Das Kinderdorf macht Ferien - Kinder- und Jugenddorf St. Heribert ...
Das Kinderdorf macht Ferien - Kinder- und Jugenddorf St. Heribert ...
Das Kinderdorf macht Ferien - Kinder- und Jugenddorf St. Heribert ...
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Ausgabe Ausgabe 09 –Oktober 08 – Mai 2010<br />
<strong>Das</strong> <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> <strong>macht</strong> <strong>Ferien</strong><br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong> Jugenddor <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong>
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong> <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong><br />
IMPRESSUM – <strong>Heribert</strong> Anzeiger<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong> <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong><br />
Landrat-Trimborn-<strong>St</strong>raße 66<br />
42799 Leichlingen<br />
Telefon: (0 21 75) 89 97 3 <strong>und</strong> (0 21 75) 89 97 468<br />
Telefax: (0 21 75) 89 97 444<br />
E-Mail: <strong>Heribert</strong> . Anzeiger@web.de<br />
Internet: www.kinderdorf-leichlingen.de<br />
Redaktion <strong>und</strong> Layout:<br />
Matthias Barthel, Joelle Chevey, Nazife Ulusu,<br />
Sascha Quade, Wolfgang Zerull<br />
Mitarbeiter an dieser Ausgabe<br />
E. Graf, Meryem Kalkan, Simon Kramer, Nicole Meyer,<br />
Oliver Michel, Andre Zimmermann<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie unser <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> in seiner<br />
Arbeit für <strong>und</strong> mit den <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen unterstützen.<br />
Sie können dies mit einer (auch sachbezogenen)<br />
Geldspende auf das nachstehend angegebene Konto tun.<br />
Eine Spendenbescheinigung stellen wir Ihnen gerne aus.<br />
Bankverbindung:<br />
Kreissparkasse Köln<br />
Bankleitzahl 370 502 99<br />
Kontonummer 370 302 069<br />
Seite 2 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
Sie sind…<br />
neugierig<br />
interessiert<br />
am Puls der Zeit<br />
auf der Suche<br />
ein helles Köpfchen<br />
ein wacher Geist<br />
dem Neuen zugewandt<br />
wollen mitgestalten<br />
denken selbst<br />
… dann sind Sie genau die richtige Leserin oder der richtige Leser unserer Dorfzeitung.<br />
Vielseitige Informationen über unser Leben <strong>und</strong> Tun, Lustiges, Beschauliches,<br />
Aufbauendes <strong>und</strong> Nachdenkliches fi nden Sie in unserer neuen Ausgabe.<br />
Zum Lesen <strong>und</strong> <strong>St</strong>öbern – nicht nur während der Predigt, sondern auch im Alltag.<br />
Ein <strong>St</strong>ück Leben mitnehmen nach Hause, am Leben des <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>es <strong>und</strong> seiner<br />
Bewohner <strong>und</strong> Bewohnerinnen teilnehmen.<br />
Lassen Sie sich anregen, <strong>und</strong> wenn Sie denken, dass unsere Arbeit <strong>und</strong> unsere Sorge<br />
um die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen für Sie wichtig sind – dürfen Sie uns auch unterstützen.<br />
Dafür <strong>und</strong> für Interesse ein herzliches Danke <strong>und</strong> natürlich – viel Freude<br />
beim Lesen. E.Graf<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 20010 Seite 3
SPORTLICHES KINDERDORF SPORTLICHES KINDERDORF<br />
Der Kido-Cup 2010 im Bethanien <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> Schwalmtal<br />
Wie schon im letzten <strong>Heribert</strong> Anzeiger<br />
berichtet, haben wir uns dieses Jahr intensiv<br />
auf den Kido-Cup vorbereitet. Beim<br />
Kido-Cup treff en sich <strong>Kinder</strong>dörfer aus ganz<br />
Deutschland, um an einem Fußball- <strong>und</strong><br />
Basketballturnier teilzunehmen. Mit großen<br />
Erwartungen fi eberten wir dem Event entgegen.<br />
Am Freitag, den 21. Mai, war es endlich<br />
soweit. Wir stiegen ausgelassen in unsere<br />
Bullis ein <strong>und</strong> dann ging es auch schon<br />
zum Bethanien <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> nach Schwalmtal<br />
in die Nähe von Mönchengladbach. Vom<br />
21.–24. Mai (Pfi ngsten) schwitzten wir mit<br />
den anderen Mannschaften um die Wette.<br />
Gruppenfoto unserer U 18- <strong>und</strong> U 14-Teams:<br />
Betreuer Jörg, Marc, Thorben, Okito, Nils,<br />
Sascha Q., Alex, Sascha B., Angela, Chantal,<br />
Meryem, Trainer Oli (stehend von li. nach re.)<br />
<strong>St</strong>efan, Rick, Justus (liegend, kniend von li. nach re.)<br />
<strong>Das</strong> Bethanien <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> ist 3-mal so groß wie unser <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>. Wir fuhren durch ein<br />
großes <strong>St</strong>eintor auf ein riesiges Verwaltungsgebäude zu, man hatte das Gefühl durch<br />
einen Schlosspark zu fahren. Wir haben in einem riesigen Zelt gegessen <strong>und</strong> unsere<br />
Energiereserven aufgefüllt. <strong>Das</strong> Basketballturnier fand im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> statt, zum Fußballturnier<br />
mussten wir 5 km mit den Bullis fahren. Alle teilnehmenden <strong>Kinder</strong>dörfer haben<br />
in der Jugendherberge Brüggen übernachtet. Leider haben<br />
alle Leichlinger in einem Zimmer geschlafen, das war sehr<br />
eng <strong>und</strong> es hat etwas streng gerochen.<br />
Am Samstag fand das Fußballturnier statt. Ich war natürlich<br />
wieder total aufgeregt. Aber meine Nervosität war schnell<br />
vorbei, weil unsere Mannschaft so richtig gut zusammen<br />
gespielt hat. Wir kämpften uns durch die Vorr<strong>und</strong>e, kamen<br />
bis ins Halbfi nale <strong>und</strong> belegten sogar den 4. Platz. Voller <strong>St</strong>olz<br />
nahmen wir den Pokal entgegen.<br />
Gut ge<strong>macht</strong> – wir gratulieren!<br />
Der große Einsatz unserer Teams<br />
hat sich gelohnt. Beim diesjährigen<br />
<strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>-Cup erreichten Sie teils<br />
herausragende Ergebnisse.<br />
3. Platz U18 <strong>St</strong>reetball -Team<br />
4. Platz U18 Fußball -Team<br />
12. Platz U14 <strong>St</strong>reetball -Team<br />
13. Platz U14 Fußball -Team<br />
Am Sonntag fand das <strong>St</strong>reetballturnier (Basketball) statt. Obwohl wir kaum trainiert<br />
hatten, gehörten wir zu den besten Mannschaften des Turniers. Wir kamen sogar aufs<br />
Treppchen <strong>und</strong> erreichten völlig unerwartet den 3. Platz. Vielleicht sollten wir eingefl<br />
eischten Fußballer die Sportart wechseln <strong>und</strong> Körbe werfen, anstatt Tore zu schießen.<br />
Dieses Pfi ngsten war ein unvergessliches Erlebnis <strong>und</strong> ein sportlicher Höhepunkt für<br />
uns. Außer den Wettkämpfen gab es noch jede Menge Freizeitaktivitäten. Zum Beispiel<br />
Wir wurden im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong><br />
Schwalmtal herzlich empfangen.<br />
Angriff ist die beste Verteidigung<br />
das U18-Team startet einen Angriff .<br />
Die Eröff nungsveranstaltung –<br />
die <strong>St</strong>immung war einfach toll!<br />
Die zahlreich mitgereisten Fans<br />
verfolgen angespannt das Spiel.<br />
Guter Laune – unser U 14 -Team<br />
bei der Gruppeneinteilung.<br />
Ein großes Kämpferherz –<br />
allein gegen fünf Gegenspieler.<br />
Seite 4 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 5
Shake Hands – zu Spielbeginn<br />
wünscht man sich nur das Beste.<br />
Defence – begeisternder Kampf<br />
der U18 beim <strong>St</strong>reetball-Turnier.<br />
SPORTLICHES KINDERDORF<br />
Endlich Pause – bis zum nächsten<br />
Spiel erholen sich Teams <strong>und</strong> Fans.<br />
Off ence – unsere U 14 in<br />
voller Aktion.<br />
Schwerstarbeit – eine brenzlige<br />
Aktion für unsere Abwehr.<br />
Platz ist in der kleinsten Hütte –<br />
unser Zimmer in der JH Brüggen.<br />
konnte man an einer Karaoke-Veranstaltung teilnehmen <strong>und</strong> seine <strong>St</strong>imme präsentieren.<br />
Kaum jemand konnte richtig singen, darum war der Abend sehr amüsant. Man<br />
konnte am Großkicker-Turnier, kickern mit echten Leuten, teilnehmen. Wir wurden<br />
leider nicht angemeldet. Liebe Erzieher, das muss beim nächsten Mal anders werden.<br />
Interessant war auch das Fußball-Quiz. <strong>Kinder</strong> vom Bethanien <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> stellten<br />
Fragen, die beantwortet werden mussten. Bei der richtigen Antwort wurde die<br />
Vuvuzela geblasen. Deshalb war uns dieses nervende Instrument schon vor der WM<br />
sehr vertraut. An den Abenden wurden wir von Bands unterhalten <strong>und</strong> am letzten<br />
Abend wurden wir mit einem Feuerwerk verabschiedet. Sascha<br />
Obst-<strong>St</strong>reusel-Kuchen<br />
Nazifes Backstube<br />
Zutaten für den Teig:<br />
250 Quark 1 Päckchen Vanillezucker<br />
1 Ei etwas Salz<br />
1/8 Liter Öl 400 Gramm Mehl<br />
100 Gramm Zucker 1 Päckchen + 2 Teelöff el Backpulver<br />
Diese Zutaten zu einem Teig verkneten <strong>und</strong> auf ein gefettetes<br />
Blech ausrollen.<br />
Jetzt kommen Früchte auf den Teig – z. B. Rhabarber, Kirschen<br />
oder <strong>St</strong>achelbeeren ... , eben was Ihr gerne mögt oder was<br />
gerade da ist.<br />
KULINARISCHES<br />
