Informationen - A. Schweizer GmbH
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<strong>Informationen</strong><br />
vom LowVision-Spezialisten<br />
Leitfaden für die Lupenanpassung
Die Lupenanpassung Schritt 1<br />
Eine der meistabgegebenen vergrößernden Sehhilfen<br />
für Sehbehinderte ist die Lupe. Sie wird bei geringer<br />
Sehschwäche gern und mit großem Erfolg eingesetzt.<br />
Bei Personen mit einer Restsehschärfe von 0,2 und<br />
mehr wird so die Lesefähigkeit erhalten, während das<br />
Schreiben oder die Orientierung im Freien bei diesem<br />
Grad der Sehbehinderung keine größeren Probleme<br />
bereiten.<br />
Um jedoch die Erfordernisse von Ergonomie und praxisbezogener<br />
Lupennutzung zu berücksichtigen, ist<br />
der folgende Leitfaden eine hilfreiche Vorgehensweise.<br />
Mit ihm ist schnell und systematisch der optimale<br />
Leseerfolg zu realisieren.<br />
Ermittlung des Vergrößerungsbedarfs<br />
für die Nähe bei Raumbeleuchtung<br />
Der Vergrößerungsbedarf für die Nähe bei Raumbeleuchtung<br />
ist für jedes Auge einzeln zu bestimmen (monokular).<br />
Verwenden Sie dazu den SCHWEIZER-Test zum Bestimmen<br />
des Vergrößerungsbedarfs für die Nähe (Art.Nr. 938157).<br />
In die Messbrille wird hierzu neben den Fernwerten eine<br />
Addition von +4,0 dpt. eingesetzt. Der Test wird jetzt auf<br />
einer Entfernung von 25 cm akkommodationsfrei benutzt.<br />
Beginnen Sie mit dem Auge, das die bessere Sehkraft hat.<br />
Zunächst stellen Sie die Lesefähigkeit fest.<br />
Bieten Sie dem Kunden einen Text mit großer Schrift an.<br />
Ist ein flüssiges Lesen mit größerer Schrift möglich, so ist<br />
der erste Schritt für eine erfolgreiche Lupenversorgung getan.<br />
Ist ein flüssiges Lesen nicht möglich, so ist die Lesefähigkeit<br />
beeinträchtigt und die erfolgreiche Versorgung zum Lesen von<br />
Texten fraglich.<br />
Der Proband liest laut bis zu dem<br />
Absatz, bei dem er ins Stocken gerät.<br />
Der unter diesem Block angegebene<br />
Vergrößerungswert bzw. Dioptriezahl<br />
gibt die Vergrößerung an, die er zum<br />
Lesen von Zeitungsschrift benötigt.<br />
Maßgebend für die weiteren Schritte<br />
ist der Vergrößerungsbedarf des besseren<br />
Auges.
Für die Auswahl der richtigen Lupe sind die folgenden Schritte<br />
anzuwenden:<br />
Die Lupen der unterschiedlichen Bauarten haben alle eine<br />
Dioptrienangabe der Linse.<br />
Bei der Vergrößerung gehen wir im Weiteren von der<br />
Vergrößerungsformel aus:<br />
Heute werden in der Regel Lupen und Lesegläser mit<br />
asphärischen Linsen verwendet, um große Lesefelder mit<br />
einer komfortablen Abbildung zu realisieren. Daher werden<br />
diese Lupen bis zur 5- bis 6-fachen Vergrößerung nicht mehr<br />
nach der Kühl‘schen-Lupenformel angewendet (= kurzer<br />
Abstand zum Auge). Das bedeutet, dass der Abstand vom<br />
Auge (einschließlich Brille) erweitert wird. Dadurch erlangen<br />
wir eine bequemere Position.<br />
Wir benötigen jetzt eine Lupe, die ca. 20 % in<br />
der Vergrößerung höher ist als der gemessene<br />
Vergrößerungsbedarf.<br />
BEISPIEL:<br />
V-Lupe =<br />
D_ 4<br />
gemessener Vergrößerungsbedarf:<br />
