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themenspiegel - SPÖ Tirol

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Ausgabe Nr. 2 • Juli 2011<br />

FREIRAUM FREIZEIT FREITAG<br />

Berg frei? Gustostückerl Sprechstunden<br />

Wenn es um Profit und<br />

Privatisierung geht, sind uns<br />

anscheinend nicht einmal mehr<br />

die Berge heilig. Eine Analyse<br />

von Naturfreunde-Chef<br />

Thomas Pupp. Seite 2<br />

Tipps für sommerliche<br />

Aktivitäten und Faulenzereien,<br />

sei es Wandern, Lesen, Rad<br />

fahren oder einfach nur <strong>Tirol</strong>s<br />

Landschaft genießen.<br />

Seite 11, 12, 13<br />

Freiheit<br />

Im September geht unser<br />

Service für Mitglieder und<br />

FunktionärInnen weiter.<br />

Alle Termine bis Dezember<br />

auf einen Blick.<br />

Seite 14<br />

Einen schönen<br />

Sommer in<br />

unseren Bergen<br />

oder anderswo…<br />

…wünscht die<br />

tirolspiegel-Redaktion


2 THEMENSPIEGEL TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Der Themenbogen<br />

reicht diesmal<br />

vom Internet zu<br />

den Bergen, von<br />

der Bildung zur<br />

Ernährung - und<br />

weiter…<br />

EDITORIAL<br />

Es war, als ob wir es geahnt<br />

hätten. Kaum hatten wir<br />

beschlossen, das Thema Freiheit<br />

zum zentralen Aspekt dieses<br />

tirolspiegel zu machen und der<br />

Berge- und Wegefreiheit die<br />

Titelgeschichte zu widmen, ging<br />

die Meldung durch alle Medien:<br />

Die BIG will zwei Osttiroler<br />

Berge verkaufen! Der Aufschrei<br />

war groß – zu Recht. Ist doch die<br />

Sehnsucht, sich frei zu bewegen,<br />

eine große. Und das Eintreten<br />

für (diese) Freiheit ist ein<br />

ureigenstes sozialdemokratisches<br />

Anliegen.<br />

Frei(heit)!<br />

Welche anderen Facetten<br />

dieses Grundwerts unserer<br />

Bewegung wir noch ausmachen<br />

konnten, ist auf den Seiten des<br />

Themenspiegel bis Seite 7 - und<br />

darüber hinaus! - nachzulesen.<br />

Als echtes Sommerkind bietet<br />

diese tirolspiegel-Ausgabe aber<br />

natürlich auch Freizeittipps<br />

der unterschiedlichsten Art und<br />

einen bilderreichen Rückblick<br />

auf die vergangenen Wochen.<br />

Viele Freude beim Lesen!<br />

Christine Mayr<br />

redaktion@spoe-tirol.at<br />

Diese Ausgabe des tirolspiegel<br />

geht auch an unsere SympathisantInnen<br />

und an die Mitglieder<br />

des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands<br />

<strong>Tirol</strong> – in der<br />

Hoffnung, auch ihnen interessante<br />

Lektüre zu bieten. Wer unsere<br />

Zeitung nicht mehr bekommen<br />

möchte, kann sie ganz einfach<br />

abbestellen: mit einem e-Mail an<br />

office@spoe-tirol.at oder einem<br />

Anruf unter 0512 5366-0.<br />

Jetzt sind uns nicht einmal<br />

mehr die Berge heilig…<br />

Und das, obwohl auf jedem Gipfel dort oben der Herrgott mit seinem<br />

Kreuze wacht. Aber der Privatisierungswahn macht nun auch vor den<br />

Bergen nicht halt. In Osttirol standen zwei Gipfel zum Verkauf.<br />

Das freie Bewegen in unseren Bergen ist für die Naturfreunde ein in Fels gemeißeltes Grundrecht.<br />

Ja, spinnen die denn, die Österreicher?<br />

Verkaufen nun auch schon<br />

ihre Berge. Und das um läppische<br />

120.000 Euro.<br />

Der muss schon ein ganz besonderes<br />

Kleinhirn sein, der da im<br />

Namen der staatlichen Bundesimmobiliengesellschaft<br />

mit diesem<br />

Vorschlag an die Öffentlichkeit gegangen<br />

ist. Zur „Bereinigung des<br />

Portfolios“. Die Berge ein handelbares<br />

Wertpapier?<br />

Volldösis, die Ösis?<br />

Wir schreiben nicht den 1.<br />

April oder einen heißen Monat<br />

August, um das Ganze als bergigen<br />

Versuch zur Füllung des medialen<br />

Sommerlochs abzutun. Es ist Juni,<br />

die Temperaturen sind moderat, also<br />

kein meteorologischer Grund für<br />

derart überhitzten Schwachsinn. Und<br />

dennoch. Da steckt viel Ernst hinter<br />

dieser Clownerie und lässt einem<br />

nach lautstarkem Lachen dann gleich<br />

die Zornesröte ins Gesicht treiben.<br />

Der Privatisierungswahn macht also<br />

auch vor der Natur und ihren Bergen<br />

nicht halt.<br />

Haben wir jemals von der Schweiz<br />

gehört, dass die ihre Gipfel verscherbeln<br />

und sie auf einem Züricher<br />

Nummerkonto landen lassen?<br />

Eben. Da bleibt den Naturfreunden<br />

also nichts anderes übrig, als die rote<br />

Karte zu zücken und eindringlich zu<br />

warnen: Wehret den Anfängen. Und<br />

gebietet Einhalt den kapitalistischen<br />

Gelüsten lodenbemäntelter Bonzen<br />

in unserer Natur. Weil was nicht<br />

ist, kann ja durchaus noch werden.<br />

Dass nämlich gestopfte Private sich<br />

ihre Berge kaufen, sie einzäunen,<br />

und sich dort archaischen Riten wie<br />

der Jagd hingeben oder anderem<br />

lustvollen Zeitvertreib, sie auf jeden<br />

Fall aber unzugänglich machen für<br />

die Öffentlichkeit.<br />

Rechtliche Lücke<br />

Wem gehören eigentlich die <strong>Tirol</strong>er<br />

Berge? Rund 95 Prozent aller Flächen<br />

oberhalb der Waldgrenze besitzt<br />

die Republik und werden von<br />

den Bundesforsten verwaltet. Die<br />

restlichen fünf Prozent sind bei<br />

Gemeinden, der Kirche und, man<br />

höre aber staune nicht schlecht, auch<br />

bei manchen Agrargemeinschaften.<br />

Während das Wegerecht im Wald-<br />

gebiet klar geregelt ist, ist die<br />

rechtliche Situation der Berge so<br />

brüchig wie manches Gestein da<br />

oben. Zumindest bei uns. Denn im<br />

Gegensatz zu allen anderen Bundesländern<br />

hat <strong>Tirol</strong> keine gesetzliche<br />

Regelung, dass sich jeder frei im<br />

Gebirge bewegen kann. Ist also<br />

höchstens Gewohnheitsrecht, die<br />

freie Mobilität in dünnerer Luft.<br />

Freiraum Natur<br />

Foto: Thomas Pupp<br />

Die <strong>Tirol</strong>er Naturfreunde würden<br />

sich daher eine Reparatur dieser<br />

Rechtslücke wünschen. Schließlich<br />

ist das freie Wegerecht und das<br />

bedingungslose Eintreten dafür ein<br />

großes Stück Naturfreunde-Geschichte.<br />

Sie befreiten die Natur<br />

aus der Umklammerung von Adel,<br />

Großbürgertum und Kirche, brachten<br />

das feudale System zum Einsturz<br />

und schenkten der Bevölkerung ein<br />

Stück Freiraum. Freiraum Natur. Den<br />

wollen wir uns nie mehr wegnehmen<br />

lassen. Und schon gar nicht für<br />

lächerliche 120.000 Euro.<br />

Thomas Pupp<br />

Vorsitzender der <strong>Tirol</strong>er Naturfreunde


TIROL SPIEGEL, Juli 2011 THEMENSPIEGEL 3<br />

„Wegefreiheit“<br />

Mit dem Begriff „Wegefreiheit“<br />

werden in Österreich alle jene<br />

Rechte umfasst, die die Menschen<br />

berechtigen, problemlos fremden<br />

Grund insbesondere im Wald und<br />

im Bergland zu betreten bzw. sich<br />

dort aufzuhalten.<br />

Die Naturfreunde mussten für diese<br />

Freiheit hart kämpfen: Noch zu<br />

Beginn des letzten Jahrhunderts<br />

waren weite Teile der österreichischen<br />

Wälder und Berge in Privatbesitz<br />

bzw. im Besitz des Kaiserhauses und<br />

durften nur mit einer Erlaubniskarte<br />

betreten werden. Wer unbefugt<br />

gesperrte Regionen betrat, riskierte<br />

eine Anzeige. Die freie Begehbarkeit<br />

des Waldes wurde in Österreich erst<br />

im Rahmen des Forstgesetzes von<br />

1975 festgeschrieben.<br />

Die Wegefreiheit in Österreich basiert<br />

auf folgenden Rechtsgrundlagen:<br />

a. Im Wald: § 33 Forstgesetz. Hier<br />

wird festgelegt, dass jede und jeder<br />

Ihre Wurzeln liegen in der Arbeiterbewegung<br />

des späten 19.<br />

Jahrhunderts. 1934 wurden sie in<br />

Österreich verboten, nach Kriegsende<br />

1945 wieder ins Leben gerufen.<br />

Weltweit aktive Organisation<br />

Heute bestehen Naturfreundeorganisationen<br />

in Algerien, Belgien,<br />

Burkina Faso, Dänemark, Deutschland,<br />

Finnland, Frankreich, Griechenland,<br />

Großbritannien, Italien,<br />

Holland, Luxemburg, Mali, Mexiko,<br />

Österreich, Polen, Rumänien,<br />

Schweden, Schweiz, Senegal, Slowakei,<br />

Togo, Tschechien, Ungarn, USA<br />

und Zypern. Die Naturfreundejugend<br />

Österreich arbeitet unter dem Namen<br />

das Recht hat, den Wald zu Erholungszwecken<br />

zu betreten und<br />

sich darin aufzuhalten. Diese Bestimmung<br />

umfasst das „Betreten“<br />

(Gehen, Wandern, Skifahren, Biwakieren<br />

bei Tag), nicht: das Fahren<br />

(auch Radfahren), Reiten oder<br />

Biwakieren bzw. Kampieren bei<br />

Nacht; hier ist die Zustimmung des<br />

Grundeigentümers oder der Grundeigentümerin<br />

notwendig.<br />

b. Im Bergland: Oberhalb der natürlichen<br />

Baumgrenze besteht beim<br />

Bergsteigen keine Bindung an Wege.<br />

Dies ist in Kärnten, Salzburg und der<br />

Steiermark mit besonderen Gesetzen<br />

über die „Wegefreiheit im Bergland“,<br />

in Öberösterreich im Tourismus-, in<br />

Vorarlberg im Straßengesetz geregelt.<br />

Für die Bundesländer <strong>Tirol</strong> und<br />

Niederösterreich gilt eine - rechtlich<br />

durchaus problematische - Gewohnheitsrechtsvermutung.<br />

Umfasst sind<br />

die klassischen Arten des Bergsteigens,<br />

nicht das Befahren (auch<br />

Radfahren!).<br />

‚Friends‘ und ist im Gegensatz zur<br />

deutschen Naturfreundejugend weitestgehend<br />

unpolitisch.<br />

Was leisten die Naturfreunde?<br />

4.000 InstruktorInnen, ÜbungsleiterInnen<br />

und WanderführerInnen<br />

betreuen in den verschiedenen<br />

Aktivitätsbereichen wie Wandern,<br />

Alpin, Sportklettern und Wintersport<br />

jährlich rund 150.000 Mitglieder.<br />

Die 9.000 ehrenamtlichen FunktionärInnen<br />

und MitarbeiterInnen leisten<br />

etwa zwei Millionen freiwillige<br />

Arbeitsstunden pro Jahr. Das<br />

entspricht dem Zeitaufwand von<br />

1.150 Vollzeitarbeitskräften.<br />

Die Naturfreunde in <strong>Tirol</strong><br />

Die Naturfreunde erhalten in Österreich<br />

15.000 Kilometer Wander-<br />

und Alpinwege sowie 170 Hütten<br />

und Häuser. 150 ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Gesetzeslücke<br />

schließen!<br />

Die Gesetzeslücke in Bezug auf die<br />

Bewegungsfreiheit in den Bergen<br />

(siehe Artikel links) will die <strong>SPÖ</strong><br />

schließen.<br />

„Berge sollen frei<br />

begehbar sein und<br />

ihre hergebrachten<br />

Namen beibehalten.“<br />

Hans-Peter Bock<br />

Es sollte festgelegt werden, dass das<br />

Ödland oberhalb der Baumgrenze<br />

bzw. außerhalb des Wald-, Weide- und<br />

Mähgebiets von jedermann betreten<br />

werden darf. Zum anderen sollten<br />

bestehende Wege, die der Verbindung<br />

von Orten im Tal und den Bergen<br />

dienen, nicht gesperrt werden dürfen.<br />

Ein entsprechender Landtagsantrag<br />

wurde formuliert. Nun braucht<br />

es nur noch die Zustimmung der<br />

Koalitionspartnerin ÖVP.<br />

Aus der Arbeiterbewegung zur Natur<br />

Die Naturfreunde verstehen sich als Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur. 1895<br />

wurden die Naturfreunde in Wien vom sozialistischen Lehrer Georg Schmiedl gegründet. Heute gehören sie<br />

