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Untitled - Das Mäuseasyl

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InhaltInhalt …......................................................................................................... 2Editorial …..................................................................................................... 3Aus dem Verein ….......................................................................................... 4Beachtliche Leistung! …........................................................................... 4Neuigkeiten aus der Mitgliederversammlung …........................................ 4Kooperation mit Onlineshops .................................................................. 5Rund um die Maus …..................................................................................... 5Artenportrait Afrikanische Vielzitzenmaus …........................................... 6Der Mäusekörper – Teil 3: <strong>Das</strong> Ohr …...................................................... 7Reizend! …............................................................................................... 8Streifenmäuse haben Hochkonjunktur …................................................. 9Mäusemythen: Meine Maus ist glücklich allein ….................................... 10News über Maus und die Welt …..................................................................... 11Über 20.000 Gene …................................................................................ 11Maus als Mordmotiv …............................................................................ 11ImpressumMäuseasyl e.V.Dorfstr. 2024992 JannebyRedaktionChristine NößlerBildnachweisChristine Nößler, Larissa Ossmann2


EditorialHallo Mäusefreunde,wollen Sie sich auch im Tierschutz engagieren?Oder tun Sie es bereits? Na, dann herzlichwillkommen im Haifischbecken!Leider reden viele lieber (schlecht) über andere,statt sich selbst mal an die Front zu bemühen.Dabei gibt es mehr zu tun, als wir schaffenkönnen. Wir brauchen also jede Hand.Wir müssen endlich aufhören, bei den anderenimmer nur Fehler zu suchen, statt ihnen dieHand zu reichen und mit ihnen gemeinsam mehrzu erreichen.Was man gemeinsam erreichen kann, zeigenimmer wieder große Notfälle, in denen teilweisevöllig fremde Menschen aus verschiedenenBereichen des Tierschutzes zusammenarbeiten.Natürlich geht das selten reibungslos. Abernichtsdestotrotz funktioniert es für die Tiereerstaunlich gut.Warum müssen sich dann aber manche immerwieder in Kleinkriegen und persönlichenFehden ergehen? Und davon gibt es ja einige.Warum wird die Energie, mit der man mancheAktiven verfolgt, nicht in das eigentliche Zielgesteckt? Denn am Ende wollen wir doch alledasselbe, oder?Und was ist das? Weniger Tiere in denTierheimen, bessere Haltungsbedingungen inden Haushalten. <strong>Das</strong> würden wohl noch alleunterschreiben. Doch was ist mit Zucht? Was istmit Futtertieren? Was ist mit Exotenhaltung?Was ist mit der Gesundheit unserer geliebtenNager?Unangenehme Themen, die man gerne ausspartund über die sich die Geister dann doch sehrscheiden. Doch gibt es da wirklich für alle nureine einzige gültige Wahrheit? Ich denke nicht.Daher hier mein Plädoyer für andere Ansichtenund mehr Toleranz. Denn nur, wenn wirversuchen, den anderen zu verstehen oderseinen Standpunkt zumindest zu tolerieren,kommen wir gemeinsam weiter als jeder fürsich allein...Ihre Angelus3


