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bildungschweiz - beim LCH

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BILDUNG SCHWEIZ 12 I 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>LCH</strong>-PRÄSIDENTENKONFERENZ<br />

«Es gilt als Leitidee: Alle Lehrpersonen empfinden Entwicklung, berufliche Variation, Würdigung<br />

und Anerkennung als gute Werte bzw. Güter für ihr berufliches Selbstverständnis.»<br />

Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle des <strong>LCH</strong><br />

• Eine klare Mehrheit der Befragten<br />

findet, dass Lehrpersonen, die ihre<br />

Kompetenz überdurchschnittlich entwickeln,<br />

ihre Kolleginnen und Kollegen<br />

beraten sollen (88,7%), dass<br />

ihnen mehr Verantwortung in der<br />

Schule übertragen werden soll<br />

(87,4%) und dass sie eine «kommunizierbare<br />

Position» mit mehr Verantwortung<br />

übernehmen können 87,4%.<br />

• 88,8% beantworten die direkte Frage,<br />

ob sie eine Einführung von Laufbahnmodellen<br />

grundsätzlich sinnvoll finden,<br />

mit Ja.<br />

• 75% der Befragten sind der Meinung,<br />

dass Kolleginnen und Kollegen mit einer<br />

solchen speziellen Position auch<br />

besser bezahlt werden sollten.<br />

Allerdings weisen die Autoren darauf<br />

hin, «dass unterrichts-periphere Funktionen,<br />

welche die einzelnen Lehrpersonen<br />

bei der Bewältigung der zahlreichen<br />

Aufgaben quantitativ entlasten würden,<br />

deutlich stärker begrüsst werden als unterrichtsnahe<br />

Funktionen». Klartext: Ins<br />

«Kerngeschäft» will man sich möglichst<br />

wenig dreinreden lassen.<br />

Bei der Chancen- und Risiko-Einschätzung<br />

kommt die Studie zu einem insgesamt<br />

positiven Schluss: «Laufbahnmodelle<br />

beinhalten eine grosse Chance, die<br />

Professionalität des Lehrberufs zu stärken<br />

sowie die Qualität von Schule und<br />

Unterricht zu erhöhen.» Sie könnten die<br />

Arbeitszufriedenheit stärken und die<br />

Verweildauer im Beruf beeinflussen. Zudem<br />

bestehe Potential für langfristigen<br />

Image-Gewinn der Lehrberufe.<br />

Auf der Risiko-Seite besteht die Möglichkeit,<br />

«dass Lehrpersonen, die sich auf<br />

den eigenen Unterricht konzentrieren<br />

wollen, an Status verlieren». Diese wird<br />

allerdings als «relativ klein» beurteilt.<br />

Laufbahnmodelle könnten ausserdem<br />

Lehrpersonen verunsichern und die<br />

Teamkultur schädigen. Demgegenüber<br />

sei aber die Chance zur Verbesserung<br />

der Kooperations- und Kommunikationskulturen<br />

stärker zu gewichten.<br />

Für «Vertiefung und Erweiterung»<br />

Der <strong>LCH</strong> erarbeitete aufgrund dieser<br />

Studie «Koordinaten für eine gelingende<br />

Politik der Laufbahndifferenzierung von<br />

Lehrpersonen». Verfasser Anton Stritt-<br />

matter stellt dabei die «Gewinnperspektive<br />

für alle» in den Vordergrund: «Es gilt<br />

als Leitidee: Alle Lehrpersonen empfinden<br />

Entwicklung, berufliche Variation,<br />

Würdigung und Anerkennung als gute<br />

Werte bzw. Güter für ihr berufliches<br />

Selbstverständnis (in Konkurrenz zu<br />

Stabilität, Sicherheit, Bescheidenheit<br />

u.ä.). Sie bekommen diese Güter in allen<br />

Variationen aktiver und seriöser Laufbahngestaltung<br />

– und nicht nur bei Vorweisen<br />

von prestigeträchtigen Zusatzdiplomen.»<br />

Laufbahnpolitik im Sinne von Vertiefung,<br />

Erweiterung oder Veränderung<br />

der beruflichen Rolle sei eine Chance<br />

für die einzelne Lehrperson wie für die<br />

Schule. Als Gefahren sieht Strittmatter<br />

professionell fragwürdige «Entlastungen»<br />

durch blosses Abschieben von Aufgaben<br />

