75 Jahre Festführer - Silovereinigung
75 Jahre Festführer - Silovereinigung
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<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
1935 – 2010 www.silovereinigung.ch<br />
<strong>Festführer</strong><br />
11. Juni 2010<br />
Wülflingen<br />
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<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
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Grusswort des Präsidenten<br />
Mit <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n möchte die SVZHNWS kurz innehalten,<br />
zurückblicken, ihre Geschichte aufzeigen, und die<br />
ehemaligen Akteure ehren! Dieser Programmpunkt<br />
war allen Vorstandsmitgliedern klar. Den aktuellen<br />
Standpunkt und die Zukunft unserer Berufsorganisation<br />
zu definieren, gab schon mehr zu reden. Unsere<br />
Haupttätigkeit unterstreichen und für die nahe<br />
Zukunft etwas Fachliches auf die Beine stellen, darauf<br />
legten meine Vorstandskollegen/Innen ebenfalls<br />
grossen Wert! Mit diesen Vorstellungen haben wir<br />
vor rund einem Jahr dieses <strong>75</strong>-Jahr-Jubiläum in Angriff<br />
genommen. Diverse Sitzungen, Ideen und am<br />
Schluss harte Knochenarbeit liegen hinter uns und<br />
ich freue mich, Sie nun an dieser Stelle herzlich<br />
willkommen zu heissen.<br />
Was 1935 aus dem Bedürfnis, mehr Sicherheit beim<br />
Konservieren von Raufutter zu erhalten entstand,<br />
entwickelte sich im Laufe der Zeit zu immer komplexeren<br />
Fragen und Beratungsaufgaben. Bereits 1936<br />
entstand, ebenfalls zur Selbsthilfe, die <strong>Silovereinigung</strong><br />
Nordwestschweiz mit den Kanton AG, BL, BS<br />
und SO. Bei Süssfutterproduktion ab 1941 hat der<br />
«Silorappen» die Gemüter bewegt und findet sich<br />
in allen Protokollen durchgehend bis in die Neunzigerjahre.<br />
Ab 1955 hatten die Silobesitzer im Gebiet<br />
des Basler Milchverbandes eine Meldepflicht an den<br />
örtlichen Silokontrolleur beim Öffnen der Silos. Die<br />
Silofutterkontrolle, von den Milchverbänden an die<br />
<strong>Silovereinigung</strong>en übertragen, war auch über Jahrzehnte<br />
Hauptaktivität und zugleich finanziell von<br />
grosser Bedeutung. Die Silo-Sickersäfte wurden bereits<br />
1947 von Gewässerschutzämtern bemängelt.<br />
1970 lag die durchschnittliche Silogrösse pro Betrieb<br />
bei 31 m 3 im Kanton BL, respektive 34 m 3 im Kanton<br />
Solothurn.<br />
Nach 58 respektive 59 <strong>Jahre</strong>n haben sich die <strong>Silovereinigung</strong><br />
Zürich und die Vereinigung der Nordwestschweiz<br />
zusammengeschlossen und die neue <strong>Silovereinigung</strong><br />
Zürich-Nordwestschweiz gegründet. Ziel<br />
beider Organisationen war mehr Effizienz, schlankere<br />
Strukturen und die Möglichkeit, einen professionellen<br />
Geschäftsführer anzustellen.<br />
Obwohl die letzten <strong>Jahre</strong> einen massiven Mitgliederschwund<br />
brachten, nehmen Fragen und Probleme<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
rund ums Silieren eher zu und wir sind bemüht,<br />
diese fachlich, neutral und kompetent zu lösen. Dass<br />
wir dabei auf die Forschung angewiesen sind, liegt<br />
auf der Hand.<br />
Interessenvertretung gegenüber kantonalen Ämtern,<br />
Stellungnahmen zu Vernehmlassungen sowie Gutachten<br />
in Streitfällen werden auch in Zukunft nur durch<br />
eine unabhängige, Non-Profit-Organisation, wie der<br />
<strong>Silovereinigung</strong>, zur vollen Zufriedenheit einer produzierenden<br />
Landwirtschaft möglich sein.<br />
Auf unseren neuen Film «Silieren heute» sind wir<br />
sehr stolz und überzeugt, dass er die aktuelle Siliertechnik<br />
verständlich und zeitgemäss darstellt.<br />
Echte Silierprofis lernen Sie am Jubiläum kennen, ja<br />
sogar ein Maissiliermeister wird erkürt. Danke Werner<br />
Henggartner für deinen Einsatz!<br />
Felix Gautschi (rechts) verabschiedet Andi Haas an der GV 2010<br />
Ich möchte allen Helfern und «Chrampfern» im Hintergrund,<br />
aber auch allen Sponsoren und Verantwortlichen,<br />
sei es vom Filmteam oder der Siliermeisterschaft,<br />
recht herzlich danken.<br />
Präsident der <strong>Silovereinigung</strong> ZH/NWS<br />
Felix Gautschi<br />
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Inhalt<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
Grusswort des Präsidenten 3<br />
Historisches 7 – 11<br />
Ehemalige Präsidenten und Sekretäre 13<br />
Topsilagen produzieren 13 – 15<br />
«Silieren heute»<br />
Tips und Tricks für den Silierprofi 17 – 32<br />
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> ZHNWS<br />
Tagesprogramm 33<br />
Ehemalige Vorstandsmitglieder 35 – 37<br />
Wann welches Siliermittel einsetzen? 39 – 41<br />
Ein 94-jähriger Silopionier<br />
im (Un-)Ruhestand 43<br />
Dank und Würdigung 45<br />
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<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> – ein Blick zurück<br />
Die Schweiz war seit je her ein typisches Grasland.<br />
Ein Sechstel oder rund 17% der gesamten Fläche der<br />
Schweiz ist mit Gras bewachsen. Also deutlich mehr<br />
als die Hälfte der produktiven LN liefert Gras, welches<br />
eben auch siliert werden kann. Beim Grünland<br />
hinzu kämen noch die Alpweiden. Diese werden aber<br />
nicht für die Konservierung genutzt und somit hier<br />
auch nicht eingerechnet.<br />
Die Anfänge der <strong>Silovereinigung</strong>en Zürich und<br />
Nordwestschweiz reichen zurück ins Jahr 1935 bzw.<br />
1936.<br />
Als Reaktion auf eine Verfügung des SMP, im Jahr<br />
1934, das Landwirte Grassilage, genauer bezeichnet<br />
als Süssfutterproduktion, nur mit einer entsprechenden<br />
Bewilligung verfüttern dürfen, wurde eine<br />
Interessengemeinschaft der Süssfutterproduzenten<br />
ins Leben gerufen. Als erste Sektion startete die <strong>Silovereinigung</strong><br />
Zürich im August 1935 ihre Aktivitäten.<br />
Ein Jahr später gründeten umsichtige Landwirte am<br />
6. Juli 1936 im Bahnhofbuffet Olten die <strong>Silovereinigung</strong><br />
Nordwestschweiz. Weitere Sektionen wie Bern<br />
1942, Thurgau 1949 und St. Gallen Appenzell 1984<br />
begannen ihre Aktivitäten.<br />
Auszüge aus der Geschichte der ersten<br />
10 <strong>Jahre</strong> der <strong>Silovereinigung</strong> Nordwestschweiz<br />
Im Anschluss an eine landwirtschaftliche Messe in<br />
Schönenwerd im März 1936 referierte Professor Crasemann<br />
vom Haustierernährungsinstitut an der ETH<br />
über neuzeitliche Futterkonservierungsmethoden<br />
(Heu-Gestelltrocknung und Silagebereitung). Die<br />
bisherige Heubereitung sei mit grossen Nährstoffverlusten<br />
und damit verbundenem Futtermittelimport<br />
verbunden, so Crasemann. Mit seinen Argumenten<br />
zugunsten der Silowirtschaft konnte der Professor<br />
offenbar viele Landwirte überzeugen.<br />
Kurze Zeit nach der Gründung der <strong>Silovereinigung</strong><br />
Zürich wurde dann schon am 6. Juli 1936 im Bahnhofbuffet<br />
Olten in Anwesenheit von 45 Silolandwirten<br />
die «<strong>Silovereinigung</strong> der Nordwestschweiz», mit<br />
den Kantonen Aargau, Solothurn und beide Basel,<br />
gegründet. Der <strong>Jahre</strong>sbeitrag für die 34 Gründungsmitglieder<br />
wurde auf 5 Franken festgelegt (heute 30<br />
Franken). Der erste Präsident Ulrich Gsell wies darauf<br />
hin, dass «jedwelcher Gedanke, der Milchschwemme<br />
Vorschub zu leisten, nicht die Absicht unserer Vereinigung<br />
sein dürfe». Man müsse danach trachten, das<br />
zur Ernährung des vorhandenen Viehstandes das nötige<br />
Futter auf eine kleinere Fläche zurückzudrängen.<br />
Wie ist das heute mit der Milchschwemme und woher<br />
stammt ein grosser Teil des (Kraft-)Futters?<br />
Immer wieder musste man sich gegen «Bestrafung»<br />
der Silolandwirte wehren: Am 28. Juli 1938 befasste<br />
sich der Vorstand mit dem Begehren des Zentralverbandes<br />
der Schweiz. Milchproduzenten, den «Silorappen»<br />
von <strong>75</strong> Rappen auf 1.50 Franken pro m 3<br />
Siloraum zu erhöhen, was scharf verurteilt wurde.<br />
Im Spätherbst 1938 und Frühjahr 1939 wandte man<br />
sich energisch gegen die Absicht der Milchverbände<br />
der Nordwestschweiz, die Gras- und Maissilagefütterung<br />
zu verbieten. Immer noch geisterte bei den<br />
Gegnern der Silagebereitung der Gedanke herum,<br />
mit Silofutter erzeugte Milch sei weniger wert oder<br />
sogar schädlich.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1941 sollte neu der «Silorappen» pro Liter<br />
Milch 1 /2 Rappen betragen, dies bedeutete einen um<br />
1 /2 Rappen geringeren Milchpreis für die Silolandwirte.<br />
Damit sollten die Nichtsilobetriebe resp. die<br />
Hartkäsereien unterstützt werden. Die <strong>Silovereinigung</strong>en<br />
kämpften dagegen, allerdings erfolglos. Man<br />
fürchtete damals, dass die Silagebereitung einen<br />
Rückschlag erleide und weniger neue Silos gebaut<br />
würden. In dieser Zeit entstanden auch die kantonalen<br />
Silozentralstellen für die Beratung der Landwirte,<br />
welche bei Kriegsende wieder aufgelöst wurden.<br />
Im Mai 1941 trafen sich Vertreter der <strong>Silovereinigung</strong>en<br />
Nordwestschweiz und Zürich. Man sah ein, dass<br />
es nötig sei, gemeinsam gegen die Probleme (z.B.<br />
«Silobesteuerung») anzugehen und den Milchverbänden<br />
gegenüber vereint aufzutreten. Einen Zusammenschluss<br />
wollte man dennoch nicht anstreben,<br />
dies geschah dann erst viele Jahrzehnte später. Am<br />
23. September 1941 wurde dann in Olten die Schweizerische<br />
Vereinigung für Silowirtschaft, SVS, gegründet.<br />
Mit der neuen Dachorganisation wurde auch<br />
eine Technische Kommission geschaffen, welche sich<br />
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<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
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der Verbesserung der Siliertechnik annehmen sollte.<br />
Diese verfasste 1942 ihre erste Flugschrift «Grünfuttersilos<br />
aus Holz». An der GV 1942 beschloss die <strong>Silovereinigung</strong><br />
Nordwestschweiz, der Schweizerischen<br />
Vereinigung für Silowirtschaft, SVS, beizutreten, mit<br />
einem Mitglieder-<strong>Jahre</strong>sbeitrag von 1 Franken.<br />
«Die Gefährdung von Trinkwasser und Kanalisationen<br />
durch Abwässer aus Siloanlagen» beschäftigte<br />
den Vorstand im November 1942. Im Dezember des<br />
gleichen <strong>Jahre</strong>s wurde den Vorständen der <strong>Silovereinigung</strong>en<br />
Zürich und Nordwestschweiz der erste<br />
Schweizer Silofilm «Kraftfutter aus eigenem Boden»<br />
vorgeführt (ein auch heute aktuelles Thema, im<br />
Zeichen der Ernährungssouveränität und Milchüberschüssen…)<br />
Die <strong>Silovereinigung</strong> unterstützte die Silozentralen der<br />
Kantone und half bei den Silokontrollen mit.<br />
Schon 1943 wurde ein Silowettbewerb ausgeschrieben.<br />
An der GV dieses <strong>Jahre</strong>s wurde darauf hingewiesen,<br />
dass kriegsbedingt die Tierzahlen reduziert<br />
wurden: Rindvieh und Schweine um 30%, Hühner<br />
um 50%. Ackerprodukte sollten möglichst direkt<br />
dem menschlichen Verzehr zugute kommen, ohne<br />
Umweg über das Tier! Der Bund und verschiedene<br />
Kantone, so etwa Bern und Basel-Stadt (!) leisteten<br />
Beiträge an den Silobau. Anhand von Resultaten von<br />
Siloproben wurde schon damals auf die Wichtigkeit<br />
von Aufklärung und Kontrollen hingewiesen. In diesem<br />
zweitletzten Kriegsjahr wurde auch bekannt<br />
gegeben, dass von Seiten der Milchverbände keine<br />
Opposition gegen die Silagewirtschaft mehr bestehe;<br />
diese wollten die Silo-Kontrolle übernehmen, sofern<br />
ihnen die Anlagen gemeldet würden.<br />
An der GV im April 1945, kurz vor dem lange erwarteten<br />
Kriegsende in Europa, gibt ein Teilnehmer<br />
seiner Hoffnung Ausdruck, dass es «in absehbarer<br />
Zeit der Forschung gelingen werde, auch Emmentaler<br />
mit Silomilch herzustellen…» Der Votant empfiehlt<br />
im übrigen bei der Diskussion auch, für Maissilage<br />
«hohe» Silos von 2 1 /2 bis 3 m und «gutes Festtreten»<br />
des Siliergutes.<br />
Am 5. Mai 1946 feierte die <strong>Silovereinigung</strong> in Schönenwerd<br />
ihr 10-jähriges Bestehen. Die Vereinigung<br />
umfasste nun 421 Mitglieder. Im Rückblick wurde<br />
von einer Zeit des «harten Kampfes» gesprochen; es<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
habe gewaltiger Anstrengungen bedurft, um diesen<br />
Neuerungen in der Futterkonservierung zum Durchbruch<br />
zu verhelfen. Die jahrelange Ablehnung des<br />
Silofutters durch die Kreise der Milchwirtschaft hatte<br />
bei den Bauern ein tiefes Misstrauen hinterlassen.<br />
Das Rad herumzureissen, war keine leichte Aufgabe.<br />
Hier habe jedoch der Weltkrieg mit seinen Versorgungsschwierigkeiten<br />
mitgeholfen.<br />
Einige Meilensteine der Landtechnik der Nachkriegszeit<br />
aus Sicht der <strong>Silovereinigung</strong><br />
Anfangs der 1950er-<strong>Jahre</strong><br />
Standhäcksler mit Scheibenrad<br />
