30.11.2012 Aufrufe

Andermatt Gruppe Journal 2012 - Andermatt Biocontrol AG

Andermatt Gruppe Journal 2012 - Andermatt Biocontrol AG

Andermatt Gruppe Journal 2012 - Andermatt Biocontrol AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

entomos<br />

­Das­<strong>Journal</strong>­der­<strong>Andermatt</strong>­<strong>Gruppe</strong>


Inhalt<br />

entomos<br />

Verwirrungstechnik­Weinbau­–­Ein­Blickzurück­und­über­die­Grenzen<br />

MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL..................................................................................................5<br />

Einsatz­von­­BIOSOL­als­Bodenverbesserer­in­Kartoffeln<br />

SAMUEL STÜSSI, ANDERMATT BIOCONTROL .....................................................................................................6<br />

­SLUXX­­–­Eine­neue­Generation­Schneckenkorn<br />

MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL..................................................................................................7<br />

Nematoden­gegen­Apfelwickler­–­Eine­zusätzliche­Option<br />

BERTRAND GENTIZON UND MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL ....................................8<br />

Zentralschweizer­Innovationspreis­für­die­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong><br />

MARTIN ANDERMATT, ANDERMATT BIOCONTROL ........................................................................................9<br />

Neue­Partnerschaft­mit­Sylvar­Technologies­Inc.<br />

MARTIN ANDERMATT, ANDERMATT BIOCONTROL ........................................................................................9<br />

Übernahme­der­Firma­Probis­durch­die­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong><br />

DANIEL ZINGG, ANDERMATT BIOCONTROL ...................................................................................................10<br />

Spannende­Partnerschaft­zwischen­­<strong>Andermatt</strong>­<br />

­<strong>Biocontrol</strong>­und­Madumbi­Bio­Farms<br />

DANIEL ZINGG, ANDERMATT BIOCONTROL ...................................................................................................10<br />

Innovation­in­der­biologischen­Apfel-­und­<br />

Pfirsichwicklerbekämpfung­mit­­MADEX­TWIN<br />

IRIS KRAAZ, ANDERMATT BIOCONTROL ...........................................................................................................11<br />

TOPCAT­–­Die­Mausefalle.­<br />

Überarbeitung­eines­Erfolgprodukts­für­nochhöhere­Effizienz­beim­Mäusefang<br />

ALEX MEIER, ANDERMATT BIOCONTROL ..........................................................................................................13<br />

Zonale­Zulassung­von­Pflanzenschutzmittel­in­der­EU­<br />

PHILIP KESSLER, ANDERMATT BIOCONTROL ...................................................................................................14<br />

Workshop­über­Anwendungsstrategien,­Märkte­und­Perspektivenvon­Baculoviren-Produkten­im­Nahen­und­Mittleren­Osten<br />

MATHIAS BAMERT, ANDERMATT BIOCONTROL .............................................................................................15<br />

Mücken­im­Garten­–­­SOLBAC-TABS­statt­Juckreiz­<br />

JUDITH LADNER CALLIPARI, ANDERMATT BIOGARTEN ..............................................................................16<br />

Robuste­Sorten­auch­für­den­Biogarten<br />

CHRISTA GERBER, ANDERMATT BIOGARTEN ...................................................................................................17<br />

Wirksamkeitsnachweis­von­­THYMOVAR­im­Schweizerkasten<br />

ROMAN ERNI, ANDERMATT BIOVET .....................................................................................................................18<br />

Biochirurgie­–­Seit­1.­Juli­2011­eine­­Pflichtleistungfür­die­Schweizer­Krankenkassen<br />

URS FANGER, ENTOMOS .......................................................................................................................................... 20


Editorial<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser<br />

Um das Lesen für Sie angenehmer<br />

zu machen, haben wir uns entschieden,<br />

die Übersetzungen nicht mehr<br />

an die deutschsprachigen Beiträge<br />

anzuhängen, sondern ein <strong>Journal</strong> in<br />

deutsch, französisch und englisch zu<br />

drucken. Sollten Sie ein Exemplar in<br />

einer anderen Sprache wünschen, so<br />

zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.<br />

Die <strong>Andermatt</strong> <strong>Gruppe</strong> entwickelte<br />

sich auch 2011 dynamisch weiter.<br />

Die Darstellung unten gibt Ihnen<br />

einen ersten Überblick und auf Seite<br />

9 und 10 erfahren Sie mehr zu den<br />

Firmen Probis GmbH, Sylvar Technologies<br />

Inc. und Madumbi Sustainable<br />

Agriculture Ltd.<br />

Das vorliegende <strong>AG</strong>-<strong>Journal</strong> enthält<br />

wiederum eine Fülle von neuen Forschungsresultaten<br />

und Erkenntnissen<br />

in Zusammenhang mit unseren<br />

Produkten. An dieser Stelle sei wiederum<br />

allen Betriebsleitern, die Ihre<br />

Kulturen für Versuche zu Verfügung<br />

stellten, allen MitarbeiterInnen von<br />

Forschungsinstitutionen und allen<br />

anderen Partnern für die gute Zusammenarbeit<br />

herzlich gedankt.<br />

Im Namen der <strong>Andermatt</strong> <strong>Gruppe</strong><br />

wünsche ich Ihnen eine anregende<br />

Lektüre.<br />

<strong>Andermatt</strong><br />

Holding<br />

www.biocontrol.ch www.biogarten.ch www.biovet.ch<br />

topcat GmbH<br />

Deutschland, 100% Deutschland, 100% Schweiz, 100%<br />

Kanada, 60%<br />

www.sylvar.ca<br />

GmbH<br />

Deutschland, 30% Deutschland, 100%<br />

www.topcat.ch<br />

www.andermatt-biovet.de<br />

entomos<br />

www.entomos.ch www.service-ag.ch<br />

Südafrika, 40%<br />

www.madumbi.co.za<br />

Österreich, 33%<br />

www.biohelp.at<br />

Dr.­Martin­­<strong>Andermatt</strong><br />

Verwaltungsratspräsident<br />

Deutschland, 10%<br />

www.biofa-profi.de<br />

1


2<br />

Marketing Export<br />

Daniel Zingg<br />

Geschäftsführer<br />

Iris Kraaz<br />

Technische Beratung<br />

Erich Frank<br />

Verkaufsleiter Export<br />

Daniel Zingg<br />

Alex Meier<br />

Pflanzenschutz im Erwerbsanbau<br />

Alex Meier<br />

Marketingleiter Export<br />

Mathias Bamert<br />

Technische Beratung<br />

Cécile Brun<br />

Sekretariat<br />

Philip Kessler<br />

Deborah Britschgi<br />

Mathias Bamert<br />

Iris Kraaz<br />

Dr. Philip Kessler<br />

Registrierungsleiter<br />

Dr. Deborah<br />

Britschgi<br />

Registrierungen,<br />

Technische Beratung


Marketing Schweiz<br />

GE<br />

VD<br />

Martin Günter<br />

Marketingleiter Schweiz,<br />

Fachberater Weinbau ,<br />

Ackerbau<br />

Silke Süsse<br />

Verkaufsberaterin<br />

Ostschweiz<br />

Lionel Lo Brutto<br />

Verkaufsberater<br />

Westschweiz<br />

NE<br />

FR<br />

JU<br />

Margrit Fessler<br />

Sekretariat<br />

BE<br />

BS<br />

SO<br />

VS<br />

Kathrin Flückiger<br />

Sekretariat<br />

Adrian Felder<br />

Sekretariat,<br />

Desktop-Publishing<br />

Lernender Mediamatiker<br />

BL<br />

<strong>AG</strong><br />

LU<br />

OW<br />

NW<br />

SH<br />

ZH<br />

ZG<br />

Samuel Stüssi<br />

Fachberater Gemüsebau,<br />

Zierpflanzen kulturen ,<br />

Indoor, Bot. Gärten, Beeren,<br />

Nützlinge<br />

Marco Arn<br />

Verkaufsberater<br />

Westschweiz<br />

UR<br />

SZ<br />

TI<br />

TG<br />

GL<br />

AR<br />

AI<br />

SG<br />

Irene<br />

Bremgartner<br />

Sekretariat<br />

Matthias Jäggin<br />

Desktop-Publishing<br />

GR<br />

Bertrand<br />

Gentizon<br />

Fachberater Obstbau,<br />

Gartenbau<br />

Richard Pellissier<br />

Verkaufsberater<br />

Wallis<br />

Silke Süsse<br />

Samuel Stüssi<br />

Bertrand Gentizon<br />

Martin Günter<br />

Marco Arn<br />

Lionel Lo Brutto<br />

Richard Pellissier<br />

Lionel Lo Brutto<br />

Jrène Häfliger<br />

Sekretariat<br />

Stefanie Hirsiger<br />

Sekretariat,<br />

Desktop-Publishing<br />

Lernende Mediamatikerin<br />

3


4<br />

entomos<br />

Ralph Schwarz<br />

Geschäftsführer<br />

Sandra<br />

Pabst-Gubler<br />

Marketing<br />

Charlotte Zaugg<br />

Kundenbetreuung<br />

Ralph<br />

Schmidgall<br />

Geschäftsführer<br />

Brigitte<br />

Zimmermann<br />

Kundenbetreuung,<br />

Export/Inland<br />

Urs Fanger<br />

Geschäftsführer<br />

Produkte für Haus und Garten<br />

Christa Gerber<br />

Produktmanagement<br />

Rita Uhlmann<br />

Export, Kundenbetreuung<br />

Lukas Schwitter<br />

Kundenbetreuung,<br />

Desktop-Publishing<br />

Lernender Mediamatiker<br />

Tiergesundheit mit natürlichem Vorteil<br />

Esther Manser<br />

Bereichsleiterin<br />

Tiergesundheit, Zulassungen<br />

Rachel Asbach<br />

Kundenbetreuung,<br />

Qualitätssicherung<br />

Insekten für Futter, Forschung<br />

und Biochirurgie<br />

Kathrin Flückiger<br />

Kundenbetreuung<br />

Judith Ladner<br />

Callipari<br />

Produktmanagement<br />

Martina Venetz<br />

Desktop-Publishing<br />

Roman Erni<br />

Vertriebsleiter Imkerei<br />

Joel Struchen<br />

Kundenbetreuung,<br />

Desktop-Publishing<br />

Lernender Mediamatiker<br />

Stefanie Hirsiger<br />

Kundenbetreuung,<br />

Desktop-Publishing<br />

Lernende Mediamatikerin


Verwirrungstechnik Weinbau – Ein Blick zurück und<br />

über die Grenzen<br />

Seit­25­Jahren­wird­in­der­Schweiz­die­Verwirrungstechnik­im­Weinbau­in­der­Praxis­gegen­den­<br />

Traubenwickler­eingesetzt.­Bis­Heute­ist­in­keinem­anderen­Land­die­Verwirrungstechnik­sostark­etabliert­und­breit­eingesetzt.­Die­Erfolgsgeschichte­in­der­Schweiz­zeigt­auf,­wie­gross­das­<br />

Potenzial­dieser­ökologischen­Methode­europaweit­oder­gar­weltweit­ist.<br />

MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Traubenwickler­–­Hauptschädling­im­<br />