8 D Vergrößerung 2,0 X<br />
anzupassende Lupe:<br />
10 D Vergrößerung 2,5 X<br />
Schritt 2<br />
Auswahl der Lupe<br />
Bei der Auswahl der Lupe sind die besonderen<br />
Nutzungsbedürfnisse des Kunden zu berücksichtigen.<br />
Hier steht im SCHWEIZER Lupenprogramm eine Vielzahl<br />
an Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung:<br />
Leuchtlupen mit LED-Beleuchtung als Stand- oder<br />
Taschenlupe (ÖKOLUX plus, ÖKOLUX plus mobil<br />
TWIN LUX LED)<br />
Standleuchtlupen mit wechselbaren Lupenvorsätzen<br />
(MODULAR)<br />
Lesegläser in den unterschiedlichsten Ausführungen<br />
(SEMPRAL, FUNCTIONAL)<br />
Hellfeldlupen<br />
Taschenlupen (ERGO-Pocket)<br />
Handarbeitslupen<br />
Standlupen und Standleuchtlupen<br />
Folgende wichtige Dinge sind bei<br />
der Auswahl der Lupen unbedingt<br />
zu berücksichtigen:<br />
1. Vergrößerung so gering wie möglich wählen<br />
2. Das Lesefeld muss so groß wie möglich sein, um eine<br />
gute Übersichtlichkeit auf dem Lesegut zu ermöglichen<br />
und die Lesegeschwindigkeit zu fördern<br />
3. Gutes Licht vermindert den Vergrößerungsbedarf<br />
(Leuchtlupe oder zusätzliche helle Lichtquelle ohne<br />
Blendung)<br />
ÖKOLUX plus mobil<br />
ÖKOLUX plus<br />
TWIN LUX LED
Schritt 3<br />
Auswahl des richtigen Lichtes<br />
Die Auswahl des richtigen Lichtes ist individuell unterschiedlich<br />
und muss mit dem Kunden erprobt werden. Es stehen<br />
drei Lichtfarben zur Verfügung.<br />
Je höher die Farbtemperatur, desto kühler der Farbeindruck<br />
des weißen Lichtes.<br />
Die Farbtemperatur ist ein wichtiger Aspekt bei<br />
Beleuchtungsanwendungen. Die Wahl der Farbtemperatur<br />
wird von folgenden Faktoren bestimmt:<br />
Verwendet man die geeignete Lichtfarbe des<br />
Leuchtmittels, wird bei bestimmten Augenerkrankungen,<br />
z. B. Medientrübung, diese durch Kontraststeigerung<br />
kompensiert. Deshalb muss der Anpasser als Ergänzung<br />
zum ausgewählten Hilfsmittel mit dem Sehbehinderten<br />
verschiedene Beleuchtungen testen!<br />
Der eine kommt mit einem höheren Blauanteil im Licht<br />
besser zurecht. Beim anderen führt gerade dieser<br />
Blauanteil zur Streuung und dadurch zur Kontrast-<br />
minderung. Dieser Sehschwache wird Licht mit mehr<br />
Rotanteilen bevorzugen. Die beste Sehleistung wird<br />
erreicht, wenn der Kontrast am stärksten ist.<br />
Die LED-Leuchtlupen der Serien ÖKOLUX plus, ÖKOLUX plus<br />
mobil und TWIN LUX LED setzen die Anforderung einer<br />
individuellen Lichtfarbe als bislang weltweit einzige Lupenserie<br />
konsequent um. Der Innovationsführer im Bereich der<br />
LowVision-Beleuchtungstechnik setzt damit wieder einen<br />
Meilenstein.<br />
Die Leuchtlupen ÖKOLUX plus, ÖKOKLUX plus mobil<br />
und TWIN LUX LED gibt es in den Lichtfarben:<br />
2700 K (gelblich weiß)<br />
4500 K (neutral-weiß)<br />
6000 K (kalt-weiß)<br />
Die Anforderungen an die Beleuchtung für Sehschwache<br />
werden mit den Serien ÖKOLUX plus und ÖKOLUX plus<br />
mobil voll erfüllt:<br />
Individuelle Lichtfarbe<br />
Keine Wärmeabstrahlung<br />
Gleichmäßige Ausleuchtung<br />
Bei der optimalen Vergrößerung und der individuellen<br />
