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Thema Gewalt - Lexikon

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<strong>Thema</strong> <strong>Gewalt</strong><strong>Lexikon</strong>


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<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>InhaltSeiteEinleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Aggression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Amok . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Ausgrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Belästigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Beleidigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Bullying . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Brandstiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Cyberbullying . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Demütigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Diskreditierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Diskriminierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Erpressung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Gerücht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<strong>Gewalt</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<strong>Gewalt</strong> am Arbeitsplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<strong>Gewalt</strong>videos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Handymissbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Happy Slapping . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Hetzkampagne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Ignoranz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Intrige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Ironie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Körperverletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Missbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Mitläufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>EinleitungJeder kennt sie, ihre vielfältigen Erscheinungsformen, die Zeitungenund Bildschirme machen uns zu scheinbar passiven Zeugenvon Handlungen, deren Ziel die Erlangung von Einfluss, Kontrolleoder Macht über andere Personen darstellen. Die Rede ist von<strong>Gewalt</strong>.Längst hat sie auch Einzug in die Arbeitswelt gehalten. So istEU-weit jeder zehnte körperlicher oder psychischer <strong>Gewalt</strong> beider Arbeit ausgesetzt. In Amerika führen Todesfälle im Zusammenhangmit <strong>Gewalt</strong>taten am Arbeitsplatz schon längst die Todesursachenstatistikenan.Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Statistiken der Unfallversicherungsträgernieder. In den letzten zehn Jahren habenaggressive Handlungen als Unfallursachen für Beschäftigte deutlichzugenommen. Die betroffenen Bereiche reichen vom Sparkassenüberfallüber Übergriffe im Pflegebereich bis hin zu Sozial-,Ausländer- und Justizbehörden und betreffen neuerdings auchdie Arbeitsagenturen, speziell die für das Arbeitslosengeld 2 nachHARTZ IV zuständigen Arbeitsgemeinschaften.Die Unfallversicherungsträger haben auf diese Entwicklung miteiner Reihe von Bildungsmaßnahmen und Praxisprojekten reagiert.So gibt der Bundesverband der Unfallkassen anlässlich desersten Symposiums <strong>Gewalt</strong> am Arbeitsplatz das <strong>Lexikon</strong> „<strong>Thema</strong><strong>Gewalt</strong>“ heraus. Das <strong>Lexikon</strong> „<strong>Thema</strong> <strong>Gewalt</strong>“ ist als Hilfegedacht für alle Akteure, die seitens der Unfallversicherer aberauch der Betriebe mit diesem <strong>Thema</strong> konfrontiert sind. Es dienteinerseits als Sensibilisierung für die vielfältigen Erscheinungsformender <strong>Gewalt</strong>, insbesondere am Arbeitsplatz und in derSchule aber auch als Hilfestellung für den sprachlichen Umgangmit diesen.6


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>AggressionDer Begriff Aggression kommt von aggredi (lat.: herangehen,angreifen) und bezeichnet Verhaltensweisen, die z.B. drohen,zurückdrängen, verletzen, schädigen oder gar töten eines tatsächlichenoder vermeintlichen Rivalen, beinhalten. In engemZusammenhang steht aggressives Verhalten mit Angriffs-, FluchtundVerteidigungsverhalten. Die Reaktionsstärke des aggressivenVerhaltens ist auf eine innere Bereitschaft und auch auf dieäußere aggressionsauslösende Situation zurückzuführen.Aggressionen treten häufig auf, z.B. bei der Durchsetzung eigenerWünsche und Interessen, die mit den Wünschen anderer imKonflikt stehen oder auch bei dem Versuch Beachtung durchandere Personen zu finden (herstellen einer Rangordnung).AmokAmok (malaiisch meng-âmok) bedeutet „in blinder Wut angreifenund töten“. Es bezeichnet eine psychische Situation, die durchUnzurechnungsfähigkeit und absolute <strong>Gewalt</strong>bereitschaft gekennzeichnetist. Täter, die in dieser Ausnahmesituation Straftatenbegehen, nennt man Amokläufer oder auch Amokschützen, fallssie Schusswaffen gebrauchen, oder Amokfahrer, falls sie Fahrzeugeeinsetzen.AusgrenzungBei der Ausgrenzung oder dem Ausschluss handelt es sich umdas Ziel, eine Person gegen ihren Willen und aus unterschiedlichenGründen, von einem Vorhaben, Veranstaltung, Versammlungeno. ä. auszuschließen. Die Gründe für dieses Verhalten sindvielfältig. Die Teilnehmer möchten z.B. aus Statusgründen untersich bleiben oder sie hegen Misstrauen und Antipathie gegeneine bestimmte Person. Eine gewisse Abwertung bis hin zur Diskriminierungder ausgeschlossenen Person gehen damit einher.8


