BIfBU aktuell nr. 12 - BIfBU Berliner Institut für ...
BIfBU aktuell nr. 12 - BIfBU Berliner Institut für ...
BIfBU aktuell nr. 12 - BIfBU Berliner Institut für ...
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INTro<br />
Januar 2010<br />
Newsletter des <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> Bank unternehmens führung e.V.<br />
an der HTW Berlin<br />
<strong>aktuell</strong> <strong>nr</strong>. <strong>12</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser, im Herbst<br />
2009 feierte das <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Bankunternehmensführung sein fünf-<br />
jähriges Bestehen. Wissenschaftliche<br />
<strong>Institut</strong>e pflegen Jubiläen im Rahmen<br />
einer großen Veranstaltung zu bege-<br />
hen. <strong>BIfBU</strong> leistet sich sogar deren zwei<br />
innerhalb weniger Wochen:<br />
Unsere „1. Jubiläumsveranstaltung“ –<br />
der 5. <strong>Berliner</strong> Bankentag am 2. Novem-<br />
ber 2009 – bot sich <strong>für</strong> eine öffentliche<br />
Würdigung unserer Leistungen an.<br />
Obwohl sich die Finanzmarktkrise<br />
in manchen Sektoren noch immer<br />
bemerkbar macht, lautete das Motto<br />
optimistisch: „Banken, Kleinbetriebe<br />
und Mikrofinanzierung in Berlin – Alle<br />
Potenziale ausgeschöpft?“. Damit wollten<br />
wir einerseits einen engen Bezug<br />
zur Region Berlin/ Brandenburg herstellen<br />
und zum zweiten ein überaus<br />
<strong>aktuell</strong>es Thema vertiefen.<br />
Das zweite Highlight in diesem<br />
Wintersemester wird der erstmals<br />
ganztägige 6. <strong>Berliner</strong> Bankentag am<br />
13. Januar 2010 sein. Wieder heißt die<br />
Devise: nach dem Bankentag ist vor<br />
dem Bankentag. Alle Vorbereitungen<br />
<strong>für</strong> die „2. Jubiläumsveranstaltung“<br />
sind in vollem Gange. Diesmal<br />
beschäftigen wir uns der Ausrichtung<br />
des Privatkundengeschäfts nach der<br />
Finanzmarktkrise. Da<strong>für</strong> konnten wir<br />
namhafte Referenten aus den Leitungsgremien<br />
heimischer Kreditinstitute<br />
DruckeN<br />
www.bifbu.de<br />
und Verbände der Kreditwirtschaft<br />
dazu gewinnen, über „zukunftsgestaltende<br />
Geschäftskonzepte von<br />
Retailbanken in Deutschland und der<br />
Region Berlin / Brandenburg“ zu sprechen<br />
und uns so gleich zu Beginn des<br />
neuen Jahres zu fzeigen, wie sich Kreditinstitute<br />
auf zukünftige Herausforderungen<br />
vorbereiten. Der 6. <strong>Berliner</strong><br />
Bankentag findet erstmals auf dem<br />
neuen HTW-Campus Wilhelminenhof<br />
in Berlin-Oberschöneweide statt.<br />
Der vorliegende Newsletter wurde<br />
erneut von der Kommunikationsagentur<br />
SWOP. Medien und Konferenzen<br />
gestaltet. Für diese überaus professionelle<br />
Unterstützung, die <strong>für</strong> unser<br />
<strong>Institut</strong> kostenfrei ist, danke ich SWOP-<br />
Geschäftsführer Oliver Panne und seinem<br />
Mitarbeiterteam sehr herzlich. Das<br />
gilt auch <strong>für</strong> die Inserenten in dieser Ausgabe<br />
leisten mit ihren Anzeigen einen<br />
unverzichtbaren Beitrag zur Erfüllung<br />
der Aufgaben unseres <strong>Institut</strong>s. Da<strong>für</strong><br />
danke ich ebenfalls besonders herzlich.<br />
Unserem Kuratorium, unseren<br />
Mitgliedern, Förderern, Sponsoren und<br />
allen Leserinnen und Lesern wünsche<br />
ich ein glückliches und erfolgreiches<br />
Jahr 2010.<br />
Ihr Prof. Dr. Wolfgang L. Brunner<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Bankunternehmensführung
BIfBu Anzeige<strong>aktuell</strong><br />
Januar 2010 s 2<br />
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www.bifbu.de<br />
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Inhalt<br />
Newsletter des <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> Bank unternehmens führung e.V. an der HTW Berlin<br />
Intro<br />
Fünf Jahre <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmensführung<br />
5. <strong>Berliner</strong> Bankentag – Eine Rückschau<br />
Forschungsprojekt: Rentabilitäts- und Bilanzkennzahlen von<br />
Sparkassen und Kreditgenossenschaften in Ostdeutschland<br />
Master Konferenz 2009: Wie Hochschulen und Unternehmen<br />
Traumpartner werden<br />
Master Studie 2009: Was Studierende wirklich denken<br />
MBA-Konferenz 2010<br />
<strong>Berliner</strong> Hochschul- und Bankentage im Lichte der Wende –<br />
„University meets Microfinance“<br />
Forum Politik – Gutes Geld und gerechte Güter<br />
Sourcing in der Finanzindustrie – Neue Wege im Transaction Banking<br />
Einleitung zu dem Beitrag<br />
„Mehr ökonomische Bildung <strong>für</strong> junge Menschen – Ein Plädoyer <strong>für</strong> ein<br />
Pflichtfach Wirtschaft in allgemeinbildenden Schulen“ von Prof. Brunner<br />
Neu erschienen: Grenzüberschreitende Kooperationen<br />
Was ist aus den Absolventen des „Banken studiengangs“ gewor den?<br />
Der Banker-Witz<br />
Beitrittserklärung<br />
Impressum<br />
<strong>BIfBU</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>nr</strong>. <strong>12</strong> Newsletter des <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Bank unternehmens führung e.V. an der HTW Berlin<br />
V.i.S.d.P.: prof. Dr. W. L. Brunner | HTW Berlin, Treskowallee 8, 10318 Berlin<br />
Konzeption, Redaktion, Gestaltung, Anzeigen: sWop. medien und konferenzen, Ziegelstraße 29, 10117 Berlin<br />
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BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 4<br />
s 5<br />
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FünF Jahre BerLIner InSTITUT Für<br />
BanKUnTernehMenSFührUnG<br />
Der Gründung des <strong>Institut</strong>s ging ein Gespräch zwischen Herrn Hauke Diemer<br />
(Deutscher Sparkassen- und Giroverband) und den Herren Professoren Brunner<br />
und Christians (beide FHTW Berlin) voraus. Schnell war man sich einig, dass die<br />
bisherigen Aktivitäten hinsichtlich der Forschung, Publikation und Pflege von<br />
Praxiskontakten zusammengeführt und stärker koordiniert werden sollten. Das<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmensführung wurde schließlich am 22. Sep-<br />
tember 2004 als Verein von den Professoren im Studiengang BWL / Banken der<br />
Fachhochschule <strong>für</strong> Technik und Wirtschaft Berlin einerseits und namhaften<br />
Vertretern von <strong>Berliner</strong> Banken andererseits feierlich aus der Taufe gehoben.<br />
Die Teilnehmer der Gründungsversammlung (in alphabetischer Reihenfolge)<br />
waren Thomas Andersen, Prof. Dr. Wolfgang L. Brunner, Prof. Dr. Uwe Christi-<br />
ans, Hauke Diemer, Dr. Christian Engell, Susanne Hellwig, Prof. Dr. Kay Hempel,<br />
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LINks<br />
Gründungsurkunde<br />
recHTs<br />
Die Teilnehmer der Gründungsversammlung<br />
am 22. september 2004:<br />
prof. Dr. u. christians, H. Diemer, prof.<br />
Dr. W. L. Brunner, e. keidel, u. kathmeyer,<br />
Dr. chr. engell, Th. Andersen,<br />
G. prager, B. Neumann, s. Hellwig,<br />
prof. Dr. k. Hempel, m. klement, s.<br />
schölper und m. saß (v.l.n.r.)<br />
Ute Kathmeyer, Elmar Keidel, Markus<br />
Klement, Björn Neumann, Gert Prager,<br />
Michael Saß und Siegfried Schölper.<br />
Aus dem Kreis der Gründungsmitglie-<br />
der wurden in das Leitungsgremium<br />
gewählt als Vorsitzender Herr Prof.<br />
Brunner, als seinen Stellvertreter Herr<br />
Prof. Christians und als dritten Vor-<br />
stand Herr Andersen. Herr Prof. Dr.<br />
Roland van Gisteren wurde im Frühjahr<br />
2007 zum dritten Vorstandsmitglied<br />
gewählt.<br />
In das den Vorstand beratende kura-<br />
torium wurden folgende persönlichkei-<br />
ten aus der Bankenpraxis berufen:<br />
• Herr Stefan Gerdsmeier,<br />
Mitglied des<br />
Vorstandes, <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />
Herr Dieter Hoffmann, Vorsitzender<br />
des Vorstandes, Sparda-Bank Berlin<br />
eG,<br />
• Herr Achim Reif,<br />
Bereichsleiter, Verband<br />
deutscher Pfandbriefbanken,<br />
Berlin,<br />
• Herr Ulrich Schellenberg,<br />
Rechtsanwalt<br />
und Notar, Vorsitzender des<br />
<strong>Berliner</strong> Anwaltvereins,<br />
• Herr Jürgen Tech,<br />
Mitglied des<br />
Vorstandes, BWV zu Köpenick eG,<br />
und last, but not least<br />
• Frau Waltraud Wolf,<br />
Geschäftsführerin,<br />
BBB Bürgschaftsbank zu<br />
Berlin-Brandenburg & MBG Mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaft<br />
Berlin-Brandenburg GmbH.<br />
Die Zielrichtung des <strong>Institut</strong>s war<br />
von Anfang an die Förderung des<br />
Bankenplatzes Berlin / Brandenburg.<br />
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens<br />
des Studienganges Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Schwerpunkt Banken an der<br />
Fachhochschule <strong>für</strong> Technik und Wirtschaft<br />
Berlin haben sich Hochschulangehörige<br />
und Vertreter von Banken<br />
zusammengefunden, um gemeinsam<br />
sowohl die Intentionen der Hochschule<br />
als auch der Kreditinstitute am Platz<br />
Berlin zu fördern.
BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 6<br />
s 7<br />
www.bifbu.de<br />
Der Zweck des <strong>Institut</strong>s liegt primär in der Förderung und Durchführung<br />
anwendungsorientierter Forschung und dem Know-how-Transfer in Kreditinsti-<br />
tute. Das <strong>Institut</strong> will eine Plattform bieten, auf der sich Wissenschaft und Praxis<br />
begegnen und fruchtbar austauschen können. Der Vereinszweck wird insbesondere<br />
verwirklicht durch<br />
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die Herausgabe von Veröffentlichungen zur Bankunternehmensführung<br />
die Schaffung von Foren und Netzwerken <strong>für</strong> den gegenseitigen persönlichen<br />
Austausch von bankbetrieblichen Themen<br />
die Veranstaltung von Vorträgen, Symposien und Kongressen<br />
die Bildung und Förderung von regionalen Arbeitskreisen und<br />
die Entwicklung einer internationalen Zusammenarbeit mit vergleichbaren<br />
<strong>Institut</strong>ionen.<br />
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VerÖffeNTLIcHuNGeN<br />
Der Austausch zwischen der Hochschule und bankbetrieblicher Praxis sollte<br />
insbesondere im kommunikativen Bereich liegen. Dieses Ziel wurde erreicht. Seit<br />
der Gründung wurden zahlreiche Maßnahmen erfolgreich ergriffen. Schriftliche<br />
Informationen, aber auch persönliche Begegnungen sollten die Brücke darstellen,<br />
auf der sich beide Seiten annähern und begegnen können. Im persönlichen Bereich<br />
sind insbesondere anzuführen:<br />
• <strong>Berliner</strong> Bankenforum,<br />
das auf eine 1997 eingerichtete Diskussionsplattform<br />
mit Referenten aus den Bereichen Banken, Industrie, Beratung und Politik<br />
zurückgeht<br />
• <strong>Berliner</strong> Bankentag,<br />
der seit 2004 regelmäßig einmal im Jahr zu <strong>aktuell</strong>en Themen<br />
der Kreditwirtschaft veranstaltet wird<br />
• Banken-Controller-Meeting,<br />
wird seit 2007 einmal jährlich durchgeführt<br />
• <strong>Berliner</strong> Diplomanden-Kolloquium,<br />
das seit 2007 regelmäßig durch Absolventen<br />
bestritten wird<br />
• Exkursionen zu Unternehmen des Finanzdienstleistungssektors an internationalen<br />
Bankenplätzen, die <strong>für</strong> Studierende seit 1998 durchgeführt worden sind<br />
schriftliche Informationen werden insbesondere über folgende publikationen<br />
verbreitet:<br />
• Aktuelle Informationen auf der Homepage des <strong>Institut</strong>s: www.bifbu.de<br />
• Newsletter „bifbu <strong>aktuell</strong>“ berichtet über <strong>aktuell</strong>e Ereignisse und Forschungs-<br />
ergebnisse im Studiengang BWL / Banken bzw. in der Studienvertiefung<br />
BWL / Finanzdienstleistungen<br />
• Working-Paper-Reihe umfasst Forschungsergebnisse und Berichte über die<br />
zurückliegenden Bankentage<br />
• Publikationsreihe „<strong>Berliner</strong> Schriften zur anwendungsorientierten Bankbe-<br />
triebslehre“ veröffentlicht herausragende Diplomarbeiten des Studiengangs<br />
Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Banken<br />
• Internationale Schrifte<strong>nr</strong>eihe „Financial Services Management“ wurde im Hin-<br />
blick auf den künftigen Master-Studiengang „Risk Management“ eingerichtet; in<br />
ihr werden ebenfalls überdurchschnittliche Abschlussarbeiten veröffentlicht<br />
• Buchveröffentlichungen zu bankbetrieblichen Themen
BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010<br />
Das Wesen des neuen <strong>Institut</strong>s sollte unverrückbar neutral und unabhängig<br />
sein. Es versteht sich daher als unparteiische und unabhängige Instanz. Um die<br />
Unabhängigkeit zu gewährleisten, ist das <strong>Institut</strong> auf die Unterstützung durch<br />
Mitgliedsbeiträge, Spenden und anderweitiger Zuwendungen angewiesen.<br />
Nachstehend sollen einige meilensteine in der kurzen Geschichte des <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmensführung gewürdigt werden.<br />
Das <strong>Berliner</strong> Bankenforum wurde bereits zum Wintersemester 1997 / 98 an<br />
der Fachhochschule <strong>für</strong> Technik und Wirtschaft Berlin als Plattform sowohl <strong>für</strong><br />
Studierende als auch <strong>für</strong> Vortragende aus der Praxis ins Leben gerufen, um den<br />
Austausch zwischen der Hochschule und bankbetrieblicher Tätigkeitsbereich zu<br />
intensivieren. Es dient der Diskussion von speziellen bzw. <strong>aktuell</strong>en Fragestellungen<br />
aus den Gebieten Bankbetriebslehre und Kapitalmärkte im weitesten Sinne.<br />
Oberstes Ziel dabei ist eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. In den bisher<br />
knapp 100 Veranstaltungen traten regional und überregional tätige Referenten<br />
aus den Bereichen Banken, Industrie, Unternehmensberatung und Politik auf.<br />
Bei dieser Gelegenheit gilt den bisherigen Referenten und den Sponsoren <strong>für</strong> ihre<br />
Unterstützung es sehr herzlich zu danken.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Bankentag wird seit 2005 einmal jährlich durchgeführt. Jede Veranstaltung<br />
steht unter einem speziellen und <strong>aktuell</strong>en Motto. Die einzelnen Beiträge<br />
werden von den Referenten auf diesen Leitgedanken hin eigens abgestimmt.<br />
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•<br />
Der 1. <strong>Berliner</strong> Bankentag am 24. Oktober 2005 stand unter dem Motto: „Bankmanagement<br />
in schwierigen Zeiten – Ein Erfolg ist möglich!“<br />
Das Motto <strong>für</strong> den 2. <strong>Berliner</strong> Bankentag am 30. Oktober 2006 lautete „Die Bank von<br />
morgen: Der Kunde wieder im Mittelpunkt!<br />
Der 3. <strong>Berliner</strong> Bankentag am 29. Oktober 2006 widmete sich dem Motto: „Bankenmarkt<br />
der Region Berlin / Brandenburg: die künftige Konstellation“<br />
Der 4. <strong>Berliner</strong> Banktag am 27. Oktober 2008 folgte dem Motto: „Die internationale<br />
Finanzmarktkrise und ihre Bewältigung – die Sicherheit von<br />
Vermögenswerten“<br />
Der 5. <strong>Berliner</strong> Bankentag am 2. November 2009 behandelte das Motto: „Banken,<br />
Kleinbetriebe und Mikrofinanzierung in Berlin – Alle Potenziale ausgeschöpft?“<br />
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BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 10<br />
s 11<br />
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Das Motto des 6. <strong>Berliner</strong> Bankentages am 13. 1. 2010 schließt sich dem des<br />
4. <strong>Berliner</strong> Bankentages an. Es lautet: „Retail Banking 2010 – Geschäftskonzepte<br />
<strong>für</strong> die Zukunft – Zukunftsgestaltende Geschäftskonzepte von Retailbanken<br />
in Deutschland und der Region Berlin / Brandenburg aus Sicht von Spitzenver-<br />
bänden und Bankmanagement“. Einzigartig – und dies wird vermutlich auch auf<br />
absehbare Zeit so bleiben – in der Fülle der Themen und im Rang der Referenten<br />
wird ein über die Jahre <strong>aktuell</strong>es Themenfeld angegangen.<br />
Das Privatkundengeschäft in Deutschland, das gewissermaßen mit dem Eintritt<br />
der Deutschen Bank in dieses Geschäftsfeld so richtig an Fahrt gewann und<br />
das im Mai 2009 ihr 50jähriges Jubiläum feiern konnte, wird immer noch von den<br />
damaligen Fragen bestimmt: wer sind meine Kunden und wie kann ich ihnen die<br />
besten Bankleistungen offerieren? Zwar standen damals Begriffe wie Nachhaltigkeit,<br />
Ethik oder Markenpolitik nicht im Vordergrund. Doch schon damals wusste<br />
man um den Wert der Mitarbeiterqualität in punkto Kundenzufriedenheit. Das<br />
hat sich auf keinen Fall geändert. Durch die gegenwärtige Finanzmarktkrise hat<br />
sich allerdings die Kundenzufriedenheit etwas abgeschwächt. Nun wird es die<br />
Aufgabe der Kreditinstitute sein, neues Vertrauen bei ihren Kunden aufzubauen<br />
und bestehendes weiter zu verstetigen. Wie die Kreditinstitute diese neuen Herausforderungen<br />
schultern wollen, werden die diesjährigen Referenten mit den<br />
Teilnehmern des 6. <strong>Berliner</strong> Bankentages diskutieren.<br />
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Im einzelnen handelt sich um folgende acht Themen:<br />
Ethik und Nachhaltigkeit: Die Stärken des Geschäftsmodells genossenschaftli-<br />
cher Banken (Uwe Fröhlich, Präsident, Bundesverband der Deutschen Volksban-<br />
ken und Raiffeisenbanken, Berlin)<br />
Geschäftsbanken im Umbruch – Renaissance des Retail Banking? (Dr. Hans-<br />
Joachim Massenberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, Bundesverband<br />
deutscher Banken, Berlin)<br />
Kunden und Personal! Schlüsselfaktoren <strong>für</strong> erfolgreiche Sparkassen (Werner<br />
Netzel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Deutscher Sparkassen- und<br />
Giroverband, Berlin)<br />
Solide Geschäftskonzepte der Kreditbanken als Marktführer in der Konsumfinanzierung<br />
(Gerd Schumeckers, Vorsitzender des Vorstandes, Bankenfachverband,<br />
Berlin)<br />
Stärkung des Marktauftritts durch Marken-Partnerschaften im Konzern am<br />
Beispiel Deutsche Bank mit <strong>Berliner</strong> Bank, Postbank und Norisbank (Oliver Bortz,<br />
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Geschäftskunden, Frankfurt am Main)<br />
Wettbewerbspositionierung der <strong>Berliner</strong> Volksbank im regionalen Bankenmarkt<br />
<strong>für</strong> Privat- und Firmenkunden (Dr. Holger Hatje, Vorsitzender des Vorstandes,<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank eG, Berlin)<br />
Zwei-Marken-Strategie: Sparkasse plus Privatbank – ein innovatives Geschäftskonzept!?<br />
(Johannes Werner, Vorsitzender des Vorstandes, Mittelbrandenburgische<br />
Sparkasse in Potsdam, Potsdam)<br />
Nachhaltige Kundenzufriedenheit als Krisenvorsorge und Maßstab <strong>für</strong> wachsende<br />
Geschäftserfolge im Privatkundenmarkt (Dr. Klaus Eberhardt, Vorsitzender<br />
des Vorstandes, Sparda-Bank Berlin eG, Berlin)<br />
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s 13<br />
www.bifbu.de<br />
Die Veranstaltung findet auf dem neuen HTW-campus Wilhelminenhof in Berlin-<br />
