Da kam von unserer Seite <strong>in</strong> den Vorjahren viel mehr! Pe<strong>in</strong>licher Auftritt, egal ob die Anspannung lähmt oder nicht.Der Gastgeber dagegen zeigte sich, wie Bochum zwei Wochen zuvor, beflügelt durch unsere Situation und drehte vorallem nach der Führung richtig auf. Das war sicherlich seit Jahren ihr bester Auftritt beim direkten Vergleich beiderMannschaften. Pluspunkte gibt‘s für Dickel und Konsorten, die vor dem Spiel mit Liedern wie „Am Tag als ConnyKramer starb“ aus der Stadionanlage die Stimmung anheizten. Deutliche Abzüge muss der schwarzgelbe Anhang sichfür se<strong>in</strong> zusammengeklautes Liedgut gefallen lassen. E<strong>in</strong>mal die youtube- und DVD-Hitparade der <strong>Ultras</strong>zenen mitBVB-Texten rauf und runter gesungen, das wirkte äußert beliebig und stillos. Obendrauf zeigten sie kurz nach demAbpfiff die geklaute „Sven on Tour“ - Fahne, welche nach e<strong>in</strong>em Bundesligaspiel aus der Arena verschwunden war.Nicht der erste Vorfall dieser Art, und auch wenn durch diesen Verlust nicht unsere Gruppe betroffen ist, können wirnur immer weider darauf h<strong>in</strong>weisen, dass alle besser auf ihre Zaunfahnen aufpassen sollten. Es s<strong>in</strong>d unsere Farbendie dort präsentiert und entehrt werden!Auf die Mannschaftsleistung brauchen wir hier nicht weiter e<strong>in</strong>gehen. Jeder, der da war, wird sicherlich die gleicheMe<strong>in</strong>ung haben. Es folgten Gefühle von Resignation, über Wut bis h<strong>in</strong> zur absoluten <strong>Leere</strong>, Gefühle, die bis heutenicht verschwunden s<strong>in</strong>d. Außerhalb des Stadions tickten verständlicherweise ziemlich viele Leute aus, so konnte manan jeder Ecke Ause<strong>in</strong>andersetzungen zwischen Schalkern und pöbelnden Heimfans beobachten. Über Backenfutterbeschweren braucht sich sicherlich niemand, der auf der Straße andere Leute anpöbelt oder verhöhnt. Insgesamt e<strong>in</strong>ständiges Geben und Nehmen, wie der gesamte Derbytag im Revier.Ebenso pe<strong>in</strong>lich s<strong>in</strong>d die Leute, dieimmernoch vom Zusammenhalt derRevierclubs schwafeln und sich nochheute über Hohn und Spott aus demDortmunder Lager wundern. Kapiertes endlich: BVB und RWE s<strong>in</strong>d unsereärgsten Fe<strong>in</strong>de, nicht der sportliche RivaleBayern München.Danke an unsere Gäste aus Enschede!Sommerpause!Heute um 17:15 Uhr ist die Saison 2006/07 Geschichte, das Ende ist offen, auch wenn unsere Hoffnungen auf e<strong>in</strong>M<strong>in</strong>imum gesunken s<strong>in</strong>d. Ändern können wir Fans es eh nicht, wir können nur unseren Teil zu e<strong>in</strong>em lebendigen Vere<strong>in</strong>beitragen und gerade <strong>in</strong> solchen Situationen Zusammenhalt beweisen. Wer Lust hat, im Anschluss an das heutigeSpiel hat selbstverständlich wie gewohn das Fanprojekt geöffnet. Bei Fassbier die Saison auskl<strong>in</strong>gen lassen und auchdie UGE-Volksküche bietet erneut e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>igkeit für knurrende Mägen an. <strong>Die</strong>ses Mal gibt es leckere Currywurstnach e<strong>in</strong>em Spezialrezept. Bis nachher!Der „Runde Tisch“ am 6.6.07 f<strong>in</strong>det ausnahmsweise nicht <strong>in</strong> der Fankneipe „Auf Schalke“ statt, sondern <strong>in</strong> denRäumlichkeiten des