Lo'mmatzscherFamiliel{ann nichtinihrHauszurück - Lommatzsch.Net
Lo'mmatzscherFamiliel{ann nichtinihrHauszurück - Lommatzsch.Net
Lo'mmatzscherFamiliel{ann nichtinihrHauszurück - Lommatzsch.Net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lo'mmatzscher Familiel{<strong>ann</strong><br />
<strong>nichtinihrHauszurück</strong><br />
~ :<br />
I ..<br />
i<br />
r.<br />
iI<br />
r<br />
.<br />
. tf<br />
Günter Mehlig in seinem Hausin <strong>Lommatzsch</strong>an der Nossenerstraße. Durch einen Wohnungsbrand<br />
im Nachbarhaus am 23. Dezember wurde auch das Haus der Familie Mehlig geschädigt. Seitdem<br />
wohntsiein einer Ferienwohnungin Meißen. Fota:ClaudiaHübschm<strong>ann</strong><br />
,k;<br />
,"-,,<br />
""e<br />
@. i<br />
&
.Lomrnatzsch<br />
Durch den Brand im<br />
Nachbarhaus wurde ihre<br />
Wohnung total verrußt.<br />
Seitdem wohnt die Familie<br />
in einer Ferienwohnung<br />
Ein Brand vernichtete am Vortag<br />
des Beiligabend 2010 die Wohnung<br />
einer <strong>Lommatzsch</strong>erin auf<br />
der Nossener Straße 16. Die Wohnung<br />
ist nicht mehr nutzbar, die<br />
Frau fand eine Unterkunft bei .ihrem<br />
Vermieter in Hartha. Nach vorläufigen<br />
Ermittlungen ist wohl ein<br />
technischer Defekt die Brandursache.<br />
Der defekte Stecker eines Hei-<br />
\ zungslüfters soll den Wohnungsbrand<br />
ausgelöst haben.<br />
Doch auch das Nachbarhaus wurde<br />
durch den Brand geschädigt. Die<br />
Eigentümer Gisela und Günter<br />
Mehlig wohnen seitdem mit ihren<br />
Kindern Julia (12)und Thomas (27)<br />
in einer Ferienwohnung in Meißen.<br />
W<strong>ann</strong> sie wieder zurückkehren<br />
können, ist völlig ungewiss. Jeder<br />
Raum der Wohnung ist verrußt, die<br />
neuen Möbel im Wohnzimmer, die<br />
die Mehligs gerade gekauft und die<br />
Stube, die sie renoviert hatten, sind<br />
nicht mehr zu benutzen. "Wir<br />
mussten alles wegschmeißen, die<br />
Fußböden rausreißen" , sagt Gisela<br />
Mehlig.<br />
Diesen Tag vor Heiligabend wird<br />
die Familiewohl nie vergessen. "Als<br />
wir von .Dresden nach Hause kamen,<br />
stand alles voller Feuerweh-<br />
ren und Rettungsfahrzeuge: Der<br />
Brand war schon gelöscht, doch als<br />
wir die Wohnung betraten, schlug<br />
uns eine beißende Wand entgegen.<br />
Von oben bis unten war alles voller<br />
Qualm", erinnert sich Günter Mehlig.<br />
Die Rauchmelder, gerade erst<br />
installiert, piepsten in schrillen Tönen.<br />
"Wir standen völlig alleine da,<br />
jeder Raum war verrußt, die Weihnachtsgeschenke<br />
auch", sagt Gisela<br />
Mehlig. Heiligabend haben sie bis<br />
morgens um 3 Uhr geschrubbt und<br />
geputzt, um Weihnachten wenigsten<br />
in der nicht ganz so sehr geschädigten<br />
Küche verbringen zu<br />
können.<br />
Nachbarwill nicht zahlen<br />
Seit Anfang Januar lebt die Familie<br />
nun einer Ferienwohnung in Meißen.<br />
"Der Vermieter ist zwar sehr<br />
zuvorkommend, aber das ist natürlich<br />
eine Riesen-Umstellung, mit<br />
vier Personen auf Dauer in diesen<br />
beengten Verhältnissen leben zu<br />
müssen", sagt Gisela Mehlig. Für<br />
maximal drei Monate bezahlt die<br />
Versicherung diesen Aufenthalt in<br />
der Ferienwohnung.<br />
. Ob bis dahin ihr Haus wieder bewohnbar<br />
ist, steht aber'in den Sternen.<br />
Dasabgebr<strong>ann</strong>te Nachbarhaus<br />
stehe offen wie ein Schlund, der<br />
beißende Geruch zieht weiter in<br />
die Wohnung der Mehligs. "Solange<br />
der Eigentümer des Nachbarhauses<br />
nichts tut, hat eine Sanierung<br />
bei uns gar keinen Sinn", sagt<br />
Günter Mehlig. Die Sanierungsgesellschaft<br />
und ein Gutachter hätten<br />
sich die ausgebr<strong>ann</strong>te Nachbar-<br />
wohnung ansehen wollen, doch<br />
der Eigentümer habe das abgelehnt.<br />
Auch den durch den Brand<br />
entstandenen Schaden an ihrer Fassade<br />
wolle er nicht beheben. In einem<br />
Schreiben teilte er den Mehligs<br />
lediglich kurz mit, sie sollten<br />
den Schaden von ihrer eigenen Versicherung<br />
regulieren lassen. "Meine<br />
Versicherung hat die Regulierung<br />
des Fremdschadens abgelehnt",<br />
sagt Mario Denzer, der Eigentümer<br />
des Brandhauses, auf die<br />
Nachfrage der SZ.<br />
Auch dass er noch nicht begonnen<br />
hat, die Schäden an seinem<br />
Haus zu beseitigen, sei nicht seine<br />
Schuld. "Die Polizei hat mir gesagt,<br />
. dassich vorläufignichtsverändern<br />
darf', sagt er.<br />
Die Mehligs sind im Moment ratlos,<br />
wie es weitergehen soll. Vor allem<br />
die zwölfjährige Tochter leidet<br />
unter regelrechten traumatischen<br />
Zuständen. Sie könne derzeit nicht<br />
auch nur in die Nähe ihres Wohnhauses<br />
in <strong>Lommatzsch</strong> gehen, sagt<br />
deren Mutter. Sie lobt das Engagement<br />
der Stadt. "Obwohl das gar<br />
nicht ihre Aufgabe ist, hat sich die<br />
Bürgermeisterin persönlich darum<br />
gekümmert, dass die Straße gesperrt<br />
und Platz rur Container geschaffen<br />
wurde", sagt Gisela Mehlig.<br />
Seit 1980 wohnt die Familie in<br />
dem Haus an der Nossener Straße<br />
18, hat es damals gekauft und auch<br />
mit Geldern aus der Stadtsanierung<br />
in Schuss gebracht. So schnell wie<br />
möglich wollen sie wieder in ihre<br />
Wohnung ziehen. Jürgen Müller