oberschöneweide statt.<br />
Anmeldungen werden entgegen genommen unter bifbu@swop-berlin.de Der<br />
Tagungsbeitrag beläuft sich auf 195 euro zzgl. mwst.<br />
Einen weiteren Baustein der <strong>BIfBU</strong>-Aktivitäten stellt das seit 2007 stattfindende<br />
<strong>Berliner</strong> Diplomanden-Kolloquium dar. Nachdem drei Studierende, die in die letzte<br />
Auswahl belangten, ihre Abschlussarbeiten präsentieren und mit den Zuhörern<br />
diskutieren, erfolgt eine Würdigung der jeweiligen Arbeiten. Schließlich wird die<br />
nach Meinung der Jury beste Arbeit aus dem Studiengang Betriebswirtschaftslehre<br />
mit Schwerpunkt Banken bzw. aus der Studienvertiefung BWL / Finanzdienstleis-<br />
tungen ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit einer finanziellen Anerkennung<br />
verbunden. Der Betrag wird dankenswerter Weise von der Sparda-Bank Berlin<br />
eG in Form eines Druckkostenzuschusses zur Verfügung gestellt. Veröffentlicht<br />
worden sind die ausgezeichneten Arbeiten in der Schrifte<strong>nr</strong>eihe „Financial Services<br />
Management“. Die ersten beiden Preisträger heißen:<br />
•<br />
•<br />
Wiebke Merbeth mit „Die private Studienfinanzierung in Deutschland“ (2007)<br />
Christoph Kopschina mit „Interne Kundenorientierung in Theorie und Praxis<br />
am Beispiel einer regional tätigen Genossenschaftsbank“ (2008)<br />
Der preis <strong>für</strong> 2009 wir anlässlich des 6. <strong>Berliner</strong> Bankentages am 13. 1. 2010<br />
überreicht.<br />
Die Schrifte<strong>nr</strong>eihe „<strong>Berliner</strong> Schriften zur anwendungsorientierten Bank-<br />
betriebslehre“ existiert seit 2004 und wurde von den Professoren Brunner und<br />
Christians eingerichtet. Zwischenzeitlich sind neun Bände im Shaker-Verlag,<br />
Aachen, mit überdurchschnittlich guten Diplomarbeiten aus dem Studiengang<br />
Betriebswirtschaftlehre mit Schwerpunkt Banken erschienen. Der zehnte Band<br />
widmet sich dem fünfjährigen Bestehen des <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Bankunterneh-<br />
mensführung und wird von dessen Vorstandsmitgliedern herausgegeben. Er trägt<br />
den Titel „Fünf Jahre <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmensführung – Tagungs-<br />
band zum 5. <strong>Berliner</strong> Bankentag“ und wird pünktlich zum 6. <strong>Berliner</strong> Bankentag<br />
am 13. Januar 2010 vorliegen. Zu näheren Informationen siehe www.shaker.de/<br />
online-Gesamtkatalog<br />
VerANsTALTuNG<br />
NeuerscHeINuNG<br />
www.bifbu.de www.htw-berlin.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Redaktion<br />
Layout und Satz<br />
Prof. Dr. Wolfgang L. Brunner<br />
Prof. Dr. Uwe Christians<br />
SWOP. Medien und Konferenzen<br />
www.swop-berlin.de<br />
Ruth van der Vorst<br />
Fünf Jahre <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmensführung – 5. <strong>Berliner</strong> Bankentag<br />
<strong>Berliner</strong> Schriften<br />
zur anwendungsorientierten<br />
Bankbetriebslehre – Band 10<br />
Herausgegeben von:<br />
Prof. Dr. Wolfgang L. Brunner<br />
Prof. Dr. Uwe Christians<br />
Fünf Jahre <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Bankunternehmensführung –<br />
Tagungsband zum<br />
5. <strong>Berliner</strong> Bankentag<br />
Wolfgang L. Brunner, Uwe Christians und<br />
Roland van Gisteren (Hrsg.)<br />
„<strong>Berliner</strong> schriften zur anwendungsorientierten<br />
Bankbetriebslehre“<br />
Band 10<br />
Shaker Verlag<br />
Aachen 2010<br />
Die internationale Schrifte<strong>nr</strong>eihe „Financial Services Management“ wurde<br />
2007 auf Initiative von Professor Brunner gestartet. Sie wird von einem Herausgeber-<br />
rat betreut, der sich aus Hochschulangehörigen und Managern aus Unternehmen<br />
des Finanzdienstleistungssektors aus mehreren europäischen Ländern zusammen-<br />
setzt. Die Reihe veröffentlicht Abschlussarbeiten (Diplomarbeiten, Bachelorarbei-<br />
ten und Dissertationen) aus den beteiligten Hochschulen. Zehn Bände wurden<br />
bislang vom Weißensee Verlag, Berlin, betreut. Zu näheren Informationen siehe<br />
www.fsm-books.eu<br />
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BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010<br />
Die Veranstaltung am 2. November 2009 behandelte das motto: „Banken, kleinbe-<br />
triebe und mikrofinanzierung in Berlin – Alle potenziale ausgeschöpft?“ Dabei gingen<br />
die referenten auf folgende Themen ein und diskutieren sie mit den mehr als 100<br />
Teilnehmern aus den Bereichen Hochschule, unternehmen und Beratung:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Willkommen in der Realwirtschaft – KMU und Banken: Ein schwieriges Verhältnis?<br />
(Stephan Schwarz, Präsident, Handwerkskammer Berlin)<br />
Der Weg zu einem Mikrokredit (Oliver Förster, Geschäftsführer, Deutsches Mikrofinanz<br />
<strong>Institut</strong>, Stuttgart / Berlin)<br />
Mikrokreditvergabe durch die Investitionsbank Berlin im vereinfachten Verfahren<br />
(Heinz-Joachim Mogge, Bereichsleiter Wirtschaftsförderung Gewerbekunden,<br />
Investitionsbank Berlin)<br />
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s 14<br />
5. BerLIner BanKenTaG – eIne rücKSchaU<br />
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6. <strong>Berliner</strong> Bankentag<br />
am 13. Januar 2010<br />
Save the date!<br />
INfo<br />
BIfBu unterstützt die Zusammenarbeit<br />
zwischen Hochschulbereich<br />
und praxis<br />
<strong>für</strong> Ideen und konkrete<br />
Vorschläge wenden sie sich<br />
bitte an: wolfgang.brunner@<br />
htw-berlin.de<br />
...wir sprechen mittelständisch<br />
Berlin braucht eine pulsierende Wirtschaft.<br />
Ideen mutiger Existenzgründer unterstützen wir<br />
ebenso wie das Wachstum etablierter<br />
Unternehmen.<br />
Dabei stehen wir allen Branchen offen: kleinen<br />
Handwerksbetrieben ebenso wie mittelständischen<br />
Unternehmen.<br />
Unsere Gesellschafter sind die IHK und die<br />
Handwerks kammer, Wirtschaftsverbände sowie<br />
Kredit- und Versicherungs unternehmen.<br />
Mitglied im<br />
Verband Deutscher<br />
Bürgschaftsbanken<br />
•<br />
•<br />
<strong>Berliner</strong> Bank – Ein starker regionaler<br />
Partner <strong>für</strong> Kleinunternehmen und<br />
Geschäftskunden in Berlin (Roland<br />
Kühnemann, Bereichsleiter Vertrieb<br />
Private und Business Banking, <strong>Berliner</strong><br />
Bank)<br />
Möglichkeiten der Bürgschaftsbank<br />
in der Krise (Michael Wowra, Abteilungsleiter<br />
Firmenkundengeschäft,<br />
BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg<br />
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gesellschaft (MBG).<br />
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ihrem Engagement im eigenen<br />
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Ausführungen der Referenten findet<br />
sich in dem Buch von W. L. Brunner / U.<br />
Christians / R. van Gisteren (Hrsg.): Fünf<br />
Jahre <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmensführung<br />
– Tagungsband zum<br />
5. <strong>Berliner</strong> Bankentag“, Aachen 2010.<br />
Das Werk erscheint im Shaker Verlag,<br />
Aachen, wird im Augenblick gedruckt<br />
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am 13. Januar 2010 vorliegen.<br />
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renTaBILITäTS- Und BILanzKennzahLen von SparKaSSen<br />
Und KredITGenoSSenSchaFTen In oSTdeUTSchLand<br />
In der marktwirtschaftlichen Ordnung greift der Staat in vielfacher Weise in<br />
das Marktgeschehen und damit direkt oder indirekt in den Wettbewerb ein. Dau-<br />
erhaft ist dies geboten, wenn Marktversagen verhindert werden soll, temporär,<br />
wenn – wie <strong>aktuell</strong> – Krisen abgemildert werden sollen. Will man in Deutschland an<br />
dem Grundsatz der einheitlichen Lebensverhältnisse angesichts der unterschied-<br />
lichen Wirkungen der demographischen Entwicklung auf die Regionen auch nur<br />
annähernd festhalten, muss sich die Regionalpolitik der Bedeutung des hiesigen<br />
Drei-Säulen-Bankensystems, das lange Zeit sehr umstritten war, vergewissern. Die<br />
wissenschaftliche Aufarbeitung der Beziehungen zwischen der Ausgestaltung eines<br />
Bankensystems einerseits und der regionalen Entwicklung andererseits ließ lange<br />
auf sich warten. Insbesondere ist die Frage zu klären, ob und inwieweit die Versorgung<br />
von Finanzdienstleistungen in peripheren und/oder strukturschwachen<br />
Räumen gewährleistet werden kann und ob dies überhaupt vor dem Hintergrund<br />
alternativ möglicher effizienterer Ressourcenallokation gesamtwirtschaftlich<br />
sinnvoll ist. In den letzten Jahren aber wurden nun zu dem vernachlässigten Themenkomplex<br />
eine Reihe von Studien angefertigt . 1<br />
Das Forschungsprojekt hatte zum Ziel, den Bankenmarkt in den neuen Bundesländern<br />
im Hinblick insbesondere auf seine <strong>aktuell</strong>e Rentabilität näher zu<br />
untersuchen. Datenquellen waren die Jahresabschlüsse sämtlicher Sparkassen (71)<br />
und Kreditgenossenschaften (82) der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen der Jahre 2006 und 2007.<br />
Sie wurden dem Elektronischen Bundesanzeiger (www.ebundesanzeiger.de) entnommen.<br />
Ein Teil der benötigten Daten wurde freundlicherweise vom Genossenschaftsverband<br />
Nord (www.geno-verband.de) zur Verfügung gestellt.<br />
1 pieper, cornelius, Banken im umbruch, Berlin 2008; Wengler, martin o., Wechselwirkungen zwischen<br />
der finanzintermediatorischen Tätigkeit kommunaler kreditinstitute und dem kommunalen<br />
raum, Halle (s.) 2006;<br />
schiele, mike, Wettbewerb im Bankensektor, Wiesbaden 2008, Neuberger, Doris / co<strong>nr</strong>ad, Alexander<br />
/ schneider-reißug, maria, Geographic and Demographic outreach: evidence from Germany´s<br />
Three pillar Banking system, Thünen-reihe Angewandter Volkswirtschaftstheorie, Working paper<br />
No. 98, universität rostock 2008, Gärtner, stefan, Ausgewogene strukturpolitik: sparkassen aus regionalökonomischer<br />
perspektive, Berlin 2008.
BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 18<br />
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mit Hilfe der Jahresabschlussrohdaten wurden in ms-excel diverse rentabilitäts-,<br />
effizienz-, produktivitäts-, Bilanz- und GuV-kennzahlen berechnet, diese sodann in<br />
das statistik-softwaresystem spss übertragen, um dort schließlich statistische Aus-<br />
wertungen im Hinblick auf folgende fragen durchzuführen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Vergleich von Rentabilitäten, Produktivitäten und Bilanzstrukturen der beiden<br />
Bankengruppen in den neuen Bundesländern <strong>für</strong> die Jahre 2006 und 2007<br />
Bankerfolg, Bankprofil und regionaler Standort – Ist der Standort einer Spar-<br />
kasse oder Kreditgenossenschaft eine Determinante <strong>für</strong> deren Erfolg oder<br />
Erfolgskomponenten?<br />
Worin unterscheiden sich über- und unterdurchschnittlich erfolgreiche Sparkassen<br />
und Kreditgenossenschaften – gemessen an der Cost-/Income-Ratio?<br />
Zwischen den beiden Bankengruppen gibt es gravierende Unterschiede in den<br />
Kennzahlen. So ist die Bruttoertragsspanne bei den Kreditgenossenschaftsbanken<br />
größer, die Bruttobedarfsspanne hingegen bei den Sparkassen signifikant und<br />
im Vergleich zur Ertragskennziffer überproportional geringer. Insofern ist auch<br />
die Cost-/Income-Ratio CIR (Betriebskosten / Betriebserträge in %) der Sparkassen<br />
deutlich besser, und zwar um etwa 10 Prozentpunkte. Beide Gruppen haben aber<br />
ihre Zielgröße von 60 Prozent noch nicht erreicht.<br />
Die Sparkassen besitzen die signifikant größeren Betriebseinheiten, gemessen<br />
nach unterschiedlichen Größenkennzahlen (Mitarbeiter, Zweigstellen, Bilanzsumme)<br />
sowie die deutlich höhere Teilzeitmitarbeiterquote. Geringer ist allerdings<br />
ihre Auszubildendenquote. Sparkassen weisen größere Mitarbeiterproduktivitäten,<br />
aber auch geringere Pro-Kopf-Personalkosten (Gehälter) auf. Für den Einfluss der<br />
Standortregion auf die Rentabilität bzw. die die Rentabilität erklärenden Kennzahlen-Faktoren<br />
in Ostdeutschland 2006 und 2007 konnte in dem verwendeten<br />
Datensatz univariat nur in wenigen Fällen ein Nachweis erbracht werden.<br />
Allerdings gibt es gleichwohl auch in Ostdeutschland abweichend vom Durchschnitt<br />
erfolgreiche und weniger erfolgreiche Banken und Sparkassen. Im Rahmen<br />
dieser Studie wurde zur Erfolgsmessung die bilanzpolitisch nicht „manipulierbare“<br />
Effizienzkennzahl Cost-/Income-Ratio, die auch von den Bankenverbänden als<br />
Zielgröße gewählt wird, herangezogen. Dabei zeigte sich, dass die CIR-Unterschiede<br />
sowohl bei den Sparkassen als auch bei den Kreditgenossenschaften durch<br />
HTW BerLIN<br />
HTW BerLIN<br />
die Betriebskostenspanne und nicht durch die Ertragsseite determiniert wer-<br />
den. Unter- und überdurchschnittliche Kreditinstitute unterscheiden sich somit<br />
nicht dadurch, dass sie höhere Preise auf der Kredit- oder niedrigere Preise auf<br />
der Einlagenseite durchsetzen können, sondern dadurch, dass sie bezogen auf<br />
ihre Geschäftsvolumen mit geringeren Betriebskosten auskommen. Dabei wir-<br />
ken sowohl geringere Personalkostenspannen als auch – etwas abgeschwächt –<br />
geringere Verwaltungsaufwandsspannen an der günstigeren Kostenintensität<br />
mit. Die Region hat dagegen überhaupt keinen Einfluss, ebenso wenig wie die<br />
Betriebsgröße: Es zählen sowohl kleine als auch größere Kreditinstitute zu den<br />
erfolgreichen, und es spielt auch keine Rolle, ob diese in Problemregionen oder in<br />
prosperierenden Regionen beheimatet sind.<br />
Gleichwohl darf nicht verkannt werden, dass aufgrund der demographischen<br />
Entwicklung große Herausforderungen auf die Sparkassen und Kreditgenossenschaften<br />
in Ostdeutschland zukommen. Gärtner weist deshalb zu Recht darauf hin,<br />
dass Sparkassen zwar die Möglichkeit haben, zum regionalen Wachstum und zum<br />
Ausgleich beizutragen, dies aber nicht bedeutet, dass jede Sparkasse dieser Aufgabe<br />
auch hi<strong>nr</strong>eichend nachkommt. Insbesondere betont er mit Recht, dass Sparkassen<br />
Konzepte entwickeln müssen, „die Antworten darauf finden, wie <strong>Institut</strong>e in<br />
stark schrumpfenden Räumen, in denen ein bestimmtes Maß an wirtschaftlicher<br />
Aktivität und Bevölkerungsdichte unterschritten wird, ihren Versorgungsauftrag<br />
erfüllen, die regionale Entwicklung unterstützen und gleichzeitig dauerhaft ausreichende<br />
Erträge erwirtschaften können.“ (S. 287). Die hier<strong>für</strong> richtigen geschäftspolitischen<br />
Maßnahmen zu finden, die über das reine Absenken des Kostenniveaus<br />
hinausgehen, wird die Aufgabe der <strong>Institut</strong>e und ihres Verbandes in den nächsten<br />
Jahren sein. 2<br />
Detaillierte Ergebnisse werden in dem Buch von Christians, U./Hempel, K.<br />
(Hrsg.): Unternehmensfinanzierung und Region – Finanzierungsprobleme mittelständischer<br />
Unternehmen und Bankpolitik in peripheren Wirtschaftsräumen, das<br />
im Hamburger Kovac-Verlag im Frühjahr 2010 erscheinen wird, veröffentlicht.<br />
2 siehe hierzu das forschungsprojekt „Banking in schrumpfenden regionen“, durchgeführt von<br />
D. Neuberger und A. co<strong>nr</strong>ad von der universität rostock, unterstützt von der Wissenschaftsförderung<br />
der sparkassen-finanzgruppe.
BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010<br />
s 20<br />
MaSTer KonFerenz 2009: WIe hochSchULen Und UnTernehMen<br />
TraUMparTner Werden<br />
„Traumpartner gesucht!“ – so lautete das übergreifende Thema der Master<br />
Konferenz 2009.<br />
Angesichts des verschärften Wettbewerbs in der Bildungslandschaft müssen<br />
Hochschulen ihre Studierenden immer besser mit wissenschaftlich fundierten und<br />
praxisorientierten Studienangeboten auf die Tätigkeit beim zukünftigen Arbeit-<br />
geber vorbereiten. Gleichzeitig braucht die Wirtschaft Absolventen, die gut auf<br />
ihre zukünftige Berufstätigkeit vorbereitet sind. Hochschulen und Unternehmen<br />
müssen zusammenarbeiten. Dies ist das zentrale Ziel der Master Konferenz. Über<br />
150 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum – darunter auch das <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmensführung mit seinem Vorstandsvorsitzenden, Herrn<br />
Prof. Dr. Wolfgang L. Brunner, und dem Vorstandsmitglied Prof. Dr. Roland van<br />
Gisteren – besuchten die nunmehr zweite Master Konferenz, die Anfang November<br />
2009 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfand. In<br />
Vorträgen, Podiumsrunden und Workshops ging es u. a. um die Frage, wie Unternehmen<br />
und Hochschulen zueinander finden können, welche Trends und neue<br />
Technologien in der akademischen Weiterbildung <strong>aktuell</strong> sind und welche Anforderungen<br />
Studierende an Hochschulen stellen.<br />
Die Veranstalter, die Freie Universität Berlin und SWOP. Medien und Konferenzen,<br />
haben mit der Master Konferenz ein Podium <strong>für</strong> den Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />
von Studiengangsleitern und Personalverantwortlichen geschaffen.<br />
Hauptreferenten waren Prof. Dr. Ada Pellert, Gründungspräsidentin der jüngst<br />
eröffneten Deutschen Universität <strong>für</strong> Weiterbildung in Berlin, Thomas Sattelberger,<br />
Personalvorstand der Deutschen Telekom, und Dr. Volker Meyer-Guckel, Stellvertretender<br />
Generalsekretär des Stifterverbandes <strong>für</strong> die Deutsche Wissenschaft.<br />
VerANsTALTuNG<br />
BIfBu-Vorstandsmitglied<br />
prof. Dr. roland van Gisteren beim<br />
shake-hands mit Telekom-Vorstand<br />
Thomas sattelberger<br />
Die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
zwischen Hochschulen und unternehmen<br />
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Anliegen des BIfBu.<br />
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„Die meisten Studierenden sind lernwillig und überwiegend mit ihrem Studium<br />
zufrieden“<br />
Angesichts der jüngsten Studierendenproteste mag diese positive Aussage<br />
viele überraschen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Fiktion, sondern<br />
um ein handfestes Ergebnis der Master-Studie 2009. Die Master-Studie ist eine<br />
deutschlandweite Befragung unter rund 4.000 Studierenden zu Studienplanung<br />
und Employability, die auf der Master Konferenz 2009 erstmals einem breiten Pub-<br />
likum vorgestellt wurde. Sie liefert spannende Antworten, so z. B. auf die Frage,<br />
wie Studierende ihre Bildungs- und Karriere-Entscheidungen treffen, was sie von<br />
ihrer Hochschule erwarten oder nach welchen Kriterien sie ihren Berufseinstieg<br />
planen oder ihren Arbeitgeber wählen. Die Master-Studie wurde erstmals von<br />
SWOP. Medien und Konferenzen in Zusammenarbeit mit dem Zeitverlag erstellt.<br />
Sie kann bestellt werden unter www.master-studie.de<br />
profitieren sie von den ergebnissen der master studie 2009!<br />
Eine erste Analyse der Antworten zeigt spannende Ergebnisse. So ziehen rund<br />
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ein weiterführendes Studium in Erwägung.<br />
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ihrer entscheidung <strong>für</strong> eine Hochschule<br />
<strong>für</strong> ihr weiterführendes<br />
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• Welche Hochschulen die studierenden<br />
bereits kennen und in<br />
erwägung ziehen<br />
• Welche studiengänge sie<br />
anstreben<br />
• Über welche Informationskanäle<br />
sich studierende über Hochschule<br />
und studium informieren<br />
• Wie die studentischen planungen<br />
zu Berufseinstieg und karriere<br />
aussehen<br />
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Weiterbildung sich die studierenden<br />
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Auch <strong>für</strong> Personal- und Recruiting-Abteilungen hält die Studie wertvolle<br />
Ergebnisse parat: So fühlt sich rund die Hälfte der befragten Studierenden durch<br />
ihr Studium nicht ausreichend auf die spätere berufliche Tätigkeit vorbereitet.<br />
Fühlen Sie sich durch Maßnahmen im Studium zum Praxisbezug ausreichend auf eine<br />
spätere berufliche Tätigkeit vorbereitet?<br />
54 %<br />
46 %<br />
Ja<br />
Nein<br />
N=2923<br />
Klare Prioritäten setzen die Studierenden bei ihren Karrierezielen: Nur gut<br />
ein Drittel der Befragten hält den raschen beruflichen Aufstieg <strong>für</strong> ein besonders<br />
relevantes Karriereziel im späteren Berufsleben. Weitaus wichtiger sind den Studierenden<br />
Kreativität, intellektuelle Herausforderung sowie eine ausgewogene<br />
Balance zwischen Arbeits- und Privatleben.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Relevanz von Karrierezielen (Auswahl)<br />
88 %<br />
Intellektuelle<br />
Herausforderung<br />
(N=2787)<br />
85 %<br />
Balance zwischen<br />
Berufs- und Privatleben<br />
(Work-Life-Balance)<br />
(N=2784)<br />
Relevanz (sehr hoch & hoch kumuliert)<br />
80 %<br />
Kreativität & Innovativität<br />
in der täglichen Arbeit<br />
(N=2784)<br />
36 %<br />
Rascher beruflicher<br />
Aufstieg,Tätigkeit<br />
in leitender Funktion<br />
(N=2777)
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Mit Transparenz zur Management-Exzellenz<br />
Schon im Frühjahr 2010 wird SWOP. Medien und Konferenzen erneut Unter-<br />
nehmen und Hochschulen in Berlin zusammenbringen – diesmal mit dem Focus<br />
Management-Qualifikation. Unter dem Motto „Transparenz“ findet am 9. / 10. März<br />
2010 die vierte MBA Konferenz statt. Ziel ist es, die Management-Ausbildung im<br />
deutschsprachigen Raum international konkurrenzfähig zu machen. Direkt im<br />
Anschluss an die MBA Konferenz treffen sich erstmals Unternehmens- und Hoch-<br />
schulvertreter aus der Region zur Business Education Berlin-Brandenburg 2010. Mit<br />
dieser neuen Tagung möchte der Veranstalter den Austausch zwischen der regio-<br />
nalen Wirtschaft und den hiesigen Bildungs- und Forschungsei<strong>nr</strong>ichtungen inten-<br />
sivieren. Die Business Education Berlin-Brandenburg bietet ein regionales Forum<br />
<strong>für</strong> Hochschulen und Wirtschaft, um gemeinsam den Standort zu stärken und neue<br />
Wachstumspotenziale zu erschließen. Das <strong>Berliner</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Bankunternehmens-<br />
führung unterstützt den Veranstalter bei diesem Vorhaben.<br />
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<strong>Berliner</strong> HocHscHul- und Bankentage im licHte der<br />
Wende – „university meets microfinance“<br />
Die erste November-Woche vor dem Gedenktag zum Fall der Mauer vor 20 Jahren stand<br />
auch im Zeichen besonderer Kongresse an den <strong>Berliner</strong> Hochschulen FU, Humboldt<br />
und HTW. „University meets Microfinance” lautete ein Schwerpunktthema, dem sich<br />
auch unser <strong>Institut</strong> auf dem 5. <strong>Berliner</strong> Bankentag unter regionalen Betrachtungen<br />
widmete (siehe S. 14).<br />
Die Freie Universität hatte den internationalen Kontext vor Augen, indem sie das<br />
<strong>Berliner</strong> Genisis-<strong>Institut</strong> mit seinem „Vision Summit 2009“ begleitete. Höhepunkt<br />
bildete die Verleihung des „Vision Award“ an das Gründungs- und Nobelpreisträger-<br />
Team der weltweit bedeutendsten Mikrofinanzbank Grameen aus Bangladesh.<br />
Ihr Initiator, Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, betonte, dass<br />
jetzt die Zeit reif sei <strong>für</strong> „Another wall to fall“ – gleichlautender Titel des „Vision<br />
001796-pwc 26.06.2008 11:19 Uhr Seite 1<br />
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© Juli 2008. PricewaterhouseCoopers bezeichnet die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die anderen selbstständigen und rechtlich unabhängigen Mitgliedsfirmen der<br />
PricewaterhouseCoopers International Limited.<br />
Summit 2009“ (vgl. www.visionsummit.org) – und verkündete die Gründung seines<br />
„Grameen Creative Lab“ in Berlin zusammen mit der FU. Damit sei ein Impuls <strong>für</strong><br />
„Global Entrepreneurs“ gegeben, um sozial motivierte und engagierte Bürger und<br />
Unternehmer als Pioniere neuer Kultur- und Sozialwerte zu fördern.<br />
In der Award-Laudation wurde hervorgehoben, dass nicht alleine Gründung<br />
und Erfolgsgeschichte in Bangladesh zu sehen seien, sondern unter heutigem<br />
Zeitbezug der Weltfinanzkrise die Gründung einer Auslandsfiliale in New York<br />
im Jahre 2008. Dabei habe sich die Filiale bewusst in Queens angesiedelt, wo große<br />
Bevölkerungsschichten als Opfer der Subprime Crisis leben und verarmen.<br />
Bemerkenswert ist die nachhaltige Tatkraft von Muhammad Yunus, Berlin<br />
symbolisch zum Zentrum des Aufbruchs in ein Zeitalter des „Social Business“ zu<br />
erklären. Unterstrichen wird seine Initiative durch die Planung einer Auslands-<br />
filiale Grameen Berlin <strong>für</strong> die sozial Schwachen, denen hiesige Kreditinstitute<br />
keine Kleinkredite geben. Womit sich dieser kurze Mikrofinanz-Diskurs beim<br />
<strong>BIfBU</strong>-Bankentag-Thema schließt.<br />
Die Humboldt-Universität zu Berlin mit ihrem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Management wählte<br />
das Motto „Verantwortung einfordern in Wirtschaft und Gesellschaft“ (vgl. bspw.<br />
www.der-ehrbare-kaufmann.de). Erfolgsstories präsentierten Initiatoren sozialer<br />
und unternehmerischer Projekte in dieser Vorkonferenz zum Vision Summit.<br />
Ein Praxisbeispiel zeigte die niederländische Triodos Bank N.V. <strong>für</strong> ganzheit-<br />
liche Ehrbarkeit im Finanzwesen. Ihre erste deutsche Auslandsfiliale in Frankfurt<br />
am Main eröffnet zum Jahreswechsel 2009 / 2010 (vgl. www.triodos.de). Für die<br />
Triodos Bank ist es „an der Zeit, dass unser Geld neuen Wert gewinnt“.<br />
Die Financial Times und die Weltbanktochter IFC kürt kürten die Triodos<br />
Bank in Würdigung ihres seit 1980 nachhaltigen Geschäftskonzeptes zur „Susta-<br />
inable Bank of the Year 2009“. Darin könnten Signale des Wandels im Sinne von<br />
Harvard-Historiker Niall Ferguson zu sehen sein, der zur geschichtlichen Bewer-<br />
tung der Finanzkrise lapidar bemerkte: “Wir brauchen neue Banken!“ (vgl. Spiegel<br />
Geschichte 4 / 2009).
BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 28<br />
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Und wenn in diesen Tagen in Stockholm die Nobelpreise verliehen werden und<br />
Elinor Ostrom den „Nobelpreis <strong>für</strong> Ökonomie“ <strong>für</strong> ihre Forschungsergebnisse zu<br />
einer ökologisch verträglichen Wirtschaftsordnung erhält, dann schließt sich auch<br />
hierzu ein weiterer Kreis <strong>für</strong> den Aufbruch in ein neues Zeitalter eines „Sustainable<br />
Banking“.<br />
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ForUM poLITIK – GUTeS GeLd Und GerechTe GüTer<br />
erneut wurde prof. Brunner von der evangelischen Berufschularbeit der Jugendbil-<br />
dungsstätte Haus kreisau eingeladen, im rahmen des forums politik „Gutes Geld<br />
und gerechte Güter. Wirtschaftsethische fragen“ den einführungsvortrag zu halten.<br />
eingeladen wurde in das umweltforum Jerusalemskirche in Berlin-kreuzberg. Im säku-<br />
larisierten Gotteshaus befindet sich nunmehr ein Tagungszentrum.<br />
Prof. Brunner wählte als Überschrift <strong>für</strong> seine Ausführungen die Frage „Was<br />
ist Wirtschaftsethik?“ als Leitgedanken. Bevor er die Begriffe Ethik und Moral<br />
verdeutlichte, versuchte er seinen Zuhörern zu verdeutlichen, dass in Berlin ständig<br />
Regeln übertreten werden, die <strong>für</strong> alle gelten. Jogger laufen z.B. quer über eine<br />
Wiese und legen einen Trampelpfad an. U-Bahn-Fahrer „vergessen“, einen Fahr-<br />
schein zu lösen, oder Autofahrer rasen durch die Stadt. Von diesen Beispielen aus<br />
dem Alltag ist es nicht weit zu der Feststellung, wie die Prinzipien des menschlichen<br />
Zusammenlebens, die den Umgang miteinander erleichtern sollen, und den Prinzi-<br />
pien, die auch im Wirtschaftsleben Gültigkeit besitzen, auszusehen haben. Ethisch<br />
korrektes Handeln von Wirtschaftssubjekten (Privatpersonen und <strong>Institut</strong>ionen)<br />
orientiert sich allgemein gesprochen an der Lehre von den guten Sitten, die nur<br />
auf einsichtig gemachte Überzeugungen gestützt ist. Ethik will Werte zur Geltung<br />
bringen und erhalten. Auf die Pflege und die Erhaltung von einsichtigen Werten<br />
ist jedes Dringen auf die Einhaltung von guten Sitten abgestellt.<br />
Schon die Altvorderen wussten, was „sich gehört“ und was „sich nicht gehört“,<br />
weil es überkommenen und anerkannten Werten entspricht oder eben auch nicht<br />
entspricht. Es wird dabei regelmäßig unterstellt, dass sich solche Werte in der<br />
Vergangenheit als gültig und der Pflege würdig erwiesen haben. Und es müssen<br />
Werte sein, die allen von einem Vorgang betroffenen Menschen als solche erscheinen.<br />
Doch gerade bei jungen Menschen kommen die „alten“ Werte nicht immer<br />
gut an. Der jeweilige individuelle Nutzen steht bei ihnen eher im Vordergrund als<br />
der Nutzen <strong>für</strong> das Gemeinwohl, <strong>für</strong> die Gesellschaft. Gerade das Einhalten von<br />
Gesetzen und Vorschriften mag <strong>für</strong> den Einzelnen lästig sein, weil es von ihm Opfer<br />
an Zeit, Freiheit oder Geld abfordert. Doch ohne solche Regelungen durch Gesetze<br />
und Vorschriften wäre der gesamte Ordnungsrahmen, in dem alle leben müssen<br />
und wollen, nicht gewährleistet.<br />
Ethik prägt auch das gegenseitige Interesse einer Leistungsgemeinschaft,<br />
wie sie zwischen dem Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen und den<br />
Nachfragern danach gegeben ist. Das Interesse liegt vor allem darin, aus einem
BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 30<br />
s 31<br />
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von gegenseitigem Vertrauen getra-<br />
genen Konsens heraus zu handeln.<br />
Vertrauen bildet sich nur allmählich<br />
innerhalb eines Prozesses. Für einen<br />
Menschen müssen bei Entscheidungen<br />
über wirtschaftliche Sachverhalte<br />
bestimmte Informationen vorliegen,<br />
oder andere <strong>für</strong> ihn wesentliche Gegebenheiten<br />
müssen erfüllt sein. Denn<br />
diese Informationen oder diese Gegebenheiten<br />
werden von ihm mit seinen<br />
Sinnen wahrgenommen. Sicherlich<br />
spielt das Auge in diesem Zusammenhang<br />
die größte Rolle, z. B. um die<br />
Körpersprache des Gegenübers zu<br />
beurteilen. Das Ohr hilft, die Inhalte<br />
eines Gesprächs zu prüfen. Selbst die<br />
Nase (Geruch eines Produkts oder eines<br />
Menschen) oder die Hand (Oberfläche<br />
eines Produkts oder der Händedruck<br />
eines Menschen) liefern Anhaltspunkte,<br />
um Vertrauen aufzubauen.<br />
Und sogar die Zunge verhilft zu einem<br />
Urteil über ein Erzeugnis anlässlich<br />
einer Produktprobe entweder vor<br />
dem Kauf in einem Supermarkt oder<br />
spätestens nach dessen Verzehr. Erst<br />
aus Vertrauen entsteht Verlässlichkeit,<br />
die sich auf Glauben stützt. Wird dieser<br />
Glaube und damit auch das Vertrauen<br />
erschüttert oder zunichte gemacht,<br />
dann ist eine weitere Geschäftsbeziehung<br />
nicht mehr möglich. Somit wird<br />
die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />
einer Gesellschaft entscheidend von<br />
ihrer moralischen Kultur bestimmt.<br />
Im Anschluss an die Ausführungen<br />
von Prof. Brunner wurden die rund 100<br />
Schülerinnen und Schüler der Gymnasialen<br />
Oberstufe am Oberstufenzentrum<br />
Informations- und Medizintechnik<br />
und Auszubildende zu Groß- und<br />
Außenhändlern des Oberstufenzentrums<br />
Handel 1 auf mehrere Gruppen<br />
aufgeteilt. Prof. Brunner diskutierte<br />
zusammen mit Referenten aus der<br />
Vermögensanlage (Christian Grosse,<br />
freier Berater <strong>für</strong> Vermögensanlagen),<br />
einer Gewerkschaft (Janet Dumann,<br />
Gewerkschaftssekretärin <strong>für</strong> den<br />
Fachbereich Einzelhandel von ver.di),<br />
des INKOTA-Netzwerkes (Magdalena<br />
Freudenschuss von INKOTA, der Trägerorganisation<br />
der internationalen Clean<br />
Clothes Campain [Kampagne <strong>für</strong> „saubere“<br />
Kleidung in Deutschland]) und<br />
des Ökumenischen Rates Berlin / Brandenburg<br />
(Dr. Gerdi Nützel, Theologin).<br />
Erfreulich war festzustellen, dass<br />
sich die Teilnehmer gut auf die Veranstaltung<br />
vorbereitet hatten. Als Ergebnis<br />
kann darüber hinaus festgehalten<br />
werden, dass das Interesse der jungen<br />
Menschen an dem vielfältigen Fachgebiet<br />
Wirtschaft sehr groß ist.<br />
Damit wird auch bestätigt, was<br />
Prof. Brunner in seiner jüngsten<br />
Forderung nach mehr Wirtschaft in<br />
den Schulen formulierte (siehe nachstehende<br />
Betrachtung).<br />
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roundtable-event „Innovative sourcing-strategien” in potsdam im schlosshotel ceci-<br />
lienhof am 24. 9. 2009, geleitet von unserem mitglied michael Arndt<br />
In seinem Einleitungsbeitrag referierte Herr Arndt u. a. über eine BearingPoint-<br />
Marktstudie, an der der HTW-Absolvent Michael Jakob im Sommersemester 2009<br />
im Rahmen seiner Diplomarbeit erfolgreich mitwirkte. Nach der Einschätzung<br />
von Herrn Arndt sind Potenziale im Zusammenhang mit dem Outsourcing von<br />
OTC-Geschäften vorhanden, die mit innovativen Partnerschaften auch realisiert<br />
werden könnten.<br />
Im Einzelnen kommt er zu folgendem Ergebnis: Sourcing sei ein verbreitetes<br />
Konzept, dem sich jedoch einige Marktteilnehmer nach wie vor nicht geöffnet<br />
hätten. Ausgereifte Modelle hätten sich vor allem dort entwickelt, wo eine ausgeprägte<br />
Industrialisierung der Prozesse realisierbar sei. In der Breite des Marktes<br />
zeichne sich ein deutliches Interesse an weitergehenden Dienstleistungen von<br />
Insourcern ab. Grundlegende Innovationen seien hierbei im Rahmen bestehender<br />
Paradigmen und Strukturen nur begrenzt realisierbar und erforderten ein<br />
Umdenken insbesondere bei Partnerschaften und in Bezug auf den IT-Einsatz. Die<br />
derzeit in Teilbereichen noch erkennbare Unsicherheit lege einen Dialog zwischen<br />
Nachfrage- und Angebotsseite nahe.<br />
Frau Christina Krämer berichtete in einem sehr spannenden Vortrag von den<br />
Erfahrungen der Deutschen WertpapierService Bank AG, wie man mit unterschiedlichen<br />
Sourcing-Modellen am Markt erfolgreich sein kann.<br />
Prof. Christians trug an diesem Abend unter dem Titel „Analyse der Cost-/<br />
Income-Ratio in Finanzinstituten – wo liegt das Differenzierungspotenzial? Effizienzmessung<br />
ostdeutscher Sparkassen und Kreditgenossenschaften in einer Querschnittstudie“<br />
wesentliche Ergebnisse aus seinem. Forschungssemesterprojekt<br />
vor und stellte darüber hinaus die bislang erschienenen empirisch-statistischen<br />
Studien über den Zusammenhang von Outsourcingaktivitäten und Wertschöpfungstiefen<br />
einerseits und dem Erfolg deutscher Banken andererseits vor. In den<br />
referierten Studien wurden teilweise hypothesenkonforme, aber oft nur schwach<br />
signifikante Zusammenhänge zur Effizienzkennzahl ermittelt. Nach seinen eigenen<br />
Berechnungen sei die Wertschöpfungstiefe <strong>für</strong> ostdeutsche Kreditinstitute<br />
des Sparkassen- und Kreditgenossenschaftssektors <strong>für</strong> die Effizienzkennzahl Cost-/<br />
Income-Ratio bedeutungslos.