Beachtliche Leistung!Aus dem VereinDie Halbjahreszahlen sind da und wirkönnen alle stolz auf das Geleistete sein.Unsere sechs Vermittlungs- undPflegestellen haben im ersten Halbjahr2009 Beachtliches geleistet. So wurden449 Farbmäuse aufgenommen, davon197 Tiere kastriert und insgesamt 255Mäuse wieder vermittelt. MongolischeRennmäuse wurden 22 Tiereaufgenommen und 23 wieder vermittelt.Außerdem aufgenommen, zum Teilkastriert und auch wieder vermitteltwurden Vertreter folgender Arten:– Afrikanische Streifengrasmäuse(11 aufgenommen, 5 vermittelt)– Tüpfelgrasmäuse (3 aufgenommen)– Vielzitzenmäuse (13aufgenommen, 1 kastriert)– Fettschwanz-Rennmäuse (2aufgenommen)– Weißfußmäuse (2 aufgenommen)– Sinai-Stachelmäuse (2aufgenommen)– Rötelmäuse (1 aufgenommen, 2ausgewildert)– Turkmenische Maushamster (4aufgenommen)– Große Wüstenspringmäuse (6aufgenommen)– Goldhamster (1 aufgenommen, 1vermittelt)– Roborowski-Zwerghamster (1aufgenommen, 1 vermittelt)– Chinchillas (2 aufgenommen).Für diese Arbeit wurden im erstenHalbjahr für Futter, Tierarzt, Fahrtenund ähnliches insgesamt rund 8500Euro ausgegeben, die zum Teil vomVerein, zum Teil von den Pflegestellenselbst getragen wurden.Vielen Dank an dieser Stelle an diefleißigen Pflegestellen und auch an alleanderen engagierten Helfer im und umden Verein, die Tierheime besucht, Tieregefahren und Interessenten beratenhaben.Text: Angelus Noctis, Bild: Larissa OssmannNeuigkeiten aus der MitgliederversammlungMit der Mitgliederversammlung amSamstag, dem 19.09.2009, wurde derUmzug des Vereins in den LandkreisAschaffenburg und der gleichzeitigeWechsel des Kontos von der DeutschenBank Dortmund zur SparkasseAschaffenburg beschlossen.Außerdem wurden die Ergebnisse derKassenprüfung der Jahre 2007 und2008 präsentiert. So wurden im Jahr4


2007 insgesamt 5354,74 Euroeingenommen und 4682,68 Euroausgegeben. Im Jahr 2008 belaufen sichdie Zahlen auf 5167,03 Euro Einnahmenund 4611,92 Euro Ausgaben. DieUnterlagen werden derzeit dersteuerlichen Prüfung unterzogen.Zur weiteren Verwaltung der Kassewurde ein neuer Kassenwart, Frau U.Hibschenberger, gewählt.Außerdem dürfen wir mit der Aufnahmevon S. Zimmer und J. Schuhardt unsereersten Ehren-mitglieder im Vereinbegrüßen.Der diskutierte Vereinsbeitrag bleibt bei20 Euro (Normalsatz) bzw. 10 Euro(ermäßigter Satz). Jedoch werden fürsäumige Zahler ab 2010 für säumigeZahler 5 Euro je Zahlungserinnerungfällig. Dieser Beschluß wurde einstimmiggefasst.Text und Bild: Angelus NoctisKooperation mit OnlineshopsAlle unsere Vereinsmitglieder erhaltenab sofort bei www.futterkonzepte.de 10%Vergünstigung auf jede Bestellung, beiwww.futtermittel-jehl.de 5% Rabatt proBestellung.Futtermittel Jehl stellt zudem nachunserem Rezept zwei speziell auf dieBedürfnisse von verschiedenenMäusearten ausgerichteteBasismischungen zusammen, die dannmit Einzelkomponenten je nachgehaltener Mäuseart ergänzt werdenkönnen. Damit stehen interessiertenMäusehaltern zwei guteBasismischungen zur Verfügung, dieohne Extrudate und andere künstlicheund/oder verarbeitete Futtermittelauskommen und zudem noch fettarmsind und sich daher auch für leichtverfettende Arten eignen.An dieser Stelle ein herzlichesDankeschön an die Firma Jehl fürEngagement für die Kleinsten!Text: Angelus Noctis, Bild: Larissa OssmannRund um die MausArtenportrait – Afrikanische VielzitzenmausAfrikanische Vielzitzenmäuse (Mastomys)leben in Afrika in 7 Arten mit äußerlichsehr ähnlicher Erscheinung fast auf demkompletten Kontinent. In Deutschlandals Haustiere gehalten werden die ArtenMastomys coucha und Masomysnatalensis sowie deren Mischlinge. WildeVielzitzenmäuse sind 10 bis 15 cm lang,haben einen ebenso langen, spärlichbehaarten Schwanz und wiegen zwischen40 und 90 Gramm. Diese Mäuse sindagoutifarben mit einem grauen bis5


