Media- daten 2011 - Kirchheim-Verlag
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Immunsuppressiva (wie z.B. Cyclosporin, Tacrolimus) sind Arzneimittel<br />
mit einem engen therapeutischen Bereich. Sie werden als Medikamente<br />
kritischer Dosierung oder als so genanntes „Critical-Dose-<br />
Drug“ bezeichnet. Das bedeutet: Schon kleine Veränderungen bei<br />
der eingestellten Dosierung bzw. geringfügige Abweichungen der<br />
gewünschten Blutkonzentrationen können schwerwiegende klinische<br />
Folgen haben.<br />
Eine Unterdosierung dieser Arzneimittel kann bei den transplantierten<br />
Patienten zu Organabstoßungen und eine Überdosierung zu<br />
verstärkten Nebenwirkungen führen (Abb. 1). Patienten nach Organtransplantation<br />
werden individuell vom behandelnden Arzt auf die<br />
immunsuppressive Therapie eingestellt.<br />
Bei Critical-Dose-Immunsuppressiva, die bei Transplantationspatienten<br />
eingesetzt werden, sollten unkontrollierte Umstellungen daher<br />
vermieden werden, da Veränderungen der Medikamentenspiegel<br />
nicht auszuschließen sind.<br />
Arzneimittel werden<br />
von jedem Patienten anders aufgenommen<br />
Bei Medikamenten mit engem therapeutischem Fenster wird die<br />
Dosierung individuell vorgenommen, wobei die Spiegel betrachtet<br />
werden, aber auch die individuelle klinische Situation berücksichtigt<br />
wird. Das liegt daran, dass jeder Patient in unterschiedlichem Maße<br />
das Arzneimittel aufnimmt und verstoffwechselt. Neben zusätzlich<br />
eingenommenen Arzneien, die so genannte Wechselwirkungen verursachen<br />
können, spielt hier auch die genetische Veranlagung eine<br />
wichtige Rolle. Die gleichzeitige Einnahme mit der Nahrung kann bei<br />
vielen Medikamenten ebenfalls einen Einfluss haben.<br />
Generika müssen den gleichen Wirkstoff in derselben Arzneiform<br />
(also z.B. Tablette oder Kapsel) wie das Original enthalten, können je-<br />
<strong>Media</strong><strong>daten</strong><br />
<strong>2011</strong><br />
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© istockphoto<br />
Nierenpatient<br />
Immunsuppressiva:<br />
Original oder Generikum?<br />
Keine Umstellung<br />
ohne Kontrolle!<br />
Aus gesundheitsökonomischer Sicht ist es bei den meisten Medikamenten<br />
sinnvoll und nützlich, wirkstoffgleiche Alternativpräparate<br />
(Generika) einzusetzen. Bei immunsuppressiven Arzneien<br />
sollte jedoch ein unkontrollierter Wechsel vermieden werden,<br />
um die Kontinuität der Therapie zu gewährleisten. Denn<br />
für nierentransplantierte Patienten sind Immunsuppressiva lebenswichtig,<br />
um eine Transplantatabstoßung zu vermeiden.<br />
doch in Art, Zusammensetzung und Verarbeitung<br />
der pharmazeutischen Hilfsstoffe vom<br />
Originalprodukt abweichen. Man kann nicht<br />
immer davon ausgehen, dass ein Patient das<br />
Generikum genauso absorbiert (aufnimmt)<br />
und darauf genauso reagiert wie auf sein gewohntes<br />
Arzneimittel.<br />
Nur unter strenger<br />
medizinischer Überwachung<br />
Veränderungen der immunsuppressiven Therapie<br />
sollten nur unter strenger medizinischer<br />
Überwachung und Blutspiegelkontrolle durch<br />
einen in der Transplantation erfahrenen Mediziner<br />
erfolgen. Denn für die Wirksamkeit<br />
ist hier ein kontinuierlicher, stabiler Blutspiegel<br />
notwendig. Eine Umstellung der immun-<br />
Abb. 1: Eine Unterdosierung<br />
von Immunsuppressiva<br />
kann zur<br />
Organabstoßung,<br />
eine Überdosierung<br />
zu verstärkten Nebenwirkungen<br />
führen<br />
[Quelle: Astellas<br />
GmbH]<br />
Enge therapeutische Breite bei Immunsuppressiva<br />
Bei Blutspiegeln in diesem Bereich (zu hohe Blutspiegel) besteht ein hohes Risiko für unerwünschte<br />
Nebenwirkungen.<br />
Angestrebter, optimaler Blutspiegel, der Schutz vor Abstoßungen und gute Verträglichkeit<br />
gewährleistet.<br />
