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Christel Wollmann-Fiedler - BJT2006.org

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Die grosse Ehre und das Bundesverdienstkreuz<strong>Christel</strong> <strong>Wollmann</strong>-<strong>Fiedler</strong>Seine Exzellenz der Botschafter derBundesrepublik Deutschland in Tel Aviv, HerrAndreas Michaelis, hatte ins Cafe Arabica inHaifa in die Sderot Hanassi auf dem Carmeleingeladen. Über vierzig geladene Gästewaren gekommen; ein Sprachengemisch ausDeutsch, Russisch, Rumänisch und Englischwar zu vernehmen. All diese Menschen sindins Land der 10 Gebote eingewandert, habenden Holocaust in Europa überlebt und wollenohne Verfolgung und Diskriminierung an derLevante leben.Botschafter Michaelis fand schöne undehrende Worte für die dreiundneunzigjährigeHedwig Brenner, die die Gräuel der Nazis inder Bukowina überlebt hat und vor dreissigJahren mit ihrer Familie in Israel einwanderndurfte.1918 wurde Hedwig Brenner in Czernowitzgeboren, das seinerzeit zu Österreich-Ungarn, der Donaumonarchie, gehörte.Nach dem Ende des 1. Weltkrieges, wurde die Bukowina rumänisch. Eine liberaleErziehung bekam Hedwig Brenner, heiratete 1939 den Diplomingenieur GottfriedBrenner. Ins Czernowitzer Ghetto kamen sie 1941, wurden durch grosse Zufällenicht in die Lager nach Transnistrien oder die Todeslager über den Bug deportiertund überlebten als jüdische Bürger. 1945 wurde die Bukowina politisch geteilt,der Norden kam zur Sowjetunion, die Südbukowina blieb den Rumänen. Miteinem gekauften illegalen Propusk verliessen die Brenners die Nordbukowinaund gingen ins Petrolgebiet nach Ploiesti, wo Gottfried Brenner eine leitendeStelle im Erdölbereich bekam. Die beiden Söhne wurden in den 1940er und 50erJahren geboren und Hedwig Brenner begann eine Ausbildung alsPhysiotherapeutin. Sämtliche Ausreiseanträge an die Ceaucescuadministrationwurden abgelehnt, erst im Jahr 1982 durfte das Rentnerehepaar Brenner mitMutter und Söhnen nach Israel auswandern.Hedwig Brenner war mit Büchern aufgewachsen und begann selbst zu schreiben.Bereits in Rumänien wurden Beiträge von ihr veröffentlicht und der eine oderandere Artikel in deutsch-amerikanischen Zeitungen. Im Jahr 2000 schrieb siezwei Bücher über ihre Familie, ein kleines Büchlein über Czernowitz und einErinnerungsbuch. Inzwischen sind vier Lexika ueber Jüdische Frauen in derBildenen Kunst erschienen, eine hervorragende, kaum zu beschreibende Arbeit,hat Hedwig Brenner für diese Künstlerinnen geleistet. Die deutsche Sprache istHedwig Brenner geblieben, mit ihrem verstorbenen Mann sprach sie sechzigJahre Deutsch!Fuer Ihre „unkonventionellen“ Lexika, die sie in deutscher Sprache geschriebenhat, wurde Hedwig Brenner am 1. März 2012 mit dem Verdienstkreuz am Bande


des Verdienstordens derBundesrepulik Deutschlandausgezeichnet. Botschafter Michaelisüberreichte ihr den Orden mit sehrfreundlichen und persönlichenWorten und einem grossenBlumenstrauss. Eine wunderbareVeranstaltung in einemhervorragenden Restaurant in Haifa,exzellent organisiert von ChristophPeleikis, dem Protokollchef undErsten Sekretär der DeutschenBotschaft in Tel Aviv, haben wir Eingeladenen erlebt. Hedwig Brenners Familie,Freundinnen und Freunde waren gekommen, um bei ihrer grossen Ehrung dabeizu sein und ihr gratulieren zu können.<strong>Christel</strong> <strong>Wollmann</strong> <strong>Fiedler</strong>z.Z Haifa, Maerz 2012Kantstraße 70christel.wollmann-fiedler@web.de10627 Berlin - Charlottenburgwww.wollmann-fiedler.detel. +49 - 30 – 32 30 36 00Fotografin - Autorinfax +49 - 30 – 31 51 96 10mobil +49 – (0)172 – 9749693

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