und Problemen oder das Inszenieren<br />

von blossem «Anspruchsstress»<br />

ohne befriedigenden Gegenwert.<br />

«Die Laufbahnpolitik muss dazu führen,<br />

dass das professionelle Ansehen aller<br />

Lehrpersonen angehoben wird», heisst<br />

es im <strong>LCH</strong>-Papier. Die Schaffung «gehobener»<br />

Funktionen darf nicht zu einer<br />

Abwertung jener führen, die zwar ihren<br />

Auftrag erfüllen und eine ernsthafte persönliche<br />

Entwicklungsarbeit nachweisen,<br />

mit «Karriere» irgendwelcher Art<br />

aber nichts am Hut haben.<br />

<strong>LCH</strong> übernimmt aktive Rolle<br />

Die Geschäftsleitung beantragte der<br />

Präsidentenkonferenz, dass der <strong>LCH</strong><br />

diese «Koordinaten» aktiv in die Laufbahnpolitik<br />

der Behörden, aber auch in<br />

die Angebotspolitik der Pädagogischen<br />

Hochschulen einbringt; ausserdem kann<br />

die Geschäftsleitung <strong>LCH</strong>-eigene Laufbahnmodelle<br />

entwerfen und den Zentralorganen<br />

des Verbandes vorlegen.<br />

Die PrK genehmigte diesen Antrag nach<br />

kurzer Diskussion ohne Gegenstimmen.<br />

Weiter im Text<br />

Die «Untersuchung zur Akzeptanz von<br />

Laufbahnmodellen im Lehrberuf» und<br />

die «Koordinaten für eine gelingende<br />

Politik der Laufbahndifferenzierung von<br />

Lehrpersonen» des <strong>LCH</strong> sind ab Ende<br />

Jahr auf der Homepage des <strong>LCH</strong> unter<br />

www.lch.ch abrufbar.<br />

«Elm ist mittendrin»<br />

29<br />

«Sie sind hier nicht am Ende der Welt,<br />

sondern mittendrin!» So begrüsste Leni<br />

Takihara, Präsidentin der Gastgebersektion<br />

Lehrerinnen und Lehrer Glarus<br />

(LGL), die Teilnehmenden der <strong>LCH</strong>-Präsidentenkonferenz.<br />

Ein Teil von ihnen<br />

hatte zuvor auf einer ausgezeichneten<br />

Führung das Dorf im herbstlichen Sonnenschein<br />

kennen gelernt und eine beachtliche<br />

Zahl von Stichworten memoriert,<br />

die das 830-Seelen-Dorf schweizund<br />

weltberühmt machen: Schieferbergbau<br />

und Herstellung von Schiefertafeln,<br />

der Bergsturz von 1881, das Martinsloch,<br />

Marschall Suworow, Elmer<br />

Citro, Vreni Schneider... Mehr dazu auf<br />

der demnächst neu gestalteten Website<br />

www.elm.ch.<br />

Namens der Glarner Kantonsregierung<br />

und der EDK begrüsste Erziehungsdirektor<br />

Jakob Kamm die Präsidentenkonferenz.<br />

Das Hotel «Sardona» bot der Tagung<br />

eine ausgezeichnete Infrastruktur.<br />

Gewerkschaftliche<br />

«Kochbücher»<br />

«Statt an Problemen und Schwierigkeiten<br />

zu haften, ist das Sich-Einstellen auf<br />

Lösungen, Möglichkeiten und vorhandene<br />

Ressourcen die bessere Alternative<br />

für Entwicklungsprozesse.» So steht es<br />

im Arbeitspapier «Gewerkschaftliche<br />

Massnahmen», das <strong>LCH</strong>-Zentralsekretär<br />

Urs Schildknecht als Herausgeber der<br />

Präsidentenkonferenz vorstellte. Es enthält<br />

unter anderem Hinweise zur «Wirkungsverbesserung<br />

der Arbeit der Lehrerorganisation»,<br />

eine «Checkliste für<br />

die Gewerkschaftsarbeit» sowie eine Beurteilung<br />

der Rechssituation für Streiks<br />

im Lehrberuf. Das Papier steht den Vorständen<br />

der Sektionen und Mitgliedsorganisationen<br />

(und bei Bedarf deren<br />

Mitgliedern) zur Verfügung.<br />

Einen «Strategieleitfaden für gewerkschaftliche<br />

Kampagnen» hat Anton<br />

Strittmatter in Arbeit. Die Endfassung<br />

dieses Papiers wird voraussichtlich im<br />

kommenden Frühjahr vorliegen und soll<br />

dann auch einem grösseren Publikum<br />

zugänglich sein. BILDUNG SCHWEIZ<br />

wird berichten. hw

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