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DEN CHARAKTER EINES VOLKES ERKENNT MAN DARAN, WIE ...

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S E I T E 18<br />

Blumenbepflanzung<br />

vor Denkmal zerstört<br />

DEGGENDORF. Im Deggendorfer<br />

Stadtteil Schaching wurde<br />

im Juni 2004 wiederholt die Blumenbepflanzung<br />

vor dem Kriegerdenkmal<br />

zerstört und die Beete<br />

durchwühlt. Die Schäden wurden<br />

seitens der Stadt mehrfach<br />

behoben (Bild unten).<br />

Durchwühlte Blumenbeete<br />

General Rommel als<br />

„Faschist“ geschmäht<br />

HEI<strong>DEN</strong>HEIM. Ende März<br />

2004 wurde das Gefallenendenkmal,<br />

mit dem auch des Wehrmachtsgenerals<br />

Erwin Rommel<br />

gedacht wird, durch einen Roten<br />

Stern und den Schriftzug „Faschist“<br />

beschmiert.<br />

An dezentraler Stelle<br />

wieder aufgebaut<br />

NEUHAUSEN. Das Denkmal<br />

für die Gefallenen des Ersten<br />

Weltkriegs in Neuhausen auf den<br />

Fildern bei Stuttgart stand bis vor<br />

wenigen Jahren auf dem zentral<br />

gelegenen Schloßplatz. Dort verwahrloste<br />

das Denkmal immer<br />

mehr, bis es abgebaut und auf<br />

dem dezentral gelegenen örtlichen<br />

Friedhof in kleinerem Umfang<br />

wieder aufgebaut wurde.<br />

Grabsteine aus<br />

dem Boden gerissen<br />

PIRMASENS. In der Nacht vom<br />

19. zum 20. Mai 2004 wurden 16<br />

Grabsteine auf dem Soldatenfriedhof<br />

(Alter Friedhof) aus dem Boden<br />

gerissen und beschmiert.<br />

Hakenkreuze an<br />

Säule geschmiert<br />

SAARBRÜCKEN. Auf dem Ehrenfriedhof<br />

für die Gefallenen des<br />

Krieges 1870/ 71 wurden mehrere<br />

Grabsteine umgestoßen. Die Gräber<br />

sind mit Unkraut überwuchert,<br />

und die zentrale Gedenksäule wurde<br />

mit Hakenkreuzschmierereien<br />

geschändet. Die Gräberfelder mit<br />

Opfern der Bombardierungen von<br />

1944 und 1945 sind ungepflegt<br />

und überwuchert.<br />

Vertriebenenstein<br />

mit neuer Inschrift<br />

PINNEBERG. Der Gedenkstein<br />

der Vertriebenen zur Erinnerung<br />

an die verlorene Heimat in den<br />

deutschen Ostgebieten befindet<br />

sich im Pinneberger Probsteipark.<br />

Unbekannte haben wiederholt<br />

den Stein mit roter Farbe beschmiert<br />

und Schmähungen der<br />

Vertriebenen hinterlassen. Gegen<br />

den Protest der örtlichen Vertriebenenorganisation<br />

wurde die Inschrift<br />

„Heimat – Dir bleiben wir<br />

treu“ von offizieller Seite in „Heimat<br />

– Dich werden wir nie vergessen“<br />

geändert.<br />

Grabplatten verrotten<br />

auf Soldatenfriedhof<br />

WAIBLINGEN. Auf dem Ehrenfriedhof<br />

für die Gefallenen des<br />

Ersten Weltkriegs verrotten die<br />

Grabplatten und zerbröseln zunehmend.<br />

Seit vielen Jahren wird<br />

außer des Rasenmähens keine<br />

Pflege der lokalen Friedhofsverwaltung<br />

übernommen.<br />

Ehrenmal mit roter<br />

Farbe beschmiert<br />

MARBACH. Das Gefallenenehrenmal<br />

der Stadt Marbach für die<br />

Gefallenen des Ersten Weltkriegs<br />

am Torturm der Innenstadt wurde<br />

seit 1994 wiederholt mit roter<br />

Farbe beschmiert.<br />

V O L K S T R A U E R T A G<br />

Unversehrte Soldatenfigur auf Gefallenendenkmal in München-Feldmoching: „Es gibt Beispiele, daß<br />

durch den Protest von Bürgern der Kahlschlag an Gedenkstätten für deutsche Opfer verhindert werden kann“<br />