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„Wer sich einen Kühlschrank oder gar ein Auto kauft, studiert aller Erfahrung<br />
nach aufmerksam Prospekte, sieht im Internet nach, stellt einen Preisvergleich bei<br />
verschiedenen Händlern an und entscheidet sich schließlich <strong>für</strong> das ihm zusagende<br />
Angebot. Dabei ist nicht unbedingt gesagt, dass das preislich günstigste Angebot<br />
schließlich gewählt wird. Oftmals werden Kaufentscheidungen von subjektiven<br />
Präferenzen, wie z. B. Energiebilanz, Verbrauchswerte oder Prestige, überlagert.<br />
Beim Erwerb von Finanzdienstleistungen, insbesondere von Anlageprodukten und<br />
(Raten-)Krediten, spielen die Passgenauigkeit und die „Zeitschiene“ scheinbar nur<br />
eine untergeordnete oder gar keine Rolle. Hauptsache, der Nominalzinssatz ist – in<br />
dem einen Fall – recht hoch und – in dem anderen Fall – recht niedrig. Risiken bei<br />
Anlagemedien werden kaum <strong>für</strong> Wert erachtet, und die Effektivverzinsung bei<br />
einem Kredit und die mit ihm evtl. verbundenen Serviceleistungen fallen bei einer<br />
Inanspruchnahme gerne unter den Tisch.<br />
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Die Finanzmarktkrise hat die Schwächen derartiger Überlegungen auf Sei-<br />
ten der Verbraucher mehr als deutlich aufgezeigt. In diesem Zusammenhang soll<br />
nicht auf die Auswüchse auf dem internationalen Kapitalmarkt im Einzelnen, auf<br />
das Versagen von Banken und auf den Vorwurf der Gier auf Seiten der Anleger<br />
eingegangen werden. Dennoch sei der Hinweis gestattet, dass ein umsichtigeres<br />
und wohlüberlegtes Anlegen von Geldvermögen, z. B. <strong>für</strong> die Ausbildung der Kinder<br />
oder die Daseins- und Altersvorsorge, nicht zu den eklatanten Verlusten hätte<br />
führen müssen, wie sie häufig beklagt worden sind. Vorwürfe von enttäuschten<br />
Anlegern, Verbraucherschützern und der Politik an die Adressen von Banken sind<br />
schnell bei der Hand. Nur sehr selten wird an die Eigenverantwortlichkeit des<br />
Investors oder Kreditnehmers appelliert. Selbst diese Hinweise sind verhallt. Vom<br />
mündigen Bürger ist in diesem Zusammenhang schon lange keine Rede mehr.<br />
Im Gegenteil. Die Rechtsprechung hinsichtlich der Inanspruchnahme von<br />
Finanzdienstleistungen nähert sich allmählich dem Reiserecht an. Nur dort liegt<br />
das Problem darin, dass vor Reisebeginn eben nicht auf die Schnelle in der Karibik<br />
der Baulärm vor dem Hotel oder die mangelhafte Wasserqualität des Pools<br />
festgestellt werden können. Dagegen dürfte es jedem Investor oder Kreditnehmer<br />
möglich sein, sich vor dem Erwerb eines Anlagemediums oder vor Abschluss eines<br />
Kreditvertrages mit den jeweiligen Details und Modalitäten auseinander zu setzen.<br />
Voraussetzung hier<strong>für</strong> ist natürlich, dass ein Verbraucher über die nötigen Kenntnisse<br />
zur Beurteilung der ihm zur Verfügung stehenden Daten verfügt. Dass
BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010 s 34<br />
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die Anbieter von Anlageprodukten und Krediten die nötigen Informationen in aus-<br />
reichendem Maße zur Verfügung stellen, ist sicherlich auch auf die Jahrzehnte lange<br />
verbraucherorientierte Rechtsprechung zurück zu führen. Darüber hinaus hat sich<br />
das Internet zu einer wahren Fundgrube brauchbarer (und weniger brauchbarer)<br />
Informationen entwickelt. Doch erhöhen diese relativ leicht zu erlangenden Infor-<br />
mationen wirklich das Wissen eines Verbrauchers? Und können die Verbraucher<br />
auf dieser Grundlage die zu einem bestimmten Zeitpunkt notwendigen Entscheidungen<br />
treffen? Werden sie sich auf diese Weise wirklich über die mit einer Anlageentscheidung<br />
verbundenen Konsequenzen während der Bindungsdauer bzw. der<br />
Laufzeit (z. B. Dividendenausfall, Totalverlust, Zinsänderungsrisiko) voll bewusst?<br />
In den seltensten Fällen dürften alle diese Fragen mit einem uneingeschränkten<br />
„Ja“ zu beantworten sein. Selbst bei Studierenden der Betriebswirtschaftslehre sind<br />
die notwendigen Voraussetzungen hier<strong>für</strong> nur unzureichend gegeben. 1 Schwierigkeiten<br />
bereitet es jedem zweiten Studierenden des 3. Semesters, ein Disagio von 5 %<br />
bei einem Bankdarlehen in Höhe von 1 Mio. Euro mit Hilfe eines Tasche<strong>nr</strong>echners<br />
zu ermitteln. Jeder zweite Studierende scheitert ebenfalls bei dem Versuch, den<br />
Unterschied zwischen einer Aktie (= Eigenkapital) und einer Anleihe (= Fremdkapital)<br />
aufzuzeigen. Problematisch dürfte es <strong>für</strong> sie später werden, ohne fremde Hilfe<br />
gut auf dem Kapital- oder auch auf dem Kreditmarkt zu bestehen. Dass die Unterstützung<br />
durch Dritte (z. B. Bankberater, Versicherungsvertreter oder freie Finanzdienstleister)<br />
nicht immer zum Ziel führt, dürften insbesondere zahlreiche Anleger<br />
mit einem schmerzhaften Lächeln bestätigen, die ihr Vertrauen den Lehman-<br />
Brother-Zertifikaten schenkten.<br />
Doch wie ist das Problem zu lösen? Soll der Gesetzgeber zusätzliche Normen<br />
entwickeln? Sollen die Gerichte die Rechtsprechung weiter zu Gunsten der Verbraucher<br />
fortentwickeln? Sollen bei den Anbietern von Finanzdienstleistungen noch<br />
mehr Ombudsleute installiert werden? Sollen die internen Prozesse der Finanzdienstleister<br />
noch transparenter gestaltet werden? Oder sollte auf lange Sicht<br />
zumindest ein Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge bei den Verbrauchern<br />
auf und kontinuierlich ausgebaut werden? Prävention im Sinne wohlverstandener<br />
Information insbesondere <strong>für</strong> junge Menschen und die Entwicklung zum allmählichen<br />
eigenverantwortlichen Umgang mit den Herausforderungen der<br />
Finanzmärkte dürften eher Ziel führend sein.“<br />
Entnommen aus: W. L. Brunner /J. Seeger / W. Turturica (Hrsg.): Kreditfinanzierung<br />
von Gebrauchsgütern – Das alltägliche Risiko, Wiesbaden 2010<br />
(im Druck)<br />
1 klausurergebnisse in dem fach finanzierung und Investition bei studierenden im 3. semester Be-<br />
triebswirtschaftslehre an der Hochschule <strong>für</strong> Technik und Wirtschaft Berlin.<br />
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BIfBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010<br />
s 36<br />
neU erSchIenen: GrenzüBerSchreITende KooperaTIonen<br />
partner oder konkurrenten? fünf Jahre nach der Vollmitgliedschaft polens in der euro-<br />
päischen union begegnen sich deutsche und polnische unternehmen als koopera-<br />
tionspartner und konkurrenten auf den regionalen, nationalen und internationalen<br />
märkten.<br />
In den letzten Jahren haben die international operierenden Großunternehmen<br />
die strukturschwachen Grenzregionen auf beiden Seiten der polnisch-deutschen<br />
Grenze bei der Suche nach attraktiven Standorten in Ballungsräumen oder in<br />
Clusterregionen (Krakow, Poznan oder Wroclaw) häufig „übersprungen“. Welche<br />
Wege sollten gegangen werden, um die Chancen der wirtschaftlichen Kooperation<br />
zwischen polnischen und deutschen KMU im Grenzraum noch besser zu erschlie-<br />
ßen? Die Internationalisierung der KMU vollzieht sich in einem Spannungsfeld von<br />
Nähe und Distanz, von Vertrauen und dem schrittweisen Abbau von Misstrauen.<br />
Für den Erfolg grenzüberschreitender Unternehmenskooperationen sind nicht nur<br />
geeignete Strategiekonzepte, Beratungen, Finanzierungs- und Fördermittel von<br />
Bedeutung. So wichtig diese Aspekte auch im Alltag der Geschäftsbeziehungen sein<br />
mögen, so liegt doch der Dreh- und Angelpunkt erfolgreicher unternehmerischer<br />
Zusammenarbeit in der zwischenmenschlichen Kommunikation.<br />
Die KMU müssen beachten, dass die strategischen Entscheidungen zur Entwick-<br />
lung des Unternehmens noch stärker mit den Möglichkeiten und Erfordernissen<br />
der Internationalisierung verknüpft werden sollten. Es geht also nicht nur um Fra-<br />
gen des Markteintritts, sondern vielmehr darum, wie die grenzüberschreitenden<br />