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>BelästigungAls Belästigung bezeichnet man im weitesten Sinn das nachhaltigeEinwirken einer oder mehrerer Personen auf eine Zielperson,wobei grundsätzlich entscheidend ist, dass es vom Opfer alsbeeinträchtigend oder schädigend wahrgenommen wird. EineBelästigung erfolgt in Form einer permanenten und aufdringlichenAggressivität. Bei der Belästigung steht das Ziel im Vordergrundeine Person in eine peinliche bzw. erniedrigende Situation zubringen, so dass der Wille eines Menschen geschwächt wird. Inden letzten Jahren ist die sexuelle Belästigung zum zentralen<strong>Thema</strong> geworden (siehe sexuelle Belästigung).BeleidigungEine Beleidigung im weitesten Sinne ist jede Verletzung der persönlichenEhre eines anderen. Es wird die Miss- oder Nichtachtungeiner Person mitgeteilt, die den Betroffenen extrem kränkenund in den schwersten Fällen in eine tiefe Sinnkrise stürzen kann.BullyingDer Begriff „Bullying“ (engl. tyrannisieren) wird oft als Synonymfür „Mobbing“ verwendet. Bullying steht für ein weniger subtilesVorgehen als Mobbing. Eine zentrale Rolle spielen körperliche<strong>Gewalt</strong> oder deren Androhung, währenddessen Mobbing eher aufeiner psychologischen Ebene betrieben wird. Einige deutschsprachigeAutoren verwenden aus diesem Grund den Begriff „Bullying“für Mobbing unter Kindern und Jugendlichen in der Schule inbewusster Abgrenzung zum Mobbingbegriff.BrandstiftungBrandstiftung ist das vorsätzliche oder fahrlässige Inbrandsetzeneiner Sache.9


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>CyberbullyingCyberbullying beschreibt die Probleme, die der Technologiefortschrittmit sich bringt. Mit Hilfe neuester Kommunikationsformenwie Emails, Instant Messaging, Chatrooms und SMS werden z.B.Mitschüler verleumdet, bedroht oder belästigt. Cyberbullying isteine Form der verbalen <strong>Gewalt</strong>anwendung, deren Tragweitebezüglich Aggressivität und dem Potential, Personen zu verletzennicht unterschätzt werden darf.DemütigungDemütigung ist eine absichtlich beschämende oder verächtlicheBehandlung einer Person. Verschärft wird eine Demütigung noch,indem sie vor den Augen Dritter geschieht.DiskreditierungDiskreditierung (lat.: „dis“ – entzwei, „credo“ – ich vertraue) isteine gezielte Untergrabung des in eine Person oder Sache gesetztenVertrauens. Mittel der Diskreditierung sind Verleumdung,Indiskretion oder das Verbreiten von Gerüchten.DiskriminierungDiskriminierung beinhaltet die Benachteiligung von Menschenoder Gruppen (meist Minderheiten) auf Grund verschiedener Merkmale,wie z.B. Heimat, sozialer Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit,politischer oder religiöser Anschauung, sozialer Gewohnheiten,sexueller Neigungen, Sprache, Geschlecht, Behinderung, Alteroder äußerlichen Erscheinungen und Merkmalen wie Haut- u.Augenfarbe. Sie steht dem Grundsatz der Gleichheit der Rechtealler Menschen entgegen. Die Folge daraus ist , dass es zu Einschränkungenim täglichen Leben kommt. Benachteilungen ergebensich vor allem bei der Ausbildung, der Berufsausübung undder Entlohnung. Häufig ist die Grenze zwischen einer diskriminierendenEinschränkung des Einzelnen und dem Schutz der Allgemeinheiteine Frage der Abwägung (z.B. Raucher und Nichtraucherim Betrieb).10


