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Hochsilo beschicken - Silovereinigung

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n HoftechnikGenaue Zentrierung des Einfüllbogens ist für die gleichmässige Dichtlagerung entscheidend. Man beachte die vorbildliche und unabdingbareAbsturzsicherung (Bild: BUL)<strong>Hochsilo</strong>s richtig befüllenEin grosser Teil des Frühlingsgrases wird als Grassilage konserviert.Dabei hat der <strong>Hochsilo</strong> immer noch seine Bedeutung. Drei verschiedeneKonservierungsferfahren führen zum Ziel. Mit allen kann man eine guteSilage produzieren, wenn man die Regeln der Silierkunst beachtet.Gottlieb Trachsler*Gepflegte Wiesen bringen eine gute Silagequalität:Mit Walzen oder Striegelnlassen sich Unebenheiten ausgleichen.Mäusehaufen werden abgetragen, Pflanzenmaterialwird gleichmässig verteilt.Dies fördert einen ausgeglichenen Grasbestandmit einer dichten Grasnarbe.Alles in allem verschafft man sich damitgute Voraussetzungen für sauberes Raufuttermit tiefem Rohaschegehalt, dennes ist bekannt, dass verschmutztes Futterschlecht vergärt und zudem bei derVerfütterung den Verdauungsapparatbelastet.Gottlieb Trachsler ist Geschäftsführer derSchweizerische Vereinigung für Silowirtschaft,SVS.Im Interesse der Qualität• Hoher Schnitt: Bei einer Schnitthöhevon rund 7 cm trocknet das Futter raschab. Was darunter ist, neigt sowieso zueiner stärkeren Verschmutzung und kannmit Pilzsporen behaftet sein. Mit demhohen Schnitt laufen die dem Mähwerknachfolgenden Geräte (Kreiselheuer undSchwader) zudem nicht zu tief, gewährleistenaber doch eine saubere Arbeit.Untersuchungen weisen nach, dass auchmit einem höheren Schnitt übers Jahrgesehen die Erträge und Nährstoffgehaltein etwa gleich hoch sind.•Lagerbehälter abdichten: Um denSiliervorgang zu schützen, braucht esluftdichte Silos, denn Sauerstoff ist derFeind der für die Konservierung zuständigenMilchsäurebakterien. Wände undLuken sowie der Siloboden müssen alsodicht sein, das heisst es soll nach demEinfüllen kein Silosaft austreten.<strong>Hochsilo</strong>s: Sicherheitscheck• alle Ankerschrauben und Fusswinkelvorhanden und festgeschraubt• Fussring und Bodenrand nicht abgelöst• Zylinder hat keine Beschädigungvon Mischwagen, Fräse oder Traktor• Aufstieg- und Abwurfschacht,Muttern festgeschraubt, Verankerungenintakt• Lukentüren nicht beschädigt undkeine Ermüdungsrisse im Rahmen• Lukenverschlüsse komplett vorhandenund festgezogen• Deckel- und Lukendichtungen korrektmontiert• Das Sicherheitsventil ist funktionstüchtigmit Glyzerin gefüllt oderKlappen nicht verklebt• Absturzsicherung nach innen vorhanden• Hermetisch abschliessende Deckel,Dachkragen und Deckelverschlüssenicht beschädigt• Geländer, Sockel, Stützen undRinge vollständig montiert undverankert26April 2008 Schweizer Landtechnik


Hoftechnik nDie Lösung des Lohnunternehmers: Feldhäcksler, Silierwagen, Dosieraggregat und Wurfgebläse. (Foto: Zweifel, Hirter / Tschanz, Safenwil AG)• Futter gleichmässig schichten: UmLufteinschlüsse und Entnahmeproblememit der Siloentnahmefräse zu minimieren,soll das Siliergut gleichmässig im Siloverteilt sein. Mit dem Feldhäcksler exaktgehäckseltes Futter soll via Hochleistungsgebläsein der Mitte zentriert insSilo eingebracht werden. Je länger oderungleichmässiger das Schnittgut vomSilierwagen oder Standhäcksler in denSilo kommt, desto wichtiger wird dieVerteilung im Silo, um Fehlgärungen zuvermeiden. Ein Elektroverteiler auf demSilo kann hier wertvolle Dienste leisten.Natürlich muss dieser mit zunehmenderFutterstockhöhe von Zeit zu Zeit neu eingestelltwerden.