Zutaten für die <strong>St</strong>reusel:<br />
300 Gramm Mehl 300 Gramm Zucker<br />
200 Gramm Butter oder Margarine<br />
Diese Zutaten werden zu <strong>St</strong>reusel verknetet <strong>und</strong> über die Früchte auf dem Backblech<br />
verteilen. Der Kuchen wird bei circa 160° 25 Minuten gebacken.<br />
Gutes Gelingen <strong>und</strong> guten Appetit<br />
wünscht euch eure Nazife<br />
Hallo Leute,<br />
diesmal schreibe ich Euch ein ganz leichtes, aber trotzdem sehr<br />
leckeres Rezept auf. Wie so oft habe ich es von der Oma bekommen<br />
<strong>und</strong> wir lieben den Kuchen alle sehr.<br />
Seite 6 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 7
KEINE BILDUNG FÜR UNSERE BILDER?<br />
„Heiße Luft“ oder<br />
das Platzen der „Sprechblasen“<br />
„Wenn Sie etwas für Ihre <strong>Kinder</strong> tun wollen,<br />
investieren Sie in die Bildung Ihrer <strong>Kinder</strong>:“<br />
oder „Bildung ist die Investition in die<br />
Zukunft unseres Landes“…<br />
Versprochen<br />
Realität<br />
Diese Sätze oder ähnliche haben sie sicherlich in den letzten Monaten <strong>und</strong> Jahren<br />
immer wieder gehört, alle Parteien stimmen in seltener Einigkeit darüber überein<br />
<strong>und</strong> übertönen sich in diesen Auff orderungen. Dieser Appell ist erst einmal richtig.<br />
Leider können viele Eltern dieser Auff orderung aber nur ungenügend nachkommen,<br />
da Bildung nicht nur erstrebenswert sondern auch teuer ist <strong>und</strong> viele Anstrengungen<br />
erfordert.<br />
Wenn Sie unsere Zeitung regelmäßig lesen, haben Sie sicherlich bemerkt, dass für uns<br />
diese Auff orderung in unserem Alltag nicht nur ernst genommen sondern auch umgesetzt<br />
wird. Hausaufgabenbetreuung, zusätzliche schulische Förderung, Nachhilfe <strong>und</strong><br />
eine regelmäßige <strong>und</strong> umfassende schulische Begleitung unserer <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
sind für uns selbstverständlich. Viele unserer <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen zeigen<br />
durch ihre guten schulischen Leistungen, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind<br />
(siehe Artikel Seite 30). Wir tragen so mit dazu bei, dass unsere Jugendlichen bessere<br />
<strong>St</strong>artbedingungen haben. Und unsere <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen wissen um die Mühen,<br />
die notwendig sind, ansprechende <strong>und</strong> ihren Möglichkeiten entsprechende Abschlüsse<br />
zu erhalten. Sie wissen es, da sie oft keinen guten <strong>St</strong>art in ihre schulische Laufbahn<br />
Seite 8 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
KEINE BILDUNG FÜR UNSERE KINDER?<br />
hatten. Und sie wissen es zu schätzen, dass sie die Hilfe<br />
<strong>und</strong> Unterstützung bekommen, die notwendig ist, ihren<br />
Zielen näher zu kommen (von ein paar Ausnahmen<br />
einmal abgesehen). Dafür gibt es bei uns Menschen,<br />
die diese Hilfestellung gezielt anbieten, FSJ`lerinnen,<br />
päd. Mitarbeiter der Gruppen <strong>und</strong> einen Lehrer, der bei<br />
uns fast ein „Mann für viele Fälle ist.“ (Nachhilfe, Internet,<br />
<strong>Heribert</strong>-Anzeiger u.a.m.) Alle Räder greifen ineinander,<br />
die Wohngruppen <strong>und</strong> die übergreifenden Kräfte – sie<br />
unterstützen <strong>und</strong> helfen.<br />
Aber immer, wenn wir denken, wir haben für unsere<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen in unserer kleinen Welt<br />
„<strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>“ einen guten Weg gef<strong>und</strong>en, wirken von<br />
außen Kräfte negativ auf das <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> <strong>und</strong> die dort<br />
stattfi ndende pädagogische Arbeit. Sie beeinträchtigen die Möglichkeiten, die positive<br />
Wirkung zeigen. So hat z. B. die fi nanzielle Notlage der Kommunen dazu geführt, dass<br />
unser Bildungsbereich als „Luxus“ bezeichnet wird, den sich die Jugendhilfe einer<br />
Kommune nicht mehr leisten könne. So wird künftig Nachhilfe für benachteiligte<br />
Schüler/innen nicht mehr gewährt, wenn wir diese dennoch durchführen, müssen wir<br />
hierfür andere Finanzierungen fi nden, sind auf Spenden oder andere Mittel (wenn es<br />
sie denn gibt) angewiesen. Spätestens hier entlarven sich all die schönen Sprüche als<br />
Sprechblasen, weil die „Basis in den Kommunen“ anders tickt. Es soll immer bessere<br />
Arbeit mit immer weniger fi nanziellen Mitteln geleistet werden, eine Quadratur des<br />
Kreises, letztlich nicht leistbar. Über die gesellschaftlichen Folgen eines solchen<br />
Handelns wird nicht nachgedacht. „Zu kurz gesprungen“, wie so oft bei politischen<br />
Vorgaben <strong>und</strong> deren Umsetzung.<br />
Nur ein Beispiel von vielen. Ähnlich wird bei therapeutischen Leistungen verfahren,<br />
hier wird auf die Krankenkassenleistung verwiesen (Verschiebung der Kosten auf<br />
das Ges<strong>und</strong>heitswesen), mit den Folgen einer Wartezeit bei <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendlichentherapeuten<br />
von bis zu 6 Monaten für einen Termin. Wenn wir aber positive Bedingungen<br />
für unsere <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen schaff en wollen, sind wir aber oft auf<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 9
KEINE BILDUNG FÜR UNSERE KINDER?<br />
kurzfristig einsetzende Hilfen angewiesen, bei Krisen muss es auch möglich sein,<br />
direkt zu reagieren. Kliniken bieten hier nur kurzfristige Hilfe. Diese Liste ließe sich<br />
noch erweitern, aber ich möchte es damit belassen. Ich möchte Ihnen als Leser nur<br />
aufzeigen, mit welchen Schwierigkeiten wir in unserem kleinen <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>bereich zu<br />
kämpfen haben <strong>und</strong> wie weit die Wirklichkeit von propagierten Phrasen entfernt ist.<br />
Die Bildungsscheckkarte wird uns nicht helfen, denn sie ist für unsere <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> J<br />
ugendlichen nicht vorgesehen. Unsere <strong>Kinder</strong> werden davon nicht profi tieren,<br />
die notwendigen Hilfen nicht darüber gefördert. Musikschule wird teuer bleiben,<br />
Nachhilfe wird von uns weiter als „Luxus“ irgendwie anders geleistet werden, zusätzliche<br />
Bildungsangebote werden wir auch zusätzlich fi nanzieren müssen.<br />
Unser „Bildungsluxus“ ist eine der wenigen Chancen, die unsere <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
haben – nicht mehr <strong>und</strong> nicht weniger. Sie können uns dabei unterstützen,<br />
durch Spenden, aber auch durch die politische Einfl ussnahme, sei es in den kommunalen<br />
<strong>und</strong> überörtlichen Gremien, in dem Sie Politiker beim Wort nehmen, damit es<br />
nicht bei Versprechungen bleibt, denen keine Umsetzung folgt. E.Graf<br />
Top 5 Lieblingssportarten des <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong>es<br />
1<br />
1<br />
3<br />
3<br />
5<br />
Fußball<br />
Schwimmen<br />
Tanzen<br />
Tischtennis<br />
Tauchen, Kampfsport<br />
Seite 10 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
BESUCH DES WEIHBISCHOFS<br />
Der Weihbischof besucht das <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong><br />
Begegnung in einer angenehmen Atmosphäre – der Weihbischof erzählte von seinem Amt, reichte zur<br />
Freude unserer Kleinen die Insignien (Ring <strong>und</strong> <strong>St</strong>ab) herum <strong>und</strong> suchte das Gespräch mit den Jugendlichen.<br />
Heute berichte ich euch etwas über den Besuch vom<br />
Kölner Weihbischof Dr. Heiner Koch. Als es hieß, der<br />
Bischof wird kommen, ging Aufregung durchs Kido.<br />
Tja, er kam dann eine halbe <strong>St</strong><strong>und</strong>e zu spät in die<br />
Kapelle, was an Herrn Graf <strong>und</strong> der vorangegangenen<br />
Leitungsr<strong>und</strong>e lag (Anmerkung der Redaktion). Die<br />
Verspätung <strong>macht</strong>e der Bischof aber durch Charme<br />
<strong>und</strong> Witz gut. Rita <strong>und</strong> Sabine hatte einige Lieder<br />
vorbereitet, die wir in der Kapelle sangen <strong>und</strong> Herr Graf<br />
zeigte mit dem Beamer Fotos zum Thema „Unterwegssein<br />
<strong>und</strong> Ankommen“ (u. a. Bilder von den <strong>Ferien</strong>).<br />
Der Bischof hielt keine lange Predigt, sondern berichtete<br />
etwas über seine Kleidung, stellte Fragen <strong>und</strong><br />
erzählte einige interessante Geschichten. Er reichte<br />
sogar den Bischofsring <strong>und</strong> den Bischofsstab herum.<br />
Er war locker <strong>und</strong> es wurde viel gelacht. Dies alles<br />
<strong>macht</strong> seinen Besuch zu etwas, das uns noch lange<br />
im Gedächtnis bleibt. Matthias<br />
Warten auf den Bischof.<br />
In unserer Kapelle.<br />
Der Bischof ist da.<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 11
TRIP NACH IRLAND<br />
Einmal Irland <strong>und</strong> immer wieder !!!!<br />
Viele meiner Mitschüler sind schon mit Frau Keller, einer Lehrerin<br />
von mir, in Irland gewesen. Frau Keller hat dort ein eigenes Haus <strong>und</strong><br />
so ist es einfach dorthin zu kommen. Schon vor zwei Jahren wollte<br />