mit einer halben Million Mitgliedern zu den weltweit größten NGOs.<br />

betreuen in 16 Ortsgruppen rund<br />

4200 Mitglieder. 120 ausgebildete<br />

InstruktorInnen und Übungsleiter/<br />

Innen sind rund ums Jahr aktiv und<br />

bieten ein attraktives Alpin- und<br />

Familienprogramm.<br />

Drei Vorsitzende, die die Liebe<br />

zur Natur verbindet: Thomas<br />

Pupp (Naturfreunde <strong>Tirol</strong>, li.),<br />

Hannes Gschwentner und Karl<br />

Frais (Naturfreunde Österreich)<br />

beim Bundeskongress der Naturfreunde<br />

Anfang Juni in Igls.<br />

Hol dir die<br />

Stadt zurück!<br />

Es ist nämlich<br />

schon dein<br />

Recht.<br />

KOMMENTAR<br />

Ein Innsbrucker Sonnentag.<br />

Du steuerst den Hofgarten<br />

an und der Herr in Grün meint,<br />

dass du dich nicht einfach so in<br />

das schön weiche Gras legen<br />

darfst, weil Gras Gras bleiben<br />

muss. Und Recht eben Recht.<br />

Ab in die Prachtstraße. Zu blöd.<br />

Du hast deine Geldtasche nicht<br />

dabei. Egal, aufs Stadtforum.<br />

Du versuchst im „Skatenverboten“-Schild<br />

etwas Schatten<br />

und Zuflucht vor der Sonne zu<br />

finden. Irgendwann ist das auch<br />

langweilig, zumal der dicke<br />

Musiker von vorhin gerade<br />

weggewiesen wurde.<br />

Konsumfrei<br />

Du kannst in diese Geschichte<br />

nicht nur dich einsetzen. Auch<br />

ein Junger, eine Alte, ein<br />

Gebrechlicher, eine Hyperaktive<br />

passt. Nicht nur in Innsbruck.<br />

Aus sozialdemokratischer Sicht<br />

muss das allgemeine Recht auf<br />

den Aufenthalt im öffentlichen<br />

Raum stärker in die Gesellschaft<br />

getragen werden: Öffentliche<br />

Räume müssen wieder Orte der<br />

Begegnung werden. Es muss<br />

genügend Platz zur individuellen<br />

Nutzung und kreativen<br />

Entfaltung geben.<br />

Eine der Grundlagen dafür<br />

wird sein, dass öffentliche Räume<br />

unabhängig von wirtschaftlichen<br />

Interessen zugänglich sind.<br />

Ein konsumfreier Aufenthalt ist<br />

gleichzeitig auch die Bedingung<br />

für das allgemeine Recht auf<br />

Aufenthalt im öffentlichen<br />

Raum. Und wenn es zu wenig<br />

davon gibt, kommt es zu<br />

Nutzungskonflikten, egal ob in<br />

Stadt oder Land, groß oder klein.<br />

Marko Miloradovic<br />

<strong>SPÖ</strong>-Stadtteilvorsitzender<br />

Dreiheiligen


4 THEMENSPIEGEL TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Die Zukunft von<br />

Landwirtschaft und<br />

Ernährung ist ein<br />

Thema, das uns alle<br />

angeht!<br />

GASTKOMMENTAR<br />

Die gegenwärtige<br />

Weltwirtschafts- Klima-,<br />

Energie- und Ernährungskrise<br />

steht in engem Zusammenhang<br />

mit dem Lebensmittel- und<br />

Agrarsystem: Die Agrarpolitik<br />

der EU in ihrer derzeitigen<br />

Ausgestaltung kann die<br />

Herausforderungen und<br />

Schwierigkeiten, vor denen<br />

Europas Landwirtschaft<br />

steht, nicht bewältigen. Das<br />

Durchschnittseinkommen der<br />

Bäuerinnen und Bauern sinkt,<br />

der Milchpreis rasselt in die<br />

Tiefe, immer mehr Bauernhöfe<br />

werden aufgelassen, auf<br />

jahrhundertealtes Saatgut<br />

werden Patentrechte an<br />

Konzerne vergeben, die<br />

Konsumentinnen und<br />

Konsumenten wissen nicht mehr,<br />

was sie auf den Tisch bekommen<br />

- siehe Listerien, Ehec usw.<br />

Ernährungskrise<br />

Wer sind die Nutznießer? Die<br />

Lebensmittelindustrie und die<br />

Handelskonzerne.<br />

Was die Gesellschaft an<br />

Werten und kulturellen<br />

Errungenschaften verliert, ist<br />

unbezahlbar, wer das Saatgut<br />

kontrolliert, kontrolliert die Welt,<br />

wer die Ernährungssicherheit<br />

kontrolliert, die Welt - nicht<br />

nur die Dritte, auch die Erste!<br />

Sich diese grundlegenden<br />

Voraussetzungen aus der Hand<br />

nehmen zu lassen, was vielfach<br />

schon passiert ist, ist grob<br />

fahrlässig.<br />

Ein grundlegender Wandel<br />

ist absolut notwendig und auch<br />

möglich. Es braucht eine neue<br />

Bewegung, die sich für soziale<br />

und ökologische Nachhaltigkeit<br />

sowie eine umfassende<br />

Demokratisierung einsetzt!<br />

Elisabeth Blanik<br />

<strong>SPÖ</strong>-Landwirtschaftssprecherin<br />

Auf dem Altar des Rechtspopulismus<br />

Mit fadenscheinigen Argumenten versucht Europas Rechte, die Niederlassungsfreiheit zu beschneiden.<br />

Die Personenfreizügigkeit hat in der aktuellen politischen Diskussion<br />

breiten Raum gefunden. Ausgelöst durch das Vorhaben Dänemarks,<br />

die Grenzen zu Deutschland und Schweden wieder dicht machen zu<br />

wollen, wurde diese Grundfreiheit durch fadenscheinige Argumente<br />

von Rechtspopulisten mit Füßen getreten.<br />

Grundsätzlich besteht für jedes<br />

EU-Mitglied die Möglichkeit, den<br />

Schengenraum wieder zu verlassen<br />

und sich gegenüber seinen Nachbarn<br />

abzuschotten. Problematisch<br />

und vollkommen inakzeptabel wird<br />

es aber, wenn aus wahltaktischen<br />

Überlegungen versucht wird, sich<br />

über geltende europäische Verträge<br />

hinwegzusetzen, wie es in<br />

Dänemark der Fall ist. Dort wird<br />

im Herbst 2011 gewählt und die<br />

Rechtspopulisten der Dansk Folkeparti,<br />

die die Mehrheitsbeschaffer<br />

Unter dem Motto „Wir haben es<br />

satt“ fordern die Mitglieder von ‚via<br />

campesina‘ eine neue Agrarpolitik,<br />

die die Produktion gesunder und<br />

qualitativ hochwertiger Nahrung in<br />

Europa garantiert, allen Menschen<br />

Zugang zu Nahrung gewährleistet,<br />

Beschäftigung sichert und die Biodiversität<br />

– den Artenreichtum –<br />

erhält.<br />

Eine zentrale Forderung von via<br />

campesina lautet: Ernährungssouveränität.<br />

Das heißt in erster<br />

Linie, dass nicht für den inter-<br />

für die rechtskonservative Minderheitsregierung<br />

darstellen, mobilisieren<br />

gegen das Schengenabkommen<br />

- ohne ausreichende Begründung,<br />

nur basierend auf die durch Unruhen<br />

in Afrika ausgelösten Flüchtlings-<br />

und Migrationsströme.<br />

22 Mitgliedsstaaten<br />

Das Schengenabkommen feierte<br />

übrigens am 14. Juni seinen 26.<br />

Geburtstag. Mit heutigem Datum<br />

gehören 22 EU-Mitgliedsstaaten<br />

nationalen Handel produziert werden<br />

soll, sondern für die Ernährung<br />

der Menschen vor Ort. Damit würde<br />

die lokale Produktion aufgewertet<br />

und der internationale Handel auf<br />

den Austausch regionaler Produkte<br />

beschränkt.<br />

Schutz gegen Billigimporte<br />

Alle Regionen der Welt sollten<br />

das Recht haben, sich gegen<br />

Billigimporte zu schützen, die ihre<br />

eigene Produktion zerstören. (chrim)<br />

„Sich aus<br />

wahltaktischen<br />

Gründen gegen<br />

Nachbarstaaten<br />

abzuschotten, ist<br />

völlig inakzeptabel.“<br />

Max Unterrainer<br />

sowie die Schweiz, Zypern und<br />

Norwegen dem Schengenraum an.<br />

Mit dem Beitritt von Rumänien und<br />

Bulgarien – geplant 2011, aber voraussichtlich<br />

erst 2012, da der Korruptionsbericht<br />

noch ausständig ist<br />

– sowie Lichtenstein wird sich der<br />

Schengenraum 2012 auf 28 Mitglieder<br />

erhöhen.<br />

Max Unterrainer<br />

EU-Sprecher der <strong>SPÖ</strong> <strong>Tirol</strong><br />

Die vier Grundfreiheiten der Europäischen Union<br />

Geregelt sind die vier Grundfreiheiten im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, der gemeinsam mit dem EU-Vertrag<br />

die primärrechtliche Grundlage des politischen Systems der EU bildet. Bisweilen werden diese Verträge deshalb auch als<br />

„europäisches Verfassungsrecht“ bezeichnet, formal sind sie jedoch völkerrechtliche Verträge zwischen den EU-Mitgliedsstaaten.<br />

• Warenverkehrsfreiheit: Der Handel zwischen den Mitgliedsstaaten ist keinen Beschränkungen unterworfen.<br />

• Personenfreizügigkeit: Neben der allgemeinen Freizügigkeit für UnionsbürgerInnen existieren spezielle Ausprägungen in<br />

Form der Arbeitnehmerfreizügigkeit und der Niederlassungsfreiheit in der Union.<br />

• Dienstleistungsfreiheit: Diese soll sicherstellen, dass jedes Unternehmen mit Niederlassung in einem Mitgliedstaat der EU<br />

seine Dienstleistungen auch in den anderen Mitgliedstaaten anbieten und durchführen darf.<br />

• Freier Kapital- und Zahlungsverkehr: Der Freie Kapital- und Zahlungsverkehr erlaubt den Transfer von Geldern und<br />

Wertpapieren in beliebiger Höhe nicht nur zwischen den Mitgliedstaaten, sondern auch zwischen Mitgliedstaaten<br />

und Drittstaaten.<br />

Regional, gesund und unabhängig<br />

Ein überparteilicher Verein von Bäuerinnen und Bauern kämpft für eine neue, gemeinsame<br />

Agrar- und Lebensmittelpolitik in Europa.<br />

Unter dem Namen ‚via campesina‘ kämpft eine Vereinigung von<br />

Landwirtinnen und Landwirten gemeinsam mit Menschen verschiedener<br />

Berufsgruppen für eine umweltgerechte Landwirtschaft und<br />

bessere Qualität in der Nahrungsmittelproduktion. Faire Entlohnung<br />

und enge Zusammenarbeit mit den VerbraucherInnen inklusive.<br />

Zentrale<br />

Forderungen<br />

von ‚via campesina‘:<br />

• Bauernhöfe statt Agrarfabriken<br />

• selbständige Bauern und<br />

Bäuerinnen statt Abhängigkeit von<br />

der Industrie<br />

• regionale Märkte statt unsinniger<br />

Transporte<br />

• Qualität statt Quantität<br />

• artgerechte Tierhaltung statt<br />

Massentierhaltung<br />

• Ökologie statt Raubbau an Boden,<br />

Luft und Wasser<br />

• Eine Welt statt Ausbeutung der<br />

Dritten Welt<br />

Mehr Information: www.viacampesina.at


TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Die Freiheit der Bildung heißt<br />

Chancengleichheit<br />

Bildung ist sein Leben. Sowohl in politischer als auch in beruflicher Hinsicht. Wer, wenn nicht er, könnte<br />

dem tirolspiegel den Zusammenhang von Freiheit und Bildung erklären. Erwin Niederwieser, Leiter der<br />

bildungspolitischen Abteilung in der AK <strong>Tirol</strong>, im Interview.<br />

tirolspiegel: Freiheit und Bildung,<br />

welche Berührungspunkte siehst du?<br />

Erwin Niederwieser: Freiheit gibt<br />

es in der Bildung in drei Facetten.<br />

Einerseits die philosophische Ausprägung<br />

als Grundlage für die<br />

Fähigkeit unter Gebrauch der eigenen<br />

Vernunft Dinge, Zusammenhänge<br />

und auch Herrschaftsverhältnisse<br />

zu hinterfragen und nicht alles als<br />

gegeben hinzunehmen. Weiters wurde<br />

jahrhundertelang die Bildung durch<br />

die katholische Kirche betrieben.<br />

Sie gab die Dogmen vor und schulte<br />

ideologisch gefärbt. Das dritte und<br />

wahrscheinlich zurzeit am stärksten<br />

diskutierte Thema ist der freie Zugang<br />

zur Bildung, also die Freiheit durch<br />

Chancengerechtigkeit. Die Möglichkeit,<br />

jeden Bildungsweg einzuschlagen<br />

unabhängig vom Elternhaus oder<br />

dem sozialen Hintergrund.<br />

tirolspiegel: Warum gelingen die Reformen<br />

in diese Richtung nicht?<br />

Niederwieser: Es ist uns bis jetzt<br />

nicht gelungen, eine Mehrheit der<br />

Bevölkerung davon zu überzeugen,<br />

dass sie ein anderes Bildungssystem<br />

nur dann bekommt, wenn sie auch<br />

die dementsprechende Partei wählt.<br />

Vermutlich gibt es im Parlament sogar<br />

eine Mehrheit an Köpfen für die<br />

gemeinsame Ganztagsschule, auch<br />

unter den Interessensvertretungen,<br />

aber bisher ist uns über die Partei-<br />

grenzen hinweg der Durchbruch nicht<br />

gelungen.<br />

Fertige Lösungsansätze<br />

tirolspiegel: Welche Rolle spielt die<br />

Kompetenzverteilung zwischen Bund,<br />

Land und Gemeinden?<br />

Niederwieser: Er ist ein Hemmnis,<br />

aber es gibt schon fertige Lösungsansätze.<br />

Im Verfassungskonvent hat<br />

es schon einen guten Vorschlag mit<br />

Nach der Volksschule hat der österreichische Schulweg die zentrale<br />

Abzweigung: Wer in die Hauptschule geht, hat wenig Chancen auf<br />

höhere Bildung. Quelle: BMUKK, Grafik: Grünzweig<br />

Keine Neue Mittelschule und doch gelungen: der ehemalige <strong>SPÖ</strong>-<br />

