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DEN CHARAKTER EINES VOLKES ERKENNT MAN DARAN, WIE ...

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VOLKSTRAUERTAG 2004<br />

Am 29. Mai 2004 wurde in<br />

Washington mit einem<br />

Festakt vor 140.000 Teilnehmern<br />

die Nationale Gedenkstätte<br />

für die 400.000 US-Gefallenen<br />

des Zweiten Weltkrieges eingeweiht.<br />

Präsident George W. Bush würdigte<br />

die „großartige Generation“, die<br />

für dem „Sieg über die Tyrannei gekämpft<br />

hat“. Und weiter: „Wir hissen<br />

unsere Flagge über einem Denkmal,<br />

das so lange stehen wird wie Amerika<br />

selbst“. Die Gedenkstätte hat umgerechnet<br />

144 Millionen Euro gekostet.<br />

Vier Wochen vorher richtete die<br />

Bundesrepublik Deutschland die überdimensionale<br />

Statue eines Rotarmisten<br />

mit Schwert in der Faust im Rahmen<br />

des Sowjetehrenmals in Berlin-Treptow<br />

wieder auf. Sie hatte es sich mehr<br />

als 3,5 Millionen Euro kosten lassen,<br />

den marode gewordenen heroischen<br />

Kämpfer aufzumöbeln. Er gehört zu<br />

den drei riesigen sowjetischen Triumphmalen,<br />

die die Besatzungsmacht in den<br />

ersten Nachkriegsjahren in Berlin errichten<br />

ließ. Die ruhmreichen Sowjetarmisten<br />

umgaben Sarkophage, die mit<br />

Aussprüchen des „Vaters aller Werktätigen“,<br />

Josef Stalin, geschmückt sind;<br />

auch ihre Restaurierung ließ sich die<br />

Bundesregierung angelegen sein – mit<br />

einem Eifer, der alle Verpflichtungen<br />

überstieg, die man mit dem sowjetischen<br />

Truppenabzug in den neunziger<br />

S O N D E R S E I T E N D E R W O C H E N Z E I T U N G J U N G E F R E I H E I T<br />

Geschändetes Ehrenmal der Gebirgsjägertruppe auf dem Hohen Brendten bei Mittenwald in Oberbayern 2004<br />

<strong>DEN</strong> <strong>CHARAKTER</strong> <strong>EINES</strong> <strong>VOLKES</strong> <strong>ERKENNT</strong> <strong>MAN</strong> <strong>DARAN</strong>, <strong>WIE</strong> ES NACH EINEM<br />

VERLORENEN KRIEG MIT SEINEN SOLDATEN UMGEHT.<br />

Charles de Gaulle<br />

Französischer General im Zweiten Weltkrieg und späterer Staatspräsident von Frankreich<br />