weißlichen Bauch, wobei das Agouti inbraunen, rötlichen, gelben und grauenTönen variieren kann. Die einzelnenArten lassen sich äußerlich jedoch kaumunterscheiden. Ihren Namen hat dieGattung aufgrund der Tatsache, dass diemeisten Arten deutlich mehr Zitzen alsdie meisten Nager haben, nämlich 8 bis12 Paare. Lediglich ShortridgesVielzitzenmaus hat nur 5 Zitzenpaare.Die meisten Arten bewohnen TrockenundFeuchtsavannen, Buschland,Halbwüsten und Trockenwälder. Natal-Vielzitzenmäuse sind als Kulturfolgerauch in Dörfern und auf Feldern zufinden. Eine weitere Art, die Guinea-Vielzitzenmaus, hat sich auf das Lebenin der extrem trockenen Sahelzonespezialisiert, Shortridges Vielzitzenmauslebt nur in den Okavango-Sümpfen.Die nachtaktiven Nager leben hauptsächlicham Boden, wo sie unterirdischeBauten anlegen, in denen sie in großenKolonien zusammenleben und auch ihrezahlreichen Jungtiere aufziehen. Sokann ein Weibchen je nach Art bis zu 22nesthockende Junge bekommen, dieschon nach 12 bis 16 Tagen die Augenöffnen und wenig später den Bau daserste Mal verlassen. Die Geschlechtsreifetritt beim Nachwuchs dann mit etwa 40bis 45 Tagen ein. Vielzitzenmäuse werdenin Gefangenschaft etwa zwei bis dreiJahre alt. In freier Wildbahn liegt ihredurchschnittliche Lebenserwartung jedochmit unter einem Jahr deutlichdarunter.Von den ausgedehnten Erdbauten ausbegeben sich die Mäuse auf Nahrungssuche.Abseits von menschlichenSiedlungen ernähren sie sich von Saaten,Grassamen, Knollen, Grünem, Insektenund anderen Wirbellosen. Auf denFeldern können sie jedoch auch zubedeutenden Ernteschädlingen werden.Innerhalb menschlicher Siedlungenplündern sie aber auch den dortigenAbfall. Daher gelten Vielzitzenmäuseauch als Afrikas bedeutendsterSchadnager und nehmen dort die Rolleein, die die Hausmaus in Europa spielt.Für den Menschen sind Vielzitzenmäuse,vor allem die Natal-Vielzitzenmäuse,jedoch nicht nur als Schädlinge sondernauch als Krankheitsüberträger vonBedeutung. So können sie mitPestbakterien verseuchte Flöhebeherbergen und damit die Pestübertragen. Außerdem gelten sie alsÜberträger der Leptospirose und desgefürchteten Lassafiebers.Text und Bilder: Angelus Noctis6


Der Mäusekörper Teil 3: <strong>Das</strong> OhrDie Ohren können viele äußerlicheFormen haben von den kleinen, runden,kaum sichtbaren Ohrmuscheln dermeisten Wühlmäuse über dieausgeprägten Ohren von Farbmäusen bishin zu den extrem langen Ohrenmancher Springmausarten. Allen gemeinist, dass sie in der Regel spärlich odergar nicht behaart sind.<strong>Das</strong> Mäuseohr besteht aus demAußenohr mit Ohrknorpel, -muschel undäußerem Gehörgang, dem Mittelohr mitTrommelfell, Gehörknöchelchen, ovalemFenster und Eustachischer Röhre sowiedem Innenohr mit Gehörschnecke undGleichgewichtsorgan. <strong>Das</strong> Außenohrdient dabei dem Einfangen und derHerkunftsbestimmung des Geräusches.<strong>Das</strong> Mittelohr ist bei Mäusen, besondersbei Arten aus Wüstenregionen,vergleichsweise groß und ermöglichtdadurch das Hören niedriger Frequenzenund sogar so leiser Geräusche wie demFlügelschlag eines Vogels. SeineFunktion besteht dabei darin, für eineoptimale Signalübertragung vom AußenzumInnenohr zu sorgen.Im Innenohr sitzen zwei für Mäusewesentliche Bestandteile des Ohres, dieGehörschnecke und dasGleichgewichtsorgan, wobei erstere fürdas Hören zuständig ist, da sie denSchall über die Haarzellen inNervenimpulse umsetzt, die vom Hörnervins Hörzentrum des Gehirns übertragenwerden.Der hochempfindliche Hörapparat machtes Mäusen möglich, Laute von 10 bishinauf zu 100 kHz zu hören und ihreQuelle zu lokalisieren. Die meisten davonhört der Mensch nicht, da sie imUltraschallbereich liegen, der bei 20 kHzbeginnt. Mäuse nutzen den fürMenschen hörbaren Bereich fürKommunikation über größereEntfernungen. Der Halter nimmt dannein Piepsen oder auch ein Pfeifen wahr.Töne im Ultraschallbereich nutzen dieTiere für die Kommunikation überkürzere Distanzen, etwa wennMäusekinder mit ihren Eltern „reden“.Erst vor kurzem hat manherausgefunden, dass Mäuse, genauerdie Mäuseriche, auch singen, wenn sieum die Weibchen werben. Dervariationsreiche Gesang besteht ausStrophen und Refrains, die in Aufbau7