Bei Abfall der Blutspiegel in diesem Bereich (zu niedriger Blutspiegel) besteht ein hohes<br />
Risiko für Abstoßungsreaktionen.<br />
Beilage in Der Nierenpatient 5/2010 1<br />
Sonderdrucke<br />
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Nierenpatient<br />
Immunsuppressiva:<br />
Original oder Generikum?<br />
Keine Umstellung<br />
ohne Kontrolle!<br />
Aus gesundheitsökonomischer Sicht ist es bei den meisten Medikamenten<br />
sinnvoll und nützlich, wirkstoffgleiche Alternativpräparate<br />
(Generika) einzusetzen. Bei immunsuppressiven Arzneien<br />
sollte jedoch ein unkontrollierter Wechsel vermieden werden,<br />
um die Kontinuität der Therapie zu gewährleisten. Denn<br />
für nierentransplantierte Patienten sind Immunsuppressiva lebenswichtig,<br />
um eine Transplantatabstoßung zu vermeiden.<br />
© istockphoto<br />
Immunsuppressiva (wie z.B. Cyclosporin, Tacrolimus) sind Arzneimitdoch in Art, Zusammensetzung und Verarbeitel<br />
mit einem engen therapeutischen Bereich. Sie werden als Meditung der pharmazeutischen Hilfsstoffe vom<br />
kamente kritischer Dosierung oder als so genanntes „Critical-Dose- Originalprodukt abweichen. Man kann nicht<br />
Drug“ bezeichnet. Das bedeutet: Schon kleine Veränderungen bei immer davon ausgehen, dass ein Patient das<br />
der eingestellten Dosierung bzw. geringfügige Abweichungen der Generikum genauso absorbiert (aufnimmt)<br />
gewünschten Blutkonzentrationen können schwerwiegende klini- und darauf genauso reagiert wie auf sein gesche<br />
Folgen haben.<br />
wohntes Arzneimittel.<br />
Eine Unterdosierung dieser Arzneimittel kann bei den transplantierten<br />
Patienten zu Organabstoßungen und eine Überdosierung zu Nur unter strenger<br />
verstärkten Nebenwirkungen führen (Abb. 1). Patienten nach Organ- medizinischer Überwachung<br />
Abb. 1: Eine Unterdotransplantation<br />
werden individuell vom behandelnden Arzt auf die Veränderungen der immunsuppressiven Thesierung von Immun-<br />
immunsuppressive Therapie eingestellt.<br />
rapie sollten nur unter strenger medizinischer suppressiva kann zur<br />
Organabstoßung,<br />
Bei Critical-Dose-Immunsuppressiva, die bei Transplantationspa- Überwachung und Blutspiegelkontrolle durch<br />
eine Überdosierung<br />
tienten eingesetzt werden, sollten unkontrollierte Umstellungen da- einen in der Transplantation erfahrenen Me-<br />
zu verstärkten Neher<br />
vermieden werden, da Veränderungen der Medikamentenspiediziner erfolgen. Denn für die Wirksamkeit benwirkungen führen<br />
gel nicht auszuschließen sind.<br />
ist hier ein kontinuierlicher, stabiler Blutspie- [Quelle: Astellas<br />
gel notwendig. Eine Umstellung der immun- GmbH]<br />
Arzneimittel werden<br />
von jedem Patienten anders aufgenommen<br />
Enge therapeutische Breite bei Immunsuppressiva<br />
Bei Medikamenten mit engem therapeutischem Fenster wird die<br />
Dosierung individuell vorgenommen, wobei die Spiegel betrachtet<br />
Einnahmen<br />
werden, aber auch die individuelle klinische Situation berücksichtigt<br />
wird. Das liegt daran, dass jeder Patient in unterschiedlichem Maße<br />
das Arzneimittel aufnimmt und verstoffwechselt. Neben zusätzlich +<br />
eingenommenen Arzneien, die so genannte Wechselwirkungen verursachen<br />
können, spielt hier auch die genetische Veranlagung eine<br />
Bei Blutspiegeln in diesem Bereich (zu hohe Blutspiegel) besteht ein hohes Risiko für unerwünschte<br />
Nebenwirkungen.<br />
wichtige Rolle. Die gleichzeitige Einnahme mit der Nahrung kann bei<br />
Angestrebter, optimaler Blutspiegel, der Schutz vor Abstoßungen und gute Verträglich-<br />
vielen Medikamenten ebenfalls einen Einfluss haben.<br />
keit gewährleistet.<br />
Bei Abfall der Blutspiegel in diesem Bereich (zu niedriger Blutspiegel) besteht ein hohes<br />
Generika müssen den gleichen Wirkstoff in derselben Arzneiform<br />
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