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BIfBU aktuell nr. 12 - BIfBU Berliner Institut für ...

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BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 30<br />

s 31<br />

www.bifbu.de<br />

von gegenseitigem Vertrauen getra-<br />

genen Konsens heraus zu handeln.<br />

Vertrauen bildet sich nur allmählich<br />

innerhalb eines Prozesses. Für einen<br />

Menschen müssen bei Entscheidungen<br />

über wirtschaftliche Sachverhalte<br />

bestimmte Informationen vorliegen,<br />

oder andere <strong>für</strong> ihn wesentliche Gegebenheiten<br />

müssen erfüllt sein. Denn<br />

diese Informationen oder diese Gegebenheiten<br />

werden von ihm mit seinen<br />

Sinnen wahrgenommen. Sicherlich<br />

spielt das Auge in diesem Zusammenhang<br />

die größte Rolle, z. B. um die<br />

Körpersprache des Gegenübers zu<br />

beurteilen. Das Ohr hilft, die Inhalte<br />

eines Gesprächs zu prüfen. Selbst die<br />

Nase (Geruch eines Produkts oder eines<br />

Menschen) oder die Hand (Oberfläche<br />

eines Produkts oder der Händedruck<br />

eines Menschen) liefern Anhaltspunkte,<br />

um Vertrauen aufzubauen.<br />

Und sogar die Zunge verhilft zu einem<br />

Urteil über ein Erzeugnis anlässlich<br />

einer Produktprobe entweder vor<br />

dem Kauf in einem Supermarkt oder<br />

spätestens nach dessen Verzehr. Erst<br />

aus Vertrauen entsteht Verlässlichkeit,<br />

die sich auf Glauben stützt. Wird dieser<br />

Glaube und damit auch das Vertrauen<br />

erschüttert oder zunichte gemacht,<br />

dann ist eine weitere Geschäftsbeziehung<br />

nicht mehr möglich. Somit wird<br />

die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

einer Gesellschaft entscheidend von<br />

ihrer moralischen Kultur bestimmt.<br />

Im Anschluss an die Ausführungen<br />

von Prof. Brunner wurden die rund 100<br />

Schülerinnen und Schüler der Gymnasialen<br />

Oberstufe am Oberstufenzentrum<br />

Informations- und Medizintechnik<br />

und Auszubildende zu Groß- und<br />

Außenhändlern des Oberstufenzentrums<br />

Handel 1 auf mehrere Gruppen<br />

aufgeteilt. Prof. Brunner diskutierte<br />

zusammen mit Referenten aus der<br />

Vermögensanlage (Christian Grosse,<br />

freier Berater <strong>für</strong> Vermögensanlagen),<br />

einer Gewerkschaft (Janet Dumann,<br />

Gewerkschaftssekretärin <strong>für</strong> den<br />

Fachbereich Einzelhandel von ver.di),<br />

des INKOTA-Netzwerkes (Magdalena<br />

Freudenschuss von INKOTA, der Trägerorganisation<br />

der internationalen Clean<br />

Clothes Campain [Kampagne <strong>für</strong> „saubere“<br />

Kleidung in Deutschland]) und<br />

des Ökumenischen Rates Berlin / Brandenburg<br />

(Dr. Gerdi Nützel, Theologin).<br />

Erfreulich war festzustellen, dass<br />

sich die Teilnehmer gut auf die Veranstaltung<br />

vorbereitet hatten. Als Ergebnis<br />

kann darüber hinaus festgehalten<br />

werden, dass das Interesse der jungen<br />

Menschen an dem vielfältigen Fachgebiet<br />

Wirtschaft sehr groß ist.<br />

Damit wird auch bestätigt, was<br />

Prof. Brunner in seiner jüngsten<br />

Forderung nach mehr Wirtschaft in<br />

den Schulen formulierte (siehe nachstehende<br />

Betrachtung).<br />

SoUrcInG In der FInanzIndUSTrIe – neUe WeGe IM<br />

TranSacTIon BanKInG<br />

roundtable-event „Innovative sourcing-strategien” in potsdam im schlosshotel ceci-<br />

lienhof am 24. 9. 2009, geleitet von unserem mitglied michael Arndt<br />

In seinem Einleitungsbeitrag referierte Herr Arndt u. a. über eine BearingPoint-<br />

Marktstudie, an der der HTW-Absolvent Michael Jakob im Sommersemester 2009<br />

im Rahmen seiner Diplomarbeit erfolgreich mitwirkte. Nach der Einschätzung<br />

von Herrn Arndt sind Potenziale im Zusammenhang mit dem Outsourcing von<br />

OTC-Geschäften vorhanden, die mit innovativen Partnerschaften auch realisiert<br />

werden könnten.<br />

Im Einzelnen kommt er zu folgendem Ergebnis: Sourcing sei ein verbreitetes<br />

Konzept, dem sich jedoch einige Marktteilnehmer nach wie vor nicht geöffnet<br />

hätten. Ausgereifte Modelle hätten sich vor allem dort entwickelt, wo eine ausgeprägte<br />

Industrialisierung der Prozesse realisierbar sei. In der Breite des Marktes<br />

zeichne sich ein deutliches Interesse an weitergehenden Dienstleistungen von<br />

Insourcern ab. Grundlegende Innovationen seien hierbei im Rahmen bestehender<br />

Paradigmen und Strukturen nur begrenzt realisierbar und erforderten ein<br />

Umdenken insbesondere bei Partnerschaften und in Bezug auf den IT-Einsatz. Die<br />

derzeit in Teilbereichen noch erkennbare Unsicherheit lege einen Dialog zwischen<br />

Nachfrage- und Angebotsseite nahe.<br />

Frau Christina Krämer berichtete in einem sehr spannenden Vortrag von den<br />

Erfahrungen der Deutschen WertpapierService Bank AG, wie man mit unterschiedlichen<br />

Sourcing-Modellen am Markt erfolgreich sein kann.<br />

Prof. Christians trug an diesem Abend unter dem Titel „Analyse der Cost-/<br />

Income-Ratio in Finanzinstituten – wo liegt das Differenzierungspotenzial? Effizienzmessung<br />

ostdeutscher Sparkassen und Kreditgenossenschaften in einer Querschnittstudie“<br />

wesentliche Ergebnisse aus seinem. Forschungssemesterprojekt<br />

vor und stellte darüber hinaus die bislang erschienenen empirisch-statistischen<br />

Studien über den Zusammenhang von Outsourcingaktivitäten und Wertschöpfungstiefen<br />

einerseits und dem Erfolg deutscher Banken andererseits vor. In den<br />

referierten Studien wurden teilweise hypothesenkonforme, aber oft nur schwach<br />

signifikante Zusammenhänge zur Effizienzkennzahl ermittelt. Nach seinen eigenen<br />

Berechnungen sei die Wertschöpfungstiefe <strong>für</strong> ostdeutsche Kreditinstitute<br />

des Sparkassen- und Kreditgenossenschaftssektors <strong>für</strong> die Effizienzkennzahl Cost-/<br />

Income-Ratio bedeutungslos.

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