• Silos sofort verschliessen: Damitdie Gärung im Silo optimale Bedingungenhat, darf keine Luft dazu kommen.Deshalb soll ein <strong>Hochsilo</strong> nach dem Befüllensofort verschlossen oder das Futtermit einer Wasserpresse vor Luftzutrittabgedichtet werden. Ist noch viel leererLuftraum über dem Futter vorhanden,verdirbt die oberste Silageschicht.Welches Verfahren passt?• Ladewagen, Dosiergerät und Standhäckslerals typische Eigenmechanisierung;• Feldhäcksler mit Dosierwagen undHochleistungs-Abladegebläse vomLohnunternehmer;Auch die einfache Eigenmechanisierung mit Ladwagen, Förderband und Gebläse funktioniertund ist gang und gäbe. Der Kostenvorteil wird durch Manneskraft und relativ geringeLeistung erkauft. (Bild Paul Müri)Zwei SiliertippsDer TS-Gehalt von Grasssilage solltezwischen 30 und max. 45% betragen.• Kurzschnitt Silierladewagen und Abladegebläse.Je nach betrieblicher Situation, Mechanisierungund Arbeitskapazität gliedertsich das eine oder andere Verfahren ambesten in den Betrieb ein.Typisch EigenmechanisierungLadewagen, Dosiergerät und Standhäcksler:Dieses Verfahren hat denVorteil, dass viel Eigenleistung möglichist. Dabei kommen Ladewagen, Traktorund Dosiergerät eingesetzt für die Silage-und Dürrfutterernte auf eine guteAuslastung. Die Leistung beim Einsilierenist meist durch die Kapazität des Standhäckslersbegrenzt. Dessen regelmässigeWartung sorgt für eine gute Funktionstüchtigkeit.Dabei sind geschliffene Messerund eine exakt eingestellte Gegenschneideunabdingbar.Einsilieren und Schwaden sind parallelverlaufende Tätigkeiten d. h. man benötigtzwei Traktoren samt Chauffeur. DiesesErnteverfahren ist auch in schwierigemGelände möglich.Weil das Verfahren «Eigenmechanisierung»im Allgemeinen nicht so schlagkräftigist, ergibt sich eine verhältnismässigelange Silobefüllzeit. Das heisst, dasFutter bleibt lange der Luft ausgesetzt.Dieser Nachteil kann durch exakteresVerteilen im Silo zum Beispiel mit einemSiloverteiler an der Einfüllöffnung unddurch zusätzliche Handarbeit wettgemachtwerden. Ist diese Arbeitskapazitätauf dem Betrieb vorhanden, ist diesApril 2008 Schweizer Landtechnik 27


Hoftechnik nSiliermitteleinsatzBei jedem Verfahren können Siliermitteleingesetzt werden. Für den Standhäckslerund das Abladegebläse eignen sichGranulatstreuer für eine gute Verteilungdes Siliermittels. Für Silierladewagen undFeldhäcksler hat sich eine Flüssigapplikationim Ladegerät und Einzugsbereichdurchgesetzt.Siliermittel helfen, aus gutem Futterschmackhafte Silage herzustellen. ZumTeil kann der Futterverzehr positiv beeinflusstwerden. Stabilisierende Produktehelfen Nachgärungen vorzubeugen.Siliermittel kosten und machen nur Sinn,wenn alle anderen Silierregeln, wie sauberes,zuckerreiches Futter, exakt häckeingeeignetes Verfahren, um <strong>Hochsilo</strong>srationell und ohne viele Fremdkosten zubefüllen.Typisch LohnunternehmenFeldhäcksler mit Dosierwagen undHochleistungs-Abladegebläse: Diesesleistungsfähige Verfahren ist das Wirkungsfelddes Lohnunternehmens.Leistungsstarke Häcksler und grosseDosierwagen mit dem entsprechendenAbladegebläse, mit Lastwagenmotorbetrieben, ermöglichen hohe Einfüllleistungen.Für den Milchproduzenten undAuftraggeber bleibt da nur