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>ErpressungBei einer Erpressung wird versucht, sich durch <strong>Gewalt</strong> oderAndrohung von <strong>Gewalt</strong> zu bereichern. Meistens geht es um Geldoder Wertgegenstände, aber auch zum Teil um Blamage (oder:Bloßstellung /Anklage) einer Person in der Öffentlichkeit z.B. aufGrund von peinlichen Beweisen.GerüchtGerüchte sind plausibel erscheinende Behauptungen oder überraschendeGeschichten über eine Person oder Organisation. Meistist derjenige nicht (mehr) festzustellen, der das Gerücht in Umlaufgebracht hat. Ist ein Gerücht negativ, kann es den juristischenTatbestand der üblen Nachrede, der Beleidigung oder des Rufmordeserfüllen. Anfänglich positive Gerüchte können sich alsdestruktive Mitteilungen enthüllen. Die Folge eines Gerüchteskann zur Verunsicherung und Minderung des Selbstwertgefühlsund zur Minderung der Leistungskraft und Gesundheit der betroffenenPerson führen.<strong>Gewalt</strong><strong>Gewalt</strong> wird meistens als eine schädigende Einwirkung auf Andereverstanden. <strong>Gewalt</strong> kann psychische oder physische, statischeoder dynamische sowie direkte oder indirekte Formen annehmen.Ein engerer <strong>Gewalt</strong>begriff, auch als „materialistische <strong>Gewalt</strong>“bezeichnet, beschränkt sich auf die zielgerichtete, direkte physischeSchädigung einer Person. Der weiter gefasste <strong>Gewalt</strong>begriffbezeichnet zusätzlich die psychische <strong>Gewalt</strong> z.B. in Form von verbaler<strong>Gewalt</strong>, Deprivation und emotionaler Vernachlässigung.11


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong><strong>Gewalt</strong> am Arbeitsplatz<strong>Gewalt</strong> am Arbeitsplatz nach der Definition der ILO (InternationalLabour Organization) lautet: „Jede Handlung, Begebenheit odervon angemessenem Benehmen abweichendes Verhalten, wodurcheine Person im Verlauf oder in direkter Folge ihrer Arbeitschwer beleidigt, bedroht, verletzt, verwundet wird.“ Darin sindsowohl Übergriffe Dritter mit gesundheitlicher (körperlicher undpsychischer) Schädigung, als auch die Übergriffe von Kollegenenthalten.<strong>Gewalt</strong>videossiehe „Snuff Videos“ und „Happy Slapping“Handymissbrauchsiehe „Snuff Videos“ und „Happy Slapping“Happy SlappingHappy Slapping (engl. „fröhliches Schlagen“) bezeichnet einengrundlosen Angriff auf meist unbekannte Personen. Diese<strong>Gewalt</strong>tat wird mit einem Fotohandy aufgezeichnet und die Aufnahmenwerden anschließend im Internet veröffentlicht. Teilweisesind die <strong>Gewalt</strong>taten inszeniert, um sie zu filmen und anschließendverbreiten zu können.HetzkampagneBei der Hetzkampagne oder auch Schmutzkampagne handelt essich um öffentliche Aktionen, die mit unfairen Mitteln und derZielsetzung bestimmten Personen, Gruppen oder Institutionen zuschaden, geführt werden. Das angestrebte Ziel ist die Rufschädigung(Rufmord).12


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>IgnoranzIgnoranz (lat.: von ignorantia = Unwissenheit, Dummheit ; ignorare= „nicht wissen“, „nicht kennen“) zeichnet sich in unterschiedlichenSituationen durch Desinteresse aus. Dies kann willentlichgeschehen indem man etwas nicht kennt, nicht wissen will odernicht beachtet. Es kann aber auch unbewusst ablaufen, indem maneinen bestimmten Sachverhalt nicht zur Kenntnis nimmt.IntrigeDie Intrige bezeichnet hinterhältige Machenschaften oder Verschwörungen,die hinter dem Rücken der Betroffenen und aufderen Kosten stattfinden. Intrigieren bedeutet, dass etwas gegeneine Person angezettelt wird und sich das nachhaltig negativ auswirkt.Die Folge daraus kann Misstrauen bei der betroffenen Persongegenüber ihren Mitmenschen sein.IronieIronie (griech.: „Verstellung“) ist eine Äußerung, die meist(jedoch nicht zwingend) das Gegenteil des Gesagten meint. Esbeinhaltet einen feinen verdeckten Spott. Ironie ist im Gegensatzzum Humor eine versteckte Kritik. Ziel der Ironie kann es sein,dass eine Person verletzt wird, indem sie unter dem Schein dereigenen Billigung lächerlich gemacht wird.KörperverletzungUnter Körperverletzung wird der Eingriff in die körperliche Unversehrtheiteiner Person in Form einer körperlichen Misshandlungoder einer Gesundheitsschädigung verstanden.13


