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Fritz Aigner Wunderkind und Malmaschine - Galerie Lehner

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Nordico – Museum der Stadt LinzDametzstraße 23, A–4020 Linz<strong>Fritz</strong> <strong>Aigner</strong><strong>W<strong>und</strong>erkind</strong> <strong>und</strong> <strong>Malmaschine</strong>30.9.08 – 11.1.09Ausstellungseröffnung:29.9.2008Öffnungszeiten:Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 18 UhrDonnerstag 10 – 21 UhrSamstag <strong>und</strong> Sonntag 13 – 17 UhrIch bildete mir nur so langsam meinen Maßstab,mein eigenes Verhältnis zur Kunst. Heute aberweiß ich auch, dass ich damals in den Museenmeine eigenen Bilder suchte, die ungemalten –die ich dann später im Traum, in großen <strong>Galerie</strong>n,die es nie gegeben hat, gesehen habe – in der Art,wie es Bilder von mir heute gibt.<strong>Fritz</strong> <strong>Aigner</strong>Eintrittspreise:Eintrittskarte € 4,50Ermäßigung € 2,50Klassen pro Schüler € 1,–Familienkarte € 9,–Führungskarte € 1,50Führungskarte ermäßigt € 1,–Kunstvermittlung:Führungen für Erwachsene donnerstags um 19 Uhr,sonntags um 15 UhrFür Schulklassen bieten wir sowohl dialogisch aufgebautealtersspezifische Führungen, als auch Workshops an.Information <strong>und</strong> Anmeldung: 0732/7070<strong>Fritz</strong> <strong>Aigner</strong><strong>W<strong>und</strong>erkind</strong> <strong>und</strong> <strong>Malmaschine</strong>30.9.08 - 11.1.09Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:NORDICO – Museum der Stadt Linz,Dametzstraße 23, A-4020 LinzTel. (0732) 7070, DW 1901, 1912Fax (0732) 79 35 18mail: nordico@mag.linz.at, http: www.nordico.atSchriftleitung: Dr. Willibald KatzingerGrafische Gestaltung: Waltraud PichlerDruck: TRAUNER Druck GmbH & Co KGNordico - Mitteilung Nr. 3 / 2008Nordico