Herde siegt über die Hirten<br />

Eppstein/Taunus: Abstimmung verhindert Verhüllung und Umwidmung<br />

Bereits in den achtziger Jahren ließ der<br />

Pastor in der Eppsteiner Talkirche<br />

die Gefallenentafel aus dem Jahr 1925<br />

verhüllen. Besonders der stahlhelmähnliche<br />

Ritterkopf und das Zitat „Das Reich<br />

muß uns doch bleiben“, welches dem<br />

Luther-Choral „Eine feste Burg ist unser<br />

Gott“ entliehen ist, riefen den Unmut<br />

des Pastors hervor. Seine Nachfolgerin<br />

Heike Schuffenhauer wollte das Bild ganz<br />

abhängen und durch eine Plexiglasscheibe<br />

ersetzen, in der auch zivile Opfer –<br />

insbesonders ein politisch Verfolgter<br />

aus Eppstein – Berücksichtigung finden<br />

sollten. Die Abstimmung der Kirchengemeinde<br />

im April 2004 schmetterte<br />

alle Vorstöße der Pastorin ab.<br />

Die Ehrentafel bleibt, wo sie ist. (JF)<br />

Für die Pastorin ein „umstrittenes Bildnis“: Neue Gedenkkonzeption sollte zivile Opfer berücksichtigen<br />

J U N G E F R E I H E I T<br />

Nr. 47/04 · 12. November 2004<br />

Politische Parolen auf dem Ehrenmal der Gebirgstruppe bei<br />

Mittenwald: Kameraüberwachung ist der Kommune zu teuer<br />

Linksextremistische Schmierereien an dem abgelegenen<br />

Ort auf dem Hohen Brendten: Keine Scham<br />

Schmähung auf dem Eisernen Kreuz, das große Holzkreuz<br />

weist Spuren eines Brandsatzes auf: Konsequenzen für wen?<br />

Pfingsttreffen 2004 der Gebirgsjäger vor dem Ehrenmal<br />

mit der „Mörder“-Parole: Selbst Ausweichen ist kein Tabu mehr<br />

Haß und Ignoranz<br />

Mittenwald: Haben die ständigen Schändungen Erfolg?<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurde unweit von Mittenwald<br />

in Oberbayern ein Ehrenmal für die<br />

Gefallenen der Gebirgstruppen auf<br />

dem Hohen Brendten errichtet. Er<br />

stellt zwei große Steinsäulen dar, auf<br />

denen jeweils die Daten des Ersten<br />

und des Zweiten Weltkriegs eingemeißelt<br />

sind. Vor diesen Säulen steht<br />

ein großes Holzkreuz. Seit nunmehr<br />

47 Jahren findet am Pfingstsonntag<br />

ein Gedenken an gefallene und verstorbene<br />

Soldaten der Gebirgstruppe<br />

in den Weltkriegen unter Beteiligung<br />

der Bundeswehr und Veteranenverbänden<br />

statt, bei dem bis zu<br />

8.000 Teilnehmer erscheinen.<br />

In den letzten drei Jahren wurde<br />

das abgelegene Denkmal wiederholt<br />

geschändet, meistens unmittelbar vor<br />

der jährlichen Pfingstveranstaltung.<br />

Dabei wurden die großen Säulen mit<br />

Haßparolen gegen die Gebirgsjäger<br />

oder wie vor zwei Jahren mit politischen<br />

Parolen beschmiert. Im letzten<br />

Jahr wurde auch versucht, mittels<br />

eines Brandsatzes das Holzkreuz anzuzünden.<br />

Vermutet werden die Täter<br />

im linksextremistischen Milieu.<br />

Nach den Anschlägen vom Oktober<br />

2004 hat nun Mittenwalds Bürgermeister<br />

Hermann Salminger, der<br />

den Gebirgsjägern grundsätzlich nahesteht,<br />

Konsequenzen angekündigt.<br />

Nach Gesprächen mit dem Landratsamt,<br />

der Polizei und dem Staatsschutz<br />

schloß Salminger am 26. Oktober<br />

im Münchner Merkur auch die<br />

Verlagerung der Gedenkveranstaltung<br />

nicht mehr aus. „Als Bürgermeister<br />

muß ich die Interessen des<br />

Ortes wahren“, sagte der Bürgermeister<br />

vielsagend und kündigte im Gespräch<br />

mit Vertretern der Kameradenkreise<br />

„eine andere Lösung“ an.<br />

Eine Einfriedung des Geländes um<br />

das Ehrenmal oder eine Kamera-<br />

Überwachung sowie Patrouillengänge<br />

der Polizei seien aus Kostengründen<br />

jedenfalls auszuschließen. (JF)

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