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Zufrieden bei Gott - Zeit & Schrift

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Bibel im Alltaglens. Der Pilger weiß: Mit stolzgeschwellter Brust, großspurig und eingebildetkann er <strong>Gott</strong> nicht gegenübertreten (Spr 16,5; Jak 4,6).Mit anderen Worten (noch einmal: das Wallfahrtslied beschreibt dasangestrebte, nicht unbedingt das erreichte Ergebnis): »<strong>Gott</strong>, ich will aufdem Boden bleiben. Es geht nicht immer nur um mich. Ich versuche,mich zurückzunehmen. Ich bilde mir nichts ein auf das, was ich bin, undauf das, was ich habe – das habe ich mir nicht verdient und erar<strong>bei</strong>tet,es ist doch dein Geschenk.«Sich für den Nabel der Welt zu halten macht unglücklich und unzufrieden.<strong>Zufrieden</strong>heit entsteht, wenn wir daran ar<strong>bei</strong>ten, bescheiden,demütig und dankbar zu bleiben. Dies gilt auch und gerade im Verhältniszu <strong>Gott</strong>. Demütig und dankbar ist der, der sich in Bezug auf <strong>Gott</strong>richtig einordnen kann. <strong>Gott</strong> ist der Gebende – wir sind die Beschenkten.Er ist der Größte – wer sind wir, dass sich <strong>Gott</strong> überhaupt für unsinteressiert (Ps 8,5)?… auch schaue ich nicht überheblich auf andere herab.Hier wird die Gefahr einer anmaßenden Haltung deutlich, eines Gefühlsder Überlegenheit (REÜ: »Meine Augen sind nicht hochmütig«). Heutewürde David vielleicht sagen: »<strong>Gott</strong>, ich möchte die Nase nicht zu hochtragen. Ich will nicht über andere hinwegsehen oder hinweggehen! Ichwill nicht auf andere herabschauen und sie für minderwertig halten. Ichwill nicht schlecht über andere denken und reden.«Sich selbst zu wichtig zu nehmen macht uns unglücklich und unzufrieden.Andere schlecht zu machen schadet auch uns und macht auchuns unglücklich und unzufrieden. <strong>Zufrieden</strong>heit entsteht, wenn wiraufmerksam bleiben für die Besonderheiten und Bedürfnisse anderer.Auch das Neue Testament betont ganz klar, dass wir auch uns etwasGutes tun, wenn wir Menschen etwas Gutes tun, die mit uns verbundensind. Wir schaden uns, wenn wir Menschen, die mit uns verbunden sind,schlechtmachen oder schlecht behandeln (vgl. etwa Eph 5,28f. in Bezugauf die Partnerschaft und 1Kor 12, 25ff. in Bezug auf die Gemeinde).Ich erstrebe nicht hohe Ziele, die zu vermessen für mich wären.Manchmal treibt uns ein übersteigerter Ehrgeiz, unsere Ziele steckenmanchmal fernab unseres eigentlichen Horizonts. Wir alle wollen gerneetwas Besonderes sein. Wir denken manchmal: »Was ich gerade tunmuss, ist wirklich unter meiner Würde.«Manchmal nehmen wir uns vom Ehrgeiz getrieben zu viel vor, peileneinen unerreichbaren Posten an, nehmen uns ein zu anspruchsvollesStudium vor oder streben eine Aufgabe an, die uns überfordern muss– und wir merken nicht, dass wir uns selbst heillos überschätzen. Ichkenne einen gescheiterten Medizinstudenten, der nach dem Abbruchseines Studiums nicht wie geplant als Arzt, sondern als technischer Mitar<strong>bei</strong>terim medizinischen Bereich tätig ist. Obwohl ihm klar ist, dassdas Studium wirklich nicht sein Ding war, und obwohl er wirklich einHändchen für seine jetzige Tätigkeit hat, belastet es ihn immer noch,<strong>Zeit</strong> & <strong>Schrift</strong> 2 ∙ 201223

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