Rebbau<br />

Der Traubenwickler ist der Hauptschädling<br />

im europäischen Weinbau.<br />

In den meisten Weinbauregionen<br />

Europas, insbesondere im Süden, ist<br />

der Bekreuzte Traubenwickler vorherrschend<br />

oder gar die einzige vorkommende<br />

Art. Der Bekreuzte Traubenwickler<br />

ist multivoltin und macht<br />

je nach klimatischen Bedingungen<br />

2 bis 5 Generationen.<br />

25­Jahre­Verwirrungstechnik­in­der­<br />

Schweiz<br />

Dort wo der Traubenwickler vorkommt<br />

muss er in den meisten Fällen<br />

bekämpft werden. Zur Bekämpfung<br />

stehen Insektizide aus verschiedenen<br />

Wirkstoffgruppen und die Verwirrungstechnik<br />

(VT) zur Verfügung. Die<br />

ersten Gehversuche mit der VT im<br />

Weinbau wurden Ende der 70er Jahre<br />

mit bescheidenem Erfolg gemacht.<br />

Rund 10 Jahre später konnte dann<br />

im Feld die Wirkung der VT aufgezeigt<br />

werden. In der Schweiz wurde<br />

1986 – vor genau 25 Jahren – der erste<br />

Dispenser als Pflanzenschutzmittel<br />

zugelassen. Getrieben durch die<br />

Arbeiten von Pierre-Joseph Charmillot<br />

der Eidgenössischen Forschungsanstalt<br />

in Changins und Augustin Schmid<br />

von der kantonalen Pflanzenschutzstelle<br />

Wallis wurde die VT in der<br />

Schweiz salonfähig gemacht. 1996<br />

hat die <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> die ersten<br />

Zulassungen für VT im Weinbau<br />

erhalten und mit dem schweizweiten<br />

Vertrieb begonnen.<br />

Die behandelte Rebfläche mit VT<br />

hat seit 1996 kontinuierlich zugenommen.<br />

Heute sind in der Schweiz<br />

mehr als 60% der rund 15 000 Hektaren<br />

Reben abgedeckt. Damit ist die<br />

Schweiz das Land mit dem prozentual<br />

höchsten Anteil VT überhaupt.<br />

Ein­Blick­über­die­Grenzen<br />

Die Schweiz ist bezüglich Abdeckung<br />

mit VT ein Vorzeigeland. Schaut man<br />

sich im benachbarten Europa um, so<br />

gibt es nur zwei Länder/Regionen,<br />

wo sonst noch prozentual hohe Flächenanteile<br />

mit VT abgedeckt sind.<br />

Bild­1:­Verwirrungstechnikdispenser ISONET ®<br />

In Deutschland sind es rund 60%<br />

der Rebfläche, d.h. ca. 60 000 Hektaren.<br />

Im Trentino – Südtirol werden<br />

gar 65% der Reben (9 500 ha) mit VT<br />

behandelt. Bedeutende Marktanteile<br />

der VT sind sonst nur noch in Tschechien<br />

mit 17% (3 000 ha) und Österreich<br />

mit 8% (3 500 ha) auszumachen.<br />

Betrachtet man Europa als Ganzes<br />

wird im Weinbau die VT auf schätzungsweise<br />

140 000 Hektaren eingesetzt.<br />

Das entspricht gerade mal 3 bis<br />

4% der europäischen Rebfläche. In<br />

den grössten Weinbauländern Frankreich,<br />

Italien und Spanien liegt der<br />

Anteil zwischen 2 und 3%.<br />

Der Hauptgrund für den kleinen Flächenanteil<br />

in den meisten Ländern ist<br />

auf der ökonomischen Seite zu finden.<br />

In vielen Weinbauregionen ist<br />

der Traubenpreis sehr tief. Nicht selten<br />

unter 50 Rappen pro Kilogramm. Der<br />

Einsatz von Hilfsmitteln wird folglich<br />

generell auf ein Minimum reduziert.<br />

Zudem sind Insektizide in einigen<br />

Ländern (v.a. Osteuropa) extrem günstig,<br />

so dass die VT im Vergleich teuer<br />

ist. Es ist aber auch so, dass die meisten<br />

Märkte überhaupt erst seit wenigen<br />

Jahren direkt bearbeitet werden<br />

und folglich noch nicht die gleiche<br />

Erfahrung vorhanden ist wie in der<br />

Schweiz.<br />

AUSBLICK<br />

Das Beispiel Schweiz zeigt, dass<br />

die Verwirrungstechnik grossflächig<br />

angewendet auch in nach Theorie<br />

nicht immer optimalen Flächen gut<br />

funktioniert. Die technische Begleitung<br />

der Forschungsanstalt, der<br />

Kantone und der Firma ist und bleibt<br />

nebst der Offenheit der Schweizer<br />

Weinbauern ein Schlüsselfaktor für<br />

die grosse Abdeckung mit VT in der<br />

Schweiz.<br />

Die Verwirrungstechnik hat europaweit<br />

oder gar weltweit gesehen ihr<br />

Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

Die VT als spezifische, nützlingsschonende<br />

und rückstandsfreie<br />

Methode kann einen grossen Beitrag<br />

zu einem ökologischeren Weinbau<br />

ohne oder zumindest mit viel weniger<br />

Insektiziden leisten.<br />

Quellen:<br />

C. Ioriatti et al., Chemical Ecology<br />

and Management of Lobesia botrana<br />

(Lepidoptera: Tortricidae). 2011. J. Econ.<br />

Entomol. 104 (4): 1125 – 1137<br />

5


6<br />

Einsatz von BIOSOL als Bodenverbesserer in Kartoffeln<br />

Der­chitinhaltige­organische­N-Dünger­­BIOSOL­hat­nachweislich­einen­positiven­Effekt­auf­die­<br />

Bodengesundheit.­Mit­­BIOSOL­konnte­der­Anteil­verkaufsfähiger­Kartoffeln­auf­einem­Biobetrieb­in­zwei­von­drei­Jahren­um­bis­zu­50%­gesteigert­werden.­<br />

SAMUEL STÜSSI, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Produktion­und­Funktionsweise­von­<br />

­BIOSOL<br />

BIOSOL ist ein Nebenprodukt der<br />

Penicillium-Produktion. Durch eine<br />

mehrtägige Fermentation mit Penicilium<br />

chrysogenum werden Proteine,<br />

Sirup, Zucker, Spurenelemente und<br />

Vitamine in der Nährlösung in Pilzbiomasse<br />

umgewandelt. Nach der<br />

Penicillium-Extraktion, der Rücktrocknung<br />

und dem Granulieren verbleibt<br />

als N-reicher (7% N) chitinhaltiger<br />

Rest der Dünger BIOSOL.<br />

Chitin ist ein wichtiger Bestandteil<br />

der Zellwände von Pilzen, Insekten<br />

aber auch von Nematoden. Viele der<br />

bekannten nützlichen Bodenmikroorganismen<br />

(z.B Trichoderma sp.,<br />

Bacillus amyloliquefaciens, Paecilomyces<br />

lilacinus) produzieren Chitinase-Enzyme.<br />

Diese Enzyme können<br />

Chitin aufspalten bzw. abbauen.<br />

Mit dem Einbringen von BIOSOL in<br />

den Boden werden diese nützlichen,<br />

mycoparasitären Organismen gefördert<br />

(Heller, 2007; Strasser, 2007). Die<br />

Anreicherung dieser «Nützlinge» im<br />

Boden bewirkt eine Unterdrückung<br />

krankheitserregender Pilze.<br />

­BIOSOL­–­Einsatz­in­Kartoffeln<br />

Auf einem Biobetrieb in Oberhasli im<br />

Kanton Zürich wurde über drei Jahre<br />

je die Hälfte der Kartoffelanbaufläche<br />

mit BIOSOL, respektive mit handelsüblichem<br />

organischem N-Dünger<br />

behandelt. Bei identischem N-Eintrag<br />

Ertrag pro 2 Meter [kg]<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

72%<br />

24%<br />

Konsum<br />

Ausschuss<br />

Kleinstware<br />

55%<br />

40%<br />

Bild­1:­Versuchsfeld Kartoffeln 2009<br />

unterschied sich der Ertrag über alle<br />

drei Versuchsjahre nicht signifikant.<br />

Die BIOSOL-Variante schnitt aber<br />

doch in allen Versuchsjahren tendenziell<br />

besser ab.<br />

In den beiden Versuchsjahren 2009<br />

und 2010 war die verkaufsfähige<br />

Ware in der BIOSOL-Variante jedoch<br />

signifikant höher. Verglichen mit der<br />

Standarddüngung, konnte jeweils<br />

50% mehr Menge als Konsumware<br />

vermarktet werden. 2011 waren die<br />

Resultate uneinheitlich. Während in<br />

der einen Parzelle die Ausbeute leicht<br />

besser war, konnte in der anderen Parzelle<br />

kein positiver Effekt erzielt werden.<br />

Das Niveau des Ertrags und der<br />

78%<br />

58%<br />

25%<br />

8%<br />

14% 17%<br />

LOHNENDER EINSATZ<br />

In den Versuchsjahren 2009 / 2010<br />

konnte bei einer Erntemenge von<br />

250 bis 300 Dezitonnen pro Hektar<br />

mit dem Einsatz von BIOSOL<br />

ein Mehrwert von 3000 bis 5500<br />

Franken pro ha erwirtschaftet werden.<br />

Verglichen mit den organischen<br />

Standard-Düngern kostet die Einheit<br />

Stickstoff bei BIOSOL in etwa das<br />

Doppelte. Der Einsatz von BIOSOL<br />

empfiehlt sich vor allem bei hochwertigen<br />

und qualitativ anspruchsvollen<br />

Kulturen.<br />

Ausbeute lag jedoch deutlich höher<br />

als in den Vorjahren.<br />

Verdankung<br />

Herzlichen Dank an Daniel Hangartner<br />

für die Hilfe bei der Sortierung der<br />

Kartoffelproben.<br />

BIOSOL 2009 Standard 2009 BIOSOL 2010 Standard 2010 BIOSOL 2011/1 Standard 2011/1 BIOSOL 2011/2 Standard 2011/2<br />

86%<br />

8%<br />

82%<br />

13%<br />

Quellen:<br />

Heller W.E., Neuweiler R., Krauss J.<br />

(2007): Erste Erfahrungen mit dem Einsatz<br />

von Chitin gegen die Kohlhernie. Der<br />

Gemüsebau 6/2007: 15 – 17.<br />

Strasser H. et al. (2007): Einfluss von<br />

Agro BIOSOL auf Erdbeerkulturen,<br />

Bodenmikroorganismen und GRANMET-<br />

Wirkstoff. Universität Innsbruck<br />

Grafik­1:­Durchschnittliche Ernteertäge aus Probegrabungen von je 2 Laufmetern (n=5) und prozentualer Anteil der verschiedenen<br />

Sortierungen.<br />

74%<br />

21%<br />

81%<br />

12%


SLUXX – Eine neue Generation Schneckenkorn<br />

Seit­Frühling­2011­ist­mit­­SLUXX­ein­neues­Schneckenkorn­auf­Basis­von­Eisen-III-phosphat­aufdem­Schweizer­Markt.­­SLUXX­ist­eine­Weiterentwicklung­des­seit­mehreren­Jahren­im­Bioanbaueingesetzten­­FERRAMOL­und­kommt­auch­in­der­integrierten­Produktion­zum­Einsatz.<br />

MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Schnecken können in empfindlichen<br />