ich gerne mitfl iegen, hatte aber leider keinen gültigen Pass. Aber in<br />
diesem Jahr, am 10. Juni, war es endlich soweit.<br />
Morgens um 7.30 Uhr sind wir über Wermelskirchen, wo wir noch einen Fre<strong>und</strong> abgeholt<br />
haben, zum Köln-Bonner Flughafen aufgebrochen. Schon auf dem Parkplatz trafen<br />
wir meine Mitschüler <strong>und</strong> gingen gemeinsam ins Flughafengebäude hinein. Nachdem<br />
auch unsere Lehrer eingetroff en waren, ging es ans Verabschieden von unseren Eltern<br />
<strong>und</strong> wir gingen durch eine Kontrolle zum Flugzeug. Dort setzten wir uns auf unsere<br />
Plätze (ich hatte einen am Fenster) <strong>und</strong> bald startete das Flugzeug. <strong>Das</strong> war ein<br />
komisches Gefühl im Bauch, aber nachdem das Flugzeug in der Luft war, habe ich<br />
den Flug genossen. Es war total cool, die Häuser, Bäume, Autos <strong>und</strong> Flüsse von<br />
oben zu sehen. Sie waren nämlich alle so klein wie Lego-Bausteine.<br />
Die Zeit verging sehr schnell <strong>und</strong> bald landeten wir in Dublin, wo wir in ein kleineres<br />
Flugzeug umstiegen, das uns nach Donegal brachte. Da wartete Frau Keller mit dem<br />
Schulbus auf uns <strong>und</strong> brachte uns ins Haus, wo wir 14 Tage wohnten. <strong>Das</strong> Haus liegt<br />
direkt am <strong>St</strong>rand <strong>und</strong> ein Fluss <strong>und</strong> ein Kanu sind auch dort. Am ersten Abend haben<br />
wir die Koff er ausgepackt, waren schon am <strong>St</strong>rand <strong>und</strong> haben Pläne für die nächsten<br />
Tage ge<strong>macht</strong>. Dann sind wir alle todmüde in die Betten gegangen.<br />
In den 14 Tagen Irland konnte gar keine Langeweile aufkommen. Wir haben andere<br />
Schulen besucht. Dort haben die Schüler Uniformen getragen. Außerdem waren wir oft<br />
Seite 12 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
essen. Besonders lecker fand ich „Fish and Chips“,<br />
das ist Fisch mit Pommes. In Irland kann man aber auch<br />
so komische Sachen, wie z. B. Toastbrot mit Pommes<br />
essen. Ein schöner Ausfl ug war, als wir an einem tollen<br />
Wasserfall waren <strong>und</strong> abends einen Musik-Pub besuchten.<br />
Da haben wir abends das Spiel Deutschland<br />
gegen Argentinien gesehen. Wir hatten eine tolle<br />
<strong>St</strong>immung, denn Deutschland hat 4:0 gewonnen.<br />
TRIP NACH IRLAND<br />
Oft waren wir am <strong>St</strong>rand <strong>und</strong> haben das schöne Wetter <strong>und</strong> die tolle Landschaft<br />
genossen. An einem Tag waren wir in Dublin „shoppen“. <strong>Das</strong> war gigantisch, denn ich<br />
war mit zwei Schulkameraden allein unterwegs. Ich konnte ganz andere Dinge einkaufen<br />
als in Deutschland. Bowlen, Reiten, Grillen, Lagerfeuer, Kanu fahren, Wandern<br />
<strong>und</strong> Bergsteigen haben wir auch noch ge<strong>macht</strong>. Die Tage waren so toll, dass ich ganz<br />
erstaunt war, als es schon wieder ans Koff erpacken ging. Am 24.06. ging es um 6 Uhr<br />
morgens wieder per Flugzeug zurück nach Deutschland. Als ich am Nachmittag<br />
durch die Flughafensperre kam, standen schon die Eltern da <strong>und</strong> es gab ein freudiges<br />
Wiedersehen.<br />
Aber: Fliegen <strong>und</strong> Irland sind soooooo toll, dass ich jederzeit wieder da hin möchte.<br />
Nazife Ulusu<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 13
DAS KINDERDORF AUF HOHER SEE<br />
Unsere Segeltour – eine spannende Sache!<br />
Schleuse auf, wir kommen! Die „Vrouwe<br />
Franciska“ durchfährt einen Kanal.<br />
Prolog<br />
In den Sommerferien gab es mehrere Aktionen in<br />
Holland. Darunter Radfahren, zwei Wochen in einer<br />
<strong>Ferien</strong>anlage <strong>und</strong> einen einwöchigen Segeltörn.<br />
Mitgesegelt sind: Angela, Nicole Neudecker,<br />
Adrian L., Chantal, Meryem, Matthias Bi., ich, Rene<br />
Kurzrock <strong>und</strong> Tanja Schlink. Da es viel mehr zu<br />
erzählen gibt, bekommt ihr der Einfachheit halber<br />
einen Einblick in das Logbuch.<br />
30.7.2010 – 1. Tag auf See<br />
Nachdem wir den Bulli mit Gepäck <strong>und</strong> Nahrung für die nächste Woche vollgepackt<br />
hatten, ging es dann schon um 9:00 Uhr los in Richtung Holland. Bianca, unsere Chauffeurin,<br />
fuhr uns in 3 <strong>St</strong><strong>und</strong>en an den Hafen. Dort erwartete uns die „Vrouwe Franciska“,<br />
das Boot, auf dem wir die folgenden Tage verbringen würden. Außerdem <strong>macht</strong>en wir<br />
die Bekanntschaft mit dem netten Käpt´n, seinem Matrosen <strong>und</strong> Adrian aus Hummelsheim.<br />
Wir legten direkt nach der Verladung der Gepäckstücke ab, in Richtung Abenteuer,<br />
das allerdings bis zum nächsten Tag auf sich warten ließ. Jedenfalls erreichten wir<br />
nach der Durchquerung einiger Kanäle um ca. 16 Uhr einen See, auf dem wir die Nacht<br />
verbrachten. Bis zum Abend sonnten wir uns, sprangen ins kalte Wasser oder lagen faul<br />
auf dem aufgewärmten Deck. Nach einem Abendessen gab es eine Einführung in die<br />
Segeltechnik. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Gesellschaftsspielen.<br />
Voller Vorfreude auf den nächsten Tag gingen wir alle h<strong>und</strong>emüde in unsere viel zu<br />
kleinen Betten.<br />
Hinter der Schleuse erwartete uns<br />
das Ijsellmeer.<br />
Der Kapitän mit eiserner Hand<br />
am <strong>St</strong>euerrad.<br />
Abends traff en wir uns alle<br />
unter Deck!<br />
Seite 14 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
DAS KINDERDORF AUF HOHER SEE<br />
31.7.2010 – 2. Tag auf See<br />
Heute sind wir zum ersten Mal über das Ijsellmeer gesegelt.<br />
BEI WINDSTÄRKE SECHS !!! <strong>und</strong> starkem Regen. Da fl ogen<br />
wir eher, als das wir schipperten. Schließlich kamen wir<br />
durchnässt <strong>und</strong> trotzdem glücklich am großen Deich an.<br />
Diesen Deich stellt man sich als einen riesigen Komplex<br />
aus <strong>St</strong>egen, Schleusen <strong>und</strong> Ankerplätzen vor. Hier schliefen<br />
wir zum zweiten Mal den „Schlaf der Gerechten“.<br />
Windiges Wetter auf den<br />
Kanälen Hollands.<br />
1.8.2010 – 3. Tag auf See<br />
Heute standen wir um 11.00 Uhr auf <strong>und</strong> aßen etwas. Den Rest des Tages verbrachten<br />
wir mit der Reise nach Ameland. Ja, nach Ameland, über die Nordsee! Und das mit<br />
unserem kleinen „Bötchen“. Als wir dann abends besagte Insel erreichten, freuten wir<br />
uns riesig, denn anschließend, so der Beschluss der Gemeinschaft, wollten wir in dem<br />
Restaurant am Hafen essen gehen. Diese Nacht schliefen wir nicht auf dem Wasser, wir<br />
ließen uns nämlich von der Ebbe trockenlegen!<br />
Blick auf Amelands<br />
trockengelegten Hafen.<br />
„Deckliegen“ bei der<br />
Überquerung der Nordsee.<br />
Auch die Nachbarschaft wurde<br />
vom Watt erfasst.<br />
2.8.2010 – 4. Tag auf See<br />
An dieser <strong>St</strong>elle gibt es nicht so viel zu berichten, den wir verbrachten den ganzen Tag<br />
auf Ameland. Am <strong>St</strong>rand, im Meer oder in der <strong>St</strong>adt <strong>macht</strong>e unsere Gruppe einmal<br />
richtig Urlaub!<br />
3.8.2010 – 5. Tag auf See<br />
Heute sind wir auf dem Weg nach Harlington. Mitten im Meer hatten wir angelegt <strong>und</strong><br />
durften sogar ins Wasser. Manchen war dies nicht geheuer, aber dann sprangen sie<br />
doch mit ins kalte Nass, den es war nicht sehr tief. Hier haben wir sogar übernachtet.<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 15
Mit Blick voraus ins<br />
Abenteuer!<br />
DAS KINDERDORF AUF HOHER SEE<br />
4.8.2010 – 6. Tag auf See<br />
Wir haben heute den Rückweg angetreten, es ging zurück auf das Ijsellmeer, danach<br />
durch diverse Kanäle bis zum Ausgangshafen. Dort musste Adrian leider gehen. Wir<br />
schliefen im Hafen.<br />
5.8.2010 – 7. Tag, Abreise<br />
Um 9.00 Uhr mussten wir das Schiff verlassen haben. Vor den <strong>St</strong>egen warteten wir auf<br />
Pia, die uns diesmal fahren sollte. Also begann eine langweilige Autofahrt nach Hause,<br />
weshalb darauf nicht mehr eingegangen wird. Wir kamen um ca. 14.00 Uhr hier im Kido<br />
an <strong>und</strong> die Reise nahm ein Ende.<br />
Zum ersten Mal auf<br />
hoher See!<br />
Volle Kraft voraus!<br />
Die Crew setzt Segel.<br />
Guten Morgen, Herr Redakteur!<br />
Haben Sie gut geschlafen?<br />
Die „Vrouwe Franciska“ in ihrer<br />
ganzen Pracht.<br />
Ende des Segeltörns, wir laufen in<br />
den Hafen ein.<br />
Epilog<br />
Durch Tanja Schlink´s Idee wurde ein großes Kafeetrinken veranstaltet bei dem sämtliche<br />
Teilnehmer (Adrian aus Hummelsheim wurde sogar von unseren Zivis gebracht),<br />
viele Waff eln (am Ende waren es seltsamerweise viel weniger) <strong>und</strong> noch ein Paar andere<br />
anwesend waren. Doch es wurde nicht nur gegessen <strong>und</strong> getrunken, sondern auch<br />
Fotos gezeigt <strong>und</strong> über den Urlaub geredet. Nur Zwei haben gefehlt: der Kapitän der<br />
„Vrouwe Franciska“ <strong>und</strong> sein Matrose. Tja, man kann ja nicht alles haben. Matthias<br />
Seite 16 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
Mit dem Fahrrad durch Holland<br />
MIT DEM FAHRRAD ANS MEER<br />
1. Etappe: Neuss – Hinsbeck (Nettetal)<br />