Fanprojekts. Anpfiff ist gewohntermaßen um 19:04 Uhr, diesmal soll es allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ieum das gesellige Beisammense<strong>in</strong> gehen, um Gespräche im kle<strong>in</strong>en Kreis ohne Moderation. E<strong>in</strong> „Runder Tisch“ deretwas anderen Art, ohne kommende Themen aus den Augen zu verlieren. So ist für den Saisonstart z.B. e<strong>in</strong> Gesprächsschwerpunkt„Stadionverbote“ angedacht. Weitere Infos <strong>in</strong> den nächsten Tagen unter www.ultras-ge.de .Mit Details zum diesjährigen Ligapokal sieht es derzeit noch sehr mau aus, diverse Gerüchte machen immer wiederdie Runde, mal soll <strong>in</strong> Asien oder Amerika vor den Ball getreten werden, dann steht e<strong>in</strong>e Abkehr von dem stark kritisiertenModus mit zwei Spielen h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander zur Debatte. Premiere hat sich langfristig die Rechte an diesem Eventgesichert und egal wie es letztlich über die Bühne geht, wir werden den Ligapokal erneut boykottieren. StattdessenSeite 6
wird es wieder e<strong>in</strong> eigenes Fußballturnier geben, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Hier verweisen wir erneutauf unsere Website und verbleiben mit der Hoffnung, das sich viele Schalker dieser ablehnenden Haltung anschließen,denn der Ligapokal ist für uns der Inbegriff des modernen Fußball geworden.Zur Vorbereitung auf die kommende Saison bezieht der S04 erneut e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager <strong>in</strong> Bad Radkersburg (8. - 15.Juli), <strong>in</strong>klusive zweier Spiele gegen den FC Kopenhagen und den FC Middlesborough. In Deutschland wird bei derSpvgg. Herten (4.7.07, 18:30 Uhr) und Viktoria Aschaffenburg (07.07.07, 14:00 Uhr) getestet, geplant ist außerdemnoch e<strong>in</strong> „Rückspiel“ <strong>in</strong> St. Petersburg.10 Jahre nach dem UEFA-Cup Sieg - Rücklick Teil 5 & 6Unserer kle<strong>in</strong>en Serie neigt sich dem Ende entgegen, die Blauen marschieren weiter durch Europa und Zoraner<strong>in</strong>nert sich an se<strong>in</strong>e erste europäische Auslandserfahrung mit dem FCS04. Übrigens freuen wir uns sehr über diepositiven Reaktionen seitens der Fanszene, allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sachen „Blauer Brief“ und im Speziellen was diese Europapokalhistorieder anderen Art betrifft. Für die re<strong>in</strong> sportliche Betrachtungsweise hat der Vere<strong>in</strong> auf se<strong>in</strong>er Websitemittlerweile nachgelegt, e<strong>in</strong> weiteres Zeichen für unsere gute Arbeit, nachdem der Name „Blauer Brief“ bereits fürden Newsletter des S04 <strong>in</strong> Anspruch genommen wurde.Schalke im UEFA-Cup Halbf<strong>in</strong>ale. Man selber hatte als 14-Jähriger bis dah<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Europapokalauswärtsspiel gesehen,durfte aber, nachdem man se<strong>in</strong>en Eltern tagelang <strong>in</strong> den Ohr gelegen hatte, mite<strong>in</strong>em Bekannten der Familie nach Teneriffa fliegen. Glücklicherweise fiel das H<strong>in</strong>spiel,sofern mich me<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerungen nicht täuschen, <strong>in</strong> die Osterferien, so dass es ke<strong>in</strong>eProbleme mit der Schule gab oder falls doch, diese im Laufe der letzten Jahre e<strong>in</strong>fachvergessen