Kulturen grosse Schäden verursachen.<br />

Es sind in unserer Region vornehmlich<br />

die Ackerschnecke (Deroceras<br />

reticulatum) und verschiedene Wegschnecken<br />

(Arion-Arten). Schnecken<br />

haben unter günstigen Bedingungen<br />

ein enormes Vermehrungspotenzial.<br />

So kann es vorkommen, dass bis zu<br />

100 Schnecken pro Qua d rat me ter<br />

beobachtet werden können. Veränderungen<br />

bei den Bearbeitungsmassnahmen<br />

(z.B. Direktsaat) tragen zu einer<br />

stärkeren Populationsentwicklung der<br />

Schnecken bei.<br />

Im Gegensatz zum bisher auf dem<br />

Markt erhältlichen eisenphosphathaltigen<br />

Schneckenkorn FERRAMOL ist<br />

SLUXX höher konzentriert (3% Eisen-<br />

III-phosphat). SLUXX hat mit 7 kg/ha<br />

eine deutlich tiefere Aufwandmenge.<br />

Somit ist SLUXX auch preislich konkurrenzfähig<br />

und auch ausserhalb der<br />

Biolandwirtschaft absolut ein Thema.<br />

SLUXX ist das einzige der Schweizer<br />

Landwirtschaft zur Verfügung stehende<br />

Schneckenkorn, welches nicht<br />

auf dem Wirkstoff Metaldehyd basiert.<br />

Angepasste­ Formulierung­ für­ die­<br />

Landwirtschaft<br />

Das Eisenphosphat verursacht nach<br />

der Aufnahme durch die Schnecke<br />

pathologische Veränderungen in<br />

den Verdauungsorganen. Dies führt<br />

zu einem sofortigen Frassstopp. Die<br />

Schnecken verkriechen sich in den<br />

Boden und sterben nach 1 bis 3 Tagen.<br />

Es kommt dabei nicht zur Bildung von<br />

Frassschaden [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Winterweizen<br />

Ackerschnecken<br />

Bild­1:­Die SLUXX-Körner bleiben auch bei hohen Regenmengen formstabil und behalten so<br />

ihre Attraktivität für die Schnecken.<br />

Schleimspuren, was sicher bei gewissen<br />

Anwendungen (z.B. Garten- oder<br />

Landschaftsbau) ein Vorteil ist.<br />

Wirkungssicherheit­dank­hoher­Körnerdichte<br />

Die in Versuchen aufgezeigte sehr<br />

gute Wirkung von SLUXX basiert in<br />

erster Linie auf der hohen Körnerstabilität<br />

und der erreichten hohen<br />

Körnerdichte. Die Körner sind aus<br />

nass gepresstem Hartweizen formuliert<br />

und dadurch sehr regenfest. Sie<br />

behalten die Form auch bei mehrmaliger<br />

Durchnässung. Bei einer Anwendung<br />

von 7 kg/ha kommen pro Quadratmeter<br />

60 Körner zu liegen. Das<br />

ist im Vergleich zu anderen Ködern<br />

sehr hoch. Für eine ausreichende Flächenabdeckung<br />

werden sonst allgemein<br />

ca. 35 Körner pro Quadrat meter<br />

empfohlen.<br />

Erdbeeren<br />

Ackerschnecken<br />

Salat<br />

Wegschnecken<br />

SLUXX wirkt auch bei tieferen Temperaturen<br />

sehr gut. In einem Versuch<br />

bei einer konstanten Temperatur von<br />

10 °C hat SLUXX eine Schneckenmortalität<br />

von 97% herbeigeführt. Im Vergleich<br />

dazu starben beim Metaldehyd-<br />

Produkt 67% der Schnecken. Dies<br />

kann im Frühling oder Herbst je nach<br />

Bedingungen ein Vorteil von SLUXX<br />

sein.<br />

FAZIT<br />

Mit SLUXX steht den Produzenten ein<br />

neues, hochwertiges Schneckenkorn<br />

zur Verfügung, welches biotauglich<br />

ist, aber auch im integrierten Anbau<br />

sehr gut eingesetzt werden kann.<br />

Raps<br />

Ackerschnecken<br />

SLUXX<br />

Vergleichsmittel<br />

Unbehandelt<br />

Grafik­1:­Frassschaden [%] bei Behandlung mit SLUXX im Vergleich zu Metaldehyd / Methiocarb-Ködern und der unbehandelten Kontrolle.<br />

7


8<br />

Nematoden gegen Apfelwickler – Eine zusätzliche Option<br />

Versuche­der­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>­bestätigen­den­populationsmindernden­Effekt­von­entomopathogenen­Nematoden­auf­überwinternde­Apfelwicklerlarven.­<br />

BERTRAND GENTIZON UND MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Die <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> hat im letzten<br />

Herbst im Rahmen des schweizerischen<br />

Zulassungsverfahrens eine<br />

Versuchsserie mit entomopathogenen<br />

Nematoden zur Bekämpfung des<br />

Apfelwicklers durchgeführt.<br />

Die Apfelbäume wurden Ende September<br />

mit der Nematodenart<br />

Steinernema feltiae (Produktname<br />

TRAUNEM) mit der Gebläsespritze<br />

von der Stammbasis bis zu zwei Dritteln<br />

der Laubwandhöhe mit hoher<br />

Wassermenge eingesprüht. In zwei<br />

Versuchen wurde die Mortalität von<br />

diapausierenden (überwinternden)<br />

Larven erhoben. Dabei wurde eine<br />

Mortalität von 21%, respektive 65%<br />

beobachtet. Der Effekt einer Nematodenbehandlung<br />

auf den Fruchtbefall<br />

im Folgejahr war höchstens tendenziell<br />

feststellbar. Die Mobilität der Falter<br />

in den jeweils angrenzenden Flächen<br />

und die Massnahmen durch den Sommer<br />

hindurch haben den Effekt wohl<br />

verwischt.<br />

In vielen Versuchen in den umliegenden<br />

Nachbarländern wurde eine<br />

Mortalität von zwischen 40 und 70%<br />

aufgezeigt. Die Versuche im Wallis<br />

bestätigen den bekannten populationsreduzierenden<br />

Effekt auf diapausierende<br />

Larven durch eine<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Andermatt</strong> Service <strong>AG</strong><br />

Stahlermatten 6<br />

6146 Grossdietwil<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 (0)62 917 51 17<br />

Fax +41 (0)62 917 50 06<br />

info@service-ag.ch<br />

www.service-ag.ch<br />

Bild­1:­Fangbänder aus Wellkarton zur Ermittlung der Mortalität diapausierender<br />

Apfelwicklerlarven nach der Nematodenapplikation.<br />

Nematodenapplikation. Der Wirkungsgrad<br />

ist aber stark abhängig von<br />

den Applikations- und Witterungsbedingungen<br />

während und nach der<br />

Spritzung. Daher die starken Schwankungen<br />

bei der Wirkung.<br />

Nematoden werden deshalb wohl<br />

Erscheint einmal jährlich in den Sprachen<br />

deutsch, französisch und englisch.<br />

Schutzgebühr: Fr. 9.50<br />

Redaktion<br />

Martin <strong>Andermatt</strong><br />

Melanie Eiholzer<br />

Gestaltung<br />

Matthias Jäggin<br />

kaum je zu einem Standardmittel zur<br />

Bekämpfung des Apfelwicklers avancieren.<br />

Steinernema feltiae kann aber<br />

bei sehr starkem Befall als zusätzliches<br />

Werkzeug des Populationsmanagements<br />

durchaus in Betracht gezogen<br />

werden.


Zentralschweizer Innovationspreis für die<br />

<strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong><br />

Die­Industrie-­und­Handelskammer­der­Zentralschweiz­wählte­die­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>­zum­<br />

Preisträger­des­Innovationspreises­2011.­Sie­würdigt­damit­die­Erfolge­der­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>bei­der­Überwindung­der­Resistenz­gegenüber­dem­Apfelwicklergranulosevirus.<br />

MARTIN ANDERMATT, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Das Apfelwicklergranulosevirus-Produkt<br />

MADEX wird schon seit über<br />

zwanzig Jahren zur Bekämpfung<br />

des Apfelwicklers eingesetzt, der die<br />

Wurmstichigkeit beim Kernobst verursacht.<br />

In einigen Obstanlagen in<br />

Europa wurden über die Jahre Apfelwickler-Genotypen<br />

herausselektiert,<br />

die weniger empfindlich auf das Apfelwicklergranulosevirus<br />

reagierten. Mittels<br />

dieser resistenten Apfelwicklerpopulationen<br />

konnte die <strong>Andermatt</strong><br />

<strong>Biocontrol</strong> in einem selbst entwickelten<br />

Verfahren Apfelwicklergranuloseviren-Genotypen<br />

selektionieren, die<br />

Neue Partnerschaft mit Sylvar Technologies Inc.<br />

Die­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>­erwarb­im­Sommer­2011­eine­60­prozentige­Beteiligung­an­der­kanadischen­Firma­Sylvar­Technologies­Inc.,­die­sich­auf­den­biologischen­Pflanzenschutz­mittels­<br />

Baculoviren­im­Forst­spezialisiert­hat.<br />

MARTIN ANDERMATT, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Sylvar Technologies Inc. (www.sylvar.ca)<br />

wurde im Jahr 2006 von der<br />

Forest Protection Limited (www.forestprotectionlimited.com)<br />

und der BioAtlantech<br />

(www.bioatlantech.nb.ca) in<br />

Fredericton (Provinz New Brunswick)<br />

mit dem Ziel gegründet, unbedenkliche<br />

und umweltfreundliche biologische<br />

Pflanzenschutzmittel gegen<br />

Forstschädlinge zu entwickeln und zu<br />

kommerzialisieren. Sylvars Hauptprodukt<br />

ABIETIV wurde 2006 – 2009 mittels<br />

Flugzeugen erfolgreich gegen die<br />

Balsam Fir Sawfly (Neodiprion abietis,<br />

eine Nadelholz-Blattwespe) in Newfoundland<br />

und Labrador eingesetzt.<br />

2011 erfolgten grossflächige Behandlungen<br />

in New Brunswick. ABIETIV<br />

hat als Aktivsubstanz das Kernpolyedervirus<br />

von Neodiprion abietis.<br />

die Resistenz durchbrechen konnten.<br />

Basierend auf dem gleichen Verfahren<br />

ist es der <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> nun<br />

auch gelungen, ein Granulosevirus<br />

gegen den Pfirsichwickler zu selektieren<br />

(siehe Seiten 11 und 12).<br />

Die <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> setzt voll<br />

auf Innovation: Jeder fünfte Mitarbeiter<br />

gehört zum erfolgreichen F&E<br />

Team unter der Leitung von Franz Bollhalder.<br />

Neben der Entwicklung von<br />

neuen Produkten verbessert das vielseitig<br />

zusammengesetzte Team auch<br />

laufend die Produktionsverfahren der<br />

Sylvar entwickelt zur Zeit weitere Produkte<br />

auf der Basis von Baculoviren<br />

und anderen biologischen Aktivsubstanzen<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

nordamerikanischen Forschern und<br />

Organisationen.<br />

Mit der Unterstützung von <strong>Andermatt</strong><br />

<strong>Biocontrol</strong> wird Sylvar die Produktionskosten<br />

in Fredericton soweit senken<br />

können, dass die Produkte weltweit<br />

angeboten werden können.<br />

<strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> wird mit den<br />

Produkten von Sylvar der Markteintritt<br />

in den Forstschutz ermöglicht und<br />

die Präsenz im Nordamerikanischen<br />

Markt wird durch diese Partnerschaft<br />

verstärkt.<br />

etablierten Eigenprodukte, um die<br />

Präsenz im Weltmarkt weiter ausbauen<br />

zu können. Viele Teilprojekte<br />

wurden in Kooperation mit zahlreichen<br />

in- und ausländischen Institutionen<br />

und Firmen durchgeführt. Ihnen<br />

allen möchten wir für die gute Zusammenarbeit<br />

herzlich danken.<br />

TECHNOLOGIES INC.<br />

9


10<br />

Übernahme der Firma Probis durch die <strong>Andermatt</strong><br />

<strong>Biocontrol</strong><br />

DANIEL ZINGG, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Die <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> hat die<br />

