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treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal

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22 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2004<br />

Spielfilm in <strong>Stendal</strong> abgedreht<br />

Gut gestorben<br />

und gut gefilmt<br />

„Danke, die war gut gestorben.“ Mit diesen Worten beendete<br />

Regisseur Rolf Sakulowski die letzte Einstellung des<br />

neunten und letzten Drehtages der Kriminalkomödie „Das<br />

Vermächtnis“. Im Juli hatte der Film im <strong>Stendal</strong>er Uppstall-<br />

Kino Premiere. Der Schauplatz des Geschehens ist das<br />

Winckelmann-Denkmal in <strong>Stendal</strong>. Auf diesem Sockel sitzen<br />

Mario und Isabelle, in der Hand eine Zeitung, in der sie<br />

schwarz auf weiß nachlesen können, was sich aus ihrem<br />

Kampf mit dem „Don“, dem Unterweltkönig der Altmark,<br />

ergeben hat: „Sensation in <strong>Stendal</strong>!“<br />

In der Zeit der Projektwochen, vom 28. Juni bis 10. Juli 2004,<br />

des Studiengangs Journalistik/Medienmanagement der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (FH) haben sich die<br />

beteiligten Studenten das Ziel gesetzt eine Kriminalkomödie<br />

zu drehen, zu schneiden und zu promoten, damit sie am<br />

Ende der Projektwochen auf der Kinoleinwand des <strong>Stendal</strong>er<br />

Uppstall-Kinos zu sehen ist. Die Story der Kriminalkomödie<br />

führt vom 18. Jahrhundert und Johann-Joachim Winckelmann<br />

ins <strong>Stendal</strong> der Gegenwart. Nach neun anstrengenden<br />

Drehtagen ist die letzte Klappe gefallen und die Filmrollen<br />

des Kameramanns sind prall gefüllt. Insgesamt sind während<br />

der Drehtage mehr als zehn Stunden Videomaterial produziert<br />

worden. Danach lief die heiße Phase der Endfertigung,<br />

die unter professioneller Anleitung von Schnittmeisterin<br />

Karin Geiss, aus allen gedrehten Szenen einen 40minütigen<br />

Film entstehen ließ. Doch für die engagierten Studenten<br />

in <strong>Stendal</strong> war das kein Problem. Schon beim knapp<br />

Blühende Campuslandschaften – Teil 3<br />

Flüchten in den Gemeinen Flieder<br />

Eine der ältesten und beliebtesten Gartenpflanzen ist der<br />

Flieder, genauer gesagt der Gemeine Flieder. Und das wird<br />

an dieser Stelle erwähnt, da der „syringa vulgaris“ auch auf<br />

dem Campus im Herrenkrug sich seiner holzigen und strauchigen<br />

Existenz erfreut. Der Flieder kommt sowohl als<br />

Strauch als auch als Baum vor und wird per Defintion zu den<br />

Ölbaumgewächsen gezählt, auch wenn er in der Ölindustrie<br />

eine eher untergeordnete Rolle spielt. Die Urform des Flieders,<br />

der wilde Flieder, blühte ursprünglich nur im Balkan auf.<br />

Erst als die osmanischen Erorberungen sich auch auf Mitteleuropa<br />

ausdehnten, gelangte der Strauch in unsere Breitengrade<br />

und wurde hier weiter kultiviert und veredelt. Die<br />

dadurch entstandene Verwandtschaft – der Chinesische Flieder,<br />

der Ungarische Flieder und der Bogen- und Perlenflieder<br />

– repräsentieren heute wertvolle Einzel- und Heckengehölze,<br />

die eines jeden Gartenliebhabers Herz höher schlagen lassen.<br />

Wer sich mit solchem Gartenfetischismus nicht identifizieren<br />

kann, aber trotzdem Sympathien für den Campusflieder<br />

hegt, dem wird vielleicht der Mythos der Nymphe Daphne<br />

Projekt Winckelmann<br />

Spannend: die <strong>Stendal</strong>er Filmproduktion „Das Vermächtnis“.<br />

bemessenen Drehplan haben sie die Profis, wie Produzent<br />

Joachim v. Vietinghoff, Regisseur Rolf Sakulowski und Kameramann<br />

Uwe Mann, Szenenbildnerin Monika Nix vor Ort<br />

mit ihrem Ehrgeiz und Engagement überzeugt. Von der Aufnahmeleitung<br />

über Requisite bis hin zum Catering war alles<br />

perfekt durchorganisiert. Trotz geringer finanzieller Mittel<br />

sollte es nicht an Professionalität fehlen. Auch die Darsteller,<br />

die sonst dem Ensemble des Theaters der Altmark angehören<br />

und auf ihre Gagen verzichteten, trugen zum Erfolg des<br />

Drehs bei. Ohne ihre schauspielerische Leistung wäre der<br />

enge und stressige Drehplan nicht einzuhalten gewesen.<br />

Susanne Enoch<br />

mehr zusagen. Daphne wurde von den alten Griechen verehrt.<br />

Vielleicht auch deshalb, weil sie der Liebe abschworen<br />

hatte und vollkommen ihr mythologisches Single-Dasein<br />

auskostete. Bis irgendwann Apollo vom Liebespfeil des Cupid<br />

getroffen wurde und sich kurz darauf unsterblich in die frisch<br />

emanzipierte Daphne verguckte. Apollo gerierte sich aber<br />

nicht als göttlicher Gentleman ob der Abweisung durch die<br />

schöne Nymphe. Er belagerte ihre Gefühlswelt so sehr, dass<br />

Daphne keinen anderen Ausweg sah, als sich von hier auf<br />

jetzt in einen Fliederstrauch zu verwandeln. Apollo ist darüber<br />

untröstlich, gebrochen und ziemlich verschnupft, denn<br />

was ihm von der holden Nymphe bleibt, ist nur der betörende<br />

Duft des Flieders. Oder auch des Lorbeers, denn manche<br />

Quellen geben als pflanzliche Reinkarnation der unfreiwillig<br />

Geliebten die Lorbeerpflanze an. Allerdings ist dieser auf<br />

dem Campus im Herrenkrug eher seltener vertreten. Sollten<br />

man als geneigter Leser also den Flieder auf dem Campus<br />

oder den Lorbeer in der Küche demnächst erblicken, dann<br />

kann beim Abknicken des Ersteren und beim Kochen des<br />

Letzteren eine kleine Gedenkminute für die Opfer der Liebe<br />

nicht verkehrt sein. augustus

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