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>NötigungInstrumente der Nötigung sind <strong>Gewalt</strong> und Drohungen. Ziel dabeiist es, eine Person gegen ihren Willen zu einer bestimmten Handlungzu veranlassen.Es gibt Formen der Nötigung, die juristisch nicht greifbar sind,d.h. es gibt eine große Grauzone an Nötigungen. Diese vollziehensich in einer Reihe von unfairen Attacken, die mit subtilen Einschüchterungenarbeiten. Juristisch greifbare Nötigungen sindzum Beispiel sexuelle Nötigung oder Ämtermissbrauch.RassismusRassismus ist die Bezeichnung für jede Theorie und Praxis, dieMenschen auf Grund bestimmter körperlicher Eigenschaften,(Hautfarbe, Augenfarbe etc.) mit Werturteilen versieht, und diesendann einen unterschiedlichen Status zuteilt. Dies kann durchVorurteile oder durch ausgearbeitete Ideologien erfolgen, indenen den verschiedenen „Rassen“ oder „Völkern“ ein unterschiedlicherWert zugeordnet wird. Dies wiederum hat zur Folgedass verschiedene Menschengruppen aufgewertet oder abgewertetwerden.RufmordDie Vorstufe des Rufmordes ist die Rufschädigung, deren Ziel esist, einen Menschen, eine Gruppe oder Organisation in IhremAnsehen aufs Schwerste zu schädigen, sodass ein dauerhaftschlechter Ruf etabliert wird. Die nächste Stufe ist der Rufmord,dessen Ziel es ist, die soziale Vernichtung einer Person, Gruppeoder Organisation zu erreichen. In der Regel können sich dieBetroffenen davon nicht erholen. Mögliche Folgen von Rufmordkönnen schwere Persönlichkeitsverletzungen sein, die zu Traumatisierungenführen können.15


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>SachbeschädigungAls Sachbeschädigung wird die rechtswidrige Beschädigung oderZerstörung einer fremden Sache bezeichnet.SabotageAls Sabotage wird die Zerstörung oder Beschädigung von Geräten,Maschinen oder anderen Dingen genannt. Daher wird hierauch oft von „<strong>Gewalt</strong> gegen Sachen“ gesprochen. Dabei ist Sabotageimmer zweckorientiert und verfolgt ein bestimmtes Ziel.Sabotage ist also ein planmäßiges Zerstören, um die Effektivitäteiner Person oder Organisation zu beschädigen.SchikaneEine Schikane ist ein Hindernis, mit dem einer Person oder einerOrganisation das Leben oder die Arbeit unnötig erschwert werdensoll. Schikanen sind künstlich hergestellte Probleme, die diebetroffene Person oder Organisation vor schwer lösbare Schwierigkeitenstellt. Mögliche Folgen bei den Betroffenen können Einbußenin der Motivations- und Leistungsbereitschaft sein.SchlägereiUnter einer Schlägerei wird eine gewalttätige körperliche Auseinandersetzungzwischen mindestens zwei Personen verstanden.Sind mehrere Personen beteiligt, wird eine Schlägerei auch alsMassenschlägerei bezeichnet.Sexuelle BelästigungEine Form der Belästigung ist die sexuelle Belästigung, die insbesondereauf das Geschlecht einer Person abzielt. Als sexuelleBelästigung gelten unter anderem sexistische und geschlechtsbezogeneentwürdigende bzw. beschämende Bemerkungen undHandlungen, sowie unerwünschte körperliche Annäherung.16


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>Diese Form der Belästigung beinhaltet geschlechtsspezifischeAspekte und attackiert diese. Im Zentrum steht dabei, einen Menschenauf Grund seines Geschlechtes zu diskriminieren oder zubestimmten Handlungen zu nötigen.Sexuelle <strong>Gewalt</strong>Sexuelle <strong>Gewalt</strong> bezeichnet das strukturelle Vorgehen gegenFrauen, Mädchen und Jungen. Hierbei wird z.B. die Machtpositiongegenüber einem Opfer missbraucht. <strong>Gewalt</strong> steht bei diesenHandlungen aber eindeutig im Vordergrund. Der Täter möchteseine Machtbedürfnisse und sexuellen Bedürfnisse befriedigen.Snuff VideoAls Snuff-Film (engl. to snuff out = jemanden auslöschen) wirddie filmische Aufzeichnung eines Mordes bezeichnet. Der Zweckdes Mordes selbst ist seine Aufzeichnung. Neben brutalen Mordenoder Hinrichtungen können Snuff Videos im weiteren Sinne auchBilder mit pornographischem Inhalt, sowie reale und nachgestellteDemütigungen, Vergewaltigungen, Folter- und Sodomie-Szenenenthalten. Diese Art von Bilddarstellungen und Videofilmen sindals Download im Internet verfügbar. (Den Jugendlichen, die dieseVideos meistens auf den Schulhöfen tauschen, kommt es unteranderem auch darauf an, das brutalste Video zu haben und hierfürvon ihren Mitschülern Lob und Anerkennung zu erhalten.Unter dem entstehenden Gruppendruck wird immer neuesMaterial aus dem Internet heruntergeladen und weiterverbreitet.)Die Inhalte können nicht nur zu einer höheren <strong>Gewalt</strong>bereitschaftund generellen Enthemmung, sondern auch zu psychischen Beeinträchtigungenführen. Ess- und Schlafstörungen können die Folgeeines regelmäßigen Konsums dieser Filme sein.17