Mitte der 1950er-<strong>Jahre</strong><br />
Gezogene Feldhäcksler mit Scheibenrad<br />
oder Schlegeln<br />
Ende der 1950er-<strong>Jahre</strong><br />
Erste Silos aus GFK (Glasfaserverstärkter Polyester<br />
Kunststoff); Flachsilos (Fahrsilos) tauchen auf.<br />
Anfangs der 1960er-<strong>Jahre</strong><br />
Silos aus emailliertem Stahlblech und Aluminium.<br />
1960 wird in Deutschland der erste Ladewagen an<br />
der DLG-Ausstellung vorgestellt.<br />
Legende...<br />
Am 31. Juli 1962 wurden am Strickhof vor 1000 Landwirten<br />
3 Ladewagen (Agrar Tempo, Hamster von Weichel<br />
und Bucher 2S im Einsatz gezeigt.<br />
1961 erscheint der Kreiselheuer von Fahr.<br />
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<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
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1964 präsentiert PZ aus Holland den Kreiselmäher<br />
(Trommelmäher).<br />
Legende...<br />
Legende...<br />
1968 zeigt Bucher-Guyer an der Landmaschinenschau<br />
den von ihr entwickelten Kreiselschwader.<br />
1972 bringt Bucher-Guyer den «Mähconditioner»<br />
(Mähaufbereiter), eine Kombination mit einem Kuhn-<br />
Scheibenmähwerk.<br />
Anfangs der 1970er-<strong>Jahre</strong><br />
erscheinen die ersten «Silowürste».<br />
1974 erste Rundballenpresse in der Schweiz.<br />
Ab 1983 Versuche mit Rundballen in Silosäcken.<br />
Ab Mitte der 1980er-<strong>Jahre</strong> beginnt sich in der Schweiz<br />
das Flachsilo-System «Traunstein» zu verbreiten,<br />
gegen zum Teil heftigen Widerstand des Gewässerschutzes.<br />
1989 erste Rundballenwickler im Einsatz.<br />
1990er-<strong>Jahre</strong> Siegeszug der Ballensilage; kombinierte<br />
Ballenpressen mit Wicklern auf dem Markt. 2003<br />
Erste Versuche mit Ballensilage (Rund- und Quaderballen)<br />
mit Mais- und Zuckerrübenschnitzeln.<br />
1991 Maissilage<br />
Sommerfütterung für Milchvieh wird erlaubt.<br />
1995 Grassilage<br />
Sommerfütterung für Milchvieh wird erlaubt.<br />
Mit der Herausgabe von Silo-Merkblättern, Beratung<br />
und unermüdlicher Aufklärungsarbeit gelang es, die<br />
Ganzjahresfütterung von Silage an Milchvieh auch in<br />
der Schweiz zu etablieren.<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
1994 Zusammenschluss der <strong>Silovereinigung</strong> Zürich<br />
und der <strong>Silovereinigung</strong> Nordwestschweiz am 3. Oktober<br />
1994 im Rössli Illnau, ZH.<br />
1999 übergibt Willy Kunz nach über 20 <strong>Jahre</strong>n unermüdlichen<br />
Einsatzes das Amt des Geschäftsführers<br />
der SV ZH/NWS an Godi Trachsler.<br />
Mit der Anpassung des Milchlieferungsregulativs und<br />
Änderungen bei der Qualitätskontrolle wurde den<br />
<strong>Silovereinigung</strong>en Mitte der 90er-<strong>Jahre</strong> das Mandat<br />
der Silokontrollen entzogen und somit auch einer<br />
wichtigen Finanzquelle beraubt. Dies gegen heftigen<br />
Widerstand und zu Recht geäusserten Bedenken seitens<br />
der <strong>Silovereinigung</strong>en, dass die Silagequalität<br />
darunter schweizweit zu leiden habe.<br />
Legende...<br />
Diese fortan vom SMP nicht mehr unterstützte Beratung<br />
der Silolandwirte hat denn auch die Arbeit der<br />
letzten 15 <strong>Jahre</strong> der <strong>Silovereinigung</strong> stark geprägt.<br />
Mit der Silo-Zytig «Aktuell» ab 1989 und dem Internettauftritt<br />
www.silovereinigung.ch ab 1995, mit<br />
Beratung und Schulung versucht die <strong>Silovereinigung</strong><br />
ihre Anliegen und das Fachwissen an die Silolandwirten<br />
zu bringen.<br />
Nebst vielen weiteren Aktivitäten organisiert die <strong>Silovereinigung</strong><br />
ZH/NWS auch jedes Jahr eine kulturell<br />
und fachlich interessante Silo-Reise durch, dieses<br />
Jahr nach Dänemark.<br />
Paul Müri und Godi Trachsler<br />
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<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
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Vorsicht Silosturz!<br />
■ Nasses, schlecht angewelktes Siliergut<br />
■ Mangelhafte Verteilung bei hoher<br />
Einfüllleistung<br />
■ Mechanisch beschädigte Silobehälter<br />
■ Gealterte Behälter (Haarrisse, UV-Strahlung)<br />
Treten an der Behälterwand, im Bereich des Fussrings/Bodenrand<br />
oder der Luken Haarrisse auf, ist<br />
eine Fachperson beizuziehen. Es ist darauf zu achten,<br />
dass auch kleine mechanische Schäden umgehend<br />
durch Sachverständige repariert werden.<br />
Aufgrund der heute sehr hohen Einfüllleistungen ist<br />
insbesondere bei älteren Kunststoffsilos Vorsicht<br />
geboten.<br />
Werden Occasionssilos gekauft und gezügelt, muss<br />
die Verschiebung ein professionelles Unternehmen<br />
durchführen. Die Begutachtung durch eine<br />
Fachperson ist vor jedem Kauf zu empfehlen. Silos<br />
müssen ein Herstellerschild mit Jahrgang und<br />
Produktionsnummer aufweisen.<br />
Bei Anzeichen von Gefahr ist die Gefahrenzone<br />
weiträumig abzusperren und es sind Fachleute beizuziehen.<br />
Prävention<br />
Juli 2009<br />
■ Sichtkontrolle am Silobehälter im Gegenlicht<br />
durchführen, Behälter muss intakt und unbeschädigt,<br />
die Innenseite glatt und rissfrei sein<br />
■ Silos durch Fachpersonen prophylaktisch beurteilen<br />
lassen und wenn nötig sanieren<br />
■ Alle Ankerschrauben und Fusswinkel müssenvorhanden<br />
und festgeschraubt sein<br />
■ Lukentüren dürfen nicht beschädigt sein<br />
■ Lukenverschlüsse sind komplett vorhanden und<br />
festgezogen<br />
■ Der Siloboden ist vollständig abgedichtet, damit<br />
kein Gärsaft in den Silomantel aufsteigen kann<br />
■ Sickersaftablauf darf nicht verstopft sein<br />
■ Geländer und Silodach sind auf Schäden zu<br />
überprüfen<br />
■ Funktionstüchtiges Sicherheitsventil<br />
■ Die Silofräse ist gemäss Herstellerangabe zu<br />
betreiben und zu warten<br />
■ Grassilage ist mit mehr als 35% TS einzufüllen<br />
■ Schweres Siliergut wie Pressschnitzel,<br />
Malztreber, CCM und Körnersilage darf nur in<br />
neuere und statisch einwandfreie Behälter eingefüllt<br />
werden.
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Topsilagen produzieren<br />
U. Wyss, Forschungsanstalt Agroscope<br />
Liebefeld-Posieux ALP, 1725 Posieux<br />
Hochwertiges Ausgangsmaterial und die Einhaltung<br />
der Silierregeln bilden die Grundlage damit die Silagen<br />
eine gute Qualität bezüglich Nährwert und<br />
Gärqualität aufweisen. Zudem ist es wichtig, dass<br />
die Silogrösse dem Tierbestand angepasst ist und<br />
somit bei der Verfütterung genügend Silage entnommen<br />
wird, um das Risiko von Nachgärungen<br />
möglichst klein zu halten.<br />
Hochwertiges Ausgangsmaterial ist das A und O<br />
Ein hochwertiges Ausgangsmaterial und das Mähen<br />
des Futters zum richtigen Zeitpunkt (Beginn Rispen-<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
schieben) stellt eine Grundvoraussetzung für einen<br />
hohen Nährwert und eine gute Gärqualität der Silage<br />
dar. Durch die Alterung der Pflanzen nimmt beim ersten<br />
Schnitt der NEL-Gehalt rund 0.05 MJ pro Tag ab.<br />
Altes, grobstängeliges Futter lässt sich nur schlecht<br />
verdichten und Fehlgärungen sind die Folge.<br />
Nur sauberes Futter silieren<br />
Mit der Verschmutzung des Futters (Mäusehaufen,<br />
Güllereste) gelangen Buttersäurebakterien in den<br />
Silo, welche für die Fehlgärungen verantwortlich<br />
sind. Die Vorbereitungen für das Silieren beginnen<br />
bereits im Frühling mit der Wiesenpflege. Beim<br />
Schnitt wird die Futterverschmutzung mit der richtigen<br />
Einstellung der Mähwerke (Mähtiefe 5 bis 7 cm<br />
13
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
14<br />
Ein beweglicher Kraftprotz.<br />
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über der Bodenoberfläche), der Zett-, Schwad- und<br />
Erntemaschinen vermindert. Zudem lohnt es sich,<br />
mit dem Mähen zu warten, bis das Futter abgetrocknet<br />
ist und so die Futterverschmutzung vermieden<br />
werden kann.<br />
Futter anwelken<br />
Mit dem Anwelken des Futters werden die Lebensbedingungen<br />
für die Milchsäurebakterien verbessert<br />
und die der Gärschädlinge verschlechtert. Durch das<br />
Anwelken ergeben sich noch weitere positive Wirkungen.<br />
Einerseits können die Gärsaftverluste reduziert<br />
werden und andererseits werden angewelkte Silagen<br />
von den Tieren lieber und in grösseren Mengen gefressen.<br />
Doch auch ein zu starkes Anwelken (über 50%<br />
TS) kann Probleme verursachen. Solches Futter lässt<br />
sich weniger gut verdichten und entsprechend stärker<br />
gefährdet sind die Silagen für Nachgärungen. Der<br />
optimale Anwelkgrad liegt zwischen 35 und 45% TS.<br />
Siliergut zerkleinern, zügig einsilieren<br />
und gut verdichten<br />
Kurz geschnittenes (Kurzschnittladewagen) oder gehäckseltes<br />
(Stand- oder Feldhäcksler) Futter lässt<br />
sich stärker verdichten und die Luft wird schneller<br />
aus dem Silo verdrängt. Dadurch wird die Milchsäuregärung<br />
gefördert und das Risiko von Nachgärungen<br />
vermindert. Zudem wird durch die intensive Zerkleinerung<br />
die Gärung gefördert, da das Nährsubstrat im<br />
Futter den Milchsäurebakterien leichter und schneller<br />
zugänglich gemacht wird. Die gleiche Wirkung hat<br />
auch das Mähen mit Mähaufbereitern.<br />
Ein rasches Einsilieren ohne lange Unterbrechungen<br />
und eine gute Verdichtung sind wichtige Massnahmen<br />
zur raschen und vollständigen Entfernung der<br />
Luft. Im Flachsilo tragen das Walzen und im Hochsilo<br />
der Einsatz von Wasserpressen viel zum Siliererfolg<br />
bei.<br />
Silo luftdicht abschliessen<br />
Da Hefen und Schimmelpilze nur bei Luftzutritt<br />
wachsen können, kommt dem luftdichten Abdecken<br />
des Silos eine zentrale Bedeutung zu. Bei Hochsilos<br />
ist auf eine tadellose Dichtheit der Silotüren<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
(Dichtungen) zu achten. Vor dem Einsilieren ist das<br />
Gärsaftsiphon zu kontrollieren und bei Bedarf mit<br />
Wasser zu füllen, um sicher zu sein, dass nicht auf<br />
diesem Weg Luft ins Silo gelangt. Bei den Flachsilos<br />
hängt die Silagequalität, bedingt durch die grosse<br />
Oberfläche, sehr stark von der sorgfältigen Abdeckung<br />
ab. Neben UV-stabilen Folien ist auch auf eine<br />
Beschwerung mit Säcken an der Siloinnenwand und<br />
als lückenlose Querabdeckung (Abstand 2,5 m) zu<br />
achten. Zudem dürfen die Folien keine Risse und<br />
Löcher aufweisen!<br />
Bei Bedarf Siliermittel einsetzen<br />
Bei gutem Ausgangsmaterial und optimalem Anwelkgrad<br />
ist der Einsatz eines Siliermittels nicht zwingend<br />
notwendig. Bei ungünstigen Silierbedingungen – zu<br />
nasses oder zu trockenes Futter – kann durch den<br />
Einsatz des richtigen Siliermittels die Qualität verbessert<br />
werden. Die Auswahl des richtigen Siliermittels<br />
richtet sich nach der Siliereignung des Futters<br />
sowie nach der Wirkungsrichtung – Verbesserung<br />
der Gärqualität oder Vorbeugung von Nachgärungen.<br />
Zudem muss das Siliermittel in der richtigen<br />
Dosierung zudosiert und homogen im Siliergut verteilt<br />
werden.<br />
Silieren mit dem Lohnunternehmer<br />
Im benachbarten Ausland, wo die Betriebe grösser<br />
sind als bei uns, wird das Silieren oft durch Lohnunternehmer<br />
durchgeführt. Dabei werden vom Mähen,<br />
Schwaden, Ernten bis zum Verdichten im Flachsilo<br />
alle Arbeiten durch den Lohnunternehmer ausgeführt.<br />
Dadurch ist auch gewährt, dass die Silierkette<br />
aufeinander abgestimmt ist und trotz grossen Erntemaschinen<br />
das Walzen auf dem Flachsilo, das oft den<br />
Engpass darstellt, mit dem richtigen Gerät und der<br />
richtigen Person bestückt ist. Auch von den Kosten<br />
her ist ein Vollservice günstiger als die Eigenmechanisierung,<br />
was sicher auch für Schweizer Betriebe<br />
für die Zukunft ein Sparpotenzial darstellt. Wichtig<br />
ist, dass eine Grobplanung bereits im Winter und<br />
dann die Feinplanung 2 bis 3 Tage vor dem Mähen<br />
gemacht werden.<br />
15
Konzeption, Gestaltung und Produktion dieses <strong>Festführer</strong>s<br />
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
AC 01.3.09<br />
16<br />
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Begleitheft zum Film<br />
«Silieren Heute»<br />
Tipps und Tricks für den Silierprofi<br />
Auf den folgenden 16 Seiten finden Sie wertvolle<br />
Informationen rund um die Silagebereitung. Silierverfahren,<br />
Silosysteme, Silierregeln sind als Ergänzung<br />
zum aktuellen Film «Silieren Heute» aufgeführt und<br />
sollen dazu beitragen, dass die Siloqualität möglichst<br />
hoch bleibt. Der Inhalt ist eine Zusammenfassung<br />
der SVS-Merkblätter 1, 2, 3, 5, 7 und 9 sowie<br />
die ALP-Merkblätter 1 und 18 und Informationen aus<br />
dem Ordner Futterkonservierung.<br />
Die 16 Seiten können auch als Separatdruck bei<br />
SVS, Postfach 58, 5728 Gontenschwil, oder unter<br />
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Die DVD «Silieren Heute» ist ab August 2010 erhältlich<br />
und wird an alle Landw. Institutionen und<br />
Schulen verteilt.