Angriff auf die<br />

Erinnerung<br />

Jahren übernahm. Ist die Restaurierung<br />

der Gesamtanlage Treptow abgeschlossen,<br />

wird der deutsche Steuerzahler dafür<br />

5,3 Millionen Euro aufgebracht haben.<br />

Etwa zur selben Zeit zerstörten Deutsche<br />

in der kleinen Gemeinde Marienfels<br />

ein bescheidenes Denkmal, das an die<br />

20.000 gefallenen Soldaten des 1. Panzerkorps<br />

der ehemaligen Waffen-SS erinnerte.<br />

Die Reste wurden von der Polizei<br />

weggeräumt (die JF berichtete mehrfach).<br />

Und in Halbe, jenem Ort, in dem<br />

Tausende von Soldaten und Flüchtlingen<br />

in den letzten Kriegstagen ihr Leben<br />

verloren, will man ein Denkmal nicht<br />

etwa für die Opfer, sondern für die Deserteure<br />

errichten, die es vorzogen, auf<br />

die Seite der Sowjets zu wechseln.<br />

Diese Ereignisse kennzeichnen die<br />

Geisteshaltung von zwei Siegerstaaten<br />

des Zweiten Weltkrieges, vor allem aber<br />

die des Verlierers. Die Sieger haben freie<br />

Hand, ihren Krieg zu rechtfertigen und<br />

die Art ihrer Kriegführung zu glorifizieren.<br />

Im Land der Besiegten bestimmen<br />

jene die Sinndeutung, die sich auf die<br />

Seite der Sieger geschlagen haben, obwohl<br />

sie genauso zu den Besiegten gehören<br />

wie die übergroße Mehrheit der<br />

Deutschen.<br />

Ein Denkmal ist als Teil der Erinnerungskultur<br />

ein Mittel der Geschichtspolitik.<br />

Sie soll die Herrschaft der heutigen<br />

Eliten rechtfertigen, wie der Autor<br />

Edgar Wolfrum in seinem Buch<br />

„Geschichtspolitik in der Bundesrepublik<br />

Deutschland“ schrieb. Diese instrumentalisieren<br />

Geschichte, damit in<br />

ihrem Sinne Vergangenheit gedeutet,<br />

Gegenwart verstanden und Zukunft<br />

gestaltet wird.<br />

Sie tun alles in ihrer Macht stehende,<br />

um im Sinne der Siegermächte den<br />

Deutschen auch die leiseste Spur einer<br />

Rechtfertigung ihres Han-<br />

delns in der Vergangenheit<br />

zu nehmen. In einer Zeit, in<br />

der Kriege so stark ideologisiert<br />

sind, daß es stets um<br />

den Kampf des „Guten“ gegen<br />

das „Böse“ geht, hat sich<br />

die politische Klasse auf die<br />

Seite jener geschlagen, der<br />

man unterstellt, sie verkörpern,<br />

da sie den Krieg gewonnen<br />

haben, „das Gute“.<br />

Und wer will nicht zu den<br />

„Guten“ gehören, zumal<br />

wenn sie Sieger sind? So<br />

bleibt für die Deutschen nur<br />

die Rolle der schuldbeladenen<br />

Täter.<br />

Die Folgen einer solchen Demoralisierung<br />

des Volkes zeigen sich immer<br />

deutlicher. Ein jahrzehntelang gedemütigtes<br />

Volk ist zu einer kraftvollen<br />

Politik, zu notwendigen Reformen,<br />

zum Aufbruch in die Zukunft nicht<br />

mehr fähig.<br />

Die JUNGE FREIHEIT hatte in der Ausga-<br />

„Die Beseitigung<br />

oder<br />

Umwidmung<br />

eines Denkmals<br />

erfolgt nicht<br />

zufällig, sondern<br />

als Veränderung<br />

des<br />

Bewußtseins<br />

eines ganzen<br />

Volkes.“<br />

be 22/04 vom 21. Mai 2004 ihre Leser<br />

aufgerufen, Schändungen und Zerstörungen<br />

von Denkmälern in ihrer Region<br />

zu dokumentieren: Wo laufen Kampagnen<br />

gegen Denkmäler, Straßennamen,<br />

öffentliche Einrichtungen?<br />

Eine Flut von Unterlagen erreichte<br />

die Redaktion. Offensichtlich begreifen<br />

immer mehr, daß die Beseitigung eines<br />

Soldatendenkmals oder die<br />

Umwidmung von Gedenkstätten<br />

nicht zufällig und nur<br />

punktuell erfolgt, sondern im<br />

Rahmen einer das Bewußtsein<br />

eines ganzen Volkes verändernden<br />

Maßnahme.<br />

Krawallgruppen Linksextremer<br />

sind nur eine Speerspitze.<br />

Sie übernehmen häufig<br />

genug die Dreckarbeit.<br />

Daß ihre Anschläge durchaus<br />

im Sinne führender politischer<br />

Kräfte sind, belegt<br />

die geringe Zahl von aufgeklärten<br />

Straftaten solcher<br />

Vandalen. Daß beide eines<br />

Geistes Kind sind, kann man auch aus<br />

dem Schicksal eines Antrages der CDU/<br />

CSU-Bundesfraktion schließen, mit<br />

dem die Gedenkstätten zur Diktaturgeschichte<br />

in Deutschland gefördert werden<br />

sollten – und zwar beider Diktaturen.<br />

Er wurde am 17. Juni 2004 eingebracht<br />

– und mit der Mehrheit von Rot-<br />

Grün, FDP und den beiden PDS-Abge-<br />

ordneten abgelehnt. Durch die teilweise<br />

heftige Diskussion zog sich wie ein roter<br />

Faden die Behauptung, wenn man deutscher<br />

Opfer in angemessener Weise gedenkt,<br />

bedeute das deren Gleichsetzung<br />

mit den Opfern des Nationalsozialismus.<br />

Und das würde die Aussage gefährden,<br />

Deutsche seien ausschließlich<br />

schuldbeladene Täter.<br />

Daß die Regierungen der Bundesrepublik<br />

Deutschland (und erst recht jene<br />

der untergegangenen DDR) sich gescheut<br />

haben und noch scheuen, für<br />

würdige Ruhestätten der gefallenen deutschen<br />

Soldaten die Verantwortung zu<br />

übernehmen oder wenigstens die Organisation,<br />

die an ihrer Statt diese Aufgabe<br />

übernommen haben, in ausreichendem<br />

Maße finanziell zu unterstützen, mag<br />

demselben Motivgeschuldet sein.<br />

Ganze elf Prozent steuert die Bundesrepublik<br />

zu den Gesamtkosten bei,<br />

die dem Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge<br />

bei der Suche nach Gefallenen,<br />

ihrer Identifizierung und Bestattung<br />

überall, wo deutsche Soldaten<br />

im Ersten und im Zweiten Weltkrieg<br />

gefallen sind, entstehen. Für neunzig<br />

Prozent mag die private Organisation<br />

selbst sorgen. Sie ist auf Spender angewiesen,<br />

die angesichts des Schwindens<br />

der Erlebnisgeneration immer weniger<br />

werden.<br />

Die DDR-Regierung engagierte sich<br />

lediglich für die mehr oder weniger<br />

prächtigen Heldenfriedhöfe der Sowjetarmee<br />

und kümmerte sich nicht einmal<br />

um die Bergung deutscher Gefallener<br />

auf den Kampfstätten etwa an den Seelower<br />

Höhen. Gar so groß ist der Unterschied<br />

zwischen dem Verhalten beider<br />

Systeme nicht.<br />

Immerhin gibt es auch Beispiele dafür,<br />

daß private Initiative hier und da<br />

vermag, das Verschwinden von Gedenkstätten<br />

zu verhindern. Erinnert sei an<br />

das 76er-Denkmal am Hamburger Stephansplatz,<br />

das in jahrelangen Auseinandersetzungen<br />

mit der damals linken<br />

Stadtregierung und linksextremen Bilderstürmern<br />

von einem Zusammenschluß<br />

von Bürgern gerettet und mustergültig<br />

restauriert wurde.<br />

Das an einer großen Grabanlage in<br />

Kiel errichtete Ehrenmal für die Opfer<br />

des Luftkrieges, das man lange dem<br />

Verfall preisgegeben hatte, drohte, abgerissen<br />

zu werden, wie die JUNGE FREI-<br />

HEIT noch im Mai meldete. Dem Einschreiten<br />

einiger CDU-Ratsmitglieder<br />

ist es zu verdanken, daß es von der Stadt<br />

wieder hergerichtet wurde – und das<br />

mit viel geringerem Kostenaufwand, als<br />

man vorher als Begründung für das<br />

Abrißbegehren behauptet hatte.<br />

Es gibt also Beispiele, daß durch den<br />

Protest von Bürgern der Kahlschlag an<br />

Gedenkstätten für deutsche Opfer sehr<br />

wohl verhindert werden kann.<br />

HANS-JOACHIM VON LEESEN


S E I T E 16<br />

Liebe Leser<br />

Nimmt man das Zitat des<br />

französischen Siegers<br />

und späteren Staatspräsidenten<br />

Charles de Gaulle als<br />

Maßstab, wonach man den<br />

Charakter eines Volkes daran<br />