Bildungssprecher vor dem Innsbrucker Gymnasium in der Au.<br />

klaren Zuständigkeiten gegeben,<br />

der dann doch an föderalistischen<br />

Begehrlichkeiten der Landeshauptleute<br />

gescheitert ist. Wobei es auch<br />

viel mit Sprachproblemen zu tun hat,<br />

da gleiche Begriffe unterschiedlich<br />

gedeutet werden. Das Bildungsthema<br />

ist aber eine Domäne der <strong>SPÖ</strong>, die<br />

wir uns nicht durch Untätigkeit<br />

oder Abweichen von unserer Linie<br />

wegnehmen lassen dürfen. Die Leute<br />

wissen, dass die <strong>SPÖ</strong> für gerechte<br />

Bildungschancen steht.<br />

Der Staat darf nicht wegschauen<br />

tirolspiegel: Könntest du eine bildungspolitische<br />

Maßnahme einfach<br />

umsetzen, welche wäre das?<br />

Niederwieser: Es geht um die größte<br />

Wirksamkeit. Die finden wir im<br />

Elementarbereich. Wir brauchen also<br />

gute, ganztägige Kindergärten, mit<br />

bestausgebildetem Personal. Dann<br />

können wir in 15 Jahren sehen, dass<br />

es was gebracht hat. Die elterliche<br />

Verantwortung ist durchaus wichtig,<br />

doch der Staat darf nicht wegschauen,<br />

wenn die Eltern nicht in der Lage sind<br />

sie wahrzunehmen, denn das Kind<br />

kann ja nichts dafür.<br />

(wg)<br />

THEMENSPIEGEL 5<br />

Freizeit bedeutet<br />

für Eltern dann<br />

Freiheit, wenn die<br />

Kinderbetreuungsangebote<br />

passen.<br />

KOMMENTAR<br />

Endlich Freizeit! jubeln<br />

Kinder und Jugendliche<br />

landauf, landab - die<br />

Sommerferien stehen vor der<br />

Tür. Doch viele Eltern können<br />

sich dem Freudentaumel<br />

nicht anschließen, bedeutet<br />

die freie Zeit für sie ein<br />

Mehr an Sorgen, Stress und<br />

Organisationsaufwand. Denn<br />

fünf Wochen Jahresurlaub decken<br />

sich nicht mit der Ferienzeit<br />

von Schulen, Kindergärten und<br />

Betreuungseinrichtungen.<br />

Besonders im ländlichen Raum<br />

sind die Kinderbetreuungsangebote<br />

während der Ferien<br />

spärlich. Wenn hier nicht<br />

Oma, Opa und Tanten helfend<br />

einspringen, stehen Eltern vor<br />

einem großen Problem. Private<br />

Initiativen, Ferienexpress & Co.<br />

sind lobenswert, aber nur ein<br />

Tropfen auf dem heißen Stein.<br />

Frei-Zeit<br />

Deshalb setzen wir uns dafür<br />

ein, dass die drei G der<br />

Kinderbetreuung auch wirklich<br />

realisiert werden. Ganzjährig,<br />

ganztägig und im Idealfall<br />

gratis muss das Angebot sein,<br />

damit die Mütter und Väter<br />

wirklich Wahlfreiheit genießen<br />

können: Bleibe ich bei meinem<br />

Nachwuchs zu Hause oder stelle<br />

ich mich der Herausforderung<br />

Kind und Karriere? Das sollte<br />

die wahre Entscheidung sein<br />

und nicht, ob man sich den<br />

„Freizeitstressfaktor Kind“<br />

überhaupt antut.<br />

Und trotz aller sommerlichen<br />

Wermutstropfen: Auch die<br />

Kinder brauchen einmal frei von<br />

ihrem durchgeplanten Alltag und<br />

den Genuss von gemeinsamer<br />

Freizeit mit ihren Eltern.<br />

Nehmen Sie sich in diesem<br />

Sommer auch ein wenig Zeit für<br />

die Freizeit!<br />

Lisa Jenewein<br />

<strong>SPÖ</strong>-Familiensprecherin


6 THEMENSPIEGEL TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Die Gedanken<br />

sind frei<br />

Der Ruf nach Freiheit<br />

stand am Beginn der<br />

Sozialdemokratie<br />

Vom Mittelalter bis in die Neuzeit<br />

waren die meisten Menschen<br />

in Europa zu Leibeigenschaft<br />

verdammt oder in den Zwängen<br />

von Zünften verhaftet. Rechte<br />

und Pflichten waren extrem ungerecht<br />

verteilt, legitimiert von<br />

der Kirche, die die ständisch geprägte,<br />

absolutistische Herrschaft<br />

als Gott-gewollt darstellte.<br />

Der Ruf nach Freiheit von Unterdrückung<br />

und Knechtschaft wurde<br />

in der Zeit der Aufklärung immer<br />

lauter. Im 18. Jhdt. spricht Jean-<br />

Jaques Rousseau als einer der<br />

ersten von Menschenrechten, und<br />

von der Freiheit als Grundlage des<br />

Menschseins.<br />

Der Philosoph Immanuel Kant<br />

leitet von der Freiheit dann Gleichheit<br />

und Selbständigkeit ab. In der<br />

französischen Revolution 1789<br />

werden die Menschen- und Bürgerrechte<br />

erstmals deklariert. In<br />

Artikel 1 wird festgehalten: Die<br />

Menschen werden frei und gleich<br />

an Rechten geboren und bleiben<br />

es. Gesellschaftliche Unterschiede<br />

dürfen nur im allgemeinen Nutzen<br />

begründet sein.<br />

Kapitalistische Ausbeutung<br />

Die frühen SozialistInnen und SozialdemokratInnen<br />

erkannten, dass<br />

die durch den Produktionsfortschritt<br />

in der Landwirtschaft „freigesetzten“<br />

Arbeitskräfte keine<br />

Freiheit erlangten. Ohne Gleichheit<br />

und Gerechtigkeit schlitterten die<br />

Besitzlosen sofort in eine neue<br />

Abhängigkeit, in die Ausbeutung<br />

des Kapitalismus.<br />

Vier Grundwerte<br />

Die Grundwerte der Sozialdemokratie<br />

- Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit,<br />

Solidarität - bedingen sich<br />

gegenseitig. Das ist der Unterschied<br />

zu den Liberalen und Rechtsparteien,<br />

für die nur die Freiheit des<br />

Individuums zählt, was schnell zum<br />

Recht des Stärkeren pervertiert. (mo)<br />

Die Feuernacht – Mythos und Realität<br />

Vor 45 Jahren wurden in Südtirol<br />

37 Strommasten sowie andere<br />

Einrichtungen in die Luft gesprengt.<br />

Rolf Steininger geht den<br />

Auswirkungen dieser „Feuernacht“<br />

auf die Geschichte Südtirols nach.<br />

Die Nacht vom 11. auf den 12.<br />

Juni 1961 führte der „Befreiungsausschuss<br />

Südtirol“ (BAS) – unterstützt<br />

von einer größeren Abordnung<br />

der Innsbrucker BAS-<br />

Gruppe – seinen lange vorbereiteten<br />

großen Schlag durch: In Südtirol<br />

wurden 37 Hochspannungsmasten,<br />

acht Eisenbahnmasten und zwei<br />

Hochdruckleitungen gesprengt.<br />

Auf Flugblättern hieß es: „Wir<br />

fordern für Südtirol das Selbstbestimmungsrecht!“<br />

Rom nahm die Sache sehr ernst<br />

und demonstrierte seine Macht. In<br />

wenigen Wochen waren die Attentäter<br />

gefasst. Sie wurden gefoltert, was<br />

eines demokratischen Staates unwürdig<br />

war. Aber es kam noch<br />

schlimmer: Während die Folterer<br />

1963 freigesprochen wurden, wurden<br />

die Attentäter 1964 zu mehrjährigen<br />

Haftstrafen verurteilt. Sie litten<br />

im Gefängnis – ihr Führer Sepp<br />

Kerschbaumer starb dort im Dezember<br />

1964 – genauso wie ihre Familien zu<br />

Hause. (Politische) Unterstützung von<br />

außen gab es kaum.<br />

In der Folgezeit rückte das menschliche<br />

Leid mehr und mehr in den<br />

Vordergrund der Diskussion, bis hin<br />

zu der von ehemaligen Attentätern<br />

immer wieder geradezu ritualmäßig<br />

vertretenen These, dass sie die<br />

Autonomie erreicht hätten, das Leid<br />

und die Toten also nicht umsonst<br />

gewesen seien. Ein Mythos war<br />

geboren. (…)<br />

Wie sehen die Fakten aus? Tatsache<br />

ist, dass die Feuernacht und die<br />

anschließenden Anschläge im Juli<br />

1961 kontraproduktiv für die Haltung<br />

etlicher Mitglieder der italienischen<br />

Regierung waren. Tatsache ist auch:<br />

Schon vor der Feuernacht hatte<br />

Innenminister Mario Scelba (sogar<br />

der!) den Südtirolern Vorschläge<br />

für ein inner-italienisches Gespräch<br />

gemacht, die gerade wegen der<br />

Attentate beinahe nicht realisiert<br />

worden wären, weil Mitglieder<br />

des italienischen Ministerkomitees<br />

den Eindruck der Schwäche in der<br />

Öffentlichkeit vermeiden wollten.<br />

Dr. Rolf Steininger war von 1984 bis 2010 Leiter des Innsbrucker<br />

Universitätsinstituts für Zeitgeschichte.<br />

Außenminister Antonio Segni hatte<br />

das auf der Außenministerkonferenz<br />

in Zürich am 26. Juni gegenüber<br />

Kreisky sehr deutlich gesagt: „Mit<br />

Gewalt wird gar nichts erreicht.“ (…)<br />

Keine Gespräche mehr. Haben<br />

die Attentate die Qualität der Gespräche<br />

zwischen Österreich und<br />

Italien verbessert, wie einige meinen?<br />

Auch hier ein klares Nein!<br />

Das Gegenteil war der Fall. Es gab<br />

überhaupt keine Gespräche mehr.<br />

Die Italiener verwiesen stets auf das<br />

inner-italienische Gespräch, sprich:<br />

Neunzehner-Kommission, die sich<br />

Monat für Monat dahinschleppte,<br />

immer am Rande der Auflösung.<br />

Wirkliche Erfolge gab es auch da erst<br />

mit der Mitte-links-Regierung unter<br />

Aldo Moro und Giuseppe Saragat.<br />

Ende 1964 war sich Saragat mit<br />

Kreisky einig. Der Sozialdemokrat<br />

Saragat stand den Anliegen der<br />

Südtiroler immer positiv gegenüber –<br />

und das schon vor den Attentaten!<br />

Ein weiteres Argument lautet: Mit<br />

der Feuernacht sei die italienische<br />

Zuwanderung gestoppt worden. Was<br />

nun wirklich zu beweisen wäre! Da<br />

gibt es nämlich ganz andere Aussagen.<br />

Und dass die SVP durch die Attentate<br />

in die größte Krise ihrer Geschichte<br />

geriet, sei hier auch noch einmal<br />

ausdrücklich erwähnt.<br />

„Keinerlei Eindruck“. Bleibt ein<br />

letztes, immer wieder vorgetragenes<br />

Argument: Die Feuernacht habe<br />

die Welt auf das Südtirolproblem<br />

aufmerksam gemacht. Dies ist das<br />

schwächste aller Argumente. Seit<br />

der mehrwöchigen Debatte in der<br />

UNO im Herbst 1960 kannte die Welt<br />

das Südtirolproblem. Es gab denn<br />

auch nur ein paar Artikel in einigen<br />

Zeitungen, nicht mehr. Im Sommer<br />

1961 hatte die Welt mit der Berlinkrise<br />

andere Sorgen. Der einflussreiche<br />

US-Botschafter bei der UNO, Adlai<br />

Stevenson, meinte damals, die<br />

Anschläge hätten in den USA wie<br />

bei der UNO „keinerlei Eindruck“<br />

gemacht. „Die sind stärkeren Tobak<br />

gewohnt.“ Der aber war damals weder<br />

in Nord- noch in Südtirol zu haben.<br />

„Wir haben es verhackt“. Ein<br />

ehemaliger Südtiroler Attentäter,<br />

Siegfried Carli, dem 1961 die Flucht<br />

nach Nordtirol gelang und der in<br />

Mailand dann zu 18 Jahren Haft<br />

verurteilt wurde, bekannte Jahre<br />

später: „Wir haben es verhackt.“<br />

Rolf Steininger hat 1999 ein dreibändiges<br />

Werk über „Südtirol zwischen<br />

Diplomatie und Terror 1947 –<br />

1969“ herausgebracht, das auf 2 540<br />

Seiten eine Darstellung auf breitester<br />

Quellenbasis umfasst.


TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Das Internet - unbeschränkte Freiheit?<br />

Die Nachricht schlug ein wie eine<br />

Bombe: Vor wenigen Wochen<br />

setzte der Verein Anti-Piraterie<br />

zum ersten Mal eine Sperre von<br />

Netzinhalten durch. Dieser Gerichtsbeschluss<br />

stellt eine Zäsur<br />

in der österreichischen Web-Geschichte<br />

dar und zeigt deutlich,<br />

dass auch das Internet entgegen<br />

weitläufiger Meinungen kein rechtsfreier<br />

Raum ist.<br />

Dass das weltweite Netz von vielen<br />

staatlichen Obrigkeiten (insbesondere<br />

jenen, die über keine demokratische<br />

Legitimität verfügen) gefürchtet ist,<br />

beweisen insbesondere die Ereignisse<br />

der letzten Jahre ganz deutlich: Die<br />

Revolutionsbewegungen in den arabischen<br />

Staaten in den vergangenen<br />

Monaten wurden durchwegs auch<br />

über Onlineplattformen wie Facebook<br />

und Twitter organisiert. Während<br />

konventionelle Medien relativ einfach<br />

zu zensieren sind, ist dies aufgrund der<br />

dezentralen Struktur des Internets hier<br />

kaum möglich.<br />

Revolution via Internet<br />

Erstmalig spielte das Internet im<br />

Rahmen der Protestbewegung im<br />

Iran 2009 eine zentrale Rolle, wo<br />

Demonstrationsaufrufe sowie die<br />

Weitergabe von Informationen an die<br />

Weltöffentlichkeit fast ausschließlich<br />

auf diesem Wege funktionierten.<br />

Als österreichisches Beispiel für die<br />

Nutzung des Internets im Rahmen<br />

von Protestbewegungen können die<br />

Studierendenproteste im Jahr 2009<br />

angeführt werden. Als das Rektorat an<br />

der Universität Wien gleich nach der<br />

Besetzung des Audimax dieses durch<br />

die Wiener Polizei abriegeln ließ,<br />

erfolgte die weitere Mobilisierung<br />

sowie die Informationsweitergabe fast<br />

ausschließlich über das Internet. Die<br />

Polizei musste schlussendlich abziehen<br />

und damit begann die mehrwöchige<br />

Besetzung des Audimax, die in eine<br />

europaweite Studierendenbewegung<br />

mündete.<br />

Staatliche Eingriffe<br />

Alleine diese genannten Beispiele<br />

zeigen, weshalb technische Sperren<br />

und Eingriffe von staatlicher Seite<br />

kritisch zu betrachten sind. Zu leicht<br />

können diese als Repressionsmittel<br />

missbraucht werden, wie vor allem<br />

das Beispiel China zeigt. Von den<br />

BefürworterInnen staatlicher Eingriffe<br />

werden vor allem immer zwei Delikte<br />

angeführt: Kinderpornographie und<br />

NS-Wiederbetätigung.<br />

NS-Widerbetätigung<br />

Das Beispiel einer Webseite, die von<br />

österreichischen Neonazis betrieben<br />

wurde, war in den letzten Monaten in<br />

aller Munde. Schlussendlich ist es den<br />

Ermittlungsbehörden jedoch gelungen,<br />

die Seite stilllegen zu lassen und<br />

gegen die mutmaßlichen Drahtzieher<br />

vorzugehen - ohne Netzsperre. Bei<br />

kinderpornographischen Inhalten gilt<br />

Ähnliches: Der Besuch derartiger<br />

Seiten ist bereits nach geltender<br />

Rechtslage strafbar und kann ohne<br />

Netzsperre verfolgt werden.<br />

Demokratische Grundrechte<br />

Das größte Argument gegen technische<br />

Sperren ist jedoch die praktische<br />

(demokratischen Grundrechten entsprechende)<br />

Durchführung. Eine<br />

automatisierte, technische Lösung<br />

käme einer faktischen, von Computern<br />

errechneten, Zensur gleich, eine durch<br />

richterliche Kontrolle verfügte wäre<br />

aufgrund der Vielzahl entsprechender<br />

Seiten ebenso undurchführbar.<br />

Keine Netzsperren!<br />

Foto: istock<br />

Aus diesen Gründen ist die Einführung<br />

von Netzsperren abzulehnen und<br />

die Sozialdemokratie sollte auf<br />

keinen Fall staatlichen Behörden die<br />

grundsätzliche Möglichkeit für die<br />

Internetzensur einräumen, denn „Wer<br />

die Freiheit aufgibt, um Sicherheit<br />

zu gewinnen, wird am Ende beides<br />

verlieren.“ (gast)<br />

THEMENSPIEGEL 7<br />

NOTIZEN<br />

Begnadigung ja,<br />

Rehabilitation nein<br />

TIROL. Anlässlich des 50. Jahrestages<br />

der Südtiroler Feuernacht (siehe Artikel<br />

auf Seite 6) beschloss die <strong>Tirol</strong>er<br />

Landesregierung, einmal mehr für die<br />

Begnadigung der Südtirol-Aktivisten<br />

einzutreten. <strong>SPÖ</strong>-Vorsitzender LHStv.<br />

Hannes Gschwentner dazu: „Für uns SozialdemokratInnen<br />

muss bei der Frage<br />

der Begnadigung der Südtirolaktivisten<br />

genau differenziert werden: Die Pusterer<br />

Buam haben bei ihren Anschlägen keine<br />

Menschenleben in Gefahr gebracht<br />

und können daher begnadigt werden;<br />

eine Rehabilitation ist aus unserer Sicht<br />

jedoch nicht möglich. Aktivisten, die<br />

extrem rechten Kreisen angehören und<br />

die beim Anschlag auf der Porzescharte<br />

1967 vier Tote zu verantworten haben,<br />

haben keinen Begnadigungsanspruch.“<br />

Gemeinsam<br />

geht’s<br />

KALTENBACH/STUMM. Gemeinsam<br />

haben es die beiden Gemeinden<br />

geschafft, Kinderbetreuung auch im<br />

Sommer zu organisieren. Sie waren vor<br />

sechs Jahren eine der ersten Projektpartnerinnen<br />

des Landes bei der regionalen<br />

Sommerbetreuung. War es<br />

damals schwierig, die Mindestanzahl an<br />

Anmeldungen zusammenzubringen, so<br />

waren es im Sommer 2010 dann schon<br />

21 Kinder, die im Sommer betreut<br />

wurden. „Für heuer werden zumindest<br />

ebenso viele erwartet – Kinder aus den<br />

Nachbargemeinden sind willkommen“,<br />

sagt der Kaltenbacher Bürgermeister<br />

Klaus Gasteiger (Bild).


8 JUGENDSPIEGEL TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Der VSStÖ-Erfolg<br />

bei den ÖH-Wahlen<br />

ist ein klares<br />

Signal für eine<br />

fortschrittliche<br />

Universitätspolitik.<br />

LINKS AUSSEN<br />

Medizinische Universität<br />

Innsbruck: von Null auf<br />

16,3 Prozent und 1 Mandat.<br />

Leopold Franzens Universität:<br />

Verdoppelung von 2 Mandaten<br />

auf 4 bei 18,25 Prozent.<br />

Bundesvertretung: Zuwachs<br />

von 4 Mandaten auf 12 bei 17,5<br />

Prozent.<br />

Einen Wahlerfolg dieser Art<br />

erreichte der VSStÖ Innsbruck<br />

nur 2005. Das war allerdings<br />

zu einer Zeit, als die rechtskonservative<br />

Bundesregierung<br />

massiven Bildungsabbau und<br />

Elitenbildung forcierte.<br />

Erdrutschsieg<br />

2007 führte das gebrochene<br />

Wahlversprechen Gusenbauers<br />

zu Verlusten für den VSStÖ. Es<br />

gab zwar einige Verbesserungen,<br />

die derzeitige Bundespolitik ist<br />

allerdings auf einem bedenklich<br />

Uni-feindlichen Kurs.<br />

Die kürzlich beschlossene<br />

Studieneingangs- und<br />

-orientierungsphase führt<br />

zu studierendenfeindlichen<br />

KnockOut-Prüfungen,<br />

die finanziell gut situierte<br />

Studierende bevorzugt.<br />

Eine dringend notwendige<br />

Reformierung des<br />

Beihilfensystems wird nicht<br />

angegangen, im Gegenteil: Das<br />

Budget 2011 hat Kürzungen mit<br />

gravierenden Auswirkungen<br />

für die Studierenden mit<br />

sich gebracht (Kürzung<br />

der Familienbeihilfe,<br />

Erhöhung der studentischen<br />

Selbstversicherung, Streichung<br />

der Förderungen für<br />

Studierendenheime).<br />

Wir als VSStÖ deuten unseren<br />

Wahlerfolg als klares Zeichen<br />

für eine fortschrittliche, linke<br />

Universitätspolitik!<br />

Sophia Reisecker<br />

sophia.reisecker@reflex.at<br />

Mit Entenpower zum Erfolg<br />

INNSBRUCK. Kreativität und Charme prägten den Wahlkampf der „VaustlerInnen“<br />

für die ÖH-Wahl im Mai und sie waren damit sehr erfolgreich.<br />

Mit den Quietschenten erregten Spitzenkandidatin Sophia Reisecker (li) und<br />

Jessica Müller mit ihrem Team Aufsehen und hatten selbst eine Menge Spaß<br />

dabei, ohne dass Inhalte zu kurz kamen. Das Layout des Kampagnenmaterials<br />

gestaltete übrigens Christina Müller, die jetzige VSStÖ-Vorsitzende.<br />

Im Allgemeinen gilt, dass vor dem<br />

Recht alle gleich sind. Wenn wir unser<br />

Rechtssystem aber näher betrachten,<br />

fällt auf, dass für eine Gruppe von<br />

Menschen in unserem Land völlig<br />

andere Gesetze gelten: für die so<br />

genannten „Fremden“.<br />

Diese Personengruppe kann Delikte<br />

begehen, die sonst niemand begehen<br />

könnte. Personen werden plötzlich illegal,<br />

rein durch ihren Aufenthalt in den<br />

Grenzen des österreichischen Staates.<br />

Das ist auch das einzige Delikt, weshalb<br />

Menschen in Schubhaft kommen. In der<br />

Regel würde man davon ausgehen, dass<br />

ein Mensch ein Verfahren und einen<br />

Schuldspruch bekommt, bevor er bzw.<br />

sie inhaftiert wird. Anders bei der Schubhaft.<br />

Sie wird weder, wie jede andere<br />

Haft, von Seiten der Justiz verhängt,<br />

noch setzt sie ein Vergehen gegen die<br />

geltenden Gesetze voraus.<br />

Keine Legitimation. Wir reden also<br />

von einer Haft, die einerseits im<br />

Widerspruch zu unserer allgemeinen<br />

Rechtsauffassung, einer für alle gleich<br />

geltenden Rechtssprechung, steht<br />

und die andererseits in weiten Teilen<br />

keine Legitimation hat. Ein Beispiel:<br />

Untersuchungshaft wird erst dann<br />

verhängt, wenn alle vier Haftgründe<br />

gleichzeitig vorliegen, also Fluchtgefahr,<br />

Verdunkelungsgefahr, Tatbegehungsgefahr<br />

und Tatausführungsgefahr. Ist eine<br />

dieser Voraussetzungen nicht gegeben,<br />

so darf keine U- Haft verhängt werden.<br />

Keine richterliche Überprüfung.<br />

Bei der Schubhaft hingegen reicht ein<br />

Bescheid der lokalen Fremdenpolizei,<br />

also eines Exekutivorgans. Im neuen<br />

Fremdenrecht ist nicht einmal mehr eine<br />

richterliche Überprüfung vorgesehen,<br />

erst nach vier (!) Monaten soll es eine<br />

erste Prüfung von Seiten der Justiz<br />

geben. Selbst Familien und Jugendliche<br />

ab 16 dürfen seit 1. Juli in Schubhaft<br />

kommen.<br />

Generell darf in Österreich eine<br />

Schubhaft nicht länger als sechs, in<br />

bestimmten Fällen zehn Monate, dauern.<br />

Auch enthalten im neuen Fremdenrecht<br />

ist die so genannte „Mitwirkungspflicht“.<br />

Konkret besagt diese, dass Menschen<br />

Neue VSStÖ-<br />

Vorsitzende<br />

INNSBRUCK. Am 23. Juni wurde<br />

Christina Müller in den Doppelvorsitz<br />

des VSStÖ Innsbruck gewählt. Stefan<br />

Gasser bleibt männlicher Vorsitzender.<br />

Die neue Vorsitzende ist 21 Jahre alt,<br />

kommt ursprünglich aus Vorarlberg und<br />

studiert Politikwissenschaften.<br />

Intern möchte Christina die gute<br />

Kommunikation zwischen den Jugendorganisationen<br />

und der Partei weiter<br />

ausbauen, sowie an den Wahlerfolg<br />

des VSStÖ anknüpfen und ihn als starken<br />

Verband konsolidieren. Extern<br />

möchte sie in Kooperation mit der AKS<br />

Studienberatung anbieten und gegen<br />

soziale Selektion ankämpfen. (hm)<br />

Haft ohne Urteil und ohne Delikt<br />

Wer in Schubhaft kommt, hat nur eine Sache falsch gemacht: sich in unserem Staat aufzuhalten.<br />

sieben Tage nach ihrer Ankunft in<br />

Österreich ihr Erstaufnahmezentrum<br />

nicht verlassen dürfen. Wird gegen diese<br />

„Mitwirkungspflicht“ verstoßen, so<br />

kann beispielsweise Schubhaft verhängt<br />

werden.<br />

Gleichberechtigung für alle! Die<br />

österreichische RichterInnenvereinigung<br />

sagt dazu: “Die Standesvertretungen<br />

weisen darauf hin, dass mit der<br />

geplanten Aufenthaltsverpflichtung in<br />

§ 15 Abs 3a AsylG 2005 im Ergebnis<br />

freiheitsbeschränkende Maßnahmen<br />

gesetzt werden, die in Verbindung<br />

mit der angedrohten Schubhaft für<br />

den Fall des Zuwiderhandelns dem<br />

verfassungsrechtlich garantierten Recht<br />

auf Freiheit gemäß Art 5 MRK sowie<br />

dem Recht auf persönliche Freiheit nach<br />

dem Bundesverfassungsgesetz über<br />

den Schutz der persönlichen Freiheit<br />

widersprechen könnten.“<br />

Wir können uns nun die Frage stellen,<br />

ob diese Gesetze wirklich in unserem<br />

Sinne sind oder ob wir vielleicht doch<br />

für eine Welt der Gleichberechtigung<br />

aller einstehen… (tsch)


TIROL SPIEGEL, Juli 2010<br />

Wie weit reicht die Freiheit?<br />

Kinderbetreuungsangebote, Löhne und Ausbildung entscheiden über den<br />

Lebensentwurf von Frauen.<br />

Eine kürzlich präsentierte Befragung<br />

der Stiftung für Zukunftsforschung<br />

unter 1.000 ÖsterreicherInnen ab 15<br />

Jahren hat ein interessantes Ergebnis<br />

gebracht: 40 Prozent gaben an, dass<br />

sich Karriere und Kinder schlecht<br />

vereinbaren lassen und sie deshalb<br />

auf Kinder verzichten wollen.<br />

Auch das ist Entscheidungsfreiheit.<br />

Mit allen Konsequenzen für die<br />

Gesellschaft.<br />

Die Kinderbetreuung ist und bleibt die<br />

wesentlichste Voraussetzung für die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />

Allerdings beziehen nur ca. 3,3 Prozent<br />

der Väter in <strong>Tirol</strong> Kinderbetreuungsgeld.<br />

Die Betreuungsaufgaben liegen also<br />

- ob freiwillig oder nicht - großteils in<br />

den Händen der Frauen. Für sie stellt<br />

sich die „Qual der Wahl“ - neben der<br />

Kindererziehung noch einer Vollzeitbeschäftigung<br />

nachzugehen - oft gar<br />

nicht, wenn keine adäquate Kinderbetreuungseinrichtung<br />

zur Verfügung<br />

steht.<br />

Die Situation im Bereich der<br />

Kinderbetreuung bessert sich.<br />

Sie ist aber längst noch nicht gut<br />

genug. Besonders bei den Kleinkindern<br />

und bei der Nachmittagsbetreuung<br />

der Schulkinder herrscht enormer<br />

Handlungsbedarf. Die von der Bundesregierung<br />

beschlossene Verlängerung<br />

der Anstoßfinanzierung sollte mit<br />

15 Millionen Euro pro Jahr wesentlich<br />

dazu beitragen. Ein Recht auf<br />

ganztägige Kinderbetreuung ist notwendig,<br />

bedeutet im Umkehrschluss<br />

aber nicht, dass dieses auch in Anspruch<br />

genommen werden muss.<br />

Der korrigierte Lohnunterschied<br />

zwischen Frauen und Männern in<br />

<strong>Tirol</strong> liegt bei 19 Prozent.<br />

Das ist jener Wert, der sich ausschließlich<br />

auf das Geschlecht gründet.<br />

Die beschlossene stufenweise<br />

Offenlegung der Gehälter sollte die<br />

Frauen einen Schritt weiter in Richtung<br />

Lohngerechtigkeit bringen und gibt<br />

ihnen außerdem erst die Freiheit, etwaige<br />

Ungerechtigkeiten zu erkennen und sich<br />

gegebenenfalls nach neuen beruflichen<br />

Herausforderungen umzusehen.<br />

Berufe, in denen großteils Frauen<br />

arbeiten, sind traditionell schlechter<br />

bezahlt. Frauen können und wollen sich<br />

aber in „Männerberufen“ behaupten und<br />

Der Betriebskindergarten der Trofana Tyrol bietet ein best-practice-<br />

Beispiel: Unternehmerin Christine Handl (li), Geschäftsleiterin Cornelia<br />

Stöllinger (2. v li) und LR Gerhard Reheis beim Besuch von NR-Präsidentin<br />

Barbara Prammer (stehend) und NRin Gisela Wurm Ende Mai.<br />

sie machen das sehr gut, wenn ihnen die<br />

Möglichkeit dazu gegeben wird.<br />

Ausbildung erhöht die Wahlfreiheit<br />

und die beruflichen Chancen.<br />

Und zwar nicht nur in den Frauen<br />

zugeschriebenen klassischen Lehrberufen<br />

und geisteswissenschaftlichen<br />

Studienrichtungen. Was die Bildung<br />

betrifft, haben Frauen die Männer<br />

längst überholt. Ein Frauenanteil von<br />

nur vier Prozent in den Vorständen und<br />

neun Prozent in den Aufsichtsräten der<br />

200 Top-Unternehmen Österreichs un-<br />

terstreicht allerdings klar, dass Frauen<br />

noch andere Hindernisse zu überwinden<br />

haben. Gesetzliche (Zwangs)Regelungen<br />

können Frauen helfen, ihre theoretische<br />

Freiheit in der Praxis einzufordern<br />

und zu erreichen. Im März wurde auf<br />

Initiative von Frauenministerin Gabriele<br />

Heinisch-Hosek eine Frauenquote<br />

für Unternehmen, in denen der Bund<br />

mit 50 Prozent und mehr beteiligt ist,<br />

beschlossen. In den Aufsichtsräten<br />

muss bis 2013 ein Frauenanteil von 25<br />

Prozent erreicht sein, bis 2018 sollen es<br />

35 Prozent sein. (jh)<br />

Noch vor zehn Jahren war es für Sabrina Knoll (li) unmöglich, eine<br />

Lehrstelle als KFZ-Technikerin zu bekommen. Beim ARBÖ in Imst wurde<br />

ihr Traum doch noch wahr.<br />

FRAUENSPIEGEL 9<br />

Was gibt Frauen<br />

die Freiheit,<br />

selbstbestimmt<br />

aus verschiedenen<br />

Lebensmodellen<br />

zu wählen?<br />

ANDERE HÄLFTE<br />

Adäquate Kinderbetreuung,<br />

faire Chancen im<br />

Berufsleben mit gleichem<br />

Lohn für gleiche Arbeit,<br />

finanzielle Unabhängigkeit und<br />

tatsächlich freie Berufswahl<br />

sowie familienfreundliche<br />

Arbeitszeiten auch in Toppositionen.<br />

Das alles sind unabdingbare<br />

Voraussetzungen, damit<br />

diese Wahlfreiheit ohne Abhängigkeiten<br />

Realität werden<br />

kann.<br />

So gibt zum Beispiel erst das<br />

Wissen, dass eine hochwertige<br />

Kinderbetreuung gesichert<br />

ist, den Frauen die Freiheit,<br />

sich ohne Zukunftsängste<br />

oder schlechtes Gewissen für<br />

Kinder zu entscheiden. Die<br />

Geburtenrate in Österreich<br />

zeigt, dass dieser Punkt<br />

allerdings leider immer noch<br />

nicht erreicht ist.<br />

Freiheit fordern<br />

Die mangelhafte Vereinbarkeit<br />

von Karriere und Familie<br />

ist also – bewusst oder<br />

unbewusst – für Frauen oft<br />

ein wesentlicher Grund dafür,<br />

auf Kinder zu verzichten.<br />

Die Gesellschaft trägt die<br />

Konsequenzen. Sich frei<br />

entscheiden zu können<br />

bedeutet eben auch, dass diese<br />

Entscheidungen vielleicht nicht<br />

jedem passen.<br />

Die formal existierende,<br />

gesetzlich verankerte<br />

Gleichberechtigung ist als<br />

Chancengleichheit in der<br />

Praxis längst noch keine<br />

Realität.<br />

Die Frauenbewegung, die ohne<br />

Zweifel viel erreicht hat, muss<br />

lästig bleiben, damit weiterhin<br />

Verbesserungen erreicht<br />

werden können. Fordern<br />

wir mehr Freiheit, denn von<br />

selbst wird sich die Situation<br />

nicht verbessern, das hat die<br />

Vergangenheit gezeigt.<br />

Julia Hitthaler<br />

julia.hitthaler@spoe-tirol.at


10 LANDESSPIEGEL TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Die Gewerkschaft<br />

der Privatangestellten<br />

fordert eine<br />

zusätzliche<br />

Urlaubswoche für<br />

alle Beschäftigten<br />

bereits nach 20<br />

Dienstjahren.<br />

GASTKOMMENTAR<br />

Mit unserer Forderung sind<br />

wir bei Wirtschaftskammer<br />

und Industriellenvereinigung auf<br />

massivste Ablehnung gestoßen.<br />

Als Grund wurden die zu hohen<br />

Kosten vorgeschoben. Gerade<br />

wenn es den Unternehmen<br />

wieder besser geht, kann die<br />

Gewerkschaft auch wieder<br />

Forderungen nach Verbesserung<br />

der Arbeitssituation verlangen.<br />

Arbeitgebervertreterorganisationen<br />

fordern nämlich<br />

ständig, dass Beschäftigte länger<br />

im Arbeitsprozess verweilen<br />

sollten. Um diesen Wünschen<br />

gerecht zu werden, spielen<br />

Erholungsmöglichkeiten eine<br />

enorm wichtige Rolle.<br />

Mehr Urlaub!<br />

Ein größeres jährliches<br />

Urlaubsvolumen für eine<br />

größere Gruppe von<br />

Beschäftigten wäre ein wichtiger<br />

Beitrag, um frühzeitige<br />

Arbeitsunfähigkeit und Burnout<br />

zu reduzieren. Gesundheit,<br />

höhere Arbeitszufriedenheit<br />

und dadurch gesteigerte<br />

Leistungsfähigkeit gleichen auch<br />

die Kosten für Unternehmen<br />

aus. Daher sprechen auch<br />

gesamtwirtschaftliche Faktoren<br />

dafür, Beschäftigten mehr Urlaub<br />

zuzugestehen. Konkret könnte<br />

man das Volumen ausdehnen,<br />

indem der Anspruch auf eine 6.<br />

Urlaubswoche bereits nach 20<br />

Jahren Betriebszugehörigkeit<br />

entsteht. Längerfristig ist<br />

aus Gewerkschaftssicht ein<br />

genereller Jahresurlaub<br />

von sechs Wochen für alle<br />

ArbeitnehmerInnen unser Ziel.<br />

Seit 25 Jahren gibt es fünf<br />

Wochen gesetzlichen Urlaub<br />

- höchste Zeit, dass sich was<br />

ändert!<br />

Harald Schweighofer<br />

Landesgeschäftsführer der GPA-djp <strong>Tirol</strong><br />

INNSBRUCK. Am 5. Mai erhielt das Befreiungsdenkmal am Landhausplatz<br />

eine neue, zusätzliche Funktion. Es ist nun mit 107 Namen von Frauen und<br />

Männern aus <strong>Tirol</strong> versehen, die im politischen Widerstand gegen den<br />

Nationalsozialismus ermordet worden sind. „Damit ist es eine antifaschistische<br />

Gedenkstätte mitten im Herzen von Innsbruck und gibt diesem Ort eine neue<br />

Bedeutung“, freuen sich Ernst Pechlaner und Helmut Muigg, die dieses<br />

Ehrenmal initiiert hatten. Im Bild von links: Rosi Hirschegger (Zeitzeugin),<br />

Helmut Muigg, Landesrätin Beate Palfrader und Ludwig Steiner (Zeitzeuge).<br />

„Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

erfahren in vielen Bereichen der<br />

Sozialversicherung eine deutliche<br />

Schlechterstellung als etwa Versicherte<br />

nach dem ASVG“, erklärt die <strong>Tirol</strong>er<br />

SWV-Präsidentin Gabi Rothbacher und<br />

betont, dass nicht alle Selbstständigen<br />

bestens verdienen, im Gegenteil: 25<br />

Prozent der Selbstständigen verdienen<br />

weniger als 3.725 Euro im Jahr, das<br />

ergibt ca. 310 Euro monatlich. 50<br />

Prozent verdienen weniger als 11.329<br />

Euro jährlich, das heißt 944 Euro im<br />

Monat. Und 75 Prozent haben ein<br />

jährliches Einkommen von weniger<br />

als 27.017 Euro, das sind 2.251 Euro<br />

monatlich.<br />

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />

fordert deshalb:<br />

• Abschaffung des 20-prozentigen<br />

Selbstbehalts für Versicherte nach<br />

dem GSVG<br />

• Herabsetzung der Mindestbeitragsgrundlage<br />

auf das Niveau der<br />

Geringfügigkeitsgrenze im ASVG<br />

Gleichregelung des Wochengeldes<br />

im Mutterschutz wie im ASVG<br />

• Die Höhe soll dem durchschnittli-<br />

Gab es 2005 rund 29.000 AsylwerberInnen<br />

in Österreich, so liegt die<br />

Zahl aktuell bei ca. 17.500, davon ca.<br />

1.300 in <strong>Tirol</strong>. Auch das ist deutlich<br />

unter der „Spitze“ von 1.500 Personen<br />

vor einigen Jahren.<br />

Von diesen 1.300 AsylwerberInnen leben<br />

70 Prozent (rund 900 Personen) in den<br />

auf alle Bezirke verteilten Heimen, rund<br />

30 Prozent sind privat untergebracht.<br />

Etwas mehr als die Hälfte von<br />

ihnen ist seit mehr als einem Jahr in<br />

Österreich, rund 200 AsylwerberInnen<br />

warten schon seit mehr als fünf Jahren<br />

auf eine endgültige Entscheidung.Im<br />

Jahr 2010 sind 427 Personen neu nach<br />

<strong>Tirol</strong> gekommen, gleichzeitig sind 518<br />

Personen aus der Grundversorgung<br />

ausgeschieden. Der mancherorts befürchtete<br />

Ansturm von Flüchtlingen<br />

aus Nordafrika hat bisher nicht stattgefunden.<br />

Projekt „Edelweiß“. Mit dem Ziel,<br />

16- bis 20-jährigen Flüchtlingen die<br />

Eingliederung ins berufliche und<br />

soziale Leben in Österreich zu erleichtern,<br />

läuft seit Anfang April 2011<br />

im Nationalpark Hohe Tauern in <strong>Tirol</strong><br />

ein bisher einzigartiges Projekt. In der<br />

eindrucksvollen Bergwelt sollen junge<br />

Menschen bei ihrer Integration gezielt<br />

unterstützt werden. Entwickelt wurde<br />

das Projekt in Kooperation des Vereins<br />

„Freunde des Nationalparks“ mit der<br />

Caritas der Erzdiözese Wien, dem<br />

Nationalpark Hohe Tauern, dem Land<br />

<strong>Tirol</strong>, der Sigmund Freud Universität<br />

und der Hochschule für Agrar- und<br />

Umweltpädagogik. Finanziert wird das<br />

Projekt von der Jacobs Foundation, einer<br />

in der Kinder- und Jugendentwicklung<br />

international tätigen Stiftung.<br />

Mehr Fairness für Selbstständige<br />

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />

fordert, die Lücken<br />

im Sozialversicherungssystem zu<br />

schließen.<br />

Foto: Land <strong>Tirol</strong><br />

Gedenken an den Widerstand<br />

Aktuelles zum<br />

Thema Asyl<br />

chen Nettoverdienst entsprechen,<br />

aber mindestens 26,26 Euro betragen<br />

• Einführung eines gesetzlichen<br />

Krankengeldes für EPU analog<br />

zum ASVG und den Ausbau der<br />

Betriebshilfe<br />

• Mehr Transparenz in der SVA<br />

„Nicht alle<br />

Selbstständigen<br />

verdienen bestens,<br />

im Gegenteil!“<br />

Gabi Rothbacher


TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Tipps für heiße Sommertage<br />