Geistreich, amüsant <strong>und</strong> teilweise auch deftig zupackend <strong>und</strong> von erotischerObsession erfasst, kommentiert er mit dem Pinsel seine nähereUmgebung. Seine malerische Virtuosität bricht sich in zahlreichen surrealüberhöhten, bisweilen phantastischen Bildern genauso Bahn wie in einfühlsamenPorträts. In diesen rückt er nicht nur seine Familie <strong>und</strong> seineFre<strong>und</strong>e, sondern auch Größen aus Politik, Wirtschaft, wie auch aus derHalb- <strong>und</strong> Unterwelt pointiert ins Licht. Sein imposantes religiöses Werkwie auch sein über weite Strecken obsessives erotisches Oeuvre bleibennicht ausgeblendet. Zwischen diesen Polen entspannt sich ein gewaltigesGesamtwerk, das voller dionysischer, ironischer <strong>und</strong> selbstreflexiver Zügeist. Zu seinen eigentlichen Lehrmeistern hat er freilich weniger seineZeitgenossen, denn Titanen der Kunstgeschichte erkoren, wobei ihmRembrandt nicht nur Vorbild, sondern auch Reibebaum werden sollte.<strong>Fritz</strong> <strong>Aigner</strong> machte ihn - wenig zimperlich – nicht nur malend, sondernauch saufend, weinend oder als dreiäugigen Übervater zu seinem AlterEgo machte: Einmal zärtlich, dann wieder grob <strong>und</strong> outrierend, so wie<strong>Aigner</strong> selbst bei seinen manchmal unberechenbaren Auftritten vielenin Erinnerung blieb.<strong>Fritz</strong> <strong>Aigner</strong> (1930-2005)<strong>W<strong>und</strong>erkind</strong> <strong>und</strong> <strong>Malmaschine</strong>Einem der bekanntesten <strong>und</strong> zugleich auch umstrittensten LinzerMaler widmet das Stadtmuseum Linz im Nordico eine umfangreicheAusstellung: <strong>Fritz</strong> <strong>Aigner</strong> (1930-2005). Sie beleuchtet anhand vonzahlreichen Gemälden, Druckgrafiken, Zeichnungen, Skizzenbüchern,Briefen <strong>und</strong> Fotos den beispiellosen Werdegang dieses Künstlers <strong>und</strong>Linzer Originals. Seine Karriere führt vom zeichnenden <strong>W<strong>und</strong>erkind</strong>über die Bewährungsprobe an der Akademie in Wien bei Prof. Pauserbis hin zu seinem ruhelosen Künstlerdasein, das ihn nach Spanien,Irland, Großbritannien oder Deutschland führt. So beleuchten teilweisenoch nie gezeigte Frühwerke das sensationelle Debüt <strong>Aigner</strong>s, der dankweitsichtiger Förderer rasch den Weg an die Akademie der bildendenKünste in Wien fand: Dort nahm mich Prof. Sergius Pauser ohne Aufnahmsprüfung,mitten im Jahr, als sein Schüler auf. Ich war einer derjüngsten Studenten, neben den Heimkehrern, die fast alle 10 Jahre älterwaren. Lernte unter strengen Bedingungen des Prof. Pauser nach Modellzeichnen, besuchte nie Vorlesungen, sondern arbeitete den ganzen Tagan der Staffelei. Die Freude, nur malen zu dürfen, war groß. Dabei gerieter zwar in den Sog der Wiener Phantasten <strong>und</strong> deren altmeisterlicheTechnik, doch fühlte er sich ihren Themenwelten wenig verb<strong>und</strong>en.Wie in seinen Rembrandtbildern, die er gleichsam als Identifikationsselbstbildnisseverstand, befand sich <strong>Aigner</strong> auch in den Museen auf derSuche nach sich selbst bzw. den Urgründen kreativen Schaffens: Ichbildete mir nur so langsam meinen Maßstab, mein eigenes Verhältniszur Kunst. Heute aber weiß ich auch, dass ich damals in den Museenmeine eigenen Bilder suchte, die ungemalten – die ich dann später imTraum, in großen <strong>Galerie</strong>n, die es nie gegeben hat, gesehen habe – inder Art, wie es Bilder von mir heute gibt.Diese Ausstellung des Stadtmuseums Linz im Nordico widmet sichüberdies den Rahmenbedingungen seiner Kunstübung, die stets engmit seiner Heimatstadt Linz verb<strong>und</strong>en blieb. Exemplarisch wird dasKunstleben einer zwischen Zweitem Weltkrieg <strong>und</strong> Wirtschaftsw<strong>und</strong>erangesiedelten Generation zur Diskussion gestellt: (…) in meiner Malereibrauche ich die mich umgebende Gesellschaft als Gegenpart, als Partnerfür meine Bilder <strong>und</strong> da ich bisher hier lebte, ist in meinen Bildern nichtmehr herausgekommen. (…) Die Linzer können mir nichts anhaben <strong>und</strong>ich habe viel Ruhe hier zu arbeiten – <strong>und</strong> habe doch, auch wennDu es nicht glaubst, einige liebenswürdige Fre<strong>und</strong>e.Diese Ausstellung möchte einen Beitrag zur Revision der einseitigenEtikettierung als „Rembrandt von Linz“ bieten – ohne zu verschweigen,dass sich <strong>Aigner</strong> der klassischen Moderne <strong>und</strong> vor allem den aktuellerenTendenzen eher verschloss. Damit stieß er nicht nur bei seiner zumeistregionalen Käuferschicht auf Zustimmung, sondern warf so auch einLicht auf das Kunstverständnis seiner Zeit <strong>und</strong> Umgebung:Ich lebte in London 1967, 68, malte dort sehr viel, arbeitete mit einemKunsthändler zusammen, fand heraus, dass London für mich nur auseinem überdimensioniertem Lärm besteht, der das Wesentliche sehrlaut überdeckt. Hatte Sehnsucht nach meinen Kindern) <strong>und</strong> zog nachLinz zurück…Hannes Etzlstorfer

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