19.08.2012 Aufrufe

7.2.1 Trachea 7.2.2 Lungen Merke

7.2.1 Trachea 7.2.2 Lungen Merke

7.2.1 Trachea 7.2.2 Lungen Merke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

308 7 Brusteingeweide<br />

<strong>Merke</strong><br />

Das kohlendioxidreiche Blut fließt über die Vv. cavae in<br />

den rechten Vorhof und von dort durch die AV-Klappe<br />

entlang der Einstrombahn in den rechten Ventrikel. Der<br />

Blutstrom biegt an der Herspitze spitzwinklig um und<br />

gelangt über die glattwandige Ausstrombahn zum<br />

Conus arteriosus und durch die Pulmonalklappe in<br />

den Truncus arteriosus und damit in die Lunge. Das<br />

sauerstoffreiche Blut fließt über die Vv. pulmonales<br />

in den linken Vorhof und durch die linke AV-Klappe<br />

in den linken Ventrikel. Auch hier unterscheidet man<br />

Ein- und Ausstrombahn. Durch die Aortenklappe gelangt<br />

das Blut schließlich in den Körperkreislauf. Alle<br />

vier Klappen liegen etwa in einer Ebene (Ventilebene)<br />

im Herzskelett (s. u.).<br />

Wandbau: Die Wand des Herzens istdreischichtig.<br />

Die HohlräumedesHerzenssindvon einer einschichtigen<br />

Lage von Endothelzellen, dem Endokard, ausgekleidet.<br />

Darauf folgt das subendokardiale Bindegewebe,<br />

indemBlutgefäße und Zellen des Erregungsleitungssystems<br />

liegen. Die Herzklappen sind Duplikaturen<br />

des Endokards, die Bindegewebe und vegetative<br />

Nervengeflechte umschließen.<br />

Die Muskelschicht (Myokard) besteht aus Bündeln<br />

von Herzmuskelgewebe, die in charakteristischer<br />

Weise angeordnet sind. Die äußere Schicht verläuft<br />

schrägumbeideKammern und geht an der Herzspitze<br />

im Vortex cordis in die innerste steil nach oben verlaufende<br />

Schicht über.Die mittlere Schicht zieht zirkulärumdie<br />

einzelnen Kammern. Diedrei Schichten<br />

sind durch lockeres Bindegewebe voneinander getrennt.<br />

Das Herz ist außen vom Epikard überzogen (s. a.<br />

7.5.5). Im subepikardialen Fettgewebe verlaufen die<br />

Blutgefäße des Herzens.<br />

Klinischer Bezug<br />

Jede Muskelfaser wird von einer Kapillare versorgt. Da<br />

die Muskelfasern in der linken Kammer stärker ausgebildet<br />

sind als in der rechten, ist die Blut- und Sauerstoffversorgung<br />

der rechten Kammer besser. Herzinfarkte<br />

treten deshalb häufiger links, toxische Schäden<br />

häufiger rechts auf.<br />

Herzskelett: In der Ventilebene befinden sich als sog.<br />

Herzskelett Bindegewebszüge, die die Muskulatur<br />

von Kammern und Vorhöfen vollständig voneinander<br />

trennen und Ansatzstellen der Herzklappen<br />

sind. Das straffe Bindegewebe bildet zwei Ringe<br />

(Anulus fibrosus dext. und sin.) zwischenVorhöfen<br />

und Kammern sowie je einen Faserring um Truncus<br />

pulmonalis und Aorta. Zwischen den Faserringen<br />

bildet sich das Trigonum fibrosum dext. und sin.<br />

Zum Herzskelett gehört auch die Pars membranacea<br />

des Septum interatriale und interventriculare.<br />

Herzaktion: Die Pumpfunktion des Herzens basiert<br />

auf synchroner Kontraktion (Systole) undErschlaffung<br />

(Diastole) derArbeitsmuskulatur beider Kammern<br />

sowie intakten Herzklappen.<br />

<strong>Merke</strong><br />

Die Diastole umfasst die Erschlaffungsphase und die<br />

Kammerfüllungsphase, die Systole die Anspannungsphase<br />

und die Austreibungsphase.<br />

Während der Anspannungsphase der Systole kontrahiert<br />

sich die Ventrikelmuskulatur, die AV-Klappen<br />

werden verschlossen und so der RückflussdesBlutes<br />

in die Vorhöfeverhindert. Ist der Druck im Ventrikel<br />

schließlich höher als der Arteriendruck in der Ausflussbahn,<br />

öffnen sich dieTaschenklappen und das<br />

Blut wird in die nachfolgenden Kreisläufe gepumpt<br />

(Austreibungsphase der Systole). Mit abnehmendem<br />

Volumen sinkt der Druck in den Kammern und die<br />

Taschenklappen verschließen sich wieder. Während<br />

der Erschlaffungsphase öffnen sich die AV-Klappen<br />

und das Blut strömtvon den Vorhöfenindie Ventrikel<br />

(Füllungsphase).<br />

Klinischer Bezug<br />

Störungen des Ventilmechanismus der Klappen führen<br />

zur einer erheblichen Beeinträchtigung der Herztätigkeit.<br />

Bei unvollständigem Klappenschluss (Klappeninsuffizienz)<br />

strömt ein Teil des Blutes in den vor der<br />

Klappe gelegenen Vorhof oder Ventrikel zurück. Die<br />

Verengung einer Klappe (Klappenstenose) führt zur<br />

Hypertrophie der Arbeitsmuskulatur des Vorhofs oder<br />

Ventrikels vor der Klappe.<br />

7.5.2 Erregungsleitungssystem<br />

Emminger, Physikum Exakt (ISBN 313107034X), Ó 2005 Georg Thieme Verlag<br />

Die Tätigkeit des Herzens ist prinzipiell unabhängig<br />

vom zentralen Nervensystem, es arbeitet autonom.<br />

Das Herz besitzt ein eigenes Erregungsbildungsund<br />

Erregungsleitungssystem, dasaus spezifischem<br />

Herzmuskelgewebe aufgebaut ist (s. a. Histologie<br />

3.6.6). Es ist für die rhythmische Kontraktion der<br />

Muskulatur verantwortlich. Die Herznerven (s. a.<br />

7.5.4) haben lediglich Einfluss auf die Frequenz.<br />

Sinusknoten (Nodus sinuatrialis): Er liegt im Dach<br />

des rechten Vorhofs an der Mündung derV.cava<br />

sup. und steht mit der Muskulatur des Vorhofs in<br />

Verbindung. Der Sinusknoten ist der Schrittmacher<br />

des Herzens. Die Erregung, die vom Sinusknoten gebildet<br />

wird, wird über die Arbeitsmuskulatur zum<br />

AV-Knoten geleitet.<br />

AV-Knoten: Er liegt an der Hinterwand des rechten<br />

Vorhofs vor der Mündung des Sinus coronarius und<br />

geht direkt in das His-Bündel(Truncus fasciculi atrioventricularis)<br />

über.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!