<strong>Tirol</strong>s Naturparke bieten ein abwechslungsreiches und<br />

ambitioniertesVeranstaltungsprogramm.<br />

Naturpark <strong>Tirol</strong>er Lech<br />

Im Schutzgebiet des Außerfern kann<br />

man erfahrene NaturparkführerInnen<br />

oder fachkundige ExpertInnen bei<br />

einer geführten Tour begleiten. Abwechslungsreiche<br />

Wanderungen und<br />

Veranstaltungen geben unvergessliche<br />

Einblicke in die faszinierende Flusslandschaft<br />

des wilden Lech, die wunderschöne<br />

Orchideenwelt in der Martinau<br />

sowie die vielfältige Vogelwelt des<br />

Moosbergs.<br />

www.naturpark-tiroler-lech.at<br />

Naturpark Ötztal<br />

„Ötzi und sein Lebensraum“ ist das Motto<br />

des diesjährigen Familienfestes am 17.<br />

Juli 2011 anlässlich 20 Jahre Ötzifund<br />

(Ötzi wurde am 19. September 1991<br />

entdeckt). Eine spannende Reise führt<br />

zu den riesigen eiszeitlichen Gletschern,<br />

den faszinierenden Eiszeittieren, den<br />

gewaltigen Bergstürzen und den besonderen<br />

Pflanzen – Naturerlebnis pur auf<br />

zehn Stationen für die ganze Familie.<br />

www.naturpark-oetztal.at<br />

Kinderstadt<br />

25. Juli bis 8. August in Lienz<br />

8. bis 26. August in Schwaz<br />

Was es im „wirklichen“ Leben gibt,<br />

gibt es in der Kinderstadt auch.<br />

Kinder und Jugendliche haben dort<br />

die Möglichkeit, verschiedene Berufe<br />

auszuprobieren oder ihr eigenes Unternehmen<br />

zu gründen. Es wird auch<br />

gesellschaftlichen Problemen wie Integration,<br />

Bildung und Arbeitslosigkeit<br />

Rechnung getragen.<br />

Die Kinderstadt <strong>Tirol</strong> ist täglich von<br />

9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und<br />

bietet sich somit auch als Kindertagesbetreuung<br />

in den Ferien an; die<br />

Teilnahme kostet 7 Euro und inkludiert<br />

ein Mittagessen, es gibt Rabatte<br />

für Kinderfreunde-Mitglieder sowie<br />

beim Kauf einer Wochenkarte.<br />

Kontakt und Informationen:<br />

Kinderfreunde <strong>Tirol</strong><br />

http://tirol.kinderfreunde.at<br />

oder bei Albert Fucik unter<br />

0676 / 897166224 bzw.<br />

kinderstadt@kinderfreunde-tirol.at<br />

Naturpark Kaunergrat<br />

Höhepunkt der diesjährigen Saison<br />

bilden die Naturparkwochen im September<br />

mit einer Alpinen Erlebniswoche,<br />

Kulinarischen Almwochen, den<br />

Kaunergratspielen samt Bauerngolfmeisterschaft<br />

und den schon traditionellen<br />

Naturpark-Musikanten-Huangarts<br />

im Pitz- und Kaunertal für alle Freunde<br />

der ursprünglichen Volksmusik.<br />

www.kaunergrat.at<br />

Naturpark Zillertaler Alpen<br />

Der Hochgebirgs-Naturpark feiert 2011<br />

zwei Jubiläen: 20 Jahre Ruhegebiet und<br />

10 Jahre Naturpark geben Anlass für ein<br />

Fest, begleitet von einem Wandertag.<br />

Das Programm „Naturerlebnis Sommer“<br />

lädt wieder zu zahlreichen Wanderungen<br />

ins Herz des alpinen Naturparks ein,<br />

abgerundet durch die neu eröffneten<br />

Ausstellungen „Kultur.Land(schafts).<br />

Welten“ im Mitterstall Brandberg,<br />

„Steinbock.Welten“ im Zillergrund und<br />

„Naturpark.Welten“ im Bergsteigerdorf<br />

Ginzling. www.naturpark-zillertal.at<br />

Alpenpark Karwendel<br />

Erstmalig gibt es im größten heimischen<br />

Naturpark die Möglichkeit, die<br />

fünftägige „Expedition Karwendel“<br />

als Package zu buchen und dabei von<br />

einem Naturparkführer begleitet das<br />

Karwendel kennen zu lernen. Als<br />

absolute Besonderheit sind heuer wieder<br />

die Naturpark-Ranger unterwegs und<br />

informieren die BesucherInnen vor Ort<br />

über Steinadler, Gams & Co.<br />

www.karwendel.org<br />

INNSBRUCK. Seit eineinhalb Jahren arrangiert die <strong>SPÖ</strong> Reichenau<br />

regelmäßig eine Tanzveranstaltung für SeniorInnen und im Herbst geht es<br />

damit weiter: am 22. Oktober und am 3. Dezember von 15 bis 18 Uhr im<br />

Saal des Volkshauses Reichenau. Alle Tanzfreudigen sind willkommen!<br />

Dr. Gabriela Schroffenegger<br />

Travel Planner, Fiecht 77, 6414 Mieming<br />

Mobile: 0043 660 5210674<br />

schroffenegger@thurner-imst.at Andreas Thurner, Busreisen und Reisebüro<br />

Mit freundschaftlichen Grüßen melde ich mich aus<br />

meinem neuen Tätigkeitsbereich und biete allen Genossen<br />

und Genossinnen meine Dienste an. Egal wie viele<br />

Personen und wohin ihr reisen wollt, wir bemühen uns<br />

um ein preisgünstiges Angebot nach euren persönlichen<br />

Wünschen und um eine professionelle Durchführung.<br />

Ich freu mich auf euren Anruf, Gabriela<br />

<strong>Tirol</strong>s Naturschutzreferent LHStv.<br />

Hannes Gschwentner empfiehlt<br />

Naturinteressierten den Besuch der<br />

<strong>Tirol</strong>er Naturparke.<br />

Tanzmusik auf Bestellung<br />

FREIZEITSPIEGEL<br />

Sommerzeit…<br />

…ist Schwammerlzeit.<br />

Wann darf ich „in die<br />

Schwammerl“ gehen?<br />

Schwammerlgulasch…<br />

…ein Rezept aus Omas<br />

Kochbuch<br />

11<br />

Die <strong>Tirol</strong>er Pilzschutzverordnung besagt,<br />

dass wild wachsende Pilze täglich<br />

von 7.00 bis 19.00 Uhr gesammelt<br />

werden dürfen, pro Person allerdings<br />

höchstens zwei Kilogramm. Bis zu<br />

30.000 Euro Strafe erwarten zu ‚fleißige‘<br />

SammlerInnen, wenn Übertretungen<br />

durch die Bergwacht angezeigt werden.<br />

Eierschwammerl, Steinpilz & Co<br />

dürfen übrigens nur für den eigenen<br />

Kochtopf gesammelt werden, das erwerbsmäßige<br />

Pflücken ist nicht erlaubt.<br />

Hier könnte<br />

Ihr Inserat<br />

stehen!<br />

Für Preise und Konditionen<br />

wählen Sie 0512 / 5366-13<br />

oder schreiben Sie an<br />

kontakt@spoe-tirol.at<br />

Foto: istock<br />

Eine fein gehackte Zwiebel in Butter<br />

anrösten. Die Eierschwammerl dazugeben<br />

und mit Wasser aufgießen,<br />

damit diese immer mit Flüssigkeit<br />

bedeckt sind. Pfifferlinge eine Dreiviertelstunde<br />

kochen, danach eine<br />

helle Einbrenn dazugeben und sämig<br />

rühren. Für zusätzliche Würze einen<br />

Suppenwürfel hinzufügen und mit Salz<br />

abschmecken. Mit Petersilie verfeinern.<br />

Ganz besonders gut schmecken zum<br />

Schwammerlgulasch Serviettenknödel.<br />

Mahlzeit!<br />

Ich freue mich über Ihren Anruf<br />

oder Ihre e-Mail!<br />

Christine Mayr


12 FREIZEITSPIEGEL TIROL SPIEGEL,Juli 2011<br />

Mein Lieblingsplatz im Sommer<br />

Wo finden <strong>Tirol</strong>s <strong>SPÖ</strong>-Spitzen Ruhe und Erholung? Für den tirolspiegel verraten sie ihre Geheimtipps.<br />

Hannes Gschwentner<br />

Des Naturschutzreferenten liebster Platz<br />

im Sommer ist auf dem Rad. Diese<br />

Saison hat er sich vorgenommen, den<br />

Radweg Tannheimer Tal zu befahren,<br />

der entlang einer abwechslungsreichen<br />

und landschaftlich wunderschönen 20<br />

km langen Strecke von Nesselwängle<br />

bis nach Rehbach führt. Besonders<br />

reizvoll ist dabei die Uferpromenade des<br />

Haldensees. Bei der Rückfahrt macht<br />

er einen Abstecher zum Vilsalpsee,<br />

wo das 18,2 Quadratkilometer große<br />

Natur- und Vogelschutzgebiet einen<br />

für Mitteleuropa äußerst seltenen<br />

Artenreichtum beherbergt. Ein<br />

einstündiger Spaziergang um den<br />

tiefblauen See rundet seinen Ausflug ins<br />

Außerfern ab.<br />

Gabi Schiessling<br />

Als waschechte Innsbruckerin liebt<br />

die Landtagsvizepräsidentin den Alpenzoo,<br />

besonders in Gesellschaft<br />

ihres Patenkindes Felix. Für sie ist<br />

es ein feiner Naherholungsort in<br />

Innsbruck, den sie sehr schätzt und<br />

den sie in ihrer Freizeit gern besucht.<br />

Gerhard Reheis<br />

Der Lieblingsplatz unseres Soziallandesrats<br />

ist vor dem Haus, die Zeitung<br />

lesend, zu seinen Füßen Hündin Sky.<br />

Für Wanderungen bevorzugt er die Umgebung<br />

von Imst. Oft zieht es ihn auf die<br />

Muttekopfhütte auf 2000 m Seehöhe.<br />

Der Kaiserschmarrn dort ist legendär!<br />

Hans-Peter Bock<br />

Des Klubobmanns liebstes Platzerl ist<br />

der Fließer Waldweiher. Noch bevor<br />

im Jahre 1964 in Fließ ein eigenes<br />

Schwimmbad gebaut wurde, lernte<br />

er im über 1.400 m hoch gelegenen<br />

Weiher das Schwimmen. Mehrmals<br />

im Jahr besucht er mit seiner Frau<br />

diesen schönen Platz.<br />

Gisela Wurm<br />

Die Nationalrätin zieht es immer<br />

wieder auf die Nordkette. Egal ob<br />

auf der Seegrube oder am Hafelekar,<br />

die Aussicht auf Innsbruck ist<br />

atemberaubend eindrucksvoll und<br />

einzigartig. Kommen Gäste, so wird<br />

ihnen dieses spektakuläre Panorama<br />

natürlich gezeigt – so wie Heidemarie<br />

Odoni, <strong>SPÖ</strong>-Landtagsabgeordnete in<br />

Niederösterreich und Robert Laimer, der<br />

die Geschicke der <strong>SPÖ</strong> St. Pölten leitet.<br />

Lisa Jenewein<br />

Nicht nur Landtagsabgeordnete, auch<br />

Künstlerin ist die Matreierin. Auf<br />

dem Kraftplatz bei Maria Waldrast<br />

hat sie im Auftrag der Gemeinde<br />

eine Stele errichtet und zwar an einer<br />

vorher genau ausgependelten Stelle.<br />

Dorthin zieht es sie – wie viele andere<br />

Menschen auch - zum Krafttanken,<br />

verbunden mit genüsslichen Wanderungen<br />

am Fuße der Serles.<br />

Elisabeth Blanik<br />

Wenn für Almwanderungen mit<br />

Freunden keine Zeit ist, zieht sich<br />

die Osttiroler Landtagsabgeordnete<br />

zum Auftanken in ihren Garten<br />

zurück und lässt die Gedanken<br />

schweifen. Im Schatten der großen<br />

Weide ist es gemütlich, man fühlt<br />

sich geborgen und fast verzaubert.<br />

Kater Songohan ist sofort zur Stelle<br />

und nützt die Gelegenheit, um sich<br />

Streicheleinheiten abzuholen.<br />

Josef Auer<br />

Der Nationalratsabgeordnete aus<br />

Radfeld findet am Gipfel des Sonnwendjochs<br />

Freiheit, Weitsicht und<br />

die rote Sonne des frühen Morgens.<br />

Es sind einfach herrliche Momente,<br />

auf einem Gipfel zu stehen und<br />

den weiten Ausblick über das Tal<br />

genießen zu dürfen! Die Anstrengung<br />

des kräftezehrenden Aufstiegs<br />

wird mit einem unbeschreiblichen<br />

Gefühl belohnt. Die unvergesslichen<br />

Momente der Wanderung teilt er<br />

am liebsten mit seiner Frau und den<br />

beiden Söhnen. So füllen sie ihre<br />

Energietanks wieder auf.<br />

Klaus Gasteiger<br />

Vom Zillertal zum Achensee ist es für<br />

den Schwazer Landtagsabgeordneten<br />

nicht weit. Ein „Schwumm“ im kühlen<br />

Wasser erfrischt sehr – ist aber nur an<br />

sehr heißen Tagen zu empfehlen, denn<br />

um richtig warm zu werden, ist der<br />

größte See <strong>Tirol</strong>s zu tief (bis zu 130<br />

m) und zu hoch gelegen. Optimale<br />

Bedingungen bietet er allerdings fürs<br />

Surfen und Segeln.


TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Auf den Spuren der <strong>Tirol</strong>er<br />

Landeshymne<br />

Mit dem Rennrad entlang des Mincio<br />

nach Mantua, wo Andreas Hofer vor<br />

ein Kriegsgericht gestellt und am 20.<br />

Feber 1810 erschossen wurde. Eine<br />

Empfehlung von Thomas Pupp.<br />

Der optimale Ausgangspunkt für diese<br />

Tour ist Affi. Im Kreisverkehr Richtung<br />

Cavaion und Bardolino, dort auch<br />

der erste Seekontakt. Im schmucken<br />

Fischerdorf, das auch für seinen leichten<br />

Roten bekannt ist, schwenken wir links<br />

auf die östliche Gardisana ein. Passieren<br />

Lazise und Peschiera, wo wir uns<br />

im Kreisverkehr vor der Stadtmauer<br />

entlang des Mincio Richtung Mantua<br />

und Salionze orientieren.<br />

Hervorragende Restaurants<br />

Im 18. und 19. Jahrhundert wurden<br />

zahlreiche Schlachten entlang seiner<br />

Ufer geschlagen, für das damalige<br />

Österreich war der Fluss eine wichtige<br />

Verteidigungslinie. Das Wasser ist sehr<br />

fischreich, die Restaurants entlang des<br />

Flusses genießen einen hervorragenden<br />

Ruf. Hinter Salionze, nach einem Weingut,<br />

rechts Richtung Monzambano,<br />

dort geradeaus weiter. Die hügelige<br />

Landschaft mit ihren verschlafenen<br />

Örtchen und Burgen erinnert stark an die<br />

Toskana. Sehenswert dann Borghetto.<br />

Tourdaten<br />

„Andreas Hofer“<br />

Profil: flach, toll zum Einrollen,<br />

großteils wenig Verkehr<br />

Kilometer: 135 km<br />

Höhenmeter: 600<br />

Größte Steigung: 11 Prozent<br />

Richtzeit: 5 bis 6 Stunden<br />

Die Route:<br />

Affi – Bardolino – Peschiera –<br />

Salionze – Monzambano – Borghetto<br />

(über den Mincio und gleich wieder<br />

links) – Gatti – Ferri – Torre - Goito<br />

– (kurz links auf die 236, über den<br />

Mincio, und gleich rechts hinunter<br />

auf kleine Landstraße) – Maglio –<br />

Soave – Mantua.<br />

Die schnellste Anfahrt:<br />

Brennerautobahn – Bozen - Affi<br />

Auf dem Radweg den Mincio entlang, die Burgruine von Valeggio im Visier.<br />

Mit seinen mittelalterlichen Mühlen<br />

und der 600 Meter langen Brücke Ponte<br />

Visconti aus Backstein. Auf diesem<br />

imposanten Bauwerk aus dem 14.<br />

Jahrhundert queren wir den Mincio.<br />

Dann gleich wieder links und weiter auf<br />

kleinen Straßen entlang der westlichen<br />

Flussseite, über Gatti und Ferri nach<br />

Goito, dort links, den Mincio wieder<br />

queren und sofort nach einer Brücke, bei<br />

einem Kriegerdenkmal, rechts auf der<br />

kleinen Nebenstraße über Maglio und<br />

Soave nach Mantua.<br />

Hofers Gedenkstätte kommt dann<br />

gleich auf der linken Seite. Kurz ab-<br />

Bei Kematen zweigt das Sellraintal<br />

vom Inntal gegen Südwesten ab.<br />

7 Kilometer von Kematen nach<br />

Sellrain und in der Dorfmitte links<br />

abzweigen ins Fotschertal. Für<br />

Pkw im Sommer bis zum Bergheim<br />

Fotsch befahrbar. Parkmöglichkeit<br />

unterhalb des Gasthauses.<br />

„Rote“ Bergtour<br />

Weiter auf dem Weg taleinwärts bis<br />

zur Abzweigung Sommerweg und<br />

auf diesem leicht ansteigend bis zur<br />

Potsdamerhütte (1,5 Stunden).<br />

Von der Potsdamerhütte auf einem<br />

gut markierten Steig nordwärts<br />

empor auf die kleine Hochfläche am<br />

Fuß des Kastengrates. Hier wendet<br />

man sich nach links, dann etwas<br />

flacher bis nahe unter dem Gipfel,<br />

salutieren und über eine Brücke – der<br />

Mincio erscheint wie ein kleiner See<br />

– hinein ins sehenswerte Zentrum, wo<br />

man sich mit einem typischen Mantovanischen<br />

Gericht wie Pasta mit Sardinen<br />

oder köstlichem Fasanragout<br />

und Rosmarinbrot für die Rückfahrt<br />

stärken kann. Anfänglich gleich wie<br />

Hinfahrt, jedoch ab Soave auf der<br />

rechten Wasserseite bleiben und auf<br />

dem wunderschönen Radweg entlang<br />

des Flusses bis Borghetto. Hier wieder<br />

auf die schon bekannte Route, bei Monzambo<br />

wieder rechts nach Salionze und<br />

über den Gardasee zurück nach Affi.<br />

Roter Kogel im Sellraintal auf 2.834 m<br />

Zum roten Gipfelbuch mit dem Eintrag eines roten<br />

Bundeskanzlers.<br />

den man über Blockwerk ersteigt.<br />

Von der Potsdamerhütte bis zum<br />

Gipfel 2 bis 2,5 Stunden. Vom<br />

Bergheim Fotsch bis zum Gipfel<br />

sind es 1.368 Höhenmeter. (gdo)<br />

2006 ging es mit Alfred Gusenbauer<br />

von der anderen Seite auf<br />

den Roten Kogel – über die Juifen-<br />

Alm. Foto: Zinner<br />

FREIZEITSPIEGEL 13<br />

BUCHTIPPS<br />

Pierre Michon:<br />

Die Grande Beune<br />

Suhrkamp<br />

103 Seiten<br />

€ 13,30<br />

1961, tiefste französische Provinz:<br />

Der Erzähler tritt seine erste Stelle als<br />

Lehrer in einem abweisenden Kaff<br />

an und ist sofort zwischen extremen<br />

Gefühlen hin und hergerissen. Er<br />

verliebt sich chancenlos in die junge<br />

Yvonne, verrichtet lustlos seinen<br />

Schuldienst und hegt die trostlosen<br />

Sehnsüchte eines Zwanzigjährigen.<br />

Pierre Michon zeichnet das raue<br />

Bild einer uralten Landschaft unweit<br />

der Höhlen von Lascaux, die ihre<br />

Bewohner in träger Gefangenschaft<br />

hält. Ein Roman wie ein Axthieb,<br />

stark, wuchtig, grandios!<br />

Claude Lanzmann:<br />

Der patagonische Hase<br />

Rowohlt<br />

682 Seiten<br />

€ 25,70<br />

„Shoah“, sein eindrückliches Meisterwerk<br />

über die Endlösung, hat Claude<br />

Lanzmann berühmt gemacht. Im<br />

Bund von Jean-Paul Sartre und<br />

Simone de Beauvoir war er nicht<br />

nur als Herausgeber der „Temps<br />

Modernes“ der kaum weniger begabte<br />

Dritte. Für seine Erinnerungen kann<br />

er aus dem Vollen schöpfen und er<br />

zeigt sich darin als einzigartiger<br />

Zeuge europäischer Geschichte des<br />

letzten Jahrhunderts. Spannender und<br />

anschaulicher kann Zeitgeschichte<br />

kaum erzählt werden.<br />

Qiu Xialong:<br />

Tödliches Wasser<br />

Zsolnay<br />

302 Seiten<br />

€ 20,50<br />

Oberinspektor Chens Erholungsurlaub<br />

am berühmten See Taihu gerät<br />

ein bisschen kurz: Der See ist nur<br />

noch ein stinkendes, algenverseuchtes<br />

Gewässer, ein weiteres Opfer des<br />

Wirtschaftsbooms. Als der Direktor der<br />

größten Chemiefabrik ermordet wird,<br />

sind Chens besondere Fähigkeiten,<br />

nämlich Integrität, Belesenheit und<br />

Hartnäckigkeit, gefragt. Qiu Xialongs<br />

Krimis thematisieren den rasanten<br />

Wandel der chinesischen Gesellschaft,<br />

in der Fortschritt noch immer „oberste<br />

Priorität“ besitzt. (ra)


14 BEZIRkSSPIEGEL TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

IN MEMORIAM<br />

Maria Kaiser<br />

INNSBRUCK. Die Gemeinderätin<br />

der ersten Stunde verstarb Anfang<br />

April im 95. Lebensjahr. Maria Kaiser<br />

wurde 1916 geboren und war ab März<br />

1946 das jüngste Mitglied des ersten<br />

Gemeinderats nach dem 2. Weltkrieg.<br />

In der <strong>SPÖ</strong> war sie langjährige<br />

Funktionärin und sie gründete die<br />

Sozialistische Jugend in Innsbruck.<br />

„Maria hat sich voll Herzblut für die<br />

Grundwerte der Sozialdemokratie<br />

eingesetzt. Ihr jahrzehntelanges<br />

Engagement für Kunst und Kultur<br />

galt dem Ziel von Vielfalt und<br />

Toleranz. Als Politikerin hatte sie<br />

klare Linien und klare Positionen“,<br />

sagt <strong>SPÖ</strong>-Stadtparteivorsitzender<br />

Ernst Pechlaner. Auch beim Bund<br />

der sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen<br />

hinterlässt Maria<br />

Kaiser eine große Lücke. Die<br />

Ehrenvorsitzende hatte sich jahrelang<br />

als Zeitzeugin der Aufklärung über<br />

den Nationalsozialismus gewidmet<br />

und ist entschieden gegen jede Art<br />

von Rassismus aufgetreten.<br />

Günther Kofler<br />

Günther Kofler<br />

HOCHFILZEN. Anfang Mai verstarb<br />

der langjährige Vizebürgermeister<br />

und Ehrenringträger der Gemeinde.<br />

Günter Kofler wurde 1936 geboren<br />

und war lange Jahre Ortsvorsitzender<br />

der <strong>SPÖ</strong> Hochfilzen sowie Mitglied<br />

des Landesparteivorstands. Für sein<br />

großes Engagement hatte ihm die <strong>SPÖ</strong><br />

ihre höchste Auszeichnung, die Victor-<br />

Adler-Plakette, verliehen. Wir werden<br />

ihm ein ehrendes Andenken bewahren!<br />

Familienfeier im Kindergarten<br />

KALTENBACH. Muttertag und Vatertag werden seit zwei Jahren zusammengelegt<br />

– zumindest, was die Feiern im Kindergarten anlangt. Wochenlang<br />

wurde gebastelt und geprobt, alle 41 Kinder wurden in das Musical „Bobby<br />

Hase und seine Freunde“ eingebunden. Der Saal war voll, Bürgermeister<br />

Klaus Gasteiger höchst erfreut über das Engagement der Mitarbeiterinnen im<br />

Kindergarten. Foto: Gemeinde Kaltenbach<br />

Neuwahl<br />

TARRENZ. 100-prozentiges Vertrauen<br />

sprach die <strong>SPÖ</strong>-Bezirkskonferenz<br />

Imst Mitte Juni ihrem neuen und<br />

bisherigen Vorsitzenden Gerhard<br />

Reheis und seinem Team aus. Seine<br />

StellvertreterInnen sind Ingo Mayr,<br />

Josef Perwög und Paula Gstrein (3. v<br />

li), die zuvor von den Bezirksfrauen<br />

zu ihrer neuen Vorsitzenden gekürt<br />

worden war. Im Bild von links: Gerhard<br />

Reheis, Ingo Mayr, Paula Gstrein,<br />

Josef Kranebitter (stv. Schriftführer),<br />

Gerhard Wieser (Kassier), Raimund<br />

Hackl (stv. Kassier), Josef Perwög und<br />

Doris Reheis (Schriftführerin).<br />

Ehrungen<br />

Sprechstunde der Mietervereinigung <strong>Tirol</strong><br />

Auf Grund der großen Nachfrage bietet die<br />

Mietervereinigung <strong>Tirol</strong> auch im Juli 2011 eine Sprechstunde an.<br />

TERMIN: 11. Juli 2011<br />

16.00 bis 17.00 Uhr<br />

TARRENZ. Die höchste Auszeichnung<br />

der Sozialdemokratie, die Victor-<br />

Adler-Plakatte, bekamen Herbert<br />

Penz aus Imst (geboren 1940, 2. v. li.)<br />

und Herbert Scheiring aus Nassereith<br />

(geboren 1932, 2. v. re.) verliehen.<br />

Überreicht wurden die beiden Ehrungen<br />

von Gerhard Reheis (li.) und Ingo<br />

Mayr (Mitte), Dank und Anerkennung<br />

kam auch von Vorsitzenden des<br />

benachbarten Bezirks Landeck, Hans-<br />

Peter Bock (re).<br />

in der <strong>SPÖ</strong>-Bezirksgeschäftsstelle Schwaz<br />

Mindelheimerstraße 2, 6130 Schwaz<br />

Tel. 0664 / 830 43 97 - um telefonische Anmeldung wird gebeten<br />

JEDER ist herzlich zur kostenlosen Erstberatung eingeladen!<br />

WEITERE SPRECHSTUNDEN:<br />

Ab September jeden 2. Montag im Monat von 16.00 bis 17.00 Uhr<br />

Gemeinsam.<br />

Gesund.<br />

Radfeld will gesündeste<br />

Gemeinde <strong>Tirol</strong>s werden.<br />

„In der Gruppe<br />

lässt sich der innere<br />

Schweinehund<br />

leichter überwinden!“<br />

Josef Auer<br />

RADFELD. Ein umfassendes, ärztlich<br />

unterstütztes Gesundheitsprojekt<br />

initiierte Bürgermeister Josef Auer.<br />

Nach einer „Sozialkapitalmessung“<br />

zu Beginn und einer ersten Informationsveranstaltung<br />

sind mittlerweile<br />

die Aktiv-Programme<br />

„Gemütliches Walken“, „Schnelles<br />

Walken“ und „Zumba“-Tanzen angelaufen.<br />

Wichtig dabei: Es geht nicht<br />

um Schnelligkeit und Wettkampf,<br />

sondern um die Förderung von<br />

gesunder Gemeinschaft, gesundem<br />

Spaß und gesunder Bewegung.<br />

Sprechstunden für Mitglieder<br />

und FunktionärInnen<br />

Unser Service für deine Anliegen<br />

und Anfragen geht weiter. Jeweils<br />

von 8.00 bis 10.00 Uhr, telefonisch<br />

unter: 0512 / 5366-0. Hier die Termine<br />

bis zum Jahresende:<br />

09.09. Hans-Peter Bock<br />

16.09. Gisela Wurm<br />

23.09. Gerhard Reheis<br />

30.09. Hannes Gschwentner<br />

07.10. Gabi Schiessling<br />

14.10. Gisela Wurm<br />

21.10. Gerhard Reheis<br />

28.10. Gabi Schiessling<br />

04.11. Hannes Gschwentner<br />

11.11. Gerhard Reheis<br />

18.11. Hans-Peter Bock<br />

25.11. Hannes Gschwentner<br />

02.12. Gabi Schiessling<br />

16.12. Gisela Wurm<br />

Allfällige Änderungen werden auf unserer<br />

Homepage www.spoe-tirol.at<br />

bekannt gegeben bzw. können beim<br />

Sekretariat erfragt werden!


TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Christopher Street Day<br />

„Yoggl“-Premiere<br />

INNSBRUCK. Die Olympischen Jugendwinterspiele<br />

haben ein Gesicht<br />

bekommen. „Yoggl“, das Maskottchen,<br />

begrüßte Sportminister Norbert Darabos<br />

(re), der sich mit <strong>Tirol</strong>s Sportreferent<br />

Hannes Gschwentner rund 200 Tage vor<br />

Beginn der Spiele auf Lokalaugenschein<br />

begab und die Unterkünfte der 1.058<br />

Athletinnen und Athleten besichtigte.<br />

Unter dem Kostüm verbirgt sich<br />

übrigens Julian, der Sohn von Innsbrucks<br />

Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter.<br />

Biennale<br />

VENEDIG. Frauenpower bei der<br />

Eröffnung des Österreich-Pavillons im<br />

Rahmen der Biennale 2011: Bundesministerin<br />

Claudia Schmied, Kommissärin<br />

Eva Schlegel, <strong>SPÖ</strong>-Landtagsabgeordnete<br />

Lisa Jenewein und <strong>Tirol</strong>s<br />

Kulturlandesrätin Beate Palfrader.<br />

RAPOLDIPARK. Der so genannte „CSD“<br />

erinnert an den Aufstand von Homosexuellen<br />

gegen Polizeiwillkür am 28. Juni 1969 in der<br />

New Yorker Christopher Street. Seither findet<br />

jährlich am letzten Juni-Samstag ein Umzug<br />

in den Straßen New Yorks statt. Der Fest-,<br />

Gedenk- und Demonstrationstag hat sich<br />

mittlerweile in mehreren Ländern etabliert<br />

und fand heuer zum zweiten Mal auch in<br />

Innsbruck statt. Gemeinderätin Angela Eberl<br />

eröffnete das gelungene Fest, das von SoHo,<br />

Hosi und dem FrauenLesbenZentrum organisiert<br />

worden war.<br />

BRÜSSEL. Klubobmann Hans-Peter<br />

Bock (re) und Landtagsvizepräsidentin<br />

Gabi Schiessling besuchten gemeinsam<br />

mit dem Obleuterat des <strong>Tirol</strong>er<br />

Landtags die „EU-Hauptstadt“. Abseits<br />

der Tagesordnung eröffneten<br />

sich Möglichkeiten für gemeinsame<br />

Initiativen im <strong>Tirol</strong>er Landtag. Im Bild<br />

mit Florian Mast vom <strong>Tirol</strong>-Büro (li)<br />

und Landtagspräsident Herwig van Staa.<br />

90. Geburtstag<br />

INNSBRUCK. Der langjährige<br />

Sänger und Ehrenvorsitzende der<br />

Chorgemeinschaft Eintracht und<br />

Ehrenobmann des <strong>Tirol</strong>er Arbeitersängerbunds,<br />

Eduard Stengg, feierte<br />

vor Kurzem seinen 90. Geburtstag. Die<br />

Sängerinnen und Sänger der Eintracht<br />

brachten ihm ein Ständchen dar, das<br />

der Jubilar mit seinem noch immer<br />

schönen Tenor kräftig unterstützte.<br />

Impressum<br />

Medieninhaberin und Herausgeberin:<br />

<strong>SPÖ</strong> <strong>Tirol</strong> • Salurnerstraße 2 • 6020 Innsbruck<br />

+43(0)512/5366 • kontakt@spoe-tirol.at • www.spoe-tirol.at<br />

Redaktion: Christine Mayr<br />

An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Wolfgang Grünzweig, Martin Ortner, Luca<br />

Tschiderer, Georg Dornauer, Rupert Ascher, Hester Margreiter, Julia Hitthaler<br />

alle: redaktion@spoe-tirol.at<br />

Fotos: <strong>SPÖ</strong> <strong>Tirol</strong> (wenn nicht anders angegeben)<br />

Produktion: BB-Media/Hans Zoller<br />

Druck: Vorarlberger Medienhaus<br />

Erscheinungsart: vierteljährlich<br />

SPIEGELkABINETT<br />

Ein Stück <strong>Tirol</strong> erfahren<br />

Der <strong>SPÖ</strong>-Landtagsklub ist nun bald zum 100. Mal<br />

in einem Bezirk unterwegs.<br />

15<br />

Sonne und eine freundliche Atmosphäre begleiteten die <strong>SPÖ</strong>-Regierungsmitglieder<br />

und Landtagsabgeordneten durch die Bezirke Landeck, Imst<br />

und Innsbruck Land.<br />

Insgesamt standen fast 30 Betriebe und<br />

Einrichtungen auf dem Programm – von<br />

Produktionsbetrieben über Altenheime<br />

bis hin zu Jugendzentren. Für die<br />

Abgeordneten eine hervorragende<br />

Methode, das Land und seine<br />

innovativen, kreativen und engagierten<br />

Leute kennen zu lernen.<br />

Im Bild von links: Bürgermeister<br />

Josef Kreiser, Gerhard Reheis, Gabi<br />

Schiessling, GR Thomas Öfner,<br />

Vize-Bgm. Erich Steffan, Ralf<br />

Wiestner (<strong>SPÖ</strong> Grinzens), Norbert<br />

Happ (Vize-Bgm. in Axams) und<br />

Heimleiter Robert Kaufmann.<br />

Soziallandesrat Gerhard Reheis nützt<br />

die Bezirkstage u.a. dafür, seinem<br />

Ziel, alle Altenheime <strong>Tirol</strong>s kennen zu<br />

lernen, näher zu kommen. In Zirl war<br />

es das Zenzi, das ihn in seiner Meinung<br />

bestärkte, dass sich in <strong>Tirol</strong> niemand<br />

vor dem Alter zu fürchten braucht.<br />

Bekenntnis zur Wasserkraft<br />

LHStv. Hannes Gschwentner machte<br />

sich ein Bild von der Schutzgebietsbetreuung<br />

im Natura-2000-Gebiet<br />

in Silz-Haiming-Stams und stellte<br />

zufrieden fest, dass es gelungen ist,<br />

die Population des Ortolan zu retten.<br />

Er konnte selbst zwei Exemplare<br />

des scheuen Vögelchens, das vom<br />

Verschwinden bedroht ist, sehen. Im<br />

Kraftwerk Prutz bekam die Delegation<br />

detaillierte Informationen über die<br />

Ausbaupläne und zeigte sich davon<br />

beeindruckt, wie umsichtig die Planung<br />

vorgenommen wird. Klar war dabei das<br />

Bekenntnis zur Wasserkraft. Gerade<br />

Pumpspeicherkraftwerke nehmen im<br />

Zusammenspiel mit Wind- und Sonnenenergie<br />

eine wichtige Rolle ein.<br />

Projektleiter Wolfgang Struppa, Hannes Gschwentner, der Außerferner<br />

<strong>SPÖ</strong>-Bezirksvorsitzende Helmut Lorenz, Betriebsleiter Emil Rudigier,<br />

Hans-Peter Bock und Werner Gfall (v li) im Kraftwerk Prutz.


16 RÜCkSPIEGEL TIROL SPIEGEL, Juli 2011<br />

Knapp zwei Jahre<br />

vor der nächsten<br />

Landtagswahl<br />

war es Zeit,<br />

Spekulationen den<br />

Boden zu entziehen.<br />

CHEFSACHE<br />

Nach diversen Zeitungsmeldungen<br />

samt Gerüchten<br />

über meine berufliche Zukunft<br />

habe ich mich entschlossen,<br />

den Spekulationen ein Ende zu<br />

setzen. Wenn ich das Vertrauen<br />

unserer Delegierten erhalte,<br />

bin ich gerne bereit, die <strong>SPÖ</strong><br />

<strong>Tirol</strong> als Spitzenkandidat in die<br />

Landtagswahl 2013 zu führen.<br />

Weichen stellen<br />

Es gilt nun, unsere Partei in<br />

Richtung 2013 auszurichten, ein<br />

Team aufzustellen und dieses<br />

auf die wichtigsten Themen<br />

im Kampf für Gerechtigkeit<br />

einzuschwören. Mit Gerhard<br />

Reheis habe ich einen<br />

verlässlichen, sachpolitisch<br />

professionellen Partner auf der<br />

Regierungsbank an meiner Seite<br />

und auch in der Landtagsarbeit<br />

bringen die Abgeordneten<br />

die sozialdemokratischen<br />

Vorstellungen von einem<br />

besseren <strong>Tirol</strong> konsequent ein.<br />

Mein Vorsatz ist klar: Ich<br />

möchte mit einer geschlossenen,<br />

starken <strong>SPÖ</strong> die in der letzen<br />

Landtagswahl verlorenen<br />

Mandate wieder zurückholen<br />

und zusätzliche Stimmen<br />

gewinnen. Es geht aber nicht<br />

nur um meine Absicht, erneut<br />

als Spitzenkandidat anzutreten:<br />

Ich bitte die Funktionärinnen<br />

und Funktionäre in <strong>Tirol</strong>, sich<br />

im Vorfeld der Landtagswahl<br />

weiterhin passioniert zum<br />

Wohle unserer Bewegung zu<br />

engagieren. Gradmesser für<br />

einen Wahlerfolg 2013 wird<br />

bereits die Gemeinderatswahl<br />

in Innsbruck sein, wo unsere<br />

GenossInnen gute Chancen<br />

auf das Bürgermeisteramt der<br />

Landeshauptstadt haben.<br />

Hannes Gschwentner<br />

Vorsitzender der <strong>SPÖ</strong> <strong>Tirol</strong><br />

Integration<br />

WÖRGL. Bundesministerin Gabriele<br />

Heinisch-Hosek besuchte Anfang<br />

Mai in Begleitung von Nationalrätin<br />

Gisela Wurm das Integrationszentrum<br />

in Wörgl (Bild). „Ich komme selbst<br />

aus der Kommunalpolitik und seit<br />

den 1990er Jahren begleitet mich<br />

das Thema“, erklärte Heinisch-<br />

Hosek. „Wir müssen den Menschen<br />

die gleichen Chancen bieten anstatt<br />

Integration zu verordnen.“ 2007<br />

wurde das Integrationszentrum als<br />

Sozialverein gegründet, der in acht<br />

Gemeinden tätig ist. Begeistert<br />

waren die beiden Politikerinnen vom<br />

Projekt „Mut zur Integration“, bei<br />

dem interkulturelle Kompetenzen<br />

gefördert und integrationsfördernde<br />

Maßnahmen erarbeitet werden.<br />

Dir. Eugen Ladner (2.v. li) und IT-Chef Stefan Knitel (li.) hießen Gesundheitsminister<br />

Alois Stöger, den Haller Psychiatrie-Direktor Christian Haring<br />

(3. v. re), Landtagsvizepräsidentin Gabi Schiessling und den Außerferner <strong>SPÖ</strong>-<br />

Vorsitzenden Helmut Lorenz (3. v. li.) im Haus der Gesundheit willkommen.<br />

Soziales<br />

RUM. Seinen Innsbruck-Aufenthalt<br />

anlässlich des Österreichischen Gesundheits-<br />

und Krankenpflegekongresses<br />

Ende Mai nutzte Sozialminister Rudolf<br />

Hundstorfer, um sich ein Bild<br />

von der Betreuung der älteren Generation<br />

im Kompetenzzentrum zu machen.<br />

Bürgermeister Edgar Kopp und<br />

Heimleiterin Barbara Mißmann führten<br />

den Minister durch das Haus und<br />

erläuterten die Vorteile des Kompetenzzentrums,<br />

das Heim und Sprengel<br />

unter einem Dach vereint. Das Fazit des<br />

Ministers: „Ihr macht’s hier eine sehr<br />

gute Arbeit!<br />

Im Bild von links: GF Peter Gohm,<br />

Pflegedienstleiterin Angelika Feichtner,<br />

GR Romed Giner, LA Lisa Jenewein,<br />

GR Peter Wolf, Heimleiterin Barbara<br />

Mißmann, Bgm. Edgar Kopp, BM<br />

Rudolf Hundstorfer, Vize-Bgm. in Erna<br />

Langhofer, Vize-Bgm. Christoph Kopp<br />

und GR in Margit Schnaufert.<br />

Im Bild von links: Gisela Wurm, die Wörgler Bürgermeisterin Hedi<br />

Wechner, Sigrid Hölzl, die Obfrau des Integrationszentrums Irmgard<br />

Moritz, GF Kayahan Kaya, Gabriele Heinisch-Hosek, Silvia Nagl, Vizebürgermeisterin<br />

Evelin Treichl und Integrationsreferent Christian Kovacevic.<br />

Gesundheit<br />

REUTTE. Sehr beeindruckt zeigte sich<br />

Gesundheitsminister Alois Stöger Ende<br />

Mai von der Gesundheitsversorgung<br />

im Bezirk Reutte. „Das Haus der<br />

Gesundheit bietet mit seinem Netzwerk<br />

aus Krankenhaus, Seniorenheim, Schule,<br />

Blaulichtorganisationen, Fachärzten<br />

und Hubschrauberlandeplatz<br />

die bestmögliche Versorgung für die<br />

Reuttener Patienten und Patientinnen –<br />

ich bin begeistert!“, sagte der Minister<br />

nach einem Rundgang durch das<br />

Betriebsgelände. „Die Hauptfrage ist ja<br />

immer: Welche Leistungen brauchen die<br />

Menschen in der Region?“<br />

Impressum: tirol spiegel 2/2011, ZlNr. GZ 02 Z 03 11 59 M – Medieninhaberin: <strong>SPÖ</strong><br />

<strong>Tirol</strong>, Salurnerstraße 2, 6020 Innsbruck, Verlagspostamt 6020 Innsbruck, P.b.b.<br />

Retouren an Postfach 555, 1008 Wien

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