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Eine anspruchsvolle HDD-Bohrung im Fels - Tracto-Technik

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Baustellenreportage<br />

Ein Fall für Meier und Meyer:<br />

Anspruchsvolle <strong>HDD</strong>-<strong>Bohrung</strong> <strong>im</strong> <strong>Fels</strong><br />

Elbrinxen ist nicht, wie der Name nahe legt, ein Ort der Elben in der sagenhaften Mittelwelt aus dem Film<br />

Herr der Ringe. Elbrinxen ist vielmehr ein Ort in der Nähe von Bad Pyrmont und der Projektname für eine<br />

nicht ganz einfache unterirdische <strong>Bohrung</strong>, die in der Nähe des Ortes auszuführen war.<br />

Übersichtsskizze Baustelle Elbrinxen<br />

Angedacht war zunächst die Neuverlegung einer Gasleitung, die über eine Länge von 12 km von Lügde<br />

über Elbrinxen nach Rischenau führt. Kurz entschlossen verlegten die hiesigen Versorgungsunternehmen<br />

auf ca. ¾ der Strecke <strong>im</strong> Beilauf zusätzlich die Sparten Wasser und Strom mit. Als Auftraggeber sind die<br />

E.ON Westfalen Weser AG, Herford, sowie die Wasserwerke Lügde zu benennen.<br />

„Die Koordination bei Planung und Ausführung ergaben eine extrem kurze Planungszeit von 3 Wochen und<br />

eine Bauausführung innerhalb von 3 Monaten“, so Herr Rudolf Meyer, vom gleichnamigen Ingenieurbüro<br />

aus Hameln, das mit Planung und Bauleitung beauftragt war.<br />

Mit diesem Projekt werden bestehende 30 KV Freileitungen abgebaut. Die Erdverlegung von Stromkabeln in<br />

Schutzrohren – egal ob offen, eingepflügt oder gebohrt - gehört mittlerweile zum Standardprogramm für die<br />

Tiefbauer. Schnee-, Wind- oder Eisbruch gehören damit der Vergangenheit an.<br />

Vom Durchmesser nicht mehr ausreichende sowie nicht mehr sanierungsfähige Wasserleitungen wurden<br />

bei der Gesamtmaßnahme ebenfalls verlegt bzw. ausgewechselt. <strong>Eine</strong> Gasleitung OD 315 bzw. 225,<br />

Auslöser für die Verlegung in gemeinsamer Trasse, vervollständigt das Leitungsbündel.


Die hier vorliegende Maßnahme betrifft einen 90 Meter langen Teilabschnitt, der in geschlossener Bauweise<br />

als <strong>Bohrung</strong> auszuführen war. Grund dafür ist die unterirdische Querung einer Anliegerstraße, des<br />

Ilsenbaches und einem 30 m höher liegenden wasserführenden Mühlgraben.<br />

Die offene Verlegung <strong>im</strong> Graben stellt keine zu großen Ansprüche an die Ausführung. Für die Verlegung<br />

eines Rohrbündels <strong>im</strong> Spülbohrverfahren, bestehend aus<br />

• zwei Schutzrohren, PE-HD, OD 160 für die 30 KV Mittelspannungskabel<br />

• einem PE-HD – OD 110 (Schutzrohr OD 160) als Gasleitung und<br />

• einem PE-HD – Rohr, OD 160,als Haupttransportleitung für die Trinkwasserversorgung,<br />

bedarf es jedoch eines spezialisierten Bohrunternehmens. Auftragnehmer war die Firma Friedrich Meier,<br />

Tiefbau GmbH, ein Unternehmen mit langjähriger Bohrerfahrung, aus Hessisch-Oldendorf, die einen<br />

Grundodrill 15 N, (Hersteller: <strong>Tracto</strong>-<strong>Technik</strong>, Lennestadt) erfolgreich zum Einsatz brachte.<br />

Die vergleichsweise überdurchschnittliche Leistung, die Bohrautomatik, die digitale Instrumentenanzeige<br />

und vieles andere mehr zeichnen den neuen Grundodrill 15 N besonders aus. Die schmale Bauweise<br />

erlaubt das Arbeiten in engen Straßen und Gassen, wie auch in diesem Fall, und ohne Komplettsperrung.<br />

Zunächst wird mit der Standardausrüstung die <strong>Bohrung</strong> in Angriff genommen. Doch bereits in 5,6 Meter<br />

Tiefe kommt die <strong>Bohrung</strong> zum Stillstand. Hier schiebt sich überraschenderweise eine Kalkbank über die<br />

anstehenden Mergelschichten und den darunter liegenden Buntsandstein.<br />

Ein <strong>Fels</strong>bohrkopf muss her, um diese felsige Schicht zu durchbohren. Dabei handelt es sich um ein für die<br />

