Belastungen !!)<br />



39

Die Stellschraube Berechtigungskonzept II<br />

• aber die Informationshindernisse - durch getrennte<br />

Datenhaltung zur Vermeidung eines unerlaubten<br />

Zugriffs auf sensitive Daten - im Falle des informatorischen<br />

Unbundling notwendig<br />

• die Verteilung von Zugriffsrechten ist so gesehen<br />

Arbeitsverteilungs-, Arbeitsgestaltungs- und damit<br />

auch Informations- und Machtpolitik<br />



40

Auswirkungen des Unbundling<br />



41

Informatorisches ohne Operationelles<br />

Unbundling ?<br />

� Diskriminierungsverbot entfaltet auch interne Wirkung<br />

� Trennung des Abwicklungspersonals und des Informationsflusses in<br />

“wirtschaftlich sensiblen Bereichen"<br />

� Verhaltensanweisungen - Berechtigungskonzepte<br />

� Reorganisation von Arbeitsabläufen und Zuständigkeiten<br />

� ggf. Personalveränderungen, aber nicht zwingend zweiter GF<br />

(Gesamtverantwortung der Geschäftsführung)<br />

� shared services grds. zulässig<br />

� Abgrenzung zu operationeller Entflechtung:<br />

� Keine Vertraulichkeit ohne organisatorische Veränderungen<br />

� keine starren Vorgaben (Teilbetrieb, wesentliche Tätigkeiten,<br />

Leitung etc.)<br />

� Aber: Zielverwirklichung zieht zwingend organisatorische<br />

Maßnahmen nach sich<br />




42

Der Weg zur Entscheidung<br />

� Unbundling seit 2004 ein Thema im Unternehmen<br />

� AG Buchhalterisches Unbundling<br />

� AG Organisatorisches Unbundling<br />

� AG Informatorisches Unbundling<br />

� März 2005 Arbeitsgruppe zur Aufbau- und Ablauforganisation<br />

bei Systemtrennung<br />




43

Konflikt:<br />

Steuergruppen<br />

(zeitvariable<br />

Ablesung)<br />


Kundenauskunftsfähigkeit<br />


Plausibilisierungs<br />

(Qualität)<br />



Abweichender<br />

Turnus zw. N und V<br />

Ablesung<br />


L96-Zähler<br />

Geräte<br />


Payment-Zähler<br />

Wer ist zuständig<br />


Korrektur<br />

Zählerstände nach<br />

Schätzung<br />

Abrechnung<br />


Abrechnung-/<br />

Wandlerfaktoren<br />


Sperrzeiträume<br />




Rückwirkende<br />

Vertragsänderung<br />


Hinterschaltungen<br />

Zählerverwechslungen<br />



44


� Ergebnisse der aus der Analysephase:<br />

� Fachkonzept zur Ablauforganisation<br />

� Umfangreiche Vorschläge aus der AG<br />

zur Aufbauorganisation<br />




45


Projektorganisation<br />



46

Entscheidend sind die Prozesse<br />

Die Prozessübersicht steht im Mittelpunkt<br />

� Welche Prozesse sollen wie abgebildet werden ?<br />

� Strategie des Unternehmens ?<br />

� Unbundling als Anlass zur Ausgründung ?<br />



©BIT<br />

47

Entscheidend sind die Prozesse und die IT<br />

� Denn der IT Bereich ist die zentrale Stelle im<br />

Unternehmen, welche die Auswirkungen der<br />

Deregulierung auf die Organisation, die<br />

Geschäftsprozesse und die Gesetzgebung in den<br />

Softwarelösungen berücksichtigen muss.<br />

� Die Automatisierung von Geschäftsprozesen mittels<br />

Softwarelösungen verlangt Entscheidungen, die von<br />

den Unternehmen im Falle bestehender rechtlicher<br />

und/oder politischer Unsicherheiten nicht oder nur<br />

bedingt gefällt werden können.<br />




48

Was ist aus Sicht des BR wichtig ?<br />




49

Überwachung gem.<br />

§ 80.1 BetrVG und<br />

auch § 28 / § 31 BDSG<br />

Datenschutz<br />

Berechtigungsverfahren<br />

Kontrollrechte<br />

Dokumentationsverf..<br />

Mitbestimmung gem.<br />

§§ 97 und 98 BetrVG<br />

Qualifizierung<br />

Sicherheit des<br />

SAP-Systems,<br />

der Netze,<br />

der PC´s, etc.<br />

(GoDV)<br />

Information, Beratung und Mitbestimmung gem.<br />

der §87.1.6 u. 1.7/ §90/ §91/92a/ §97/ §98/ § 111/112 ff. BetrVG<br />