erkenne, wie es nach einem<br />

verlorenen Krieg mit seinen<br />

Soldaten umgeht, so dürfte<br />

sich dieses Bild bei den Deutschen<br />

nicht zum besten entwickelt<br />

haben. Denn die Vielzahl<br />

der in dieser Ausgabe<br />

dokumentierten Beispiele legt<br />

Zeugnis davon ab, daß in allen<br />

Regionen Deutschlands<br />

dem Gedenken an die Opfer<br />

des Krieges Widerstände erwachsen,<br />

die einerseits mit<br />

Geschichtsvergessenheit,<br />

mangelndem Engagement<br />

aber andererseits auch mit politischem<br />

Kalkül zu begründen<br />

sind.<br />

Bereits vor drei Jahren erreichte<br />

die Redaktion ein Zeitungsausschnitt<br />

von einem<br />

Leser, der über die Verlagerung<br />

einer Gedenkstele für das<br />

ehemalige Kampfgeschwader<br />

26 aus dem Stadtbild der Garnisonsstadt<br />

Lüneburg auf den<br />

abgelegenen Teil eines Kasernengeländes<br />

Auskunft gab.<br />

„Die Verlegung war der einzige<br />

Weg, um das Ehrenmal vor<br />

weiterer Zerstörung zu schützen“,<br />

begründete Oberbürgermeister<br />

Ulrich Mädge damals<br />

diesen Schritt (JF 51/01).<br />

Seitdem erreichten uns immer<br />

wieder Nachrichten über<br />

Abriß, Umwidmung, Schändung<br />

oder einfach nur Verwahrlosung<br />

von Kriegerdenkmälern.<br />

Im Zuge des Streites<br />

um das letztlich beseitigte<br />

Gedenkmal für die Gefallenen<br />

des 1. Panzerkorps der<br />

Waffen-SS in Marienfels (JF<br />

berichtete mehrfach) riefen wir<br />

unsere Leser dazu auf, uns gezielt<br />

mit Informationen über<br />

Mißstände in der Gedenkkultur<br />

zu versorgen. Damit wollten<br />

wir erstmals in einer überregionalen<br />

Zeitung die sonst<br />

allenfalls im Lokalteil versteckten<br />

Vorkommnisse präsentieren.<br />

Die große Resonanz erregte<br />

bei uns ein zwiespältiges<br />

Gefühl. Einerseits freuten wir<br />

uns über die rege Beteiligung<br />

unserer Leser, andererseits<br />

waren wir entsetzt über die<br />

schändlichen Beispiele, wie<br />

mit dem Gedenken an Gefallene,<br />

Ermordete, Bombenund<br />

Vertreibungsopfern umgegangen<br />

wird.<br />

Obwohl die Vielzahl der in<br />

dieser Beilage anläßlich des<br />

Volkstrauertages 2004 aufgeführten<br />

Fälle traurig stimmt,<br />

möchten wir nicht die Resignation<br />

befördern. Beispiele<br />

wie das 76er-Denkmal am<br />

Hamburger Dammtorbahnhof,<br />

welches als vernachlässigter<br />

und beschmierter Schandfleck<br />

mit privater Initiative saniert<br />

und gepflegt werden<br />

konnte, geben Mut, sich zu<br />

wehren und dem Verfall nicht<br />

tatenlos zuzusehen.<br />

Wir möchten auch weiterhin<br />

mit der JUNGEN FREIHEIT<br />

ein Ansprechpartner bleiben,<br />

der die lokalen Fälle sammelt,<br />

Widerstände formiert und in<br />

gewissen Abständen darüber<br />

informiert. Die Aufforderung,<br />

uns hierin zu unterstützen,<br />

sollten Sie als Motivation zum<br />

Widerstand verstehen.<br />

V O L K S T R A U E R T A G<br />

Unversehrtes Gefallenen-Ehrenmal von Hermann Bleeker in der Nähe der Münchner Staatskanzlei:<br />

„Auch die leiseste Spur einer Rechtfertigung des Handelns in der Vergangenheit nehmen“<br />

Amtsschimmel grotesk<br />

Hamburg Groß-Borstel: Platzverweis für Reparateure des geschändeten Denkmals<br />

In Hamburg Groß-Borstel steht ein<br />

Denkmal für die Gefallenen der<br />

beiden Weltkriege. Einer Anwohnerinitiative<br />

ist es zu verdanken, daß das<br />

Denkmal nicht schon vor Jahren abgeräumt<br />

wurde. Das Bezirksamt Hamburg<br />

Nord sah von der „Beräumung“<br />

ab, und engagierte Bürger übernahmen<br />

auf eigene Kosten und in Eigenarbeit<br />

die Instandsetzung des regelmäßig<br />

von Graffitti verunzierten Denkmals.<br />

In diesem Jahr blieben die Be-<br />

schädigungen nicht mehr nur oberflächlich.<br />

Unbekannte Vandalen rissen<br />

Dutzende Backsteine aus Fundament<br />

und Seitenmauern.<br />

Als im Sommer einige Bürger mit<br />

Steinen und Zement den ursprünglichen<br />

Zustand wiederherstellen wollten,<br />

staunten sie nicht schlecht über das<br />

Erscheinen von vier Polizeibeamten, die<br />

die weitere Arbeit untersagten und Platzverweise<br />

erteilten. Für die Reparatur, so<br />

die Beamten, sei eine behördliche Ge-<br />

nehmigung erforderlich. Es scheint, als<br />

werde von interessierter Seite der Amtsschimmel<br />

vorgeschoben, um den Zerfall<br />

des Denkmals zu beschleunigen.<br />

Das Bezirksamt räumte auf Nachfrage<br />

ein, daß das Denkmal „seit Jahren ein<br />

Politikum“ sei, das Verhalten der Polizei<br />

wollte man nicht bestätigen. Der<br />

Zustand des Denkmals war bekannt.<br />

Über Pläne, dem Zustand abzuhelfen,<br />

konnte die Behörde keine Angaben<br />

machen. (JF)<br />

Öffentlicher<br />

Schandfleck<br />

Im Jahre 1926 wurde das vom Architekten<br />

Hugo Eberhardt entworfene<br />

Denkmal für die Gefallenen des<br />

Ersten Weltkrieges im damaligen<br />

Waldpark von Offenbach eingeweiht.<br />

Es handelt sich um ein kreisförmig<br />

gestaltetes Podest mit acht<br />

Pfeilern, die oben kreisförmig abschließen.<br />

Im Zentrum steht der<br />

Gedenkstein mit der Widmung „In<br />

Dankbarkeit und Verehrung von den<br />

Kameraden“. Die drei Regimenter,<br />

denen das Denkmal zugedacht ist,<br />

kämpften in Frankreich, Belgien,<br />

Rußland, Serbien und Rumänien.<br />

Seit etwa zwanzig Jahren ist das<br />

Denkmal im nun umbenannten Leonhard-Eißnert-Park<br />

Objekt für Besudelungen.<br />

Die halbherzige oder<br />

später sogar unterlassene Beseitigung<br />

der Schmierereien durch städtische<br />

J U N G E F R E I H E I T<br />

Nr. 47/04 · 12. November 2004<br />

Offenbach am Main: Ein Denkmal verkommt<br />

Kräfte machte das Denkmal zum<br />

Anziehungspunkt für Graffiti-<br />

Sprayer.<br />

Im Laufe der Jahre wurden auch<br />

die Steine beschädigt. Beispielsweise<br />

wurden Teile aus dem Stahlhelm geschlagen,<br />

der oberhalb der Eingangsstufen<br />

angebracht ist. Neben belanglosen<br />

Graffiti wurden Losungen wie<br />

„Soldaten Mörder“ an die Stelen geschmiert.<br />

Insgesamt ist die komplette<br />

Anlage sehr ungepflegt und bildet<br />

einen Schandfleck für den gesamten<br />

Park.<br />

Die zuständige Stelle der Stadtverwaltung<br />

Offenbach konnte auf<br />

Anfrage der JF weder Auskunft darüber<br />

geben, ob der Zustand mittlerweile<br />

abgestellt wurde, noch ob zum<br />

Volkstrauertag Veranstaltungen an<br />

dem Ehrenmal geplant seien. (JF)<br />

Ehrenmmal in Offenbach, Herbst 2004: Schandfleck<br />

Inschriften sind kaum noch zu entziffern: Graffitiexzesse<br />

Eine Schmuddelecke ist entstanden: Wann kommt der Abriß?<br />

Gefallenendenkmal in Hamburg Groß-Borstel: Nach permanenten Beschmierungen wurden nun mit<br />

Matthias Bäkermann massiver Gewalt Steine aus dem Sockel herausgebrochen<br />

Urinspuren am Gedenkstein: Die Stadt kümmert sich nicht


J U N G E F R E I H E I T<br />

Nr. 47/04 · 12. November 2004<br />

V O L K S T R A U E R T A G S E I T E 17<br />

Unversehrtes Gräberfeld für deutsche und alliierte Soldaten des Ersten Weltkriegs auf dem Waldfriedhof in München: „Die Folgen einer Demoralisierung des deutschen Volkes<br />

zeigen sich immer deutlicher. Ein jahrzehntelang gedemütigtes Volk ist zu einer kraftvollen Politik, zu notwendigen Reformen, zum Aufbruch in die Zukunft nicht mehr fähig“ (v. Leesen)<br />