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>StalkingDer Begriff Stalking kommt aus der Jägersprache und bedeutet„sich anpirschen“. Stalking beschreibt das Verhalten von Menschen,die einen Mitmenschen mit ständigen Telefonanrufen,Briefen, E-Mails, Liebesbekundungen oder Drohungen verfolgen,belästigen und/oder terrorisieren. Für Stalking gibt es weder eineallgemein typische Verhaltensweise noch eine bestimmte Ursacheoder spezielle Motivation. Stalker sind nicht zu verwechselnmit Menschen, die vorübergehend unter Liebeskummer leidenund ihren ehemaligen Partner noch eine Weile mit Telefonanrufenoder Briefen behelligen, vielmehr handelt es sich eher um ein einseitigesKontaktstreben. Der Stalker versucht Aufmerksamkeit zubekommen. Er möchte in irgendeiner Form eine Beziehung zueinem anderen Menschen (Opfer) erlangen.Will die Person diesnicht, können Kontaktversuche nur schwer unerbunden werden.Stalking beinhaltet Handlungen die anfänglich eher subtil sindund es somit für das Opfer schwierig machen, diese Tatsache zurAnzeige zu bringen.Stalking kann beim Opfer psychische und physische Reaktionenhervorrufen, die sich im Verlauf des Stalkings entsprechend steigernund zu einer ernsthaften Erkrankung führen können.StraftatAls Straftat bezeichnet das deutsche Strafrecht eine Verhaltensweise,die durch ein Strafgesetz mit Strafe bedroht ist.Üble NachredeÜble Nachrede liegt vor, wenn im Bezug auf eine Person Tatsachenverbreitet werden, die nicht der Wahrheit entsprechen und diedie betroffene Person öffentlich herabsetzen und verächtlichmachen. Es ist die konkretere, aggressivere und ehrenverletzendereForm des Gerüchts. Handelt es sich um Unwahrheiten, undist dies dem Täter bewusst, so spricht man auch von Verleumdung.18


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>VandalismusVandalismus ist der Begriff für Zerstörungswut und beinhalteteine bewusste, illegale Beschädigung oder Zerstörung fremdenEigentums. Für Vandalismus existieren verschiedene Ursachen,z.B. destruktiver Zeitvertreib, aggressives Abreagieren von Wutoder Imponiergehabe.VergewaltigungBei einer Vergewaltigung werden Opfer gegen ihren Willensexuellen Übergriffen ausgesetzt. Vergewaltigung ist eine Formder sexuellen <strong>Gewalt</strong>. Im Gegensatz zu sexueller Nötigung bzw.sexuellen Übergriffen beinhaltet diese, dass das Opfer zum Vollzugdes Beischlafs (mit vaginaler, oraler oder analer Penetration)genötigt wird. Auch andere sexuelle Handlungen, zu denen dasOpfer gezwungen oder genötigt wird und die mit dem Eindringenin den Körper verbunden sind, nennt man Vergewaltigung.Im Allgemeinen wird angenommen, dass die Opfer einer VergewaltigungFrauen und Mädchen sind, während der Täter ein Fremderist. Statistiken zeigen jedoch, dass vorher bereits oft eineBeziehung zwischen Täter und Opfer bestand (flüchtige Bekanntschaften,aber vor allem Freunde und Mitglieder der eigenenFamilie). Gegen die allgemeine Erwartung sind auch Jungen vonVergewaltigung betroffen.19


<strong>Lexikon</strong> <strong>Gewalt</strong>Weiterführende Informationenwww.unfallkassen.dewww.inqa-trauma-praevention.dePsychische Belastungen am Arbeits- und Ausbildungsplatz(GUV-I 8628)Traumatisierende Ereignisse in Gesundheitsberufen(GUV-I 8599)Umgang mit aggressivem Verhalten im Gesundheitsdienst –Anforderungen an Schulungskonzepte (GUV-I 8600)20


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