und Kunstfertigkeit dem von Singvögelnin nichts nachsteht. Da diese Liederjedoch im Bereich von 30 bis 100 kHzgesungen werden, können sie nur durchtechnische Hilfsmittel für den Menschenhörbar gemacht werden.<strong>Das</strong> ebenfalls im Innenohr sitzendeGleichgewichtsorgan, das für dasErkennen von Bewegungsänderungensowie der Richtung derErdanziehungskraft sorgt und somit dieOrientierung im Raum ermöglicht, ist beikletternden Mäusearten hochdifferenziert und ermöglicht den Tiereihre virtuosen Kletter- undBalancekünste auf Ästen, Zweigen undSeilen.Ist das Innenohr erkrankt oder erblichgeschädigt, geht das für die Tiere mitOrientierungs- und Bewegungsproblemeneinher. Typisch ist etwa der schiefeKopf bei einer Innenohrentzündung. <strong>Das</strong>Kreislaufen und die Orientierungsproblemevon Tanzmäusen rühren voneiner erblichen Missbildung desInnenohres her.Text und Bilder: Angelus NoctisReizend!Reizen Sie Ihre Mäuse doch mal wieder!Nein, Sie sollen die Nager nicht ärgern.Aber Sie sollen ihren Intellekt und ihrnatürliches Verhaltensspektrum ansprechen.Denn Reize aus der Umweltsind wichtig für jedes Tier.Wie hoch der Stellenwert vonUmgebungsreizen ist, merkt man meisterst, wenn sie fehlen. Erhält ein Tiergenügend Anregungen aus seinerUmwelt und hat es bei Bedarfausreichend viele Artgenossen, ist es imVerhalten meist unauffällig. Fehlenbestimmte Reize, verkümmern die Tierephysisch, psychisch und auchintellektuell.Daher geht schon heute manch einHalter neue Wege in der Mäusehaltung.Nicht nur auf die Größe des Gehegeskommt es an, auch seine Struktur istwichtig. Sie sollte so gestaltet sein, dasssie das natürliche Bewegungs- undVerhaltensspektrum der Tiere anspricht.So ist beispielsweise eine Voliere mitvielen Ästen, Baumhöhlen undähnlichem optimal für Zwergschläfer,während ein Gehege mit Sandboden,Steinen, Ästen und Höhlen ideal für dasnatürliche Repertoire von Fettschwanz-Rennmäusen ist. Wären die Gehege (fast)leer, wären sie für die jeweilige Tierartzwar vielleicht groß genug, aber nochlange nicht ideal. Die passendeInnengestaltung eines Geheges ist alsoessentiell für das Wohlfühlen der Nager.Ein weiteres Schlagwort heißt hier„Behavioural Enrichment“. Darunterwerden die verschiedensten Beschäftigungsmöglichkeitenverstanden, die die8