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Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
Vorbereitung der Silos<br />
Futterreste und Schmutz sind Quellen für Neuinfektionen<br />
des frischen Futters. Deshalb sollen Silos<br />
gründlich gereinigt werden.<br />
Da die Milchsäuregärung ohne Sauerstoff ablaufen<br />
muss, sind die Hochsilos auf eine tadellose Dichtheit<br />
der Silotüren und Deckel zu prüfen. Gärsaftsiphon<br />
vor dem Einsilieren kontrollieren und wenn nötig<br />
mit Wasser füllen.<br />
Silosysteme<br />
Verschiedene Silosysteme<br />
Jedes System hat Vor- und Nachteile!<br />
Foto: Paul Müri<br />
www.silovereinigung.ch<br />
Flachsilo<br />
Mit schrägen Seitenwänden löst sich die Silage nicht<br />
von den Seitenwänden ab, die Silage kann bis an<br />
den Rand gewalzt werden und es ergeben sich neben<br />
weniger Randverlust auch weniger Fehl- und<br />
Nachgärungen.<br />
Allfälliger Gärsaft muss in eine Gärsaftrinne am tieferen<br />
Ende des Flachsilos fliessen. Diese Rinne wird<br />
von den Deckfolien beim Verschliessen des Flachsilos<br />
überdeckt, sodass Regenwasser in eine andere<br />
Rinne fliesst, beziehungsweise im umliegenden<br />
Wiesland versickern kann.<br />
Beim rationellen Arbeiten sollte eine zügige Einfahrt<br />
ohne Rangieren möglich sein. Von Vorteil ist eine<br />
befestigte Anfahrtsstrecke, auf der sich die Räder<br />
der futtereinführenden Gefährte reinigen können.<br />
Später zusätzlich gebaute Flachsilos sollten mit<br />
Vorteil nebenan liegen. Die Entnahmeseite sollte<br />
von Wind und Wetter abgekehrt sein (Nord-Ost bis<br />
Süd-West).<br />
Die Seitenwände in den Stössen und die Stellrinnen<br />
sind auszukitten. So wird auch bei starkem Regen<br />
verunmöglicht, dass Wasser in die Silo eindringt.<br />
Arbeitsablauf mit Flachsilo für Grassilagen<br />
Futter einführen:<br />
Beim Flachsilo geht das Einführen sehr speditiv, da<br />
man mit den Wagen direkt vorwärts hineinfahren und<br />
auf der ganzen Länge des Silos entladen kann.<br />
Das Pressen und Verteilen bewerkstelligt ein stark<br />
beschwerter Traktor oder Pneulader. Je älter, länger<br />
und trockener das Futter und je grösser die stündliche<br />
Einfuhrleistung, desto schwerer muss das Walzgefährt<br />
sein. Ist das Fahrzeug 10 t schwer, können<br />
rund 30 t Futter je Stunde verdichtet werden. Mit<br />
der Walzarbeit steht und fällt die Qualität der Silage<br />
17
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
im Flachsilo!<br />
In der Regel ist das Walzen der arbeitstechnische<br />
Flaschenhals. Optimal für die Qualität der Grassilagen<br />
ist, wenn das Futter möglichst kurz geschnitten<br />
ist, dadurch lässt es sich besser verteilen und verdichten.<br />
Für älteres, sperriges Futter wird der Feldhäcksler<br />
empfohlen.<br />
18<br />
Siliersysteme im Vergleich<br />
Futter zudecken:<br />
Das Zudecken erfolgt dreischichtig, und zwar unmittelbar<br />
nach dem Einfüllen.<br />
1. Einschlagen der Seitenfolien auf das Siliergut:<br />
schonen die Seitenwände und bewahren die Silage<br />
vor seitlich eindringendem Wasser und Luft. Zusätzliche<br />
Sicherheit bei Gärsaftanfall. Baufolien möglich.<br />
Hochsilo Harvestore-Silo Flachsilo Siloschlauch Rund- und Quaderballen<br />
Vorteile<br />
Vorteile<br />
Vorteile<br />
Vorteile<br />
Vorteile<br />
■ Für Eigenmechanisie- ■ Komfortable Futterent- ■ Viel Eigenleistungen ■ Sehr geringe<br />
■ Sehr geringe<br />
rung geeignet<br />
nahme mit geringem beim Bau möglich Investition für Silolager Investition für Silolager<br />
■ Etappenweises Silieren Zeitaufwand<br />
■ Hohe Schlagkraft ■ Hohe Flexibilität, nicht ■ Hohe Flexibilität, leicht<br />
ist möglich<br />
■ Mehrfachnutzung des bei überbetrieblicher ortsgebunden<br />
organisierbar, nicht<br />
■ Geringer Platzbedarf Silos durch laufende Zusammenarbeit ■ Für kleine und grosse ortsgebunden<br />
■ Auf für kleine Silo- Befüllung<br />
■ Gut geeignet für<br />
Lagervolumen<br />
■ Arbeitserleichterung<br />
volumen geeignet ■ Sommersilagefütterung Sandwich-Silage ■ Entnahme von Hand und -einsparung<br />
■ Entnahme von Hand problemlos möglich ■ Überfüllen möglich oder maschinell<br />
■ Für Restflächen und<br />
oder mit Fräse<br />
■ Für Betriebe mit hohen ■ Geringe Unfallgefahr ■ Geringe Unfallgefahr gestaffeltes Silieren<br />
■ Nasssilage grundsätz- Ansprüchen an Fütte- ■ Verträglich mit Land-<br />
geeignet<br />
lich möglich<br />
rung und Leistung schafts-/Ortsbild<br />
■ Weniger Probleme mit<br />
■ Für Sommersilage-<br />
■ Futterblöcke lagern<br />
Nachgärungen dank<br />
fütterung geeignet<br />
frostsicher<br />
Portionensilage<br />
■ Möglichkeit für Selbst-<br />
■ Zusätzliche Kapazitäten<br />
fütterung<br />
bei nicht vorhersehbarem<br />
Futteranfall<br />
■ Silage ist problemlos<br />
handelbar<br />
Nachteile<br />
■ Relativ hohe Investitionen<br />
pro m3 Nachteile<br />
■ Sehr hohe Investitio-<br />
Siloraum nen pro m<br />
■ Siloentnahmefräse<br />
mit hohen Kosten<br />
verbunden<br />
■ Handentnahme<br />
günstig, doch hohe<br />
körperliche Belastung<br />
■ Beim Bau wenig Eigenleistungen<br />
möglich<br />
■ Grosse Unfallgefahr<br />
(Gärgase, Stürze)<br />
■ Teure Entsorgung<br />
ganzer Silos<br />
3 Siloraum<br />
■ Hohe Abschreibungsund<br />
Wartungskosten<br />
für Untenentnahmefräse<br />
■ Nur für Häckselsilage<br />
geeignet<br />
■ Nicht geeignet für<br />
Nasssilagen (
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2. Ausbreiten der Innendeckfolie: Luftabdichtung gegen<br />
oben. Dünne Folien legen sich besser ans Futter<br />
an. Spezialfolien nötig.<br />
3a. Aufbringen der Zudeckfolie: Wichtig für die Dichtheit<br />
des Silos. Muss UV-stabil sein und eine gute<br />
Reissfestigkeit haben. Spezialfällen nötig. Müssen<br />
seitlich über die Wandplatten hinweg gelegt werden,<br />
damit dort kein Regenwasser eindringt.<br />
3b. Auflegen des Schutzgitters: Schützt vor Beschädigungen<br />
der Folien. Ein feines, aber sehr stabiles<br />
Kunststoffnetz, dass vor allem vor Vögeln und Krallentieren<br />
schützt. Vor grösseren Tieren und dem Betreten<br />
durch Menschen schützt ein Einzäunen des<br />
Flachsilos.<br />
4. Beschwerung: Mit Splitt oder besser Rundkiesel<br />
(kein Sand wegen Frost) gefüllte Säckchen. Sie beschweren<br />
die Folien und bewahren sie vor «Pumpen»<br />
(Luftzufuhr!), Flattern und Wegfliegen. Über dem<br />
Schutzgitter wird alle fünf Meter eine lückenlose<br />
Querabdeckung mit Säcken gelegt.<br />
Futter entnehmen:<br />
Sehr einfach und gut überbetrieblich zu bewerkstelligen<br />
mit diversen Siloentnahmegeräten, teilweise<br />
kombiniert mit dem Mischwagen. Es ist möglich,<br />
nur einmal wöchentlich Blöcke zu schneiden und<br />
an einem geeigneten Ort unter Dach zu lagern. Das<br />
tägliche Futterholen erfolgt so geschützt.<br />
Hochsilo<br />
Hochsilos stellen über viele <strong>Jahre</strong> die verbreitetste<br />
Form in der Schweiz dar. Zum Holzsilo und Beton-<br />
oder gemauertem Silo gesellten sich Stahlemail<br />
und Kunststoffsilos. Diese lösten einen regelrechten<br />
Siloraumboom aus. Der Hochsilo besticht durch<br />
geringen Platzbedarf und hohen möglichen Mechanisierungsgrad<br />
beim Befüllen mit Hochleistungsabladegebläse<br />
und Entnahmefräsen, sowie zeitsparende<br />
Verteilgeräte.<br />
Ab einer Höhe von 12 bis 18 Metern wird eine gute<br />
Selbstverdichtung im mittleren und unteren Bereich<br />
des Silos erreicht und beträgt bei guten, stabilen<br />
Silagen 220 bis 250 kg TS /m 3 Futter.<br />
Um einen genügenden täglichen Vorschub von 8 bis<br />
15 cm zu erreichen, muss der Durchmesser der Silos<br />
auf den Viehbestand angepasst sein. Ein solcher<br />
Vorschub verhindert grössere Probleme mit Nachgärungen.<br />
Legende...<br />
...<br />
...<br />
Hochsiloanlagen führen zu höheren Investitionskosten<br />
als die übrigen Verfahren. Bei den <strong>Jahre</strong>skosten<br />
sind die Unterschiede im Durchschnitt nicht so gross<br />
und werden durch Nutzungsdauer und Flexibilität<br />
(besser mehrere Behälter mit normalen Durchmessern<br />
als ein bis zwei grosse) der Anlage stark beeinflusst.<br />
Grundsätzlich eignet sich der Hochsilo für alle Silagen.<br />
Bei sehr nassen Grassilagen und treibenden<br />
Futtermitteln wie Schnitzel, Malztreber, CCM oder<br />
Feuchtgetreide ist die entsprechende Eignung beim<br />
Hersteller zu erfragen und abzusichern. Neue Siloanlagen<br />
erfüllen die statischen Anforderungen für die<br />
entsprechenden Silagen.<br />
19
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
Ballensilage<br />
Rundballen<br />
+ Leichtere Pressen brauchen weniger<br />
Traktorleistung<br />
+ Tieferer Anschaffungspreis der Pressen<br />
+ Problemloses Wickeln<br />
– Höherer Platzbedarf für Transport und Lagerung<br />
Quaderballen<br />
+ Geringere Verformung und Folienspannung<br />
+ Grössere Aufnahmefläche für Transport und<br />
Lagerung<br />
+ Einfacheres Auflösen der Ballen bei Verfütterung<br />
– Höherer Folienbedarf als bei Rundballen<br />
– Schlechter gegen eindringende Nässe geschützt<br />
Beim Pressen auf hohe Verdichtung achten: Bei<br />
Rundballenpressen beeinflusst die Bauart der<br />
Presskammer die Dichte der Ballen. Randpartien<br />
der Ballen aus Pressen mit konstanter Presskammer<br />
(Festkammerpressen) sind stärker verdichtet als der<br />
Ballenkern. Ballenpressen mit variabler Presskammer<br />
(Variokammerpressen) verdichten das Futter stärker<br />
und im ganzen Ballen gleichmässig, dies ist positiv.<br />
Zudem können bei diesen Pressen unterschiedliche<br />
Ballengrössen erzeugt werden.<br />
Quaderballenpressen verdichten das Futter stärker<br />
als Rundballenpressen, da der mechanische Druck<br />
der Pressen höher ist.<br />
Im Weiteren verdichten Grossballenpressen mit<br />
Schneidwerkzeugen das Futter stärker im Vergleich<br />
zu ungeschnittenem Material. Solche Ballen lassen<br />
sich bei der Verfütterung leichter auflösen und die<br />
Tiere fressen mehr von kurzem Futter.<br />
Hochverdichtete, gut geformte Ballen gleicher Grösse<br />
erzielt man durch breite Schwaden, welche gleichmässig,<br />
in voller Pick-up-Breite aufgenommen werden<br />
sowie durch eine angepasste Fahrweise (Tempo,<br />
Sorgfalt) beim Pressen.<br />
Ballen fachgerecht wickeln: Für einen sicheren Luftabschluss<br />
sind sechs Lagen Stretchfolie zu empfehlen,<br />
wobei 2+2+2 Lagen mit 50% Überlappung<br />
besser sind als 6×1 Lage mit <strong>75</strong>% Überlappung. Die<br />
Folien müssen luftundurchlässig, UV-stabilisiert, gut<br />
dehnbar und klebefest sein. Die Vorspannung sollte<br />
60 –70 % betragen. Weisse Folien erfüllen die me-<br />
20<br />
chanischen Anforderungen zwar am besten, stören<br />
aber bei der Lagerung im Freien oft das Landschaftsbild.<br />
Dunkle Folien erwärmen sich an der Sonne etwas<br />
stärker.<br />
Zur Förderung der optimalen Silagequalität und<br />
Verhinderung von Fehlgärungen sollten Grossballen<br />
innerhalb von zwei bis vier Stunden gewickelt<br />
werden.<br />
Sorgfältig transportieren: Auch mit speziellen, hydraulischen<br />
Ballenzangen und bei schonendem<br />
Transport lassen sich Folienverletzungen nicht immer<br />
ausschliessen. Vorteilhaft erweisen sich in dieser<br />
Beziehung Quaderballen, da deren Aufnahmefläche<br />
grösser ist als bei Rundballen und die Folienspannung<br />
durch die geringere Verformung der Ballen<br />
kleiner ist.<br />
