GRUNDLAGEN
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BA.2<br />
<strong>GRUNDLAGEN</strong><br />
KONZEPTIONELLES ENTWERFEN<br />
POCKET PARK UNIT<br />
WOHNTURM<br />
WÜRFEL IM WALL<br />
<strong>GRUNDLAGEN</strong> DER GESTALTUNG<br />
UND DARSTELLUNG I<br />
WEISSENHOF<br />
12 13
KONZEPTIONELLES ENTWERFEN<br />
POcKET PARK UNIT ¦ Prof. Mansfeld<br />
Der Beobachtung des Alltags in den eigenen<br />
vier Wänden und deren „Maßnahme“ folgt ein<br />
Spaziergang in die Wallanlagen. Mittels dem<br />
Instrument des Mappings werden diese Begehungen<br />
notiert und analysiert. Es finden<br />
sich Fotoserien, Maßketten, Daumenkinos,<br />
Lagepläne, Filme und andere Notationen, aus<br />
deren Betrachtungen modellhaft die Übergänge<br />
zwischen privatem und öffentlichem Raum<br />
benannt und bearbeitet werden. Im Kontext<br />
des Walls, an einem Übergang zwischen Stadt<br />
und Park soll eine „Pocket Park Unit“ einem<br />
Stadtnomaden in einem begrenzten Volumen<br />
temporär Zuflucht bieten.<br />
Wesentlicher Teil neben der Erarbeitung der<br />
räumlichen Konfiguration ist die Definition<br />
eines Programms: Wer sucht wie lange und<br />
in welchem Turnus Zuflucht an welchem für<br />
sie oder ihn geeigneten Ort im Park, wie und<br />
in welchen Stufen wird der private Raum aus<br />
dem öffentlichen Raum entwickelt und welche<br />
Beschaffenheit wird dieser Ort haben.<br />
Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines<br />
Konzeptes für die Findung von Gestalt und<br />
Programm, im Laufe dieses Prozesses können<br />
die wesentlichen Grundlagen des Entwerfens<br />
vermittelt und erprobt werden.<br />
MIcHAEL SOROTSKIN ¦ THE cUBE<br />
Die Pocket Park Unit beschreibt<br />
den Tagesablauf einer Schauspielerin<br />
des Goethe-Theaters<br />
in Form von Architektur. Die<br />
Schauspielerin, die tagsüber<br />
auf der Bühne tätig ist, soll den<br />
Bühnencharakter zu Hause<br />
spüren können. Sie betritt die Unit<br />
und kann sich hinter den Kulissen<br />
bewegen (private Zone) oder sie<br />
kann auf die Bühne treten und<br />
ihren Bedürfnissen nachgehen,<br />
(lesen, kochen, essen, schlafen)<br />
indem sie die dafür notwendigen<br />
Bereiche wie eine Schublade<br />
aufzieht und den Bühnenraum<br />
damit programmiert.<br />
14 15
LINO EGERMANN ¦ POcKET PARK UNIT<br />
Die Zielsetzung meines Entwurfes war es, den<br />
Tagesablauf des Bewohners in einer Architektur<br />
zu interpretieren. Der Bewohner der Unit ist ein<br />
Künstler, der in der nahen Kunsthalle ausstellt.<br />
Der Künstler lebt und arbeitet in einer abstrakten<br />
Gedankenwelt. Die Unit soll seine individuellen<br />
Ansichten der Umwelt widerspiegeln.<br />
Entlang eines Bandes, das sich aus der Ebene<br />
des Parks von der Waagrechten in die Senkrechte<br />
erhebt und somit Boden als auch Wand bildet<br />
erfolgt der Tagesablauf des Bewohners.<br />
Die Schleife legt sich um einen kompakten<br />
Kern, der die notwendige Versorgung enthält.<br />
Zwischen Kern und Band entstehen Räume<br />
unterschiedlicher Qualität und Nutzung.<br />
Zwischen Unit und Park entstehen Räume, die<br />
den skulpturalen charakter der Unit im Kontext<br />
der Landschaft hervorheben.<br />
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KATRIN HEITMANN ¦ DIE BLÜTE<br />
Die Gebäudestruktur für eine Seerosenforscherin<br />
orientiert sich am Interzellularsystem einer<br />
Pflanze. Sie beinhaltet einen Wohnkörper, der<br />
von einer Vielzahl bepflanzter Tanks umgeben<br />
ist. Somit entsteht ein mobiles, temporäres<br />