Zentrale Gedenkstelle in Saarbrücken für die Opfer der<br />

Kriege: Verwucherte Hecke um den unleserlichen Gedenkstein<br />

Die Ummauerung der Saarbrücker Gedenkstätte ist mit<br />

Graffiti und Parolen vollgeschmiert: Grasbüschel im Pflaster<br />

Schöne Aussicht<br />

Saarbrücken: Die zentrale Gedenkstätte<br />

Die zentrale Gedenkstätte für die<br />

Opfer unter den Saarbrückern<br />

in den beiden Weltkriegen befindet<br />

sich auf dem Nußberg (siehe oben).<br />

Reizvoll gelegen mit einer schönen<br />

Aussicht bietet die Gedenkstätte allerdings<br />

ein betrübliches Bild.<br />

Inmitten einer halbkreisförmigen<br />

Ummauerung mit Stelen befindet<br />

sich der in die Erde eingelassene<br />

Gedenkstein mit den Widmungen<br />

an die Gefallenen der beiden Weltkriege.<br />

Diese Inschrift ist mittlerweile<br />

fast vollständig verwittert und<br />

kaum noch zu entziffern. Die diesen<br />

Ort umgebende Hecke ist durch seltene<br />

Pflege ausgewachsen und überwuchert<br />

den in der Mitte liegenden<br />

Gedenkstein.<br />

Der Platz der Gedenkstätte zeichnet<br />

sich durch Grasbüschel zwischen<br />

den Pflastersteinen aus. In die Natursteinmauer<br />

ist durch schadhafte Deckplatten<br />

Feuchtigkeit eingedrungen,<br />

welche überall ausblüht. Überall auf<br />

den Mauern und den Stelen sind<br />

Graffiti-Schmierereien angebracht<br />

worden oder die Steine durch Einritzungen<br />

verunziert. Teilweise lassen<br />

sich politische Parolen erkennen.<br />

Für eine Sanierung fehlt das Geld<br />

Im brandenburgischen Linum setzt sich eine ganze Gemeinde für den Erhalt ein<br />

In einer kleinen brandenburgischen<br />

Gemeinde in der Nähe von Neuruppin<br />

bemüht sich ein ganzer Ort um die<br />

Wiederherstellung des lokalen Kriegerdenkmals.<br />

In Linum, das wegen der<br />

zahlreichen Adebars in der weiteren<br />

Umgebung auch als Storchendorf bekannt<br />

ist, haben Dorfbewohner seit 1990<br />

das zu DDR-Zeiten völlig verwahrloste<br />

Denkmal für die Gefallenen des Ersten<br />

Weltkriegs in eigener Regie gesichert<br />

und würden es gern wieder in den ursprünglichen<br />

Zustand versetzen.<br />

Schwierig gestaltet sich allerdings die<br />

Finanzierung der Restauration. Obwohl<br />

die örtliche Schützengilde den Platz um<br />

das Denkmal, welches halbkreisartig ein<br />

Säulenportal mit Eisernem Kreuz in der<br />

Mitte darstellt, jedes Jahr insbesondere<br />

vor dem Volkstrauertag pflegt, kann die<br />

fachgerechte Instandsetzung aus dem<br />

finanziellen Budget der Gemeinde nicht<br />

bezahlt werden. „Wir haben uns bereits<br />

um Fördermittel beworben“, gibt die<br />

ehrenamtliche Bürgermeisterin Wilma<br />

Nickel gegenüber der JUNGEN FREIHEIT<br />

Auskunft. Um diese überhaupt beantragen<br />

zu können, mußte die Gemeinde<br />

die Eigentumsverhältnisse klären. Während<br />

das Denkmals seit seiner Errichtung<br />

in den zwanziger Jahren Eigentum<br />

der Gemeinde ist, gehörte der Grund<br />

der Kirchengemeinde.<br />

Die fachgerechte Sanierung<br />

würde 110.000 Euro kosten<br />

„Beim Kauf des Grundstückes ist<br />

uns allerdings die Kirchengemeinde<br />

entgegengekommen“, freut sich Nikkel.<br />

So konnte wenigstens das Grundstück<br />

erworben werden. Allerdings hat<br />

die 54jährige Kommunalpolitikerin<br />

wenig Hoffnung, Fördermittel in der<br />

veranschlagten Höhe von 110.000 Euro<br />

zur Restaurierung zu bekommen. Um<br />

es vor dem weiteren Verfall zu bewahren,<br />

haben die Linumer das Denkmal<br />

zur Abwehr eindringender Feuchtigkeit<br />

erst einmal mit Plane verhüllt bzw. versiegelt.<br />

Wilma Nickel ist dennoch zuversichtlich,<br />

daß mittelfristig das nötige<br />

Geld zusammenkommt. Sogar für die<br />

Zeit nach der Wiederherstellung schmiedet<br />

sie bereits Pläne. So sollen im Halbkreis<br />

der Säulen wieder Bänke aufgestellt<br />

werden. „Es soll wieder so werden,<br />

wie ich es als Kind in Erinnerung hatte.“<br />

Außerdem denkt die Bürgermeisterin<br />

über einen zusätzliche Gedenkstein<br />

nach, der direkt nach den Stufen vor<br />

dem Denkmal an die Toten des Zweiten<br />

Weltkrieges und an die Gewaltherrschaft<br />

in den zwei Diktaturen erinnert.<br />

(JF)<br />

Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im märkischen Linum: Als Kontaktperson<br />

für erbetene Spenden stellt sich die Bürgermeisterin von Linum, Frau Wilma Nickel, Zu den Teichen 18,<br />