Erdölbohrtechnik entwickeltes Bohrwerkzeug, das über einen Mudmotor (Moineau - Schraubenprinzip) von<br />

der Spülbohrflüssigkeit mit hohem Druck angetrieben wird. Hartgesteinserprobte Bohrwerkzeuge<br />

zermalmen dabei auch härtesten <strong>Fels</strong>, der als Bohrklein mit der Spülung ausgetragen wird.<br />

Diese Sandsteine wurden mit dem Backreamer aus der<br />

<strong>Bohrung</strong> herausbefördert


Der Grundorock Mudmotor stellt die Pilotbohrung mit einem Außendurchmesser von 4 ¼“, ca. 108 mm, in<br />

einem Arbeitsgang und an einem Arbeitstag her. Das besondere an dem Grundorock Mudmotor ist dessen<br />

vergleichsweise geringer Bohrspülungsverbrauch.<br />

Die <strong>Bohrung</strong> mit 90 Meter Länge hat ihren tiefsten Punkt mit 7,80 Meter unter GOK.<br />

Nun folgen in bekannter Weise die Aufweitungsbohrungen. In einzelnen Stufen wird <strong>im</strong>mer vom Zielpunkt<br />

aus, rückwärts zum Startpunkt hin, gearbeitet. In einzelnen Stufen wird zunächst auf 205 mm, dann 380 und<br />

schließlich auf 450 mm Bohrdurchmesser aufgeweitet. Diese Arbeitsvorgänge dauern insgesamt 3<br />

Arbeitstage.<br />

Abschluss der 2. Aufweitungbohrung mit dem 380er Backreamer<br />

Normalerweise werden dafür Hole-Opener, die Aufweitungswerkzeuge der <strong>Fels</strong>bohrer, eingesetzt. Doch in<br />

diesem Fall versuchte man es zunächst mit Spezial-Backreamern der <strong>Tracto</strong>-<strong>Technik</strong>; denn der Einsatz von<br />

Backreamern ist in <strong>Fels</strong>formationen, wo der Einsatz noch möglich ist, wirtschaftlicher als der Einsatz von<br />

Holeopenern.<br />

Der Rohrstrang liegt zum Einzug bereit<br />

Die Aufpanzerung der Backreamer von TT lassen sich bei Verschleiß leicht auswechseln und kostengünstig<br />

ersetzen. Weiterhin lassen sich die Bohrwerkzeuge in Form, Härte und Aggressivität leicht auf den<br />

anstehenden Boden ausrichten. Der Einsatz dieser Werkzeuge wurde auch dadurch begünstigt, da diese<br />

be<strong>im</strong> Aufweitungsvorgang jeweils gegen eine freie Fläche arbeiten, und damit die anstehenden Formationen<br />

leichter abbauen können. Die Rechnung ging auf. Der Einsatz der Holeopener war nicht erforderlich.


Der Bohrvorgang wurde von einer Suspension unterstützt, die aus Wasser und Bentonit, einem natürlich<br />

vorkommenden quellfähigen Tonmineral, besteht. Die Entsorgung, ca. 130 m 3 , konnte problemlos mit dem<br />

Fass auf landwirtschaftliche Flächen - Tonanreicherung der kargen Sandböden - vorgenommen werden. Die<br />

Bereitstellung und Entsorgung erfolgte reibungslos ohne Arbeitsunterbrechungen.<br />

Der Rohreinzug Nach ca. 1,5 Stunden war der<br />

Rohrstrang eingezogen.<br />

Der gemeinsame Rohreinzug der 4 PE-HD Rohre war ohne jedwede Schwierigkeit in 1,5 Std. erledigt.<br />

Das vorgestellte Projekt, bei dem 4 PE-HD Rohren in einem Rohrbündel grabenlos mit <strong>HDD</strong>-<strong>Fels</strong>bohr-<br />

technik zu verlegen waren, ist eine <strong>anspruchsvolle</strong> Baumaßnahme. Es zeigt sich, dass eine fachgerechte<br />

Planung, ein aufgeschlossener Auftraggeber und ein erfahrenes Unternehmen, solch hohe Anforderungen<br />

mit Bravour bewältigen können.<br />

Kontakt:<br />

Ingenieurbüro Rudolf Meyer, Hameln<br />

r.meyer@rm-ingenieure.de<br />

Tiefbauunternehmen Friedrich Meier, Hessisch-Oldendorf<br />

Meier-Tiefbau-ho@t-online.de<br />

Hersteller TRACTO-TECHNIK, Lennestadt<br />

Jochen.schmidt@tracto-technik.de

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