wurde.Los g<strong>in</strong>g es schon mittwochs, damit ich mir auch die Insel e<strong>in</strong>ige Tage anschauenkonnte. Leider war ich <strong>in</strong> dem Alter noch so aufgeregt, dass ich den Urlaub nicht wirklichgenießen konnte. Irgendwie gar ke<strong>in</strong> Vergleich zum Halbf<strong>in</strong>ale 2006 <strong>in</strong> Sevilla, wo ichdie Tage vorher und selbst kurz vor dem Anpfiff nicht im Ger<strong>in</strong>gsten das gleiche Gefühlhatte. wie während me<strong>in</strong>es Aufenthaltes auf den Kanaren 1997. Leider! Samstags ereiltemich die Hiobsbotschaft von den Verletzungen von Youri Mulder und Mart<strong>in</strong> Max,während Max sich davon erholte, wurde Mulder bekanntlich leider nie wieder der Alte. <strong>Die</strong> Insel an sich wusste <strong>in</strong> denersten Tagen nicht unbed<strong>in</strong>gt zu gefallen, was wohl daran lag, dass ich doch im südlichen Teil Teneriffas untergebrachtwar. E<strong>in</strong> Teil, der mehr e<strong>in</strong>er Wüste gleicht als e<strong>in</strong>er schönen Urlaubs<strong>in</strong>sel.Mit der Ankunft der Mannschaft wechselten wir unser Quartier <strong>in</strong> den nördlichen Teil der Insel und bezogen dasgleiche Hotel wie Gerd Rehberg, der zur dieser Zeit e<strong>in</strong> guter Freund des Bekannten war. Dementsprechend nobel warauch die Herberge, ke<strong>in</strong> Vergleich mit den Absteigen, die ich <strong>in</strong> den folgenden Jahren Schalke <strong>in</strong>ternational kennenlernendurfte, die Absteige <strong>in</strong> Istanbul z.B. wird mir immer <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben. Bedanken muss ich mich wohl beime<strong>in</strong>en Eltern, schließlich kamen sie damals für mich auf und ich musste nicht mit so e<strong>in</strong>em schmalen Budget wieheute reisen. Am Spieltag selber wurden wir mit bereitgestellten Bussen <strong>in</strong> Richtung Stadion gefahren, wo Schalkerund E<strong>in</strong>heimische ausgelassen zusammen feierten. <strong>Die</strong> Heimfans waren nach den Gastspielen von Feyenoord undLazio <strong>in</strong> den Runden zuvor glücklich über den friedlichen Gästeanhang aus dem Ruhrpott. Im Stadion selber warder Großteil der circa 1500 S04 Fans überraschenderweise über dem Heimblock untergebracht, wo man sich eherselten akustisch <strong>in</strong> Szene setzen konnte, denn Teneriffa war <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerung eher mit Sevilla als mit den sonstso typischen spanischen Fanszenen zu vergleichen. Weitere Indizien für die perfekten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für diesesHalbf<strong>in</strong>ale waren zum e<strong>in</strong>e im ganzen Stadion ausgelegte Pappenchoreo und zum anderen diverse Bengalen, die zurVerwendung kamen.Ich selber saß auf der Haupttribüne direkt h<strong>in</strong>ter der Tra<strong>in</strong>erbank und gewöhnte mir während des NervenzerrendenSpiels das Essen von Sonnenblumenkernen an. Drei Packungen und e<strong>in</strong> vollgespuckter spanischer Vordermann <strong>in</strong> 90M<strong>in</strong>uten sagen alles über das Spiel aus. Mit purem Hass auf den Schiedsrichter g<strong>in</strong>g es nach der 0:1 Niederlage <strong>in</strong> dieBusse Richtung Flughafen, zurück sollte es nämlich im Mannschaftsflieger gehen. <strong>Die</strong> Stimmung auf dem RückflugSeite 7