noch dasSchwadlegen und zu zeigen, welcherSilo zu befüllen ist und dann ab in denStall... !Wegen der hohen Einfüllleistung ist eswichtig, das Futter exakt zu häckselnund es genau in die Mitte des Silos einzublasen.Der Einfüllbogen muss in derEinfüllöffnung zentriert und fixiert sein.Um den optimalen TS-Gehalt des Futterszu erreichen, ist es wichtig, den Zeitpunktzum Einsilieren mit dem Lohnunternehmerfrühzeitig, noch vor dem Mähenabzusprechen. Ist das Siliergut zu feucht(unter 30 % TS) entsteht viel Sickersaftund wertvoller Zucker geht verloren. Istder TS-Gehalt über 45 % nimmt die Gefahrvon Nachgärungen zu. Kombiniertmit minimalem täglichem Vorschub beider Entnahme können grosse Verlusteresultieren. Den richtigen Zeitpunkt zuerwischen, ist in der Praxis nicht einfach.Je nach Luftfeuchtigkeit und Futterzusammensetzungist die Abtrocknungsehr unterschiedlich. Wetterbericht,Feuchtigkeitsmesser und Erfahrung sindhier gefragt.Das Verfahren «Lohnunternehmen»eignet sich auf grossen gut befahrbarenFlächen. Es spart einerseits neue Investitionenin die Eigenmechanisierung.Andererseits kann es eine grosse beziehungsweisezu grosse Arbeitsbelastungentschärfen oder gar die Lösung sein,wenn ein Wachstumsschritt eine Umstellungder betrieblichen Organisation undhohe Investitionen verursachen würde.Kurzschnitt-Silierladewagenund AbladegebläseNeue Förder- und Schneidwerkssystememachen den Kurzschnittladewagen zueiner interessanten Alternative zum Feldhäcksler.Beide Funktionen, schneidenund dosieren, sind in diesen Kombigerätenintegriert. Bei geringer Transport-Moderne Kurzschnittladewagen sind in der Lage das Siliergut ähnlich fein aufzubereiten wieFeldhäcksler. Sie trumpfen namentlich bei kurzen Transportdistanzen auf, wenn sich einepersonal- und kapitalintensive Häckslerkette umgehen lässt. (Bild Ueli Zweifel )distanz sind drei bis vier Ladungen proStunde möglich. Bei Distanzen über 1 kmsind zwei Silierladewagen für eine guteEinführleistung sinnvoll. Ladewagen miteinem mittelgrossen Transportvolumeneigen sich bei entsprechender Bereifungauch für mehr oder weniger steile Ernteflächen.Die relativ hohen Anschaffungskostenum rund 100 000 Frankenbedingen eine hohe Auslastung von 300bis 500 Fuder im Jahr. Dies spricht wiederumfür die Nutzung durch ein Lohnunternehmen.Um die Ladungen schnellzu entladen, ist ein Hochleistungsgebläsenötig. Auch hier ist eine Absprache überden Erntezeitpunkt mit dem Lohnunternehmerwichtig.seln, gut verdichten, luftdichte Behälterund genügend täglicher Vorschub von10 bis 15 cm ebenfalls eingehalten werden.nAuskünfteSchweizerische Vereinigung für SilowirtschaftPostfach 58, 5728 Gontenschwil,062 773 27 66.Auskünfte zu Fragen des Silierensgeben auch die Sektionen derVereinigung. Infos und Adressenunter www.silovereinigung.ch. Inder Westschweiz werden die Anliegender Silolandwirte von derAGFF (ADCF) vertreten. WichtigerAnsprechpartner bezüglich Silagequalitätist die ForschungsanstaltAgroscope ALP in Posieux mit UeliWyss als Verantwortlichen im BereichFutterkonservierung.• Für die Anwelksilage den Futterbestand«trocken» mähen, d.h. ohnedie Feuchtigkeit vom Tau.• Futter einer grossen Fläche anfänglichaufbereiten und gegendas Mähende je nach Luftfeuchtigkeitdarauf verzichten. Damitverschafft man sich ein grösseresZeitfenster des optimalen TS-Gehaltes.April 2008 Schweizer Landtechnik 29

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