in 16833 Linum gern für weitere Informationen zur Verfügung.<br />

Gefallenendenkmal<br />

wird zum NS-Mahnmal<br />

NEUSTADT/AISCH. Das Kriegerehrenmal<br />

zur Erinnerung an<br />

die Gefallenen des Ersten Weltkrieges<br />

wurde 1934 am Neustädter<br />

Stadtfriedhof eingeweiht. Das<br />

Denkmal besteht aus vier Steinsäulen<br />

mit den jeweiligen Jahreszahlen<br />

von 1914 bis 1918. Davor<br />

steht eine zum Kruzifix stilisierte<br />

Figur mit ausgebreiteten Armen.<br />

Der Kunsthistoriker Michael Rabenstein<br />

hat nun eine Diskussion<br />

darüber entfacht, inwieweit das<br />

Denkmal für ein „Gedenken an<br />

die Opfer der Kriege – vor allem<br />

aber für die Opfer des Nationalsozialismus<br />

– noch ein angemessener<br />

Ort“ sei. Es habe aus historischer<br />

Sicht nur noch als Mahnmal für<br />

die Zeit des Nationalsozialismus<br />

eine Existenzberechtigung.<br />

„Bündnis gegen<br />

Rechts“ spritzt mit Blut<br />

OESPEL. Das Kriegerdenkmal für<br />

die Gefallenen des Ersten Weltkriegs<br />

im westfälischen Oespel<br />

wurde im Mai 2003 im Rahmen<br />

einer Protestaktion von Vertretern<br />

des „Bündnisses Dortmund gegen<br />

Rechts“ mit Blut bespritzt. Auf<br />

einen späteren Beschluß der Bezirksvertretung<br />

Lütgendortmund<br />

soll eine „erklärende“ Gedenktafel<br />

vor dem Denkmal angebracht werden,<br />

da das 1934/35 errichtete<br />

Denkmal „von den Nationalsozialisten<br />

in aggressiver, gewalttätiger<br />

und pathetisch-expressiver Form“<br />

errichtet wurde und „den Gedanken<br />

an die Revanche für den verlorenen<br />

Ersten Weltkrieg sowie den<br />

Kampf der deutschen Soldaten verherrlicht“.<br />

Politisch korrekte<br />

Kommentierung<br />

AACHEN. Auf dem Waldfriedhof<br />

steht ein etwa sechs Meter<br />

hohes Steinkreuz mit der Sockelinschrift<br />

„Hier ruhen deutsche<br />

Soldaten“. Seit einigen Jahren<br />

wurde auf Initiative der Aachener<br />

Stadtväter und der Volkshochschule<br />

(„Wege gegen das<br />

Vergessen 1933–1945“) eine kleine<br />

Bronzetafel mit Erklärung in<br />

die Wiese vor dem Holzkreuz<br />

eingelassen: „Deutsches Machtstreben<br />

mündete im 20. Jahrhundert<br />

zweimal in einem Weltkrieg.<br />

Allein der Zweite Weltkrieg<br />

kostete mehr als 62 Millionen<br />

Menschen das Leben. Fast<br />

4.000 Aachener starben als Soldaten<br />

für Nazideutschland. 2.500<br />

Aachenerinnen und Aachener kamen<br />

in ihrer Stadt um“.<br />

Vandalismus gerät<br />

zum ständigen Zustand<br />

GELSENKIRCHEN. Im Gelsenkirchener<br />

Stadtteil Ückendorf<br />

haben Unbekannte einen mehrere<br />

Tonnen schweren Gedenkstein<br />

für die Gefallenen des Ersten und<br />

des Zweiten Weltkriegs umgestoßen.<br />

An einem kleineren Gedenkstein<br />

wurde die Gedenktafel herausgebrochen<br />

und der Stein mit<br />

Farbe beschmiert. Auch nach<br />

mehreren Monaten ist von offizieller<br />

Seite weder eine Wiederaufrichtung<br />

bzw. Wiederherstellung<br />

des alten Zustandes noch eine Säuberung<br />

erfolgt.<br />

Unkraut wuchert<br />

Gedenkstein zu<br />

LÜNEBURG. Der Gedenkstein<br />

der Eisenbahner „Für unsere gefallenen<br />

Berufskameraden 1914–<br />

1918 / 1939–1945“ stand bis 2002<br />

an einer verkehrsreichen und exponierten<br />

Stelle vor dem Lüneburger<br />

Bahnhof. Im Zuge der Umgestaltung<br />

des Bahnhofsvorplatzes<br />

wurde der Stein beseitigt und etwa<br />

einhundert Meter entfernt in Nähe<br />

des Bahnkörpers am Rande eines<br />

Parkplatzes neu aufgestellt. Dort<br />

wuchert der ungepflegte Gedenkstein<br />

derzeit von Unkraut zu.<br />

Naturparkamt<br />

entsorgt Denkmal<br />

CARPIN/NEUSTRELITZ. Im<br />

August 2004 wurde vom zuständigen<br />

Nationalparkamt der Gedenkstein<br />

für die Gefallenen der Waffen-SS-Division<br />

„Charlemagne“<br />

entfernt und an einen unbekannten<br />

Ort „verbracht“. Als Argument<br />

wurde angeführt, daß sich der<br />

Gedenkstein als Wallfahrtsort für<br />

Rechtsextremisten eignen könnte.


S E I T E 18<br />

Blumenbepflanzung<br />

vor Denkmal zerstört<br />

DEGGENDORF. Im Deggendorfer<br />

Stadtteil Schaching wurde<br />

im Juni 2004 wiederholt die Blumenbepflanzung<br />

vor dem Kriegerdenkmal<br />

zerstört und die Beete<br />

durchwühlt. Die Schäden wurden<br />

seitens der Stadt mehrfach<br />

behoben (Bild unten).<br />

Durchwühlte Blumenbeete<br />

General Rommel als<br />

„Faschist“ geschmäht<br />

HEI<strong>DEN</strong>HEIM. Ende März<br />

2004 wurde das Gefallenendenkmal,<br />

mit dem auch des Wehrmachtsgenerals<br />

Erwin Rommel<br />

gedacht wird, durch einen Roten<br />

Stern und den Schriftzug „Faschist“<br />

beschmiert.<br />

An dezentraler Stelle<br />

wieder aufgebaut<br />

NEUHAUSEN. Das Denkmal<br />

für die Gefallenen des Ersten<br />

Weltkriegs in Neuhausen auf den<br />

Fildern bei Stuttgart stand bis vor<br />

wenigen Jahren auf dem zentral<br />

gelegenen Schloßplatz. Dort verwahrloste<br />

das Denkmal immer<br />

mehr, bis es abgebaut und auf<br />

dem dezentral gelegenen örtlichen<br />

Friedhof in kleinerem Umfang<br />

wieder aufgebaut wurde.<br />

Grabsteine aus<br />

dem Boden gerissen<br />

PIRMASENS. In der Nacht vom<br />

19. zum 20. Mai 2004 wurden 16<br />

Grabsteine auf dem Soldatenfriedhof<br />

(Alter Friedhof) aus dem Boden<br />

gerissen und beschmiert.<br />

Hakenkreuze an<br />

Säule geschmiert<br />

SAARBRÜCKEN. Auf dem Ehrenfriedhof<br />

für die Gefallenen des<br />

Krieges 1870/ 71 wurden mehrere<br />

Grabsteine umgestoßen. Die Gräber<br />

sind mit Unkraut überwuchert,<br />

und die zentrale Gedenksäule wurde<br />

mit Hakenkreuzschmierereien<br />

geschändet. Die Gräberfelder mit<br />

Opfern der Bombardierungen von<br />

1944 und 1945 sind ungepflegt<br />

und überwuchert.<br />

Vertriebenenstein<br />

mit neuer Inschrift<br />

PINNEBERG. Der Gedenkstein<br />

der Vertriebenen zur Erinnerung<br />

an die verlorene Heimat in den<br />

deutschen Ostgebieten befindet<br />

sich im Pinneberger Probsteipark.<br />

Unbekannte haben wiederholt<br />

den Stein mit roter Farbe beschmiert<br />

und Schmähungen der<br />

Vertriebenen hinterlassen. Gegen<br />

den Protest der örtlichen Vertriebenenorganisation<br />

wurde die Inschrift<br />

„Heimat – Dir bleiben wir<br />

treu“ von offizieller Seite in „Heimat<br />

– Dich werden wir nie vergessen“<br />

geändert.<br />

Grabplatten verrotten<br />

auf Soldatenfriedhof<br />

WAIBLINGEN. Auf dem Ehrenfriedhof<br />

für die Gefallenen des<br />

Ersten Weltkriegs verrotten die<br />

Grabplatten und zerbröseln zunehmend.<br />

Seit vielen Jahren wird<br />

außer des Rasenmähens keine<br />

Pflege der lokalen Friedhofsverwaltung<br />

übernommen.<br />

Ehrenmal mit roter<br />

Farbe beschmiert<br />

MARBACH. Das Gefallenenehrenmal<br />

der Stadt Marbach für die<br />

Gefallenen des Ersten Weltkriegs<br />

am Torturm der Innenstadt wurde<br />

seit 1994 wiederholt mit roter<br />

Farbe beschmiert.<br />

V O L K S T R A U E R T A G<br />

Unversehrte Soldatenfigur auf Gefallenendenkmal in München-Feldmoching: „Es gibt Beispiele, daß<br />

durch den Protest von Bürgern der Kahlschlag an Gedenkstätten für deutsche Opfer verhindert werden kann“<br />