Netzwerk zum Wohnen und Arbeiten, das sich<br />
je nach Bedarf und Jahreszeit formiert.<br />
Die Transparenz der Tanks verändert sich mit<br />
der Art und Dichte der Bepflanzung und bietet<br />
damit unterschiedliche Belichtungen und<br />
Farbigkeiten.<br />
18 19
KONZEPTIONELLES ENTWERFEN<br />
Prolog<br />
Kommunikation macht bei der Arbeit eines<br />
Architekten ca. 80% seiner Tätigkeit aus. Nicht<br />
Zeichnen und Entwerfen sondern Prozesse<br />
organisieren, Absprachen treffen, Aufgaben<br />
definieren. Mit Bauherren, Fachplanern, Bauordnungsbehörden,<br />
Baufirmen und Mitarbeitern<br />
gemeinsam ein Ziel erreichen – ein Haus<br />
zu realisieren was gestalterische, ökonomische<br />
und funktionale Kriterien erfüllt. Bei der Aufgabe<br />
des Wohnturmes ging es ins-besondere um<br />
den Aspekt der Kommunikation im gesamten<br />
Planungsprozess.<br />
Jeweils vier Studenten waren in einer Planungsgruppe<br />
und mussten sich intern abstimmen.<br />
Es sollten Abstimmungen für gemeinsame<br />
Treppen, gemeinschaftliche Räume und Flächen,<br />
statische Überlegungen, Gestaltungsvorgaben<br />
für Fassaden getroffen werden. Jeder Einzelne<br />
hatte den Grundriss einer Wohnung zu entwickeln.<br />
Aus den Gruppen war ein Delegierter zu<br />
wählen, der mit den anderen Delegierten jeder<br />
Gruppe statische Vorschläge und Gestaltungsfestlegungen<br />
trifft. Das Projekt wurde innerhalb<br />
eines 3-tägigen Workshops 05.07– 07.07.006<br />
entwickelt.<br />
Vorgaben:<br />
Es soll ein Wohnturm als Gemeinschaftsprojekt<br />
entworfen werden. Der Wohnturm (Stapelhochhaus)<br />
soll im Überseehafen Bremen stehen.<br />
Von jedem Studenten soll zuerst eine Wohnung<br />
für eine 3-köpfige Familie entworfen werden.<br />
Die Wohnung ist für eine Familie aus dem<br />
eigenen Herkunftsland zu planen.<br />
Auf dem 20,0 m × 20,0 m großen Grundstück<br />
ist ein Fluchttreppenhaus mit Aufzug (5,0 m ×<br />
6,0 m) vorgegeben. Eine weitere Treppe zum<br />
unteren und oberen Geschoss ist zu planen.<br />
Wenn es für den Entwurf wichtig ist, können<br />
auch 2 Geschosse belegt werden. Die Qualitäten<br />
der Wohnungen/ Freiräume/ Balkone/ Fassaden<br />
sind in jeder 4-er Gruppen abzustimmen.<br />
MALIN RIScHKOPF<br />
Das Konzept basiert auf einem Stützraster,<br />
welches das quadratische Grundstück von<br />
20 × 20 m in 5 × 5 große Abschnitte unterteilt.<br />
Über den Schneidepunkten der Unterteilung<br />
befinden sich die Stützen und bilden die tragende<br />
Skelettkonstruktion. Dies ermöglicht eine<br />
bessere Stapelbarkeit der einzelnen Ebenen<br />
innerhalb der zweigeschossigen Wohnung<br />
und den übrigen Etagen des „Stapelturms“.<br />
Das Grundgerüst für die Gestaltung der<br />
Wohnung bildet die diagonale Ausrichtung<br />
zum Grundstück und die geometrischen Grundformen<br />
die den Grundriss bilden. Komplettiert<br />
wird die angestrebte Erscheinung durch einen<br />
hohen Anteil an Glasflächen in unterschiedlichen<br />
Ausführungen in Kombination mit einer<br />
farbigen Glaslamellenfassade.<br />
20 21
BARNIM LEMcKE<br />
Die Wohnung befindet sich auf zwei Ebenen.<br />
Ihr Merkmal sind große Flächen in der Fassadengestaltung,<br />
großzügige Räume und eine<br />
großzügige Fenstergestaltung. Mein Ziel ist es<br />
eine Wohnung für eine dreiköpfige Familie zu<br />
gestalten. Die Familie besteht aus einem Vater,<br />
einer Mutter und einem Kind. Das besondere<br />
an dem Grundriss ist eine große Wohnküche in<br />
Ebene +20. Von der Wohnküche gelangt man auf<br />
südlichem Wege auf eine 25 m 2 große Terasse.<br />