Firma Probis GmbH per 1. Oktober<br />

2011 vom bisherigen Eigentümer<br />

Dr. Martin Knoch übernommen. Die<br />

Firma Probis produzierte und vermarktete<br />

das Produkt GRANUPOM.<br />

GRANUPOM enthält dieselbe Aktivsubstanz<br />

wie MADEX (Apfelwickler-<br />

Granulosevirus). GRANUPOM wird<br />

durch die <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> in<br />

Spannende Partnerschaft zwischen <strong>Andermatt</strong><br />

<strong>Biocontrol</strong> und Madumbi Bio Farms<br />

DANIEL ZINGG, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

<strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> und die südafrikanische<br />

Firma Madumbi Bio Farms<br />

sind eine neue Partnerschaft eingegangen<br />

um ihre gemeinsame Marktposition<br />

in Südafrika zu festigen. Beide<br />

Firmen teilen die Vision, nachhaltige,<br />

umweltfreundliche Lösungen für die<br />

schnell wachsenden Agrarmärkte im<br />

südlichen Afrika zu entwickeln. Im<br />

Rahmen der neuen Partnerschaft hat<br />

Madumbi Bio Farms die Mehrheit<br />

von <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong>s Tochterfirma<br />

<strong>Andermatt</strong> South Africa (Pty)<br />

Ltd. erworben, welche seither unter<br />

dem Namen Madumbi­ Sustainable­<br />

­Agriculture­(Pty)­Ltd. tätig ist.<br />

Madumbi Bio Farms weist eine langjährige<br />

Erfahrung im südafrikanischen<br />

Agrarmarkt auf. Die Firma verfügt<br />

nicht nur über exzellente nationale<br />

und regionale Vertriebskapazitäten,<br />

sondern bringt auch die Madumbi<br />

Bio-Dünger-Palette sowie ihre Pflanzenstärkungsmittel<br />

ein. Der Direktor<br />

der Madumbi Bio Farms, Andre Fox,<br />

wurde zum neuen Geschäftsführer<br />

der Madumbi Sustainable Agriculture<br />

ernannt.<br />

Madumbi Sustainable Agriculture<br />

(Pty) Ltd. befindet sich in der einzigartigen<br />

Lage, ihren Kunden sowohl eine<br />

breite Auswahl innovativer Produkte,<br />

als auch kompetente technische<br />

Unterstützung anbieten zu können.<br />

Gleichzeitig werden weitere neue<br />

den bisherigen Absatzmärkten der<br />

Firma Probis weiter angeboten. Die<br />

Produktion findet neu in Grossdietwil<br />

statt.<br />

Wir sind sehr erfreut über die Übernahme,<br />

da damit die Position der<br />

<strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> im Granuloseviren-Markt<br />

weiter ausgebaut und<br />

gestärkt wird.<br />

Produkte und nachhaltige Lösungen<br />

entwickelt.<br />

Hauptprodukt der neuen Firma ist das<br />

Baculovirus Produkt CRYPTEX gegen<br />

den falschen Apfelwickler bei Zitrusgewächsen,<br />

Granatäpfeln und Kaki.<br />

Weitere neue und für den südafrikanischen<br />

Markt interessante Produkte<br />

sind RHIZOVITAL und BOLLDEX<br />

( = HELICOVEX). RHIZOVITAL ist<br />

ein auf Bacillus amyloliquefaciens<br />

basierendes Produkt, welches kürzlich<br />

in Südafrika für die Anwendung<br />

bei Kartoffeln und Gemüse eingeführt<br />

wurde. BOLLDEX ist ein von der<br />

<strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> entwickeltes<br />

Baculovirus Produkt, das gegen den<br />

Baumwollkapselwurm in verschiedenen<br />

Kulturpflanzen wie Tomaten,<br />

Zitrusgewächsen, Steinfrüchten und<br />

diversen Gemüsen eingesetzt wird.<br />

Das Produkt befindet sich derzeit im<br />

Zulassungsverfahren.<br />

Bild­1:­Andre Fox, Geschäftsführer (Mitte) mit zwei seiner Mitarbeiter (links: Sias Leipoldt,<br />

Verantwortlicher <strong>Biocontrol</strong> Produkte; rechts: Megan Tyler, Marketingassistentin und<br />

Kundenbetreuung).


Innovation in der biologischen Apfel- und<br />

Pfirsichwicklerbekämpfung mit MADEX TWIN<br />

Die­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>­lanciert­ein­neues­Baculovirus­Produkt­für­die­kombinierte­Bekämpfung­des­Apfelwicklers­(Cydia<br />

pomonella) sowie­des­Pfirsichwicklers­(Grapholita molesta).­Während­bisherige­Granulosevirus-Produkte­vorwiegend­für­Kernobst­eingesetzt­werden,­liefert­dasneu­entwickelte­Virusisolat­erstmalig­zusätzliche­Möglichkeiten­zur­Bekämpfung­des­Pfirsichwicklers­bei­Pfirsichen,­Nektarinen­sowie­auch­beim­Kernobst.<br />

IRIS KRAAZ, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Mittels eines einzigartigen Selektionsprozesses<br />

isolierte die Abteilung<br />

für Forschung und Entwicklung der<br />

<strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> ein CpGV-M<br />

nahes Isolat auf einer Pfirsichwicklerpopulation.<br />

Nach erfolgreichen Labortests<br />

wurden bisher in 25 Feldversuchen<br />

weltweit Wirksamkeitsdaten zu<br />

MADEX TWIN gegen den Apfel- (AW)<br />

und Pfirsichwickler (PW) erhoben.<br />

Versuchsbeispiele sowie ein Fazit aus<br />

zwei Jahren Feldversuchserfahrung<br />

werden hier vorgestellt.<br />

Pfirsichwickler sind aufgrund ihres<br />

heterogenen und starken Migrationsverhaltens<br />

schwierig zu bekämpfen.<br />

In den südlichen Zonen Europas<br />

tritt PW seit einigen Jahren vermehrt<br />

als Problemschädling im Kernobst<br />

auf. Besonders unliebsam sind dabei<br />

massive Fruchtschäden vor der Ernte,<br />

welche durch Einflug aus abgeernteten<br />

Steinfruchtanlagen verursacht<br />

werden. Neuere Studien in Frankreich<br />

(Siegwart et al, 2010) belegen,<br />

dass der PW in gewissen Regionen<br />

die Fähigkeit entwickelt hat, seinen<br />

ganzen Zyklus auf Birnen- oder<br />

Frucht- / Triebbefall [%]<br />

Bild­1:­Larve des Pfirsichwicklers (Grapholita molesta)<br />

Apfelbäumen abzuschliessen. Eine<br />

kombinierte Wirkung gegen beide<br />

Schädlinge ist deshalb für den Produzenten<br />

von grossem Interesse.<br />

befallene Triebe [%] befallene Früchte [%] Wirksamkeit auf gesamten Fruchtschaden<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,4 a<br />

23,3 A<br />

Unbehandelte<br />

Kontrolle<br />

44%<br />

1,1 b 0,8 b<br />

MADEX TWIN<br />

1 fl oz/A (73 ml/ha)<br />

MADEX TWIN<br />

1,5 fl oz/A (110 ml/ha)<br />

Grafik­1:­Feldversuch mit MADEX TWIN gegen PW in Pfirsichanlage (Kalifornien, USA,<br />

Certis USA, 2011).<br />

13 B<br />

68%<br />

7,5 C<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Wirksamkeit [%]<br />

Beispiele­von­Feldversuchsdaten­zur­<br />

Wirksamkeit­gegen­Apfel-­und­Pfirsichwickler<br />

MADEX TWIN wurde im 2011 in<br />

einer Pfirsichversuchsanlage in den<br />

USA mit unterschiedlicher Dosierung<br />

gegen PW getestet. Mittels Temperatur<br />

basiertem Prognosemodell wurden<br />

je zwei gezielte Applikationen während<br />

zwei Schädlingsgenerationen<br />

gespritzt. Die Vorernteauswertung<br />

liefert Informationen zum Trieb- und<br />

Fruchtbefall (Grafik 1). Bei einem sehr<br />

hohen Kontrollbefall von 23% vermochte<br />

MADEX TWIN den gesamten<br />

Fruchtschaden (gestoppter und aktiver<br />

Schaden) bis zur Ernte um 68%<br />

zu reduzieren.<br />

Ein Versuchsbeispiel aus der Schweiz<br />

bescheinigt MADEX TWIN eine ausgezeichnete<br />

Wirksamkeit von 90%<br />

gegen den aktiven Fruchtschaden des<br />

Apfelwicklers (Grafik 2) in einer Apfelanlage.<br />

Die Reduktion des Gesamtschadens<br />

betrug 74%. �<br />

11


12<br />

Durchschnittliche<br />

Reduktion des<br />

Triebbefalles<br />

Durchschnittliche<br />

Reduktion des gesamten<br />

Fruchtbefalles<br />

Durchschnittliche<br />

Reduktion des tiefen<br />

Fruchtbefalles<br />

Tabelle­1:­Durchschnittliche Wirkungsgrade von MADEX TWIN aus einem Zusammenzug<br />

von zwei Feldversuchssaisons, mit 100 ml/ha Dosierung (n=Anzahl Versuche).<br />

Erkenntnisse­aus­zwei­Feldversuchsjahren<br />

Granuloseviren haben eine exzellente<br />

Populationswirkung (Kienzle et al,<br />

2001). Sie töten zwar die Larven langsamer<br />

ab als gewisse chemische Referenzprodukte,<br />

sind dafür aber absolut<br />

gezielt, nützlingsschonend und nachhaltig.<br />

Um genaue Wirksamkeitsdaten<br />

mit Granuloseviren zu erhalten wird<br />

deshalb in Versuchen wenn möglich<br />

zwischen oberflächlichem und tiefem<br />

Befall unterschieden. Oberflächliche<br />

oder gestoppte Schäden weisen<br />

auf eine erfolgreiche Virusinfektion<br />

der Larve hin. Die durchschnittlich<br />

erzielten Wirkungsgrade aus unterschiedlichen<br />

Versuchen während<br />

zwei Anbausaisons sind aus Tabelle 1<br />

zu entnehmen.<br />

Wie die bisherige Granulosevirus-<br />

Palette bietet MADEX TWIN eine<br />

Fruchtbefall vor der Ernte [%]<br />

Gesamtbefall [%]<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

5,4 a<br />

5,1 A<br />

Unbehandelte<br />

Kontrolle<br />

Apfel (AW) Pfirsich (PW) Nektarine (PW)<br />

1,4 b<br />

wirkungsvolle und rückstandsfreie<br />

Insektenbekämpfung und bildet<br />

somit ein gutes Resistenzmanagement-Werkzeug<br />

in der integrierten<br />

Schädlingsbekämpfung. Die Anwendungsempfehlungen<br />

unterscheiden<br />

sich nicht wesentlich von der bisherigen<br />

CpGV Strategie. Als hervorragendes<br />

Populationsmanagement Instrument<br />

eignet sich MADEX TWIN zur<br />

Ergänzung von integrierten Spritzprogrammen.<br />

Um diesen Effekt maximal<br />

zu nutzen, sollten die Applikationen<br />

auf den Larvenschlupf der frühesten<br />

PW Generationen fokussiert<br />

werden mit einer Standarddosierung<br />

von 100 ml/ ha. MADEX TWIN eignet<br />

sich ausserdem ausgezeichnet um die<br />

Verwirrungstechnik bei hohem Schädlingsdruck<br />

zu ergänzen.<br />

Da der PW oft spät in die Kernfruchtanlagen<br />

migriert und der Schaden<br />

90,2%<br />

0,5 B<br />

MADEX TWIN<br />

100 ml/ha<br />

56% (n= 8) 60% (n= 2)<br />

66% (n= 5) 65% (n= 9) 67% (n= 3)<br />

86% (n= 7) 85% (n= 1) keine Daten<br />

Aktiver Befall [%] Wirksamkeit auf aktiven Schaden<br />

80,5%<br />

MADEX<br />

100 ml/ha<br />

Grafik­2:­Fruchtbefall des AW vor der Ernte in einer Apfelanlage, welche mit MADEX TWIN<br />

behandelt wurde ( <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong>, Schweiz 2010).<br />