Herde siegt über die Hirten<br />

Eppstein/Taunus: Abstimmung verhindert Verhüllung und Umwidmung<br />

Bereits in den achtziger Jahren ließ der<br />

Pastor in der Eppsteiner Talkirche<br />

die Gefallenentafel aus dem Jahr 1925<br />

verhüllen. Besonders der stahlhelmähnliche<br />

Ritterkopf und das Zitat „Das Reich<br />

muß uns doch bleiben“, welches dem<br />

Luther-Choral „Eine feste Burg ist unser<br />

Gott“ entliehen ist, riefen den Unmut<br />

des Pastors hervor. Seine Nachfolgerin<br />

Heike Schuffenhauer wollte das Bild ganz<br />

abhängen und durch eine Plexiglasscheibe<br />

ersetzen, in der auch zivile Opfer –<br />

insbesonders ein politisch Verfolgter<br />

aus Eppstein – Berücksichtigung finden<br />

sollten. Die Abstimmung der Kirchengemeinde<br />

im April 2004 schmetterte<br />

alle Vorstöße der Pastorin ab.<br />

Die Ehrentafel bleibt, wo sie ist. (JF)<br />

Für die Pastorin ein „umstrittenes Bildnis“: Neue Gedenkkonzeption sollte zivile Opfer berücksichtigen<br />

J U N G E F R E I H E I T<br />

Nr. 47/04 · 12. November 2004<br />

Politische Parolen auf dem Ehrenmal der Gebirgstruppe bei<br />

Mittenwald: Kameraüberwachung ist der Kommune zu teuer<br />

Linksextremistische Schmierereien an dem abgelegenen<br />

Ort auf dem Hohen Brendten: Keine Scham<br />

Schmähung auf dem Eisernen Kreuz, das große Holzkreuz<br />

weist Spuren eines Brandsatzes auf: Konsequenzen für wen?<br />

Pfingsttreffen 2004 der Gebirgsjäger vor dem Ehrenmal<br />

mit der „Mörder“-Parole: Selbst Ausweichen ist kein Tabu mehr<br />

Haß und Ignoranz<br />

Mittenwald: Haben die ständigen Schändungen Erfolg?<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurde unweit von Mittenwald<br />

in Oberbayern ein Ehrenmal für die<br />

Gefallenen der Gebirgstruppen auf<br />

dem Hohen Brendten errichtet. Er<br />

stellt zwei große Steinsäulen dar, auf<br />

denen jeweils die Daten des Ersten<br />

und des Zweiten Weltkriegs eingemeißelt<br />

sind. Vor diesen Säulen steht<br />

ein großes Holzkreuz. Seit nunmehr<br />

47 Jahren findet am Pfingstsonntag<br />

ein Gedenken an gefallene und verstorbene<br />

Soldaten der Gebirgstruppe<br />

in den Weltkriegen unter Beteiligung<br />

der Bundeswehr und Veteranenverbänden<br />

statt, bei dem bis zu<br />

8.000 Teilnehmer erscheinen.<br />

In den letzten drei Jahren wurde<br />

das abgelegene Denkmal wiederholt<br />

geschändet, meistens unmittelbar vor<br />

der jährlichen Pfingstveranstaltung.<br />

Dabei wurden die großen Säulen mit<br />

Haßparolen gegen die Gebirgsjäger<br />

oder wie vor zwei Jahren mit politischen<br />

Parolen beschmiert. Im letzten<br />

Jahr wurde auch versucht, mittels<br />

eines Brandsatzes das Holzkreuz anzuzünden.<br />

Vermutet werden die Täter<br />

im linksextremistischen Milieu.<br />

Nach den Anschlägen vom Oktober<br />

2004 hat nun Mittenwalds Bürgermeister<br />

Hermann Salminger, der<br />

den Gebirgsjägern grundsätzlich nahesteht,<br />

Konsequenzen angekündigt.<br />

Nach Gesprächen mit dem Landratsamt,<br />

der Polizei und dem Staatsschutz<br />

schloß Salminger am 26. Oktober<br />

im Münchner Merkur auch die<br />

Verlagerung der Gedenkveranstaltung<br />

nicht mehr aus. „Als Bürgermeister<br />

muß ich die Interessen des<br />

Ortes wahren“, sagte der Bürgermeister<br />

vielsagend und kündigte im Gespräch<br />

mit Vertretern der Kameradenkreise<br />

„eine andere Lösung“ an.<br />

Eine Einfriedung des Geländes um<br />

das Ehrenmal oder eine Kamera-<br />

Überwachung sowie Patrouillengänge<br />

der Polizei seien aus Kostengründen<br />

jedenfalls auszuschließen. (JF)


J U N G E F R E I H E I T<br />

Nr. 47/04 · 12. November 2004<br />

V O L K S T R A U E R T A G S E I T E 19<br />

Unversehrtes Gefallenendenkmal in München-Feldmoching: „Krawallgruppen von Linksextremen sind häufig die Speerspitze, die nur die Dreckarbeit übernimmt.“<br />

Am Ostseebad Damp erinnert die Glocke und die auf Kiel<br />

gesetzte „Albatros“ an das Schicksal dieses Flüchtlingstransporters:<br />

Hinweisschild geklaut, Rost und Unkrautbüsche<br />

Gedenkstätte für die gefallenen Minensucher des Ersten<br />

Weltkriegs an der „Alten Liebe“ in Cuxhaven: Farbbeutelbesudelung,<br />

Graffitigeschmiere, politische Parolen<br />

Wiederholte Zerstörung<br />

Auf dem Bielefelder Johannisberg<br />

steht ein Kriegerdenkmal für die<br />

Gefallenen des Ersten und des Zweiten<br />

Weltkriegs, welches vom Krieger-Verband,<br />

der Stadt und dem Landkreis<br />

Bielefeld: Gedenksoldaten wurden Kopf und Arm abgesägt<br />

Bielefeld errichtet worden ist. Im Jahr<br />

2002 wurde das Denkmal geschändet,<br />

indem Unbekannte den Kopf und die<br />

Unterarme des stilisierten Soldaten absägten.<br />

Die Wiederherstellung organi-<br />

sierte der Krieger-Verband. Letztes Jahr<br />

wurde wiederholt einer der Arme der<br />

Figur abgetrennt. In der lokalen Presse<br />

weist man die Tat „antimilitaristischen<br />

Gruppen“ zu. (JF)<br />

Das Soldatendenkmal vom Bielefelder Johannisberg nach seiner Zerstörung im Jahr 2002 (großes<br />

Bild). Die vorgenommene Reparatur war nur von kurzer Dauer. Inzwischen wurde erneut ein Arm<br />

abgesägt (kleines Bild): Die Schändung hatte kaum Resonanz in der lokalen Presse<br />

