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der letzte Sommer auf Sizilien der letzte Sommer auf ... - Ventura Film

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Noto im <strong>Film</strong><br />

Michelangelo Antonioni hat Noto für den <strong>Film</strong> entdeckt:<br />

in L’AVVENTURA kann man die in den sechziger<br />

Jahren noch viel intaktere Stadt bewun<strong>der</strong>n. Antonioni<br />

drehte später noch einen Kurzfilm über Noto,<br />

Vittorio de Sica drehte 1974 IL VIAGGIO in <strong>der</strong> Stadt.<br />

In den sechziger und siebziger Jahren sind zahlreiche<br />

Kino- und Fernsehfilme (u.a. IL GAROFANO ROSSO<br />

nach Elio Vittorini) in Noto entstanden.<br />

Gianni Amelio hat Sequenzen von PORTE APERTE<br />

und LADRO DI BAMBINI dort gedreht. Die Frage,<br />

warum er gerade Noto ausgesucht habe, beantwortete<br />

er damit, dass das Eis bei Costanzo (jenem Konditor,<br />

dem ANDIAMO ein Denkmal setzt) so gut sei.<br />

Der bisher <strong>letzte</strong> Auftritt <strong>der</strong> Stadt fand in den italienischen<br />

TV-Verfilmungen <strong>der</strong> Commissario Montalbano-<br />

Krimis von Andrea Camilleri statt. Die örtliche Reiseagentur<br />

Allakatalla bietet denn auch ein Programm<br />

mit dem Titel „Eine Woche <strong>auf</strong> den Spuren von Montalbano“<br />

an.<br />

andiamo!<br />

Hau ab und komm nie mehr zurück<br />

Durch die gesamte Literatur <strong>Sizilien</strong>s zieht sich die<br />

Feststellung, man müsse die Insel verlassen, um<br />

etwas aus seinem Leben zu machen und nicht <strong>der</strong><br />

sizilianischen Trägheit zu verfallen.<br />

Tausende und Abertausende Immigranti, die in<br />

Nordeuropa, den USA o<strong>der</strong> Lateinamerika ihr Glück<br />

suchten, wan<strong>der</strong>ten aus, um Arbeit zu finden.<br />

Aber auch Adelige und privilegierte Bürger pflegten<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Söhne fortzuschicken, <strong>auf</strong> dass sie<br />

sich eine an<strong>der</strong>e als die träge sizilianische Lebensart<br />

aneigneten. Den Rückfall in <strong>letzte</strong>re nach <strong>der</strong> Rückkehr<br />

<strong>auf</strong> die Insel kann man in Vitaliano Brancatis<br />

IL BEL ANTONIO nachlesen.<br />

Im <strong>Sizilien</strong>-Standardroman IL GATTOPARDO – DER<br />

LEOPARD lässt <strong>der</strong> Autor Tomasi di Lampedusa den<br />

Fürsten von Salina sagen, man müsse die Jugendlichen<br />

spätestens mit zwanzig Jahren von <strong>der</strong> Insel fortschicken,<br />

sonst setze sich die Erkenntnis, <strong>Sizilien</strong> sei<br />

die zivilisierte Normalität und an<strong>der</strong>swo sei es eben<br />

befremdlich, unheilvoll fest: „mit zwanzig Jahren ist<br />

es schon spät, die Kruste hat sich schon gebildet“.<br />

Luigi Pirandello schiebt die „sizilianische Lähmung“<br />

<strong>auf</strong> die Sonne: „Sie schläfert uns sogar die Worte im<br />

Mund ein.“<br />

Ein Beitrag zu diesem Thema im <strong>Film</strong> kommt vom alten<br />

<strong>Film</strong>vorführer Alfredo in CINEMA PARADISO<br />

(Philippe Noiret), <strong>der</strong> seinem kleinen Lehrling sagt:<br />

„Hau ab und komm nie mehr zurück! Dies ist ein<br />

bösartiges Land!“ Und „Wir sind wie ein Brühwürfel,<br />

<strong>der</strong> erst viel Suppe ergibt, wenn er ins richtige Wasser<br />

gerät“, sagt Andrea Camilleri in Abwandlung eines<br />

sizilianischen Sprichwortes.

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