2,4 b<br />

1 AB<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Wirksamkeit [%]<br />

MARKTEINFÜHRUNG<br />

Die Aktivsubstanz von MADEX TWIN<br />

wurde in Europa auf Annex I gesetzt<br />

und entsprechende Vorarbeiten für<br />

die Südzonen Zulassung nach der<br />

neuen EU Regulation 1107/2009 sind<br />

angelaufen. Zulassungen ausserhalb<br />

Europas sind ebenfalls in Vorbereitung.<br />

Das neue Larvizid wird weltweit<br />

voraussichtlich zwischen <strong>2012</strong><br />

und 2014 über die bestehenden Distributoren<br />

der <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong><br />

eingeführt. Das neue Isolat ist zur<br />

Patentierung angemeldet.<br />

kurz vor der Ernte erfolgt, kann der<br />

Fruchtschaden nicht ganz verhindert<br />

werden. Virusbehandlungen machen<br />

aber auch hier Sinn, weil dadurch die<br />

überwinternde Generation reduziert<br />

werden kann.<br />

Verdankung<br />

Wir bedanken uns bei Certis USA,<br />

Intrachem Bio Italia, Agrichem Bio<br />

Spanien, Biocont Ungarn/Slowakei,<br />

Compo Expert, Madumbi Sustainable<br />

Agriculture, Agricheck, Metrob Slowenien<br />

und allen anderen Partnern<br />

für die Umsetzung der Feldversuche.<br />

Prof. Dr. Jehle danken wir für seine<br />

Unterstützung bei der Entschlüsselung<br />

des CpGV Isolates.<br />

Referenzen<br />

Kienzle J., Zebitz C.P.W., Schulz C., Huber<br />

J. 2001. Persistence of the biological effect<br />

of codling moth granulovirus in the orchard.<br />

IOBC/WPRS Bulletin 26 (1), 2003. pp<br />

245 – 248<br />

Siegwart, M., Bouvier F., Maugin<br />

S., Sauphanor B. 2010 Host plant<br />

differentiation in French populations of the<br />

oriental fruit moth, Cydia molesta. IOBC/<br />

WPRS Bulletin: Meeting of IOBC/WPRS<br />

Working Group «Integrated Protection of<br />

Fruit Crops», Vico del Gargano, Italy, 2010.<br />

In Press


TOPCAT – Die Mausefalle.<br />

Überarbeitung eines Erfolgprodukts für noch höhere<br />

Effizienz beim Mäusefang<br />

Die­ersten­Verkäufe­der­TOPCAT-Mausefalle­wurden­im­Jahr­2000­getätigt.­Seit­Januar­2010produziert­und­vertreibt­die­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>­die­Falle­sowie­entsprechendes­Zubehör.­<br />

Eine­sanfte­Überarbeitung­der­TOPCAT-Mausefalle­durch­die­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>­erhöht­die­<br />

Signalisation­einer­ausgelösten­gegenüber­einer­gespannten­Falle.­Die­Effizienz­beim­Einsatz­der­<br />

TOPCAT-Falle­wird­dadurch­erhöht.<br />

ALEX MEIER, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

TOPCAT­–­Die­Mausefalle­erster­Wahl<br />

Die TOPCAT-Mausefalle eignet sich<br />

vor allem zum Fangen von Schermäusen<br />

(Arvicola terrestris) und Feldmäusen<br />

(Microtus arvalis). Die Mausefalle<br />

besticht durch die einfache Anwendung<br />

sowie Kontrolle. Hat man erst<br />

einmal einen Mäusegang lokalisiert,<br />

wird die Falle in den Gang gestellt.<br />

Die Fängigkeit mit einer TOPCAT-Falle<br />

ist für beide Gangrichtungen gegeben.<br />

Die TOPCAT-Mausefalle ist eine rein<br />

mechanische Schlagfalle. Sie benötigt<br />

weder Köder noch Giftstoffe.<br />

Sämtliche Einzelteile der TOPCAT-<br />

Mausefalle sind aus Chromstahl gefertigt.<br />

Die Falle hebt sich somit durch<br />

ihre ausgezeichnete Qualität von<br />

anderen Fallen ab.<br />

Verbesserung­der­Signalisierung­fürnoch­höhere­Effizienz<br />

Die jeweilige Position des Spannhebels<br />

und Wippe der TOPCAT-Mausefalle<br />

informiert den Anwender, ob<br />

TOPCAT-FALLE NEU<br />

die Falle ausgelöst oder nach wie vor<br />

gespannt ist. Bei gespannter Falle ist<br />

der Spannhebel durch den Deckelschlitz<br />

hochgehoben, die Wippe quer<br />

über dem Deckel positioniert und<br />

wird durch die Auslösestange festgehalten.<br />

Ist die Falle ausgelöst, so ragt<br />

die Wippe dem Fallenkörper entlang<br />

vertikal in die Höhe, der Spannhebel<br />

befindet sich rund 8 cm tiefer unten<br />

als bei gespannter Falle (Bild 1).<br />

Neu wurde der Spannhebel in seiner<br />

Form verändert, um die Signalisierung<br />

zwischen gespannter und<br />

ausgelöster Falle noch deutlicher zu<br />

machen. Bei gespannter Falle ragt<br />

nun der Spannhebel noch deutlicher<br />

über den Deckelschlitz hinaus in die<br />

Höhe (Bild 1). Der Anwender erkennt<br />

dadurch noch einfacher und aus grösserer<br />

Distanz, ob die Falle ausgelöst<br />

oder gespannt ist. Die TOPCAT-Mausefallen<br />

werden dadurch gezielter<br />

kontrolliert. Die Effizienz beim Mäusefang<br />

wird massgebend erhöht.<br />

Bild­1:­Position von Spannhebel und Wippe bei neuer und alter TOPCAT-Falle.<br />

VERKAUFSNETZ DER<br />

T OPCAT-PRODUKTE<br />

WÄCHST STETIG<br />

Ursprünglich konnten die TOPCAT-<br />

Mausefallen ausschliesslich in der<br />

Schweiz gekauft werden. Später<br />

folgten Verkaufsstellen in Deutschland,<br />

Frankreich und Belgien.<br />

In der Zwischenzeit vertreiben über<br />

80 Verkaufsstellen erfolgreich die<br />

TOPCAT-Mausefallen und ihr Zubehör<br />

(Suchstab, Lochschneider, Tragbügel,<br />

Markierstab). Diese Verkaufsstellen<br />

erstrecken sich auf Länder wie<br />

die Schweiz, Deutschland, Österreich,<br />

Italien, Frankreich, Belgien,<br />

Holland, Finnland und Slowenien.<br />

Die <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> ist stetig<br />

bemüht, das Verkaufsnetz weiter<br />

auszubauen.<br />

TOPCAT-FALLE ALT<br />

GESPANNT AUSGELÖST GESPANNT<br />

AUSGELÖST<br />

13


14<br />

Zonale Zulassung von Pflanzenschutzmittel in der EU<br />

Das­neue­Pflanzenschutzmittelgesetz­der­EU­sieht­unter­anderem­vor,­dass­Pflanzenschutzmittelin­drei­unterschiedlichen­Zonen­bewertet­werden.­Inwieweit­hilft­uns­das­neue­Gesetz­für­die­<br />

Zulassungen­unserer­Virenprodukte?<br />

PHILIP KESSLER, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Ein­neues­Gesetz<br />

Die neue Pflanzenschutzmittelverordnung<br />

(EG) Nr. 1107/2009 trat<br />

am 14. Juni 2011 in Kraft. Das neue<br />

Gesetz bringt neben einer Verschärfung<br />

von Zulassungskriterien eine<br />

Erleichterung der gegenseitigen Anerkennung<br />

von Produktzulassungen<br />

zwischen Mitgliedstaaten innerhalb<br />

der jeweiligen Zone der EU.<br />

Zonale­Bewertung<br />

Die Bewertung eines Pflanzenschutzmittels<br />

wird neu in einer Süd-, Zentral-<br />

und Nordzone durchgeführt<br />

(siehe Grafik 1). Der Zulassungsantrag<br />

wird durch einen sogenannten Zonen-<br />

Rapporteur Member State (Z-RMS)<br />

bewertet. Der Antragsteller ist dabei<br />

aufgefordert, den Antrag im Format<br />

eines draft Registration Reports (dRR)<br />

einzureichen. Neben der Bewertung<br />

durch den Z-RMS haben die anderen<br />

Mitgliedstaaten der betreffenden Zone<br />

die Möglichkeit der Kommentierung<br />

des dRR. Ist eine Zulassung durch den<br />

Z-RMS einmal ausgesprochen, ist die<br />

gegenseitige Anerkennung durch die<br />

übrigen Mitgliedstaaten der Zone<br />

verpflichtend.<br />

Strikte­Zeitrahmen­für­die­Bewertung<br />

Eine Diskussion zum einzureichenden<br />

Datenpaket vor Antragstellung<br />

soll helfen, dass die strikten Zeitvorgaben<br />

für die Bewertung eingehalten<br />

werden. Acht Monate nach Antragstellung<br />

muss der Registration Report vom<br />

Z-RMS erstellt sein und ein Entscheid<br />

über den Zulassungsantrag vorliegen.<br />

Es gibt nur noch eine Möglichkeit der<br />

Unterbrechung des Verfahrens von<br />

maximal sechs Monaten, um fehlende<br />

Daten vom Antragsteller nachzufordern.<br />

Im Rahmen der gegenseitigen<br />

Anerkennung soll nach der Zulassung<br />

durch den Z-RMS die Produktzulassung<br />

von den übrigen Mitgliedstaaten<br />

in einer Frist von 120 Tagen übernommen<br />

werden.<br />

Keine­Harmonisierung­der­Gebühren­<br />

Die Harmonierungsbestrebungen der<br />

EU reichten nicht aus, um eine einheitliche<br />

Gebührenregelung zu erwirken.<br />

Somit bleibt die Festsetzung der<br />

Gebühren in der Kompetenz des einzelnen<br />

Mitgliedstaates. Da die Höhe<br />

Nordzone<br />

Zentralzone<br />

Südzone<br />

Grafik­1:­Bewertung von Pflanzenschutzmittel in drei Zonen in der EU.<br />

Nordzone (Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Schweden);<br />

Zentralzone (Belgien, Deutschland, Grossbritannien, Irland, Luxemburg, Niederlande,<br />