Umwidmung des<br />

Kriegerehrenmals<br />

BILLERBECK. Das Kriegerehrenmal<br />

für die Gefallenen des Ersten<br />

Weltkriegs wurde 2001 auf<br />

Betreiben einer Bürgerinitiative<br />

in der westfälischen Stadt in ein<br />

„Mahnmal für die Opfer von Krieg<br />

und Gewaltherrschaft“ umgewidmet.<br />

Victoria-Denkmal war<br />

nicht mehr zeitgemäß<br />

OFFENBACH. Bereits in den<br />

fünfziger Jahren wurden das Siegesdenkmal<br />

und die Erinnerungsstätte<br />

an die Toten des deutschfranzösischen<br />

Krieges von 1870/<br />

71 im Zuge einer Veränderung<br />

der Straßenführung als „nicht<br />

mehr zeitgemäß“ entfernt und auf<br />

dem Offenbacher Alten Friedhof<br />

in abseitiger Lage aufgestellt. In<br />

den siebziger Jahren schlug ein<br />

Blitz in einen nahegelegenen<br />

Baum ein, worauf ein Ast die „Victoria“<br />

an den Füßen zerbrach und<br />

am Boden zerschellte. Die kaputte<br />

Figur wurde danach in den<br />

Keller des ehemaligen Krematoriums<br />

verbracht. Gegenwärtige Initiativen<br />

von Kunsthistorikern, die<br />

Figur wieder aufzurichten, scheiterten<br />

am Finanziellen.<br />

Bereits vor dreißig<br />

Jahren Umwidmung<br />

BOCHOLT. Bereits 1967 wurde<br />

sprichwörtlich in einer „Nachtund-Nebel“-Aktion<br />

das Denkmal<br />

für die Gefallenen des Ersten<br />

Weltkrieges von kommunalen<br />

Kräften abgerissen. Vorangegangen<br />

war ein Beschluß der Stadtverordnetenversammlung,<br />

das<br />

Denkmal zu verlagern. Wenige<br />

Jahre später wurde an der gleichen<br />

Stelle eine Skulptur als<br />

„Mahnmal für die Opfer von Krieg<br />

und Gewalt“ errichtet.<br />

Linksradikale Sprüche<br />

auf Reiterdenkmal<br />

LUDWIGSBURG. Im Jahre<br />

2001 wurde das Gefallenen-<br />

Denkmal an der Ludwigsburger<br />

Königsallee für das württembergische<br />

Trainbataillon Nr. 13 im<br />

Ersten Weltkrieg und der 23. Panzerdivision<br />

im Zweiten Weltkrieg<br />

mit politischen Parolen von Linksextremisten<br />

geschändet. Das Reiterstandbild<br />

wurde mit Farbbeuteln<br />

beschmissen. Erst nach direkter<br />

Intervention eines Bürgers<br />

beim Oberbürgermeister wurde<br />

das Denkmal gereinigt.<br />

Gespendetes Denkmal<br />

wurde abgelehnt<br />

FRIEDRICHSHAFEN. Im Jahr<br />

2003 machte der Unternehmer<br />

Karl Fränkel der Stadt das Angebot,<br />

am Uferpark vier Stelen aufzustellen,<br />

auf denen die Namen<br />

der im Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />

gefallenen Friedrichshafenern<br />

aufgeführt sind. Allerdings<br />

protestierten dagegen linke Parteien<br />

und Gruppen. Auch die<br />

Stadtverwaltung lehnte schließlich<br />

ab und folgte der Warnung<br />

des Stadtarchivrates, die durch das<br />

Denkmal dokumentierten „Revanchegelüste“<br />

nicht zuzulassen.<br />

Linke Parolen und<br />

wiederholte Schändung<br />

RHEINE. Im westfälischen Rheine<br />

haben im Juli 2004 Unbekannte<br />

das Kriegerehrenmal mit<br />

politischen linken Parolen beschmiert.<br />

Darüber hinaus wurde<br />

ein großer Blumenkübel umgestürzt,<br />

der dabei zerstört wurde<br />

und die vom örtlichen Schützenverein<br />

niedergelegten Kränze<br />

umgeschmissen und beschädigt.<br />

Nachdem die erste Schändung mit<br />

Schmierereien vom lokalen Kameradschaftsbund<br />

stilschweigend<br />

beseitigt wurde, schaltete man im<br />

Juli Polizei und Lokalpresse ein.<br />

Mehrfach Antrag auf<br />

Beseitigung gestellt<br />

ENGER/WESTFALEN. Das<br />

Denkmal für die Gefallenen des<br />

Ersten Weltkrieges in Enger im<br />

Landkreis Herford wird seit vielen<br />

Jahren nicht mehr gepflegt<br />

und verkommt zusehends zum<br />

Schandfleck. Auf kommunaler<br />

Ebene wurde bereits mehrfach von<br />

Vertretern der Grünen der Antrag<br />

gestellt, das Denkmal abzureißen<br />

– bisher noch erfolglos.


