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Magazin über Architektur Ausgabe 01 | 2008 Magazin über - Forbo

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Natürliche Ablenkung<br />

Ambulantes OP-Zentrum Waldkrankenhaus Spandau<br />

Im ambulanten OP-Zentrum des Waldkrankenhauses<br />

Spandau begleitet das Thema Wald die<br />

Patienten bis zur Narkose. Gezielte Ausblicke<br />

auf die umliegenden Bäume und großformatige<br />

Fotodrucke lassen den eigentlichen Anlass<br />

des Besuchs einen Moment lang vergessen.<br />

Wer operiert wird, wünscht sich nichts sehnlicher<br />

als Ablenkung. Doch in vielen Hospitälern macht<br />

das Ambiente eher krank als gesund, die Flure<br />

bekommen kaum Tageslicht, es mangelt an<br />

Aufenthaltszonen. Anders im neuen ambulanten<br />

OP-Zentrum des Evangelischen Waldkrankenhauses<br />

Spandau, das heiter, hell und großzügig<br />

wirkt, fast wie ein Hotel. Für das OP-Zentrum wurde<br />

das Haus 20 – ein weiß verputzter Schottenbau der<br />

Klinik aus den 60er Jahren – umgebaut und um<br />

einen Glasanbau erweitert. Das Haus liegt inmitten<br />

eines Kiefernwaldes, den die Architekten in ihr<br />

Konzept eingebunden haben und wirkungsvoll<br />

inszenierten.<br />

Über eine Rampe unter einem filigranen Flugdach<br />

gelangt man in die zweigeschossige Eingangshalle.<br />

Geschosshohe Fenster und Oberlichtbänder filtern<br />

viel Tageslicht herein und lenken den Blick gezielt<br />

in die Natur, auf Baumstämme und -kronen. Über<br />

eine eingezogene Galerie gelangt man vom Obergeschoss<br />

auf eine holzbeplankte Außenterrasse.<br />

Das OP-Zentrum umfasst drei OP-Säle, die durch<br />

Schiebetüren miteinander verbunden sind, und<br />

von zwei miteinander verbundenen zentralen<br />

Dienstplätzen aus <strong>über</strong>blicken die Schwestern alle<br />

wichtigen Bereiche.<br />

Fotos: Werner Huthmacher<br />

Der Bezug zum Wald ist allgegenwärtig Fassade mit Lärchenholz<br />

Sämtliche Flure haben Außenbezug. Selbst vom<br />

innenliegenden Vorbereitungsraum blicken die<br />

Patienten durch einen zweigeschossigen Einschnitt<br />

in die Baumwipfel.<br />

Das Thema Wald begleitet sie auch an den Wänden:<br />

Großformatige Schwarzweiß-Fotografien als Fotodrucke<br />

mit abstrahierten Waldmotiven setzen sich<br />

<strong>über</strong> den Flur bis in den Aufwachraum fort und<br />

bieten dem Auge Ruhepunkte. Teilweise verbergen<br />

sich hinter den Drucken Schränke, in denen<br />

Verbände oder Mullbinden lagern.<br />

Dazu passend wurde ein hellgrauer Linoleum-<br />

boden mit dezenter Musterung ausgewählt.<br />

Ein schmutzresistentes Oberflächenfinish versiegelt<br />

den Belag. Schließlich sollen keine hässlichen<br />

Flecken vom Blick in die Baumwipfel ablenken.<br />

Michael Brüggemann, Mainz<br />

Die Innenraumgestaltung nimmt das Waldmotiv wieder auf<br />

Baudaten<br />

Objekt: Ev. Waldkrankenhaus Spandau,<br />

Ambulantes OP-Zentrum, Berlin<br />

Bauherr: Ev. Waldkrankenhaus Spandau GmbH<br />

Architekten: huber staudt Architekten BDA<br />

Projektleitung: Dipl.-Ing. Christian Huber<br />

Technische Beratung: <strong>Forbo</strong> Flooring GmbH<br />

Ausführung: Firma Harry Suter, Berlin<br />

<strong>Forbo</strong> Produkte: Marmoleum piano<br />

Linoleum in m²: ca. 600<br />

Marmoleum<br />

piano 3605<br />

Fotos: Engelhardt-Sellin Fotografie<br />

Auftritt in Orange<br />

Neubau einer Produktionshalle<br />

Die Firma Huber fertigt winzige, feingliedrige<br />

Motorsteuerungen – eine Arbeit, die Geduld<br />

und Präzision erfordert. Die neue Produktionshalle<br />

auf dem Betriebsgelände im bayrischen<br />

Rimsting verkörpert den hohen technischen<br />

Anspruch: ein Präzisionsstück, geradlinig und<br />

schnörkellos, mit Liebe zum Detail geplant.<br />

Ein Lärchenholzrost umkleidet den zweigeschossigen<br />

Betonquader, den schmale Fensterbänder<br />

belichten. Mit der Zeit wird das Holz silbergrau<br />

verwittern und die minimalistische <strong>Architektur</strong> mit<br />

der ländlichen Umgebung verbinden.<br />

Konferenzraum mit Walton 181<br />

Im Inneren herrscht raue Industrieästhetik: nackte<br />

Sichtbetonwände und -decken, an denen die<br />

Spuren des Ausschalens ablesbar sind. Die Fenster-<br />

und Türleibungen aus gewachster Lärche und<br />

der glatte, orangefarbene Linoleumboden bilden<br />

warme, wohnliche Kontraste. Für erfrischende<br />

Farbakzente sorgen auch die apfelgrün lackierten<br />

Stühle oder die mit türkisgrünem Desktop-Linoleum<br />

von <strong>Forbo</strong> <strong>über</strong>zogenen Türblätter.<br />

Nur wenige Leichtbauwände unterteilen die<br />

flexibel nutzbaren Räume: Montagehalle und<br />

Empfang im Erdgeschoss, dar<strong>über</strong> Büro- und Konferenzräume<br />

sowie zwei kleine, <strong>über</strong> eine separate<br />

Treppe erschlossene Mitarbeiterwohnungen. Auf<br />

Unterzüge und Bodenaufbauten wurde bewusst<br />

verzichtet. Statt teurer Lüftungstechnik nutzt man<br />

<strong>Architektur</strong> Interview<br />

die Speichermasse der Betondecken zum Heizen<br />

und Kühlen. In die Decke sind Wasserrohre aus<br />

Kunststoff einbetoniert, die Wärme und Kälte aufnehmen<br />

und zeitversetzt an die Räume abgeben.<br />

Um die Wärme optimal zu <strong>über</strong>tragen, wurde das<br />

Linoleum direkt auf die geglätteten Betondecken<br />

aufgeklebt. Die handwarme Oberfläche wirkt edel,<br />

fast wie Leder. Den Inhabern gefiel das Orange des<br />

Linoleumbodens so gut, dass sie die Farbe gleich<br />

auch als neue Firmenfarbe für Logo und Internetauftritt<br />

verwendeten.<br />

Michael Brüggemann, Mainz<br />

Baudaten<br />

Objekt: Neubau einer Produktionshalle<br />

Bauherr: Huber Technologie<br />

Architekten: <strong>Architektur</strong>büro Michael, Rimsting<br />

Ausführung: Parkett Leuthe GmbH<br />

Technische Beratung: <strong>Forbo</strong> Flooring GmbH<br />

<strong>Forbo</strong> Produkte: Marmoleum dual; Desk Top; Walton<br />

Linoleum in m²: ca. 1400<br />

Desk Top<br />

4158<br />

Marmoleum<br />

dual 621<br />

Marmoleum<br />

dual 630<br />

Walton 181<br />

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