Österreich, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien, Rumänien, Ungarn);<br />

Südzone (Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien, Zypern)<br />

der Zulassungsgebühren von Staat<br />

zu Staat sehr unterschiedlich ist,<br />

kann erwartet werden, dass hier eine<br />

gewisse Selektion des Z-RMS durch<br />

den Antragsteller stattfinden wird.<br />

Was­bringt’s?<br />

Zunächst entstehen für die <strong>Andermatt</strong><br />

<strong>Biocontrol</strong> durch das neue Gesetz<br />

höhere Kosten, da das Dossier in<br />

einen dRR aufgearbeitet werden<br />

muss. Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass die Gesamtkosten für eine Zulassung<br />

innerhalb einer gesamten Zone<br />

schwer kalkulierbar sind. Unklar ist,<br />

in welcher Höhe ein Mitgliedstaat, für<br />

welchen keine gegenseitige Anerkennung<br />

beantragt wird, Gebühren erheben<br />

wird. Diese Umstände können<br />

dazu führen, dass es für kleine Hersteller<br />

von biologischen Pflanzenschutzmitteln<br />

unglaublich schwierig<br />

wird, seine Produkte selbst zur Zulassung<br />

in der EU zu bringen.<br />

Es ist zu befürchten, dass einzelne<br />

Mitgliedstaaten mit Anfragen, als<br />

Z-RMS zu fungieren, überhäuft werden,<br />

während andere eher gemieden<br />

werden. Dadurch entsteht eine<br />

gewisse Gefahr, dass der Antrag an<br />

einen «ungeliebten» Z-RMS abgeschoben<br />

wird. Gerade wenn es um<br />

die Beurteilung von biologischen<br />

Pflanzenschutzmitteln geht, hat sich<br />

aber herausgestellt, dass gewisse Mitgliedstaaten<br />

darin bereits weit mehr<br />

Erfahrung ausweisen als andere.<br />

Daher ist die freie Wahl eines geeigneten<br />

Z-RMS für uns sehr entscheidend.<br />

FAZIT<br />

Die Möglichkeit von provisorischen<br />

Zulassungen auf nationaler Ebene<br />

fällt im neuen Gesetz weg. Die<br />

Bestrebungen einer schnellen Bewertung<br />

und verpflichtenden gegenseitigen<br />

Anerkennungen sind ehrgeizige<br />

Ziele. Diese können eine Verbesserung<br />

der Zulassungssituation in<br />

der EU bewirken, indem neue und<br />

sichere Pflanzenschutzmittel schnelleren<br />

Zugang zum Markt finden.<br />

Nicht nur die Antragsteller sondern<br />

vor allem die Behörden sind in dieser<br />

Hinsicht stark gefordert.


Workshop über Anwendungsstrategien, Märkte und<br />

Perspektiven von Baculoviren-Produkten im Nahen und<br />

Mittleren Osten<br />

Im­Juni­2011­führte­­<strong>Andermatt</strong>­­<strong>Biocontrol</strong>­in­Dubai­einen­zweitägigen­Workshop­durch,­mitdem­Ziel,­technische­sowie­marktrelevante­Informationen­zu­unseren­Baculoviren-Produktenan­neue­und­bestehende­Distributoren­aus­dem­Nahen­und­Mittleren­Osten­zu­vermitteln.­Dankdes­gelungenen­Anlasses­sind­die­insgesamt­elf­Teilnehmer­aus­sechs­Nationen­nun­bestens­in­der­<br />

Lage,­unsere­Baculoviren-Produkte­erfolgreich­auf­dem­Markt­zu­positionieren.<br />

MATHIAS BAMERT, ANDERMATT BIOCONTROL<br />

Neue­Märkte­im­Nahen­und­Mittleren­Osten<br />

Mit dem Erschliessen neuer Märkte<br />

baut die <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong> ihre<br />

weltweite Marktführerschaft im<br />

Bereich der Baculoviren stetig aus.<br />

Dank neu entwickelten Virenprodukten<br />

wie HELICOVEX, SPEXIT und<br />

LITTOVIR gegen landwirtschaftlich<br />

bedeutende Insektenschädlinge, lassen<br />

sich neue Märkte auch ausserhalb<br />

Europas erschliessen. Eine Region, in<br />

der alternative Pflanzenschutzmittel<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen,<br />

ist der Nahe und Mittlere Osten.<br />

Am Workshop nahmen bestehende<br />

und potentielle Partner aus Ägypten,<br />

Marokko, Jordanien, Saudi Arabien,<br />

Oman und Pakistan teil (Bild 1).<br />

Gerade in Ländern, die aufgrund<br />

von Exporten nach Europa gewisse<br />

gesetzliche Limiten für Pestizidrückstände<br />

einzuhalten haben, besteht ein<br />

gewisses Potential für den Einsatz von<br />

Baculoviren.<br />

Ausbildung­ für­ eine­ erfolgreiche­<br />

Anwendung<br />

Das technische und anwendungsspezifische<br />

Knowhow der Virenprodukte<br />

ist anspruchsvoll. Entsprechend ist<br />

die Ausbildung unserer Partner in den<br />

jeweiligen Regionen auf hohem Qualitätsniveau<br />

wichtig. Diesem Grundsatz<br />

wurde im Workshop in Dubai<br />

durch ein interaktives Programm<br />

Rechnung getragen. Während zwei<br />

Tagen kam es zu sehr engagierten Diskussionen,<br />

in welchen alle Beteiligten<br />

einen wertvollen Beitrag leisteten. Die<br />

Teilnehmer wurden über die positiven<br />

Eigenschaften von Baculoviren als<br />

Bild­1:­Teilnehmer des Baculoviren-Workshops in Dubai (von links nach rechts)<br />

Vorne:<br />

Dr. Diaa El Tonsi (Agrolink, Ägypten)<br />

Muhammad Altaf Shahid (Solex Chemicals Ltd., Pakistan)<br />

Mohamed Zouini (Arzak Seeds Trade, Marokko)<br />

Abdulkareem Rasheed (Rashed Establishment for Trading and Agriculture, Saudi Arabien)<br />

Hinten:<br />

Mathias Bamert ( <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong>, Schweiz)<br />

Eyas Omar (Al Koroom Agr. & Trad. Est., Jordanien)<br />

Mhammed Messoud (Les Conserves de Meknes, Marokko)<br />

Ahmad Raslan (Al Koroom Agr. & Trad. Est., Jordanien)<br />

Hytham Tawfik (Widyan al Batina for Trading, Oman)<br />

Shahid Sheikh (Acumen Agronomics Solutions, Pakistan)<br />

Philip Kessler ( <strong>Andermatt</strong> <strong>Biocontrol</strong>, Schweiz)<br />

Mohamed Torky (Agrolink, Ägypten)<br />

Iqbal Hassan (Solex Chemicals Ltd., Pakistan)<br />

effiziente Pflanzenschutzmittel und<br />

deren Einsatzstrategien informiert.<br />

Gerade in Ländern des Nahen und<br />

Mittleren Ostens herrschen schwierige<br />

klimatische Bedingungen, wie<br />

hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung.<br />

In einem engagierten<br />

Erfahrungsaustausch konnten den<br />

Teilnehmern interessante Lösungen<br />

für die Anwendung unserer Baculoviren<br />

unter diesen Voraussetzungen<br />

aufgezeigt werden.<br />

Weiter wurde gemeinsam über Möglichkeiten<br />

für den Vertrieb und die<br />

damit verbundene technische Betreuung<br />

von Endkunden in den lokalen<br />

Märkten diskutiert. Es wurde erkannt,<br />

dass in den einzelnen Ländern teilweise<br />

ähnliche Möglichkeiten für die<br />

Vermarktung der Virenprodukte vorhanden<br />

sind, aber auch mit vergleichbaren<br />

Hürden im Zulassungsprozess<br />

zu kämpfen ist.<br />

Verdankung<br />

Wir bedanken uns bei den Teilnehmern<br />

für die aktive und engagierte<br />

Teilnahme und die interessanten Beiträge<br />

während des Workshops und<br />

auch für das Vertrauen in uns und<br />

unsere Produkte.<br />

FAZIT<br />

Der Workshop kann in jeder Hinsicht<br />

als voller Erfolg für alle Teilnehmer<br />

bezeichnet werden. Mit dieser Veranstaltung<br />

konnte die Zusammenarbeit<br />

und persönliche Bindung zu unseren<br />

Kunden vertieft werden. Wir haben<br />

uns über das Engagement unserer<br />

Partner sehr gefreut und sind überzeugt,<br />

dass der Workshop unsere<br />

Distributoren motivieren konnte, den<br />

Weg weiterzugehen und Schritte zur<br />

Registrierung und Vermarktung unserer<br />

Baculoviren-Produkte einzuleiten<br />

oder fortzuführen.<br />

15


16<br />

Mücken im Garten – SOLBAC-TABS statt Juckreiz<br />

Stechmücken­sind­lästig­und­manchmal­sogar­gefährlich.­Auf­dem­Markt­sind­unzählige­mehroder­weniger­wirksame­Anti-Mückenprodukte­erhältlich.­Für­die­Bekämpfung­der­Mückenlarven­in­Gartenteichen,­Regenfässern,­Brunnentrögen­und­ähnlichem­hat­sich­das­Bti-Präparat­<br />

SOLBAC-TABS­bewährt.<br />

JUDITH LADNER CALLIPARI, ANDERMATT BIOGARTEN<br />

Wollte man etwas Positives über<br />

Stechmücken sagen, müsste man<br />

lange überlegen. Wirklich geschätzt<br />

werden sie nur von Insektenfressern<br />

und als uraltes, dick in Harz eingepacktes<br />

Fossil, als Bernsteineinschluss.<br />

Vielleicht erfüllen sie auch<br />

gewisse Bestäubungsfunktionen. Die<br />

Liste der negativen Assoziationen ist<br />

hingegen lang: Das Stechen tragen<br />

sie bereits im Namen. Sie können<br />

nicht nur lästige, sondern auch tödliche<br />

Krankheiten übertragen. Manche<br />

Menschen reagieren auf ihre Stiche<br />

mit Allergien. Stechmücken sind<br />

fast überall auf der Welt anzutreffen;<br />

will man ihnen entfliehen, muss man<br />

schon in die Polarregionen oder in die<br />

Wüste reisen.<br />

Was­Mücken­mögen<br />

Von den weltweit mehr als<br />

2500 Stechmückenarten leben etwas<br />

mehr als 100 in Europa. Ihre Stechvorlieben<br />

sind unterschiedlich: manche<br />

stechen mehrmals hintereinander,<br />

andere nur einmal am Tag; manche<br />

fliegen ihre Attacken am Tag, andere<br />

in der Nacht.<br />

Die Arten haben aber auch einige<br />

Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel<br />

sticht immer nur das Weibchen, welches<br />

sich seine Opfer nach verschiedenen<br />

Kriterien aussucht. Stechmücken<br />

mögen: Kohlendioxid, Wärme,<br />

Schweiss, (florale) Parfums und dunkle<br />

Farben. Dazu ein Cocktail aus rund<br />

40 Duftstoffen mit Milchsäure, Fett-<br />

und Aminosäuren, der individuell<br />

zusammengesetzt ist. Dieser Cocktail<br />

macht gewisse Menschen für Mücken<br />

ganz besonders attraktiv. Gemäss<br />

einer Studie des Instituts IRD in Montpellier<br />

fliegen Mücken speziell auch<br />

auf Biertrinker. Die Mücken sollen<br />

gar «gelernt» haben, dass Menschen<br />

mit Bierfahne zu weniger Gegenwehr<br />

fähig seien.<br />

Zuckende­ Larven­ in­ stehenden­<br />

Gewässern<br />

In Gebieten mit vielen Seen, Sümpfen<br />

und Auenlandschaften ist den<br />

Stechmücken kaum zu entkommen.<br />

Hier helfen Massnahmen wie helle,<br />

lange Kleidung, der Kampf gegen<br />

Schweiss und Körpergerüche, allerlei<br />

Bild­1:­Der Gartenteich – Idylle und Brutstätte für Stechmücken. (Foto: Judith Ladner Callipari)<br />