sowie nach Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen<br />

Umsetzung des<br />

(informatorischen)<br />

Unbundlings bezogen auf<br />

� Prozesse<br />

�Organisation<br />

� Mitarbeiter/ Arbeitspl.<br />

� Mitbestimmung<br />

� Technik<br />


§ 87.1.6 BetrVG<br />

Leistungs- und<br />

Verhaltenskontrolle<br />

Berechtigungsverfahren<br />

Kontrollrechte<br />

Dokumentationsverfahren<br />



§ 87.1.7 BetrVG<br />

§ 5 und § 6 ArbSchG<br />

§ 3 BildschirmarbeitsVO<br />

Ergonomie<br />

Gefährdungsbeurteilung<br />


§§ 80 , 90 und 91 BetrVG<br />

§ 4 BildschAVO Anhang<br />

insb. Zusammenwirken<br />

Mensch - Arbeitsmittel<br />

Prozessbeteiligung<br />

arbeitsorg. Veränderung<br />

BildschirmarbeitsVO<br />

(Anhang Nr. 22)<br />



50

Für den BR ist wichtig zu prüfen :<br />

� ob die neuen Prozesse, das IT - System und das<br />

WMS die geplanten Eigenschaften erfüllen, die im<br />

Soll - Konzept und im sozialen Pflichtenheft<br />

gefordert waren (bzw. gefordert werden müßten !!??)<br />

z. B.:<br />

bieten die neuen Prozesse, das neue IT - System und<br />

das WMS Unterstützung und Erleichterung - im<br />

Sinne menschengerechter und „Fehlbelastung“<br />

vermeidender Arbeit - für die Anwender?<br />



51


� sind die neuen Prozesse, das IT - System und das<br />

WMS real so flexibel, daß vorgegebene Abläufe<br />

Prozesse und Workflows geändert werden können,<br />

in dem z. B. Schritte und/oder Aufgaben eingefügt<br />

oder ausgelassen werden können, daß Unterlagen<br />

für Rückfragen an andere Kollegen geschickt<br />

werden können etc.?<br />

� ist die Prozess- und Organisationsabbildung<br />

(Aufbau- und Ablauforganisation) in<br />

Übereinstimmung mit der Realität?<br />



52


� funktioniert die reale Verteilung von Pflichten und<br />

Rechten einzelner Personen bzw. Rollen- oder<br />

Aufgabenträger aus den Prozessen auch im<br />

System?<br />

� ist die Berechtigungsvergabe einfach zu ändern um<br />

“Nachbesserungen”, Sonderfälle oder Benutzer für<br />

mehrere Organisationsabteilungen umsetzen zu<br />

können.<br />



53


� und zu regeln welche Überwachungsmöglichkeiten<br />

möglich, erlaubt oder verboten sind<br />

� grob sind dabei folgende Stufen zu beachten:<br />

� die Bearbeitung des Prozesses wird<br />

protokolliert<br />

� die Protokolle sind auswertbar (“manuell”)<br />

von den Protokollierungen werden<br />

automatische Auswertungen erstellt<br />

� ob es möglich und wie einfach es ist, die o.g.<br />

Protokollfunktionen auszuschalten bzw. aus<br />

dem System zu entfernen<br />



54


� ob die neuen Prozesse, dass neue IT - System und<br />

das WMS auch und gerade für die Benutzer<br />

Transparenz bietet<br />

� ob es (muß/sollte) Funktionen gibt mit graphischen<br />

Darstellungen um den Ablauf von Prozesse<br />

aufzurufen, die auch für die Benutzer verfügbar s<br />

ein sollten<br />

� ob es auch die Möglichkeit gibt, sich den Stand<br />

einzelner Geschäftsvorfälle - gerade in Prozessen<br />

über verschiede Unternehmen - abrufen zu können<br />



55


� und zu regeln, dass die Transparenz von<br />

Informationen auch einzuschränken ist<br />

(� Überwachung), z. b. das man zwar sieht, wer<br />

einen Fall bearbeitet aber hat aber nicht seit wann<br />

� und zu regeln, dass die Prozesse, das IT - System und<br />

das WMS eine “ausreichende” Fehlertoleranz<br />

aufweisen<br />

� das Fehlertoleranz auch beinhaltet, daß Aktionen<br />

rückgängig gemacht werden können<br />



56

Vielen Dank für<br />

Eure<br />

Aufmerksamkeit<br />



57

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