Aktivitäten <strong>für</strong> das Unternehmen als Ganzes nutzbar gemacht werden können.<br />
Dazu bedarf es einer intensiven Unterstützung in der Vorbereitungs- und Realisie-<br />
rungsphase, die auch und insbesondere Banken in Abhängigkeit von der Branche,<br />
der Produktspezifik, den gewählten Strategien, Investitionsformen und der Höhe<br />
des Eigenkapitals differenziert leisten können. In diesem Prozess profilieren sich<br />
Banken und Wirtschaftsförderei<strong>nr</strong>ichtungen zu wichtigen Akteuren beim Aufbau<br />
grenzüberschreitender Firmenkundengeschäfte.<br />
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christians, u. / Zschiedrich, H.<br />
(Hrsg.): Grenzüberschreitende<br />
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wünschen weiterhin so gelungene Aktivitäten zur<br />
Förderung des Austausches zwischen Hochschule,<br />
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in den nächsten Jahren.<br />
In zehn Jahren haben wir mit metamorf Veränderungen im Dienstleistungsbereich<br />
initiiert und vorangetrieben. Und das in den unterschiedlichsten Aufgabenfeldern<br />
stets zur Optimierung des Privatkundengeschäftes: von der Filiale über Neuausrichtungen<br />
des Vermögensmanagements/der Mobilen Beratung bis hin zur<br />
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ALumNI<br />
Janine Wienkoop<br />
s 39<br />
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WaS IST aUS den aBSoLvenTen deS<br />
„BanKen STUdIenGanGS“ GeWorden?<br />
An dieser stelle soll der Werdegang von Absolventen des studiengangs Betriebswirt-<br />
schaftslehre mit schwerpunkt Banken nachgezeichnet werden. Den Anfang machten<br />
Herr michael kühl (Abschlussjahrgang 2001), Herr Alexander Nipp (Abschlussjahr-<br />
gang 2000) und Herr stephan Heyne (Abschlussjahrgang 2005) mit der Beschreibung<br />
ihrer erfahrungen und erkenntnisse in der Zeit nach dem studienabschluss. In dieser<br />
Ausgabe berichtet frau Janine Wienkoop (Abschlussjahrgang 2005) über die ersten<br />
erfolgreichen schritte auf ihrer karriereleiter:<br />
Banker – ein ehrenwerter Beruf! So stellte sich das Bild eines Bankers in den<br />
neunziger Jahren dar. Zu dieser Zeit entschied sich Janine Wienkoop, eine Ausbil-<br />
dung zur Bankkauffrau zu absolvieren. Für die Ur-<strong>Berliner</strong>in kam auch nur eine<br />
Genossenschaftsbank, die <strong>Berliner</strong> Volksbank eG, in Frage. Die Regionalbank, mit<br />
ihrer lokalen Präsenz vor Ort und dem klaren Bekenntnis zum Dienstleister <strong>für</strong> den<br />
Mittelstand, bot klare Vorteile gegenüber anderen Kreditinstituten. Nicht zuletzt<br />
deshalb, weil die Bank sich dem genossenschaftlichen Grundgedanken Friedrich<br />
Wilhelm Raiffeisens, „was den einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“,<br />
auch nach über 150 Jahren uneingeschränkt verpflichtet fühlt.<br />
Die zweijährige Ausbildung begann sie im Jahr 1999. „Diese Zeit weckte in<br />
mir den Wunsch, die Weltwirtschaft und insbesondere das Zusammenspiel der<br />
Märkte viel tiefgründiger kennen zu lernen. Mein Arbeitgeber bot mir damals die<br />
Gelegenheit, nach der Ausbildung ein Studium an der Hochschule <strong>für</strong> Technik und<br />
Wirtschaft in Berlin-Karlshorst zu absolvieren, wo<strong>für</strong> ich heute noch dankbar bin.“<br />
sagt Janine Wienkoop. Neben einer Drei-Tage-Woche in einem Beratungscenter <strong>für</strong><br />
Vermögende Privatkunden der <strong>Berliner</strong> Volksbank eG studierte sie parallel drei Tage<br />
in der Woche an der HTW Berlin Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Banken.<br />
Durch ihr Engagement war sowohl das Studium als auch der Einsatz im Vertrieb<br />
ein voller Erfolg. „Natürlich war es anstrengend, ein berufsbegleitendes Studium<br />
zu absolvieren. Jeder verlangte 100 Prozent und mehr von mir, die ich natürlich<br />
auch erfüllen wollte.“, erinnert sie sich. „Mein damaliger Vorgesetzter wünschte<br />
mir immer „Viel Spaß“ an meinen „sogenannten freien Tagen“. Damit meinte er<br />
scherzhaft die Tage an der Hochschule, die jedoch keineswegs mit Urlaubstagen<br />
zu verwechseln waren. Der Anspruch an uns Banker war höher als an die anderen<br />
Studenten, was wir in Vorlesungen und in den Klausuren schnell merkten.“<br />
Nach sechs Jahren Tätigkeit im direkten Vertrieb als Individualkundenberaterin<br />
wuchs das Interesse bei der Absolventin, die zentrale Steuerung eines Kreditinstitutes<br />
kennen zu lernen. Dieses Interesse wurde durch die Lehrveranstaltungen
BifBu <strong>aktuell</strong> Januar 2010<br />
im Studium geweckt. „Ich hatte bereits<br />
durch meine Zeit während des Studi-<br />
ums umfassende Vertriebserfahrun-<br />
gen sammeln können und kannte die<br />
gesamte Produktpalette im Privat-<br />
kundengeschäft der Bank. Nun wollte<br />
ich meine erworbenen Kenntnisse aus<br />
dem Studium im Hinblick auf Gesamtbankzusammenhänge<br />
anwenden und<br />
erweitern.“ Die <strong>Berliner</strong> Volksbank eG<br />
bot ihr eine sehr vielversprechende<br />
Stelle in der Bankenzentrale im Bereich<br />
Vertriebsmanagement an.<br />
Seit nunmehr drei Jahren ist die<br />
Diplom-Kauffrau zuständig <strong>für</strong> die<br />
Betreuung sowohl von Regional- und<br />
Filialleitern als auch von Mitarbeitern<br />
in den Geschäftsstellen in Berlin<br />
Nord-West. „Diese Aufgabe erfordert<br />
eine hohe Kundenorientierung, denn<br />
ich sehe die Mitarbeiter der Bank<br />
nun als meine Kunden“, so Janine<br />
Wienkoop heute. Neben der Interpretation<br />
von Erfolgs- und Risikotreibern<br />
begleitet sie die Umsetzung<br />
von Marktbearbeitungskonzepten<br />
und Schulungsmaßnahmen. „Meine<br />
Freude am selbständigen und eigenverantwortlichen<br />
Arbeiten habe ich<br />
s 40<br />
mir seit meiner Ausbildung beibehalten.<br />
Mein Glück war es, die eigene<br />
Belastbarkeit während des Studiums<br />
auf die Probe stellen zu können. So war<br />
ich mir beim Antritt in der Vertriebssteuerung<br />
sicher, den Anforderungen<br />
meines heutigen Aufgabenfeldes<br />
gewachsen zu sein. Denn neben hohem<br />
Engagement wird von mir auch ein<br />
ausgeprägtes analytisches und strategisches<br />
Denkvermögen erwartet. Das<br />
erworbene Wissen aus dem Studium<br />
trägt einen großen Anteil dazu bei.“<br />
Die nächste Herausforderung war<br />
nun nicht mehr weit. Seit Februar 2009<br />
ist Janine Wienkoop – nach dem erfolgreichen<br />
Absolvieren des Assessment-<br />
Centers – Teilnehmerin des bankeigenen<br />
Junior-Management-Programms,<br />
einer obligatorischen Fördergruppe<br />
<strong>für</strong> den Führungskräftenachwuchs<br />
der <strong>Berliner</strong> Volksbank eG. „Von den<br />
Erfahrungen aus meinem Studium<br />
und den bereits bestandenen Herausforderungen<br />
zehre ich noch heute.“ Die<br />
nächsten anspruchsvollen Aufgaben<br />
hat die 29-jährige im Hause der <strong>Berliner</strong><br />
Volksbank eG sicherlich schon fest<br />
im Blickfeld.<br />
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Ich habe die gültige Satzung zur Kenntnis genommen, die ich in vollem<br />
Umfang anerkenne. Der Mitgliedsbeitrag und die einmalige Aufnahmegebühr<br />
in Höhe von 50 € werden per Lastschrift eingezogen, womit ich<br />
einverstanden bin.<br />
der Banker-Witz<br />
Von einem Leser wurde <strong>BIfBU</strong> folgender Witz zugesandt: :<br />
Trifft ein Ost-Banker einen West-Banker auf dem 5. <strong>Berliner</strong> Bankentag<br />
und fragt: „Kennen Sie den Unterschied zwischen Staats-<br />
Kapitalismus und Markt-Kapitalismus?“<br />
„Nee“, antwortet der Wessi.<br />
„Ganz einfache Praxiserfahrung“, sagt der Ossi. „Im Staats-Kapitalismus<br />
wird erst verstaatlicht und dann privatisiert, im Markt-<br />
Kapitalismus läuft es genau umgekehrt.“<br />
Wenn Sie einen netten Banker-Witz kennen, verraten Sie ihn uns bitte<br />
per E-Mail (wolfgang.brunner@htw-berlin.de).<br />
Er wird dann in einer der nächsten Ausgaben veröffentlicht.<br />
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