Repellentien, die entweder auf die<br />

Haut aufgetragen oder als Anti-<br />

Mückenkerzen, -rauchspiralen etc.<br />

in Stellung gebracht werden. Für den<br />

Schutz im Haus sind Insektengitter<br />

an Türen und Fenstern oder dann ein<br />

Moskitonetz über dem Bett wirksam.<br />

Stechmücken legen ihre Eier jeweils<br />

in stehendes Wasser ab. Die sich daraus<br />

entwickelnden Larven sind gut<br />

an ihren zuckenden Bewegungen<br />

unmittelbar unter der Wasseroberfläche<br />

erkennbar. Die berüchtigte<br />

Tigermücke (siehe Kasten) benötigt<br />

für ihre Entwicklung nur sehr kleine<br />

Wassermengen.<br />

Wer ein Biotop sein Eigen nennt,<br />

das Regenfass nicht dauernd zu- und<br />

abdecken will oder auch kleinere<br />

Wassertümpel belassen möchte, kann<br />

der Vermehrung von Mücken trotzdem<br />

einen Riegel schieben. Bleiben<br />

beispielsweise Fische und Libellen<br />

als natürliche Feinde aus, kann man<br />

mit der Ausbringung eines weiteren<br />

natürlichen Feindes nachhelfen: Der<br />

Bacillus thuringiensis israelensis (Bti)<br />

bekämpft Stechmückenlarven rasch<br />

und ohne Rückstände. Bti gibt es als<br />

praktische SOLBAC-TABS in Tablettenform.<br />

Mit einer Tablette lassen sich<br />

5 – 10 m 2 Wasseroberfläche behandeln;<br />

in kleineren Wasseransammlungen<br />

können auch Tablettenstücke<br />

verwendet werden. Die Anwendung<br />

sollte alle 10 – 14 Tage wiederholt<br />

werden. Da SOLBAC-TABS ausschliesslich<br />

gegen Larven bestimmter<br />

Mückenarten – übrigens auch Trauermückenlarven<br />

– wirkt, darf es auch in<br />

Fischteichen oder in Wasser, mit welchem<br />

Haustiere in Kontakt kommen,<br />

angewendet werden.<br />

So kann man sein Feierabendbier am<br />

Gartenteich wieder in Ruhe geniessen.<br />

WENN AUS DER MÜCKE EIN<br />

TIGER WIRD<br />

Die Datenbank «Delivering Alien<br />

Invasive Species Inventories for<br />

Europe» ( DAISIE ) zählt die Tigermücke<br />

(Aedes albopictus) zu den<br />

schlimmsten hundert Neobiota in<br />

Europa. Sie stammt ursprünglich aus<br />

Südostasien und wurde in winzigen<br />

Wasseransammlungen zum Beispiel<br />

in Gebrauchtpneus und in «Lucky<br />

bamboo» auch in Europa eingeführt.<br />

Hier breitet sie sich vom Süden<br />

gegen den Norden hin aus. Auch<br />

im Tessin ist die Tigermücke bereits<br />

ziemlich etabliert. Und im September<br />

2011 ging die Meldung von einem<br />

Tigermücken-Fund im Aargau durch<br />

die Medien. Im Frühling 2011 fand<br />

eine gesamteuropäische Konferenz<br />

statt, um eine gemeinsame Strategie<br />

gegen die Tigermücke zu definieren.<br />

Die Bedeutung ist deshalb so gross,<br />

weil diese Mückenart verschiedene,<br />

teilweise sehr gefährliche Krankheiten<br />

wie Dengue, Chikungunya und<br />

das West Nile Virus übertragen<br />

kann. Bti-Präparate wirken übrigens<br />

auch gegen Tigermückenlarven und<br />

andere exotische Mückenlarven in<br />

unseren Breiten.


Robuste Sorten auch für den Biogarten<br />

Die­Sortenfülle­macht­es­dem­Freizeitgärtner­schwer,­die­richtige­Pflanzenauswahl­zu­treffen.­<br />

Dabei­ist­die­richtige­Sortenwahl­ein­wichtiger­Schritt­hin­zu­einem­pflegeleichten­Garten.­Dennmit­der­Wahl­von­robusten,­widerstandsfähigeren­Sorten­können­die­Pflanzenschutzmassnahmendeutlich­reduziert­werden.­Ein­Beispiel­einer­schorfresistenten­Neuzüchtung­ist­die­Apfelsorte­<br />

Galiwa.<br />

CHRISTA GERBER, ANDERMATT BIOGARTEN<br />

In der Landwirtschaft wird der Sortenwahl<br />

deutlich mehr Beachtung<br />

geschenkt als im Hobbygarten. Im<br />

Hobbybereich sind bislang die ästhetischen<br />

Merkmale wichtiger als die<br />

Robustheit. Aber gerade für den Freizeitgarten<br />

wären krankheitstolerante<br />

oder sogar resistente Pflanzensorten<br />

ideal. Sie würden den Pflanzenschutzaufwand<br />

deutlich reduzieren<br />

und durch die einfachere Pflege dem<br />

Pflanzenbesitzer mehr Freude bereiten.<br />

Ganz nach dem Motto «Vorbeugen<br />

ist besser als spritzen».<br />

Bei den Beeren, Reben und beim Obst<br />

stehen bereits diverse Sorten zur Verfügung,<br />

welche vor allem den weit<br />

verbreiteten Pilzkrankheiten trotzen<br />

können. Selbst bei den als empfindlich<br />

geltenden Rosen existieren vereinzelt<br />

robustere Züchtungen aus biologischem<br />

Anbau, welche gezielt auf<br />

eine geringere Krankheitsanfälligkeit<br />

hin selektioniert wurden.<br />

Für den Obstbau sind die Forschungsanstalten<br />

laufend auf der Suche<br />

nach weiteren robusten Sorten, die<br />

sich umweltschonend anbauen lassen.<br />

Denn diese Sorten sind für<br />

den konkurrenzfähigen Bio-Obstbau<br />

Bild­2:­Bio-Rose Pink Swany<br />

entscheidend. Dieselben Sorten können<br />

auch im Hobbygarten mit Erfolg<br />

angebaut werden.<br />

Ein Beispiel dazu ist die neue, schorfresistente<br />

Apfelsorte Galiwa. Die Forschungsanstalt<br />

Agroscope Changins-<br />

Wädenswil (ACW) forschte 19 Jahre<br />

lang nach einer süssen Apfelsorte,<br />

die dem Schorfpilz trotzen kann.<br />

Denn die bereits vorhandenen schorfresistenten<br />

Sorten sind mehrheitlich<br />

säuerlich. Die von der Mehrheit der<br />

Schweizer Konsumenten bevorzugten<br />

süssen Sorten, wie beispielsweise die<br />

in der Schweiz meistangebaute Sorte<br />

Gala, fehlten.<br />

Der Züchter Markus Kellerhals von<br />

der ACW kreuzte deshalb in den<br />

90er Jahren schorfresistente Züchtungen<br />

mit der Sorte Gala. Im Jahr 2010<br />

wurde die erfolgreiche Züchtung als<br />

Sorte mit dem Namen Galiwa lanciert.<br />

Der Sortenname weist auf die<br />

Muttersorte Gala und den Züchtungsort<br />

Wädenswil hin. Es hat sich<br />

gezeigt, dass die Erträge wie auch<br />

die Lagerfähigkeit dieser Sorte gut<br />

sind. Damit füllt der Galiwa-Apfel<br />

insbesondere im Bio-Bereich eine<br />

Lücke im Obstanbau.<br />

Bild­1:­Apfelsorte Galiwa (Foto: Agroscope)<br />

SORTIMENT ANDERMATT<br />

BIOGARTEN<br />

<strong>Andermatt</strong> Biogarten führt im Sortiment<br />

ausgewählte Pflanzen für<br />

den Biogarten, welche sich durch<br />

eine geringe Anfälligkeit gegenüber<br />

Krankheiten auszeichnen. Neben<br />

diversen Rosen-, Beeren- und Rebensorten<br />

ist auch der schorfresistente<br />

Galiwa auf der Unterlage M9<br />

erhältlich. Ab dem Jahr <strong>2012</strong> führt<br />

<strong>Andermatt</strong> Biogarten zudem schorfresistente<br />

Bio-Säulenapfelbäume im<br />

Sortiment.<br />

17


18<br />

Wirksamkeitsnachweis von THYMOVAR im<br />

Schweizerkasten<br />

­<strong>Andermatt</strong>­BioVet­führt­jährlich­einen­Wirksamkeitsversuch­mit­­THYMOVAR­durch.­Im­Jahr­2011hatten­die­Imker­auf­Grund­langer­Warmwetterperioden­im­Frühling­mit­einer­aussergewöhnlichstarken­Milbenbelastung­zu­kämpfen.­Im­Test­wurde­­THYMOVAR­mit­unterschiedlichen­Hilfseinrichtungen­getestet.­Die­Wirksamkeit­von­­THYMOVAR­ist­unabhängig­von­den­eingesetzten­<br />