Zusätzlich befindet sich in der Ebene +20 ein<br />
Zimmer, das als Arbeits- oder Kinderzimmer<br />
ANDRéS GIRALDO SPRINGSTÜBE<br />
dienen kann. In der Ebene +21 befindet sich<br />
ein Aufenthaltsbereich, der Teeecke und Flur<br />
ist. Von ihm gehen ein Arbeits- bzw. Schlafzimmer,<br />
ein Badezimmer und der Bereich<br />
der Eltern ab. An das Elternschlafzimmer<br />
grenzt noch eine Galerie an, die als zweites<br />
Schlafzimmer genutzt werden kann.<br />
Die Gesamtfläche beträgt 310 m 2 .<br />
Die Entwurfsidee bezieht sich<br />
auf den Lebensstil der Indios in<br />
Kolumbien. Die ganze „Tribu“<br />
versammelt sich in einen<br />
„Aufenthaltsraum“ zum Essen<br />
oder am Ende des Tages zu<br />
verschiedenen Aktivitäten.<br />
Wir halten das bis heute so.<br />
Wenn man geschlossene<br />
Siedlungen oder Gebäude in<br />
Kolumbien plant und entwirft,<br />
müssen Aufenthaltsräume für<br />
die Bewohner berücksichtigt<br />
werden. Diese Räume können<br />
für private Zwecke der Bewohner<br />
dienen oder einfach um<br />
sich zu versammeln.<br />
Die letzte Ebene ist geeignet<br />
dafür. Die Entwurfsidee ist<br />
eine Mischung von Aufenthaltsräumen<br />
für alle Bewohner<br />
der Gebäude, Terrassen und<br />
Begrünung. So wird dem<br />
Städter ein kleines Stück Natur<br />
zum Anblick geboten. Durch<br />
die Möglichkeit Niederschlagswasser<br />
zu speichern, das<br />
dann langsam wieder an die<br />
Umgebung abgegeben wird,<br />
mildert und verbessert sich<br />
das Mikroklima.<br />
22 23
KONZEPTIONELLES ENTWERFEN<br />
„ORTE DER BEGEGNUNG“ ¦ Birgit Westphal<br />
Transformation eines Volumens in einen Raum<br />
Der geplante Kirchentag 2009 in Bremen wird<br />
viele Besucher in die Stadt führen. Wir wollen für<br />
diese Menschen „Orte der Begegnung“ schaffen.<br />
Rund um die Wallanlagen sollen Räume entstehen,<br />
in denen die Besucher sich treffen, sich<br />
informieren, diskutieren, meditieren oder sich<br />
ausruhen können.<br />
Vor Aufnahme der eigentlichen Entwurfstätigkeit<br />
wurde in umfangreichen Analysen der<br />
Begriff RAUM untersucht und typologisch<br />
definiert. Diese Ergebnisse wurden übertragen<br />
auf die unterschiedlichen Nutzungen wie<br />
Ausstellung, Meditation, Diskussion, Gastronomie,<br />
also Varianten von Begegnung und<br />
Vereinzelung. Die Wechselwirkung zwischen<br />
Architektur und Landschaft wurde im Rahmen<br />
einer Exkursion zur Insel Hombroich analysiert,<br />
insbesondere unter dem Themenschwerpunkt<br />
des steinernen Archetypus Haus am Beispiel<br />
der Ausstellungspavillons von Erwin Heerich.<br />
Vorgabe für alle Arbeiten war die Ausarbeitung<br />
eines Kubus in der Größe 6 × 6 × 6 m.<br />
Ziel des Semesters war es, das vorgegebene<br />
Volumen unter Berücksichtigung der Nutzung<br />
neu zu interpretieren und mit den in den<br />
Vorübungen gemachten Erfahrungen in einen<br />
1 bis 2-geschossigen Begegnungsraum zu<br />
transformieren.<br />
EDUARD GUTJAHR ¦ KUBUS<br />
Der Kubus ist als Ort der Unterhaltung und<br />
Entspannung konzipiert, die Musik ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil des Konzepts.<br />
Das Gebäude ist in zwei Etagen unterteilt.<br />
Im Erdgeschoß befinden sich die Bar, ein Podest<br />
für DJs, Musiker sowie Sitzgelegenheiten.<br />
Die erste Etage ist mit Sitzgelegenheiten –<br />
nur zum Entspannen – ausgestattet.<br />
KRISTINA KEHL ¦ KUBUS ZUM INTERNATIONALEN KIRcHENTAG<br />
Der Kubus zum internationalen Kirchentag<br />
Bremen 2009 von mir entwickelt nimmt das<br />
Kreuz, das Symbol der Kirche, sowohl in<br />