Stationär Wickeln: Das Wickeln am endgültigen<br />
Lagerort reduziert die mögliche Beschädigung der<br />
Folien. Es verlängert aber die Dauer zwischen dem<br />
Pressen und Wickeln der Ballen. Andernfalls gewickelte<br />
Ballen sofort nach dem Wickeln transportieren,<br />
dadurch behalten sie besser ihre Form. Gewickelte<br />
Ballen nicht auf Stoppeln oder Kies fallen lassen,<br />
dies verursacht erste Löcher.<br />
Lagern auf befestigtem Untergrund<br />
Die Lagerung der Ballen ist verboten in Grundwasserschutzgebieten,<br />
in der Nähe von Bächen, auf ökologischen<br />
Ausgleichsflächen und im Wald. Im Freien auf<br />
bewachsenem Boden ist die Lagerung zwar gestattet,<br />
aber nicht zu empfehlen (Folienschäden durch<br />
Mäuse, Vögel, spielende Kinder, Vandalen sowie
www.silovereinigung.ch<br />
Beeinträchtigung des Landschaftsbildes). Ballensilage<br />
sollte deshalb an wenig exponierten Standorten<br />
oder auf befestigten Flächen, direkt auf dem Betrieb,<br />
stirnseitig auf trockenem und sauberem Untergrund<br />
gelagert werden. Der Lagerplatz sollte das ganze Jahr<br />
zugänglich sein. Aus Sicherheitsgründen sollten nicht<br />
mehr als zwei Lagen Rundballen stirnseitig aufeinander<br />
gestapelt werden.<br />
Durch Löcher in der Folie dringt Luft in die Ballen<br />
ein. Dies wirkt sich negativ auf die Silagequalität<br />
aus, fördert die Schimmelbildung und kann zu teilweisem<br />
Verderb der Silage führen. Eine regelmässige<br />
Kontrolle der Ballen und das Verkleben entdeckter<br />
Löcher sind wichtig.<br />
Werden die Ballen im Freien gelagert, sollten sie<br />
mit einem engmaschigen Schutznetz abgedeckt oder<br />
eingezäunt werden, um sie für Tiere unzugänglich<br />
zu machen.<br />
Ballensilage nach dem Öffnen rasch verfüttern:<br />
Quaderballen lassen sich einfacher auflösen als<br />
Rundballen, da das Futter paketweise gepresst wird.<br />
Rundballen mit langem Futter lassen sich von Hand<br />
oft schwer auflösen. Im Handel sind Abwickelgeräte<br />
erhältlich, welche diese Arbeit erleichtern.<br />
Um Nachgärung und Schimmelbildung zu vermeiden,<br />
sollte ein Ballen innerhalb einer Woche verfüttert<br />
werden.<br />
Weitere wichtige Punkte: Die alten Ballenfolien sind<br />
zu recyclieren! Eine offene Verbrennung im Freien ist<br />
gesundheitsschädigend und verboten.<br />
Verfahren, um Mais, Malz oder Pressschnitzel in<br />
Grossballen zu wickeln, sind vorhanden. In der<br />
Regel handelt es sich um stationäre Systeme einzelner<br />
Lohnunternehmer. Das Pressen und Wickeln<br />
erfolgt am gleichen Ort, meist auf dem Betrieb.<br />
Pressschnitzel und Malztreber werden z. T. direkt in<br />
den Zuckerfabriken beziehungsweise Brauereien mit<br />
Industriepressen in Ballen gepresst und gewickelt.<br />
Andere Unternehmen haben sich darauf spezialisiert,<br />
Silomais- oder Mischsilagen (z.B. Mais und Pressschnitzel)<br />
zu pressen und zu wickeln. Die Ballen<br />
sind hoch verdichtet, haben ein hohes Gewicht (ca.<br />
1‘200 kg) und sind bei guter Qualität gut lager- und<br />
handelbar.<br />
Silowurst oder Siloschlauch<br />
Die Silowurst erfährt international und vor allem in<br />
den USA einen enormen Aufschwung. Verschiedene<br />
neue Pressen ermöglichen eine genügende Verdichtung<br />
auch von Grassilage. Zudem kommen auch<br />
Pressen mit kleinerem Durchmesser vermehrt zum<br />
Einsatz. Auch bei der Silowurst gilt es, entsprechende<br />
Vorschübe einzuhalten. Ratsam sind im Winter<br />
rund 1 m pro Woche und im Sommer 2 m. Hauptsächlich<br />
werden aber Silomais und Pressschnitzel<br />
in Siloschläuche gepresst. Die Silowurst soll, um<br />
eine mechanisierte Entnahme zu ermöglichen, auf<br />
einem kiesbefestigten Platz angelegt werden. Vielerorts<br />
empfiehlt es sich, die Folien zusätzlich mit<br />
Schutzgittern oder Vlies vor Beschädigungen durch<br />
Tiere zu schützen.<br />
Silowürste verursachen nur geringe Investitionen für<br />
die Lagerung.<br />
Silierregeln für Grassilage<br />
Hochwertiges Futter<br />
im richtigen Zeitpunkt schneiden<br />
Das Futter muss nährstoffreich und im besten Alter<br />
sein. Der erste Schnitt erfolgt daher im Stadium Beginn<br />
Rispenschieben der Gräser beziehungsweise in<br />
der Vollblüte von Löwenzahn. Die folgenden Schnitte<br />
sind danach im Abstand von 4 bis 5 Wochen zu<br />
silieren.<br />
Altes, grobstängeliges und rohfaserreiches Futter<br />
lässt sich nur schlecht verdichten. Weissklee und<br />
Kräuter lassen sich nicht schlechter silieren als Gräser,<br />
sofern die Pflanzen mit ähnlichem Trockensub-<br />
21
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
stanzgehalt und ohne Verschmutzung (lückenhafte<br />
Bestände) einsiliert werden.<br />
Nur sauberes Futter silieren<br />
Mit der Verschmutzung des Futters (Mäusehaufen,<br />
Güllereste) gelangen Buttersäurebakterien in den<br />
Silo, welche für die Fehlgärungen und den üblen Geruch<br />
verantwortlich sind. Daher: Wiesen im Frühling<br />
abschleppen und walzen. Mähwerke bei der Ernte<br />
richtig einstellen (Mähtiefe 7 cm über der Boden-<br />
oberfläche bzw. Abstand zwischen Klinge und Boden<br />
(auf Betonboden gemessen) 35 mm. Dies entspricht<br />
einer Stoppellänge von ca. 65 mm). Durch einen zu<br />
tiefen Schnitt wird die Grasnarbe beschädigt, was<br />
zwangsläufig zu einem verzögerten Nachwuchs sowie<br />
einer Verunkrautung der Wiesen führt. Zudem wird<br />
der Einsatz von Kreiselheuer, Schwader und Ladewagen<br />
erschwert und das Futter stärker verschmutzt.<br />
Beim Mähen zuwarten, bis das Futter abgetrocknet<br />
ist. Zett- und Schwadmaschinen sowie Pickup bei<br />
der Ernte richtig einstellen.<br />
Abtrocknungsverlauf mit und ohne Aufbereitung<br />
(schematisch nach FAT)<br />
Futter anwelken<br />
Der optimale Anwelkgrad liegt zwischen 35 und 45%<br />
Trockensubstanz (TS). Bei Harvestoresilos wird in<br />
der Regel ein höherer TS-Gehalt von 50 bis 60%<br />
angestrebt. Zur Niedrighaltung der Atmungsverluste<br />
sollte die Anwelkphase nicht mehr als zwei Trocknungstage<br />
betragen.<br />
Mit dem Anwelken des Futters wird der Zucker aufkonzentriert.<br />
Dadurch werden die Lebensbedingungen<br />
für die Milchsäurebakterien verbessert und diejenigen<br />
der Gärschädlinge verschlechtert. Dies fördert<br />
22<br />
TS-Gehalt<br />
aufbereitet<br />
nicht aufbereitet<br />
siliert<br />
Trocknungszeit<br />
(ohne Nachtstunden)<br />
die Milchsäuregärung und verbessert die Gärqualität<br />
der Silagen. Zudem werden die Gärsaftverluste reduziert<br />
und die Tiere fressen angewelkte Silage lieber<br />
und in grösseren Mengen. Damit lässt sich mehr<br />
Milch aus dem Grundfutter produzieren. Kosten werden<br />
dabei ebenfalls gespart, weil das Futter leichter<br />
ist beim Einführen und sich pro Kubikmeter Siloraum<br />
mehr TS Futter lagern lässt.<br />
Die Wasserabgabe wird durch den Einsatz von Aufbereitern<br />
beschleunigt. In blattreichem Futter arbeiten<br />
Walzenaufbereiter schonender.<br />
Sickersaft<br />
Fehlgärungen<br />
Silierzusatz nötig<br />
optimaler Anwelkbereich<br />
20% TS 30% TS 35% TS 40% TS 45% TS 50% TS<br />
Bei ungünstiger Witterung ist es besser, nicht oder<br />
nur leicht anzuwelken und ein Siliermittel einzusetzen,<br />
als auf eine Wetterbesserung zu warten. Mit<br />
zunehmendem Alter nehmen der Nährwert und die<br />
Gärqualität ab. Regennasses Futter darf nicht einsiliert<br />
werden (Silostürze).<br />
Zu stark angewelktes Futter lässt sich allerdings<br />
weniger gut verdichten und ist somit anfälliger auf<br />
Nachgärungen und Schimmelbildung. In diesem Fall<br />
muss das Futter kurz geschnitten werden und der<br />
Silo absolut luftdicht sein.<br />
15% TS Gras frisch gemäht<br />
20 – 25% TS Beim Auspressen des Futters<br />
werden die Hände nass,<br />
das Futter tropft.<br />
Der Futterknäuel bleibt nach dem<br />
Loslassen unverändert gepresst.<br />
30% TS Erst beim Auswinden werden<br />
die Hände noch deutlich feucht.<br />
Der Futternknäuel dehnt sich<br />
langsam aus.<br />
35% TS Nach starkem Auspressen und<br />
Winden ist nur noch ein leichtes<br />
Feuchtegefühl auf den Händen<br />
wahrzunehmen.<br />
Der Futterknäuel dehnt sich sofort<br />
aus.<br />
40 – 45% TS Auch bei sehr kräftigem Auswinden<br />
bleiben die Hände trocken.<br />
Handmethode zum Abschätzen des Anwelkgrades<br />
Schimmel-<br />
bildung<br />
Nachgärung
www.silovereinigung.ch<br />
Ungünstige<br />
Silierverhältnisse<br />
Normale<br />
Silierverhältnisse<br />
wechselhaftes Wetter mindestens 1 Tag<br />
schönes Wetter<br />
nicht luftdichte Silos luftdicht abgedeckte<br />
Silos oder gut<br />
gewickelte Ballen<br />
älteres, sperriges junges, sauberes<br />
oder leicht<br />
Futter<br />
verschmutztes Futter,<br />
nur geringe<br />
Bearbeitung<br />
Ladewagen oder<br />
Ballenpresse mit<br />
keinen oder wenig<br />
Messern<br />
Futter schlecht<br />
im Silo verteilt<br />
leicht anwelken<br />
20 – 35% TS<br />
Ladewagen oder<br />
Ballenpresse mit<br />
vielen Messern<br />
gute Verteilung<br />
im Silo<br />
normal anwelken<br />
35 – 45% TS<br />
Günstige<br />
Silierverhältnisse<br />
mindestens 2 Tage<br />
schönes Wetter<br />
luftdicht abgedeckte<br />
Silos oder gut<br />
gewickelte Ballen<br />
junges, sauberes<br />
Futter<br />
Exakthäcksler<br />
gute Verteilung und<br />
Verdichtung im Silo<br />
(Wasserpresse)<br />
normal oder etwas<br />
stärker anwelken<br />
möglich<br />
35 – 50% TS<br />
Anwelkgrad und Siliertechnik den Betriebsverhältnissen anpassen<br />
Siliergut zerkleinern, zügig einsilieren und<br />
gut verdichten<br />
Kurz geschnittenes oder gehäckseltes Futter lässt<br />
sich stärker verdichten und die Luft wird schneller<br />
aus dem Silo verdrängt. Dadurch wird die Milchsäuregärung<br />
gefördert und das Risiko von Nachgärungen<br />
vermindert. Bei Häcksellängen bis 2 cm bleibt<br />
die Struktur des Futters erhalten.<br />
Für eine leichte Entnahme ist kurzgeschnittenes und<br />
richtig verteiltes Futter nötig. Dies bietet auch die<br />
besten Voraussetzungen für einen erwünschten Gärverlauf.<br />
Zudem fördert die intensive Zerkleinerung<br />
sowie das Mähen mit Mähaufbereitern die Gärung.<br />
richtig<br />
falsch<br />
falsch<br />
Die ratenweise Silobefüllung fördert die Gärschädlinge.<br />
Im Flachsilo ist das Walzen ein Muss und im Hochsilo<br />
ist der Einsatz von Wasserpressen angezeigt.<br />
Silos luftdicht abschliessen<br />
Da Hefen und Schimmelpilze nur bei Luftzutritt wachsen<br />
können, kommt dem luftdichten Abdecken des<br />
Silos eine zentrale Bedeutung zu. Deshalb ist es<br />
wichtig, dass vor dem Silieren die Dichtheit des Silos<br />
überprüft wird. Flachsilos sorgfältig mit UV-stabilen<br />
Folien ohne Löcher abdecken und mit Säcken beschweren.<br />
Auf ausreichende Entnahme achten<br />
Silos sollten frühestens 4 bis 6 Wochen nach dem<br />
Einsilieren geöffnet werden. Damit das Risiko von<br />
Nachgärungen unter Kontrolle gehalten werden<br />
23
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
kann, muss die Silogrösse dem Tierbestand angepasst<br />
sein. Die Entnahmeschicht im Hochsilo mit<br />
einer Silofräse sollte im Winter 7–10 cm betragen, im<br />
Sommer mindestens 10 –20 cm. Bei Handentnahme<br />
grössere Schichten anstreben. Im Flachsilo sollte der<br />
Vorschub pro Woche im Winter 1 Meter betragen, im<br />
Sommer 15 Meter. Bei Ballensilage sollte ein Ballen<br />