Nager zu bestimmten Verhaltensweisenanregen sollen. Dazu gehörenbeispielsweise Lebendfutter, eine Kistemit Blättern, die interessant duften, undvieles mehr. Mit solchen Neuigkeitenwird der eintönige Tag im Gehege schnellund einfach aufgelockert und dieLangeweile vertrieben. Für den Halterhat das nicht nur den Effekt glücklicherTiere. Es gibt auch viel mehr zubeobachten.Nicht zuletzt sind auch Naturgehege einegute, und dazu noch optisch sehransprechende Möglichkeit, Mäuse immerneuen und sie sinnvollen Reizenauszusetzen, da es hier viel zuschnuppern, buddeln, klettern und zuentdecken gibt.Also stellen Sie doch auch mal wiederdas Maus-TV an und reizen Sie IhreNager!Text: Angelus Noctis, Bild: Larissa OssmannStreifenmäuse haben HochkonjunkturEgal, ob man in die diversenKleinanzeigenbörsen im Internet oderauch in Nagerforen schaut, überallschießen sie momentan wie Pilze ausdem Boden: Afrikanische Vielstreifen-Grasmäuse.Mit ihrem Charme und demausgefallenen Frischlingskleid bestechensie immer mehr Halter. Doch mit denHaltern werden auch die Hilferufe immerzahlreicher, denn so süß sie auch sind,Streifenmäuse sind nicht die einfachstenPfleglinge. Und der überglücklicheStreifenmausneuling ist schnell denTränen nahe, wenn sich seinebildhübschen Lieblinge plötzlich sehrunschön zerfleischen. Streifenmäuseneigen eben vor allem bei Veränderungen– und ein Umzug ist eine großeVeränderung – zu Kämpfen mit massivenVerletzungen in der Folge. Nur daserzählt einem natürlich kein Verkäufer.Streifenmäuse sind schön, sie sindeinfach zu halten und unkompliziert zufüttern. Mehr erfährt kaum ein Halter,der Grasmäuse zum ersten Mal hält. Undder Züchter hat ja Ahnung – weil erzüchtet. Hat er das wirklich? Ganzsicher? Die Realität sieht nämlichmeistens anders aus. Die Beratung istmangelhaft bis nicht vorhanden, derInteressent wird nicht auf dieBesonderheiten der Tiere hingewiesen –die mitunter nicht mal der so genannteZüchter selbst kennt.Informieren Sie sich daher unbedingtvor dem Kauf der Tiere gründlich! Aufder Homepage des Mäuseasyls(www.das-maeuseasyl.de) finden Sie inden Arten einen ausführlichenSteckbrief, der eine guteInformationsbasis darstellt. Suchen Sieaußerdem in Foren nach Haltern, die dieTiere schon länger und artgerecht halten.9


Tauschen Sie sich dort nach Möglichkeitmit mehreren Haltern über derenErfahrungen aus. Bedenken Sieaußerdem, dass die Neigung zu Kämpfenmit schweren Verletzungen der Art eigenist und es auch bei Ihnen passierenkann. Fragen Sie sich daher, ob Siedamit umgehen können, wenn sich dieTiere gegenseitig regelrecht häutensollten.Wenn Sie sich auch nach ausführlicherInformation sicher sind, dass esStreifenmäuse sein sollen – nicht, weilsie gerade Mode sind, sondern weil sieSie faszinieren – können Sie einiges tun,um das Risiko von Kämpfen zuminimieren.Übernehmen Sie die Tiere immer in einerBox mit der vertrauten Streu aus demalten Käfig. Lassen Sie sich außerdemnoch einen großen Beutel vollgebrauchter Streu von den Tierenmitgeben, die Sie dann im neuen Gehegeverteilen. Richten Sie die Tiere anfangsnur spärlich ein und geben Sie große,stark strukturierte Gehege nachMöglichkeit nur nach und nach frei, zumBeispiel Etage für Etage.Doch selbst wenn der Umzug problemlosvonstatten geht, ist nicht sicher, dass dieGruppe dauerhaft harmonisch bleibt.Wer sich für Streifenmäuse entscheidet,sollte sich stets bewusst sein, dass esjederzeit krachen kann. Beobachten SieIhre Tiere daher immer aufmerksam.Jagereien können ein bereits erstesAnzeichen für beginnende Kämpfe sein.Nicht immer lassen sich Aggressionenberuhigen. Manchmal muss man auchGruppen trennen und neue Gruppenbilden. Zum einen ist auch dieVergesellschaftung der Tiere nichteinfach, zum anderen steht man schnellmit mehr Gruppen da, als man habenwollte. Auch dieses Risiko nennt kaumein Vermehrer, der seine Tiere an denMann oder die Frau bringen will.Eigenrecherche ist bei der Anschaffungnicht nur dieser Exoten also essentiellnotwendig. Verlassen Sie sich niemalsnur auf die Angaben des Halters, vondem Sie die Tiere beziehen!Treten Sie also erstmal auf die Bremse,bevor Sie einer aktuellen Mode folgen.Vielleicht haben diese Tiere Eigenheiten,die Sie als Halter nicht mögen.Text und Bilder: Angelus NoctisMäusemythen: Meine Maus ist glücklich alleinMäuse schreien nicht, wenn sie sicheinsam fühlen und sie äußern sich auchanderweitig nur in seltenen Fällenwirklich deutlich, wenn sie unter ihrerEinsamkeit leiden. Daher gibt es nachwie vor viele Halter, die der festenÜberzeugung sind, ihre Maus wäre auchallein glücklich.Fast alle Mäusearten sind jedoch sozialveranlagt. Sie brauchen also den Kontaktzu Artgenossen so nötig wie Futter,Wasser und Schlaf. Bleibt diesesGrundbedürfnis unerfüllt, sindDepressionen, Frustfressen,unnatürliche Zahmheit, Bissigkeit,Inaktivität und ähnliches die Folgen,welche aber fast immer übersehenwerden. Aufmerksam werden Haltermeist erst, wenn die Tiere das Fressenganz einstellen oder sich sogarverstümmeln.Dabei leidet ausnahmslos jedes sozialeTiere, wenn man ihm den Kontakt zuArtgenossen entzieht. Jedoch äußern10