seiner Hülle als auch in seinem Inneren auf.<br />
Während das Kreuz komplett aus Glas besteht,<br />
so sind die übrigen Teile aus weißem Sichtbeton,<br />
die die Leichtigkeit des Glaskörpers komplimentieren.<br />
Die weiße Farbe symbolisiert die Kirche<br />
in ihrer Reinheit.<br />
Der Kubus, der der Entspannung und Erholung<br />
dient, ist inmitten der Wallanlagen positioniert;<br />
mit Ausrichtung und Blick auf die Kunsthalle,<br />
die sich an der nahe gelegenen Straße befindet.<br />
Aufgrund der Nutzung ist der Raum in seinem<br />
Inneren sehr schlicht gehalten ohne Dinge<br />
(Inventar), die eine Ablenkung darstellen<br />
könnten.<br />
24 25
BIRGER BöScH ¦ LIDIcE KUBUS<br />
Der Entwurf des Ausstellungsraumes, zu dem<br />
von Nazis zerstörten Dorf Lidice, ist direkt<br />
neben einem kleinen Denkmal, welches auch<br />
an das Schicksal Lidices erinnern soll, in den<br />
Wallanlagen gelegen. Es wurde versucht, den<br />
Kubus und die sich in ihm befindende Ausstellung<br />
in drei Bereiche zu teilen:<br />
1. Lidice vor der Zerstörung durch die Nazis<br />
2. Die Zerstörung Lidices<br />
3. Der Wiederaufbau des Dorfes<br />
Der erste Bereich, der nur durch ein Betongerüst<br />
abgegrenzt wurde, ist sehr hell und nach Außen<br />
hin offen. Diese verhältnismäßige Leichtigkeit,<br />
soll das noch intakte Dorfleben symbolisieren.<br />
Im Gegensatz dazu steht der dunkle Innenraum<br />
mit seiner schweren Betonfassade und den<br />
Schießscharten ähnlichen Schlitzen.<br />
Die bunkerartige Optik soll beklemmende<br />
Gefühle hervorrufen und steht für den Naziterror,<br />
welchem die Dorfbewohner ausgesetzt<br />
waren. Der obere Außenbereich ist wiederum<br />
durch Betonpfeiler eingefasst, die den Wiederaufbau<br />
des Dorfes und seinen Status als Objekt<br />
der Völkerverständigung versinnbildlichen.<br />
Die Besucher des Lidice Kubus sollen fließend<br />
durch den Raum geführt werden.<br />
<strong>GRUNDLAGEN</strong> DER GESTALTUNG, DARSTELLUNG I<br />
WEISSENHOF ¦ Prof. Mansfeld<br />
Sehen, Erkennen und Benennen<br />
Referate zum Zeitgeschehen und zu den Protagonisten,<br />
eine Exkursion zu gebauten Beipielen<br />
der Klassischen Moderne nach Stuttgart in die<br />
Weißenhofsiedlung, das Erfassen des Gebauten<br />
und Gesehenen in Text und Bild stehen am<br />
Anfang dieser Aufgabenreihe.<br />
Bezeichnen und Begreifen<br />
Im Weiteren werden die erste Wahrnehmung<br />
vor Ort und die vorliegenden Zeichnungen unter<br />
bestimmten Aspekten analysiert und neu dargestellt.<br />
Lichtwirkung- und einfall, Proportionen<br />
oder Hierarchien, Farb- oder Formgebung, soziologische<br />
Hintergründe oder die Abkehr von<br />
historischen Vorbildern werden in den Fokus<br />
der Betrachtung gerückt und veranschaulicht,<br />
Gestaltungskriterien werden angewendet,<br />
hinterfragt und interpretiert.<br />
Eingreifen und Bewirken<br />
In Modellstudien sollen die gefundenen Zusammenhänge<br />
der Architektur aus der Klassischen<br />
Moderne dem Betrachter einen neuen Zugang<br />
zu diesen gebauten Beispielen geben. Dabei<br />
spielen Fragen der Maßstäblichkeit, des Abstraktionsgrades,<br />
der Lesbarkeit und Schlüssigkeit<br />
einer Aussage für die Wahl der darstellenden<br />
Mittel eine zentrale Rolle.<br />
PHILIPP OSTER<br />
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JULIO URIBE<br />
EDUARD GUTJAHR<br />
ANDRéS GIRALDO<br />
SPRINGSTÜBE<br />
MIcHAEL SOROTSKIN / KATRIN HEITMANN / RAPHAEL KLEIN<br />
cHRISTINA<br />
BUTLER<br />
LINO EGERMANN<br />
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