S E I T E 20<br />

Schmierereien bleiben<br />

ohne Beseitigung<br />

HOHENSTEIN. Das Kriegerdenkmal<br />

für die Gefallenen des<br />

deutsch-französischen Krieges<br />

1870/71 wurde in den letzten Jahren<br />

mehrfach beschmiert, ohne<br />

daß die Gemeinde etwas unternommen<br />

hätte, um die Spuren<br />

der Schändung zu beseitigen.<br />

Beschmierung und<br />

Distanzierung<br />

PADERBORN. Der Gedenkstein<br />

für 98 im Jahre 1945 ermordete<br />

Kriegsgefangene (Waffen-SS-<br />

Männer) im Naherholungsgebiet<br />

Haxtergrund wurde im Mai 2001<br />

mit schwarzer Farbe beschmiert.<br />

Eine im Herbst 1998 an der nahegelegenen<br />

Mariensäule angebrachte<br />

Gedenktafel wurde seitens der<br />

Kommune drei Jahre später mit<br />

der Begründung abgebaut, sie sei<br />

ohne reguläre Genehmigung angebracht<br />

worden.<br />

Soldatenfigur wurde<br />

der Kopf abgeschlagen<br />

WEINHEIM. Bereits 1994 wurde<br />

auf dem Ehrenmal für die Gefallenen<br />

des Ersten und des Zweiten<br />

Weltkrieges von einer der drei<br />

inmitten des Platzes stehenden<br />

Soldatenfiguren aus Stein mit Gewalt<br />

der Kopf abgeschlagen.<br />

Schändungen sind<br />

regelmäßiger Vorgang<br />

WATTENSCHEID. Das Ehrendenkmal<br />

für gefallene Soldaten in<br />

der Wattenscheider Innenstadt<br />

wird ständig und immer wieder<br />

mit Graffiti und linken Parolen<br />

besprüht. Gleiches gilt für das<br />

Ehrenmal für gefallene Soldaten<br />

im benachbarten Bochum, wo in<br />

der Parkanlage an der Königallee<br />

auch die Steine durch mechanische<br />

Gewalt beschädigt wurden.<br />

Säureattentat und<br />

schwerer Vandalismus<br />

SOLINGEN-OHLIGS. Das<br />

Kriegerdenkmal auf dem Ehrenfriedhof<br />

an der Schwanenstraße<br />

wurde im Juni 2000 mit Farbe<br />

besprüht. Die bronzene Gedenktafel<br />

mit den Namen der Gefallenen<br />

wurde mit Säure bespritzt und<br />

damit schwer beschädigt. Namentafeln<br />

wurden ebenso wie das Steinkreuz<br />

aus dem Boden bzw. aus der<br />

Verankerung gerissen.<br />

Massiver Widerstand<br />

durch Antifa-Verein<br />

GÖTTINGEN. Die jährliche<br />

Feier zum Volkstrauertag am Gedenkkreuz<br />

für die Toten des Ersten<br />

und des Zweiten Weltkriegs<br />

im Göttinger Rosengarten wird<br />

seit Jahren massiv durch den „Verein<br />

zur Förderung antifaschistischer<br />

Kultur“ gestört. Im Jahr<br />

1996 wurde alle sechzehn Gedenktafeln<br />

und Teile des Holzkreuzes<br />

mit roter und weißer Farbe<br />

beschmiert.<br />

Demontage folgte<br />

kein Wiederaufbau<br />

BAD DOBERAN. Im Jahr 2000<br />

wurde im mecklenburgischen Bad<br />

Doberan das Ehrenmal für die<br />

Gefallenen des Ersten Weltkriegs<br />

von kommunalen Kräften demontiert.<br />

Eine versprochene Sanierung<br />

und ein Wiederaufbau steht bis<br />

heute aus. Auf Initiative einiger<br />

Bürger wurden an gleicher Stelle<br />

Holzkreuze zur Erinnerung an die<br />

Gefallenen aufgestellt.<br />

Gedenktafeln für<br />

Generäle abgehängt<br />

GOSLAR. Die Gedenktafeln an<br />

die Generäle Rommel und Guderian<br />

am ehemaligen Offiziersheim<br />

der Goslarer Jäger in der Worthstraße<br />

wurden auf Initiative des<br />

DGB-Kreises Goslar-Gandersheim<br />

bereits Ende der siebziger<br />

Jahre vorläufig abgehängt. Danach<br />

sollten die Tafeln nach Vorschlag<br />

der Jusos erst mit „kritischem Ergänzungstext“<br />

wieder aufgehängt<br />

werden. Der jahrelange Streit endete<br />

im Goslarer Rat mit der Ablehnung<br />

der Wiederanbringung<br />

durch eine Mehrheit von SPD,<br />

Grünen und Bürgerliste gegen<br />

CDU und FDP. Im Jahr 2002<br />

wurden die Tafeln in der Nähe des<br />

alten Ortes an einem Privathaus<br />

wieder aufgehängt.<br />

V O L K S T R A U E R T A G<br />

Passanten vor dem unversehrten Gefallenendenkmal in München-Neuhausen: Ein Denkmal ist als Teil<br />

der Erinnerungskultur ein Mittel der Geschichtspolitik<br />

Langsamer Verfall<br />

Besonders für Denkmäler in Großstädten fühlt sich oft niemand verantwortlich<br />

Im Norden von München wurde auf<br />

den nach dem Krieg angekarrten<br />

Trümmern des zerstörten Münchens,<br />

dem „Schuttberg“ im Luitpoldpark, ein<br />

Gedenkkreuz für die Toten des Bombenkrieges<br />

in der Isarstadt errichtet. Auf<br />

diesem Kreuz aus Stahl wurde der Satz<br />

„Betet und Gedenket all der unter den<br />

Bergen von Trümmern Verstorbenen“<br />

aufgebracht (siehe Bild unten links).<br />

Gegenwärtig ist das Kreuz verwittert<br />

und durch Rost an einigen Stellen stark<br />

beschädigt. Das Umfeld wurde sehr vernachlässigt,<br />

so wurden weder die Bü-<br />

Gedenkkreuz für die Opfer des Bombenkriegs in<br />

München: Unbeachtet rostet es vor sich hin<br />

sche gepflegt noch der umherliegende<br />

Müll aufgesammelt.<br />

Im ehemaligen Ost-Berlin wurden<br />

oftmals Kriegerdenkmäler über vierzig<br />

Jahre nicht gepflegt – so sie nicht abgerissen<br />

wurden.<br />

In den Städten der DDR<br />

wurde fast nichts gepflegt<br />

Im Stadtteil Köpenick-Oberschöneweide<br />

steht unmittelbat vor einer frisch<br />

renovierten evangelischen Kirche das<br />

Kriegerdenkmal für die im Ersten Welt-<br />

krieg gefallenen Soldaten aus diesem<br />

Bezirk (siehe Bild unten rechts). Derzeit<br />

befindet sich das Denkmal in einem<br />

beklagenswerten Zustand. Sämtliche Inschriften<br />

aus Metall wurden über die<br />

Jahre entfernt. Die vordere Gedenkplatte<br />

fehlt, und über die scheinbar schon<br />

lange Zeit verlorengegangene Denkmalsspitze<br />

kann weder der Pastor noch der<br />

Bezirk Auskunft geben. Obwohl exponiert<br />

gelegen, stellt sich das Denkmal als<br />

unansehnlicher, mit einigen Graffiti noch<br />

zusätzlich verunzierter häßlicher grauer<br />

Block dar. (JF)<br />

Denkmal für Gefallene des Ersten Weltkriegs in<br />

Berlin-Schöneweide: Nur noch ein häßlicher Klotz<br />

J U N G E F R E I H E I T<br />

Nr. 47/04 · 12. November 2004<br />

Ursprünglicher Zustand des Stuka-Denkmals auf Burg Staufenberg:<br />

Die Inschrift lautet „Opfermut überwindet den Tod“<br />

Jetziges Bild des Denkmals: Die Stukas wurden demontiert, das<br />

Denkmal angezündet<br />

Stukas demontiert<br />

Gießen: Ehrenmal des Geschwaders Immelmann<br />

Nördlich von Gießen befindet<br />

sich auf Burg Staufenberg das<br />

Ehrenmal des Sturzkampfbombergeschwaders<br />

„Immelmann“ (siehe Bilder<br />

oben). Dieses stellte zwei Junkers<br />

87 Stukas dar, welche an einem Pfahl<br />

herabstürzten. An einem Gedenkstein<br />

befindet sich die Widmung<br />

„Opfermut überwindet den Tod“.<br />

Bereits seit Jahren wurde das Denkmal<br />

nicht mehr gepflegt. Seit 2001<br />

wurden die Flugzeuge gewaltsam demontiert.<br />

Der Gedenkstein ist mit<br />

Farbe verschmiert, der Holzpfahl weist<br />

Schmauchspuren eines Feuers auf.<br />

Insgesamt ist der gesamte Platz verwahrlost,<br />

die Büsche verwuchert und<br />

vermüllt (siehe Bilder oben). (JF)<br />

Stein des Anstoßes: Die von Schändungen gezeichnete Sandsteinstele<br />

des Kampfgeschwaders 26 (teilweise abgeschliffen) wurde 2002 aus der<br />

Innenstadt Lüneburgs auf ein Kasernengelände verlagert, weil die Stadt<br />

nicht mehr für die Unversehrtheit garantieren wollte

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