innerhalb einer Woche verfüttert werden. Bei Problemen<br />
mit Nachgärungen die tägliche Entnahmemenge<br />
erhöhen und/oder die Silage mit Propionsäure bis 1<br />
m Tiefe behandeln.<br />
Legende<br />
Legende<br />
Nach Bedarf Siliermittel einsetzen<br />
Siliermittel helfen den Gärprozess optimal steuern<br />
und minimieren das Risiko von Fehlgärungen und<br />
Verlusten. Sie sind kein Ersatz für schlechtes Ausgangsmaterial<br />
oder unsorgfältige Siliertechnik.<br />
Die Siliermittel wirken nur dort, wo sie hin gelangen.<br />
Genaue Dosierung und eine exakte Verteilung des<br />
Siliermittels sind entscheidend für den Siliererfolg.<br />
Dies geschieht am besten mit einem Dosiergerät.<br />
Bei trockenerem Ausgangsmaterial ist der flüssigen<br />
Anwendung der Vorzug zu geben. Zudem wirken die<br />
flüssig applizierten Milchsäurebakterien-Impfzusätze<br />
schneller und führen dadurch zu einer deutlich rascheren<br />
pH-Absenkung.<br />
Bei den Milchsäurebakterien-Impfzusätzen sind das<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum und die Lagerungsbedingungen<br />
(Kühlschrank oder kühler, trockener Ort) zu<br />
beachten.<br />
Die Geräte nach dem Siliermitteleinsatz reinigen, um<br />
Korrosion vorzubeugen.<br />
24<br />
Rohfasergehalt, % i. TS<br />
35<br />
33<br />
31<br />
29<br />
27<br />
25<br />
23<br />
21<br />
19<br />
17<br />
junges Futter altes Futter<br />
Säuren und<br />
Siliersalze<br />
Liste A<br />
Schema zur Siliermittelwahl bei Gras<br />
Einige weitere wichtige Punkte:<br />
Auf das Nachfüllen der Silos mit nasser Herbstsilage<br />
sollte möglichst verzichtet werden. Normal<br />
angewelkte Frühjahrs- oder Sommersilage (30 bis<br />
45% TS) ist immer trockener als das Siliergut vom<br />
Herbst (gilt für Zwischenfutter, feuchten Silo mais,<br />
Rübenblätter und Rübenschnitzel). Frischer Saft des<br />
Herbstfutters sickert nach unten und schädigt die<br />
obersten 10 bis 50 cm der guten, abgesetzten Silage<br />
bis zur Wertlosigkeit.<br />
Malztreber<br />
Säuren und<br />
Siliersalze MSB (homo)<br />
Siliersalze oder + Zucker<br />
Liste A<br />
MSB (homo)<br />
+ Zucker<br />
Liste A<br />
Liste A, falls<br />
genügend<br />
Vorschub<br />
MSB MSB<br />
(homo) (homo)<br />
Liste A<br />
ohne Zusatz, MSB<br />
wenn gute (hetero)<br />
Bedingungen Liste B<br />
Säuren, Siliersalze<br />
oder oder Kombiprodukte<br />
Liste B<br />
15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65<br />
zu nass<br />
TS-Gehalt, %<br />
ideal zu trocken<br />
Probleme<br />
Buttersäuregärung<br />
Probleme<br />
Nachgärungen<br />
Malztreber sind ein qualitativ hochwertiges, pflanzliches<br />
Nebenprodukt der Bierherstellung, welches<br />
sich als pflanzliches Eiweissfutter optimal in die<br />
Rationengestaltung landwirtschaftlicher Nutztiere<br />
integrieren lässt. Frische, silierte oder getrocknete<br />
Malztreber sind ein schmackhaftes, eiweissreiches<br />
Ergänzungsfutter, welches von Rindvieh, Schafen,<br />
Ziegen und Pferden gerne gefressen wird.<br />
Silieren:<br />
Frische Malztreber sollten aus Qualitätsgründen<br />
innerhalb weniger Tage verfüttert werden. Ist ein<br />
regelmässiger Bezug frischer Malztreber direkt ab<br />
Brauerei nicht möglich, bietet sich für Silobetriebe<br />
das Silieren der Malztreber an. Dabei sind folgende<br />
Zusammenhänge zu berücksichtigen: Da die in<br />
der Maische verzuckerte Stärke der Braugerste in<br />
der flüssigen Lösung bleibt und im Gärprozess der<br />
Bierherstellung vergoren wird, enthalten Malztreber<br />
nur wenig vergärbaren Restzucker und einen relativ
www.silovereinigung.ch<br />
hohem Gehalt an Eiweiss und Fett. Obwohl dieses<br />
Ungleichgewicht der Inhaltsstoffe für die gewünschte<br />
intensive Milchsäuregärung nicht optimal ist, lassen<br />
sich Malztreber, in der Regel unter Einhaltung einiger<br />
Merkpunkte (vgl. Kasten), einfach und mehrheitlich<br />
ohne Silierzusätze silieren.<br />
Silagequalität:<br />
Mit der beschriebenen Vorgehensweise ist es möglich,<br />
eine Trebersilage von guter Qualität, mit gewünschtem<br />
Milchsäure-/Essigsäureverhältnis und<br />
optimalem pH-Wert zu erzeugen. Trotz des oft beachtlichen<br />
Saftabflusses betragen die unvermeidlichen<br />
Nährstoffverluste selten mehr als 5%. Um die<br />
Qualität von Trebersilage nicht im Nachhinein negativ<br />
zu beeinflussen, müssen dem Silo bei der Futterentnahme<br />
täglich ausreichende Mengen entnommen<br />
werden (d.h. mindestens 7 cm im Hochsilo bzw. mindestens<br />
1m Vorschub pro Woche im Flachsilo). Wo<br />
dies nicht garantiert werden kann, z.B. in kleinen<br />
Tierbeständen, bewähren sich eher Siloballen oder<br />
in luftdichte Säcke abgefüllte Malztreber. Bei Bedarf<br />
kleiner täglicher Mengen steht der regelmässige<br />
Treberbezug (z.B. 1–2 Mal pro Woche), frisch ab<br />
Brauerei im Vordergrund.<br />
Legende...<br />
Legende...<br />
Merkpunkte zur Silierung von Malztreber<br />
• Zu silierende Malztreber auf sauberem Transportfahrzeug<br />
rasch zum Silo transportieren. Treber<br />
nicht auskühlen lassen (noch warm silieren) und<br />
auf dem Transport nicht verregnen lassen.<br />
• Silobehälter in einem Mal füllen (keine Nachfüllung)<br />
und für einen ausreichenden Abfluss des<br />
anfallenden Sickersaftes sorgen (Silo-Drainage<br />
einrichten).<br />
• Um eine rasche Auskühlung der Malztreber im<br />
Silo zu erreichen (geringere Gärverluste), keine zu<br />
grossen Silos verwenden (Hochsilo-Durchmesser<br />
unter 3,5 m bzw. Schichthöhe im Flachsilo unter<br />
2 m).<br />
• Zügig arbeiten, eingefüllte Treber luftdicht abdecken<br />
(Plastikfolie) und gleichmässig beschweren<br />
(z.B. Sandsäcke). Luftzutritt führt rasch zu Schimmelbesatz<br />
und Verderb der Silage.<br />
• Trebersilage mindestens 3 Wochen gären und ruhen<br />
lassen. Bei langer Silage-Lagerdauer (über 6<br />
Monate) bereits beim Einsilieren wirksame Siliermittel<br />
(vgl. Siliermittelliste) einsetzen. Vom Zusatz<br />
von Viehsalz ist abzuraten; Viehsalz ist kein geeignetes<br />
Siliermittel.<br />
• Für die Verfütterung ist die Silage täglich frisch zu<br />
entnehmen. Dabei ist die Silage gleichmässig glatt<br />
von der Oberfläche abzunehmen. Tiefere Schichten<br />
nicht auflockern (Gefahr von Nachgärungen<br />
«Erwärmung» und nachfolgendem Verderb).<br />
Weitere wichtige Punkte:<br />
Frische Malztreber sollten nach Möglichkeit innerhalb<br />
weniger Tage (Winter: max. 1 Woche; Sommer: max.<br />
3–4 Tage) verfüttert werden.<br />
Bei schlechten Siliervoraussetzungen sind Siliermittel<br />
oft zu empfehlen: z.B. verregnete Malztreber<br />
oder bereits ausgekühlte Treber. Bei einer Lagerung<br />
der Trebersilage von über 6 Monaten braucht es<br />
Siliermittel.<br />
In erster Linie sind chemische Siliermittel für dieses<br />
Einsatzgebiet geeignet.<br />
Bei sorgfältiger Silierung können Malztreber über<br />
Monate als Zusatzfutter eingesetzt werden. Das Einmischen<br />
von Trockenschnitzel, Mais oder Luzerne<br />
reduziert den Saftanfall. Zunehmend werden solche<br />
Silagen auch als Rundballen konserviert oder in luftdichte<br />
Säcke (BigBags) abgepresst.<br />
25
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
Silierregeln für Mais<br />
Mais im richtigen Zeitpunkt schneiden<br />
Sortenwahl und Saatzeitpunkt: Die Frühreife, der Trockensubstanzertrag<br />
und die Verdaulichkeit der ganzen<br />
Pflanze (Kolben, Stängel und Blätter) sind die<br />
wichtigsten Kriterien für die Sortenwahl. Im Weiteren<br />
verhindert eine gute Standfestigkeit Verluste durch<br />
nicht geerntete Pflanzen und die Verschmutzung des<br />
Erntegutes. Verschmutzungen führen oft zu Fehlgärungen!<br />
Die Sorten sollten zudem über eine gute<br />
Resistenz gegen Beulenbrand verfügen.<br />
Je nach Anbauzone (sehr günstig, günstig, mittel,<br />
Grenzlagen bis etwa <strong>75</strong>0 m ü. M.) wählt man eine<br />
Sorte der geeigneten Reifegruppe. Die Saat soll gegen<br />
Ende April, Anfang Mai erfolgen. Bei späterem<br />
Saattermin (bis Ende Mai) nimmt der Ertrag zwar nur<br />
leicht ab, es besteht aber das Risiko, dass der Mais<br />
den optimalen Reifegrad nicht erreicht.<br />
Je nach Sortentyp kann die Restpflanze unterschiedlich<br />
aussehen. Sorten mit lange grün bleibender<br />
Restpflanze (Stay-green-Typen) sind vor allem für<br />
trockenere Lagen von Vorteil. Im Vergleich zu synchron<br />
abreifenden Sorten bleiben die Maispflanzen<br />
länger vital, was die Einhaltung des gewünschten<br />
TS-Gehaltes erleichtert. Auf niederschlagsreichen<br />
Standorten ist eine lang grün bleibende Pflanze in<br />
feuchten <strong>Jahre</strong>n eher von Nachteil. Die Silomaisernte<br />
wird erschwert. Stay-green-Sorten sind weder eine<br />
Garantie für hohe Energiegehalte noch für weniger<br />
Probleme mit Nachgärungen.<br />
Optimales Erntestadium von Silomais: Der optimale<br />
Erntezeitpunkt «Stadium Teigreife» richtet sich nach<br />
dem Reifezustand des Kolbens beziehungsweise<br />
der Reife der Körner. Er ist dann erreicht, wenn die<br />
wichtigsten Inhaltsstoffe, vor allem die Stärke, ihr<br />
Maximum erreicht haben und der Kolben einen TS-<br />
Gehalt von 50 – 60% aufweist. Der TS-Gehalt der<br />
Ganzpflanze beträgt dann 30 –35 %.<br />
• Vorteile bei Ernte im Stadium Teigreife: gute Bedingungen<br />
für Milchsäuregärung, kein Gärsaft,<br />
gute Verdichtbarkeit, hoher Energieertrag und<br />
hohe Verdaulichkeit, hoher TS-Verzehr.<br />
• Zu frühe Ernte: Der Kolben ist nicht voll ausgebildet<br />
und ein tieferer Ertrag ist zu erwarten. Zudem<br />
26<br />
höhere Konservierungsverluste, da zusätzliche<br />
Verluste durch Gärsaft entstehen.<br />
• Zu späte Ernte: Der TS-Gehalt in der Restpflanze<br />
nimmt stark zu. Die harten, sperrigen Stängel lassen<br />
sich weniger gut verdichten. Dadurch erhöhtes<br />
Risiko von Fehl- und Nachgärungen, schlechtere<br />
Verdaulichkeit und geringerer Futterverzehr.<br />
Schätzung des Reifegrades von Silomais mit der Fingernagelprobe<br />
Reife TS-Gehalt<br />
Ganzpflanze<br />
%<br />
TS-Gehalt<br />
Kolben<br />
%<br />
Bemerkungen<br />
Milchreife 20 – 25 unter 35 Korn leicht zerdrückbar,<br />
spritzt. Korn milchig.<br />
Blätter und Spindeln grün.<br />
Beginn<br />
Teigreife<br />
25 – 30 35 – 50 Korn teigig, am Spindel-<br />
ansatz noch feucht.<br />
Teigreife 30 – 35 50 – 60 Korn teigig bis mehlig.<br />
Korn mit Fingernagel<br />
noch ritzbar.<br />
Vollreife<br />
(Druschreife)<br />
Mit der Fingernagelprobe<br />
kann der Reifegrad<br />
des Silomaises<br />
bestimmt werden.<br />
über 35 über 60 Korn glasig, nicht mehr<br />
ritzbar. Blätter und Lieschen<br />
trocken und spröde.<br />
Der Abreifungsprozess von Mais richtet sich nach<br />
Saattermin, Sortenwahl (Reifegruppe) und im Speziellen<br />
nach der Witterung (Temperatur und Niederschläge).<br />
Die Ernte im optimalen Stadium kann<br />
sich deshalb von Jahr zu Jahr verschieben. Je nach<br />
klimatischen Bedingungen kann der TS-Gehalt in der<br />
ganzen Pflanze um 0,2 bis 0,5%-Punkte pro Tag<br />
zunehmen.<br />
Um den Mais im optimalen Stadium silieren zu können,<br />
ist die Entwicklung der Maispflanzen (bei Staygreen-Sorten<br />
besonders der Kolben) auf dem Feld<br />
regelmässig zu kontrollieren.<br />
Mit der Variation der Schnitthöhe kann der Energiegehalt<br />
beeinflusst werden. Die untersten Stängelteile<br />
weisen einen hohen Rohfasergehalt und entsprechend<br />
einen tiefen Energiegehalt auf.