Der Tag des großen Regens<br />
Am Sonntag, den 15. August, war es endlich soweit, unsere<br />
Radtour nach <strong>und</strong> durch Holland startete. Da unsere<br />
Wunsch-Jugendherberge belegt war, mussten wir eine<br />
weiter entfernte buchen. Deshalb starteten wir von Neuss<br />
aus, um unser maximales Tagespensum von 60 km nicht zu<br />
überschreiten. Die Zivis brachten uns, die Fahrräder <strong>und</strong><br />
die Satteltaschen in zwei Fuhren zum Ausgangspunkt.<br />
Um 12.00 Uhr waren dann alle Teilnehmer am <strong>St</strong>artort.<br />
Die zweite Gruppe wurde freudig mit einer La-Ola-Welle<br />
empfangen. Pünktlich mit dem ersten Tritt in die Pedalen,<br />
begann es leicht zu regnen. Trotzdem starteten wir voller<br />
Tatendrang Richtung Holland.<br />
Gut gelaunt radelten wir entlang von Erft <strong>und</strong> Nordkanal.<br />
Eingepackt in unsere Regenmontur, konnte der Nieselregen<br />
unsere <strong>St</strong>immung nicht trüben. Doch nach der ersten<br />
Rast in einem Waldgebiet begann das große Leiden. Einsetzender<br />
kräftiger Dauerregen sollte nicht mehr aufhören.<br />
Deshalb konnten wir die Sehenswürdigkeiten an der <strong>St</strong>recke<br />
(z. B. das Neersener Schloß oder die Hinsbecker Mühle)<br />
nicht genießen. Wir wollten einfach nur noch ankommen.<br />
Kurz vor Hinsbeck goss es dann in <strong>St</strong>römen <strong>und</strong> als wir den<br />
„einzigen Berg“ des Niederrheins hinaufstrampelten, fl oss<br />
uns das Wasser entgegen.<br />
Angekommen in Neuss –<br />
endlich sind alle da.<br />
Ein harter erster Tag –<br />
Dauerregen trübte die Laune.<br />
Ein tolles Abendessen –<br />
krafttanken für den Folgetag.<br />
Völlig durchnässt <strong>und</strong> entkräftet erreichten wir unser Ziel,<br />
mit wenig Lust auf die morgige Etappe. Da erwies sich die<br />
Endlich im Trockenen –<br />
die Jugendherberge Hinsbeck.<br />
Jugendherberge Hinsbeck als großer Glücksgriff . Es gab<br />
ein exzellentes Abendessen, mit großem Salatbuff et, Pommes <strong>und</strong> Cordon bleu bis<br />
zum Abwinken sowie Nachtisch. Mit jeder Fritte wurde die <strong>St</strong>immung besser <strong>und</strong> der<br />
hauseigene Trockner <strong>macht</strong>e unsere feuchte Kleidung <strong>und</strong> die nassen Schuhe wieder<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 17
MIT DEM FAHRRAD ANS MEER<br />
einsatzfähig. Nur Sascha war bei Tisch leicht verstimmt. Auf seine Bitte nach ein Paar<br />
Pommes, bekam er lediglich zwei Fritten auf den Teller gelegt. Ein Spaß, über den er<br />
erst am nächsten Morgen lachen konnte.<br />
Wir geben der Jugendherberge Hinsbeck 5 <strong>St</strong>erne – wirklich empfehlenswert.<br />
2. Etappe: Hinsbeck – Weert<br />
Der Tag des Klosters<br />
Ein Blick zum Himmel – dunkele Wolken – hoff entlich regnet es nicht wieder. Da<br />
meldete sich Alex, der an diesem Tag Geburtstag hatte: „Es hat an meinem Geburtstag<br />
noch nie geregnet, es gab immer nur gutes Wetter!“ Er sollte recht behalten, denn es<br />
fi el den ganzen Tag kein Regentropfen.<br />
Die Fähre bei Baarlo – mit<br />
trockenen Reifen über die Maas.<br />
Mit Alex Worten im Ohr radelten wir guten Mutes los. Nach 5 Minuten erreichten<br />
wir das erste Highlight, den Supermarkt. Hier deckten sich die Jugendlichen mit<br />
lebenswichtigen Dingen ein – Süßigkeiten, Süßigkeiten <strong>und</strong> Süßigkeiten. Anschießend<br />
ging es durch den w<strong>und</strong>erschönen Hinsbecker Bruch, durch ein Waldgebiet, vorbei<br />
an Seen <strong>und</strong> einem Schloß. Wir kamen fl ott voran <strong>und</strong> erreichten nach einer <strong>St</strong><strong>und</strong>e<br />
die holländische Grenze, was wir mit einem kleinen Imbiss feierten. Von nun an<br />
erleichterte uns das „einzigartige holländische Fahrrad-Leitsystem“ die Orientierung.<br />
Gut geführt kurvten wir durch Tegelen <strong>und</strong> erreichten<br />
die Baarloer Fähre, die uns über die Maas brachte.<br />
Entlang des Flusses genossen wir den trockenen Tag<br />
<strong>und</strong> die ersten Kilometer auf holländischem Boden.<br />
Kurz vor der Mittagspause meinte Nils: „Radfahren ist<br />
Klasse! Jetzt noch ein Maces, das wäre toll!“ Keine 10<br />
Pforte der Brigittinessen Abtei<br />
„Maria Hart“ im Zentrum von Weert.<br />
Hurra, wir sind in Holland –<br />
Picknick an der Grenze.<br />
Ein besonderer Ort für die Nacht –<br />
das Kloster in Weert.<br />
Minuten später erreichten wir, wie herbeigesehnt, ein<br />
Hinweisschild auf das nächste McDonald-Restaurant.<br />
Seite 18 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
MIT DEM FAHRRAD ANS MEER<br />
Natürlich aßen wir dort zu Mittag <strong>und</strong> der Umweg wurde gerne zurückgelegt.<br />
Gestärkt ging es weiter Richtung Weert, entlang an großen <strong>und</strong> kleinen Kanälen.<br />
An der <strong>St</strong>adtgrenze von Weert fragten wir ein älteres Ehepaar nach dem einfachsten<br />
Weg zum Kloster. Die beiden Radler änderten ihren geplanten Kurs <strong>und</strong> begleiteten<br />
uns durch die <strong>St</strong>adt bis vor die Klosterpforte im <strong>St</strong>adtzentrum.<br />
<strong>Das</strong> war echt Klasse – Gastfre<strong>und</strong>schaft pur!<br />
Als Tim an der Klostertür klingelte <strong>und</strong> ihn eine sehr alte Nonne öff nete, waren wir<br />
alle sehr überrascht. Die sehr strenge Kleidung, die helmartige Kopfbedeckung, die<br />
ungewohnte klösterliche Umgebung – man hatte das Gefühl eine „andere Welt“<br />
zu betreten. Nach einem abendlichen Picknick auf dem Kirch- <strong>und</strong><br />
Marktplatz ging es zurück zum Schlafen ins Kloster.<br />
3. Etappe: Weert – Hoogeloon (Hoogcastern)<br />
Der Tag der Pannen<br />
Es war schon etwas seltsam in diesem Kloster zu übernachten.<br />
Die Nonnen, die eine sehr „strenge, mittelalterlich wirkende Kleidung“<br />
trugen, traten nicht in Erscheinung. Hätten wir nicht einen sehr kurzen<br />
Kontakt beim Ein- <strong>und</strong> Auschecken gehabt <strong>und</strong> wäre nicht ein frühmorgendlicher<br />
Gesang zu hören gewesen, man hätte geglaubt, das Kloster wäre menschenleer.<br />
Als wir zum Frühstücksraum über den Hof gingen – nein, nicht schon wieder – regnete<br />
es. Doch als sich die Klosterpforte hinter uns schloss, wehte eine kräftige Brise die<br />
Regenwolken weg. Kaum hatten wir Weert verlassen, wurden wir von einer Panne<br />
gestoppt. Justins Gangschaltung <strong>macht</strong>e erhebliche Probleme. Mit einiger Mühe<br />
bogen Jörg <strong>und</strong> Tim die Sache wieder hin. Wir starteten ein zweites Mal <strong>und</strong> kamen<br />
diesmal ein paar Meter weiter, bis die zweite Panne uns ausbremste. Nicoles Sattel<br />
<strong>Das</strong> „<strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>-Racing-Team“<br />
verlässt Weert.<br />
Viel Arbeit für das „Service-Team“ –<br />
3 Pannen an einem Tag.<br />
Zwischenstopp im angemieteten<br />
<strong>Ferien</strong>haus bei Hoogeloon.<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 19
MIT DEM FAHRRAD ANS MEER<br />
<strong>macht</strong>e Probleme, die mit Grips <strong>und</strong> reiner Muskelkraft nicht<br />
behoben werden konnten. Zum Glück konnten wir eine Fahrradwerkstatt<br />
anfahren. <strong>Das</strong> Rad wurde in einen Schraubstock eingespannt, der Sattel<br />
mit Hammerschlägen gelöst <strong>und</strong> wieder in Ordnung gebracht. Wir schworen uns,<br />
die nächste Radtour nur mit besseren Rädern zu machen. Wir starteten ein drittes<br />
Mal, fuhren durch ein großes Naturschutzgebiet <strong>und</strong> hatten die nächste Panne,<br />
zum Glück nur einen Plattfuß. Unser Ziel, das vom <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> angemietete <strong>Ferien</strong>haus<br />
bei Hoogeloon, erreichten wir ohne weiteren Zwischenfall. Hier wurden wir von den<br />
„kleinen <strong>Kinder</strong>dörfl ern“, die hier ihre <strong>Ferien</strong> verbrachten, lautstark empfangen. Beim<br />
gemeinsamen Grillen konnten wir von unseren bisherigen Erlebnissen berichten.<br />
Gute <strong>St</strong>immung –<br />
endlich Sonnenschein.<br />
Reger Austausch mit der<br />
Landbevölkerung.<br />
Leben auf engstem Raum –<br />
unser Hotel in Breda.<br />
4. Etappe: Hoogeloon – Breda<br />
Der Tag des Gegenwindes<br />
Nach einer Mütze mehr Schlaf <strong>und</strong> einem Frühstück<br />
mit den Nichtradlern, brachen wir gegen 12.00 Uhr in<br />
Richtung Breda auf. Der übliche besorgte Blick in den<br />
Himmel überraschte. Da war tatsächlich blauer Himmel<br />
zu sehen. Obwohl es recht windig war, kamen wir<br />
schnell voran. Bei einem <strong>St</strong>opp an einer Fahrradwerkstatt<br />
– einige Räder <strong>macht</strong>en uns das Leben wirklich<br />
schwer – wechselten wir die Bremsklötze von Nils Fahrrad<br />
aus. Mit zunehmender Fahrzeit forderten der starke<br />
Gegenwind, das Kopfsteinpfl aster <strong>und</strong> der holprige, oft<br />
sandige Untergr<strong>und</strong> unsere ganzen Energiereserven. Eine<br />
Abkürzung, die ich wählte, ersparte uns keinen einzigen<br />
Meter. Die letzten 14 km auf einer nicht enden wollenden<br />
