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Ralph Müller und Bärbel Vogel; Foto: Siegfried WielertRäume gelang ihnen nicht, aber die dabei gewonnenen Erkenntnisseführten 1977 durch Aktivitäten anderer Höhlenforscherzu den heute bekannten hintersten Höhlenteilen.Die erste Publikation von Ralph Müller im Verband war eineRezension der Nr. 1 der „Höllochnachrichten“, die von denSchweizer Höhlenfreunden zur Dokumentation ihrer Forschungsbemühungenin der damals noch längsten Höhle der Erdeherausgegeben wurden. Dann folgte die Beschreibung und Plandarstellungdes Fuchslochs bei Erbstetten. Die fehlerhafte Angabeder Himmelsrichtung auf dem Höhlenplan und deren Richtigstellungdurch den Laichinger Höhlenverein führte zu neuenintensiven Kontakten, nämlich zu Helmut Frank und zumHöhlenkataster Schwäbische Alb. Aus Zeiten der ARGE Bergsind noch verschiedene Lager und Forschungstouren zu erwähnen– z.B. eine Fahrt ins Sauerland mit Kontakt zu Egon Perkuhnoder in die Schweiz, wo Kontakt zu Bruno Klingenfuss bestand.Von Klingenfuss bekam Ralph einen ausführlichen Lehrgang inpunkto genauer Höhlenvermessung, der dann zur ersten vollständigenVermessung der Falkensteiner Höhle bei Grabenstettensowie zur Erforschung und Vermessung des Klingelgrabenbröllersbei Erkenbrechtsweiler führte. Beide Objektewurden von der ARGE Berg unter Federführung von RalphMüller bearbeitet. Der Plan der Falkensteiner Höhle wurde anlässlichdes Internationalen Kongresses 1969 in Stuttgart präsentiert.Neue Mitglieder der ARGE Berg brachten auch neue Forschungsgebieteins Gespräch – den Muschelkalk-Karst. Weil das hektografierteARGE Berg-Mitteilungsblatt nicht fortsetzungswürdigerschien und keine Höhlenbeschreibungen zu den erstellten Plänengefertigt wurden, entschloss sich Ralph Müller zusammenmit Thomas Rathgeber Anfang 1973, die „Beiträge zur HöhlenundKarstkunde in Südwestdeutschland“ herauszugeben. DiesesUnterfangen führte zu einer Spaltung der ARGE Berg in dieBewahrer („Albforscher“) und in die „Arbeitsgemeinschaft Höhleund Karst Stuttgart“ („Muschelkalk-Forscher“). Die letztgenanntenwollten die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten veröffentlichen.Thomas Rathgeber und Ralph Müller waren die „Treiber“der Veröffentlichung, die letztlich zur nicht gewollten Abspaltungführte – eigentlich war eine Aufwertung der ARGE Berg geplant.Die persönlichen Kontakte von Ralph Müller zur HöhlenforschergruppeDresden mit Roland Winkelhöfer 1972 und 1973waren der Einstieg zu weiteren Besuchen in der DDR beiReinhard und Christel Völker sowie bei Michael Brust. Zusammenmit Thomas Rathgeber nahm Ralph Müller am InternationalenKongress für Speläologie in Olomouc teil. Anschließendwurden noch Höhlen in der Slowakei, in der Niederen und HohenTatra, besucht bzw. befahren.Verschiedene Forschungslager der neuen „ARGE Höhle undKarst Stuttgart“ im oberen Donautal sowie in den Muschelkalk-Gebieten Hohenlohes und am oberen Neckar ergaben eine Füllevon Höhlenplänen und Beschreibungen, erstellt von den Teilnehmern.Zu den Autoren gehörte natürlich auch Ralph Müller,der dafür sorgte, dass die Ergebnisse in den „Beiträgen zur Höhlen-und Karstkunde in Südwestdeutschland“ veröffentlichtwurden. Dabei war er nicht nur aktiv als Autor, sondern auch alsDrucker (zusammen mit Helmut Eckert), als Buchbinder undbeim Versand. Schon zuvor hatte Ralph Müller bei der Fertigstellungder Akten des Stuttgarter Speläologenkongresses von1969 das Zusammentragen von bedrucktem Papier im stundenlangen„Kreisgang“ in Nürtingen bei Hans Binder geübt.Ein besonderes Anliegen von Ralph Müller war es, einen Standardfür Höhlenpläne zu erarbeiten. So wurden 1974 die „Bemerkungenzur Plandarstellung und Zeichnungspraxis“ veröffentlicht,denen später eine mehrsprachige, international vielbeachteteZusammenstellung der „Speläologischen Signaturen“folgte. Diese Plansignaturen sind heute international verbreitetund anerkannter Standard.Im Internationalen Jahr des Höhlenschutzes 1975 kreierte RalphMüller zusammen mit Helmut Frank die „Aktion Höhlenschutz“in Baden-Württemberg. Ralph Müller wurde Regionalbeauftragterfür Höhlenschutz und erhielt die Unterstützung von den bekanntenHöhlenforschergruppen in Baden-Württemberg. Diese regionalenAktionen führten beim Verband zur Einrichtung einerZentralstelle für Höhlenschutz mit bundesweiter Ausstrahlung.Zum ersten Referenten wurde Ralph Müller gewählt. Seit dieserZeit besteht das Höhlenschutzreferat im Verband der deutschenHöhlen- und Karstforscher.Es war die Zeit, in der Ralph Müller Stellvertreter des GeschäftsführersHans Binder war und Prof. Dr. Karl-Heinz Pfeffer denVorsitz hatte. Ralph Müller setzte sich für eine moderneVerbandssatzung ein und fungierte – und das bis heute – alsKassenprüfer im Verband.Eine logische Fortsetzung der „Aktion Höhlenschutz“ war 1976die Veranstaltung „Speläo-Südwest“, die Ralph Müller mit Unterstützungvon Helmut Frank und Thomas Rathgeber ins Lebenrief. Die erste Versammlung der Höhlenforscher Südwestdeutschlandsunter diesem Namen fand auf Einladung der„ARGE Höhle und Karst Stuttgart“ in Oberndorf am Neckarstatt und wurde ein großer Erfolg. Für viele war es die ersteBegegnung mit Muschelkalk-Höhlen. 2012 gab es – bei zweijährigemTurnus – das 19. Treffen „Speläo-Südwest“, diesmal aufder Hohenloher Ebene in Schrozberg.Ralph Müller engagierte sich für den Aufbau eines Landesverbandsfür Höhlen- und Karstforschung in Baden-Württemberg, den er 1990 mitbegründete und dem er sechs Jahrevorstand. Seither war er, bis 2012, Redakteur des Mitteilungshefts„Unterwelten-Info“. Die Gründung von Landesverbändenfür Höhlenkunde in Hessen, Bayern und Thüringen wurde vonRalph Müller engagiert im Hintergrund begleitet.Zusammen mit Gerhard Bronner, damals Höhlenschutzreferentdes Landesverbands, suchte Ralph Müller schon 1990 den Kontaktzur Deutschen Bahn, um bei den geplanten Bauvorhabendas Interesse der Höhlenforscher zu bekunden. Das war außergewöhnlich,weil alle anderen Verbände ein NEIN zu den Ausbauplänenformuliert hatten.103

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