Tiere ihr Leid anders als Menschen.Eindrücklicher sind daherBeobachtungen, die für Isolation amMenschen gemacht wurden. Hier ließensich immer psychische, teilweise sogarphysische Schäden nachweisen. DerGrund dafür ist derselbe wie bei Tieren:Ein für die Gesundheit notwendiger Reizbleibt über einen längeren Zeitraum aus.Und je länger dieser Reiz ausbleibt, umsogrößer sind die Auswirkungen auf dasIndividuum. Wie die einzelne Maus ihrLeid äußert, kann sehr unterschiedlichund sogar gegensätzlich zu anderenIndividuen sein. Es gibt Tiere, die sicheinfach weniger bewegen, andere fressenmerklich mehr oder weniger, wiederandere werden extrem zahm, da sieErsatz für ihren sozialen Kontaktsuchen, einige werden aber auchunnatürlich scheu, selten sogar bissig.Der Unterschied, den arteigeneGesellschaft für das Tier macht, wird inder Regel erst dann sichtbar, wenn esdiese wieder bekommt. Erst imRückblick stellt der Halter fest, dass sichdas Tier merklich oder sogar starkverändert hat. Der Nachweis kann alsonur rückwirkend geführt werden.Aus diesem Grund gibt es immer nochviele Halter, die auf diesen Mythosreinfallen. Denn viele wollen ameinsamen Tier bewiesen bekommen, dasses ihm schlecht geht. Ein Unterfangen,das mangels Vorher-Nacher-Vergleichleider nicht möglich ist.Text und Bilder: Angelus NoctisNews über Maus und die WeltÜber 20.000 GeneZum wiederholten Mal wurden die Genevon Mäusen unter die Lupe genommen.Dabei fanden US-amerikanische Wissenschaftlerheraus, daß Mäuse 1000 Genemehr haben als der Mensch. Von den20.210 Mausgenen sind 75% mit denendes Menschen verwandt.Damit revidieren die Wissenschaftlerfrühere Untersuchungen, nach denenMaus und Mensch rund 30.000 Genehätten und sich von den Mausgenen 99%auch beim Menschen wieder findenwürden.Was das über an Mäusen erforschtenLaborergebnisse aussagt, ließen dieForscher jedoch offen.Quelle: http://www.spiegel.de und http://www.bz-berlin.deMordmotiv MausWeil er annahm, daß der Mann seinezahme Maus getötet hätte, ermordete einamerikanischer Häftling seinenZellengenossen.Der 43-jährige hatte die „Amadeus“benamste Maus insgesamt acht Monategehalten und und liebevoll umsorgt. Erhatte ihr sogar ein Laufrad gebaut.Als er das Tier eines Tages tot unter derMatratze eines Mithäftlings entdeckte,sah er rot und erschlug den Mann.Der Mäusehalter mußte sich jetzt erneutvor Gericht verantworten und erhielt fürdie Tat 24 Jahre und vier Monate Haft,die er in fünf Jahren, nach Ablauf deraktuellen Strafe absitzen muß.11

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