Geraden, waren ein einziger Kampf gegen den Wind.<br />
Völlig entkräftet leckte sich Justin auf den Boden. Wenn<br />
man bedenkt, dass er aber auch Nils mit ihren kleineren<br />
Rädern viel häufi ger treten mussten als wir – was für eine<br />
gigantische Leistung haben beide vollbracht. Aber auch<br />
wir anderen waren bis an unsere Grenzen gegangen.<br />
Leider erwies sich unser Hotel, das „Premiere Classe<br />
Breda“, als Flop. Die Zimmer <strong>und</strong> Bäder waren unterste<br />
Seite 20 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
MIT DEM FAHRRAD ANS MEER<br />
„Classe“ <strong>und</strong> das Frühstück eine Zumutung. Unsere Räder, die wir in einem<br />
komfortabelen Konferenzraum im Nachbarhotel unterbringen durften, hatten es<br />
wesentlich besser als wir.<br />
5. Etappe: Breda – Bergen op Zoom<br />
Der Tag, an dem wir das Meer sahen<br />
Nach der Etappe am Vortag hätte ich gedacht, dass<br />
keiner mehr aufs Rad steigt. Doch niemand <strong>macht</strong>e<br />
schlapp, alle wollten möglichst schnell ans Meer<br />
kommen. Ein kleiner Abstecher zum Supermarkt lies<br />
das katastrophale Frühstück vergessen. Von hier aus<br />
änderte ich die <strong>St</strong>reckenführung, kam einmal vom Kurs ab <strong>und</strong> musste mir einige<br />
Sprüche anhören. Doch diesmal hatte ich eine echte Abkürzung gef<strong>und</strong>en.<br />
Die 5. Etappe brach alle Rekorde. Es gab keine Panne, wir schaff ten eine<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 20 km/h <strong>und</strong> brachen mit 35 km/h<br />
unseren Geschwindigkeitsrekord. Als ein Hinweisschild die letzten 3,4 km bis zur<br />
Jugendherberge Bergen op Zoom anzeigte, gab es kein halten mehr. Jeder holte das<br />
Letzte aus sich heraus, endlich waren wir, nach knapp 300 km am Ziel angekommen.<br />
Fitness-Test am Wegesrand –<br />
wer schaff t 50 Sit-ups?<br />
Am Ziel unserer Radtour – die<br />
Jugendherberge in Bergen op Zoom.<br />
Endlich am Meer angekommen –<br />
Picknick am <strong>St</strong>rand.<br />
<strong>Das</strong> haben wir uns verdient –<br />
Sonnenuntergang am Meer.<br />
Nachdem wir unsere Unterkünfte, 5 doppelstöckige Appartements, bezogen <strong>und</strong> uns<br />
erfrischt hatten, ging es per Rad in die Innenstadt. Dort deckten wir uns mit Getränken,<br />
Pizza <strong>und</strong> Döner ein. So verpfl egt strampelten wir zum <strong>St</strong>rand, <strong>macht</strong>en dort ein<br />
Picknick <strong>und</strong> genossen das Meer <strong>und</strong> den Sonnenuntergang.<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 21
MIT DEM FAHRRAD ANS MEER<br />
6. Tag: Ruhetag in Bergen op Zoom<br />
Der Tag des Relaxens<br />
Den 6.Tourtag gingen wir ruhig an, trotzdem konnten wir aufs Radfahren nicht<br />
verzichten. Gemeinsam radelten wir ins <strong>St</strong>adtzentrum, Sightseeing war angesagt.<br />
Gegen Mittag verabschiedeten sich Okito, Sascha, Sammy <strong>und</strong> Tim, denn in Leichlingen<br />
wartete man schon sehnsüchtig auf sie. Es war der erste richtig heiße Tag, deshalb<br />
genossen wir die Zeit am <strong>und</strong> im Wasser.<br />
Einige Nimmermüde hatten immer noch einen unbändigen Bewegungsdrang <strong>und</strong> so<br />
fand am Abend ein „internationales Fußballmatch“ gegen andere Jugendherbergsgäste<br />
statt. Alex, Justin <strong>und</strong> <strong>St</strong>efan, verstärkt durch einen Brasilianer, spielten gegen<br />
Jugendliche aus den Niederlanden, Australien <strong>und</strong> England.<br />
Der Tag am Meer –<br />
austoben im kühlen Wasser.<br />
7. Tag: Bergen op Zoom – Eindhoven – Hoogeloon<br />
Der Tag der Eisenbahn<br />
Fußball verbindet –<br />
Match gegen internationale Gegner.<br />
Zu Tisch bitte –<br />
ohne Bewegung geht es nicht.<br />
Am letzten Tag unserer Radtour schummelten wir ein wenig. Der größte Teil der <strong>St</strong>recke<br />
wurde per Bahn zurückgelegt, wobei wir zwei Mal umsteigen mussten. Neun Radfahrer,<br />
ihre Räder <strong>und</strong> ihr Gepäck, da wurde es ganz schön eng im Zug <strong>und</strong> so sehnten wir uns<br />
auf den Radweg zurück.<br />
Unsere diesjährigen <strong>Ferien</strong>freizeiten wurden durch Geld- <strong>und</strong><br />
Sachspenden unterstützt. Dafür bedanken sich besonders unsere<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche bei:<br />
Campana Perfection in Bikes & Sports, Burscheid<br />
Anna Birkholz <strong>St</strong>iftung, Leverkusen<br />
Frau Monika Apweiler, Leichlingen<br />
Herrn Klaus Wichert, Langenfeld<br />
Seite 22 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
MIT DEM FAHRRAD ANS MEER<br />
In Eindhoven stiegen wir wieder auf unsere Drahtesel.<br />
Jetzt ging es zum schon bekannten <strong>Ferien</strong>haus nach<br />
Hoogeloon. Vorbei an Flughafen, Motocrossstrecke <strong>und</strong><br />
Kartbahn, konnten wir es kaum erwarten, die anderen<br />
<strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>bewohner wieder zu sehen. Auf der <strong>St</strong>recke<br />
überschritten wir die 300 km-Marke.<br />
Der Radtour folgten noch sechs Tage im<br />
Es wurde richtig eng –<br />
die Zugfahrt nach Eindhoven.<br />
<strong>Ferien</strong>haus, ganz ohne Fahrrad, aber<br />
nicht ohne sportliche Betätigung. Tischtennis, Fußball, ein großes<br />
Sprungkissen, eine Kanutour <strong>und</strong> ein Schwimmbadbesuch sorgten<br />
dafür, dass wir nicht einrosteten.<br />
Obwohl nicht alle Tage optimal waren, war es eine gelungene<br />
<strong>Ferien</strong>fahrt. Unsere Jugendlichen, die ja noch nie eine so lange<br />
Radtour ge<strong>macht</strong> hatten, haben eine tolle Leistung vollbracht. Darauf können<br />
sie mit Recht stolz sein. Und auch wir, Ingrid, Tim, Jörg <strong>und</strong> „TomTom“, sind stolz auf<br />
unser Fahrradteam. Die zwei Wochen mit dieser tollen Truppe haben Spaß ge<strong>macht</strong>.<br />
Wenn sie weiter Freude am Radfahren haben, wird es sicherlich nicht die letzte Radtour<br />
gewesen sein, dann hoff entlich mit etwas besseren Rädern. Wolfgang „TomTom“ Zerull<br />
Fahrrad-Tour in den Sommerferien<br />
Ich fand die Fahrrad-Tour mit allen Schwierigkeiten <strong>und</strong> Pannen voll cool. Fast alle<br />
haben durchgehalten, die Betreuer Ingrid, Jörg, Tim sowie Wolfgang <strong>und</strong>, nicht zu<br />
vergessen, wir <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen. Zwei Leute konnten aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Gründen leider nicht mit ans Meer fahren <strong>und</strong> blieben im <strong>Ferien</strong>haus.<br />
Nach 305,3 Kilometer hatten wir unser Ziel in Holland erreicht. Wir waren am Ziel,<br />
am Meer, endlich da, juhu. Ich fi nde, wir können uns alle stolz auf die Schulter klopfen,<br />
auch die, die schon im Haus geblieben waren.<br />
Nach einer Woche Radfahren, warteten im <strong>Ferien</strong>haus bei Hoogeloon die anderen<br />
auf uns. Für Tim, Jörg, Ingrid <strong>und</strong> „TomTom“ ging die Arbeit erst richtig los <strong>und</strong> wir<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen konnten chillen oder entspannen. Ich fi nde die Begleiter<br />
haben nach so einer Tour einen „riesigen Schulterklopfer“ verdient. Alle, ich jedenfalls,<br />
haben sich nach 2 Wochen auf das eigene Bett gefreut.<br />
Ich würde gerne noch einmal mitfahren. Nicole Meyer<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 23
FUSSBALLBEGEISTERTES KINDERDORF<br />
U 20 Frauen-Fußball-WM<br />
Am 24.07.2010 <strong>macht</strong>en wir uns um 16 Uhr mit Olli <strong>und</strong> Pia auf den Weg nach Bochum,<br />
um das Viertelfi nale der deutschen U 20 Frauennationalmannschaft mit zu verfolgen.<br />
Sie hatten ein Spiel gegen Nordkorea. Wir alle freuten uns die Möglichkeit zu haben<br />
dieses Spiel mit ansehen zu dürfen <strong>und</strong> natürlich hatten einige von uns Fanartikel, wie<br />
z. B. Fahnen dabei. Die Fahrt verging sehr schnell <strong>und</strong> als wir ankamen, waren wir sehr<br />
glücklich <strong>und</strong> ich persönlich auch sehr aufgeregt. Als ich die Menschenmengen dort<br />
sah, dachte ich mir, dass Frauenfußball ja doch sehr angesehen ist. Als wir ins <strong>St</strong>adion<br />
hinein gingen, setzten wir uns in den G-Block <strong>und</strong> beobachteten das Aufwärmen der<br />
jeweiligen Mannschaften. Beim Training <strong>macht</strong>e Nordkorea meiner Meinung nach<br />
einen sehr schwachen Eindruck <strong>und</strong> Deutschland begeisterte mich bereits sehr.<br />
Vor dem Anpfi ff erhoben wir uns mit den meisten der 16.000 Zuschauern, um die<br />
Nationalhymne mitzusingen. Als dann der Anstoß, pünktlich um 18 Uhr war, jubelten<br />
alle Fans für die deutsche Frauennationalmannschaft. Am Anfang des Spiels wirkte die<br />
deutsche Frauennationalmannschaft sehr unsicher <strong>und</strong> die Südkoreaner faulten sehr<br />
viel. Dies regte uns Fans natürlich auf <strong>und</strong> wir grölten noch lauter. Als dann das 1:0 für<br />
Deutschland durch Alexandra Popp erzielt wurde, war die gute <strong>St</strong>immung wieder bei<br />
uns <strong>und</strong> wir feuerten unsere Mannschaft noch lauter als zuvor an.<br />
Als dann Halbzeit war, verschnauften wir alle ein wenig vom Gejubel. Als dann aber<br />