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Siliergut zerkleinern, zügig einsilieren<br />
und gut verdichten<br />
Der Häcksler muss gut eingestellt und die Messer<br />
müssen geschliffen sein, damit auch die Blätter und<br />
Lieschen exakt und sauber geschnitten werden.<br />
Häcksellängen: im optimalen Stadium 6 –8 mm, bei<br />
Einsatz von Häckslern mit Reibboden 7–10 mm, bei<br />
unreifem Mais 8–10 mm ohne Reibboden, bei überreifem<br />
Mais 5– 6 mm mit Reibboden.<br />
Legende...<br />
Bei Entnahme mit Silofräse jeweils die höheren<br />
Häcksellängen wählen. Bei zu geringer Häcksellänge<br />
(unter 5 mm) wird die Struktur der Silagen negativ<br />
beeinflusst!<br />
Die Verdichtung spielt eine zentrale Rolle, um Nachgärungen<br />
zu vermeiden. Besonders die Rand- und<br />
obersten Schichten weisen oft eine ungenügende<br />
Verdichtung auf. Maissilagen sollten eine Dichte<br />
von über 220 kg TS pro m 3 aufweisen. Der grösste<br />
Einfluss auf die Verdichtung der Silage hat beim<br />
Flachsilo die Walzarbeit. In der Praxis liegt hier oft<br />
das grösste Problem, da mit leistungsfähigen Häckslern<br />
die Walzarbeit immer mehr zum schwächsten<br />
Glied der Silierkette wird. Die korrekte Verdichtung<br />
des Siliergutes (Walzen im Flachsilo, Verteilen des<br />
Einfüllkegels im Hochsilo) darf jedoch trotz Zeitdruck<br />
nicht vernachlässigt werden.<br />
Die Silos sind zügig und ohne Unterbruch zu füllen<br />
und anschliessend luftdicht zu verschliessen oder<br />
mit Folie abzudecken.<br />
Silos luftdicht abschliessen<br />
Mais ist aufgrund der hohen Energiekonzentration<br />
sehr anfällig auf Nacherwärmung und Schimmelbil-<br />
dung. Aus diesem Grund ist der luftdichte Abschluss<br />
der Silage bei Mais besonders wichtig.<br />
Auf ausreichende Entnahme achten<br />
Silo erst 6 bis 8 Wochen nach dem Einsilieren öffnen.<br />
Hochsilo: bei Winterfütterung täglich mindestens 7<br />
cm, bei Sommerfütterung 15 cm Silage entnehmen<br />
(mit Silofräsen auch etwas weniger).<br />
Flachsilo: bei Winterfütterung Vorschub von 1 m pro<br />
Woche, bei Sommerfütterung 1,5 m pro Woche.<br />
Achtung: Keine Auflockerung der verbleibenden<br />
Futterschicht. Bei Einsatz von Silofräse und Futtermischwagen<br />
Vermusung der Silage vermeiden!<br />
Nach Bedarf Siliermittel einsetzen<br />
Für Maissilagen braucht es im Normalfall zur Förderung<br />
der Milchsäuregärung keine Siliermittel.<br />
Hingegen kann der Einsatz von Siliermitteln zum<br />
Vorbeugen von Nachgärungen in folgenden Fällen<br />
angebracht sein: bei Mais mit hohen TS-Gehalten;<br />
bei Mais, der nach der Ernte weit transportiert wird;<br />
bei Silomais, der für die Sommerfütterung vorgesehen<br />
ist.<br />
Für diesen Anwendungsbereich zeigen vor allem<br />
chemische Produkte eine gute Wirksamkeit. Die<br />
homofermentativen Milchsäurebakterien-Impfzusätze<br />
zeigen eine ungenügende Wirkung zur Vermeidung<br />
von Nachgärungen. Die Gärqualität der Silagen wird<br />
durch diese Zusätze zwar verbessert, die behandelten<br />
Silagen sind jedoch oft anfälliger gegenüber<br />
Nachgärungen. Neuerdings gibt es Milchsäurebakterien-Impfzusätze,<br />
sogenannte heterofermentative<br />
MS-Stämme, die neben Milch- auch Essigsäure bilden<br />
und dadurch eine gute Wirkung zum Vorbeugen<br />
von Nachgärungen haben.<br />
Einige weitere wichtige Punkte:<br />
Mit Beulenbrand befallene Pflanzen weisen einen<br />
Minderertrag (besonders verminderter Kolbenertrag),<br />
höhere Rohprotein- und tiefere Zuckergehalte auf.<br />
Ihre Silierbarkeit wird dadurch verschlechtert. Zudem<br />
ist der Befall an Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen<br />
erhöht, was zu einer stärkeren Anfälligkeit für<br />
Nachgärungen führt. Eine direkte gesundheitliche<br />
27
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
Gefährdung der Tiere durch die Verfütterung von<br />
beulenbrandhaltiger Silage ist weniger zu befürchten.<br />
Allerdings treten oft Sekundärinfektionen mit<br />
Schimmelpilzen auf, welche ihrerseits die Gesundheit<br />
der Tiere negativ beeinflussen können.<br />
Die Gefahr einer Schimmelpilz- und Mykotoxinkontamination<br />
beginnt mit der Pflanzenentwicklung im<br />
Feld (geschädigte Pflanzen durch Krankheiten oder<br />
Hagel) und setzt sich bei der Lagerung fort. Auf dem<br />
Feld verursachen Fusarienpilze Auflaufkrankheiten,<br />
Wurzel-, Stängel- und Kolbenfäulen. Häufig sind abgestorbene<br />
Pflanzenteile mit Fusarientoxinen angereichert,<br />
die während der Silierung erhalten bleiben.<br />
Mit steigendem TS-Gehalt der Restpflanze ist mit einer<br />
höheren Menge an Mykotoxinen zu rechnen. Bei<br />
Luftzutritt im Silo entwickeln sich hauptsächlich Arten<br />
der Pilzgattungen Penicillium und Aspergillus. Am<br />
häufigsten vertreten ist der Pilz Penicillium roqueforti<br />
mit seinen kugelförmigen Schimmelnestern, der in<br />
der Lage ist, über mehrere Monate ohne Luft im Silo<br />
zu überleben. Schimmelpilze bilden verschiedene Arten<br />
von Pilzgiften (Mykotoxine), die die Gesundheit<br />
der Tiere gefährden. Keine verschimmelte Silage<br />
verfüttern!<br />
28<br />
Silomais kann gut mit Pressschnitzeln oder rohen<br />
Kartoffeln einsiliert werden. Die Mischung muss<br />
einen TS-Gehalt von über 30 % erreichen, damit<br />
keine Verluste durch Gärsaft entstehen. Besonders<br />
bei trockenem Silomais lassen sich durch den Zusatz<br />
von Pressschnitzeln und Kartoffeln die Silagen<br />
besser verdichten und die Gefahr von Nachgärungen<br />
vermindern. Der Anteil an Pressschnitzeln kann bis<br />
50% und bei Kartoffeln bis 30% betragen.<br />
Pressschnitzel<br />
Der TS-Gehalt der Pressschnitzel beträgt rund 24%.<br />
In der Fütterung sind sie aufgrund des Energiegehaltes,<br />
der hohen Verdaulichkeit, der geringen Struktur<br />
und der pansenphysiologischen Wirkung mit Kraftfutter<br />
vergleichbar.<br />
Die Pressschnitzel verderben sehr schnell. Sie lassen<br />
sich nur wenige Tage lagern. Deshalb müssen sie<br />
rasch konserviert werden, dafür kommt neben der<br />
Trocknung in erster Linie die Silierung in Frage.
www.silovereinigung.ch<br />
Transport:<br />
Die Pressschnitzel gelangen von der Schnitzelpresse<br />
direkt in den Bahnwagen bzw. Stras-senanhänger.<br />
Die hohen Temperaturen verleihen den Pressschnitzeln<br />
einen vorübergehenden Schutz vor Verderb, den<br />
es durch rasches Handeln auszunützen gilt.<br />
Der Transport von der Fabrik bis zum Landwirt muss<br />
zügig und direkt erfolgen. Jedes Umladen führt zu<br />
einer Abkühlung der Schnitzel und wirkt sich negativ<br />
auf die Qualität aus. Saubere Wagen sind eine<br />
Voraussetzung für eine einwandfreie Qualität (Erdbesatz-Buttersäurebakterien-Fehlgärungen).<br />
Bei langen Transportwegen und bei warmer Herbstwitterung<br />
kann sich die oberste Schicht von ca.<br />
15 cm gelb bis braun-schwarz verfärben und schmierig<br />
werden. Die Zuckerfabriken setzen jedoch alles<br />
daran, dass die Schnitzel bei Bahntransporten innert<br />
1 –2 Tagen am Bestimmungsort ankommen.<br />
Anschliessend müssen sie sofort ausgeladen und<br />
einsiliert werden.<br />
Silierung:<br />
Pressschnitzel sind gut silierbar, sofern sie warm eingefüllt<br />
werden. Schwierigkeiten bereiten ausgekühlte<br />
und zwischengelagerte Schnitzel.<br />
Saubere Silos, rasches Befüllen und luftdichtes Verschliessen<br />
sind entscheidend für eine gute Qualität.<br />
Die Schnitzel sollen warm (über 45° C) einsiliert werden,<br />
dadurch sinkt das Risiko von Fehlgärungen. Um<br />
die Luft zu verdrängen, sind die Schnitzel während<br />
des Einfüllens gut zu pressen und luftdicht abzudecken,<br />
im Hochsilo auch mit einer Wasserpresse.<br />
Die Abkühlung dauert je nach Silogrösse und -form<br />
mehrere Wochen. Bei Direktbezügen nahe von Zuckerfabriken<br />
und/oder bei zu grossen Silos kann ein<br />
Wärmestau entstehen. Dabei verliert die Silage ihre<br />
Struktur und wird schmierig. Als Folge davon kann<br />
Luft eindringen. Um dem vorzubeugen, Flachsilos<br />
höchstens 2 m hoch befüllen und bei Hochsilos nur<br />
Durchmesser bis 3,5 m verwenden.<br />
Entnahme:<br />
Die Silos sollen frühestens 4 Wochen nach dem<br />
Einsilieren geöffnet werden, da sich die Haltbarkeit<br />
der Silage mit zunehmender Abkühlung verbessert.<br />
Bei hohen Aussentemperaturen besteht ein erhöhtes<br />
Risiko für Nachgärungen.<br />
Bei der Entnahme muss die Anschnittfläche sauber<br />
und glatt bleiben, um Erwärmungen und Schimmelbildung<br />
zu vermeiden. Im Flachsilo ist die Entnahme<br />
mit einem Blockschneider, im Hochsilo mit einer Silofräse<br />
zu empfehlen. Entnahmemenge im Winter beim<br />
Hochsilo mindestens 5 cm pro Tag, beim Flachsilo<br />
rund 1 m Vorschub pro Woche.<br />
Beurteilung der Qualität<br />
von Pressschnitzelsilagen:<br />
Qualität Geruch Farbe Struktur<br />
gut schwach hellgrau<br />
säuerlich bei (wie Aus gangs-<br />
vorherrschendem material)<br />
Rübengeruch<br />
fehlerhaft leicht stechend<br />
(Essigsäure),<br />
schwach nach<br />
Buttersäure<br />
weiss-gelblich<br />
leicht bräunlich<br />
Häufige Fragen bei der Silierung<br />
von Pressschnitzeln:<br />
Bei warmer Herbstwitterung ist die oberste Schicht<br />
auf den Bahnwagen und bei den Türen oft verfärbt<br />
oder schmierig. Folgendes Vorgehen wird empfohlen:<br />
Leicht gelb: Einsilieren unter Berücksichtigung der<br />
Silierregeln.<br />
Braun-schwarz: die verfärbten Schnitzel entfernen<br />
und nicht silieren oder die ganze Lieferung mit einem<br />
Siliersalz behandeln.<br />
Verschimmelt: nicht einsilieren.<br />
vollständig<br />
erhalten,<br />
krümelig und<br />
trocken<br />
leicht schmierig<br />
schlecht stinkt nach gelb bis orange schmierig bis<br />
Buttersäure und<br />
Ammoniak, faulig<br />
bzw. dunkelbraun schleimig<br />
Sind die Schnitzel stark verfärbt, oder geben andere<br />
Beobachtungen Anlass zur Beanstandung,<br />
dann empfiehlt sich eine Meldung an den Bahnhofvorstand<br />
zur Aufnahme der Beanstandung. Die<br />
Zuckerfabrik sofort benachrichtigen, um das weitere<br />
Vorgehen abzusprechen.<br />
29
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
Pressschnitzel können zusammen mit Kartoffeln im<br />
Verhältnis 1:1 einsiliert werden, dabei zeichnen sich<br />
die Schnitzel durch ihr gutes Wasserbindungsvermögen<br />
aus. Auch eine Mischung mit Silomais im<br />
Verhältnis 1:2 ist möglich. In der Praxis fehlt oft<br />
die benötigte, schlagkräftige Siliertechnik, oder die<br />
Schnitzel werden erst nach der Maisernte geliefert.<br />
Mischsilagen bieten bei der Entnahme arbeitswirtschaftliche<br />
Vorteile. Grössere Entnahmemengen verkleinern<br />
zudem das Risiko von Nachgärungen.<br />
Im Innern des Silos, also dort, wo der Lufteinfluss<br />
während der Lagerung gering ist, treten zum Teil<br />
bläulich-grüne Schimmelklumpen auf. Als Ursache<br />
wird eine Infektion der äussersten Schnitzelschichten<br />
während des Transportes angesehen. Schimmelpilze<br />
entwickeln sich nach dem Einsilieren in Lufteinschlüssen<br />
weiter und bilden Klumpen.<br />
Entnahme/Verteilung/Nacherwärmung<br />
Wie behandelt man Nachgärungen?<br />
Auslöser der als Nachgärung bezeichneten Abbauprozesse<br />
sind Hefepilze. Die Hefepilze vertragen einen<br />
tiefen pH-Wert und können sich mit und ohne Sauerstoff<br />
entwickeln. Bei Luftzutritt und Temperaturen<br />
über 20 °C (Sommersilagefütterung) vermehren sie<br />
sich sehr stark und verursachen grosse Energieverluste.<br />
Undichte Silos, zu trockenes Futter, eine zu<br />
grosse Häcksellänge, eine schlechte Verdichtung<br />
und/oder zu geringe Entnahmemengen sind die<br />
Hauptursachen der Nachgärungen.<br />
Wenn Erwärmung festgestellt wird, muss deren Weiterausbreitung<br />
gestoppt werden. Dazu die erwärmte<br />
Schicht grosszügig (Futter für ein paar Tage) entnehmen<br />
und den verdorbenen Teil des Futters entsorgen.<br />
Das noch gute entnommene Futter im Stall zwischenlagern<br />
und mit propionsäurehaltigen Produkten<br />
behandeln, zudecken und rasch verfüttern. Im Silo<br />
die darunter- oder dahinterliegenden Schichten mit<br />
propionsäurehaltigen Produkten behandeln. Um eine<br />
gute Tiefenwirkung zu erzielen, werden die Produkte<br />
mit Wasser verdünnt und mit einer Obstdüngerlanze<br />
bis in eine Tiefe von etwa 1 m appliziert. Bis zu<br />
erneuten Siloentnahme mit Plastik abdecken. Falls<br />
die Nachgärherde nicht erreicht werden, muss die<br />
30<br />
Behandlung wiederholt werden. Behandelte Silagen<br />
können sofort verfüttert werden.<br />
Die Bildung von Silogemeinschaften ermöglicht eine<br />
grössere Entnahmemenge und das Risiko von Nachgärungen<br />
kann reduziert werden.<br />
Amsler Hans, Bözen, AG, Tel. 062 876 22 70<br />
Gautschi F., G’schwil, AG, Tel. 062 773 24 50<br />
Kunz Willy, Egg, ZH, Tel. 01 984 03 71<br />
Löhrli H., Freienstein, ZH, Tel. 01 865 39 69<br />
Pfister Godi, Schönenberg, ZH, 079 29791 57<br />
Schneebeli H., Zwillikon, ZH, Tel. 01 761 74 73<br />
Thommen B., Oltingen, BL, Tel. 061 991 93 08<br />
Wiesendanger, Ossingen ZH, Tel. 052 317 33 61<br />
Zeltner Urs, Neuendorf, SO, Tel, 062 398 11 16<br />
Harnisch HR, Schwarzenburg, BE, 031 731 39 01<br />
René Gubler, Frauenfeld, TG, Tel. 052 721 50 55<br />
Stefan Huber, 9011 St. Gallen, Tel. 071 288 54 21<br />
Pièrre Aeby, Grangeneuve, FR, Tel. 026 305 58 62<br />
Plantahof, Landquart, Reto Elmer, 081 307 45 33<br />
LANDI Oberwiggertal, LU, 062 <strong>75</strong>6 12 51<br />
LANDI Sempach-Emmen, LU, 041 469 60 80<br />
LANDI Oberseetal, Hochdorf, LU, 041 914 00 50<br />
Beurteilung von Silagen<br />
Sinnenprüfung<br />
Die Bewertung mit den Sinnesorganen auf Geruch,<br />
Farbe, Struktur sowie Verunreinigungen und Erwärmung<br />
kann bei geschulter und geübter Praxis<br />
wertvolle Aussagen über die Silagequalität bringen.<br />
Mit dem AGFF-Schlüssel zur Einschätzung der Grassilagequalität<br />
kann neben der Gärqualität auch der<br />
Nährwert der Grassilage bestimmt werden. Wird dabei<br />
bereits beim Einsilieren Stadium und botanische<br />
Zusammensetzung notiert, wird die Einschätzung<br />
noch genauer.