Lichtfarbe erreicht der Sehbehinderte den maximalen<br />
Leseerfolg!<br />
Lichtfarbe 2700 K Lichtfarbe 4500 K Lichtfarbe 6000 K
Schritt 4<br />
Die richtige Brille zur Lupe<br />
Um das Ergebnis noch zu verbessern, ist die Auswahl<br />
der richtigen Brille zielführend. Dazu sind folgende<br />
Vorraussetzungen zu beachten:<br />
Das virtuelle Bild bei der Nutzung einer Lupe liegt zwischen<br />
10 und 20 cm unter dem Lesegut. Auf diese Entfernung muss<br />
unser Kunde akkommodieren bzw. die Brille eingestellt sein.<br />
Die Lesebrille lässt nur eine verkürzte Entfernung zu.<br />
Die Fernbrille ist ebenfalls in der Regel nicht ausreichend.<br />
Eine Gleitsichtbrille macht hier durch die Progressionszone<br />
eine Lupennutzung in ergonomischer Haltung möglich.<br />
Auge<br />
Gegenstand<br />
Brennpunkt<br />
virtuelles Bild<br />
Die beste Lösung ist jedoch eine zusätzliche Einstärkenbrille,<br />
die mit einer mittleren Addition so abgestimmt ist, dass der<br />
Kunde in entspannter Haltung die Lupe nutzen kann. Seine<br />
bisherige Brille mit einer Addition von +3,0 oder +3,5 dpt ist<br />
zu stark für den Gebrauch mit einer Lupe. In der Regel liegt<br />
der Additionswert für die „Lupen-Addition“ zwischen +1,0<br />
und 2,0 dpt Addition. Diese Brille wird von den Betroffenen<br />
gerne auch als Sehhilfe für die Zwischenentfernungen benutzt<br />
(Haushalt etc.).<br />
Bei Lupen mit höherer Vergrößerung (6-fach und mehr) ist<br />
nur noch eine Nutzung in kurzem Abstand vor dem Auge<br />
gegeben. Der Sehbehinderte findet hier den richtigen Abstand<br />
selbst. Ein bequemes Lesen am Tisch ist jedoch dann nicht<br />
mehr möglich.<br />
Empfehlen Sie hier ein zusätzliches Lesepult.
BEISPIEL:<br />
12cm Abstand = 8 dpt Akkommodation =<br />
2-fache Netzhautbildvergrößerung<br />
Besonderheiten bei der Anpassung<br />
einer Hellfeldlupe<br />
Bei der Hellfeldlupe befindet sich das virtuelle Bild direkt unter<br />
dem Lesegut. Ein junger Mensch kann wegen seiner hohen<br />
Akkommodationsfähigkeit bei verkürztem Nutzungsabstand<br />
der Hellfeldlupe eine höhere Vergrößerung erreichen.<br />
Hellfeldlupe 1,8- fach X 2,0-fache Vergrößerung durch Annäherung<br />
= 3,6-fache Gesamtvergrößerung<br />
Fazit<br />
Überprüfung des Ergebnisses:<br />
Mit der ausgesuchten Lupe testen Sie jetzt noch einmal<br />
den Erfolg der Anpassung mit dem Test für den Vergröße-<br />
rungsbedarf für die Nähe. Der dunkel hinterlegte Zeitungstext<br />
sollte jetzt gelesen werden können.<br />
Fazit: Der Kunde benötigt immer mehrere Lupen. Eine<br />
Aufsetzlupe zum bequemen und längeren Lesen, eine<br />
Handleuchtlupe als mobile Lösung die er sowohl im Haushalt<br />
als auch beim Einkaufen etc. gut einsetzen kann, ggf noch<br />
eine Lupe für Hobby, Freizeit und Beruf…<br />
Es gibt keine Sehhilfe die alle Sehaufgaben<br />
ermöglicht, aber es gibt für fast jede<br />
Sehaufgabe eine passende Sehhilfe !!
A. SCHWEIZER <strong>GmbH</strong><br />
Hans-Böckler-Str. 7, 91301 Forchheim<br />
Fon: +49-9191-72100, Fax: +49-9191-721072<br />
www.schweizer-optik.de<br />
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