wieder Anstoß war, wurde wieder laut mitgejubelt. Alle Fans <strong>macht</strong>en La-Ola-Wellen<br />
durchs <strong>St</strong>adion, diese sahen unglaublich aus. Einige Leute begannen eine Welle, die<br />
bis zum Anfangspunkt durchgeführt wurde <strong>und</strong> über viele R<strong>und</strong>en lang super lief.<br />
Dann schoss Sylvia Arnold das 2:0 <strong>und</strong> da war uns der Sieg sicher. Natürlich wurde es<br />
immer lauter im <strong>St</strong>adion <strong>und</strong> wir feierten alle die Frauennationalmannschaft.<br />
Als dann das Spiel zu Ende war, <strong>macht</strong>en wir uns auf den Heimweg.<br />
Ich war immer noch total begeistert von dem Spiel <strong>und</strong><br />
froh es miterlebt haben zu dürfen.<br />
Leider sind uns auf dem Heimweg einige Krankenwagen<br />
entgegengekommen, die auf dem Weg<br />
zur Loveparade waren. Ich gedenke hiermit<br />
den Opfern der Loveparade <strong>und</strong> wünsche<br />
allen Betroff enen mein Beileid.<br />
Meryem Kalkan<br />
Seite 24 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
Zwischen Popcorn <strong>und</strong> Politikern<br />
Beim II. Ökumenischem Kirchentag vom 12. bis<br />
16. Mai 2010 war unser <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> wieder aktiv am<br />
<strong>St</strong>and „der 12“ vertreten. Wie schon auf etlichen<br />
Kirchentagen zuvor haben die „12 <strong>Kinder</strong>dörfer<br />
in katholischer Trägerschaft“ auch diesmal wieder<br />
einen Informationsstand auf der Fachmesse im<br />
Rahmen des Kirchentages durchgeführt. So waren<br />
auch diesmal wieder <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>-Mitarbeiter aus<br />
verschiedenen <strong>Kinder</strong>dörfern in Deutschland<br />
(z. B. dem Bethanien <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> in Waldniel oder<br />
KIRCHENTAG IN MÜNCHEN<br />
Cem Özdemir (2 v. l.) am <strong>St</strong>and der<br />
„12 <strong>Kinder</strong>dörfer in kath. Trägerschaft“.<br />
(rechts außen Oliver Michel vom <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong> <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong>)<br />
dem <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> Irschenberg) am <strong>St</strong>and aktiv. Als Vertreter des <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong>,<br />
habe ich mittlerweile zum 6. Mal an einem Kirchentag teilgenommen.<br />
An unserem <strong>St</strong>and wurden Besucher der Fachmesse über das Leben <strong>und</strong> Arbeiten in<br />
den jeweiligen <strong>Kinder</strong>dörfern informiert. Viele Menschen interessierten sich wie die<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen wohnen <strong>und</strong> wie das Freizeitangebot in den <strong>Kinder</strong>dörfern<br />
ist. Es kommt allerdings auch vor das Politiker den <strong>St</strong>and aufsuchen <strong>und</strong> die Mitarbeiter<br />
für die Arbeit im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> loben oder sich informieren. Diesmal wurde der <strong>St</strong>and<br />
von vielen Politikern aus Bayern, aber auch von einem B<strong>und</strong>espolitiker (Cem Özdemir,<br />
Vorsitzender DIE GRÜNEN) besucht.<br />
Doch neben all diesen Informationsgesprächen bietet der <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>stand auch<br />
etwas für die wichtigsten aller Besucher, für <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche. So wurden auch<br />
diesmal wieder Aktionen für <strong>und</strong> mit <strong>Kinder</strong>n am <strong>St</strong>and durchgeführt. So konnte man<br />
beispielsweise eine Namenskette basteln oder die Bedeutung seines Namens im<br />
Internet recherchieren. Natürlich durfte auch in diesem Jahr die Popcorn-Maschine<br />
nicht fehlen. <strong>Das</strong> <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>-Popcorn fand reißenden Absatz bei Alt <strong>und</strong> Jung.<br />
Alles in allem war es wieder eine tolle Erfahrung, den Menschen zu erzählen, wie<br />
das Leben <strong>und</strong> Arbeiten im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> vonstatten geht. Auch beim nächsten<br />
katholischen Kirchentag 2012 in Mannheim wird es, wie es aussieht, wieder einen<br />
<strong>St</strong>and der <strong>Kinder</strong>dörfer geben. Und auch dort werden sicher wieder viele Menschen<br />
kommen <strong>und</strong> neben aller Information auch viel Freude an unserem <strong>St</strong>and erleben<br />
können. Oliver Michel<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 25
KIRCHENTAG IN MÜNCHEN<br />
Damit Ihr Hoff nung habt ...<br />
... so lautete das Motto des diesjährigen Ökumenischen Kirchentages in München.<br />
Natürlich waren wir, also die Villa Fröhlich, wieder mit von der Partie. So <strong>macht</strong>en<br />
wir uns also mit dem Zug auf den Weg nach München. <strong>Das</strong> war ein sehr langer Weg,<br />
immerhin saßen wir 6 <strong>St</strong><strong>und</strong>en im Zug.<br />
Dann, endlich in München angekommen, mussten wir erst einmal unsere Unterkunft<br />
suchen. Mit der Hilfe von fre<strong>und</strong>lichen Passanten fanden wir endlich das Viscardi<br />
Gymnasium, in welchem wir die nächsten paar Nächte übernachten sollten. Am<br />
nächsten Tag <strong>macht</strong>en wir uns auf, um ins Familienzentrum des Kirchentages zu fahren.<br />
Mit der U-Bahn ging es quer durch München zum bekannten „Zirkus Krone“. Dort<br />
konnten sich die <strong>Kinder</strong> an Zirkustricks erfreuen oder selbst einige ausprobieren. Eine<br />
kurze Auff ührung bekamen wir natürlich auch zu sehen, ach ja, <strong>und</strong> die Tiere durften<br />
wir uns auch anschauen.<br />
Am nächsten Tag gingen wir dann zum<br />
Olympia-<strong>St</strong>adion. Dort fuhren wir erst einmal<br />
mit dem Aufzug den Olympia-Turm<br />
hinauf <strong>und</strong> hatten von dort oben einen<br />
super Ausblick auf München. R<strong>und</strong> um<br />
den Turm <strong>und</strong> dem <strong>St</strong>adion waren <strong>St</strong>ände<br />
<strong>und</strong> Zelte aufgebaut, in denen verschiedene<br />
Organisationen für sich Werbung<br />
<strong>macht</strong>en <strong>und</strong> mit den Besuchern des<br />
Kirchentages ins Gespräch kamen.<br />
Natürlich gab es auch hier wieder viel auszuprobieren. Zum Beispiel hatten die Kleinen<br />
großen Spaß daran, einen Wasserparcours auszutesten. O. K., ich hatte da auch meinen<br />
Spaß dran. Abends ging es dann wieder zurück zu unserer Unterkunft.<br />
Den letzten Tag verbrachten wir in den drei großen Messehallen, welche das Herz des<br />
Kirchentages bildeten. Dort war eine Menge los <strong>und</strong> hier merkte man erst richtig, wie<br />
viele Menschen aus ganz Deutschland angereist waren, um Teil dieses Specktakels zu<br />
sein. Den <strong>St</strong>and der „12 <strong>Kinder</strong>dörfer“ besuchten wir natürlich auch. Da wir am näch-<br />
sten Tag sehr früh raus mussten, um unseren Zug zu bekommen, gingen wir, nachdem<br />
wir alle Hallen abgeklappert hatten, gemächlich zurück zur Unterkunft.<br />
Am nächsten Tag fuhren wir dann wieder zurück nach Hause <strong>und</strong> freuten uns alle auf<br />
unsere eigenen Betten. Trotz leichter <strong>St</strong>rapazen, hat es uns wieder sehr gut gefallen<br />
<strong>und</strong> wir hoff en, dass wir beim nächsten Mal wieder mit dabei sein dürfen. Joelle<br />
Hilfe die ankommt<br />
Wie schon in einem vorigen <strong>Heribert</strong> Anzeiger berichtet, unterstützt unser <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong><br />
die Initiative „Tschernobyl <strong>Kinder</strong> Lohmar“. Einmal im Jahr kommen weißrussische<br />
<strong>Kinder</strong> aus Choiniki, einer <strong>St</strong>adt in der Nähe des verunglückten Atomreaktors Tschernobyl,<br />
für 3 Wochen zur Erholung nach Deutschland. Während ihres Aufenthalts fi ndet<br />
ein Basar statt. An diesem besonderen Tag dürfen sich die <strong>Kinder</strong> Kleidung, Schuhe,<br />
Spielzeug, eben vieles, was in ihrer Heimat Mangelware ist, aussuchen. Da unser<br />
<strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> viele Sachspenden erhält, stellen wir jedes Jahr, in Absprache mit den<br />
Spendern, einige Waren für den Basar zur Verfügung. Dafür bedanken sich die <strong>Kinder</strong><br />
aus Choiniki beim <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong> <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong>.<br />
Seite 26 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 27
NEUE ZIVIS IM KINDERDORF<br />
STECKBRIEF<br />
Name Andre Zimmermann<br />
Alter 20 Jahre<br />
Geburtstag 27. August 1990<br />
Hobbys BMX, Autos <strong>und</strong> Motorräder,<br />
Musik hören, Videos machen<br />
Lieblingsessen Pommes<br />
Lieblingsmusik Alles von Rock über Elektro <strong>und</strong> Rap<br />
Lieblingssendung Futurama<br />
Lieblingsfilm The Fast and the Furios: Tokyo Drift<br />
STECKBRIEF<br />
Name Simon Kromer<br />
Alter 18 Jahre<br />
Geburtstag 11. März 1992<br />
Hobbys Handball, Fre<strong>und</strong>e treff en, Schlafen<br />
Lieblingsessen Pizza <strong>und</strong> Knödel<br />
Lieblingsmusik Alles was mir gefällt ;-)<br />