Hilfseinrichtungen­sehr­hoch.<br />

ROMAN ERNI, ANDERMATT BIOVET<br />

Für den Wirksamkeitsnachweis mit<br />

THYMOVAR stand ein Kollektiv von<br />

16 Völkern zur Verfügung. Die Völker<br />

wurden über die letzten Jahre bei der<br />

Sommerbehandlung ausschliesslich<br />

mit THYMOVAR behandelt.<br />

Der Imker hat eigens für die Anwendung<br />

von THYMOVAR-Plättchen gittergeschützte<br />

Holzrähmchen (Bild 1)<br />

produziert. Ziel der Studie war es,<br />

den Einfluss dieser Rähmchen auf die<br />

Wirksamkeit des THYMOVARS zu<br />

testen. Die Holzrähmchen sind auf<br />

der unteren Seite mit einem feinmaschigen<br />

Gittergeflecht versehen. Auf<br />

der oberen Seite kann ein Acrylglas<br />

in eine Nute eingeschoben werden,<br />

und somit das Rähmchen gegen oben<br />

verschlossen werden. Die Rähmchen<br />

kamen bei acht Völkern zum Einsatz.<br />

Die Plättchen wurden dabei auf das<br />

feinmaschige Gittergeflecht gelegt.<br />

Bei den restlichen Völkern wurden die<br />

THYMOVAR-Plättchen direkt auf die<br />

Wabenoberträger eingebracht. Mittels<br />

3 cm dicken Holzleisten (Bild 2)<br />

wurde ein Raum zwischen Wabenoberträger<br />

und Deckbrettchen gebildet.<br />

Die Plättchen wurden 2 mal<br />

3 Wochen in den Völkern belassen.<br />

Beim direkten Zugang der Bienen<br />

zum THYMOVAR wurden die Plättchen<br />

verkittet und von zwei Völkern<br />

zu einem Teil abgetragen. Dieser<br />

Vorgang kann vor allem dann beobachtet<br />

werden, wenn die Plättchen<br />

schon reichlich abgedampft sind und<br />

nicht mehr viel Thymol enthalten.<br />

An Hand der bisherigen Milbenfallzahlen<br />

(Siehe auch Tabelle 1) konnte<br />

kein Unterschied zwischen den beiden<br />

Applikationsverfahren festgestellt<br />

werden.<br />

Auffällig ist hingegen, dass die beiden<br />

Randvölker 1 und 22 bis jetzt<br />

den grössten Milbenfall aufweisen.<br />

Bei den Völkern 1 und 22 handelt<br />

es sich um Schwärme vom gleichen<br />

Stand, welche dieses Jahr einlogiert<br />

wurden. Durch den Brutunterbruch<br />

sollten diese Völker theoretisch einen<br />

tiefen Milbentotenfall aufweisen. Das<br />

Verfliegen von Bienen inkl. Milbeneintrag<br />

muss also in der engen Reihenaufstellung<br />

von Bienenvölkern<br />

häufiger vorkommen, als dies bis jetzt<br />

angenommen wurde.<br />

Bei den Völkern 1, 17 und 18 mit<br />

einem Totenfall um 2500 Varroamilben<br />

handelt es sich um Vollvölker,<br />

welche weder abgeschwärmt hatten,<br />

noch ein Ableger davon gebildet<br />

wurde.<br />

Bei Volk 8 handelt es sich um einen<br />

Ableger vom Jahr 2011. Der Totenfall<br />

von gut 2000 Milben ist für<br />

einen Ableger relativ hoch. Begünstigt<br />

wird die hohe Milbenzahl sicher<br />

durch die Mitnahme von gedeckelter<br />

Brut bei der Bildung des Ablegers.<br />

Dies bestätigt die sprunghafte<br />

Bild­1:­Holzrähmchen Bild­2:­­THYMOVAR mit 3 cm Luft<br />

Milbenentwicklung im warmen Frühjahr<br />

2011.<br />

Am 21. September 2011 wurde die<br />

zweite Behandlung beendet und<br />

das THYMOVAR aus den Völkern<br />

entfernt. Die ausgezählten Milben<br />

vom 4. Oktober 2011 werden auf<br />

Grund der bekannten Retardwirkung<br />

vom Thymol noch zum «Milbenfall<br />

THYMOVAR» addiert. Der «Total Milbenfall<br />

THYMOVAR» addiert mit dem<br />

Milbenfall von der Kontrollbehandlung<br />

bilden die Basis für die Wirksamkeitsberechnung<br />

(100%). �<br />

Völkernummern<br />

Vollvolk [V], Vollvolk abgeschwärmt [Va],<br />

Ableger [A], Schwarm [S]<br />

THYMOVAR eingesetzt mit Holzrähmchen<br />

Volksstärke, stark [s], mittel [m], schwach [sch]<br />

23.7.11 Abends<br />

Gittergeschützte Unterlagen einschieben<br />

natürlicher Milbenfall<br />

Anzahl Tage für die Ermittlung des nat. Milbenfalls<br />

Natürlicher Milbenfall pro Tag<br />

2.8.2011<br />

Beginn der 1. Behandlung mit THYMOVAR<br />

Anzahl Milbenfall auf Unterlage<br />

1 Woche nach Be handlungsbeginn, 9.8.2011<br />

2 Wochen nach Be handlungsbeginn, 16.8.2011<br />

3 Wochen nach Be handlungsbeginn, 23.8.2011<br />

THYMOVAR entfernt, 23.8.2011<br />

4 Wochen nach Be handlungsbeginn, 30.8.2011<br />

30.8.2011<br />

Beginn der 2. Behandlung mit THYMOVAR<br />

Anzahl Milbenfall auf Unterlage<br />

1 Woche nach Be handlungsbeginn, 6.9.2011<br />

2 Wochen nach Be handlungsbeginn, 13.9.2011<br />

3 Wochen nach Be handlungsbeginn, 20.9.2011<br />

THYMOVAR entfernt, 21.9.2011<br />

5 Wochen nach Behandlungsbeginn, 4.10.2011<br />

Total Milbenfall THYMOVAR<br />

Tabelle­1:­Befallserhebungstabelle


In unserer Klimazone sind die Völker<br />

in der Regel zwischen Mitte November<br />

bis Ende Dezember brutfrei. Die<br />

Behandlung mit THYMOVAR wird<br />

durch eine Kontrollbehandlung mit<br />

Oxalsäure im brutfreien Zustand<br />

abgeschlossen. Die Völker sollen im<br />

Vorfrühling <strong>2012</strong> mit einer Milbenlast<br />

von unter 50 Varroamilben starten<br />

können. Deshalb ist eine Winterbehandlung<br />

mit OXUVAR oder dem<br />

VARROX-Verdampfer ein bewährtes<br />

Mittel. Gespannt erwarten wir<br />

die Milbenfallzahlen von der Kontrollbehandlung<br />

im November oder<br />

Dezember.<br />

Erläuterungen­zur­Tabelle<br />

Volk Nummer 7 wurde nach der ersten<br />

Behandlung, sowie Volk Nummer<br />

13 vor der zweiten Behandlung aufgelöst.<br />

Sie waren für eine erfolgreiche<br />

Überwinterung zu schwach.<br />

DIE WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE AUS DEM VERSUCH<br />

Es konnte kein signifikanter Unterschied bei der Wirksamkeit der beiden Applikationsverfahren<br />

festgestellt werden.<br />

Die Propolisierung der Plättchen behindert das Abdampfverhalten nicht<br />

wesentlich.<br />

Abgetragene THYMOVAR-Plättchen verlieren ihre Aktivität nicht, da nur leere<br />

Zellulose aus dem Bienenstock entfernt wird.<br />

Die Milbenfallzahlen lassen auf eine gute Wirksamkeit vom THYMOVAR schliessen.<br />

(Eine definitive Aussage zur Wirksamkeit kann zum Jahresende nach der<br />

Kontrollbehandlung mit Oxalsäure gemacht werden.)<br />

Wegen des Verflugs von Bienen ist es wichtig, am Bienenstand alle Völker gleichzeitig<br />

zu behandeln. Idealerweise behandelt der Nachbarimker ebenfalls im<br />

gleichen Zeitfenster.<br />

Der Temperaturverlauf im August und September 2011 unterstützte die kontinuierliche<br />

Abdampfung von Thymol.<br />

Die Vitalität der Völker wird auf Grund der guten Verträglichkeit vom THYMOVAR<br />

nicht eingeschränkt.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />

S Va A Va Va A V S V V V V V V A S<br />

✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔<br />

s s sch m m m–s s sch–m m m–s m–s m–s s m–s m s<br />

50 15 4 12 17 25 30 7 3 11 30 24 75 26 12 16<br />

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3<br />

16,7 5 1,3 4 5,7 8,3 10 2,3 1 3,7 10 8 25 8,7 4,0 5,3<br />

½<br />

Plätt.<br />

480 30 43 180 190 700 420 aufgelöst 32 100 250 240 500 320 100 180<br />

750 84 73 130 170 360 750 48 124 232 300 504 168 82 144<br />

380 90 124 84 80 150 342 60 76 156 404 495 212 96 600<br />

220 170 120 126 96 194 180 27 112 146 273 174 120 112 520<br />

254 178 176 160 aufgelöst 228 64 36 178 84 590 208 58 106 500<br />

222 232 218 108 120 118 18 64 72 224 252 140 166 460<br />

128 158 162 99 116 104 19 76 67 80 172 120 94 398<br />

126 185 188 242 152 140 40 104 32 122 144 164 94 436<br />

2560 1127 1104 1129 536 2020 2118 280 834 1039 2233 2449 1302 850 3238<br />

19


20<br />

Biochirurgie – Seit 1. Juli 2011 eine Pflichtleistung für<br />

die Schweizer Krankenkassen<br />

Chronische­Wunden­sind­oft­mit­toten­Zelltrümmern­(Fibrin,­Nekrosen)­belegt.­Diese­bildeneinen­optimalen­Nährboden­für­Bakterien,­die­zu­einer­Infektion­der­Wunde­führen­können.­Einer­der­ersten­und­wichtigsten­Schritte­bei­der­Behandlung­von­chronischen­Wunden­ist­deshalb­das­Entfernen­von­Fibrin­und­Nekrosen­(Wundreinigung).­Eine­sehr­effiziente­Methode­zur­Wundreinigung­und­Wunddesinfektion­ist­die­Biochirurgie­(Madentherapie).­Seit­dem­1.­Juli­2011ist­diese­Therapieform­nun­durch­die­Grundversicherung­der­Krankenkassen­gedeckt.­<br />

URS FANGER, ENTOMOS<br />

Die Madentherapie (Biochirurgie) ist<br />

eine moderne und äusserst erfolgreiche<br />

Methode zur Reinigung und Desinfektion<br />

von chronischen Wunden.<br />

In der Schweiz wird sie zurzeit in über<br />

70 Institutionen (mehrheitlich Universitäts-<br />

und Kantonsspitäler) regelmässig<br />

angewandt.<br />

Die Entomos <strong>AG</strong> hat im April 2009<br />

die Herstellung und den Vertrieb der<br />

Fliegenmaden vom Tropeninstitut<br />

der Universität Basel übernommen.<br />

Im Sommer 2009 hat die Entomos<br />

<strong>AG</strong> beim Bundesamt für Gesundheit<br />

(B<strong>AG</strong>) beantragt, dass diese Methode<br />

zur Pflichtleistung der Krankenkassen<br />

wird. Das B<strong>AG</strong> prüfte die Methode<br />

mit Hilfe von Experten in Bezug auf<br />

Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit. Im Sommer 2011<br />

hat der Bundesrat entschieden, dass<br />

die Madentherapie zur Behandlung<br />

von chronischen Wunden in die Krankenkassenleistungsverordnung<br />

(KLV)<br />

aufgenommen wird. Damit wird die<br />

Therapie durch die Krankenkassen<br />

bezahlt.<br />

Chancen­ vor­ allem­ im­ ambulanten­<br />

Bereich<br />

In der Schweiz werden das Fallpauschalen-System<br />

(SwissDRG) und<br />

Bild­2:­Verpacktes Produkt<br />

die damit verknüpfte neue Spitalfinanzierung<br />

am 1. Januar <strong>2012</strong> eingeführt.<br />

Einige Spitäler arbeiten im stationären<br />

Bereich bereits heute mit einer Fallpauschale.<br />

Die Madentherapie wird<br />

deshalb bereits heute zusammen mit<br />

vielen weiteren Leistungen pauschal<br />

abgerechnet.<br />

Im ambulanten Bereich hingegen hat<br />

die neue Krankenkassenpflicht der<br />

Madentherapie viel verändert. Bisher<br />

hatten Fachpersonen im ambulanten<br />

Bereich praktisch ausschliesslich zu<br />

Pflichtleistungsmethoden gegriffen, es<br />

sei denn, der Patient hätte die Madentherapie<br />

explizit gewünscht und war<br />

bereit dafür, aus dem eigenen «Sack»<br />

zu bezahlen. Durch die Möglichkeit,<br />

die Leistungen bei der Krankenkasse<br />

zurückzufordern, können nun<br />

Spitex-Dienste, Wundambulatorien<br />

und Hausärzte diese kosteneffiziente<br />

Methode vermehrt nutzen.<br />

Bild­1:­Dekubitus Wunde mit einem Biochirurgie Beutel, Wundrandschutz mit Stomapaste (Bildquelle Kantonsspital Baden)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!