www.silovereinigung.ch<br />
TS-Gehalt<br />
Rohasche<br />
Rohfaser<br />
Rohprotein<br />
NEL<br />
APDE<br />
APDN<br />
ph-Wert<br />
Milchsäure<br />
Essigsäure<br />
Buttersäure<br />
Ethanol<br />
NH3-N/N total*<br />
%<br />
g/kg TS<br />
g/kg TS<br />
g/kg TS<br />
MJ/kg TS<br />
g/kg TS<br />
g/kg TS<br />
g/kg TS<br />
g/kg TS<br />
g/kg TS<br />
g/kg TS<br />
%<br />
Richtwerte für hochwertige Silagen<br />
ph-Wert<br />
5.8<br />
5.6<br />
5.4<br />
5.2<br />
5.0<br />
4.8<br />
4.6<br />
4.4<br />
4.2<br />
4.0<br />
3.8<br />
15 20 25<br />
Beurteilung von Silagen anhand ph- und TS-Gehalt<br />
Silagen<br />
Gras Mais<br />
35 – 45<br />
< 110<br />
200 – 250<br />
150 – 200<br />
> 5.8<br />
70 – 90<br />
80 – 130<br />
4.3 – 4.7<br />
50 – 100<br />
< 30<br />
0<br />
< 10<br />
< 10<br />
schlechte Qualität<br />
fehlerhafte Qualität<br />
gute Qualität<br />
sehr gute Qualität<br />
30 – 35<br />
< 50<br />
180 – 200<br />
70 – 90<br />
> 6.5<br />
70 – 80<br />
50 – 60<br />
3.8 – 4.2<br />
40 – 80<br />
< 30<br />
0<br />
< 20<br />
< 10<br />
30 35 40 45 50 55<br />
TS-Gehalt in %<br />
gute<br />
Qualität<br />
Geruch angenehm,<br />
säuerlich,<br />
aromatisch, frucht-<br />
oder brotartig<br />
Farbe entspricht dem<br />
Ausgangsmaterial,<br />
nasse und klee-<br />
reiche Silagen<br />
leicht dunkel<br />
Struktur entspricht dem<br />
Ausgangsmaterial<br />
Verschmutzung<br />
(Erdbesatz)<br />
fehlerhafte<br />
Qualität<br />
schwacher Butter-<br />
säure-, Ammoniak-<br />
oder Röstgeruch<br />
gelblich oder<br />
bräunlich<br />
schlechte<br />
Qualität *<br />
starker Butter-<br />
säure-, Ammoniak-,<br />
Essigsäure-, Fäulnis-<br />
oder Schimmel-<br />
geruch (muffig)<br />
hellgelb oder<br />
braun bis schwarz<br />
seifig, schmierig schleimig, faulig<br />
keine gering stark<br />
Nacherwärmung keine leicht stark<br />
Schimmelbefall ohne vereinzelte Nester stark<br />
* Schlechte Silage darf nicht an Milchkühe verfüttert werden.<br />
Beurteilung von Silagen mit der Sinnenprüfung<br />
31
Tips und Tricks für den Silierprofi «Silieren Heute»<br />
Wahl und Bau von Siloanlagen<br />
Die Sektionen der Schweizerischen Vereinigung für<br />
Silowirtschaft, SVS, bieten ihre Dienstleistungen für<br />
Landwirte in der ganzen Deutschschweiz an.<br />
Berater-Telefone:<br />
Bern: Hansruedi Harnisch<br />
Schwarzenburg<br />
Telefon 031 731 39 01<br />
Berner Oberland: Johann Grossniklaus<br />
Beatenberg<br />
Telefon 033 841 19 42<br />
St. Gallen/Appenzell: Bruno Aemisegger<br />
Lutzenberg<br />
Telefon 071 888 61 32<br />
Thurgau: René Gubler<br />
Frauenfeld<br />
Telefon 052 720 86 20<br />
Zentralschweiz: Stefan Moser<br />
Hohenrain<br />
Telefon 041 914 30 02<br />
Zürich NWS: Godi Trachsler<br />
Gontenschwil<br />
Telefon 079 644 11 12<br />
32<br />
Nähere Informationen unter<br />
www.silovereinigung.ch<br />
oder beim Geschäftsführer der SVS:<br />
Gottlieb Trachsler<br />
Dorfstrasse 277<br />
5728 Gontenschwil<br />
079 644 11 12<br />
062 773 27 66<br />
svs@silovereinigung.ch<br />
Zusammengestellt von Christian Stutz<br />
und Godi Trachsler, <strong>Silovereinigung</strong> Zürich<br />
und Nordwestschweiz<br />
Konzeption, Gestaltung und Produktion<br />
Drucksachenexpress<br />
Haldenstrasse 160, 5728 Gontenschwil<br />
www.dxg.ch<br />
Weiterführende Literatur:<br />
ALP Merkblatt Nr. 1<br />
«Die Silierregeln für Grassilagen»<br />
ALP Merkblatt Nr. 18<br />
«Beurteilung von Silagen»<br />
Bezug: www.alp.admin.ch (Puplikationen)<br />
Silo-Zytig-Aktuell April Ausgabe mit Liste der<br />
Siliermittel<br />
Bezug: www.silovereinigung.ch<br />
AGFF Schlüssel zur Einschätzung<br />
der Grassilagequalität<br />
Bezug: www.agff.ch<br />
Ordner Futterkonservierung<br />
Bezug: LMZ, Zollikofen, BE<br />
Quellenangaben:<br />
SVS-Merkblätter Nr. 1, 2, 3, 5, 7 und 9<br />
ALP-Merkblätter Nr. 1 und 18<br />
Ordner Futterkonservierung
www.silovereinigung.ch<br />
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> ZHNWS<br />
Freitag, 11. Juni 2010<br />
Mehrzwecksaal Strickhof Wülflingen, ZH<br />
09.30 Uhr Eintreffen der Gäste bei Kaffee und Gipfeli<br />
10.00 Uhr Begrüssung der Gäste und der Presse durch Felix Gautschi<br />
Festakt mit historischem Hintergrund<br />
Ehemalige Aktive erzählen und kommentieren alte Fotos und Filme<br />
Ehrung ehemaliger Aktivmitglieder, Felix Gautschi<br />
11.00 Uhr Grussbotschaften<br />
Robert Kaufmann, ART, Tänikon<br />
Siliertechnik und produzierende Landwirtschaft<br />
Die <strong>Silovereinigung</strong> als Bindeglied zwischen Forschung<br />
und Weiterbildung der Silolandwirte<br />
11.15 Uhr Peter Thomet, Präsident der AGFF, SHL, Zollikofen<br />
Ein guter Futterbestand als Voraussetzung<br />
für eine hervorragende Silage<br />
11.30 Uhr Apéro im Hof<br />
Weitere Grussbotschaften von diversen Rednern<br />
12.15 Uhr Jubiläums-Mittagessen<br />
Im Saal<br />
14.00 Uhr Uraufführung des Films «Silieren Heute»<br />
Entstehung des Zeitdokuments und Würdigung<br />
der Filmemacher durch Paul Müri<br />
15.00 Uhr Grussbotschaft von Ueli Vögeli, Direktor Strickhof<br />
Siliermeisterschaft Mais<br />
Silagequalität, wie gelingt’s? Ueli Wyss, Agroscope Posieux<br />
Rangierung und Siegerehrung Werner Hengartner, Strickhof<br />
15.45 Uhr Abschluss und Dank<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
33
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
34<br />
www.agroscope.ch<br />
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<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
Ehemalige Präsidenten und Sekretäre Eintritt Austritt<br />
Gautschi Felix Gontenschwil 2001 9<br />
Zusammenschluss der <strong>Silovereinigung</strong> Nordwestschweiz und Zürich zur SVZNWS 1994<br />
Nägeli Heiri Hebsack Wildensbuch 1989 2001 12<br />
Bachmann Karl Winterthur 19<strong>75</strong> 1989 14<br />
Haupt Hans Steinmaur 1974 19<strong>75</strong> 1<br />
Bosshard Ernst Pfäffikon, ZH 1962 1974 12<br />
Keller Jakob Hadlikon 1938 1962 24<br />
Brändli Heinrich Wädenswil 1935 1938 3<br />
Gründung der <strong>Silovereinigung</strong> Zürich 1935<br />
Schweizer K. Dr. Zürich 1935 1938 3<br />
Braun W. Ing. agr. ETH Wädenswil 1938 1940 2<br />
Heinzel Otto Ing. agr. ETH Zürich 1940 1941 1<br />
Bachmann F. Ing. agr. ETH Oerlikon 1941 1942 1<br />
Häflinger H. Ing. agr. ETH Zürich 1942 1945 3<br />
Hatt W. Ing. agr. ETH Zürich 1945 1947 2<br />
Heiniger Albert Werkführer Wetzikon 1947 1979 32<br />
Kunz Willy Ing. agr. ETH / Landwirt Egg, ZH 1979 1999 20<br />
Trachsler Gottlieb Ing. agr. HTL / Landwirt Gontenschwil, AG 1999 11<br />
Ehemalige Vorstandsmitglieder der <strong>Silovereinigung</strong> Zürich Eintritt Austritt<br />
Brändli Heinrich Wädenswil 1935 1946 11<br />
Keller Jakob Hadlikon 1935 1962 27<br />
Scherrer Jakob Samstagern 1935 1941 6<br />
Bünzli Eugen Wetzikon 1935 1940 5<br />
Schnorf Rudolf Uitikon a. S. 1938 1974 36<br />
Brunner Gerhard Zollikerberg 1941 1948 7<br />
Bozli Jakob Affoltern a. A. 1943 1953 10<br />
Gasser Robert Kloten 1943 1962 19<br />
Waespi Jakob Ossingen 1945 1969 24<br />
Hoffmann Samuel Horgen 1947 1953 6<br />
Schumacher Fritz Juchhof Zürich 1948 1949 2<br />
Schmid Walter Strickhof Zürich 1949 1961 12<br />
Bosshard Ernst Pfäffikon 1949 1974 25<br />
Meier Emil Hünikon 1949 1961 12<br />
Haupt Hans Steinmaur 1950 1978 28<br />
Schmid Rudolf Zumikon 1950 1961 11<br />
Eberhard Albert Affoltern a. A. 1953 1959 6<br />
Staub Gottfried Oberrieden 1953 1965 12<br />
Nägeli Alfred Affoltern a. A. 1959 1970 11<br />
Sannemann Wilhelm Schwerzenbach 1961 1973 12<br />
Janett Jakob Strickhof Zürich 1961 1965 4<br />
Bachmann Karl Wülflingen 1961 1989 28<br />
Hiltebrand Alfred Bachenbülach 1962 1969 7<br />
Blaser Hans Hinwil 1963 1976 13<br />
Schönenberger Albert Strickhof Zürich 1965 1966 2<br />
Schärer Willi Horgen 1965 1973 8<br />
Ehrsam Emil Leimbach 1966 1980 14<br />
Meyer Ernst Andelfingen 1969 1986 17<br />
Kurmann Johann Zwillikon 1970 1987 17<br />
35
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
36<br />
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<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
Höhn Albert Wädenswil 1973 1976 3<br />
Kunz Willy Egg 1973 2000 27<br />
Bräm Hermann Uitikon a. S. 1974 1993 19<br />
Bertschinger Karl Pfäffikon 19<strong>75</strong> 1988 13<br />
Nägeli Alex Horgenberg 1976 1999 23<br />
Zimmermann Hans Rudolf Hinwil 1977 1994 17<br />
Hug Heini Dielsdorf 1978 1987 9<br />
Baumberger Alfred Reckenholz Zürich 1980 1989 9<br />
Nägeli Heinrich Wildensbuch 1987 2001 14<br />
Rast Albert Steinmaur 1987 1994 7<br />
Weiss Willi Aeugst a. A. 1987 1993 6<br />
Löhrli Hannes Freienstein 1987<br />
Schneebeli Hans Zwillikon 1987<br />
Wolfensberger Martin Pfäffikon 1988 2010 22<br />
Moser Markus Wülflingen 1989<br />
Ruetsche Oskar Schlieren 1989 2003 14<br />
Sprecher Christian Laupen 1994<br />
Bachmann Werner Niederweningen 1994 2010<br />
Müri Paul Liebegg Gränichen 1994 2009<br />
Gautschi Felix Gontenschwil 1994<br />
Amsler Hans Bözen 1994<br />
Thommen Bruno Oltingen 1994 2003<br />
Jordi Kurt Basel 1994 2002<br />
Ziörjen Fritz Ebenrain Aetikofen 1994<br />
Zeltner Urs Neuendorf 1994<br />
Hess Rudolf Däniken 1994 2000<br />
Wyss Beat Oberramsern 1994 1999<br />
Wyss Stefan Wallierhof Riedholz 1999 2003<br />
Biedermann Roland Obergösgen 2000<br />
Wiesendanger Andreas Ossingen 2001<br />
Meier Peter Maur 2001<br />
Dolder Ueli Meilen 2002<br />
Haas Andreas Hölstein 2003 2010<br />
Miesch Peter Diegten 2003 2007<br />
Wyss Andreas Wallierhof Riedholz 2003<br />
Baumgartner Martin Bennwil 2007<br />
Böll Astrid Liebegg Gränichen 2009<br />
Hengartner Werner Strickhof Lindau 2009<br />
Stutz Christian Liebegg Gränichen 2010<br />
Ehrenmitglieder<br />
Bachmann Karl ehem. Präsident Winterthur<br />
Bobst Gottfried ehem. Präsident Oensingen<br />
Büttiker Anton Solothurn<br />
Gerber Hans Muttenz<br />
Kunz Willy ehem. Geschäftsführer Egg, ZH<br />
Meyer Leo Wohlen<br />
Nägeli Heinrich Wildensbuch, ZH<br />
Tännler Hans Gretzenbach<br />
Willener Hans Olten<br />
37
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
38<br />
Die Adresse für Siloballenfolie<br />
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Haufen 208<br />
9426 Lutzenberg<br />
Telefon 071 888 61 32<br />
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www.silovereinigung.ch<br />
Wann welches Siliermittel einsetzen?<br />
U. Wyss, Forschungsanstalt Agroscope<br />
Liebefeld-Posiex ALP, 1725 Posieux<br />
Siliermittel verbessern die Qualität der Silagen nur,<br />
wenn das richtige Siliermittel mit der richtigen Dosierung<br />
homogen auf das Siliergut verteilt wird.<br />
Bei einem Siliermitteleinsatz ist zu beachten, dass<br />
weder aus schlechtem Ausgangsmaterial hochwertige<br />
Silage bereitet, noch Fehler bei der Siliertechnik<br />
wettgemacht werden können. Siliermittel sind<br />
keine Wundermittel. Die Einhaltung der Silierregeln<br />
ist die Voraussetzung für die Herstellung von Qualitätssilagen.<br />
Legende...<br />
Wann ist ein Siliermitteleinsatz nötig und welche<br />
Produkte sind im Speziellen auszuwählen?<br />
Als Erstes muss zwischen den beiden folgenden Anwendungsbereichen<br />
unterschieden werden:<br />
• Verbesserung des Gärverlaufs (Förderung der<br />