Lieblingssendung Two and a half men<br />
Lieblingsfilm Death Race & Hangover<br />
Neu im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong><br />
Die erste Woche im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> war geprägt von Herr<br />
Willans Bananenkartons, die in großen Mengen aus<br />
dem Keller nach oben bewegt werden mussten.<br />
Hier <strong>und</strong> da gab es aber auch andere Dinge zu<br />
tun. Sobald Herr Schlink wieder aus seinem Urlaub<br />
zurück war, begann der typische Alltag eines Zivis im<br />
<strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>: Müll rausstellen, Hausmeisterarbeiten,<br />
<strong>Kinder</strong> fahren <strong>und</strong> natürlich auch der allseits<br />
bekannte, nie enden wollende Grünschnitt. Nicht<br />
nur allerhand Pfl anzen lernen wir kennen, sondern<br />
auch jede Menge nette Menschen.<br />
Seite 28 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
Alles Gute<br />
zum Jubiläum !<br />
EXTRA BLATT<br />
Zum 30´sten<br />
Die 30 haben Sie nun erreicht,<br />
die Haare sind etwas erbleicht.<br />
Die Zähne werden langsam locker,<br />
zum Telefonieren brauchen Sie nen Hocker.<br />
Die Termine jagen sich,<br />
trotzdem wirken Sie ganz frisch.<br />
Die Ohren sind auch sehr empfi ndlich,<br />
diese Feststellung ist unverbindlich.<br />
Sie hören manches Leidgeklage,<br />
doch halten alles in der Waage.<br />
Ob Jugendämter oder Sponsoren,<br />
dank Palm den Überblick sie nie verloren.<br />
Ihr Beginn, der war mit Nonnen,<br />
die Graf´sche Ära dann begonnen.<br />
In 30 Jahren viel gesehen,<br />
das <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> blieb stets bestehen.<br />
Ein jedes Jahr hat seinen Sinn,<br />
so wie es kommt, so nehmen Sie`s hin!<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 29
SCHULABSCHLÜSSE 2010<br />
Schulabschlüsse 2010<br />
Auch dieses Jahr haben einige unserer Jugendlichen ihren<br />
Schulabschluss ge<strong>macht</strong>. <strong>Das</strong> war zum Teil mit großen<br />
Anstrengungen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> einige schwitzten bei<br />
so mancher Nachhilfest<strong>und</strong>e, um das Ziel zu erreichen.<br />
Jetzt habt ihr es geschaff t – herzlichen Glückwunsch!<br />
Adrian – Fachoberschulreife (FOR)<br />
Dominique – Fachoberschulreife mit Qualifi kation (FORQ)<br />
Janina – Fachoberschulreife mit Qualifi kation (FORQ)<br />
Janine – Fachoberschulreife (FOR)<br />
Jennifer – Hauptschulabschluss 10. Klasse<br />
Lisa – Abitur (allgemeine Hochschulreife)<br />
Marc – Hauptschulabschluss 10. Klasse<br />
Meryem – Fachoberschulreife mit Qualifi kation (FORQ)<br />
Nicole – Fachoberschulreife (FOR)<br />
Sascha – Hauptschulabschluss 10. Klasse<br />
Ein Großteil der Schulabgänger besucht im Anschluss eine weiterführende Schule<br />
oder ein Berufskolleg. Sie wechseln in die gymnasiale Oberstufe, besuchen Berufsfachschulen,<br />
in der sie Berufsausbildung <strong>und</strong> schulische Ausbildung kombinieren. Andere<br />
bereiten sich in einem Berufsvorbereitungsjahr auf ihre Ausbildung vor oder absolvieren<br />
ein „Freiwilliges Soziales Jahr“. Und Redakteur Sascha beginnt den ersten Ausbildungsabschnitt<br />
zu seinem Traumberuf Koch.<br />
Wir wünschen allen viel Erfolg in ihrer Ausbildung.<br />
Seite 30 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
Ehemaligentreff en im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong><br />
TREFFPUNKT KINDERDORF<br />
Am Samstag, dem 28.08.2010 fand in der kleinen Halle wieder ein Treff en ehemaliger<br />
Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner des <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>es statt. Bei etwas geringerer Beteiligung<br />
als vor zwei Jahren, aber mit anderen oder „neuen“ Gesichtern trafen sich etwa<br />
50 „Ehemalige“ zu einem geselligen Beisammensein zum Klönen <strong>und</strong> Erinnerungen<br />
austauschen. Für Essen <strong>und</strong> Trinken war reichlich gesorgt, an Themen mangelte es<br />
nicht. Nachdem wir uns jetzt schon zum dritten Mal getroff en haben, wurden bereits<br />
Pläne geschmiedet, sich „außerfahrplanmäßig“ im Mai (1. Mai 2011) zu einem Fußballspiel<br />
der „Ehemaligenmannschaft“ gegen die aktuelle <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>mannschaft zu treff en.<br />
Es besteht dann die Möglichkeit, die geradezu legendären Fußballer der 80er Jahre<br />
unseres <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong>es noch einmal live zu erleben.<br />
Für einige „Ehemalige“ ist das Treff en zu einem Ereignis geworden, bei dem sie nicht fehlen dürfen,<br />
andere waren zum ersten Mal dabei. Da gab es viel zu erzählen, von früher <strong>und</strong> von heute.<br />
Eine besondere Begegnung gab es noch mit einem Bewohner, der Anfang der 60er<br />
Jahre im <strong>Heribert</strong>-<strong>St</strong>ift lebte. Er besuchte just an diesem Tag mit Teilen seiner Familie<br />
das <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> <strong>und</strong> berichtete über seine, teils leidvollen Erfahrungen. Abger<strong>und</strong>et<br />
wurde das Treff en mit dem Auftritt von „Pepino“, der auch die Erwachsenen in seinen<br />
Bann zog <strong>und</strong> besonders an „Wolfgang seinen Gefallen fand“. Schön war, dass für viele<br />
das <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> doch ein zuhause war, das positiv nachgewirkt hat <strong>und</strong> an das auch<br />
mit Wehmut zurück gedacht wird. <strong>Das</strong> nächste Treff en wird wie geplant wieder in zwei<br />
Jahren stattfi nden. Termin ist der 25.08.2012.<br />
Ein herzliches Dankeschön noch einmal an die, die mitgeholfen haben, das Fest zu<br />
gestalten, <strong>und</strong> für die großartige Sammlung als Unkostenbeitrag. E.Graf<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 31
MEINE LIEBLINGSTASSE<br />
Die „Anrheiner Tasse“<br />
Da ich schon einige Jahre im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> arbeite,<br />
besitze ich mittlerweile schon einige Tassen hier. Zum<br />
Teil gekauft, zum Teil geschenkt bekommen.<br />
Heute berichte ich allerdings über eine meiner „Lieblings“-<br />
Tassen, die mit einer Geschichte verb<strong>und</strong>en sind. Als<br />
echter Rheinländer bin ich der <strong>St</strong>adt Köln sehr verb<strong>und</strong>en.<br />
Ich liebe die Sprache, den Frohsinn <strong>und</strong> die off ene Art.<br />
So hatte ich lange Jahre auch eine TV-Lieblings-Serie, die<br />
viel mit diesem Gefühl bzw. der <strong>St</strong>adt Köln zu tun hat.<br />
„Die Anrheiner“, eine echt kölsche Serie aus einem<br />
kölschem Veedel.<br />
Nun wurde von dieser Serie, die in Köln-Mülheim gedreht wird, ein „Tag der off enen<br />
Tür“ auf dem Filmgelände angekündigt. Als echter Fan darf man da nicht fehlen, dachte<br />
ich mir. Und so bin ich an einem herrlichen Sonntag zum Gelände geeilt. Ich habe<br />
dort die Kulissen bew<strong>und</strong>ert, das Wetter <strong>und</strong> den Blick auf Rhein <strong>und</strong> Dom genossen.<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch ein Casting veranstaltet, bei dem eine<br />
<strong>St</strong>atistenrolle vergeben wurde. Ich habe mich kurzerhand beworben. Nachdem man<br />
auf der Bühne drei Aufgaben erfüllen musste (z. B. singen oder Rätselfrage beantworten),<br />
wurde vom anwesenden Publikum ein Sieger gekürt. Für mich war es schon<br />
ein großer Spaß dabei zu sein, aber das Publikum hatte sich dann sogar für mich, als<br />
Gewinner des Castings, entschieden. Ich war völlig baff<br />
<strong>und</strong> hoch erfreut.<br />
Für die Aufnahmen der <strong>St</strong>atistenrolle hat sich die<br />
Produktionsfi rma allerdings nie gemeldet. <strong>Das</strong> war mir<br />
aber nicht so wichtig. Als Erinnerung an diesen tollen Tag<br />
habe ich damals die Tasse erworben. Und in ganz stillen<br />
Momenten erinnere ich mich daran, dass ich für wenige<br />
<strong>St</strong><strong>und</strong>en ein „Mini-<strong>St</strong>ar“ war! Oliver Michel<br />
Seite 32 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
PASSIERT – NOTIERT<br />
Katholisches Pfarrfest in Leichlingen<br />
Am Samstag <strong>und</strong> Sonntag, den 26/27. Juli, fand das<br />
diesjährige Pfarrfest der kath. Kirchengemeinde<br />
<strong>St</strong>. Johannes Baptist in Leichlingen statt. Unser <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong><br />
beteiligte sich, wie jedes Jahr, mit einem <strong>St</strong>and an<br />
dem Fest. An unserem <strong>St</strong>and gab es, das ist schon fast<br />
Tradition, frisches Popkorn <strong>und</strong> die <strong>Kinder</strong> konnten<br />
ihre eigenen Buttons gestalten <strong>und</strong> herstellen. Auch an den anderen <strong>St</strong>änden gab es<br />
viele Leckereien <strong>und</strong> einige Aktionen für die <strong>Kinder</strong>. <strong>Das</strong> diesjährige Pfarrfest fand bei<br />
Temperaturen von über 30° Grad statt <strong>und</strong> konkurrierte mit der Fußball-Weltmeisterschaft.<br />
So versammelten sich am Sonntag Punkt 16.00 Uhr, alle zum Public Viewing vor<br />
der Garage, um das 1/8-Finalspiel Deutschland gegen England zu sehen. <strong>Das</strong> 4 : 1 der<br />
