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Termine Die totale Leere Auswärts in BO - Ultras Gelsenkirchen

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war natürlich alles andere als euphorisch. Trotzdem merkte man allen den Willen an als krasser Außenseiter <strong>in</strong>s F<strong>in</strong>alee<strong>in</strong>zuziehen.Für mich persönlich folgte noch e<strong>in</strong> weiterer Tiefschlag: me<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>trittskarte, die ich Ingo Anderbrügge gab, damiter sie an die Mannschaft zum unterschreiben weiterleitet, wurde nie wieder gesichtet. Absoluter Dreck, dass wichtigsteEr<strong>in</strong>nerungsstück e<strong>in</strong>er solchen Fahrt geht verloren. Glücklicherweise wurde im Rückspiel CD Teneriffa dochnoch aus dem Weg geräumt und die Erfolgsgeschichte unseres Vere<strong>in</strong>s fand e<strong>in</strong>e Fortsetzung im F<strong>in</strong>ale, von demKemper se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>drücke schildert:So g<strong>in</strong>g es dann am Vorabend des Spiels von Essen aus per IC, EC und Co <strong>in</strong> Richtung Milano Centrale. Obwohles normale Regelzüge waren mit denen wir fuhren, waren bestimmt 70-80 % der Zugbesatzung Schalker. Somitwaren <strong>in</strong> unserem Zug auch nicht wesentlich weniger Blaue als <strong>in</strong> dem Sonderzug den man bei der Ausfahrt aus demKölner Hbf überholte. Morgens früh kam unser Zug <strong>in</strong> Mailand an und wir waren, abgesehen von denen die schone<strong>in</strong>en Tag früher anreisten, wohl mit die e<strong>in</strong>zigen am Mailänder Domplatz, was sich im Laufe des Tages noch deutlichändern sollte, und so konnten wir uns zu früher Stunde mit unseren Abteilnachbarn noch ohne Probleme e<strong>in</strong> paarPlätze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der Straßencafes sichern. Den Großteil des Tages verbrachte der Herr Papa im Übrigen dort alle<strong>in</strong>e,da der Sprössl<strong>in</strong>g lieber alle<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>e Runden um den Domplatz drehte, um <strong>in</strong>ternationale Fußballluft zu schnuppern.Bis heute, also 10 Jahre später, bleiben def<strong>in</strong>itiv das von feiernden Schalkern besetzte Denkmal, die Ankunft e<strong>in</strong>esNürnberger Busses, e<strong>in</strong> den Domplatz anheizenden Catweazle, die e<strong>in</strong> oder andere Mailänder Riesenschwenkfahne,unzählige Attacke-Schlachtrufe und unglaubliche Massen <strong>in</strong> Blau und weiß die auf dem Domplatz und <strong>in</strong> den Passagendurchgehend feierten <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung.Mit dem Bus g<strong>in</strong>g es am späten Nachmittag zum Stadion, wo wir etwas erstaunt feststellten, dass unsere Kartenzentral <strong>in</strong> der ersten Reihe des dritten Rangs der Interkurve, also direkt über Boys San und Co lagen. Alle Versuchezur Schalker Kurve zu kommen schienen vergebens und so belegte man se<strong>in</strong>e Plätze und erntete trotz Unerfahrenheitund kompletter Schalke Montur immerh<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong>ige böse Blicke. Hier machte ich auch das erste Mal, wenn auchnoch etwas irritiert, das erste Mal Bekanntschaft mit e<strong>in</strong>er Beschallungsanlage. Zur Stimmung würde man heutewahrsche<strong>in</strong>lich sagen: die Schalker Kurve war durchgehend <strong>in</strong> Bewegung, irrs<strong>in</strong>nig beflaggt und selbst <strong>in</strong> der InterKurve zu hören sobald die Beschallungsanlage kurz verstummte. Inter, im Vergleich zu den damaligen deutschenVerhältnissen, unglaublich geschlossen und phasenweise brachial laut, jedoch merkte man auch <strong>in</strong> der Stimmungwelch unterschiedlichen Stellenwert das Spiel für die jeweiligen Fanszenen hatte, denn die höhere Emotionalität lage<strong>in</strong>deutig auf der Seite Blauen. Ke<strong>in</strong> Wunder, da der erste <strong>in</strong>ternationale Titel <strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>sgeschichte zum greifen nahwar, während Inter regelmäßig auf <strong>in</strong>ternationalen Parkett spielte.Zum Spiel selber muss ich wohl nicht mehr viel schreiben, schließlich sollte e<strong>in</strong> jeder diese Szenen noch im Kopfhaben.Nach dem Spiel gab es für uns noch neben e<strong>in</strong>igen Glückwünschen unserer Sitznachbarn noch e<strong>in</strong>en netten Flaschenhagel,der uns veranlasste unsere Euphorie und unseren Jubel kurzfristig zu unterdrücken und mit den anderenSchalkern im Block zusammen diesen verließen, um heile aus der Interkurve zum Bahnhof zu kommen, was unsletztendlich auch gelang. Selbst auf der späteren Rückfahrt konnte ich das heute Geschehene und die vielen neuenE<strong>in</strong>drücke kaum begreifen, es war wirklich passiert, Schalke ist Uefa-Cup Sieger und ich hatte das Glück dabei se<strong>in</strong>zu können!Seite 8Uefa Cup F<strong>in</strong>ale <strong>in</strong> Mailand – klar, dachte ich mir, da muss ich h<strong>in</strong>! Aber wie bloß?<strong>Die</strong> Kontakte <strong>in</strong> der Fanszene waren noch nicht wirklich vorhanden, die Kumpels mitdenen man sonst fuhr hatten ke<strong>in</strong>e Kohle oder durften nicht, der Vater hatte ke<strong>in</strong>ewahre Lust und eigentlich hätte ich ja auch die Schulbank drücken müssen. Als 15jähriger Picco alle<strong>in</strong>e nach Italien, auch wenn es heute bei vielen wahrsche<strong>in</strong>lich andersaussehen würde, aber bei mir half ke<strong>in</strong> Verhandeln, ke<strong>in</strong> bitten, e<strong>in</strong>fach nichts.Der Traum vom Besuch des Uefa Cup F<strong>in</strong>ales schien schon ausgeträumt, ehe man esdurch dauerhaftes Nerven dann doch noch schaffte den Herrn Papa heiß auf diesesSpiel zu machen. Kurzfristig <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>terhof Kartenshop <strong>in</strong> Herne Kartenzu mächtig überteuerte Preise geordert, aber egal wir hatten Tickets für dieses Spielund ich war verdammt stolz darauf <strong>in</strong> Mailand dabei zu se<strong>in</strong>.

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