Milchsäuregärung beziehungsweise Hemmung<br />
der Buttersäuregärung) bei unterschiedlicher<br />
Silierbarkeit<br />
– bei schwer silierbarem Futter<br />
– bei mittelschwer silierbarem Futter<br />
– bei leicht silierbarem Futter<br />
• Vorbeugen von Nachgärungen<br />
– Einsatz beim Einsilieren als Vorbeugung<br />
– Einsatz beim Aussilieren zur direkten<br />
Bekämpfung von Nachgärungen<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
Ob zur Verbesserung des Gärverlaufs nun chemische<br />
oder biologische Produkte (insbesondere Milchsäurebakterien-Impfzusätze)<br />
eingesetzt werden, hängt<br />
vom Anwelkgrad und der Silierbarkeit des Futters<br />
ab. Bei nassem (TS-Gehalt unter 20%) und/oder zuckerarmem<br />
Futter zeigen die chemischen Produkte<br />
eine bessere und vor allem sicherere Wirkung als die<br />
biologischen Produkte. Bei leicht angewelktem Futter<br />
sind die bewilligten Milchsäurebakterien-Impfzusätze<br />
eine gute Alternative zu den chemischen Produkten.<br />
Bei den Milchsäurebakterien-Impfzusätzen setzt der<br />
angestrebte Erfolg jedoch genügend Nährsubstrat<br />
für die Milchsäurebakterien voraus. Entweder enthält<br />
das Futter genügend Zucker oder bei zuckerarmem<br />
Futter ist zusätzlich Nährsubstrat (Dextrose, Melasse<br />
usw.) beizugeben.<br />
Im Weiteren ist zu beachten, dass die Siliermittel<br />
nur dort wirken, wo sie hin gelangen. Neben der<br />
Einhaltung der empfohlenen Dosierung für das entsprechende<br />
Futter ist eine exakte Verteilung des<br />
Siliermittels entscheidend für den Siliererfolg. Die<br />
homogene Verteilung des Produktes geschieht am<br />
besten mit einem Dosiergerät.<br />
Legende...<br />
Bezüglich der Anwendungsform stellt sich noch die<br />
Frage, ob pulver-beziehungsweise granulatförmige<br />
oder flüssige Produkte einzusetzen sind. Da alle<br />
Inhaltsstoffe sowohl bei den chemischen als auch<br />
den biologischen Siliermitteln nur in gelöster Form<br />
39
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
40<br />
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wirken, ist besonders bei trockenerem Ausgangsmaterial<br />
der flüssigen Anwendung der Vorzug zu<br />
geben. Zudem wirken die flüssig applizierten Milchsäurenbakterien-Impfzusätze<br />
schneller und führen<br />
dadurch zu einer deutlich rascheren pH-Absenkung<br />
und schnelleren Unterdrückung der unerwünschten<br />
Mikroorganismen.<br />
Bei den Milchsäurebakterien-Impfzusätzen sind zudem<br />
das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Lagerungsbedingung<br />
(Kühlschrank oder an einem kühlen,<br />
trockenen Ort) zu beachten.<br />
Zum Teil werden mit dem Gras auch nur zuckerhaltige<br />
Produkte (Melasse, Dextrose) oder Getreide einsiliert.<br />
Diese Futtermittel sollen den Milchsäurebakterien<br />
zusätzliche Nahrung bringen und dadurch den<br />
Gärverlauf fördern. Bei Nasssilagen besteht jedoch<br />
die Gefahr, dass einerseits die leichtlöslichen Stoffe,<br />
wie zum Beispiel der Zucker, mit dem Gärsaft abfliessen.<br />
Andererseits profitieren auch die unerwünschten<br />
Buttersäurebakterien von diesem Nährsubstrat, besonders<br />
wenn nicht genügend Milchsäurebakterien<br />
vorhanden sind und der pH-Wert nicht genügend<br />
abgesenkt wird.<br />
Schema zur Siliermittelwahl bei Gras<br />
(modifiziert nach Nussbaum 2004)<br />
Rohfasergehalt, % i. TS<br />
35<br />
33<br />
31<br />
29<br />
27<br />
25<br />
23<br />
21<br />
19<br />
17<br />
junges Futter altes Futter<br />
Säuren und<br />
Siliersalze<br />
Liste A<br />
Säuren und<br />
Siliersalze<br />
Liste A<br />
Siliersalze<br />
oder<br />
MSB (homo)<br />
+ Zucker<br />
Liste A<br />
MSB MSB<br />
(homo) (homo)<br />
Liste A<br />
MSB (homo)<br />
+ Zucker<br />
Liste A, falls<br />
genügend<br />
Vorschub<br />
ohne Zusatz, MSB<br />
wenn gute (hetero)<br />
Bedingungen Liste B<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
Säuren, Siliersalze<br />
oder Kombiprodukte<br />
Liste B<br />
15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65<br />
zu nass<br />
TS-Gehalt, %<br />
ideal zu trocken<br />
Probleme<br />
Buttersäuregärung<br />
Zum Vorbeugen von Nachgärungen zeigen vor allem<br />
chemische Produkte eine gute Wirksamkeit. Im Vergleich<br />
zu unbehandelten Silagen sind Silagen mit<br />
homofermentativen Milchsäurebakterien-Impfzusätzen<br />
oft anfälliger für Nachgärungen. Seit einiger Zeit<br />
gibt es nun auch Siliermittel mit Milchsäurebakterien,<br />
die zur Vorbeugung von Nachgärungen bewilligt sind.<br />
Diese Produkte enthalten neben homofermentativen<br />
auch heterofermentative Milchsäure-Bakterien. Die<br />
heterofermentativen Milchsäurebakterien wandeln<br />
einen Teil der Milchsäure in Essigsäure um, dadurch<br />
kann das Wachstum der Hefen verhindert werden.<br />
Diese Umwandlung setzt rund einen Monat nach dem<br />
Einsilieren ein und setzt Bedingungen ohne Lufteinfluss<br />
voraus. Dies bedeutet, dass bei undichten Silos<br />
oder beim zu frühen Öffnen der Silos keine Wirkung<br />
zu erwarten ist.<br />
Hinweis<br />
Die Liste mit den bewilligten Siliermitteln ist im Internet<br />
www.agroscope.ch (Praxis > Tierernährung ><br />
Futtermittel > Konservierungsmittel) oder unter www.<br />
silovereinigung.ch (Puplikationen > Silo Zytig > April<br />
Ausgabe) ersichtlich. Im April wird die Liste jeweils<br />
aktualisiert.<br />
Probleme<br />
Nachgärungen<br />
41
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
42<br />
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<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
Ein 94-jähriger Silopionier im (Un-)Ruhestand<br />
Hans Oehen, Uster<br />
Wenn jemand mit diesem Alt-Landwirt ein kurzes<br />
Interview machen will, gelingt dies schlicht und einfach<br />
nicht. Zu viele Erinnerungen und Erfahrungen<br />
stecken in dem Manne.<br />
Rückblick auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit.<br />
Hans Oehen mit seinem Büchlein über die Entwicklung der Landwirtschaft<br />
in der Hand.<br />
Hans Oehen wohnt mit seiner Partnerin Christina<br />
Feierabend in Uster. Bei meinem Besuch sitzt er gerade<br />
vor dem PC für Korrespondenzen. Er hilft noch<br />
immer bedrängten Bauernfamilien. An den Bürowänden<br />
hängen unzählige Geweihe und ein Jagdgewehr.<br />
Nein, schiessen tue er nicht mehr selbst, aber mit<br />
seiner luzernischen Jagdgesellschaft pflege er immer<br />
noch regen Kontakt.<br />
Pfarrer hätte er eigentlich werden müssen, aber er<br />
entschloss sich, Bauer zu werden, und ging in die<br />
Landwirtschaftliche Schule in Brugg. 1938 übernahm<br />
er die erste Verwalterstelle im luzernischen Meierskappel.<br />
Die Kriegsjahre mit dem Militärdienst, der<br />
Anbauschlacht, die Landgewinnung durch Rodungen<br />
und Meliorationen, der Plan Wahlen und vieles mehr<br />
prägten diese Zeit. Hier entstanden seine ersten Gruben-<br />
und Betonsilos.<br />
1950 zog Hans Oehen nach Uster als Verwalter auf<br />
den Gutsbetrieb Trümpler. Dank seiner Kontakte zu<br />
deutschen Forschern und Praktikern arbeitete er<br />
Ende der 50ziger-<strong>Jahre</strong> an der Einführung der Anwelkgrassilage<br />
in luftdicht verschlossenen Tauchdeckelsilos.<br />
Anfänglich stiess er nicht bei allen Beratern und<br />
Bauern der <strong>Silovereinigung</strong> Zürich auf offene Ohren,<br />
doch allmählich setzte sich das neue Verfahren gegenüber<br />
der AIV- oder Ameisensäuresilagen durch.<br />
Nicht weit von ihm entfernt entstand bald der erste<br />
Harwestorsilo auf dem Hof Wagenburg in Seegräben.<br />
Bis zu seinem siebzigsten Altersjahr im <strong>Jahre</strong> 1986<br />
leitete er den Gutsbetrieb Trümpler in Uster.<br />
Hans Oehen war mit Leib und Seele Bauer. Noch heute<br />
verfolgt er das Geschehen um die Landwirtschaft.<br />
Eine gewaltige Entwicklung hat er miterlebt, von den<br />
Meliorationen und Ackerlandgewinnungen der Anbauschlacht<br />
bis zu den heutigen Renaturierungen<br />
und Offenlegungen von Gewässern. Vom Pferde- und<br />
Ochsengespann bis zu den aktuellen Grosstraktoren<br />
und 600 PS-Feldhäckslern.<br />
Christian Sprecher, SVZH/NWS<br />
43
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
44<br />
Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain 4450 Sissach<br />
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Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP<br />
Tioleyre 4, Postfach 64, CH-1725 Posieux<br />
Tél. +41 26 407 11 11<br />
Fax +41 26 407 73 00<br />
Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
Confédération suisse<br />
Confederazione Svizzera<br />
Confederaziun svizra<br />
ALP gehört zur Einheit ALP-Haras<br />
Eidgenössisches<br />
Volkswirtschaftsdepartement EVD<br />
Forschungsanstalt<br />
Agroscope Liebefeld-Posieux ALP
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Dank und Würdigung<br />
Die <strong>Silovereinigung</strong> Zürich / Nordwestschweiz dankt<br />
allen, an diesem Fest, dem Film «Silieren Heute» und<br />
am <strong>Festführer</strong> engagierten Personen.<br />
Den Sponsoren des Films ein herzliches Dankeschön<br />
für die finanzielle Unterstützung.<br />
Dem Filmemacher Markus Gehrig für die tadellose<br />
Arbeit und den Einsatz. Paul Müri für das Drehbuch<br />
und die Kontakte zu den Firmen.<br />
Dem Vorstand für die Mitwirkung im OK des Jubi-<br />
läums und Werner Hengartner für die Durchführung<br />
Maissiliermeisterschaft 2010. Christian Stutz für die<br />
Mitwirkung beim Begleitheft zum Film «Silieren Heute»<br />
und Astrid Böll für die interessante Präsentation<br />
über die Geschichte der <strong>Silovereinigung</strong>.<br />
Teuftelstrasse 9<br />
5600 Ammerswil<br />
062 892 26 04<br />
<strong>Festführer</strong> zum 11. Juni 2010 in Wülflingen<br />
Dem Präsident Felix Gautschi für die Koordination<br />
und Leitung und dem Geschäftsführer Godi Trachsler<br />
und seiner Frau Annemarie für Knochenarbeit beim<br />
Filmsponsoring und beim Zusammenstellen des<br />
<strong>Festführer</strong>s.<br />
Der Schule Strickhof Wülflingen danken wir für die<br />
freundliche Bedienung und die vorzügliche Bewirtung<br />
durch Doris Grunder und ihr Team im gemütlich<br />
dekorierten Saal.<br />
Und allen stillen Helfern im Hintergrund beim Gestalten<br />
und Drucken des <strong>Festführer</strong>s, bei den Vorbereitungen<br />
und am Anlass selbst ein herzliches<br />
Vergälts Gott!<br />
Gontenschwil, 11. Juni 2010<br />
Natur und Kultur<br />
über die Schweiz und ihre Landwirtschaft.<br />
45
<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Silovereinigung</strong> Zürich und Nordwestschweiz<br />
46<br />
informiert 11 mal im Jahr<br />
über<br />
• Landtechnik<br />
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• Betriebswirtschaft<br />
• Praxisberichte<br />
Schweizerischer Verband für Landtechnik<br />
Association suisse<br />
pour l’équipement technique de l’agriculture<br />
Lohnunternehmer Schweiz<br />
Agro-entrepreneurs Suisse<br />
Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken<br />
Tel. 056 441 20 22<br />
Fax 056 441 67 31<br />
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RZ_Inserat_Silo_A4farbig 30.05.2008 6:45 Uhr Seite 1<br />
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