DFB-Elf sorgte für einen stimmungsvollen Abschluss der Veranstaltung.<br />
Hilfstransport nach Bosnien<br />
Im Mai fand der diesjährige Hilfstransport der<br />
„Humanitären Hilfe Leverkusen (HHL)“ statt. Ziel<br />
der Hilfsgüter war das Altenheim Nas Dom in<br />
Travnik (Bosnien). Da die Einrichtung keine staatliche<br />
Unterstützung erhält, ist sie auf Spenden<br />
der HHL angewiesen, um die Arbeit aufrecht zu<br />
erhalten. Wir vom <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> unterstützen das soziale Engagement der HHL seit 1999<br />
mit Sachspenden, die wir, in Absprache mit unseren Spendern, aus unseren Lagerbeständen<br />
bereitstellen.<br />
Fortbildung zur <strong>Kinder</strong>schutz-Fachkraft<br />
Im <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong> <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong> fi ndet zum<br />
ersten Mal eine überregionale Fortbildung für pädagogische<br />
Fachkräfte statt. Viele Mitarbeiter unseres<br />
<strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>es, aber auch Mitarbeiter anderer Einrichtungen<br />
aus Leichlingen, Solingen, Leverkusen<br />
<strong>und</strong> Biesfeld (Kürten) nehmen an der Ausbildung<br />
zur <strong>Kinder</strong>schutz-Fachkraft (8a) teil. Der erste zweitägige Ausbildungsblock fand<br />
Anfang September statt. Nach weiteren Blöcken endet die Fortbildungsveranstaltung<br />
im Januar 2011 mit einem Zertifi kat für die Teilnehmer.<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 33
PASSIERT – NOTIERT<br />
10 Jahre Leichlinger <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendparlament<br />
Am 12. September fand im Leichlinger Rathaussaal<br />
die Feierst<strong>und</strong>e zum 10-jährigen Bestehen des<br />
Leichlinger <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendparlaments statt.<br />
An dieser Feier nahmen einige „politische Schwergewichte“<br />
(Wolfgang Bosbach, MdB <strong>und</strong> Herbert<br />
Reul, MdEP) <strong>und</strong> Vertreter der politischen Parteien<br />
<strong>und</strong> Verbände teil. <strong>Das</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendparlament<br />
vertritt die Interessen der jungen Leichlinger im<br />
Jugendhilfeausschuss <strong>und</strong> fi ndet in städtischen<br />
Gremien Gehör. Wir gratulieren zum Jubiläum <strong>und</strong><br />
wünschen viel Erfolg bei der zukünftigen Arbeit.<br />
Tag der Zahnges<strong>und</strong>heit<br />
Am 27. September fand im <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong> in Zusammenarbeit mit dem Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />
des Rheinisch Bergischen Kreises der „Tag der Zahnges<strong>und</strong>heit“ statt. In unserer Mehrzweckhalle<br />
wurde ein Informations-Parcours aufgebaut. An den unterschiedlichen<br />
<strong>St</strong>ationen konnten die <strong>Kinder</strong> sich spielerisch mit dem Thema Zahnges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Zahnpfl ege beschäftigen. Sie fertigten an Gebiss-Modellen eigene<br />
Zahnfüllungen an, führten Versuche zur Zahnpfl ege durch, beobachteten<br />
Bakterien durch ein Elektronen-Mikroskop <strong>und</strong> durften sich am<br />
„zahnfre<strong>und</strong>lichen Büfett“ mit ges<strong>und</strong>en Leckereien versorgen. Dabei<br />
hatten kleine wie große <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>bewohner sehr viel Spaß <strong>und</strong><br />
lehrreich war es auch. Es war eine gelungene Veranstaltung.<br />
Seite 34 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
Sammlung für das <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong><br />
Beim Familien-Gottesdienst der Evangelisch-<br />
Freikirchlichen Gemeinde Kreuzkirche Leichlingen<br />
am Sonntag auf dem Leichlinger <strong>St</strong>adtfest,<br />
sammelte die Gläubigen für das <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugenddorf</strong> <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong>. <strong>Das</strong> erfreuliche Ergebnis<br />
von 266,75 € wurde auf 300 € aufgestockt <strong>und</strong><br />
kommt unserer Fahrrad-Werkstatt zugute.<br />
Ein ökumenisches Dankeschön sagen die<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen des <strong><strong>Kinder</strong>dorf</strong>es.<br />
PASSIERT – NOTIERT<br />
Wusstest du schon,<br />
... dass Tausendfüßler trotz der vielen Beine nicht über ihre Füße stolpern?<br />
... dass Schnecken schon mit dem eigenen Haus zur Welt kommen?<br />
... dass die Körpertemperatur der Frösche je nach Umgebung <strong>und</strong> Jahreszeit wechselt?<br />
... dass Hühner schlechte Flieger, aber gute Läufer sind?<br />
... dass alle Insekten sechs Beine haben? <strong>Das</strong>s Spinnen acht Beine haben <strong>und</strong> deshalb<br />
keine Insekten sind!<br />
... dass in einer tiefen, dunkelen Höhle keine Pfl anzen wachsen können?<br />
... dass Lachen ansteckend ist?<br />
... dass wir Menschen zu einem Großteil aus Wasser bestehen?<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 35
RÄTSEL<br />
Der Würfel der Weisheit!<br />
Trage die Lösungswörter in die leeren Kästchen ein!<br />
Seite 36 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010<br />
RÄTSEL FÜR DIE KLEINEN<br />
Male zuerst Kreis, Rechteck <strong>und</strong> Dreieck farbig aus! In den unteren Bildern sind die<br />
Formen versteckt. Findest du sie? Dann male sie in der gleichen Farbe aus!<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 37
Fragt der neue Schüler in der Klasse seine Mitschüler: „Und<br />
wann <strong>macht</strong> ihr hier Pause?“ „Nie! Wir schlafen durch.“<br />
Fritzchen: „Morgen haben wir keine Schule, der Lehrer<br />
verreist.“ Mutter: „<strong>Das</strong> gibt es doch nicht, wohin verreist er<br />
denn?“ „Keine Ahnung, er hat nur gesagt: Schluss für heute.<br />
Morgen fahre ich fort.“<br />
„Sag mal, Erich, warum hast du deinem H<strong>und</strong> denn den<br />
Namen Alter Gauner gegeben?“ „Aus lauter Jux: Was meinst du, wie viele Leute sich<br />
umdrehen, wenn ich ihn rufe?“<br />
„<strong>St</strong>ellen Sie sich vor, mein kleiner Peter sitzt bereits, obwohl er erst 6 Monate alt ist!“<br />
„Nein, die heutige Jugend – was hat er denn angestellt?“<br />
Trainer: „Manni, du bist mein bestes Pferd im <strong>St</strong>all!“ Manni: „Wieso?“ Trainer: „Du machst<br />
den meisten Mist!“<br />
Der kleine Junge zur Tante: “Ich soll mich noch recht herzlich für das Geburtstagsgeschenk<br />
bedanken!” Die Tante bescheiden: “Aber Junge, das war doch kaum der<br />
Rede wert!” „<strong>Das</strong> hat Mami auch gesagt!“<br />
Der Vater liest am Bett Märchen vor, damit der Sohn einschläft. Eine halbe <strong>St</strong><strong>und</strong>e<br />
später öff net die Mutter leise die Tür <strong>und</strong> fragt: “Ist er endlich eingeschlafen?”<br />
Antwortet der Sohn: „Ja, endlich.“<br />
Ein kleiner Junge war zwei Tage nicht in der Schule. Am dritten Tag bringt er die<br />
Entschuldigung für seine Lehrerin: “Hiermit entschuldige ich das Fehlen meines<br />
Sohnes in der Schule. Er war sehr krank. Hochachtungsvoll, meine Mutter”.<br />
Klein-Hansi, gerade mal vier Jahre alt, ist unterwegs zum Dachboden. Dort angekommen,<br />
sieht er den Laufstall, in dem er einen Teil seiner Babyzeit zugebracht hat.<br />
Er stürmt ins untere <strong>St</strong>ockwerk Richtung Küche <strong>und</strong> ruft: „Mami, wir kriegen bald eine<br />
neues Baby!“ Mutti ganz erstaunt: „Wie kommst du denn darauf?“ Der Kleine: „Na, die<br />
Falle ist schon aufgestellt.“<br />
Eine ängstliche Urlauberin am <strong>St</strong>rand: „Gibt es hier eigentlich Qualen oder Krebse?“<br />
„Überhaupt nicht, die wurden alle von den Haien gefressen!“<br />
Geschaff t! Die neue Ausgabe des<br />
<strong>Heribert</strong> Anzeigers ist fertig <strong>und</strong> die<br />
nächste Ausgabe ist in Vorbereitung!<br />
Viel Arbeit für unser kleines Redaktionsteam.<br />
Da wäre eure Mitarbeit eine große<br />
Hilfe für uns.<br />
Wenn Ihr also mitmachen wollt, Verbesserungsvorschläge<br />
habt, ein tolles Thema<br />
für den <strong>Heribert</strong> An zeiger wisst oder selbst<br />
einen Beitrag machen möchtet, dann sprecht<br />
uns einfach an, wir freuen uns über jede<br />
Unterstützung.<br />
Wir treff en uns dienstags in der Zeit von 16 – 18 Uhr im PC-Raum, kommt einfach<br />
vorbei. Vorschläge könnt Ihr aber auch in den Briefkasten des <strong>Heribert</strong> Anzeigers in<br />
der Eingangshalle des Verwaltungsgebäudes einwerfen (für Rückfragen bitte euren<br />
Namen angeben).<br />
Ich mache mit !<br />
Seite 38 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 <strong>Heribert</strong> Anzeiger | Oktober 2010 Seite 39
<strong>Das</strong> Redaktionsteam<br />
wünscht euch alles Gute !<br />
<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugenddorf</strong> <strong>St</strong>. <strong>Heribert</strong><br />
Reisen<br />
Viel zu spät begreifen viele<br />
die versäumten Lebensziele:<br />
Freude, Schönheit der Natur,<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Reisen <strong>und</strong> Kultur.<br />
Darum, Mensch, sei zeitig weise!<br />
Höchste Zeit ist‘s! Reise, reise!<br />
Wilhelm Busch (1832 –1908)